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  1. #23

    Spiel 5: Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia (3DS)
    Gestartet: 13.07.2017
    Beendet: 24.09.2017




    Warum gerade dieses Spiel?
    Zu Fire Emblem muss ich wohl keine großartige Begründung mehr abgeben. Seit Awakening hat mich das Gameplay der Reihe in ihren Bann gezogen



    Worum gehts?
    Auf dem Kontinent Valentia herrschen die Zwillingsgötter Duma und Mila. Während das südliche Zofia die dekadente Sorglosigkeit Milas praktiziert, ehrt das nördliche Rigel die militaristische Werte Dumas. Doch nach jahrelangem Frieden brodelt erneut ein Konflikt. Rigel droht in Zofia einzufallen, während in Zofia die gesamte Königsfamilie ausgelöscht wurde.

    In einem Dorf lebt derweil ein junger Bursche namens Alm mit seiner Kindheitsfreundin Celica und seinem Großvater Sir Mycen, doch eines Tages tauchen fremde Ritter auf und zwingen Mycen, Celica in Sicherheit zu bringen. Alm macht sich auf, um Celica zu finden und die Tyrannei, die in Zofia vorherrscht, zu bekämpfen.



    Gameplay
    Fire Emblem Echoes ist ein Remake von "Fire Emblem Gaiden", dem zweiten Fire-Emblem-Spiel überhaupt. Nintendo nutzt dabei die Gelegenheit um einige der ursprünglichen Mechaniken, die seitdem beinahe nie wieder in einem Spiel der Reihe vorkamen, aufzumotzen und in das Remake einzubauen.

    Fire Emblem ist eine Strategie-RPG-Reihe mit Gitter-basiertem Kampfsystem. Ihr und die Gegner zieht abwechselnd eure Einheiten und Level-Ups schalten bei bestimmten Charakteren neue Zauber frei. Fähigkeiten hingegen lernt man von ausgerüstetem Equipment, man kann diese aber nur nutzen, so lange kompatible Waffen ausgerüstet sind und man eine entsprechende Charakterklasse nutzt. Auch die Gegner nutzen teilweise die gleichen Klassen wie die, die dem Spieler zur Verfügung stehen, diesmal gibt es allerdings viel mehr Kämpfe, in denen die Gegner einfach nur Monster sind. Außerdem gibt es die absolut nervige Gegner-only Klasse der Kantoren, welche eine gewisse Anzahl an Monstern gleichzeitig beschwören können, und, sobald man diese zerstört hat, sofort die nächste Welle spawnen können. Fast jede Map hat diese Mistkerle.

    Im Gegensatz zu anderen Fire-Emblem-Spielen gibt es nur einen einzigen Inventar-Slot und man benötigt noch nicht einmal eine Waffe, um angreifen zu können. Waffen zerbrechen auch nicht nach einer bestimmten Anzahl von Anwendungen und können beim Schmied gegen Gold aufgewertet werden. Bogenschützen können nun im Nahkampf kontern und mit fortgeschrittener Klasse mehrere Felder weit angreifen - inklusive dem Feld direkt neben ihnen. Das Waffendreieck ist abwesend und Zauber speisen sich aus Hitpoints. Auch das Support-System ist zurück und großzügiger in der Distanz, in der Effekte triggern und Werte gebufft werden, dafür ist die Anzahl der Konversationen diesmal extrem limitiert, eine Möglichkeit zum Shipping existiert also nicht . Außerdem muss während der Schlacht geredet werden, man kann dies nicht im Menü erledigen.

    Das große neue Feature von Echoes ist das Dungeon Crawling, leider sind die Dungeons allesamt Müll, bieten keine einzigartigen Features und wurden nach dem Copy&Paste-System zusammengesetzt. Sie bieten entweder keinerlei Herausforderung oder aber sind, im Fall der letzten Dungeons der beiden Hauptcharaktere, viel zu lang(weilig). Ärgerlicherweise sind die Dungeons beinahe ausnahmslos die einzige Quelle für Mila-Statuen, an denen man die Klasse wechseln kann. Man findet dort manchmal auch Schatztruhen und es tauchen Gegner auf, welche man mit Schwerthieben verletzen kann, um so einen Vorteil im Kampf zu erlangen. Wird man hingegen von hinten erwischt bekommen die Gegner den ersten Zug. Diese Kämpfe sind glücklicherweise alle nicht besonders schwer und lassen sich meist in 1-2 Zügen abfrühstücken.

    Auch auf der Weltkarte gibt es Random Encounters. Ähnlich wie in Awakening bewegt man sich dort von Punkt zu Punkt fort, und an bestimmten Stellen spawnen kleine Gegnergruppen, die sich zwischen den Zügen der Protagonisten ebenfalls bewegen, und euch so sogar überraschen können, was bedeutet, dass die Gegnergruppe den ersten Zug bekommt. Außerdem können sie sogar die Truppen von Story-Schlachten verstärken, falls sie sich auf deren Feld befinden und man angreift.

    In Echoes steuert man zwei verschiedene Armeen: die von Alm und die von Celica. Beide Grupppen haben getrennte Inventorys (und ihre eigene Storyline) und können nur getrennt voneinander Charaktere rekrutieren. Ärgerlich dabei ist jedoch, dass man extrem viele Charaktere permanent verpassen kann.

    In Dörfern und Schlössern schaltet das Spiel in einen Visual-Novel-Modus; hier kann man den Bildschirm nach Gegenständen absuchen und mit Dorfbewohnern reden. Schmiede können Waffen verstärken und auch die ein oder andere (selbstverständlich zeitbeschränkte) Sidequest kann man hier erfüllen.

    Die Story von Echoes weißt massive Probleme auf, wenn man nur ein bisschen unter der Oberfläche gräbt. Milas Segen in Zofia sorgt irgendwie dafür, dass die Bewohner Nahrungsmittel haben, ohne Felder bestellen zu müssen, worauf die Bewohner Rigels sehr neidisch sind. Überhaupt wird das mögliche Schicksal, in Zukunft einen Acker pflügen zu müssen als die Hölle auf Erden dargestellt, was mich schon sehr mit den Augen rollen lässt. Zudem, und ohne viel zu spoilern, basiert der Plan des Bösewichtes darauf, dass niemand von seinen Plänen weiß, aber um sie umzusetzen musste er vorher sein halbes Königreich einweihen.

    Zwar schwelt das alles so unter der Oberfläche, dass es nicht ganz so schlimm ist wie in Fates, und das Charakter-Development ist diesmal top-notch, aber wie gesagt, den Hauptplot sollte man besser ignorieren. Ziemlich am Anfang des Spiels taucht auch eine gewisse maskierte Gestalt auf, deren wahre Identität man sofort erraten kann, auch, wenn das Spiel noch ein halbes Jahr damit kokettiert. Zudem gibt es eine Stelle, an der Alm durch ein Trugbild Celicas in eine Falle gelockt werden soll, obwohl Celica (abhängig davon, in welcher Reihenfolge man die Storys spielt) zu diesem Zeitpunkt bereits kurz mit Alm telepatischen Kontakt aufgenommen hat und so diesen ganzen Subplot ad absurdum geführt hat. Konsistenz geht anders.

    Schlechtes Gamedesign hingegen findet sich in Kapitel 4 (von insgesamt 5; Kapitel 6 ist Postgame-Content): Alm und Celica agieren auch hier voneinander getrennt und ab dem Ende von Celicas Part verliert man den Zugriff auf sie und ihre Armee und erlangt die Kontrolle erst wieder am Ende von Kapitel 5 zurück. Zu diesem Zeitpunkt befindet man sich bereits im letzten, überlangen Dungeon und kann diesen nicht mehr verlassen, um Celicas Truppe ordentlich trainieren zu können. Einen echten, wichtigen Storygrund dafür gibt es nicht.

    Auch der letzte Bossfight hat so seine Macken. Von der fantastischen Musik mal abgesehen wirft einem das Spiel alles an nervigen Mechaniken entgegen, was es zu bieten hat: Damage Floors, Hexen, Kantoren sowie, Fire-Emblem-Endboss-üblich, in regelmäßigen Intervallen unvermeidbaren Schaden gegen alle Charaktere. Ich musste den Fight ganze dreimal machen, da es eine geskriptete Sequenz gibt, die nur dann triggert, wenn der letzte Boss

    a) weniger als eine bestimmte Anzahl an HP hat
    b) von Alm angegriffen wird, der
    c) eine bestimmte Waffe ausgerüstet hat und
    d) über das normale Hit/Miss-System auch einen Treffer gelandet hätte.

    Leider sagt einem das Spiel mit keinem Ton, und so attackierte ich ihn vergebens, da man ihm ja, wie gesagt, bis zu einer bestimmten HP-Schwelle mit allen Charakteren Schaden macht. Muss ich noch zusätzlich erwähnen, dass sich er Boss nach jeder Runde heilt? Bis zu diesem Fight ist Valentia nicht besonders schwer, was für Fire-Emblem-Verhältnisse selbst im Easy-Modus nicht selbstverständlich ist.

    Viele der schlechten Gamedesign-Entscheidungen des Spiels werden nur durch eine Mechanik wieder übertüncht: Milas Zeitenrad. An bestimmten Stellen des Spiels kann man "Erinnerungen" finden und sich in einem Extra-Menü ansehen. Die eigentliche Funktion dieses Dings ist es allerdings, Züge rückgängig zu machen, was vermutlich eingeführt wurde, da die Reihe oft für ihre "Bullshit-Crits", bzw. "Bullshit-Misses" kritisiert wird. Bis Ende Kapitel 4 hab ich das nicht einmal eingesetzt und hätte es auch beim letzten Boss dieses Kapitels nicht verwenden müssen. Im letzten Dungeon kam es bei den Bossen jedoch häufiger mal zum Einsatz, was mir weiteren Frust erspart hat. Übrigens, ja, die Zugrücknahme belebt auch Charaktere wieder, was allerdings diesmal auch an einigen Quellen in diversen Dungeons verfügbar ist. Im Easy-Modus haben diese allerdings keine Funktion.



    Erlebnisse beim Spielen
    Das klingt jetzt alles ziemlich negativ, oder? Nun, ganz so schlimm ist es nicht. An das (göttliche) Gameplay von Fates, und sogar Awakening kommt Echoes nicht ran. Von der Story her übertrifft es hingegen Fates (wahrlich keine Kunst), bleibt aber hinter Awakening zurück. Die vielen tollen Charaktere lassen den löchrigen Hauptplot verschmerzen. Der Soundtrack ist, wie üblich, fantastisch, und selbst die englische Sprachausgabe würde ich diesmal sogar als gelungen bezeichnen, wenn Celica in Dungeons nicht Geräusche wie eine gekloppte Robbe von sich geben würde. Japanische Stimmen wären trotzdem besser gewesen, goddamnit, Nintendo. Wenigstens findet sich diesmal keine Zensur wieder.

    Ich habe den Cypher- und den Grind-DLC genutzt, letzteren allerdings nicht im selben Ausmaß wie in Fates. Überhaupt ist Echoes ein sehr kurzes Spiel, denn wenn man die Dungeons wegrechnet bleiben vielleicht noch 18 Stunden übrig. Dass ich allerdings so viele Charaktere verpasst habe wurmt mich doch ziemlich.



    Wie durchgespielt?
    Easy-Casual, 19:59h, dazu ca. ne Stunde verlorenen Progress, weil ich den letzten Boss dreimal machen durfte.
    Geändert von Shieru (24.09.2017 um 11:32 Uhr)
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



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