Vorwort
Ursprünglich hatte ich das Spiel bereits 2008 angefangen, dann allerdings aus mir nicht mehr bekannten Gründen abgebrochen und nie die Gelegenheit gefunden weiterzuspielen. Ich habe zwar noch den Spielstand von früher, habe allerdings trotzdem von neuem begonnen.
Das Spiel
In Lunar geht es um den jungen Alex der davon träumt einmal ein großer Abenteurer und Dragonmaster wie sein großes Vorbild Dyne zu werden. Eines Tages bietet sich ihm die Gelegenheit in einer nahe gelegenen Drachenhöhle nach einem Schatz zu suchen und so begibt er sich mit seinem besten Freund Nall, einer fliegenden "Katze", dem Nachbarsjungen Ramus und seiner Adoptivschwester Luna auf den Weg dorthin. In der Höhle trifft er auf den Drachen Quark der ihm nicht nur den Schatz überlässt, sondern ihm auch den Auftrag erteilt der nächste Dragonmaster zu werden.
Dies ist der Auftakt zu einem spannenden Abenteuer in dem Alex unter anderem auf die taffe Jessica, den ungehobelten Söldner Kyle, den hochnäsigen Nash oder die besonnene Mia trifft. Und dann ist da noch der geheimnisvolle Laike der immer im richtigen Moment aufzutauchen scheint. Doch nach einer anfangs unbeschwerlichen Reise richten sich die Ereignisse bald schon gegen Alex und er sieht sich dazu gezwungen für das Fortbestehen der Welt wie er sie kennt zu kämpfen.
Die verschiedenen Städte und Dungeons werden dabei über eine klassische Miniaturweltkarte auf der man sich frei bewegen darf angesteuert.
Die Städte selbst sind eines der Highlights in Lunar. Diese sind recht umfangreich und mit dutzenden NPCs ausgestattet. Die NPCs reagieren auf jede Storyevents und haben immer wieder etwas Neues zu sagen. Teilweise entstehen so auch kleine Minigeschichten einzelner Charaktere.
Die NPCs reden aber nicht nur auf die Party ein, sondern die einzelnen Partycharaktere erwidern, je nach Zusammenstellung, das Gesagte oder es kommt zu Diskussionen innerhalb der Gruppe. So wirken alle Dialoge in dem Spiel unglaublich lebendig und ich hatte keine Probleme damit, nach größeren Ereignissen, mehrmals und stundenlang alle Städte abzulaufen und erneut mit sämtlichen NPCs zu reden. Die Welt wird dadurch einfach um ein Vielfaches organischer.
Teilweise wandern NPCs später in andere Städte ab und man erkennt sie sofort wieder, obwohl es nicht so viele unterschiedliche Charaktersprites gibt.
Neben den Hauptcharakteren gesellen sich immer mal wieder einige Gastcharaktere zur Party die dann auch tatkräftig mitkämpfen. Gerade im ersten Spieldrittel wird die Party immer wieder gut durchgemischt.
Die Gegner sind in den Dungeons immer sichtbar. Allerdings sind viele recht schnell, können über Hindernisse fliegen oder sind an Engstellen positioniert, so dass es trotzdem recht häufig zum Kampf kommt, teilweise sogar direkt hintereinander wenn man das Pech hat in einen Pulk zu laufen.
In den Dungeons gibt es oftmals kleinere Puzzles die zu lösen sind. So muss man z.B. Gegner auf sich aufmerksam machen, anstatt sie zu bekämpfen, aber im letzten Moment ausweichen, so dass sie gegen ein zerstörbares Hindernis laufen und dieses einreißen um einen dahinter liegenden Weg zu öffnen.
Das besondere Merkmal des Kampfsystems ist, dass die Positionierung im Raum eine Rolle spielt. So müssen Charaktere mit Nahkampfwaffen erst einmal zum Gegner laufen um ihn angreifen zu können. Reicht die Anzahl an Schritten die ihnen zur Verfügung stehen nicht aus, so bleiben sie mitten auf dem Weg stehen. Man erhält mit höherem Level aber auch mehrere Aktionen die man für weitere Laufwege oder mehrere Angriffe mit einem einzigen Charakter verwenden kann. Stehen Charaktere dicht beisammen, so kann es sein dass alle von Flächenangriffen getroffen werden können. Bei schnellen Gegnern muss man so teilweise antizipieren wohin sie sich bewegen können denn der Gegner der zu Beginn noch in einem Pulk von anderen war kann jetzt irgendwo im Abseits stehen und der auf ihn gezauberte Flächenangriff verfehlt seine eigentlich gedachte Wirkung.
Die Gegner in Lunar teilen ordentlich aus, gerade zu Beginn. Daher habe ich im ersten Spieledrittel alle Charaktere ganz nach rechts aufs Kampffeld gestellt und sie mit Fernkampfattacken oder Zauber angreifen lassen. Erst danach, mit einer größerem Party, habe ich das Tank-Prinzip angewendet. Eigentlich sollte die Wahrscheinlichkeit, dass Charaktere die in den vorderen Reihen stehen eher angegriffen werden, höher sein. In der Praxis war es bei mir aber so dass Gegner fast immer bis zur hinteren Reihe durchgelaufen sind.
Teilweise telegrafieren die Gegner, vor allem Bosse, ihre nächste Aktion, so dass man sich als Spieler darauf einstellen kann.
Stirbt ein Partymitglied, so wird es am Ende des Kampfes mit einer handvoll HP wiederbelebt, erhält aber trotzdem die vollen Exp.
Die Skillung der Partycharaktere verläuft vollautomatisch. Beim Levelaufstieg erhöhen sich, entsprechend ihren festgelegten Klassen wie Kämpfer oder Magier, die Statuswerte und beim Erreichen bestimmter Level werden Zauber oder sonstige aktive Skills freigeschaltet. Passive Skills gibt es keine.
Auch die Ausrüstung ist zum Großteil auf bestimmte Charaktere maßgeschneidert. Aus einigen der Waffen können aber Zauberprojektile verschossen werden, sofern man sie als Items einsetzt, wie ich glücklicherweise recht früh durch Zufall herausgefunden habe als ich im Kampf aus versehen die KI eingeschaltet hatte.
Das Menü kann etwas umständlich zu bedienen sein. Außerdem hat jeder Charakter seinen individuellen Item-Pool in dem aber nur sechs Plätze zur Verfügung stehen. Die Items werden hier leider nicht gruppiert. Nall dient als erweiterter Lagerraum und kann bis zu 96 Objekte halte, die dann allerdings nicht im Kampf eingesetzt werden können.
Grafisch sieht das Spiel recht hübsch aus, besonders da wo mit Tile-Grafiken gearbeitet wurde, auf der Weltkarte oder im Kampfsystem. Die gezeichneten Hintergründe wirken hingegen ein bisschen wie Fremdkörper weil sie nicht wirklich zum restlichen Stil passen. Gerade die Drachen auf die man öfter im Spiel trifft wirken aber wie billig freigestellte und schlecht komprimierte JPEGs die lieblos ins Spiel geklatscht wurden.
Das Spiel wird immer wieder von Animesequenzen aufgelockert. Leider sind diese nicht untertitelt und man muss sich gut konzentrieren um die gepitchten und komprimierten Stimmen zwischen der Musik und den Soundeffekten ordentlich zu verstehen. Anstatt sie zu untertiteln wird in der Anleitung damit geworben dass es im Lösungsbuch Transkripte zu den Sequenzen gibt. Naja...
Fazit
Ich bereue es wirklich das Spiel vor knapp neun Jahren abgebrochen zu haben da es sich hier meiner Meinung nach um ein absolutes Meisterwerk handelt. Die Story ist spannend, wenn teilweise auch vorhersehbar, die Charaktere sind mir sofort ans Herz gewachsen und die Lebendigkeit der Welt und der NPCs sind wegweisend.
Lunar ist ein Spiel in dem ich bei wirklich jedem Start erst einmal das Intro komplett laufen lasse um die gute Laune aufzusaugen.
Vorwort
Bereits um die 2000er herum, als ich die Welt der Emulation für mich entdeckte, ist mir das Spiel aufgefallen. Ich fand es damals interessant da es sich ähnlich wie Terranigma spielte, habe es aber aufgrund einer fehlenden Übersetzung nie länger gespielt.
Mittlerweile ist nicht nur eine solche vorhanden, besser noch, seit letztem Jahr gibt es auch eine Reproduktion mit schöner Box und Anleitung. Wie kann ich da schon widerstehen? Die perfekte Gelegenheit es nach so langer Zeit endlich in Angriff zu nehmen.
Obwohl es gemeinhin als Action-RPG betitelt wird gibt es allerdings nicht wirklich viele Elemente um es als solches klassifizieren zu können. Daher schließe ich es aus meiner Zählung für die Challenge aus.
Das Spiel Duke, der Sohn von König Wein aus dem Land Neugier, wurde vor zwei Jahren aus dem Königreich verbannt. In letzter Zeit gibt es Gerüchte dass Handelsschiffe vor der Küste Neugiers von Piraten attackiert und versenkt werden. Besorgt über die Umstände besteigt Duke ein Schiff Richtung alter Heimat. Auf der Überfahrt wird es tatsächlich von Piraten angegriffen, die von einem Magier und einer Hexe angeführt werden und versenkt. Duke kommt an der Küste von Neugier wieder zu sich.
Hier beginnt nun sein ziemlich belangloses Abenteuer in dem er versucht herauszufinden, was im Königreich vor sich geht und wer dieser mysteriöse Magier ist.
Das Spiel ist in sechs Stages aufgeteilt in denen es jeweils am Ende eine kurze Storysequenz gibt. Teilweise trifft man auch innerhalb einer Stage auf einen Charakter mit dem sich ein kurzes Gespräch entwickelt. Diese sind alle relativ belanglos. Charaktertiefe ist kaum gegeben. Die Stages selbst sind relativ kurz, das gesamte Spiel kann locker in unter zwei Stunden durchgespielt werden. Alles wirkt sehr arcadig.
Leider kann auch das Gameplay nicht überzeugen. Man hat mit dem Schwert nur eine Waffe und damit sind nur zwei Angriffe möglich, einen Schwertstreich aus dem Stand und eine Sprungattacke. Diese können aufgelevelt werden je öfter man sie einsetzt. Das ist auch schon der einzige Aspekt welcher dem Spiel noch irgendwelche Verwandtschaft mit RPGs attestieren könnte.
Die HP werden durch Herzcontainer erweitert die man entweder durch manche besiegte Feinde erhält oder die man in zerstörbaren Objekten findet. Ansonsten gibt es keine Statuswerte. Es gibt noch drei Ringe die die Angriffskraft und/oder die Verteidigung erhöhen, jedenfalls laut Anleitung, denn im Spiel selbst gibt es dazu keinerlei Beschreibung.
Da hier alles so rudimentär gehalten ist gibt es, bis auf das HUD, selbstverständlich auch kein Menü - mal abgesehen vom Speichermenü...
Eine nette Idee ist der Enterhaken mit dem man sich über Abgründe schwingen, Objekte aufnehmen und werfen oder Gegner nach hinten schubsen kann.
Das Kämpfen selbst macht nicht wirklich Spaß. Es gibt einfach kein richtiges Trefferfeedback und man hämmert meist auf der Angriffstaste herum während man frontal in die Gegner hinein rennt. Von einem Terranigma oder Illusion of Time ist es weit weit weit entfernt.
Da es möglich ist zu springen gibt es viele Plattformer Elemente. Die Steuerung ist aber etwas ungenau und gerade im letzten Dungeon muss man sehr viele weite, diagonale Sprünge auf schmale Plattformen durchführen. Ohne Savestates eine Qual!
In der Präsentation gibt es noch einige Dinge, da frage ich mich wie die durch die Qualitätskontrolle kommen konnten. Z.B. wenn in einer Zwischensequenz die Figuren oben am Bildschirmrand stehen und dabei vom HUD verdeckt werden...
Fazit
Wie sich herausgestellt hat ist es also kein Action-RPG sondern ein Action Adventure - und ein eher schlechtes obendrein, bei dem weder das Gameplay spaßig- noch die Geschichte auch nur annähernd interessant ist. Glücklicherweise muss man es nur maximal zwei Stunden aushalten und kann es dann abhaken.
Das einzig Positive am Spiel ist die Intro Musik (die später auch in Stage 3 verwendet wird), die könnte ich mir tatsächlich stundenlang anhören.