Ich kenne das Problem sehr gut und führe es in meinem persönlichen Fall auf geänderte Lebensbedingungen und einen größeren Horizont (sowie daraus folgend andere Ansprüche), was Videospiele angeht, zurück. Inzwischen kriege ich es aber wieder sehr gut hin. Meine Lösung war folgende:

1.) Ich spiele nur noch Spiele, die mich wirklich irgendwie hypen oder ernsthaft interessieren. Keine "Pflicht-Spiele", "Sollte-man-mal-gespielt-haben-Titel" oder Ahnliches. Keine Sachen, die objektiv gut sind, mich aber subjektiv nur bedingt reizen, sei es wegen Genre o.ä. Ausnahmen bestätigen dabei die Regel, nach Gefühl. Lustigerweise ist das der Punkt, der bei mir die Batman-Spiele aus dem Backlog gekickt hat! ^^
2.) Ich baue mir keinen festen, großen Backlog mehr auf und spiele mehr, worauf ich Bock habe. Ausnahmen bestätigen die Regel.
3.) Ich gebe kurzen Spielen, also praktisch gesehen zumeist Indie-Spielen auf Steam, einen Vertrauensvorschuss, weil sie tendenziell erheblich besser darin sind, mich nicht irgendwann zu langweilen. Damit will ich nicht sagen, dass sie besser sind, aber sie passen besser in meine Lebenssituation. Lange Spiele spiele ich auch noch, aber eben nur dann, wenn ich echt scharf drauf bin. RPGs, Ost wie West, haben darunter am meisten gelitten, und das ist okay.
4.) Wenn mich ein Spiel nicht relativ schnell packt oder fasziniert, breche ich es ab. Wenn ich ernsthaft oder wiederholt daran zweifle, ob ich ich es durchspielen will, breche ich es ab. Ich kämpfe mich nur noch durch Spiele, wenn ich wirklich krass weit bin oder so, und selbst dann nicht immer.

Die Auswahl bei Spielen ist unendlich groß, und ich bin wirklich nicht gezwungen, irgendwas zu spielen, was für mich suboptimal ist. Was btw. nicht heißt, dass ein Spiel perfekt sein muss und mir auf Anhieb gefallen muss! Aber ich muss halt Bock drauf haben.

Es hat tatsächlich ein paar Jahre gedauert, da reinzukommen, aber inzwischen hat es bei mir wieder von "Arbeit" zu "Spaß" gewechselt. Das entscheidende war in meinem persönlichen Fall (!) wohl echt, dass ich mir als Jugendlicher zu viele ungeschriebene Regeln aufgestellt habe, die sich nicht mehr mit meinem heutigen Leben vertragen. Es gab dabei durchaus ein paar "Growing Pains" - etwa, Spiele zu übergehen oder abzubrechen, die subkulturell wichtig oder objektiv gut sind, oder Spiele nach 30 Stunden Spielzeit abzubrechen - aber hey, das Hobby macht wieder Spaß
Das "Projekt" ist tatsächlich auch nie ganz abgeschlossen und ich merke immer wieder, dass ich leicht nachjustieren muss. Was übrigens auch für andere Hobbies gilt.

Ich denke nicht, dass dein Problem dasselbe ist, aber vielleicht kannst du ja was daraus mitnehmen. Ich hab mich bei deinem Text bspw. gefragt, woran das mit den "gehypten" Spielen liegt. Firewatch hab ich jetzt nicht gespielt, aber imho ist es echt schwer, das über einen Kamm zu scheren. Die Indie-Szene ist praktisch endlos, und ich behaupte mal, da findet tendenziell jeder was. Und zwar auch zunehmend mehr, weil die Vielfalt ja immer nur wächst.
Vielleicht fehlen dir einfach die individuell (!) passenden Quellen, um Spiele zu finden, die dir gefallen?