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  1. #1

    NieR: Automata



    Der Bericht ist ja auch noch fällig~ (Gammelt schon Wochen auf meinem Desktop herum.)

    Warum gerade dieses Spiel?

    Bevor ich mir eine PlayStation 3 kaufe, gab es zwei Spiele, an die ich besondere Erwartungen hatte. Das waren Catherine und NieR. Von Catherine war ich begeistert, NieR hat mir auch gut gefallen und hatte einige erinnerungswürdige Highlights. Nach der E3-Ankündigung mit den wunderschönen Artworks, den tollen Trailern und der positiven Rezeption war es also selbstverständlich, dass ich auch NieR: Automata spielen würde.

    Eindrücke beim Spielen
    NieR: Automata spielt sich so schnell und flüssig, wie man es von einem Spiel von Platinum Games erwarten würde. Die Kämpfe machen Spaß, die Bosskämpfe sind komplex und größtenteils gut designt und die Genre-Ausflüge sind auch gelungen. Allerdings kann man auf "Normal" auch alle Kämpfe mit derselben Taktik gewinnen und auch ohne übermäßig viele Heilitems sind die Strategien in den Kämpfen meist ziemlich simpel: Angreife, R2 zum Ausweichen spammen, Pod-Waffen feuern, hin und wieder heilen. Für mich gehört NieR: Automata definitiv nicht zu den besten Action-RPGs. Es ist kurzweilig, aber Spiele wie Ys und Kingdom Hearts bieten meiner Meinung nach mehr spielerische Tiefe.

    Die Geschichte hat mich zunächst kaltgelassen, da die Charaktere ziemlich distanziert sind und es auch die meiste Zeit über bleiben bleiben. Sie kommen dem Spieler zwar mit der Zeit etwas näher, aber die Wärme des Vorgängers, das Mitgefühl für die Figuren, konnte ich hier nicht aufbringen. Vielleicht auch deshalb, weil ich die komplexeren Zusammenhänge der Handlung nicht alle begriffen habe, aber das ist nur ein Grund. Von der Art der Präsentation funktioniert das Spiel einfach anders als NieR.


    Die Spielstruktur ist folgendermaßen: Man spielt die erste Hälfte des Spiels zweimal (Ende A und B) aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven, die trotz spielerischer Unterschiede inhaltlich jedoch zu mindestens 80% gleich sind, und dann die zweite Hälfte einmal, was zu Ende C und/oder D führt. Wenn man die beiden Enden gesehen hat, folgt automatisch Ende E. Ende A und B sind keine richtigen Enden, man sollte also mindestens C oder D gesehen haben, um das Spiel als abgeschlossen anzusehen.

    Im Thread zum Spiel habe ich ja schon erwähnt, dass ich den B-Durchgang recht mühselig fand, da er größtenteils nur Wiederholung ist, was ich in Spielen generell nicht so gern mag. In Bravely Default gab es das ja auch, wobei man es da stärker beschleunigen konnte. Den B-Durchgang habe ich entsprechend auch etwas gerusht.

    Toll an der Geschichte ist, dass sie wirklich einige äußerst coole Wendungen hat, wenn man sich genau mit ihr befasst. Das habe ich nicht zur Genüge getan (Main Story reicht nicht), weshalb ich leider vieles verpasst habe. Aber nachträglich nochmal zu lesen, was all die Enthüllungen bedeuten, die das Spiel macht, war doch sehr cool. Andererseits gibt es aber auch durchaus Punkte und Konzepte, die besser hätten präsentiert werden können.

    So richtig Klick gemacht hat das Spiel bei mir leider nicht, weder spielerisch noch von der Geschichte. Aber es gab doch einige denkwürdige Momente und die trostlose Atmosphäre, der gelegentliche Humor und einige der Orte (Roboterdorf und Vergnügungspark) sowie der melancholische Soundtrack machen NieR: Automata definitiv zu einem einzigartigen Spiel.



    Wie gespielt
    Mit allen fünf Hauptenden (A-E) und einigen schlechten Enden. Level 82, Sidequests allerdings nur eine Handvoll gemacht und von den Goldgegnern auch nur einen besiegt.

    Fazit: NieR: Automata ist der neuste Streich von Yoko Taro und wie seine anderen Spiele ein einzigartiges Erlebnis, das dieses Mal glücklicherweise spielerisch runder ist als die bisherigen Werke. Es ist allerdings definitiv auch kein Spiel ohne Schwächen und anders als einige Reviews behaupten sicherlich auch keine Revolution des Mediums Videospiel. Ich hatte Spaß an NieR: Automata und es gab – insbesondere nachträglich – einige tolle Aha-Momente. Die audiovisuelle Präsentation ist auch klasse. Ich werde mich positiv an das Spiel zurückerinnern, aber mir persönlich ging es weniger nah als der Vorgänger, da mir die Charaktere zu distanziert waren.

    Spielzeit: 28h
    Wertung: 7,5 von 10 Punkten


  2. #2


    Ich habe schon recht viel zu Persona 5 geschrieben, deshalb will ich mich hier nicht noch mal groß wiederholen.

    Einen ausführlichen Bericht gibt es hier (mein JPGames-Review), eine Story-Kritik hier (Spoiler!).

    Das Fazit aus dem Review kopier ich mal hier rein:
    »Persona 5 ist ein Spiel, dem viele Spieler mit geradezu astronomischen Erwartungen entgegengefiebert haben. Obwohl das Endprodukt letztlich toll und außergewöhnlich ist, enttäuscht das Spiel in einigen erzählerischen Aspekten leider. Aber obwohl Handlung und Präsentation signifikante Schwächen aufweisen und die Ähnlichkeit zum Vorgänger bisweilen zu groß ist, ist Persona 5 immer noch ein charakterorientiertes Spiel mit einem tollen Gruppengefühl, spannenden Konzepten, unverbrauchten Ideen und einer einzigartigen Ästhetik, das spielerisch äußerst ausgereift ist und die bekannten Systeme an vielen Stellen verfeinert. Trotz all der geäußerten Kritik sei das Spiel allen Liebhabern japanischer Spiele ans Herz gelegt – wie seine Vorgänger ist auch Persona 5 eine ganz besondere Erfahrung.«

    Prinzipiell kann ich sagen: Auch wenn ich mich viel negativ über Persona 5 ausgelassen habe, war das immer noch Kritik an einem Persona-Spiel, wo die Erwartungshaltung halt sehr hoch ist. Unterm Strich war es für mich trotzdem eines der besten Spiele, die ich in letzter Zeit gespielt habe. Auch, wenn ich in vielerlei Hinsicht enttäuscht zurückgeblieben bin, ist meine letztliche Meinung vom Spiel keinesfalls negativ.

    Spielzeit: 88:15h
    Wertung: 8 von 10


  3. #3
    Nach Persona 5 habe ich erst mal eine kleine Pause eingelegt und da ich momentan recht viel zu tun habe, weiß ich auch nicht, wie viel Lust ich in den nächsten Tagen zum Spielen habe.

    Am 3. Mai erscheint ja The Legend of Heroes: Trails in the Sky the 3rd, das ich definitiv zum Release spielen werde. Darauf freue ich mich auch schon sehr!

    Mittlerweile erschienen sind die von mir langerwarteten Indie-Titel Cosmic Star Heroine und Shiness. Shiness habe ich schon angespielt, war dann aber recht ernüchtert, als ich erfahren habe, dass die Fantasiesprache in der PS4-Version aus technischen Gründen nicht vorhanden ist. Ich überlege, die PC-Version zu spielen, aber eine der Demos, die ich damals probiert habe, lief auf meinem Laptop nicht so flüssig, weshalb ich da zwiegespalten bin. Ich will halt ungern nochmal 30€ für ein Spiel ausgeben, das ich schon mit 100+€ auf Kickstarter unterstützt habe – wobei es bei Steam ja jetzt eine Refund-Möglichkeit gibt, damit könnte ich es mal versuchen. Cosmic Star Heroine habe ich noch nicht angefangen, weil … Ja, gute Frage.

    Gestern habe ich Atelier Marie (den ersten Teil der Serie) angespielt. Die PS1-Version habe ich auf der PSP bisher nicht zum Laufen bekommen, aber dann habe ich entdeckt, dass es das Spiel auch ganz legal für PS3 / PSP / Vita im japanischen PS-Store gibt. Da ich noch 817 Yen auf meinem japanischen Account hatte, habe ich mal zugeschlagen. In einem FAQ habe ich mich mal eingelesen, da das Spiel doch einige ungewöhnliche Mechaniken hat. Die Sprachbarriere ist in normalen Dialogen nicht allzu hoch, allerdings ziehen einige spezialisierte Begriffe den Prozess etwas in die Länge. Gerade bei den Item-Namen muss ich noch oft nachschlagen, weshalb das Spielen noch nicht so ganz entspannt ist. Aber da ich Atelier Marie schon so lange spielen wollte, hoffe ich, dass ich's auch zu Ende bringen werde.


  4. #4
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Während die Übersetzung in großen Teilen des Spiels sehr gelungen ist, gibt es in der Tat einige Stellen, die unnatürlich klingen, weil sie sich vom Wortlaut zu sehr am Japanischen orientieren. Hinzu kommen einige fragwürdige Entscheidungen und ein paar Tritte ins Fettnäpfchen: Dass die japanischen Namenssuffixe in Text und Ton beibehalten wurden, ist ungewöhnlich, aber nicht unbedingt störend. Dass hingegen Yen an einer Stelle als Dollar lokalisiert wurde und merkwürdig klingende Phrasen es teilweise bis ins Dubskript geschafft haben, legt leider die Vermutung nahe, dass die Lokalisierung unter großem Zeitdruck fertiggestellt werden musste und die Qualitätsprüfung nicht mehr alle Makel ausmerzen konnte.
    Bin zwar mit dem Spiel noch nicht durch, aber bis jetzt haben sich die merkwürdig klingenden Phrasen in Grenzen gehalten. Das Problem ist eher, dass das Skript oft kreativ sein möchte, dann aber seine eigenen Kreationen vergisst (was übrigens der größte Makel an dem sogenannten Woolseyism ist, siehe Dub-Induced Plot Hole). Wobei es bei Persona 5 auch eher lächerliche Momente gibt, wo der Schreiber innerhalb der selben Szene seine eigene Übersetzung vergisst ("Puke Rides" werden dann plötzlich doch noch zu "Puke Machines", der Begriff, den auch die japanische Sprachausgabe durchgängig verwendet hat). Die Szene mit den Dollars kommt vielleicht bei mir noch. Bin gerade erst am Anfang der Bank. Das Problem mit dem Dialogfluss gibt es übrigens in allen Visual-Novel-artigen Szenen, bzw. RPGs mit Textboxen und ist eher dem Medium geschuldet denn ein besonderer Makel von Persona 5.
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  5. #5
    Das stimmt wohl, aber selbst da gibt es Spiele die das mit technischen Spielereien im Dialogsystem ein bisschen kaschieren. Es fällt halt umso stärker auf, wenn die Dialoge auch vertont sind. Entschuldigt imo aber trotzdem nicht, dass es nur ca. 20 normale Cutscenes im Spiel gibt.

    Hier ist eine Website, die ein paar der Probleme ganz gut darstellt: http://www.personaproblems.com/

    Man sieht aber an den Beispielen, dass es Kritik auf relativ hohem Niveau ist, die zwar gerechtfertigt ist, aber auch gut zeigt, dass die Lokalisierung weit entfernt von dem Horror ist, den wir früher oft bei PS1-Spielen etc. erleben mussten.
    Geändert von Narcissu (25.04.2017 um 20:06 Uhr)


  6. #6
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Hier ist eine Website, die ein paar der Probleme ganz gut darstellt: http://www.personaproblems.com/
    Wow, das sind echt nette Fehler. Hatte an manchen Stellen zwar das Gefühl, dass das irgendwie nicht passt, aber den Sinn reimt man sich doch häufig zusammen (oder man erfindet ihn anscheinend selber, wenn man sich einige der Beispiele ansieht). Insgesamt sind mir aber wenige der Sachen aufgefallen, aber das könnte auch dran liegen, dass einen dieses Spiel mit (teils belanglosen) Dialogen zumüllt, dass ich irgendwann angefangen habe die Text zu skimmen und nicht mehr im Detail zu lesen :/
    Geändert von Sylverthas (25.04.2017 um 20:31 Uhr)

  7. #7
    Ein bisschen Oberlehrerhaft ist die Seite schon aufgemacht, allerdings sind die Probleme, die er anspricht, durchaus real, bis auf mit den Honorifics, das ist Korinthenkackerei, und einige Dinge, bei denen er nicht genau erklärt, wie es jetzt in den japanischen Version war (Er kann nicht "Character Voice" fordern ohne zu erklären, wie es in der japanischen Version war). Allerdings sind mir diese gestelzten Dialoge auch aufgefallen und mein erster Gedanke war, dass schlechte Fansubs und Scanlations wohl endlich den Mainstream erreicht haben

    Zu deinem zweiten Prolem: Was ist schon eine "normale" Cutscene? Du meinst die Sequenzen in In-Game-Grafik mit Untertiteln, die quasi wie ein Film wirken, ja? Ich persönlich sehe das nicht so eng, für mich sind die Sequenzen, ähnlich wie die Anime-Sequenzen, aufwendig gestaltete Zuckerl obendrauf. Wir leben nunmal leider in Zeiten, in denen "zeitgemäße" Grafik scheiße teuer ist. Persona 5 war mit Sicherheit nicht das am billigsten zu produzierende Spiel.
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  8. #8
    Die echten Cutscenes sind die, die in "Full Motion" sind, meistens vor/nach den Bossen am Ende der Dungeons. Also die, ohne Textboxen und wie sich die Charaktere nicht nur gegenüberstehen und reden, sondern auch etwas aufwändiger bewegen und mehr mit der Kamera gearbeitet wird. Meinetwegen hätten sie alle Anime-Sequenzen weglassen können, viele sind eh nicht mal groß storyrelevant, wenn sie dafür mehr normale Cutscenes eingebaut hätten.


  9. #9
    Ich fand die Animesequenzen auch ehrlich gesagt fast alle richtig schlecht. Sehr hölzern von den Bewegungen, aber auch vor allem vom Dialog her: Mit langen Pausen zwischen Sätzen, die auch meistens echt nicht natürlich klangen. kA, wie das im japanischen ist, vllt. sind die Pausen durch die Übersetzung entstanden, aber tendenziell fand ich blieben diese Szenen nochmal weit hinter der Ingame-Grafik zurück was den Gesamteindruck angeht.

  10. #10
    Ich habe The Legend of Heroes: Trails in the Sky the 3rd am 18.05 mit allen Türen (Sidestorys) beendet. Unterm Strich von ich das Spiel wieder richtig klasse, wird wohl, wenn Yakuza Kiwami nicht richtig gut werden sollte, nach Yakuza 0 mein zweites Spiel des Jahres 2017. Herzstück des Spiels sind definitiv die Sidestorys, da waren einfach so viele tolle, schöne, charmante, herzliche, spannende, und informative Geschichten dabei, das hat mich doch sehr positiv überrascht. Die Hauptstory ist auch schön, wenn auch etwas zu dünn verteilt über die Spielzeit und die Prämisse mit dem Dungeon wirkt trotz der Erklärungen leider etwas an den Haaren herbeigezogen. Leider sind die Dungeons nicht allzu spannend und man sieht wenig Neues.

    Meine Reihenfolge wird wohl letztlich FC > SC > 3rd sein. SC ist deshalb vor 3rd, weil es mehr Kontinuität in der Geschichte hat und natürlich Städte hat, die man erkunden kann. Es hat insgesamt die größeren emotionalen Höhepunkte, aber 3rd hat in der Menge von allen drei Spielen am meisten Highlights, würde ich sagen. Gerade die Sidestorys des Hauptcast fand ich fast alle richtig, richtig, richtig gut. ♥ Bin schon gespannt auf Zero.

    Wertung: 8,5 von 10

    Komplettes Review zum Spiel hier.


  11. #11
    Schönes Fazit, ich kann dir in vielen Punkten zustimmen.

    Eine Rückfrage habe ich aber noch:

    Zitat Zitat
    Nach quasi jedem Fortschritt der Hauptgeschichte gibt es zudem gänzlich neue Konversationen, was den Charakteren zusätzlich Tiefe verleiht.
    Mir ist nicht ganz klar, wie du das meinst. Ich würde es so lesen, dass es optionale Gespräche mit den jeweiligen Charakteren gibt, wenn man in der Handlung voranschreitet?
    Dass es in einem Ost-RPG regelmäßig Dialoge gibt, ist ja klar. Ich frage mich nur gerade, ob ich da evtl. was übersehen habe.
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
    Libenter homies id, quod volunt, credunt.
    Alle GF-Aktionen auf einen Blick

  12. #12
    Ich meine damit, dass in der Basis, wo ja alle Charaktere rumlungern, die nicht in der Party sind, sich die Mono- und Dialoge permanent ändern. Sprich: Die Charaktere kommentieren den aktuellen Handlungfortschritt, wechseln die Orte, lassen sich in unterschiedlichen Konstellationen finden und es gibt auch immer viele tatsächliche Gespräche, nicht nur Monologe, wenn man beim Ansprechen den richtigen Charakter in der Party hat. Ich hab das gar nicht mal so sehr ansgenutzt, nur hin und wieder, aber selbst da erschien es mir schon sehr vorbildlich gelöst.


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