Bin jetzt auch seit gestern mit dem Buch durch und insgesamt habe ich eher gemischte Gefühle. In erster Linie finde ich den nüchternen Schreibstil und die unkomplexe Darstellung der verschiedenen Charakteren (inklusive dem Protagonisten) recht erfrischend, jedoch fielen dabei bestimmte, für mich wichtige Aspekte, flach. Sämtliche Nebencharaktere sind eben auch nur Nebencharaktere und selbst der Krieg erschien eher nebensächlich. Die Passagen mit seiner Freundin wirkten dabei wie das einzig lebendige an der ganzen Geschichte, was insgesamt aber funktioniert hat. Das Ende hat mir soweit auch gut gefallen und ich denke, dass Hemingway die Umsetzung wirklich gut gelungen ist. Hab auch nicht erwartet, dass das Buch so wenig mit Gefechten zu tun hat.

Insgesamt empfand ich das Buch die meiste Zeit ganz gut, besonders die Dialoge haben Spaß gemacht und nie hab ich mich langweilen müssen, aber wirklich gefesselt hat mich das Buch nicht. Ich würde sagen, man kann das Buch lesen und macht damit nichts falsch, aber großartig ist es nicht.


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Ich frage mich ob die Beschreibungen so sachlich sind, weil der Erzähler einfach wirklich ein abgebrühter Typ ist, oder ob damit ausgedrückt werden soll, dass er durch die Geschehnisse derart abgestumpft ist.
Ich glaub, dass er depressiv oder zumindest unglücklich ist. Wahrscheinlich führte er vor dem Krieg ein zielloses Leben und wusste nicht so recht wohin mit sich.