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Thema: Gamerkrankheit "Spielemüdigkeit" - was tun?

  1. #1

    Gamerkrankheit "Spielemüdigkeit" - was tun?

    Seit langem beschäftigt mich ein bestimmtes Thema, was zuletzt durch das Video von der GameTube bei mir wieder an Aktualität gewonnen hat: Es geht um Spielemüdigkeit. Für manche hier mag das jetzt dumm oder sogar befremdlich wirken, aber ich glaube das Thema hat seine Existenzberichtigung. Doch lasst mich mein "Problem" erklären: Ich merke, wie Spiele mir immer weniger Spaß bereiten. Ich spiele ein Spiel durch, deinstalliere es und leg es bei Seite, um mich nach dem nächsten umzuschauen. Ich merke selbst, dass ich mir immer weniger Zeit beim Spielen selbst und danach lasse. Ich will nicht sagen, dass Zocken bei mir eine Art Arbeit ist, ich habe schon durchaus meinen Spaß, aber nicht mehr so intensiv wie bspw. vor 5 Jahren. Mein eigentliches Problem besteht nach dem Durchspielen, denn ich finde kaum Spiele die mich heute noch ansprechen.

    Ich bin reiner Solospieler und wie wir heute wissen, werden solche Spiele immer weniger, Multiplayer und andere Vertreter beherrschen mehr den Markt. Da ich solche Games nicht anrühre, gehen mir dadurch schon sehr viele Games durch die Lappen. Von dem was übrig bleibt, spiele ich fast nur ein Viertel, da mich selbst nicht alle Singleplayer-Spiele ansprechen. Ich merke auch, wie sich die Spiele zu früher geändert haben, ein Beispiel: Batman Arkham Knight, dass vielleicht nur 40% Storyinhalt hat. Der Rest sind für mich unsinnige Sammleraufgaben (Riddler!) und was weiß ich. Und dieses Konzept trifft heute auf sehr viele Games zu und damit kann ich nichts anfangen. Ich brauch diesen Mist nicht, ich will reine Story spielen. Ich weiß, dass solche Spiele ein großes Risiko für Publisher und Entwickler darstellen, doch ganz aufgeben möchte ich die Hoffnung nicht, dass diese Art von Spielen wieder eine Renaissance erleben. Daher versuche ich alte Spiele nochmal zuspielen, wenn aktuell kein Neues mich anspricht, aber ich tue mich extrem schwer Spiele zweimal durchzuzocken. Das fiel mir früher leichter. Ich verbringe oft Nachmittage damit meine gesamte Spielesammlung durchzugehen und zu checken, was ich wieder mal zocken könnte. Selten finde ich was und wenn, dann lösche ich das Spiel wieder nach den ersten Minuten. Ich muss einsehen, dass ich meinen Spaß nur mehr von neuen Spielen bekommen kann, aber diese sind heutzutage schnell durch. Lässt man dieses unnötige Zeugs weg, bleibt nicht mehr viel übrig und in 6h sieht man bereits den Abspann.

    Ich vermisse echt die Zeit von früher, wo Spiele wie das alte Prey oder Crysis Standard waren oder echte Echtzeit-Spiele wie Schlacht um Mittelerde oder WarCraft. Reine Games ohne dumpfsinniges Audiolog-Suchirrsinn, dieses unnötige in die Länge ziehen und was noch alles dazugehört... ab und zu entdecke ich Perlen, doch dies gehört nicht zum Alltag. Es kommt nicht mehr wirklich was Neues, man kennt vieles bereits, wodurch der Aha-Effekt etwas flöten geht. Keine Innovationen - es bleibt vieles einfach beim Alten. Mir geht diese frühere Direktheit ab, in vielen Spielen steckt so viel Arbeit drin, was gut im eingangs erwähnten Video auch diskutiert wird. Ich bin auch nicht der Typ, der mit dem ganzen Indie-Zeug gut klar kommt. Ab und zu spiele ich auch ein Spiel wie Inside, aber der Rest juckt mich ehrlich gesagt nicht die Bohne. Auch diese gehypten Games wie Firewatch und Co probiere ich dann aus, um halt irgendwas zum Zocken zu haben, aber so sonderlich stellen die sich nie heraus. Was bleibt da noch übrig? Und wenn ich mir das nächste Jahr anschaue, bin ich sehr pessimistisch. Stehe ich also mit meinem Problem hier allein oder kennt jemand ähnliche Symptomatiken? Oder wie sieht ihr das ganze überhaupt? Ich werd jetzt jedenfalls mal ne Runde zocken gehen... wenn ich was finde.

    Geändert von Rusk (26.12.2016 um 01:05 Uhr)

  2. #2
    Ich kenne das Problem sehr gut und führe es in meinem persönlichen Fall auf geänderte Lebensbedingungen und einen größeren Horizont (sowie daraus folgend andere Ansprüche), was Videospiele angeht, zurück. Inzwischen kriege ich es aber wieder sehr gut hin. Meine Lösung war folgende:

    1.) Ich spiele nur noch Spiele, die mich wirklich irgendwie hypen oder ernsthaft interessieren. Keine "Pflicht-Spiele", "Sollte-man-mal-gespielt-haben-Titel" oder Ahnliches. Keine Sachen, die objektiv gut sind, mich aber subjektiv nur bedingt reizen, sei es wegen Genre o.ä. Ausnahmen bestätigen dabei die Regel, nach Gefühl. Lustigerweise ist das der Punkt, der bei mir die Batman-Spiele aus dem Backlog gekickt hat! ^^
    2.) Ich baue mir keinen festen, großen Backlog mehr auf und spiele mehr, worauf ich Bock habe. Ausnahmen bestätigen die Regel.
    3.) Ich gebe kurzen Spielen, also praktisch gesehen zumeist Indie-Spielen auf Steam, einen Vertrauensvorschuss, weil sie tendenziell erheblich besser darin sind, mich nicht irgendwann zu langweilen. Damit will ich nicht sagen, dass sie besser sind, aber sie passen besser in meine Lebenssituation. Lange Spiele spiele ich auch noch, aber eben nur dann, wenn ich echt scharf drauf bin. RPGs, Ost wie West, haben darunter am meisten gelitten, und das ist okay.
    4.) Wenn mich ein Spiel nicht relativ schnell packt oder fasziniert, breche ich es ab. Wenn ich ernsthaft oder wiederholt daran zweifle, ob ich ich es durchspielen will, breche ich es ab. Ich kämpfe mich nur noch durch Spiele, wenn ich wirklich krass weit bin oder so, und selbst dann nicht immer.

    Die Auswahl bei Spielen ist unendlich groß, und ich bin wirklich nicht gezwungen, irgendwas zu spielen, was für mich suboptimal ist. Was btw. nicht heißt, dass ein Spiel perfekt sein muss und mir auf Anhieb gefallen muss! Aber ich muss halt Bock drauf haben.

    Es hat tatsächlich ein paar Jahre gedauert, da reinzukommen, aber inzwischen hat es bei mir wieder von "Arbeit" zu "Spaß" gewechselt. Das entscheidende war in meinem persönlichen Fall (!) wohl echt, dass ich mir als Jugendlicher zu viele ungeschriebene Regeln aufgestellt habe, die sich nicht mehr mit meinem heutigen Leben vertragen. Es gab dabei durchaus ein paar "Growing Pains" - etwa, Spiele zu übergehen oder abzubrechen, die subkulturell wichtig oder objektiv gut sind, oder Spiele nach 30 Stunden Spielzeit abzubrechen - aber hey, das Hobby macht wieder Spaß
    Das "Projekt" ist tatsächlich auch nie ganz abgeschlossen und ich merke immer wieder, dass ich leicht nachjustieren muss. Was übrigens auch für andere Hobbies gilt.

    Ich denke nicht, dass dein Problem dasselbe ist, aber vielleicht kannst du ja was daraus mitnehmen. Ich hab mich bei deinem Text bspw. gefragt, woran das mit den "gehypten" Spielen liegt. Firewatch hab ich jetzt nicht gespielt, aber imho ist es echt schwer, das über einen Kamm zu scheren. Die Indie-Szene ist praktisch endlos, und ich behaupte mal, da findet tendenziell jeder was. Und zwar auch zunehmend mehr, weil die Vielfalt ja immer nur wächst.
    Vielleicht fehlen dir einfach die individuell (!) passenden Quellen, um Spiele zu finden, die dir gefallen?

  3. #3
    Klar kann ich mir etwas mitnehmen, aber ich glaube das braucht Zeit. Ich denke du bist deshalb hier einen Schritt weiter als ich, weil du älter bist. Ich bin bspw noch in Ausbildung, bin noch ledig, keine Kinder (ist jetzt nicht mit dir verglichen), aber in meiner jetzigen Situation als junger Erwachsener stecke ich mittendrin in der Übergangsphase. Du tust dir da wahrscheinlich leichter, weil du andere Prioritäten hast setzen müssen, die ich (noch) nicht setzen kann/muss. Als 30-jähriger werde ich auch nicht mehr alles spielen können, ich glaube das Verlangen hätte ich gar nicht mehr. Aber momentan habe ich noch Spaß daran und möchte die zeit ausnutzen, solange es geht. Früher, als ich noch sehr wenige Spiele hatte und der Markt noch nicht so überschwemmt war, war ich um einiges weiter - fast schon auf deinem Level.

    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Vielleicht fehlen dir einfach die individuell (!) passenden Quellen, um Spiele zu finden, die dir gefallen?
    Ich bin relativ sehr gut informiert, was Spieleerscheinungen betrifft. Ich les mir zu fast jedem Spiel, das mich interessiert diverse Tests durch und guck mir auch Videos im Netz an, darunter auch Indies. Aber wie gesagt, diese reizen mich nicht wirklich. Nicht weil sie schlecht sind, sie sind einfach nicht mein Ding. Ich könnte beispielsweise nie ein Owlboy spielen, das weiß ich aber das ist eben mein Gamertyp in mir. Daher such ich abseits der Indie-Szene meine Spiele, aber von den großen Namen kommt heute nicht mehr wirklich Gescheites. Nur eine Handvoll von Indiespielen spiele ich ab und, wie Furi, weil mich diese doch in ihrer Art und Weise reizen.

    Ich muss einfach wieder lernen das Spielgefühl selbst mehr zu fühlen und zu verinnerlichen. Spiele wieder mehr als Spiele zu sehen, als Spaßfaktor und nicht unbedingt als "Zeit-tot-schlagen"-Faktor. ^^

  4. #4
    Ja, klingt schon vertraut. ^^

    "Goldene Kühe schlachten" ist da immer ein gutes Stichwort. Bei mir war das etwa, als ich einen guten Teil meines Backlogs fallen gelassen habe. Oder ich als ich angefangen habe, Spiele im großen Maßstab abzubrechen. Das hat sich erstmal sehr schlecht angefühlt (beides) und ich werde bis heute hin und wieder "rückfällig" in meinen Gedanken, aber ja. So grundlegende Sachen, die man als gegeben betrachtet, kann man ganz gut angehen, wenn man spürbare Auswirkungen will, wenn auch in kleinen Schritten.
    (Am Rande, für die Diskussion: Heißt nicht, dass diese Schritte jedem helfen würden. Aber es waren goldene Kühe für mich persönlich.)

    Zitat Zitat
    Ich könnte beispielsweise nie ein Owlboy spielen, das weiß ich aber das ist eben mein Gamertyp in mir. Daher such ich abseits der Indie-Szene meine Spiele, aber von den großen Namen kommt heute nicht mehr wirklich Gescheites. Nur eine Handvoll von Indiespielen spiele ich ab und, wie Furi, weil mich diese doch in ihrer Art und Weise reizen.
    Man muss halt echt sagen: Spiele von größeren Studios sind tendenziell erheblich einheitlicher, "gleichartiger" als Indie-Spiele. Fast schon per Definition, weil Indie-Spiele weniger strukturelle Vorgaben und Kontexte haben. Heißt nicht, große Spiele wären einheitlich (sind sie nicht!), aber heißt durchaus, dass Indie-Spiele ein bereiteres Spektrum haben, von solchen, die praktisch genauso wie Triple-A-Titel funktionieren, bis hin zu abgefahren fremdartigem Scheiß, der gar nichts mit "klassischen" Videospielen zu tun hat. Das heißt, dass einem wahrscheinlich vieles nicht gefallen wird, aber es heißt für mich persönlich auch, dass es eine Meeeenge gibt, die man probieren kann. Und irgendwann entwickelt man auch ein Gefühl für das, was einem gefallen könnte, genau wie bei klassischen Videospielen. Owlboy, Limbo oder Super Meat Boy würde ich auch nicht anrühren.
    Dazu kommt dann noch die ökonomische Komponente ... Indie-Spiele sind im Steam-Sale so verdammt billig, dass man mehr probieren kann, ohne es im Portmonee zu spüren.

  5. #5
    Ich glaube ich kann es in meiner "Verzweiflung" durchaus leisten, einige Indie-Spiele zu probieren, allein deswegen weil die großen Spiele mich in letzter Zeit nicht befriedigt haben und teilweise enttäuscht zurückließen (Mafia 3 zB.). Was kann ich schon groß verlieren, dann werf ich das Spiel halt wieder von der Platte. ^^ Denn wenn ich genauer darüber nachdenke, so habe ich durchaus einige gute Indie-Spiele in den letzten Jahren gezockt und ich will auch dieses "anderswertige" wieder verspüren. Es ist wie du sagst La Cipolla, die heutigen Triple-A Spiele sind alle so einheitlich, nichts Neues. Ich weiß jetzt, dass ich mir nie Watch_Dogs 2 kaufen werde (allein wegen den Hipstern schon nicht ^^), aber darauf läuft es hinaus. Grafik schön, offene Spielwelt, Gameplay funktioniert aber das wars. Die Story ist immer der Teil, der zum Schluss drankommt und auf diesen teil setzte ich heute neben der Grafik schon viel Wert. Schlussendlich kommt es doch nur darauf an, Spaß zu haben und so gesehen erfüllen auch sicher manche Indiespiele diese Bedingung.

  6. #6
    Wenn du den Beitrag zu Ende angehört hast, heißt es ja dann, dass sich das mit der Spielermüdigkeit dann ein paar Wochen später auch wieder gegeben hat Das sind mitunter so Phasen.

    Was ich zum Beispiel da benennen möchte: Das Wegfallen des Mittpreis-Segments. Heute hast du immer mehr nur noch die Friss-oder-Stirb-Auswahl zwischen (gefühlten) Indie-Titeln oder eben Top-Produktionen. Früher waren zudem das Salz in der Suppe jene Entwickler, die im Mittpreis-Bereich die Konzepte der etablierten Spiele kopierten, aber dann doch selber noch ein paar eigen Kniffe mit einbauten oder mit einem neuen Setting oder einer spannend erzählten Kampagne das Ganze dann tortz seines Status als Klon aufzufrischen wussten.

    Und ich denke das fehlt so ein bisschen. Du findest zwar ein Spielprinzip, dass dir zumindest in deiner aktuellen Geschmacksphase sehr viel Spaß macht, aber wenn es ausgespielt ist, dann ist erstmal ausgespielt. Oder wenn Nachschub kommt, dann eben nur vom gleichen Entwickler und dann ist es womöglich nur mehr vom Gleichen. Zum Beispiel bei der Assassins Creed Reihe.

    Ich glaube wirklich ein teil des Problem ist eben, dass mit dem Mittpreis-Segment eben da die Auswahl von ambitionierten aber nicht grundsätzlich glatt geschliffenen Projekten gesunken ist. ich zum Beispiel konnte mit Heroes of Might and Magic meist nicht soviel anfangen, weil ich das Kampf-Gameplay nie so wirklich mochte. Dann kam Age of Wonders. Nach heutiger Logik ein Spiel, dass die Welt nicht braucht, weil es ja Heroes of Might und Magic gibt, aber das mit eigenen Features und einem anderen Kampfsystem bei gleichzeitiger Nähe zum Vorbild für mich zum Beispiel das bessere HoMM wurde. Prinzipiell war es also möglich dann eine Kernmechanik in verschiedenen Varietäten ausprobieren zu können und dann mit Sicherheit etwas zu finden, dass einem Spaß machte.

    Gleiche Sache damals City-Builder mit historischem Setting. Caesar, große Serie, sehr beliebt, ich hab es gehasst. Aus verschiedenen Gründen. Dann kam Pharaoh raus. Grundsätzlich identisches Spielprinzip anderes setting, ein paar coole andere Mechaniken wie der Einfluss der Nilflut und der ägyptischen Götter. Vertonte Bürger die einen lustigen Spruch hatten, wenn man sie anklickte. Grandios. Caesar hab ich bis heute nicht mehr angefasst. Die nachfolgenden Spiele von Impression Games in dem Genre, weil sie sich dann alle weiter an Pharaoh orientierten habe ich alle gekauft und gemocht.

    Die Liste ließe sich da sicherlich noch deutlicher fortsetzen. Und ich denke das fehlt heute alles so ein bisschen. Aber es gibt noch Mittpreis-Spiele. Man muss nicht unbedingt gleich zu mitunter sehr kurzen oder vielleicht auch kruden (no offense) Indie-Titeln schielen sondern sollte auch einfach mal schauen, was so eher mittelständische Publisher im Angebot haben.

  7. #7
    Ja das kenne ich etwas, vom zocken müde. Das hat bei mir vor einigen jahren angefangen und ist heute noch so. Gut ich muss sagen, mein leben hat sich in den letzten 10 jahren so verendert wie ich es nie erwartet hatte, aber wenn mir damals jemand gesagt hätte, das ich so genervt von der ganzen branche bin das ich meine ganze sammlung verkaufe, man den hätte ich sowas von ausgelacht. Ich gebe daran zweilerei dingen die schuld, meinem Alter (und der damit verbunden veränderten lebensituation) und einem wandel der Gaming branche. Ich selbst bin auch fast ausschlieslich reiner Singleplayer Spieler und der Wandle zu immer mehr Mutliplayer voallem diese semi MMO alla Division ist ja unverkennbar. Es werden Spiele in der community und in der fachpresse abgefeiert wo ich nur da sitze und mit dem Kopf schütteln muss. Es ist ja nichtmal so das ich es nicht versuche, ich habe mir the divison gekauft und gezockt, mich einer gruppe angeschlossen und wirklich intesinv gespielt. Ich dachte mir, vieleicht springt der funke ja über. Aber nein keine chance, ich kann nicht nach vollziehen wie viele solche spiele über monate spielen können und diese dabei gut finden und es werden immer mehr und mehr. Der Markt an guten Singleplayer spielen wird immer mehr verwässert, mein aktulles fail beispiel ist da FF15. Die welt sagte, es ist ein super spiel, ich sitze hier und denke mir, was zur hölle, ist das euer ernst?
    Noch ein gutes beispiel ist auch mein aktueller Gaming PC, was hatte ich immer für mörder PCs. Da musste immer nur das feinste rein, das schnellste, kein preis war zu hoch hauptsache bomben grafik und sound. Heute, verdammt mein PC hier hat nichtmals mehr eine richtige Grafikkarte, hauptsache AutoCad läuft irgendwie damit ich mir arbeit mit nach hause nehmen kann. Ich habe auch garkein bedürfniss mehr daran was zu endern, wozu denn?

    Aber ok, ich muss damit leben. Ich selektiere jahr um jahr immer mehr die auswahl an spielen die ich mir kaufe. Ich kaufe die spiele aber immer noch blind, mein bauchgefühl entscheidet welche games bei mir zuhause landen, aber es werden immer weniger.

    Ich habe gerade das bedfürnis hier über alles möglich herzuziehen was nach meiner meinung falsch läuft in der gaming branche und ich denke, es währe das beste wenn das die letzte konsolen generation ist. Aber es stimmt mich auch unendlich traurig das ich das tolle gefühl nur noch selten habe. Ich meine das gefühl, wenn ein release ansteht und man mit schweiss nasser hand im laden steht und es im regeal erspäht, man möchte auf dem nachhause weg alle verkehrsregeln missachten und loss zocken. Gute heute bingts eh der DHL man aber ich hoffe ihr wisst was ich meine, vieleicht bin ich auch wirklich einfach nurnoch alt und zu sehr auf meine rolle als vater eingespielt. Meine kids können sich dafür ja sehr begeistern so wie ich einst, was mich auch immer wieder selbst glücklich macht, daher unterstütze ich das auch sehr bei ihnen. Aber lange rede kurzer sin, ich bin immer mehr dem spielen müde und es wird seit einigen Jahren nicht besser sondern schlimmer und das nervt mich, wer jetzt schuld hat sei mal dahin gestellt und wer jetzt denkt, hast du sonst keine probleme. Es ist immer scheisse wenn ein Hobby das man wirklich gerne betrieben hat nach eigener einschätzung vor die hunde geht. Immerhin habe ich als Nerd ein grossteil meines lebens mit Pixeln verbracht.

    Geändert von Fallout (26.12.2016 um 04:16 Uhr)

  8. #8
    Zwei Fragen: Was waren die letzten Spiele, die dir richtig gut gefallen haben? Und hast du schon mal ein paar Wochen eine "Zockpause" eingelegt, also nicht oder nur sehr wenig gespielt?

    Ich glaube, das mit der Müdigkeit kennen die meisten Menschen, die sich intensiv mit so einem Hobby beschäftigen, nicht unbedingt nur beim Zocken. Meiner persönlichen Erfahrung nach ist es aber gerade die Distanzierung von der Aktivität selbst, die einem vor Augen führt, was man an seinem Hobby überhaupt schätzt. Ob jetzt Übersättigung oder allgemeine Enttäuschung die Ursache war: Irgendwann kommt erfahrungsbedingt wieder der Zeitpunkt, wo es einen richtig in den Fingern brennt, wieder was zu spielen. Und nicht zuletzt: Wenn einem die Spiele, die man normal spielt, nicht begeistern, ist es immer sinnvoll, mal was Neues auszuprobieren. Gerade, wenn es dir um die Story geht.

  9. #9
    @KingPaddy:
    Interessante These mit dem Mittpreis-Segment, die ich sogar persönlich nachvollziehen kann. Sogar in deinen besagten Beispielen, ich z.B. bin ein großer Fan von Rundenstrategie und mit Fantasy machts mir sogar noch mehr Spaß. Die Heroes of Might an Magic Reihe hat mir das immer geboten, doch da die letzten Teile etwas nachgelassen haben und ich vieles ausprobiere (zumindest in einem Bereich der mir gefällt), bin ich auch auf Age of Wonders gestoßen. Aber das hat mich eben überhaupt nicht gepackt, ohne dass ich genau auf die Details eingehe. Habs ein Jahr ruhen lassen und es nochmal probiert, aber wieder gescheitert. Bei Civ ist das genau das selbe. Als Kontrast habe ich diesen Fantasy-Vertreter Endless Legends probiert, was mir nur bedingt Spaß bereitet hat. Da bin ich von Civ einfach mehr gewohnt und niemand gibt sich freiwillig oder ungern mit weniger zufrieden. Auch waren mir wichtige Kernmechaniken zu verschieden und was dies anbelangt, bin ich doch sehr konservativ.

    @Fallout:
    Genau in deiner Situation befürchte ich, werde ich auch mal landen. ^^ Ne ernsthaft, bin froh, wenn andere auch diesen Wandel in der Gaming-Branche sehen und es tut verdammt weh, dass es so kommt. Ich find es traurig und sogar unfair der Vergangenheit über, dass man Spiele immer mehr ihrer eigenen Werte beraubt. Lasst Sologames doch bitte Sologames sein, ohne dass sie bspw. um ne Online-Komponenten ergänzt werden. The Division hätte mich so viel mehr gereizt, wenn Single- und Multiplayer getrennt gewesen wäre. Ich sehe aber jedoch auch ein, dass man gerne was Neues ausprobieren will und sich die Branche nur so weiterentwickeln kann, aber für mich persönlich passiert dieser Schritt zu extrem. Als ich gelesen habe, dass Cyberpunkt 2077 auch um einen nahtlosen Multiplayer ergänzt wird, sind mir leicht die Nackenhaare zu Berge gestanden. In CD Projekt RED habe ich zwar vollstes Vertrauen, aber liebe Polen muss das sein? Da ich noch nicht weiß wie das am Ende aussehen wird, möchte ich mich hier sowieso nicht all zuweit aus dem Fenster lehnen. Haben ja auch viele behauptet The Witcher 3 kann nie als Open-World funktionieren und wir wissen wie die Rechnung aufgegangen ist.

    @Narcissu:
    Mir fallen spontan nur zwei Spiele ein, das eine Tyranny, welches erst kürzlich erschienen ist und dann The Witcher 3 Blood & Wine. Und ja Zockerpausen gibt es bei mir auch, teils freiwillig teils bedingt durch Schule und Co. Manchmal habe ich auch einfach gerade keine Lust zum Spielen, aber wirklich wochenlang nichts zu zocken ist bei mir extrem selten. Meistens erscheint pro Monat doch zumindest ein Spiel, dass mein Interesse erweckt.
    Ich versuche dieses Neue, was du ansprichst, abseits von Spielen zu suchen. Ich bin nämlich auch leidenschaftlicher Filmegucker und kann so auch mein Storyverlangen befrieden. Als reiner Ersatz bzw. Kontrast zu den Spielen funktioniert das nur bedingt, an erster Stelle schaue ich weil ich Lust und Laune hab. Früher habe ich zudem in solchen Spielemüdigkeitsphasen den RPG Maker angeschmissen, was mir auch gut geholfen hat.

  10. #10
    Ich glaube gerade im Vergleich von früher zu damals spielen vor allem die veränderten Lebensbedingungen eine große Rolle und was die aktuelle Marktsituation betrifft was Videospiele anbelangt.

    Früher als Kind hatte man eben nur sehr begrenzt Taschengeld übrig, was man sich über Monate angespart hat um ein großes Spiel zu kaufen was einen interessiert. Bzw wartete man ein ganzes Jahr lang auf Geburtstag und Weihnachten.
    Früher war man nicht so aktiv im Internet, bzw es gab nicht so viele Nebenbeschäftigungen die einen ebenso gut unterhalten konnten wie Videospiele, zumindest war es bei mir so dass ich zusätzlich zu der vielen Zeit, die man als Kind und Jugendlicher eben so hat, Videospiele auch gerade gespielt habe, damit ich mich am Tag beschäftigen kann.
    Damals war die Tendenz eher so, dass ich möchte dass ein Videospiel mich möglichst lange unterhält, schließlich hatte ich in der Regel kein Geld um direkt zu einem neuen überzugehen. So kam es dazu dass die Konzentration viel mehr auf das aktuelle- oder die aktuellen Spiele lag und man sehr gerne gute, alte Spiele gespielt hat um die Zeit auf den nächsten Release, den man schon heiß erwartet, zu überbrücken (und dabei genug Geld anzusparen.)
    Da hat man sich dann auch gerade bei schwierigen Titeln gerne mal reingesteigert oder ein Haufen Zeit verplempert um nach Geheimnissen zu suchen, die es vielleicht gar nicht gibt. (durch das Internet auch für immer Thema dass es in der Form nie wieder geben wird)

    Und damit kommen wir zum nächsten Problem, die Übersättigung des Spielemarktes, jemand hat mal mal geschrieben, dass im letzten Jahr ungefähr 4000 Spiele auf Steam erschienen sind, bei einer vorherigen Gesamtanzahl von 12k Spielen. Die Frequenz an neuen, potenziell-interessanten Titeln ist so hoch, dass ich mich sehr oft frage, ob ich nicht auch genau so gut was besseres Spielen könnte wenn ich gerade an einem Spiel sitze was mich gut unterhält, aber irgendwie auch nicht begeistert (und im besten Falle auch noch arsch lang geht)
    Mir fallen per se aus dem Stehgreif noch mindestens 10 Titel, ein die ich schon seit längerem auf dem Schirm habe und unbedingt mal spielen will wenn die Zeit es hergibt, zusätzlich zu dem was ich noch erwarte. Mit dem Wissen im Hinterkopf fällt es einen wirklich viel schwerer sich auf ein Spiel vollends einzulassen, gerade dadurch dass die Zeit fehlt, Arbeitszeiten gerade zu quälend sein können und man die Zeit dazwischen gut füllen will, fängt man an seine sonst so geliebte Tätigkeit als Zwang zu empfinden, schnell den Titel abarbeiten damit der nächste interessante Titel gespielt werden kann.

    Vielleicht geht es nur mir so doch wenn ich gewisse Statistiken mir so ansehe, dann erkenne ich da schon ein gewisses Muster, da gibts dann zum einen die 100%- Durchspielfraktion oder eben die, die wirklich alles nur ein paar Stunden (oder gar Minuten) anspielen und dann einfach sang- und klanglos zum nächsten übergehen.

    Natürlich gibt es auch noch ein paar weitere Sachen, dass man sich an vieles gewöhnt hat was damals eben neu war und dass zumindest meiner Meinung nach die Design-Philosophie in Videospielen mehr Richtung Massenkompatibilität geht und ich mich persönlich sehr oft auf der Strecke gelassen fühle.

    Aber ich denke mal die ersten beiden genannten Punkte sind das Hauptproblem, denn auch schlechte Spiele können ihren Zweck erfüllen, wenn sie einen vor Augen führen, was man eigentlich wirklich von einem Videospiel erwartet und man dadurch die guten Momente mehr zu schätzen weiß.

  11. #11
    Zitat Zitat von Rusk Beitrag anzeigen

    @Fallout:
    Genau in deiner Situation befürchte ich, werde ich auch mal landen. ^^ .

    Vor was hast du Angst? Das dir andere Sachen irgendwann mehr Spaß machen? Wenn es so ist, dann ist es so.
    Ich hab nach meinem Studium rund 20 Monate als HartzIV-Empfänger verbringen müssen, und dabei angefangen meine Doktorarbeit zu schreiben und auch wieder angefangen zu zocken, nachdem ich Im Dezember 2006 aufgehört hatte fürs Abi. Ich hab mir die PS3 mit ZIG Games gekauft, die ich über diese 7 Jahre verpasst hatte. Nicht alle, aber wirklich einen Haufen. Mich hat geflasht Bioshock, (wo ich lustigerweise damals die PC-Demo gespielt hatte) Metal Geat Solid 3 (was ich irgendwie verpasst hatte), Metal Gear Solid 4, Fallout 3, peinlicherweise auch Resident Evil 5, was zwar ein furchtbares Resident Evil ist, aber ich ich war wohl einfach untergamed und seit letztem September Metal Solid 5.
    Ich hab noch 4,5 Spiele gezockt (FFXIII,FFXIII-2), aber sonst hat mich eigentlich nix gepackt. Für jemanden der den ganzen Tag eigentlich Zeit hat, ist das auch eine miese Gameleistung. Das hätt ich früher in 3 Monaten neben der Schule platt gemach :P

    Nun habe ich eine Woche Urlaub und was mache ich? Neben meiner Doktorarbeit lese ich mir 2 Bücher über Versicherungspricing und Risikocontrolling, die ich mir ausgeliehen habe durch (und so werden auch die anderen Urlaube werden), um im Job die anderen naß zu machen und bewerte einige Aktien und arbeite an meinem Portefeuille. Hätt ich auch früher nicht gedacht. Dabei hab ich Kohle, um mir alle aktuellen Konsolen und Gamehighlights zu kaufen, aber eigentlich habe ich keine Zeit.

    Fallout 4, wäre mal was, wenn ich die Ps4 habe. NOCHMAL MGS5 dafür und die Bioshock-Collection wären auch was. Aber sonst reizt mich eigentlich nur das neue Zelda und dieses Dawn of Horizon (oder so), was aber vermutlich wieder ein überhyptes pseudo-Open World-Game.

  12. #12
    Eine solche Spielemüdigkeit kenne ich gut.
    Ganz schlimm war das vor einigen Jahren, wo mir 3-4 Monate am Stück kein einziges Spiel gefallen wollte und dann gab und gibt es Zeiten, wo man keine Lust und/oder Zeit hat.

    Die Ansprüche wachsen über die Jahre sicherlich auch und ist das bei Filme, Serien und Bücher genauso.
    Manchmal möchte ich sogar mehr zocken und habe die Zeit, kann mich aber nicht aufraffen.

    Was mir dagegen hilft wenn die berüchtigte Spielemüdigkeit eintritt?
    Eine Zeit lang nicht zocken und später ein Spiel spielen, wovon man 100%ig überzeugt ist das es einen umhauen wird.
    Wobei mich eine richtige Spielemüdigkeit schon lange nicht mehr befallen hat, höchstens, dass es immer weniger Spiele gibt die mich begeistern.

    Und es muss ein permanenter Ausgleich herrschen.
    Nicht nur zocken, sondern im selben Maße andere Hobbys und Interessen fördern, sonst drehe ich zumindest am Rad.
    Sport, Reisen, ein gutes Buch, Filme und Serien oder all das zur Seite und ab zur Familie und Freunde.
    Wenn sich das im Einklang befindet, dann wird mir keines dieser Hobbys zu langweilig oder wie auch immer man dieses Gefühl nennen möchte.

    Was ich viel beängstigender finde ist, wenn man sich und seine Interessen aus den Augen verliert.
    Weil man z.B. nur noch die Arbeit oder Studium sieht und Jahre lang die Kurve nicht mehr kriegt.
    Denn wenn dann ein ruhiger Moment entsteht, könnte es passieren, dass man bitter erkennen muss sich selber vernachlässigt zu haben.
    Das schreibe ich so, weil mir genau das vor gar nicht so langer Zeit passiert ist.

    Während meiner Schulzeit habe ich 40 Stunden RPGs in einer guten Woche durchgezockt und alleine für Witcher 3 habe ich im Vergleich letztes und dieses Jahr insgesamt 8 Monate und ca. 150 Stunden für gebraucht.
    Da wären wir übrigens bei einem Spiel was mich 100% überzeugt hat und den alte RPGs wie ich sie liebe in nichts nachsteht und diese sogar hinter sich lässt.

    Auch der gefürchtete Backlog kann für Frust für's Hobby sorgen, weil man sich unter Druck setzt und es als Arbeit betrachtet.
    Habe selber mehrere Jahre lang einen Stapel Games vor mir her geschoben, bis ich mir vorgenommen habe mir erst wieder ein Spiel zu kaufen, wenn ich diesen besagten Stapel beendet habe.
    Tja, dieser Stapel hat mich fast ein Jahr beschäftigt (vom gesparten Geld will ich erst gar nicht von reden) und war im Frühjahr 2016 damit durch.

    Jetzt haben sich zwar wieder sehr viele Spiele angesammelt in den letzten 8-9 Monaten und wollte es ab nächsten Monat wieder so händeln wie oben beschrieben, doch merke gleichzeitig, dass ich mir nicht mehr solch einen Stress mache wie davor die Jahre, vielleicht weil ich weiß, dass wenn man wirklich möchte ein solcher Backlog geschafft werden kann und wie man es betrachtet liegt schlussendlich bei einen selber.

  13. #13
    Total interessant, dass eine Pause hier vielen hilft. Bei mir ist es genau umgekehrt: Spiele sind erst wirklich zu Arbeit geworden, seit ich nicht mehr so viel Zeit für sie habe. Wahrscheinlich, weil da jetzt eine Menge (selbst gemachter) Druck dabei war, die wenige Zeit optimal zu nutzen. Wenn ich Ferien oder viel Freizeit habe, habe ich tendenziell auch mehr Spaß an Spielen.

    Also ja, mit Sicherheit sehr unterschiedliche Probleme. ^^

  14. #14
    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Und damit kommen wir zum nächsten Problem, die Übersättigung des Spielemarktes, jemand hat mal mal geschrieben, dass im letzten Jahr ungefähr 4000 Spiele auf Steam erschienen sind, bei einer vorherigen Gesamtanzahl von 12k Spielen.
    Das war ich, da sieht man das eine Thema führt zum anderen. Früher hatte ich echt sehr wenige Spiele, nicht mal Vollpreis-Spiele. Hauptsächlich Spiele von Magazinen wie der Screenfun, Internet hatte ich damals keines. Da hatte ich noch genügend Zeit und auch das Interesse die Spiele langsam und gründlich durchzuspielen, heute schaffe ich bis auf ein paar Ausnahmen nur die Hauptstory und die interessantesten Sidequests. Welt erkunden ist nicht mehr, allein weil ich keine mehr wirklich als entdeckungswürdig finde. Ich wünschte ich wäre früher mit diesen Oldschool-RPGs aufgewachsen, dann hätte ich heute nicht diese großen Hemmungen in mir, diese zu zocken. Pillars of Eternity habe ich deshalb nicht geschafft, obwohl ich das Spielkonzept an sich unheimlich interessant finde. Bei Tyranny gings noch.

    Zitat Zitat von noRkia Beitrag anzeigen
    Vor was hast du Angst? Das dir andere Sachen irgendwann mehr Spaß machen? Wenn es so ist, dann ist es so.
    War eher auch sarkastisch gemeint, deshalb auch die entsprechende Einleitung im nächsten Satz damit das mehr offensichtlich ist. Ich hab natürlich keine Angst davor, es wäre der Lauf des Lebens, den man unbewusst akzeptiert. Das Leben ist sowieso eine Art ToDo-Liste, in der man immer unterschiedlich priorisieren muss.

  15. #15
    Hier wurden schon einige gute Dinge gesagt. Ich würde neben den genannten Schlagworten auch noch das Wort Ballast einwerfen, der sicherlich auch mit der Übersättigung durch den Markt und den eigenen finanziellen Möglichkeiten einhergeht. Gerade wenn man in ein Alter vorstößt, wo man nicht mehr monatelang auf ein Spiel hinsparen muss oder zu Geburtstag und Weihnachten seinen Wunschzettel mit allerlei Spielepotenzial zu füllen wusste, um ja etwas Neues in die Finger zu bekommen, wird einem doch Tür und Tor geöffnet. Real wie virtuelle Wege und Pforten, die einen massiven Rückgriff auf Spiele jeglicher Couleur ermöglichen, die dank Angeboten, Deals und Sales auch mal eben schnell in den eigenen Backlog wandern. Spiele, die man in Zukunft auch wirklich einmal angehen möchte, aber aktuell noch auf der Ersatzbank verweilen, weil man noch mit anderen Dingen (in der Regel anderen Spielen) beschäftigt ist. Dabei ist doch gerade das der Punkt, der einem den Spass an Spielen von vorneherein untergräbt und das aktuell gespielte Spiel schnell zur Arbeit werden lässt.

    Man möchte noch schnell mit dem einen Spiel fertig werden, damit man bald und so früh wie möglich mit dem nächsten vermeintlichen Kleinod loslegen kann. Das aber dann auch schon die nächsten und übernächsten Perlen auf einen warten und die Releaselisten nur so gefüllt sind mit wirklich guten Dingern (Man kann mir trotz aller Spielermüdigkeit und Unzufriedenheiten einfach nicht erklären, dass es keine guten Spiele mehr geben soll…) lässt den Ballast auf der Spielerseele immer mehr wachsen. Eigentlich unterhaltsame Spiele werden zu Arbeit. Richtig gut genießbare Szenerien werden eben fix durchgespielt, damit man ja seine ganzen Releases und die Neuheiten zusammen mit dem Presse- und Kundentenor parallel abzuarbeiten weiß. Hinzu kommt vielleicht auch noch der eigenen Anspruch nach 100% oder Trophäen/Achievements/Erfolgen, die einen – auf Grund des Zeitdrucks – eher zur Komplettlösung im Internet über das Smartphone auf dem Schoss oder dem ausgedruckten Guide zum analogen abhaken greifen lässt, als dass man sie wirklich genießt. Wenn man Spielprinzip und Herausforderungen wirklich mag, sollte man sich der Tüftelei auch wirklich hingeben, statt einem Pfad zu folgen, der von anderen vorgegeben wurde. Wenn man mehr der Story folgen will, sollte man dies tun. Nur man sollte halt nie das nächste Spiel im Blick haben. Und um dies zu vermeiden, würde ich einmal den kompletten Backlog zu den Akten legen. Sei es durch radikalen Verkauf oder dem verstauen auf dem Dachboden. Bei digitalen Spielebibliotheken sicherlich schwerlich möglich, aber da auch einfach mal einen Kaufstopp initiieren, anstatt dass man immer kleingeistig auf den nächsten Sale wartet und sein virtuelles Regal mit allerlei Klassikern, Triple-A-Produkten und Indie-Neuheiten füllt, die man wahrscheinlich nie richtig angehen wird.

    Gerade an so einem Punkt. Wenn einem gar kein Spiel mehr Freude bereitet, auch wenn es noch so gut sein soll (Presse- und Kundenmeinungen sind immer noch deren Meinungen, du kannst die Spiele dennoch ganz anders aufnehmen) ist eine Pause und/oder sukzessive entlasten der Spieleseele (“Weg mit dem Kram!“) sicherlich nicht verkehrt und gerade in dem Alter, wo man sich quasi noch einmal neuorientiert und andere Dingen zu schätzen lernt auch der richtige Schritt.

    Wenn ich so daran denke, war das auch genau das Alter, wo ich mich von fast alle Games, die ich so über die Jahre angehäuft habe getrennt habe. Die Lust und Freude an Spielen kam später wieder wie von selbst. Weswegen auch ich jetzt wieder an einem Punkt mit prallen Schubladen voller Spielehüllen und schwarz unterlegten Regalen aus Bits und Bytes angelangt bin. Deswegen würde ich da auch einfach einen Cut machen. Ungespieltes Potential lässt mir jetzt zwar die Qual der Wahl (was ich begrüße) aber ich werde jetzt einfach mal auf lange Sicht (mit wenigen Ausnahmen) einfach mal nichts neues mehr holen. Spiele werden ja auch nicht schlecht, nur das Medien- und Konsumentenecho verklingt irgendwann einmal. Weswegen man auch mit älteren Spiele auch noch in Jahren seinen Spass haben dürfte. Und wenn schon im nächsten Jahr die nächsten Inkarnation auf einen wartet ist es höchstwahrscheinlich auch nicht das richtige Spiel.

    Einfach mal Zeit lassen, den eigenen Anspruch entschleunigen, (wichtige) Pausen zulassen und nicht immer dem Zwang folgen, auch ja dann und dann seine Spielesessions einzulegen oder ja dieses und jenes Spiel auch wirklich durchzuspielen. Mir ist z.B. immer noch unbegreiflich, wie man ein Spiel massiv kritisieren kann, es aber dann dennoch durchspielt aka "ich habe 500+ Stunden mit dem Spiel verbracht, es ist aber scheiße!". Wenn du dir den Spass erhältst ist es das richtige Spiel. Wenn nicht, dann nicht. Einfach mal Spiel Spiel sein lassen und sich nicht von Seiten voller günstiger Angebote oder Eindrücken von Youtube, Twitter, Foren etc. erdrücken lassen und den Fehler begehen, schon das nächste Spiel im Auge zu haben. Weg mit dem Ballast, Pause einlegen, mal was anderes machen und irgendwann kommt die Lust wieder ganz von selbst oder eben nicht, wenn die Prioritäten sich wie von selbst verlagern . Einfach nicht den Fehler machen, sich beim Spielen wie auf der Flucht zu fühlen oder sich durch ein Spiel zu quälen eben weil es dieses eine Spiel ist.

    Es gibt heute mehr guter Spiele denn je, die Bezugsmöglichkeiten sind enorm, dass preisliche Angebot absolut reizvoll. Das einzige, was schwindet ist deine Zeit. Und die würd ich dann wirklich nicht mit Dingen füllen, die keinen Spass machen. Ballast weg und nur das angehen, worauf du jetzt wirklich Bock hast. Und auch mal rausgehen, zu viel spielen ist ungesund!

  16. #16
    Ich kenne diese Müdigkeit auch sehr gut, allerdings hat das bei mir glaube ich andere Ursachen.
    Dazu muss ich sagen, dass meine Freizeit sehr eingeschränkt ist. Ich arbeite sehr viel, teilweise 12 Stunden pro Tag und habe abseits dessen natürlich noch ein Privatleben in Form von Freundin, Hund, Sport etc.
    Das bedeutet, dass die Zeit zum Zocken einfach schon sehr begrenzt ist. Wenn ich dann mal Zeit und Lust habe zu zocken, weiß ich meist nicht wo ich anfangen soll, da mein Backlog inzwischen so massiv geworden ist. Und sich auch stetig vergrößert, da sich das Hobby inzwischen mehr auf das Sammeln verlagert hat. Für viele Spiele, insbesondere Längere, kann ich mich dann nur schwer motivieren, weil ich weiß dass es sich teilweise über Monate - mit langen Pausen - hinzieht, bis das Spiel zu Ende gebracht wird. Ich war gerade immer schon ein leidenschaftlicher RPG-Spieler, aber diese Art von Spiel gehe ich kaum noch an. Höchstens mal im Urlaub. Teilweise hängt es auch mit Negativerfahrungen zusammen und mit dem wichtigen Faktor Nostalgie, der für mich untrennbar mit Videospielen verbunden ist. Aktuelles Beispiel Final Fantasy: Früher habe ich jeden Teil verschlungen (insbesondere die PSX Trilogie) doch ab Teil 10 hat für mich die Qualität doch zumindest zum Teil nachgelassen. X mochte ich so semi, XII hat mir ganz gut gefallen, XIII überhaupt nicht und XIV wieder sehr gut, auch wenn es eine andere Art von Spiel ist. Jetzt gebe ich Teil XV wieder eine Chance und muss sagen, bisher gefällt es mir sehr gut. Dennoch kommt nicht mehr das Feeling von damals auf und da geht immer ein wenig Enttäuschung mit einher. Aber ich spiele es auch, weil ich jetzt mal zwei Wochen Urlaub habe, sonst hätte ich mir die Special Edition gekauft, ins Regal gestellt und wenn überhaupt erst in Monaten gespielt. Es kommen halt mehrere Dinge hinzu. Mit 29 hat man wahrscheinlich generell andere Prioritäten als mit 19.

  17. #17
    Nun, ich muss auch nochmal dazu. Das es bei mir gerade etwas überspitzt ist, durch FFXV habe ich doch eine menge agressionen im bauch. Wie N_snake sagte, da steckt zumindest bei mir auch eine grosse portion nostalgie in mir, in manschen videospiel marken möchte ich einfach das selbe wie damals nur eben eine neue geschichte.
    Aber für die zukunft gibts auch einige postive beispiel, Capcoms richtung mit RE7 gefällt mir richtig gut und ich freue mich auf diesen titel. Aber noch viel intressanter wird das remake von RE2 das ja vor einiger zeit angehkündigt wurde und ich hoffe es wird gegen ende 2017 noch erscheinen. Dann kommt ja noch Mass Effect und Kingdom Hearts 3 und sicher noch viele andere titel die ich mir zulegen werde 2017. Aber ich bezweifle das jemals die leidenschaft wieder zu stark wird wie früher, dazu haben sich aus der notheraus auch meine intressen zusehr verlagert. Aber hier wurden öfters längere pausen erwähnt, ich habe 3 jahre kein spiel angefasst und dennoch hat sich daran nichts geendert, gut ist jetzt auch schon wieder 6 Jahre her aber ich habe oft noch pausen von mehren Monaten wo ich nicht zocke, es aber schon vermisse ich wüsste nur meistens nicht was ich zocken sollte ausser retro games.

  18. #18
    Pause ist vielleicht gut. Aber ich hatte das Problem eigentlich nie. Es gab Phasen in meiner Jugendzeit, da habe ich zum Beispiel den Rechner über Monate sogar z.T. stehen lassen, weil ich es viel interessanter fand mit meinem LEGO zu spielen und damit Geschichten zu erzählen. Aber ansonsten hat sich diese Müdigkeit bei mir eigentlich nie eingeschlichen. Nur manchmal habe ich das Gefühl, dass mich alte Spiele eher davon abhalten, etwas Neues anzufangen, weil ich sie durchspielen will oder weil ich auf der Jagd nach der magischen 100 bin. Dazu kommt noch das ich in der letzten Zeit viele Open-End-Titel oder quasi Open-End-Spiele wie eben MC oder Starbound aber auch fallout 4 spiele. Allerdings empfinde ich hinsichtlich keinem dieser Spiele eine gewisse Müdigkeit oder auch allgemein keine. Ich hab mir kürzlich auch mal von GoG die 20th Anniversary von Gabriel Knight runtergeladen (etwas worüber ich auch mal im KOTT erzählen könnte, wie überrascht mich dieses Remaster hat ) Aber das kann wirklich mit dem Faktor Zeit zusammenhängen. Ich spiele nur am WE weil ich unter der Woche als Pendler keinen Zugriff auf meinen Rechner habe und auf meinem Netbook kaum was läuft. Entsprechend ist die Vorfreude auf das WE und die Möglichkeit zu spielen eben besonders groß und das WE entsprechend gefühlt extrem kurz. Und ich glaube diese Verknappung hält einen wirklich bei der Stange. Wie gesagt ich selbst hatte dieses Problem wirklich noch nie so.

    Im Allgemeinen habe ich auch kein großes Problem Spiele zu finden, die mich noch gut unterhalten, weil ich persönlich immer schon sehr wählerisch war und z.T. auch ganze Genres als uninteressant weitestgehend gestrichen habe. Mich stört eher, dass eben die Genres, die ich mag nicht mehr alle vollumfänglich gerade eben auch über das erwähnte Mittpreissegment umfassend bespielt werden. Echtzeit-Strategie zum Beispiel.

    Zitat Zitat
    Da bin ich von Civ einfach mehr gewohnt und niemand gibt sich freiwillig oder ungern mit weniger zufrieden. Auch waren mir wichtige Kernmechaniken zu verschieden und was dies anbelangt, bin ich doch sehr konservativ.
    Die Sache ist ja ich hab Heroes ja auch gespielt und auch ganz gerne, aber nie so gerne wie ich dann später Age of Wonders insbesondere den zweiten und vor allem Shadow Magic gespielt habe. Das was du sagst unterstützt ja das Argument. Durch ein größeres Mittpreis-Angebot kann man selbst wenn man mit einem Spiel aus einem Genre nicht so ganz warm wird immer noch aus einer relativ großen Zahl an ähnlichen Spielen wählen, die nicht grundlegend alles anderes machen, sondern nur Nuancen und das gefällt einem direkt viel besser. Und selbst wenn es nicht total gefällt, dann hat man da ein Spiel mit so ähnlichem Gameplay das man dann auch immer noch was hat, was einem Spaß macht, wenn man mit dem anderen durch ist.

    So übrigens auch in der Echtzeitstrategie. Command & Conquer. Dann hatte ich Age of Empires und dann kam Empire Earth. C&C hatte modernen Krieg und coole Videos (und Kane); Age of Empires 2 hatte Burgen und Ritter. EE hatte echte und gut inszenierte Story-Kampagnen. Wie haben die Leute damals über EE als AoE-Klon gewettert und wieviel besser war es aber dann schließlich in der Kampagne. Ich habe beides sehr lange gespielt. Denn insgesamt waren es doch gute Titel eben aus dem gleichen Grundsegment.

    Oder Adventures. Neben Lucas Arts gab es eben auch noch Sierra. Neben den lustigen und z.T. absurden Lucas-Geschichten gab es dann auch Mystery mit Gabriel Knight oder Baphomets Fluch. Damit hast du etwas das spezielle Geschmäcker anspricht, gleichzeitig dann für die, die mit dem einen Spiel durch sind, ein breites Angebot von anderen guten Adventures. Die haben vielleicht nicht das Setting oder den Ton, aber überzeugen dann mit der Mechanik.

    Wie gesagt das soll kein Abgesang auf Indie sein und die machen das, was sie machen ganz oder sehr gut, aber gerade die mittelständischen Entwickler damals vor allem konnten das, was die großen Entwickler leisten konnten, zum Teil mitleisten, nur nicht ganz so polished aber dann wiederum mit ein paar eigenen Ideen und dabei heraus kamen dann z.T. echte Fanlieblinge. Wie zum Beispiel das, wie ich finde, grandiose Warlords Battlecry, das in Deutschland leider zu Unrecht nur sehr wenige kennen und was vieles hatte, was später auch in Warcraft 3 dann toll war, nur konnte es in Sachen Inszenierung und Grafik halt nicht mit Blizzard mithalten.

    Ich bin deshalb froh das es zum Beispiel in Deutschland dann noch so Publisher wie Kochmedia gibt, die man sicher auch für einiges kritisieren kann, die aber in ihrem Portfolio eben noch Entwickler und Entwicklungen aus dem Segment weiter führen. Und ich bin auch froh, dass Deutschland immer noch zumindest bei den älteren Spielern immer noch ein Markt ist, wo sowas weiterhin ankommt.

    Geändert von KingPaddy (26.12.2016 um 19:36 Uhr)

  19. #19
    Bei mir schwankt die Spielelust über's Jahr betrachtet doch ziemlich stark. Mal sitz ich in der Freizeit stundenlang vorm Rechner und programmiere was, mal pack ich so viele Serienfolgen wie passen in meine Freizeit und mal spiel ich Spiele durch. Vor ca. 15 Jahren hätte man mich an einen Computer setzen können und ich hätte unterbrechungsfrei gespielt, mittlerweile merke ich oft nach einiger Zeit "so, reicht erstmal wieder". ich hab mich da wohl auch verändert.

    Würde ich Spiele für 60€ kaufen, würde es mich wohl ärgern, würden sie mich nicht mit akuter Freude erfüllen, aber dank Überangebot und Sales kriegt man ja Spiele fast nachgeschmissen. Ich bin kein (absichtlicher) Sammler, aber meine Steamliste reicht, dass ich mir eigentlich für die meisten meiner Launen was passendes raussuchen kann. Manchmal merk ich, dass ich für etwas doch keine Laune hab, dann fliegt's wieder runter und wird irgendwann wieder gespielt ( z.B. DarkStar One letztens ) oder ich merke, dass es mir mehr Frust als Freude bereitet, dann fliegt's runter und wird in die "uninteressant"-Kategorie verschoben ( z.B. Ori and the blind forest letztens, auf dass ich mich mega gefreut hatte, aber dazu fehlts mir an Geschick am Gamepad ).

    Geändert von Corti (27.12.2016 um 00:15 Uhr)

  20. #20
    Haha, ich habe wortwörtlich auch eine "uninteressant"-Kategorie bei Steam. xD

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