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Thema: Gamerkrankheit "Spielemüdigkeit" - was tun?

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  1. #1
    Zitat Zitat von Rusk Beitrag anzeigen

    @Fallout:
    Genau in deiner Situation befürchte ich, werde ich auch mal landen. ^^ .

    Vor was hast du Angst? Das dir andere Sachen irgendwann mehr Spaß machen? Wenn es so ist, dann ist es so.
    Ich hab nach meinem Studium rund 20 Monate als HartzIV-Empfänger verbringen müssen, und dabei angefangen meine Doktorarbeit zu schreiben und auch wieder angefangen zu zocken, nachdem ich Im Dezember 2006 aufgehört hatte fürs Abi. Ich hab mir die PS3 mit ZIG Games gekauft, die ich über diese 7 Jahre verpasst hatte. Nicht alle, aber wirklich einen Haufen. Mich hat geflasht Bioshock, (wo ich lustigerweise damals die PC-Demo gespielt hatte) Metal Geat Solid 3 (was ich irgendwie verpasst hatte), Metal Gear Solid 4, Fallout 3, peinlicherweise auch Resident Evil 5, was zwar ein furchtbares Resident Evil ist, aber ich ich war wohl einfach untergamed und seit letztem September Metal Solid 5.
    Ich hab noch 4,5 Spiele gezockt (FFXIII,FFXIII-2), aber sonst hat mich eigentlich nix gepackt. Für jemanden der den ganzen Tag eigentlich Zeit hat, ist das auch eine miese Gameleistung. Das hätt ich früher in 3 Monaten neben der Schule platt gemach :P

    Nun habe ich eine Woche Urlaub und was mache ich? Neben meiner Doktorarbeit lese ich mir 2 Bücher über Versicherungspricing und Risikocontrolling, die ich mir ausgeliehen habe durch (und so werden auch die anderen Urlaube werden), um im Job die anderen naß zu machen und bewerte einige Aktien und arbeite an meinem Portefeuille. Hätt ich auch früher nicht gedacht. Dabei hab ich Kohle, um mir alle aktuellen Konsolen und Gamehighlights zu kaufen, aber eigentlich habe ich keine Zeit.

    Fallout 4, wäre mal was, wenn ich die Ps4 habe. NOCHMAL MGS5 dafür und die Bioshock-Collection wären auch was. Aber sonst reizt mich eigentlich nur das neue Zelda und dieses Dawn of Horizon (oder so), was aber vermutlich wieder ein überhyptes pseudo-Open World-Game.

  2. #2
    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Und damit kommen wir zum nächsten Problem, die Übersättigung des Spielemarktes, jemand hat mal mal geschrieben, dass im letzten Jahr ungefähr 4000 Spiele auf Steam erschienen sind, bei einer vorherigen Gesamtanzahl von 12k Spielen.
    Das war ich, da sieht man das eine Thema führt zum anderen. Früher hatte ich echt sehr wenige Spiele, nicht mal Vollpreis-Spiele. Hauptsächlich Spiele von Magazinen wie der Screenfun, Internet hatte ich damals keines. Da hatte ich noch genügend Zeit und auch das Interesse die Spiele langsam und gründlich durchzuspielen, heute schaffe ich bis auf ein paar Ausnahmen nur die Hauptstory und die interessantesten Sidequests. Welt erkunden ist nicht mehr, allein weil ich keine mehr wirklich als entdeckungswürdig finde. Ich wünschte ich wäre früher mit diesen Oldschool-RPGs aufgewachsen, dann hätte ich heute nicht diese großen Hemmungen in mir, diese zu zocken. Pillars of Eternity habe ich deshalb nicht geschafft, obwohl ich das Spielkonzept an sich unheimlich interessant finde. Bei Tyranny gings noch.

    Zitat Zitat von noRkia Beitrag anzeigen
    Vor was hast du Angst? Das dir andere Sachen irgendwann mehr Spaß machen? Wenn es so ist, dann ist es so.
    War eher auch sarkastisch gemeint, deshalb auch die entsprechende Einleitung im nächsten Satz damit das mehr offensichtlich ist. Ich hab natürlich keine Angst davor, es wäre der Lauf des Lebens, den man unbewusst akzeptiert. Das Leben ist sowieso eine Art ToDo-Liste, in der man immer unterschiedlich priorisieren muss.

  3. #3
    Hier wurden schon einige gute Dinge gesagt. Ich würde neben den genannten Schlagworten auch noch das Wort Ballast einwerfen, der sicherlich auch mit der Übersättigung durch den Markt und den eigenen finanziellen Möglichkeiten einhergeht. Gerade wenn man in ein Alter vorstößt, wo man nicht mehr monatelang auf ein Spiel hinsparen muss oder zu Geburtstag und Weihnachten seinen Wunschzettel mit allerlei Spielepotenzial zu füllen wusste, um ja etwas Neues in die Finger zu bekommen, wird einem doch Tür und Tor geöffnet. Real wie virtuelle Wege und Pforten, die einen massiven Rückgriff auf Spiele jeglicher Couleur ermöglichen, die dank Angeboten, Deals und Sales auch mal eben schnell in den eigenen Backlog wandern. Spiele, die man in Zukunft auch wirklich einmal angehen möchte, aber aktuell noch auf der Ersatzbank verweilen, weil man noch mit anderen Dingen (in der Regel anderen Spielen) beschäftigt ist. Dabei ist doch gerade das der Punkt, der einem den Spass an Spielen von vorneherein untergräbt und das aktuell gespielte Spiel schnell zur Arbeit werden lässt.

    Man möchte noch schnell mit dem einen Spiel fertig werden, damit man bald und so früh wie möglich mit dem nächsten vermeintlichen Kleinod loslegen kann. Das aber dann auch schon die nächsten und übernächsten Perlen auf einen warten und die Releaselisten nur so gefüllt sind mit wirklich guten Dingern (Man kann mir trotz aller Spielermüdigkeit und Unzufriedenheiten einfach nicht erklären, dass es keine guten Spiele mehr geben soll…) lässt den Ballast auf der Spielerseele immer mehr wachsen. Eigentlich unterhaltsame Spiele werden zu Arbeit. Richtig gut genießbare Szenerien werden eben fix durchgespielt, damit man ja seine ganzen Releases und die Neuheiten zusammen mit dem Presse- und Kundentenor parallel abzuarbeiten weiß. Hinzu kommt vielleicht auch noch der eigenen Anspruch nach 100% oder Trophäen/Achievements/Erfolgen, die einen – auf Grund des Zeitdrucks – eher zur Komplettlösung im Internet über das Smartphone auf dem Schoss oder dem ausgedruckten Guide zum analogen abhaken greifen lässt, als dass man sie wirklich genießt. Wenn man Spielprinzip und Herausforderungen wirklich mag, sollte man sich der Tüftelei auch wirklich hingeben, statt einem Pfad zu folgen, der von anderen vorgegeben wurde. Wenn man mehr der Story folgen will, sollte man dies tun. Nur man sollte halt nie das nächste Spiel im Blick haben. Und um dies zu vermeiden, würde ich einmal den kompletten Backlog zu den Akten legen. Sei es durch radikalen Verkauf oder dem verstauen auf dem Dachboden. Bei digitalen Spielebibliotheken sicherlich schwerlich möglich, aber da auch einfach mal einen Kaufstopp initiieren, anstatt dass man immer kleingeistig auf den nächsten Sale wartet und sein virtuelles Regal mit allerlei Klassikern, Triple-A-Produkten und Indie-Neuheiten füllt, die man wahrscheinlich nie richtig angehen wird.

    Gerade an so einem Punkt. Wenn einem gar kein Spiel mehr Freude bereitet, auch wenn es noch so gut sein soll (Presse- und Kundenmeinungen sind immer noch deren Meinungen, du kannst die Spiele dennoch ganz anders aufnehmen) ist eine Pause und/oder sukzessive entlasten der Spieleseele (“Weg mit dem Kram!“) sicherlich nicht verkehrt und gerade in dem Alter, wo man sich quasi noch einmal neuorientiert und andere Dingen zu schätzen lernt auch der richtige Schritt.

    Wenn ich so daran denke, war das auch genau das Alter, wo ich mich von fast alle Games, die ich so über die Jahre angehäuft habe getrennt habe. Die Lust und Freude an Spielen kam später wieder wie von selbst. Weswegen auch ich jetzt wieder an einem Punkt mit prallen Schubladen voller Spielehüllen und schwarz unterlegten Regalen aus Bits und Bytes angelangt bin. Deswegen würde ich da auch einfach einen Cut machen. Ungespieltes Potential lässt mir jetzt zwar die Qual der Wahl (was ich begrüße) aber ich werde jetzt einfach mal auf lange Sicht (mit wenigen Ausnahmen) einfach mal nichts neues mehr holen. Spiele werden ja auch nicht schlecht, nur das Medien- und Konsumentenecho verklingt irgendwann einmal. Weswegen man auch mit älteren Spiele auch noch in Jahren seinen Spass haben dürfte. Und wenn schon im nächsten Jahr die nächsten Inkarnation auf einen wartet ist es höchstwahrscheinlich auch nicht das richtige Spiel.

    Einfach mal Zeit lassen, den eigenen Anspruch entschleunigen, (wichtige) Pausen zulassen und nicht immer dem Zwang folgen, auch ja dann und dann seine Spielesessions einzulegen oder ja dieses und jenes Spiel auch wirklich durchzuspielen. Mir ist z.B. immer noch unbegreiflich, wie man ein Spiel massiv kritisieren kann, es aber dann dennoch durchspielt aka "ich habe 500+ Stunden mit dem Spiel verbracht, es ist aber scheiße!". Wenn du dir den Spass erhältst ist es das richtige Spiel. Wenn nicht, dann nicht. Einfach mal Spiel Spiel sein lassen und sich nicht von Seiten voller günstiger Angebote oder Eindrücken von Youtube, Twitter, Foren etc. erdrücken lassen und den Fehler begehen, schon das nächste Spiel im Auge zu haben. Weg mit dem Ballast, Pause einlegen, mal was anderes machen und irgendwann kommt die Lust wieder ganz von selbst oder eben nicht, wenn die Prioritäten sich wie von selbst verlagern . Einfach nicht den Fehler machen, sich beim Spielen wie auf der Flucht zu fühlen oder sich durch ein Spiel zu quälen eben weil es dieses eine Spiel ist.

    Es gibt heute mehr guter Spiele denn je, die Bezugsmöglichkeiten sind enorm, dass preisliche Angebot absolut reizvoll. Das einzige, was schwindet ist deine Zeit. Und die würd ich dann wirklich nicht mit Dingen füllen, die keinen Spass machen. Ballast weg und nur das angehen, worauf du jetzt wirklich Bock hast. Und auch mal rausgehen, zu viel spielen ist ungesund!

  4. #4
    Ich kenne diese Müdigkeit auch sehr gut, allerdings hat das bei mir glaube ich andere Ursachen.
    Dazu muss ich sagen, dass meine Freizeit sehr eingeschränkt ist. Ich arbeite sehr viel, teilweise 12 Stunden pro Tag und habe abseits dessen natürlich noch ein Privatleben in Form von Freundin, Hund, Sport etc.
    Das bedeutet, dass die Zeit zum Zocken einfach schon sehr begrenzt ist. Wenn ich dann mal Zeit und Lust habe zu zocken, weiß ich meist nicht wo ich anfangen soll, da mein Backlog inzwischen so massiv geworden ist. Und sich auch stetig vergrößert, da sich das Hobby inzwischen mehr auf das Sammeln verlagert hat. Für viele Spiele, insbesondere Längere, kann ich mich dann nur schwer motivieren, weil ich weiß dass es sich teilweise über Monate - mit langen Pausen - hinzieht, bis das Spiel zu Ende gebracht wird. Ich war gerade immer schon ein leidenschaftlicher RPG-Spieler, aber diese Art von Spiel gehe ich kaum noch an. Höchstens mal im Urlaub. Teilweise hängt es auch mit Negativerfahrungen zusammen und mit dem wichtigen Faktor Nostalgie, der für mich untrennbar mit Videospielen verbunden ist. Aktuelles Beispiel Final Fantasy: Früher habe ich jeden Teil verschlungen (insbesondere die PSX Trilogie) doch ab Teil 10 hat für mich die Qualität doch zumindest zum Teil nachgelassen. X mochte ich so semi, XII hat mir ganz gut gefallen, XIII überhaupt nicht und XIV wieder sehr gut, auch wenn es eine andere Art von Spiel ist. Jetzt gebe ich Teil XV wieder eine Chance und muss sagen, bisher gefällt es mir sehr gut. Dennoch kommt nicht mehr das Feeling von damals auf und da geht immer ein wenig Enttäuschung mit einher. Aber ich spiele es auch, weil ich jetzt mal zwei Wochen Urlaub habe, sonst hätte ich mir die Special Edition gekauft, ins Regal gestellt und wenn überhaupt erst in Monaten gespielt. Es kommen halt mehrere Dinge hinzu. Mit 29 hat man wahrscheinlich generell andere Prioritäten als mit 19.

  5. #5
    Nun, ich muss auch nochmal dazu. Das es bei mir gerade etwas überspitzt ist, durch FFXV habe ich doch eine menge agressionen im bauch. Wie N_snake sagte, da steckt zumindest bei mir auch eine grosse portion nostalgie in mir, in manschen videospiel marken möchte ich einfach das selbe wie damals nur eben eine neue geschichte.
    Aber für die zukunft gibts auch einige postive beispiel, Capcoms richtung mit RE7 gefällt mir richtig gut und ich freue mich auf diesen titel. Aber noch viel intressanter wird das remake von RE2 das ja vor einiger zeit angehkündigt wurde und ich hoffe es wird gegen ende 2017 noch erscheinen. Dann kommt ja noch Mass Effect und Kingdom Hearts 3 und sicher noch viele andere titel die ich mir zulegen werde 2017. Aber ich bezweifle das jemals die leidenschaft wieder zu stark wird wie früher, dazu haben sich aus der notheraus auch meine intressen zusehr verlagert. Aber hier wurden öfters längere pausen erwähnt, ich habe 3 jahre kein spiel angefasst und dennoch hat sich daran nichts geendert, gut ist jetzt auch schon wieder 6 Jahre her aber ich habe oft noch pausen von mehren Monaten wo ich nicht zocke, es aber schon vermisse ich wüsste nur meistens nicht was ich zocken sollte ausser retro games.

  6. #6
    Pause ist vielleicht gut. Aber ich hatte das Problem eigentlich nie. Es gab Phasen in meiner Jugendzeit, da habe ich zum Beispiel den Rechner über Monate sogar z.T. stehen lassen, weil ich es viel interessanter fand mit meinem LEGO zu spielen und damit Geschichten zu erzählen. Aber ansonsten hat sich diese Müdigkeit bei mir eigentlich nie eingeschlichen. Nur manchmal habe ich das Gefühl, dass mich alte Spiele eher davon abhalten, etwas Neues anzufangen, weil ich sie durchspielen will oder weil ich auf der Jagd nach der magischen 100 bin. Dazu kommt noch das ich in der letzten Zeit viele Open-End-Titel oder quasi Open-End-Spiele wie eben MC oder Starbound aber auch fallout 4 spiele. Allerdings empfinde ich hinsichtlich keinem dieser Spiele eine gewisse Müdigkeit oder auch allgemein keine. Ich hab mir kürzlich auch mal von GoG die 20th Anniversary von Gabriel Knight runtergeladen (etwas worüber ich auch mal im KOTT erzählen könnte, wie überrascht mich dieses Remaster hat ) Aber das kann wirklich mit dem Faktor Zeit zusammenhängen. Ich spiele nur am WE weil ich unter der Woche als Pendler keinen Zugriff auf meinen Rechner habe und auf meinem Netbook kaum was läuft. Entsprechend ist die Vorfreude auf das WE und die Möglichkeit zu spielen eben besonders groß und das WE entsprechend gefühlt extrem kurz. Und ich glaube diese Verknappung hält einen wirklich bei der Stange. Wie gesagt ich selbst hatte dieses Problem wirklich noch nie so.

    Im Allgemeinen habe ich auch kein großes Problem Spiele zu finden, die mich noch gut unterhalten, weil ich persönlich immer schon sehr wählerisch war und z.T. auch ganze Genres als uninteressant weitestgehend gestrichen habe. Mich stört eher, dass eben die Genres, die ich mag nicht mehr alle vollumfänglich gerade eben auch über das erwähnte Mittpreissegment umfassend bespielt werden. Echtzeit-Strategie zum Beispiel.

    Zitat Zitat
    Da bin ich von Civ einfach mehr gewohnt und niemand gibt sich freiwillig oder ungern mit weniger zufrieden. Auch waren mir wichtige Kernmechaniken zu verschieden und was dies anbelangt, bin ich doch sehr konservativ.
    Die Sache ist ja ich hab Heroes ja auch gespielt und auch ganz gerne, aber nie so gerne wie ich dann später Age of Wonders insbesondere den zweiten und vor allem Shadow Magic gespielt habe. Das was du sagst unterstützt ja das Argument. Durch ein größeres Mittpreis-Angebot kann man selbst wenn man mit einem Spiel aus einem Genre nicht so ganz warm wird immer noch aus einer relativ großen Zahl an ähnlichen Spielen wählen, die nicht grundlegend alles anderes machen, sondern nur Nuancen und das gefällt einem direkt viel besser. Und selbst wenn es nicht total gefällt, dann hat man da ein Spiel mit so ähnlichem Gameplay das man dann auch immer noch was hat, was einem Spaß macht, wenn man mit dem anderen durch ist.

    So übrigens auch in der Echtzeitstrategie. Command & Conquer. Dann hatte ich Age of Empires und dann kam Empire Earth. C&C hatte modernen Krieg und coole Videos (und Kane); Age of Empires 2 hatte Burgen und Ritter. EE hatte echte und gut inszenierte Story-Kampagnen. Wie haben die Leute damals über EE als AoE-Klon gewettert und wieviel besser war es aber dann schließlich in der Kampagne. Ich habe beides sehr lange gespielt. Denn insgesamt waren es doch gute Titel eben aus dem gleichen Grundsegment.

    Oder Adventures. Neben Lucas Arts gab es eben auch noch Sierra. Neben den lustigen und z.T. absurden Lucas-Geschichten gab es dann auch Mystery mit Gabriel Knight oder Baphomets Fluch. Damit hast du etwas das spezielle Geschmäcker anspricht, gleichzeitig dann für die, die mit dem einen Spiel durch sind, ein breites Angebot von anderen guten Adventures. Die haben vielleicht nicht das Setting oder den Ton, aber überzeugen dann mit der Mechanik.

    Wie gesagt das soll kein Abgesang auf Indie sein und die machen das, was sie machen ganz oder sehr gut, aber gerade die mittelständischen Entwickler damals vor allem konnten das, was die großen Entwickler leisten konnten, zum Teil mitleisten, nur nicht ganz so polished aber dann wiederum mit ein paar eigenen Ideen und dabei heraus kamen dann z.T. echte Fanlieblinge. Wie zum Beispiel das, wie ich finde, grandiose Warlords Battlecry, das in Deutschland leider zu Unrecht nur sehr wenige kennen und was vieles hatte, was später auch in Warcraft 3 dann toll war, nur konnte es in Sachen Inszenierung und Grafik halt nicht mit Blizzard mithalten.

    Ich bin deshalb froh das es zum Beispiel in Deutschland dann noch so Publisher wie Kochmedia gibt, die man sicher auch für einiges kritisieren kann, die aber in ihrem Portfolio eben noch Entwickler und Entwicklungen aus dem Segment weiter führen. Und ich bin auch froh, dass Deutschland immer noch zumindest bei den älteren Spielern immer noch ein Markt ist, wo sowas weiterhin ankommt.

    Geändert von KingPaddy (26.12.2016 um 19:36 Uhr)

  7. #7
    Bei mir schwankt die Spielelust über's Jahr betrachtet doch ziemlich stark. Mal sitz ich in der Freizeit stundenlang vorm Rechner und programmiere was, mal pack ich so viele Serienfolgen wie passen in meine Freizeit und mal spiel ich Spiele durch. Vor ca. 15 Jahren hätte man mich an einen Computer setzen können und ich hätte unterbrechungsfrei gespielt, mittlerweile merke ich oft nach einiger Zeit "so, reicht erstmal wieder". ich hab mich da wohl auch verändert.

    Würde ich Spiele für 60€ kaufen, würde es mich wohl ärgern, würden sie mich nicht mit akuter Freude erfüllen, aber dank Überangebot und Sales kriegt man ja Spiele fast nachgeschmissen. Ich bin kein (absichtlicher) Sammler, aber meine Steamliste reicht, dass ich mir eigentlich für die meisten meiner Launen was passendes raussuchen kann. Manchmal merk ich, dass ich für etwas doch keine Laune hab, dann fliegt's wieder runter und wird irgendwann wieder gespielt ( z.B. DarkStar One letztens ) oder ich merke, dass es mir mehr Frust als Freude bereitet, dann fliegt's runter und wird in die "uninteressant"-Kategorie verschoben ( z.B. Ori and the blind forest letztens, auf dass ich mich mega gefreut hatte, aber dazu fehlts mir an Geschick am Gamepad ).

    Geändert von Corti (27.12.2016 um 00:15 Uhr)

  8. #8
    Haha, ich habe wortwörtlich auch eine "uninteressant"-Kategorie bei Steam. xD

  9. #9
    Ich persönlich finde es erstaunlich wie wenig Zeug Steam mir anbietet, obwohl ich regelmäßig mit den Empfehlungslisten interagiere, das mich wirklich interessiert. Mittlerweile bin ich dazu übergangen wie bei GoG.com ab und an die Kategorien mal händisch zu durchsuchen. Außerdem dank des neuen Empfehlungs-Customizing-Features kann man ja jetzt ganze Tags als uninteressant soweit ausschließen und kriegt die deutlich seltener angezeigt. Ich hab da jetzt erstmal Sandbox auf ignore gesetzt, einfach weil es leid bin jedes Mal fünf MC oder starbound-Klone angezeigt zu bekommen.

  10. #10
    Viel zu viel Text Die oberen Absätze sind meiner Meinung nach Ursachen für diese "Spielmüdigkeit", tw. erläuter anhand von Beispielen, der letzte Absatz enthält mögliche Lösungsansätze

    Also mir kommt das Problem auch bekannt vor. Ich denke, dass die Übersättigung des Marktes damit auf jeden Fall zu tun hat. Genauso sind es Änderungen im Hinblick auf die Spielmechanik, die da eine Rolle spielen.

    Meine ersten Berührungen mit Videospielen waren mit Sega Mega Drive und GameBoy, kurz darauf dann das N64.
    Spiele wie Sonic haben mich stundenlang gefesselt, selbst wenn die Prozedur des Spielens sich auf Grund mangelnder Speicherfunktionen immer wieder wiederholt hat. Dennoch ist der Spaß an der Sache nicht verloren gegangen, stattdessen war gerade die ständige Herausforderung, es endlich weiter zu schaffen, ein Anreiz, immer aufs neue zu spielen.
    Ich weiß noch, wie ich mit 4 oder 5 Golden Axe 2 zum ersten Mal bis ins letzte Level gespielt habe - nur um dann zu sterben und den GameOver Bildschirm zu sehen. Da war was los Mit 7 oder 8 habe ich D&D Warriors of the eternal Sun (ebenfalls Sega, komplett englisch) mit einem Wörterbuch neben mir gespielt, um zumindest die Grundmechaniken zu verstehen. Storymäßig kam da nicht so viel bei rum, aber wenn man einmal verstanden hatte, wie es funktioniert, hat das Spielen an sich Spaß gemacht.

    Dieser Reiz der Herausforderung ist bei heutigen in Spielen einfach nicht mehr der selbe (gut ich spiele auch nicht mehr so viel und habe die aktuelle Konsolengeneration weitestgehend ignoriert). Aber schon bei Wii und PS3 ist mir das aufgefallen.
    Dies ist (bei RPGs) z.B. auf den Open-World Trend zurückzuführen. Während ich bspw. bei Baten Kaitos etwa während der Hälfte aufgeben(!) musste, da ich zu wenig gelevelt hatte, nur einen Spielstand hatte, und direkt vor bzw. in einer Sequenz gespeichert hatte, die direkt vor einem Bosskampf war, kann ich heute (bzw. schon vor ein paar Jahren) einfach woanders hin um mich vorher so weit wie möglich aufzuleveln. Beispiele hier für wären Fallout, Skyrim, Borderlands.
    Denn wenn ich für einen Kampf zu schwach bin, und das erst im Kampf merke, ist das Autospeichern für gewöhnlich nicht lange her. Oder ich renne weit genug weg und nutze die Schnellreise. Früher hat man durch das Vergessen des Speicherns schnell mal einiges an Zeit verloren, was zwar zunächst unglaublich demotivierend ist, aber gleichzeitig zu der Motivation geführt hat, es beim nächsten mal besser zu machen.

    Auch Skyward Sword ist hier so ein Beispiel. Ich hatte lange Zeit fast keines der Zeldaspiele durchgespielt, weil ich nie weiter kam und irgendwann die Luft raus war oder der Spielstand irgendwie gelöscht wurde. Irgendwann hab ich das dann mal nachgeholt. OoT, MM, TP. Alles begeistert durchgespielt. Bei WW hats aufgehört, aber das hing auch damit zusammen, dass ich die Spiele meist mit nem Kumpel gespielt habe, der dann weggezogen ist. Das war so der Zeitraum 2010-2014, schätze ich mal. Im selben Zeitraum (mit besagtem Kumpel) Skyward Sword gespielt: Bis heute nicht durch. Das Gameplay ist (größtenteils, das Fliegen war voll daneben) nicht das Problem gewesen, aber es war keinerlei Herausforderung mehr da. Dann mal einen der Oracle Teile auf nem Emulator auf dem Handy gespielt, und hätte mir die Steuerung nicht irgendwann nen Strich durch die Rechnung gemacht, hätte ich es sicher durchgespielt. Also am altbewährten Gameplay lag es sicher nicht. Stattdessen war es der mangelnde Schwierigkeitsgrad, die kindgerechte Darstellung, die Wiederholung des einen Bosskampfs, die für mich als altbewährten Zeldaspieler ein ganz schlechtes Licht auf das Spiel geworfen haben. Und es ist mit Sicherheit kein schlechtes Spiel, aber für mich als "alten Hasen" (witzig, das mit 23 zu sagen ) bietet es trotz der (tw. guten) Neuerungen nichts wirklich fesselndes - wenn man vom altbewährten Gameplay absieht. Trotzdem wurde das Spiel von IGN als bestes Zelda aller Zeiten angepriesen, und bekam ne Wertung von 10.

    Und da liegen, denke ich, die Kernprobleme. Die Herausforderung wird durch Funktionen wie Autosave etwas genommen, gleichzeitig sind grundlegene Spielmechaniken ähnlich, wodurch das Gameplay nicht mehr so eine Herausforderung ist.
    Genregrenzen verschwimmen immer mehr --> Fallout, Borderlands, Metroid Prime, Banjo Tooie, was einerseits gut ist, da so etwas neues geboten, was zum einen Zielgruppen zusammenführt (was gut für den Markt ist) und den Spielern etwas neues bietet (was gut für uns ist), aber andererseits verlieren die Genres ihre spezifischen Eigenschaften und werden mit diesen Genre-Hybriden verglichen.
    Warum soll ich 60€ für einen linearen 10 Stunden Ego-Shooter ausgeben, wenn ich für den gleichen Preis 60 Stunden Spielzeit in einer offenen Spielwelt mit vielen Quests habe? Viele Entwickler springen dann auf den Zug auf, Grafik, Story, Gameplay usw. grundsätzlich top, aber es kommt einfach zu viel - befasst man sich dann nicht ausgiebig vor dem Kauf, kann man schnell enttäuscht werden, auch wenn die Spiele gute Bewertungen haben.
    Die Bewertungen mögen auch für sich genommen gerechtfertigt sein, aber im Vergleich mit anderen Spielen, der irgendwo zwangsläufig entsteht, können sie nicht mithalten. Das war bei mir bei Rage so ein Problem, von dem ich dachte, dass es mehr Richtung Fallout/Borderlands gehen würde, und dementsprechend enttäuscht war.

    Die Anforderungen der Spieler steigen also durch "Meisterwerke", der Markt passt sich an diese an, bringt zu viel hervor, so dass die Entscheidung immer schwerer fällt, zu viele Magazine bewerten zu viele Spiele zu gut (was aber auch wieder gerechtfertigt ist, wenn die Spiele sich an Mechaniken bedienen, die für gute Kritiken bei anderen Spielen verantwortlich sind), was dazu führt, dass man immer mehr Zeit investieren muss, um herauszufinden, ob einem das Spiel wirklich gefällt. Dabei will man eigentlich nur spielen. Diese mangelnde Investition von Zeit führt zu Fehlkäufen, die einen vorsichtiger bei der Entscheidung des Spielkaufs machen, gleichzeitig gleichen sich grundlegene Mechaniken von Top-Titeln, was das Spielerlebnis trotz unglaublich detaillierter Spielwelt, dramatischer Story, usw. immer fader erscheinen lässt. Außerdem erscheinen Spieleserien am laufenden Band, von denen sowieso klar ist, dass sie mit ihrem bewährten Gameplay überzeugen.
    Gleichzeitig gibt es Angebote wie bei Media Markt: 3 Spiele 50€, die einen noch weiter zu Fehlkäufen verleiten, weil man das Angebot ja nutzen will und ein interessanter TopTitel dabei ist.

    Ne Lösung für diese Spieleübersättigung zu finden ist schwierig. Vielleicht mal ein paar ganz alte Spiele rauskramen, die lediglich mit ihrem Gameplay überzeugen können (konnten), und bei denen das Durchspielen keine Sache von Zeit, sondern von Übung ist, da sie in wenigen Stunden durchspielbar sind, sofern man mit dem Spiel vertraut ist, um sich mal wieder herausgefordert zu fühlen. Lediglich Spiele kaufen, von denen man auf Grund des Genres oder so von vornherein weiß, dass sie einem Gefallen, oder aber ganz neue Genres ausprobieren, um Spaß an etwas Neuem zu finden, und sich nicht von Bewertungen blenden lassen. Vielleicht auch einen alten persönlichen Klassiker spielen, um durch die Kindheitserinnerung den Spaß am Spielen neuzuerwecken. Irgendwas mit Freunden zusammen spielen (also nicht Online, sondern an einer Konsole, was abeer auf Grund des mangelnden Splitscreen in der heutigen Zeit nur abwechselnd funktioniert und auch zeitlich schwierig sein kann).Oder aber mal eine Pause einlegen.

    Geändert von Masgan (11.01.2017 um 01:40 Uhr)

  11. #11
    Eine solche Spielemüdigkeit kenne ich gut.
    Ganz schlimm war das vor einigen Jahren, wo mir 3-4 Monate am Stück kein einziges Spiel gefallen wollte und dann gab und gibt es Zeiten, wo man keine Lust und/oder Zeit hat.

    Die Ansprüche wachsen über die Jahre sicherlich auch und ist das bei Filme, Serien und Bücher genauso.
    Manchmal möchte ich sogar mehr zocken und habe die Zeit, kann mich aber nicht aufraffen.

    Was mir dagegen hilft wenn die berüchtigte Spielemüdigkeit eintritt?
    Eine Zeit lang nicht zocken und später ein Spiel spielen, wovon man 100%ig überzeugt ist das es einen umhauen wird.
    Wobei mich eine richtige Spielemüdigkeit schon lange nicht mehr befallen hat, höchstens, dass es immer weniger Spiele gibt die mich begeistern.

    Und es muss ein permanenter Ausgleich herrschen.
    Nicht nur zocken, sondern im selben Maße andere Hobbys und Interessen fördern, sonst drehe ich zumindest am Rad.
    Sport, Reisen, ein gutes Buch, Filme und Serien oder all das zur Seite und ab zur Familie und Freunde.
    Wenn sich das im Einklang befindet, dann wird mir keines dieser Hobbys zu langweilig oder wie auch immer man dieses Gefühl nennen möchte.

    Was ich viel beängstigender finde ist, wenn man sich und seine Interessen aus den Augen verliert.
    Weil man z.B. nur noch die Arbeit oder Studium sieht und Jahre lang die Kurve nicht mehr kriegt.
    Denn wenn dann ein ruhiger Moment entsteht, könnte es passieren, dass man bitter erkennen muss sich selber vernachlässigt zu haben.
    Das schreibe ich so, weil mir genau das vor gar nicht so langer Zeit passiert ist.

    Während meiner Schulzeit habe ich 40 Stunden RPGs in einer guten Woche durchgezockt und alleine für Witcher 3 habe ich im Vergleich letztes und dieses Jahr insgesamt 8 Monate und ca. 150 Stunden für gebraucht.
    Da wären wir übrigens bei einem Spiel was mich 100% überzeugt hat und den alte RPGs wie ich sie liebe in nichts nachsteht und diese sogar hinter sich lässt.

    Auch der gefürchtete Backlog kann für Frust für's Hobby sorgen, weil man sich unter Druck setzt und es als Arbeit betrachtet.
    Habe selber mehrere Jahre lang einen Stapel Games vor mir her geschoben, bis ich mir vorgenommen habe mir erst wieder ein Spiel zu kaufen, wenn ich diesen besagten Stapel beendet habe.
    Tja, dieser Stapel hat mich fast ein Jahr beschäftigt (vom gesparten Geld will ich erst gar nicht von reden) und war im Frühjahr 2016 damit durch.

    Jetzt haben sich zwar wieder sehr viele Spiele angesammelt in den letzten 8-9 Monaten und wollte es ab nächsten Monat wieder so händeln wie oben beschrieben, doch merke gleichzeitig, dass ich mir nicht mehr solch einen Stress mache wie davor die Jahre, vielleicht weil ich weiß, dass wenn man wirklich möchte ein solcher Backlog geschafft werden kann und wie man es betrachtet liegt schlussendlich bei einen selber.

  12. #12
    Total interessant, dass eine Pause hier vielen hilft. Bei mir ist es genau umgekehrt: Spiele sind erst wirklich zu Arbeit geworden, seit ich nicht mehr so viel Zeit für sie habe. Wahrscheinlich, weil da jetzt eine Menge (selbst gemachter) Druck dabei war, die wenige Zeit optimal zu nutzen. Wenn ich Ferien oder viel Freizeit habe, habe ich tendenziell auch mehr Spaß an Spielen.

    Also ja, mit Sicherheit sehr unterschiedliche Probleme. ^^

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