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Halbgott
Da Miss Winyett das Spiel ja irgendiwe in 4 Stunden durchgeprügelt hat und ich das durch ein Bundle eh schon hatte, dachte ich mir, spielste auch mal. Kann ja net so lange dauern. Hm... Ja... Das hat nicht so ganz geklappt.
Story
Skyborn spielt in einem Steampunk Universum. Die Hauptcharakterin, Claret Spencer, lebt mit ihrem Bruder zusammen in einem Laden und repariert lustig Dinge vor sich hin. Nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass die Menschen in dieser Welt (oder vielmehr in dieser Stadt, denn das Spiel spielt nur in der Stadt und Umgebung) von einer anderen Rasse namens Skyborn unterdrückt werden. Diese haben vor vielen Jahren einen Krieg gegen die Menschen gewonnen und wie es nunmal so üblich ist schreibt der Gewinner des Krieges die Regeln. In diesem Falle heißt das: Skyborn herrschen über Menschen und je nach Stand (also Adel oder sowas) haben einige Menschen noch ein paar mehr Rechte als andere. Und dann gibts da nach Halfbreeds, also halb Mensch und halb Skyborn. Diese haben gar keine Rechte und verstecken sich vor den Skyborn. Das gefällt natürlich nicht allen und so findet sich unsere Protagonistin nach kurzer Zeit in einer Rebellion gegen die Skyborn wieder.
Gameplay
Skyborn ist ein RPG Maker VX (Ace?) Spiel. Und das ist auch gleich mal das große Krux weshalb mir das Spiel letzten Endes nicht gefallen hat. Aber dazu später mehr.
Das Spiel selber ist ein sehr klassisches RPG. Es gibt 5 spielbare Charaktere, alle mit ihrer ganz eigenen Rolle. Gegner sind in Dungeons sichtbar und respawnen nach einmaligem besiegen auch nicht. Es gibt ein paar wenige Nebenquests zu erfüllen und jede Menge Schätze zu finden. Dazu kommt ein recht einfaches Schmiedesystem sowie die Möglichkeit sein Equipment (außer Accessoires) mit sogenannten Augments zu verstärken. Das fängt an bei ganz einfachen Statboni, geht dann über erhöhten Schutz gegen physische oder magische Angriffe bin hin zu besonderen Effekten wie halbierten MP Kosten oder Lifesteal. Und je nachdem wo dieses Augment benutzt wird (Waffe/Schild/Rüstung) ist der Effekt dann nochmal was anderes. Das ganze System ist vermutlich noch das beste am Spiel. Das Spiel hat außerdem 3 Schwierigkeitsgrade, wobei ich auf dem höchsten gespielt habe. Ob das letzten Endes gut oder schlecht war kann ich nicht sagen - zumindest hat es mir 2 Achievements bescherrt, die man nur auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad bekommen kann. 
Ansonsten gibt es noch "Rätsel" in den Dungeons, wobei nicht eines davon ein wirkliches Rätsel ist. Schalter 1x drücken, weiter. Wooooohhh...
Zu den Kämpfen selber, die sind rundenbasiert, es gibt aber wie bei FFX eine Zugreihenfolge, die man auch durch bestimmte Aktionen beeinflussen kann. Dazu gibts ein Threatmeter, woran man erkennen kann, welcher Charakter als nächstes von den Gegnern angegriffen wird. Ganz nett, bringt aber auch nur bedingt Mehrwert. Das Problem was dieses Spiel ist aber die Tatsache, dass es ein RPG Maker Spiel ist. Das ist an und für sich kein Problem, würde es sich nicht wie jedes andere RPG Maker Spiel spielen. Das Spiel bietet leider nichts wirklich besonderes, was es von der Masse abhebt. Und irgendetwas besonderes erwarte ich von einem kommerziellen Spiel dann doch schon.
Nehmt z.B. mal die Kämpfe: Die sind einfach nicht interessant. Durch das Threatsystem und die Tatsache, dass Gegnergruppen fest sind und mehrfach vorkommen (meistens gibt es nur so 3-5 Gegner pro Dungeon, die dann in vllt 4-7 verschiedenen Gruppen auftauchen) kann man bei fast jedem Kampf exakt gleich vorgehen. Das einzige, was einem da einen Strich durch die Rechnung macht sind kritische Treffer. Ansonsten spielen die Kämpfe sich alle gleich. Vorallem auf Hard, da die Gegnern dort so RICHTIG zuhauen und mal locker Charaktere die keine Tanks sind mit 1-2 Angriffen aus den Latschen hauen. Das wäre ja irgendwie noch spaßig, wenn das Kampfsystem einfach tiefer wäre. Aber das ist es nicht. Und jeder einzelne Kampf mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen läuft auf Schema F hinaus:
Gegner mit bestimmten Angriffen killen bevor sie zum Zug kommen, falls das nicht geht vorher Buffs/Debuffs drauf und dann angreifen. Selbst Bosse spielen sich alle so. Das ist einfach nur Langweilig nach einer gewissen Zeit. Es gab genau 1 Kampf im ganzen Spiel den ich richtig gut fand, und das war der finale Kampf in den Venom Depths, einem optionalen Dungeon. Der Endboss und ein weiterer optionaler Boss waren auch nur insofern anders, als dass sie wenn man Pech hatte mal eben die komplette Gruppe oneshotten konnten. Blergh.
Grafik & Sound
Die Musik ist komplett selbst gemacht und das kann Harmonic seit Legacies of Dondoran, was er vor Jahren auf dem 2k3 released hat. Zwar gefällt mir der Soundtrack nicht so gut wie in z.B. Deadly Sins 2 oder eben auch Dondoran, aber er ist in Ordnung und es ist allemal besser, als der ganze RTP Kram, den man schon zu Genüge in den ganzen Gratisspielen hört. Grafisch sind auch einige selbstgemachte Grafiken dabei, aber dass z.B. alle Gegner mit 2 Ausnahmen nur minimal oder gar nicht editiert wurden war auch schon wieder eine Ernüchterung. Ich meine, ich verstehe ja, dass die Grafiken dabei sind und man sie verwenden möchte, aber man sieht diese Sachen einfach in soooo vielen Spielen, kommerziell und gratis. Mir hängt das einfach zum Hals raus. Und wie schonmal gesagt, ich erwarte von kommerziellen Makerspielen einfach etwas mehr. Bei den Char- und Chipsetgrafiken stört mich das nichtmal so, gerade weil vieles dort wirklich sinnvoll ergänzt und erweitert wurde.
Aber dann wäre da noch so etwas, was ich jetzt ankreide, weil ich selber schon so viele Makerspiele gespielt habe, selbst damit arbeite und dir jeder in unserer deutschen Community dafür den Kopf abreißen würde:

Das Mapping in den Dungeons ist absolut furchtbar. Seht ihr das da rechts, mit der Steintreppe? Alleine dadurch, dass ich weiß, dass man den Übergang oben an der Treppe zu der Platform schöner gestalten kann, nervt mich sowas. Und ich hab sowas öfter gesehen. Und es hat mich jedes mal wahnsinnig gemacht. Die Holzplanken hier gehen ja noch. Aber es gibt stellen, wo man auf einem Wasserfall langläuft. Da trennt sich der Weg in 2 Richtungen, dann läuft man über diese Holzplanken und kann auf einmal... über eine Leiter ne Etage tiefer? Hä? Perspektive, what is dis?


Die Perspektive ist mir echt sauer aufgestoßen. Guckt euch das mal an, es ist ganz offensichtlich, dass der Spieler links über 3 verschiedene Höhenebene geht. Aber läuft er einfach rechts vorbei, sieht man genau gar nix davon. Das ändert genau gar nix am Gameplay, aber wenn einem sowas erstmal auffällt, dann trübt das den Spielspaß, weil es einfach falsch und hässlich aussieht. Sorry, die Dungeons sind absolut schrecklich designt in diesem Spiel.
Wie durchgespielt?
Spielzeit: ~10:20 Stunden (Autosave bei den Credits)
Schwierigkeitsgrad: Hard
Ich habe so ziemlich alles an Kram gemacht, was man in diesem Spiel machen konnte. Lediglich 1 Achievement fehlt mir und das werde ich wohl nicht bekommen, außer ich spiele mich nochmal durch das halbe Spiel. Nein danke.
Fazit
Skyborn ist kein schlechtes Spiel. Es ist aber auch kein gutes Spiel. Es ist ein absolut durchschnittliches Spiel. Und weil es eben ein durchschnittliches Spiel ist, welches weder mit einer interessanten Story, noch mit spaßigem Gameplay punkten kann, empfehle ich dieses Spiel niemandem. Das Spiel ist auch nicht einmal sonderlich lang, ich war nach 10:20 Stunden auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad mit allen Secrets durch. Es gibt genügend andere RPG Maker Spiele, die besser sind und nichts kosten. Selbst Legacies of Dondoran, welches vom gleichen Entwickler kommt, ist meiner Meinung nach besser- und es ist auch noch sehr viel länger, mit 20-30+ Stunden.
5,0 / 10,0
Spielt es nicht, es gibt so viel besseres da draußen.
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