Weihnachten verbinde ich immer mit Nintendo. Auch wenn ich nicht mehr der beinharte Fan von BigN und seinen Spielen bin und ich über die Jahre auch viele andere, erwachsenere Spiele gespielt haben dürfte, so kamen die prägendsten Erlebnisse durch Nintendo-Spiele. Das fing seinerzeit mit dem Super Nintendo an.

Ein kolossal großes, vom Christkind verpacktes Geschenk förderte den Traum eines jeden Videospiel begeisterten Grundschülers zutage: Ein Have more Fun-Set von Nintendo. Konsole inklusive Super Mario World und Super Game Boy bescherte mir über die Weihnachtstage wohlige Erinnerungen mit einem nachhaltigen Faible fürs SNES. Mit einem kleinen Fernseher über dem Schreibtisch (genial!) und dem Pad auf Schoß hab ich Bowser und seine Brut in Ihre Schranken verwiesen. Für Abwechslung sorgte der Super Game Boy, der meiner – in meinen kleinen Kinderaugen – beachtlichen GB-Spielesammlung zu neuem Glanz verhalf. Einfach das beste Kombipaket, dass man sich vorstellen konnte. Damals. Es folgten Spiele wie Mario Paint, Goof Troop oder Plok, die ich mir nach den Feiertagen oder in den kommenden Monaten (teilweise hart erspart oder glücklicher Fügung beim schenken) für wenige D-Mark kaufen konnte. Das Have more Fun-Set hab ich übrigens heute noch. Als einziges Überbleibsel meiner SNES-Sammlung.

Ein geliehenes A Link to the Past setzte (so meine Erinnerung) die obligatorischen Weihnachtsspecials fort, wo ich prompt den für mich vorgesehen, mit Echtnamen gekennzeichneten Spielstand ignorierte und direkt mal den hart erarbeiten Fortschritt eines Bekannten überschrieb. Das man „nur“ Bekannte blieb ist da wohl offensichtlich.

Jahre später ging es dann mit Ocarina of Time weiter, welches ich zusammen mit meinem Vater beim hiesigen MediaMarkt vorbestellen respektive reservieren musste, weil die Nachfrage in der Vorweihnachtszeit einfach enorm war. Vorbestellen? Sowas macht man? Parallel dazu gab es auch noch ein Tomb Raider III, dass aber nicht einmal im Ansatz der Rede wert war, auch wenn ich mich da noch an Palettenweise Lösungsbücher erinner, die zusammen mit dem Spiel verkauft wurden. Kann man sich gar nicht mehr vorstellen, so viele Lösungsbücher zu einem Spiel auf einem Haufen.

Abseits von Zelda und Super Mario gab es aber eigentlich nie wieder ein Spiel, was ähnlich stark im Gedächtnis hängen blieb. Eventuell noch einmal Onimusha 1 für die PS2, dass ich damals am ersten oder zweiten Weihnachtstag abschloss und damit auch direkt meinen Backlog (auch wenn ich damals sicherlich noch nicht wusste, was es damit auf sich hat) auf Null setzte. Quasi der Moment, wo man mit einem Spiel an einem Punkt ankommt, wo man nicht weiß was man als nächstes Spielen soll. Nicht, weil die Auswahl so groß ist, dass man sich einfach nicht entscheiden kann, sondern einfach, weil man nichts mehr hatte, was man spielen konnte.

Jedenfalls gab es seitdem eigentlich kein Spiel mehr, was ich gezielt mit Weihnachten verbinde, auch wenn ich sicherlich das ein oder andere Spiele über die Feiertage oder zwischen den Jahren gemeistert haben dürfte (Eigentliche zocke ich über die Feiertage immer irgendwas). Nintendo hatte seinerzeit einfach alles richtig gemacht… oder der kindliche Geist war einfach noch nicht so überfrachtet mit Lebenseindrücken und Möglichkeiten wie es heute der Fall ist.