Ich habe mir diese ganzen Sadisten-Optionen gespart und habe einfach auf Normal mit einer vorgefertigten Party gespielt. Ich wusste ja noch, wie sehr mich einige Stellen in Teil 1 genervt hatten, und ich war mir nicht sicher, ob ich das Spiel überhaupt durchspielen würde. Trotzdem war es immer sehr fordernd und zu keiner Zeit langweilig. Ich kann mir gar nicht vorstellen, nicht im Menü speichern zu können. Ich habe da nämlich auch einige Stellen im Kopf, die beim ersten Mal nicht so richtig funktioniert haben.

Der Friedhof war tatsächlich totaler Mist. Wenn man da Pech hatte und die Viecher haben einem den Weg verperrt, konnte man genausogut den Spielstand neuladen. Sogar im Endgame waren die Zombies noch zu stark, aber auf dem Level schien die Gegnerwahl hier nicht so gut durchdacht gewesen zu sein. Auch die Mine fand ich als Dungeon nicht so berauschend, weil überall versteckte Schalter waren und die unterste Ebene irgendwann mit Spinnen überrannt war, sodass man echt aufpassen musste, nicht versehentlich in ein Loch zu fallen, weil es dann auf jeden Fall zuende gewesen wär.

Einige Rätsel sind aber wirklich zu undurchsichtig gewesen. Ich weiß jetzt immer noch nicht, wie man eigentlich in das Hauptgebiet vom Friedhof kommen soll. Irgendwas mit Hinweisen, die über die Spielwelt verstreut sind und dass man sich nachts irgendwo hinstellen muss, um zu sehen, wo die Sonne aufgeht - wat? Ich hab mir die Lösung einfach rausgesucht, weil ich da echt nicht mehr weiterwusste. Oder dass man den Schlangenstab aufladen musste, um in die Pyramide zu kommen, vor allem, wenn gleich davor eine Stelle ist, an der man etwas ablegen kann. Oder wie man überhaupt an den Schlangenstab kommen kann. Es gab optionale Rätsel, die nicht mal halb so konfus waren wie die hier. Das fand ich echt ein bisschen schade, weil es den Spielfluss doch sehr gestört hat.

Womit ich anfangs allerdings nicht gerechnet hätte, war, dass ich wirklich alle 20 Steine gefunden habe. Da hat die Checkliste mit den Dungeons gut geholfen. Was allerdings wieder nicht so prall war, war der Weg zum fünften Altar. Ich glaube, den weiß man nur, wenn man am Spiel mitgearbeitet hat. Woher soll ich wissen, wofür die Runen beim Zaubern stehen und - gnahgna. Das Spiel erklärt einem noch nicht mal, wie man angreift.

Beim Kampfsystem frage ich mich aber, ob eins wie bei Mystery-Dungeon-Spielen nicht vorteilhafter gewesen wäre. Das Spiel ist immerhin schon grid-based, daher würde sich das vielleicht anbieten. Hektisches Menü-Navigieren in überraschenden Kämpfen passt irgendwie so gar nicht zu den sehr ruhigen und überlegten Puzzle-Sequenzen, aus denen das Spiel sonst besteht. Im letzten Kampf muss man laufen, ausweichen, angreifen, Tränke brauen, Runen zeichnen, heilen, Inventar organisieren, die Arena im Blick behalten und lautstark fluchen, wenn man den Magmagolem wieder mal versehentlich mit einem Meteorsturm getroffen hat - und das alles gleichzeitig. Im Vergleich dazu hatte man keine 15 Minuten vorher ein Rätsel mit einem Schalter und drei Hebeln, welches sich auf zwei Felder beschränkt hat. Ich hoffe, dass bei einem möglichen dritten Teil das Kampfsystem zumindest mal überdacht wird.

Den ersten Teil kann man sich tatsächlich schenken, wenn man ihn noch nicht hat. Am besten gleich zum zweiten übergehen; der ist stimmiger, länger und sehr erfrischend, dank des großen Teils, der auf der Oberwelt stattfindet. Ich würde allen Neulingen trotzdem empfehlen, die ganzen Optionen im Menü erstmal zu ignorieren und das Spiel höchstens auf Hard anzufangen. Ich glaube, das Spiel kann frustrierend genug sein, da braucht man nicht noch eine abgeschaltete Karte, abgeschaltetes Speichern und Speicherkristalle, die man nur einmal verwenden kann. Das Spiel kostet gerade 7,47 Euro im Steam-Sale und ist diesen Preis auf jeden Fall wert. Desletzt gab es das auch in irgendeinem Humble Bundle - vielleicht habt Ihr es ja schon. Ist definitiv einen Blick wert. Zur Not gibt es bei Steam ja auch Rückerstattungen. Zwei Stunden sind bestimmt genug Zeit, sich eine Meinung über das Spiel zu bilden.