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  1. #1
    Ys 8: Lacrimosa of Dana



    Challenge #: 09
    System: Playstation 4 (EUR-D)
    Version: 1.01


    Vorwort
    Anfang des Jahres habe ich Ys 5 durchgespielt und damit, ohne es zu wissen, Adols Abenteuer welches direkt vor Ys 8 stattfindet. Außer einem Schwert welches er gleich zu Beginn in den Fluten der See verliert gibt es zwischen den beiden Teilen allerdings keine Referenzen.


    Das Spiel
    Nach seinem Abenteuer in Xandria und Kefin möchte Adol als nächstes Altago besuchen. Der Landweg an der afrocanischen Küste scheint ihm wohl aber zu langweilig und er entscheidet sich für den Seeweg. Allerdings ist es Schiffen aufgrund des Kriegs nur erlaubt Altago über Romn anzusteuern und so heuert er, zusammen mit seinem Kumpel Dogi, auf der Lombardia als Matrose an um nach Greek überzusetzen und von dort aus nach Romn zu reisen. Vor der Küste Greeks liegt ein Archipel und darunter befindet sich die Insel Seiren, in deren Gewässern schon seit hunderten von Jahren Schiffe auf mysteriöse Weise verschwinden. Zwar umschifft die Lombardia die Insel großzügig, aber es kommt wie es kommen muss. Ein riesiges Meeresungeheuer versenkt das Schiff und Adol sowie die gesamten Passagiere und die Besatzung stranden als Schiffbrüchige auf dieser Insel. Hier tut sich ihnen eine unberührte, vergessene Welt auf in der zahlreiche Dinosaurier ihr Unwesen treiben. Adol und seine Leidensgenossen errichten ein provisorisches Dorf und versuchen nun so viele über die Insel verstreute Schiffbrüchige wie möglich aufzulesen und eine Möglichkeit zu finden die Insel zu verlassen.

    Als Gefährten stehen ihm unter anderem Laxia zur Seite, eine garmanische Adlige die anfangs sehr bemüht ist die Haltung zu wahren. Sahad ist ein Fischer aus Greek der das Leben recht unbeschwert angeht. Etwas später stößt auch Ricotta hinzu, ein Mädchen welches auf der Insel aufgewachsen und von Tieren großgezogen wurde, bis sich ihr Ziehvater ihrer angenommen und ihr die Zivilisation beigebracht hat. Über Hummel brauche ich nicht besonders viele Worte zu verlieren, da dieser Charakter einen Totalausfall darstellt und dessen Storytwist einen echten Facepalm Moment liefert. Hier hätte ich in einem Charakter wie z.B. Silvia mehr Potential gesehen.

    Doch scheint auf der Insel etwas mysteriöses vor sich zu gehen, denn in seinen Träumen sieht Adol immer wieder ein Mädchen namens Dana, eine Hohepriesterin aus dem längst vergangenen Königreich Eternia, die nach und nach ein schicksalhaftes Geheimnis aufdeckt, dessen Tragweite bis in die Gegenwart reichen soll.




    Die Insel Seiren ist, bis auf einige felsige Klippen, komplett und in originaler Größe erkundbar. Dabei ist sie in kleinere Abschnitte unterteilt um die Ladezeiten gering zu halten. Diese betragen auf der Playstation 4 lediglich ein bis zwei Sekunden, so dass man nicht einmal die Tipps auf den Ladebildschirmen lesen kann.^^ Natürliche Hindernisse sorgen dafür dass man die Insel nicht von Beginn an frei erkunden kann sondern einem mehr oder weniger linearen Pfad folgt. So gibt es z.B. Erdrutsche oder kaputte Brücken für die man eine bestimmte Anzahl an Schiffbrüchigen eingesammelt haben muss um gemeinsam für eine Lösung zu sorgen. Doch gibt es auch immer wieder Gebiete die optional sind und in denen man weitere Schiffbrüchige auflesen, gute Materialien sammeln, Sehenswürdigkeiten bestaunen oder gar optionale Bosse bekämpfen kann. Generell ist die Optik zwar nicht mehr zeitgemäß, weiß aufgrund des Artstyles und der Architektur aber trotzdem zu gefallen. Auch ist die Insel recht vielseitig und vom Strand zum Wald, Dschungel, Sumpf bis hin zum Berg oder zur Höhle wird viel Abwechslung geboten. Es gibt auch einige ausgefallenere Orte die ich an dieser Stelle aber nicht spoilern möchte. Hinzugekommen sind wieder die Fähigkeiten zu springen und zu klettern, was ein komplexeres Leveldesign und mehr Auflockerung im Gameplay ermöglicht. Das Abenteuerfeeling wird jedenfalls sehr gut rüber gebracht und es macht Spaß die Insel immer weiter zu erkunden. Natürlich trägt auch der treibende Soundtrack dazu bei, der serientypisch mit einem Mix aus Synthesizer, E-Gitarren und Geigen aufwartet und ganz weit oben in seiner Liga spielt, auch wenn ich zugegebenermaßen anfangs leicht schockiert war dass es anstatt eines temporeichen Intros ein eher langsames, klassisches Stück zu hören gibt. Insofern wirkt es an dieser Stelle Back to the Roots zu Teil 1.

    In Adols Träumen, den spielbaren Dana Passagen, geht es nicht ganz so offen zu. Dort ist man je nach Szenario in einem künstlich eingeschränkten Gebiet unterwegs. Allerdings ist in der Playstation 4 Fassung ein optionaler Dungeon hinzugekommen. Von diesem war ich anfangs nicht sonderlich begeistert da er wie ein generischer, blockiger Dungeon-Crawler Dungeon wirkt. Nach der ersten Passage überzeugt er aber durch zahlreiche Puzzle Einlagen für die man Danas Spezialfähigkeiten, die sie nach und nach erhält, einsetzen muss.




    Das Kampfsystem geht flott von der Hand und die Charaktere sind schön animiert. Es entspricht im Grunde dem Partykampfsystem welches in Ys Seven ein- und mit Celceta fortgeführt wurde. Wieder hat man drei Charaktere in der aktiven Party, wieder haben die Charaktere unterschiedliche Angriffsattribute wie schneiden, stechen oder stumpf, wieder setzt man zahlreiche auflevelbare Skills ein, wieder gibt es die Extraleiste über die man eine besonders starke Attacke auslösen kann. Neu hinzugekommen ist, wie zuvor bereits erwähnt, die Möglichkeit zu springen, was Angriffe aus der Luft ermöglicht. Wie im Vorgänger gibt es auch wieder die Möglichkeit, gegnerische Angriffe im letzten Moment auszuweichen oder abzuwehren. Ersteres löst einen Flash Move aus welcher die Zeit für den Gegner verlangsamt während man selbst enorm an Geschwindigkeit zulegt. Letzteres initiiert den Flash Guard während dem alle Angriffe in kritische Treffer umgewandelt werden. Beide haben gemein dass man während der Dauer des Effekts unverwundbar ist. Durch gezieltes Timing kann man sich so praktisch unverwundbar machen. Solche Reaktionstests sind allerdings nichts für einen alten Mann wie mich und ich habe die beiden Effekte eher sporadisch durch Button Mashing ausgelöst.^^
    Generell ist es das Ziel bei größeren Gegnern, diese in den Break Status zu versetzen. In diesem sind sie komplett wehrlos während man selbst enormen Schaden verursachen und dabei sogar noch die eigenen Skillpunkte aufladen kann.
    Etwas umständlich im Kampf finde ich die frei bewegliche Kamera. Es kommt einfach zu oft vor dass man in einem Gefecht gegen mehrere Gegner plötzlich aus dem toten Winkel angegriffen wird und die Kamera nachjustieren muss. Die Zielerfassung ist hier keine Lösung und eher gegen einzelne, größere Gegner sinnvoll, obwohl es auch hier zu unglücklichen Situationen kommen kann, z.B. wenn man um den Gegner rollen will und diese im gleichen Moment die Position ändert, so dass man letztendlich direkt vor ihm landet und direkt in seinen Angriffsbereich gerät.




    Neben dem Kampfsystem gibt es noch zahlreiche Nebenbeschäftigungen. Das Angeln ist eine davon. Dies scheint mir ein von den Konsolenherstellern gesponsortes Minispiel zu sein, denn so rapide wie man hier die X-Taste drücken muss könnte man meinen dass der Controllerverschleiß angekurbelt werden soll. Die aufgelesenen Schiffbrüchigen versorgen Adol auch immer wieder mit Nebenaufträgen die zu kleinen Minigeschichten oder Erweiterungen im Dorf führen. Wie in Ys 2 kann man die Bewohner wieder beschenken um so zusätzliche Sequenzen zu erhalten und Adols Ansehen zu steigern. Dieser ist wiederum wichtig um die Endsequenz im Spiel zu erweitern und die ganze Wahrheit zu erfahren.
    Weitere, teilweise auch in die Story eingeflochtene Nebenaufgaben sind die Raids. Hier gilt es das Dorf von angreifenden Wellen von Monstern zu beschützen. Die Verteidigung kann durch zusätzliche Fallen und Hindernisse, die man in verschiedenen Stufen verbessern kann, erleichtert werden. Neben der aktiven Kampftruppe sorgen die anderen Dorfbewohner immer wieder für Buffs wie höhere Angriffskraft oder sich selbst regenerierende Skillpunkte und greifen stellenweise sogar selbst mit an. Ähnlich funktionieren die Suppressions, nur dass man hier die Monster in deren Habitat angreift. Ziel ist es hier eine bestimme Anzahl an Monsternestern zu zerstören um so einen Boss herbeizurufen den es zu vernichten gilt. Um an den Nestern Schaden zu verursachen muss man erst Fackeln in deren Nähe entzünden. Die Nester produzieren wiederum Myriaden an Monstern die versuchen diese Fackeln zu zerstören.
    Neu in der Playstation 4 Version hinzugekommen sind die Nachtmissionen. Hier betritt man einige ausgewählte Dungeons erneut in der Nacht um bestimmte Questziele zu erfüllen. Die Dungeons selbst sind dabei fast auf jedem freien Quadratmeter mit Monstern zugekleistert. Nach einmaligem Durchspielen erhält man Zugang zu einem Bonusdungeon, der zwar nicht komplett neu ist, aufgrund einiger Änderungen am Leveldesign aber trotzdem frisch wirkt. Auch dieser Dungeon wurde mit Gegnermassen zugekleistert. Und dann gibt es natürlich noch den Bossrush in dem man sich einem Kontrahenten nach dem anderen stellen kann.
    Ja man merkt schon, bezüglich der Nebenbeschäftigungen wird in Ys 8 Abwechslung groß geschrieben... hach... man kämpft im Hauptspiel schon wirklich zur Genüge, ich hätte es toll gefunden wenn man sich abseits dessen etwas originelleres hätte einfallen lassen außer Myriaden an Gegnern auf den Spieler zu hetzen, besonders weil das meist so abläuft dass man seine Skills in einem Gegnerpulk zündet und so neben Effekten und Zahlen nichts mehr erkennen kann. Ich muss gestehen dass ich die gegen Ende freigeschalteten Raids auch gar nicht mehr angegangen bin da es mir zu langweilig ist Gegnerwelle um Gegnerwelle zu verprügeln.
    Gerade die Puzzle Passagen die im Dana Gameplay eingeführt wurden hätten noch viel mehr Potential geboten.




    Es gibt noch einige andere Kleinigkeiten die mich gestört haben, die ich jetzt aber nicht als wirklich dramatisch ansehe. Z.B. dass es keine Währung gibt und man stattdessen verschiedene Materialien herstellen muss um damit weitere Items herstellen zu können. Das ist besonders dämlich bei den Gegenständen die z.B. zehn Einheiten eines Vorgängermaterials benötigen, welche wiederum zehn Einheiten derer Vorgängermaterialien voraussetzen. So benötigt man von manchen Basismaterialien hunderte Einheiten, nur um eine handvoll der Zielitems herzustellen. Da ist es oft sinnvoller, einfach in den nächsten Dungeon zu gehen und dort die benötigten Materialien direkt von besiegten Gegnern zu bekommen, was das ganze System ad absurdum führt.
    Das Item Menü wirkt überladen weil viel zu viel in eine Kategorie gestopft wird anstatt sie in mehrere Kategorien zu unterteilen, so dass man teilweise lange durch die Liste scrollen muss und eventuell sogar am gewünschten Item vorbei scrollt.
    Bei der Lokalisation wurde stellenweise unsauber gearbeitet. Es häufen sich Rechtschreibfehler, synchronisierte Textpassagen werden doppelt abgespielt und in einem Dialog ertönt die japanische Audiospur anstatt der englischen.


    Um aber noch mal auf einer positiven Note zu enden möchte ich die frei konfigurierbare Steuerung loben, sie sich mit einer ausgezeichneten Ausnutzung der Möglichkeiten des Dualshock 4 und Doppelbelegungen von Tasten komplett den eigenen Wünschen anpassen lässt.







    Fazit
    Ys 8 ist ein gutes Spiel welches vor allem durch die Abenteueratmosphäre und den starken Soundtrack punktet. Die Geschichte ist OK, hat mich bis auf das Ende allerdings nie sonderlich mitgenommen und wirkt teilweise auch etwas banal. Dummerweise läuft sie auf einen ähnlichen Twist hinaus wie Treasure of the Rudras welches ich einige Wochen zuvor gespielt habe und bei welchem ich diesen wesentlich besser Begründet finde. Dass es keinen Antagonisten gibt der etwas Würze in die Handlung bringen könnte kommt hier erschwerend hinzu. Dana, Laxia, Ricotta, Sahad, Dogi und viele der Schiffbrüchigen sind aber sehr sympathische Charaktere die mir mit der Zeit ans Herz gewachsen sind. Lediglich Hummel fällt enorm ab, da hilft auch die Alibi Story am Ende seines Approval Quests nichts mehr.
    Das Gameplay macht Spaß, ist mir aber teilweise mit den Gegnermassen und effektüberladenen Skills etwas zu hektisch. Hier kommt meiner Meinung nach noch immer nichts an die Teile mit Ys 6 artigen Gameplay heran.



    Wertung: 3/5





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    Geändert von Nayuta (10.06.2018 um 09:02 Uhr)
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