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  1. #34
    Spiel 6: Atelier Firis (PSV)

    Gestartet: 2.3.2017
    Beendet: 19.5.2017

    Warum gerade dieses Spiel?
    Die Atelier Spiele boten mir in der Vergangenheit konsequent gute Unterhaltung, zumal ich auch nie sonderlich hohe Ansprüche an die Spiele hatte.
    Besonders Atelier Shallie war toll: kein nerviges Zeitsystem mehr und das Belohnungssystem mit den ganzen Nebenquests, um dadurch einzelne Statuswerte separat erhöhen zu können ist sehr clever in das Szenario eingebettet worden. Danach hatte ich natürlich auch ähnliche Erwartungen an den nächsten Teil...

    Worum gehts?
    ... der diese letztendlich aber nicht erfüllt hat.
    Das Spiel handelt von der jungen Firis, die es sich zum Ziel gesetzt hat, eine großartige Alchemistin zu werden. Doch dafür muss sie erst einmal am Alchemie-Examen teilnehmen und um an diesem Examen teilnehmen zu können, braucht sie drei Empfehlungsschreiben von drei unterschiedlichen Alchemisten.
    Und jetzt ratet mal, was jetzt kommt..... genau. Firis entschließt sich dazu, sich gemeinsam mit ihrer Schwester auf die Suche nach den drei Alchemie-Experten zu begeben.
    Dabei begegnet sie auch viele anderen Charaktere, unter anderem sogar Serienlieblinge für den entsprechenden Fanservice (den ich hier aber sympathisch fand!).

    Gameplay
    Im Gegensatz zu seinen Vorgängern hat sich bei Atelier Firis richtig viel getan. Die Welt besteht nicht mehr aus nur kleinen Ortschaften mit ein paar Screens, nein, ab sofort gibt es eine zusammenhängende Spielwelt mit Tag und Nachtrhytmus sowie vielen Monstern am Wegesrand und massig Loot für das Herstellen von Gegenständen.
    Auf dem Papier klingt das Ganze zwar extrem cool, aber in der Praxis sieht das dann doch ein wenig anders aus.
    Das größte Problem des Spieles ist nämlich seine Größe. (Diese Metapher! )
    Ernsthaft, das Spiel ist einfach zu groß und zu vollgestopft!
    Quasi alle paar Schritte weiter findet man neue Items und es werden auch ständig neue Quests hinzugefügt. Im Prinzip spricht auch absolut nichts dagegen, mal mehr auf die Masse zu setzen, allerdings beißt sich das zu sehr mit dem ersten Konzept von Atelier Firis, da das Spiel, warum auch immer, für diese Phase wieder auf das Zeitsystem gesetzt hat und man nur ein Jahr Zeit hat, die Empfehlungsschreiben zu "suchen". Dabei kostet jede Aktion wertvolle Zeit, so kann der Tag beispielsweise recht schnell vorbei sein, wenn man so zwei bis drei Itemspots untersucht, ohne danach auch nur im Entferntesten das Gefühl zu haben, irgendetwas erreicht zu haben. Und das ist fast das gesamte Spiel über so in Phase 1. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass man die meiste Zeit wirklich gucken muss, wo man jetzt wie und wo weitergehen kann, da die spielinterne Hilfe einem ja eigentlich gar nicht helfen will. "Ja, geh' mal da hin, ich sag' dir aber nicht, dass du diesen einen Weg gehen muss, der ehrlich gesagt aber auch gar nicht wie ein richtiger Weg aussieht, haha!" Jaaa... sehr lustig.
    Allerdings kann man sich ab und zu wichtige Quests auf der Karte markieren lassen, aber das ist auch nicht immer der Fall.
    Immerhin: Man kann sich in fast jeden erkundeten Winkel der Welt zurückteleportieren.
    Ich sprach ja weiter oben auch von Phase 1. Nun, das Spiel ist nämlich nicht nur auf dieses Examen ausgelegt. Nach dem Examen geht das Spiel nämlich normal weiter und das Zeitsystem.... ist dann plötzlich weg. Wahrscheinlich wollte man so einen Kompromiss zwischen denen, die das Zeitsystem gut fanden und denen, dir es noch nie gemocht hatten, schließen.
    Aber so wirkt das Konzept ja noch nicht einmal von der Planung her konsequent, geschweige denn von der Ausführung...

    Neben der Erkundung, die auch tatsächlich den Großteil des Spieles ausmacht, darf natürlich auch wieder viel gekämpft und Items hergestellt werden. Das Rundenkampfsystem ist wie eh und je mit dabei und die Itemherstellung bedient sich an dem gleichen System wie in Atelier Sophie, in dem man die Zutaten auf einem Alchemiebrett clever anordnen muss, um die besten Boni für ein Item herausschlagen zu können.
    Die Alchemie macht wie immer Spaß und motiviert zum Ausprobieren.
    Die Kämpfe sind kurzweilig und auch nicht zu leicht geraten. Gerade die Bosse sind gut umgesetzt worden!
    Der OST ist größtenteils auch atmosphärisch.

    Erlebnisse beim Spielen
    Ich war beim Spielen ein wenig zwiegespalten.
    Einerseits lässt einen das Spiel ganz schön im Stich, wenn es darum geht, das nächste Ziel zu suchen. Im Gegenteil, versucht es durch demonstratives Positionieren von NPCs am Wegesrand sogar noch von der Hauptquest abzulenken.
    Ist ein bisschen wie bei Pinocchio, der ja auch einmal vom alten Gepetto losgeschickt wird, dieser wiederum aber von seinem Umfeld so manipuliert wird, dass er seinen erhaltenen Auftrag vergisst und sich dann in immer neue Abenteuer verläuft. So ähnlich ist das auch bei Atelier Firis der Fall.
    Das Problem ist einfach, dass man wirklich nie ein Feedback bekommt, ob man jetzt gut oder schlecht in der Zeit liegt. Am Ende lag ich zwar gut in der Zeit, doch manches Mal war ich mir echt nicht mehr so sicher, da ich gefühlt Stunden nach Wegen Ausschau hielt, wo es hätte weitergehen können, es das aber dann doch nicht tat.
    Ich muss dabei aber ehrlich zugeben, dass das irgendwo auch ein bisschen Spaß gemacht hat. Mich hat es ein wenig an ganz alte NES und SNES RPGs errinert gehabt, wo sowas ja echt Standard war, das nächste Ziel auf gut Glück zu suchen. Aber das war ja auch damals und die Welten waren da glücklicherweise noch nicht so groß wie heute. Firis hat es in der Hinsicht leider echt übertrieben gehabt.
    Der simulierte Zeitdruck macht alles sogar noch schlimmer.
    In der zweiten Phase wird es aber erheblich angenehmer. Ab da kann man sich dann auch endlich mal in Ruhe umschauen ohne ein blödes Zeitfenster im Nacken zu haben. Die Welt hat nämlich viel Kram zu bieten und es macht auch durchaus Spaß, neue Orte mit noch mehr Loot und neuen Quests zu finden, aber dafür sollte man auch die benötigte Zeit zur Verfügung gestellt bekommen.
    Phase 1 ist mehr ein Schnelldurchgang durch die Welt, während Phase 2 im Grunde das eigentliche Spiel darstellt.
    Außerdem habe ich keine Ahnung, an wen sich das Spiel jetzt genau richten soll.
    So wirklich zufrieden sollte ja keine Partei sein.

    Wie durchgespielt?
    24 Stunden mit längeren Pausen dazwischen


    5,8 von 10 Punkten
    (Keine 6, weil... der Weg ist das Ziel )
    Geändert von Kynero (20.05.2017 um 23:38 Uhr)

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