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  1. #22
    Treasure of the Rudras



    Challenge #: 08
    Originaler Titel: Rudra no Hihou
    System: SNES [NTSC-J] (Fanübersetzung / Emulator)
    T+Eng2.00_AGTP / snes9x_1.53


    Vorwort
    Treasure of the Rudras ist ein weiteres Spiel von dem ich mir vor einigen Jahren eine englische Reproduktion mit schöner Box und Anleitung zugelegt habe. Beim Anspielen hat es aufgrund des Szenarios und einiger Musikstücke sofort mein Interesse geweckt, doch leider bin ich bis jetzt nie dazu gekommen es richtig anzugehen. Allerdings habe ich schon immer vermutet dass sich hinter dem Titel eine echte Perle verbergen könnte. Ob das auch wirklich der Fall ist?


    Das Spiel
    Alle viertausend Jahre wird die Welt von einem Unheil heimgesucht, einem Todesgott namens Rudra, geschickt um die gerade vorherrschende Rasse zu vernichten. Vier Rassen hat er schon die Existenz gekostet, den weisen Danans, dem Meeresvolk, den kriegerischen Reptilien und den mächtigen Giganten.
    Die Menschheit, welche die aktuelle Rasse darstellt, hatte einst hochtechnologisierte Zivilisationen hervorgebracht, doch auf ihrem Höhepunkt vor zweitausend Jahren, wurde die Umwelt fast komplett zerstört und mittlerweile leben die verbliebenen Menschen in einzelnen Siedlungen auf einem Niveau welches eher dem Mittelalter gleicht. Nun, am Ende des vierten Millenniums, steht auch die Menschheit fünfzehn Tage vor ihrem Untergang.
    Die Geschichte von Treasure of the Rudras spielt in diesen letzten Tagen, wobei jeder einzelne Tag durchlebt wird. Vier von besonderen Jadesteinen Auserwählte machen sich auf ihr Schicksal zu erfüllen. Sion ist ein Ritter der nach seinem Lehrmeister sucht, Dune ist ein verschlagener DiebSchatzjäger, Riza wurde als einzige bereits mit einem Jadestein in der Stirn geboren und wird als Auserwählte angesehen die auf eine Pilgerreise aufbricht um die Umwelt von der Verschmutzung zu reinigen. Und dann ist da noch Surlent, ein Gelehrter der nach altem Wissen forscht und der einfach umgebracht wird... natürlich stellt das noch lange nicht sein Ende dar.
    Anfangs noch unwissend, erfahren sie auf ihren Reisen nach und nach über die drohende Katastrophe, über den Rudra, über die Jadesteine und über den Hintergrund des Zyklus von Zerstörung und Wiedergeburt.




    Die Charaktere spielt man dabei zunächst nicht in einer Party, vielmehr wird jedem ein eigenes Szenario mit eigener Party gewidmet. Drei davon sind von Anfang an auswählbar. Die Szenarien spielen alle zur gleichen Zeit und die Wege der Gruppen kreuzen sich immer wieder für kurze Begegnungen, Informations- oder Gegenstandsaustausch. Manchmal sind auch einfach nur die Auswirkungen anderer Gruppen auf die Welt erkennbar. Die Szenarien lassen sich dabei in beliebiger Reihenfolge spielen und können auch zugunsten eines anderen Szenarios unterbrochen werden. Ich selbst habe sie in einer episodenartigen Struktur gespielt. Anfangs habe ich noch nach jedem Tag gewechselt, später dann mehrere Tage am Stück pro Charakter gespielt. Im letzten Szenario schließen sich die Protagonisten schließlich zu einem Team zusammen.
    Interessant ist auch dass es hin und wieder die Möglichkeit gibt, verschiedene Ereignisse in unterschiedlicher Reihenfolge zu absolvieren, wodurch die Folgen unterschiedlich ausfallen.


    Das alles hört sich erst einmal ganz gut an. Das Problem, zumindest für mich, ist aber, dass das Spiel, abgesehen von der allgemeinen Prämisse, inhaltlich recht wenig bietet was mich begeistern konnte. Die Geschichte plätschert oft leicht konfus vor sich hin, einige Dinge werden durch andere Szenarien aufgelöst, andere bleiben obskur. Es gibt einfach keine richtigen, mitreisenden Höhepunkte, stattdessen aber merkwürdigen, unpassenden Slapstick. Nicht wirklich schlecht aber auch nicht wirklich gut. Mittelmaß eben.




    Die Welt gibt sich zu Beginn überschaubar. Es gibt drei relativ kleine Kontinente und jeder der zunächst verfügbaren Protagonisten fängt auf einem anderen an. Nach und nach erschließen sich aber weitere Bereiche der Welt welche diese enorm erweitern. Diese bereist man meist zu Fuß. Es gibt zwar Fahrzeuge wie Schiffe etc., diese lassen sich allerdings, bis auf eine Ausnahme am Ende von Rizas Szenario, nicht manuell steuern. In einigen Szenarien gibt es noch über die Welt verteilte Teleporter, die allerdings äußerst umständlich zu erreichen sind und nicht alle Orte abdecken. Dafür kann man aber überall, sei es in Städten, Dungeons oder eben auf der Oberwelt rennen, wodurch Entfernungen relativ schnell zu überbrücken sind.

    Es gibt zahlreiche Dungeons wobei nur einige für das jeweilige Szenario relevant sind. Die anderen können zwar meist betreten werden, bieten dann allerdings nur Bonusinhalt in Form von Schatztruhen. Deren Status wird übrigens nicht zwischen den Szenarien geteilt, man kann sie also in jedem Szenario wieder öffnen. Insofern kann es sich durchaus lohnen optionale Dungeons zu betreten und sich mit besseren Waffen und sonstigen Gegenständen auszurüsten. Sonstige Nebenquests gibt es ohnehin nicht, also kann man sich auch dem Backtracking hingeben. Weiterhin fördert das Spiel Backtracking anhand spezieller Schatztruhen die nur von bestimmten Charakteren geöffnet werden können oder Türen die sich nur zu bestimmten Tagen öffnen. Leider gibt es in den Dungeons, außer den obligatorischen Abzweigungen oder Geheimwegen für Schätze, keine weiteren Puzzles oder Ähnliches.




    Die Encounter Rate innerhalb der Dungeons ist recht hoch, von einem Dual Orb 2 aber noch weit entfernt. Das Kampfsystem geht recht fix von der Hand und oft sind die Kämpfe bereits vorbei noch bevor die Musik richtig ansetzen kann. Eine kluge Ausnutzung des Elementarsystems ist dabei essentiell und viel wichtiger als die reinen Statuswerte. Hat man das richtige Element ausgerüstet so verursachen die Gegner kaum noch Schaden, hat man jedoch Ausrüstung mit dem falschen Element angelegt so kann es sein dass man selbst einen Standardkampf nur knapp überlebt. Allerdings muss man vorsichtig sein und aufpassen dass man nicht Ausrüstung mit gegensätzlichen Elementen anlegt, dann geht der Bonus nämlich verloren und man steht ohne Schutz da. Hier kann man aber mit einer Überzahl an Teilen gleicher Elemente gegenwirken. Legt man z.B. einen feuerresistenten Schild und eine wasserresistente Rüstung an, so annullieren sich diese gegenseitig. Setzt man sich nun aber noch zusätzlich einen feuerresistenten Helm auf so erhält man wieder die Verteidigung gegen das Feuerelement. Teilweise ist es sogar ratsam auf gewisse Ausrüstungsteile zugunsten des Elementarbonus komplett zu verzichten. Bei den Waffen gilt dieses System nicht da man ohnehin nur eine anlegen kann. Hier verstärkt sich dafür der Angriff, wenn deren Element mit dem eines Ausrüstungsteils übereinstimmt.
    Sehr schön ist auch dass man die Zugreihenfolge der Partymitglieder jederzeit manuell anpassen kann. So kann man z.B. zuerst die Magier angreifen lassen die mit Flächenangriffen das Gröbste erledigen, während die Nahkämpfer anschließend alles was noch steht in die Zange nehmen. Allerdings wird dann der Geschwindigkeitswert des zuerst angreifenden Partymitglieds für die Zugberechnung herangezogen und es kann sein dass zuerst die Gegner die Initiative ergreifen, da deren Geschwindigkeit höher ist.




    Das eigentliche Alleinstellungsmerkmal des Spiels ist aber das Magiesystem. Magie wird nicht einfach erlernt, gekauft oder gelevelt, sondern man baut sie sich selbst zusammen. Dies geschieht über Mantras, magische, bis zu zwölfstellige Worte die man selbst in einem Texteingabesystem schreiben kann. Das System reagiert dabei sowohl auf feste Begriffe die die Grundzauber bilden, als auch auf die verschiedensten Vor- und Nachsilben die, beliebig kombinierbar, die Magien auf verschiedene Weise verstärken.
    Bis zu zweiunddreißig dieser Worte können gleichzeitig pro Szenario gespeichert werden und alle Charaktere können sich aus diesem Pool bedienen, eingeschränkt nur durch die zur Verfügung stehenden Magiepunkte. Verstärkt man seine Grundmagien regelmäßig mit mächtigeren Silben, so hat man im Spiel eigentlich kaum Probleme. Auch mit Buffs und Debuffs habe ich gute Erfahrungen gesammelt und gerade im späteren Spielverlauf regen Gebrauch davon gemacht.
    Erlernen kann man die verschiedenen Worte bzw. Silben entweder durch Gespräche mit NPCs oder aber im Kampf direkt von den Gegnern. Die Namen gerade gewirkter Zauber werden nämlich in einer Box am unteren Bildschirmrand angezeigt und können dadurch jederzeit notiert werden. Naja oder man macht sich, Emulator sei Dank, einen Screenshot für allzu lange Zungenbrecher.^^




    Die Grafik ist wirklich schön anzusehen, leider gleichen sich gerade zu Beginn die Städte und Dungeons architektonisch doch sehr. Später wird das Spiel in diesem Bereich aber zumindest ein bisschen Vielseitiger. Besonders stark gibt es sich im Kampfsystem, hier steht man nämlich, wie in Final Fantasy, großen detaillierten Gegnersprites Gegenüber, die im Gegensatz zu jener Serie sogar voll animiert sind. Auch musikalisch gibt es einige sehr schöne herausstechende Themen, wenn auch leider viel Mittelmaß darunter ist.

    Ansonsten hatte ich noch einige kleine, wenig dramatische Bugs. So wurde mir z.B. in zwei Szenarien nach unterschiedlichen Ereignissen plötzlich ein Tag am Zähler abgezogen, diesen erhielt ich aber mit voranschreitender Story wieder zurück. An einer anderen Stelle habe ich mich aus einem Haus teleportiert und fand mich plötzlich Unterwasser wieder.







    Fazit
    Treasure of the Rudras ist ein nettes Spiel welches ein interessantes Szenario, eine hübsche Grafik und teilweise schöne Musik sowie ein flottes Kampfsystem mit unverbrauchtem Magiesystem zu bieten hat. Leider haben mich die Geschichte und die Charaktere zu keiner Zeit wirklich packen können und stellenweise war es mir etwas zu konfus erzählt. Es ist ein gutes Spiel, aber leider kein Highlight wie es auf den ersten Blick auf mich den Anschein gemacht hat.



    Wertung: 3/5





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    Geändert von Nayuta (10.06.2018 um 08:01 Uhr)
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