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Thema: Talisman

  1. #1

    Talisman

    Kennt ihr Talisman - Die magische Suche und wenn ja, was haltet ihr davon? Habe ich seit ein paar Jahren immer auf irgendeiner Liste für Sachen von Interesse stehen gehabt, dann endlich mal bei Freunden ausprobieren können, und keine zwei Wochen später hatte ich selbst die vierte Edition im Haus. Das war nun letztes Jahr. Bin ziemlich begeistert, aber leider noch nicht oft zum Spielen gekommen. Ist für zwei bis sechs Spieler, und macht mit mehr als zwei Leuten natürlich auch mehr Spaß. Eine Runde kann sich je nach Herangehensweise und Hausregeln aber diverse Stunden hinziehen, erst recht wenn man noch eine der zahlreichen Erweiterungen dabei hat. Zwei Stunden Spielzeit ist da schon eher die Untergrenze.

    Im Prinzip handelt es sich um eine Art "Rollenspiel light". Ist eines der ganz klassischen amerikanischen Brettspiele. Die erste Edition stammt von 1983, die aktuelle vierte erschien 2008 und ist meiner Meinung nach recht hochwertig verarbeitet und illustriert. Von europäischen Brettspielkreisen wird Talisman oft belächelt, weil der Glücksfaktor zum Gewinnen relativ hoch und die Strategie relativ gering ist. Aber es ist absolut nicht zutreffend, dass es reine Glückssache wäre, man kann schon eine gewisse Taktik verfolgen, und die Randomness der zufälligen Ereignisse machen die Runden irgendwie auch spannend.

    Das große - wirklich große, ein vernünftiger Tisch wäre von Vorteil - Brett ist in drei Regionen oder Ebenen unterteilt, äußere, mittlere und innere. Ziel des Spiels ist es, mit seinem Charakter die Mitte zu erreichen und die Krone der Herrschaft zu bekommen, mit der man alle anderen Figuren in die Knie zwingen kann. Dazu würfelt man und kann sich aussuchen, ob man nach links oder rechts um das Brett herum geht und folgt den selbsterklärenden Anweisungen auf den einzelnen Spielfeldern. Durch die zu ziehenden Abenteuer-Karten auf vielen dieser Felder ändert sich auch die Spielwelt immer ein wenig. Mal erscheinen fiese Monster oder aber eine Quelle, die mit Boni lockt. So levelt man auf (physisch und magisch) bis man sich stark genug fühlt, ins Innere vorzudringen.

    Spieler können sich auch gegenseitig angreifen. Stirbt jemand, kann der Spieler zwar mit einem neuen Charakter wieder einsteigen, aber die Habe bleibt auf dem Feld des Gefallenen liegen. In solchen Situationen, oder auch, wenn jemand einen der begehrten namensgebenden Talismane bekommen hat, die benötigt werden, um das letzte Portal zu passieren, rennen meist alle möglichen anderen Mitspieler dorthin, um Loot abzugreifen xD Auch gibt es diverse magische Gegenstände und Begleiter. Während die Traglast der Ausrüstung begrenzt ist (kann aber mit Packesel erweitert werden), kann man so viele Begleiter bekommen wie man will. Die geben meistens zusätzliche Verbesserungen und Vorteile, sodass man unter Umständen nach einer Weile das Gefühl bekommt, mit einer halben Armee bestehend aus Karten zu Felde zu ziehen.

    Gibt natürlich noch viel mehr Überraschungen wie etwa Krötenverwandlungen und Zaubersprüche. Und die Erweiterungen machen das Spiel noch deutlich interessanter mit anderen Charakteren, Spielmechaniken und zusätzlichen Regionen. Falls es jemand hier nicht kennt, weiß ich nicht, ob man sich unter meiner kurzen Umschreibung einigermaßen etwas vorstellen konnte, aber ist hier ja auch nicht Sinn der Sache, das Regelwerk zusammenzufassen. Letzteres ist minimal komplexer als im durchschnittlichen europäischen Brettspiel, aber man findet erstaunlich schnell rein. Talisman macht imho richtig Laune, gerade wenn man ohnehin eine Schwäche für Fantasy in der Runde hat. Finde es auch ideal für Leute, die nicht genug Zeit und Motivation oder keinen Spielleiter für ein ernstzunehmendes Pen&Paper Rollenspiel mitbringen (ich fand die um ehrlich zu sein tendenziell schon immer eher einschüchternd, speziell nach meinem ersten DSA-Versuch), aber trotzdem etwas von diesem RPG-Feeling auf den Tisch zaubern und lieber mehr zum Anfassen und Anschauen haben wollen.


    So kann das dann nach einer Weile und mit diversen Erweiterungen aussehen ^^:




    Fragen oder Eindrücke :3 ?

  2. #2
    Die Version, die ich mal gespielt hab (war glaub ich schon eeetwas älter), hatte ein recht deutliches Feeling von "Baby's first Brettrollenspiel", was nichts Schlechtes sein muss, gerade für Anfänger. An sich gefallen mir andere Sachen aus diesem inzwischen krass überlaufenen Genre aber wesentlich besser; etwa Legend of Drizzt, das so richtiges Rollenspielfeeling hat. Bei sowas will ich auch wirklich, wirklich richtige Miniaturen, wenn ich sie beim P&P schon nicht benutze.

    Die Spiele haben allerdings fast alle dasselbe "Problem", dass sie lange dauern, ordentlich Zeit beim Erklären fressen und eigentlich auch mehrmals gespielt werden müssen, bis man richtig drin ist. Das ist für mein privates Umfeld hier nicht so gut, weil wir nur selten, fast nur in großen Runden und immer mit einigen "Casual-Brettspielern" spielen. Gehört halt irgendwo dazu.

  3. #3
    Halte nicht viel von Talisman, die Spielmechaniken sind sehr altbacken, simpel und für das was das Spiel bietet auch einfach viel zu unspektakulär und das Spiel an sich zu lang. Selbst Ableger des Spielssystems wie Relic und Co in den neueren Auflagen konnten das nicht beseiten. Bei dem heutigen Brettspielemarkt gibt es einfach wesentlich interessantere Spiele in dieser Art von Setting und Anderswo, die in der Zeit die man für eine Runde Talisman braucht, wesentlich interessante Spielmechaniken bieten und auch einfach mehr Spaß machen und die Spieler mehr fordern.

  4. #4
    Zitat Zitat von Gala Beitrag anzeigen
    Halte nicht viel von Talisman, die Spielmechaniken sind sehr altbacken, simpel und für das was das Spiel bietet auch einfach viel zu unspektakulär und das Spiel an sich zu lang. Selbst Ableger des Spielssystems wie Relic und Co in den neueren Auflagen konnten das nicht beseiten. Bei dem heutigen Brettspielemarkt gibt es einfach wesentlich interessantere Spiele in dieser Art von Setting und Anderswo, die in der Zeit die man für eine Runde Talisman braucht, wesentlich interessante Spielmechaniken bieten und auch einfach mehr Spaß machen und die Spieler mehr fordern.
    this. Vor allem die Länge ist ein Problem. Ich hatte schon echt coole Momente mit Talisman, an die ich mich auch in zwei Jahren noch erinnern werde, aber würde mich trotzdem nicht darum reißen es nochmal zu spielen.

  5. #5
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    andere Sachen aus diesem inzwischen krass überlaufenen Genre
    Zitat Zitat von Gala Beitrag anzeigen
    Bei dem heutigen Brettspielemarkt gibt es einfach wesentlich interessantere Spiele in dieser Art von Setting und Anderswo, die in der Zeit die man für eine Runde Talisman braucht, wesentlich interessante Spielmechaniken bieten und auch einfach mehr Spaß machen und die Spieler mehr fordern.
    Zitat Zitat von Tako Beitrag anzeigen
    this.
    Beispiele, bitte. Ich hatte damals danach gesucht und nur sehr wenig entdeckt, was ich ernsthaft interessant gefunden hätte (und selbst das war dann oft nur noch schwer zu bekommen bzw. out of print). Vor allem möglichst was Eigenständiges, das nicht Teil irgendeiner viel größeren existierenden Franchise ist oder wenigstens nur ganz indirekt damit zusammenhängt, mit Fantasy-Setting, gerne mit Miniaturen, wobei das Brett /die Bretter im Wesentlichen die Spielwelt darstellen sollte (also kein Deckbuilder-Kram oder Ähnliches). Es geht nicht darum, "gefordert" zu werden, zumal ich ähnlich wie Cipo vor allem mit Casual-Brettspielern zu tun habe, sondern um lockeren Spielspaß, mit dem man sich in einer Partie aber zumindest eine Weile beschäftigen und sich mit Abenteuerfeeling hineindenken kann. Großartig interessantere Mechaniken, bezogen auf Komplexität, halte ich zumindest zu diesem Zweck für völlig wertlos - ich möchte nicht erst ein Diplom nach der Lektüre von ganzen Anleitungsbüchern machen, um dahinter zu steigen. Zugänglichkeit ist wichtig. Optimal wäre überdies, wenn es auch noch ins Deutsche übersetzt worden ist. Ich denke ehrlich nicht, dass die Auswahl unter diesen Voraussetzungen noch so gewaltig ausfällt.

    Das einzige, was ich sonst noch auf der Liste stehen hatte, war Dungeonquest. Descent und Mageknight kommen für mich nicht in Frage. Claustrophobia wollte ich haben, aber ist vergriffen /nur über teuren Import erhältlich, und ich bezahle keine 160 Euro für ein Brettspiel. Über Legenden von Andor hatte ich mal nachgedacht, bewegt sich aber auch schon wieder ein Stück weg von Ameritrash hin zu Eurogames. Was gibt es sonst aktuell, und wo habt ihr das alles ausprobiert? Talisman ist für mich erstmal der perfekte Mittelweg, und wenn man ein paar Regeln (wie auch offiziell vorgesehen) ändert, dauern die Runden eigentlich gar nicht so lang.

  6. #6
    Extrem beliebt ist Maus & Mystik. Ziemlich schwer zu Gewinnen am Anfang (was aber keine Rolle spielt, wenn ihr eh ein paar Regeln ändert), hat aber einen seeehr coolen Fokus auf Story und Setting und sollte dir subjektiv gefallen. Kann man als Kampagne spielen, macht aber auch so Spaß.

    Wenn dir Legend of Drizzt zu sehr an der entsprechenden Romanreihe hängt, gibt es aus der Serie auch noch Castle Ravenloft und Wrath of Arshadalon, die praktisch generische Fantasy sind; wobei ich persönlich sagen würde "LoD > CR > WoA", ohne dass eins davon irgendwie schlecht wäre. Die sind jetzt nicht voll aktuell (ich bin aus genannten Gründen nicht sonderlich tief im Genre), aber halt extrem spaßig, abwechslungsreich, "rollenspielig" und auch sehr zugänglich, das man nur selten mal zwei Stunden spielt. Das aktuellste der Reihe ist Temple of Elemental Evil, aber das habe ich nicht gespielt, und es würde mich nicht wundern, wenn es eine stärkere Anbindung an die gleichnamige D&D-Kampagne hat. Kann man aber sicher googeln. LoD und CR haben aber auch die coolsten Miniaturen - wobei das komplett Ansichtssache ist. Vor einiger Zeit (@Gala: Klugscheißer!) ist dann tatsächlich auch noch Star Wars Imperial Assault rausgekommen, was in eine sehr ähnliche Richtung geht.

    Runebound hat gerade eine neue Version bei Heidelberger, die vieles besser machen soll als die letzte. Ich mochte die letzte schon sehr gern, weil sie ein gewisses Sandbox-Auflevel-Feeling hatte. Nicht viele echte Miniaturen.

    Krosmaster Quest ist auch total cool, wobei die Anbindung an den Krosmos (Dofus, Wakfu etc.) hier halt genauso "eng" wie bei allem anderen von Ankama ist, also nicht wirklich eine vordergründige Rolle spielt. Hab ich aber nur einmal auf der Spielemesse gespielt.

    Das sind jetzt mal nur ein paar "lockere" Spiele in die Richtung. Die anderen kennen bestimmt noch ein paar bessere bzw. aktuellere. Sonst gibt es auch immer Boardgamegeek für sowas, oder das entsprechende Tanelorn-Unterforum, wo die Leute durchgängig einen gewissen Rollenspielbezug haben.

    Edit: Sicher, dass du bei Descent die aktuelle Version gespielt hast? Das hat sich eigentlich krass in Richtung casual verändert, hört man (hab es nicht gespielt).

  7. #7
    Cipos Liste ist ganz nice

    Enkidu, Talisman ist nicht was du suchst, egal wie sehr du dich schon darauf eingeschossen hast. Talisman ist ganz besonders nicht lockerer Spielspaß, den man mit Casual-Brettspielern spielt. Talisman ist eine Ausdauerprobe, die selbst mit eingefleischten Brettspielern anstrengend ist und oft genug in allgemeiner Frustration endet, gepaart mit "Das spiele ich NIE wieder!". Ich weiß nicht warum du Descent kategorisch ausschließt, aber sogar damit habe ich weitaus bessere Erfahrungen mit totalen Anfängern gemacht.

    Interessante Mechaniken implizieren übrigens nicht Komplexität, im Gegenteil. Das sind in der Regel einfache Mechaniken mit coolen Synergien. Easy to learn, hard to master, Wiederspielwert etc.

  8. #8
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Extrem beliebt ist Maus & Mystik. Ziemlich schwer zu Gewinnen am Anfang (was aber keine Rolle spielt, wenn ihr eh ein paar Regeln ändert), hat aber einen seeehr coolen Fokus auf Story und Setting und sollte dir subjektiv gefallen. Kann man als Kampagne spielen, macht aber auch so Spaß.

    Wenn dir Legend of Drizzt zu sehr an der entsprechenden Romanreihe hängt, gibt es aus der Serie auch noch Castle Ravenloft und Wrath of Arshadalon, die praktisch generische Fantasy sind; wobei ich persönlich sagen würde "LoD > CR > WoA", ohne dass eins davon irgendwie schlecht wäre. Die sind jetzt nicht voll aktuell (ich bin aus genannten Gründen nicht sonderlich tief im Genre), aber halt extrem spaßig, abwechslungsreich, "rollenspielig" und auch sehr zugänglich, das man nur selten mal zwei Stunden spielt. Das aktuellste der Reihe ist Temple of Elemental Evil, aber das habe ich nicht gespielt, und es würde mich nicht wundern, wenn es eine stärkere Anbindung an die gleichnamige D&D-Kampagne hat. Kann man aber sicher googeln. LoD und CR haben aber auch die coolsten Miniaturen - wobei das komplett Ansichtssache ist. Vor einiger Zeit (@Gala: Klugscheißer!) ist dann tatsächlich auch noch Star Wars Imperial Assault rausgekommen, was in eine sehr ähnliche Richtung geht.

    Runebound hat gerade eine neue Version bei Heidelberger, die vieles besser machen soll als die letzte. Ich mochte die letzte schon sehr gern, weil sie ein gewisses Sandbox-Auflevel-Feeling hatte. Nicht viele echte Miniaturen.

    Krosmaster Quest ist auch total cool, wobei die Anbindung an den Krosmos (Dofus, Wakfu etc.) hier halt genauso "eng" wie bei allem anderen von Ankama ist, also nicht wirklich eine vordergründige Rolle spielt. Hab ich aber nur einmal auf der Spielemesse gespielt.
    Danke für die Tipps! Von Maus & Mystik habe ich schon Positives gehört. Eigentlich mag ich es nicht sooo sehr, anthropomorphe Tiere zu spielen, aber vielleicht schau ich mir das nochmal genauer an. Legend of Drizzt, Castle Ravenloft und Wrath of Arshadalon orientieren sich soweit ich mitbekommen habe schon in vielen Dingen an bestehender D&D-Lore (deshalb prangt das Logo ja auch groß vorne auf den Boxen). Sowas schreckt mich aus vielerlei Gründen immer ein bisschen ab. Möchte lieber frisch in etwas in sich Abgeschlossenes einsteigen als bloß ein Fenster in einen größeren Mythos zu bekommen, dessen Hauptwerke oder vorangegangenen Kram man entweder nicht (D&D, Warhammer) oder, wie im Falle der vielen Lizenzwerke zu zum Beispiel Star Wars und Herr der Ringe, welche ich auch nicht gerne spielen würde, bereits viel zu gut kennt. Wobei ich schon sagen muss, dass Legend of Drizzt ziemlich fein aussieht (und wirklich schicke Miniaturen ^^), also mal gucken. Runebound wirkt auch interessant, das behalte ich mal im Hinterkopf. Krosmaster Quest gefällt mir leider schon von der Aufmachung nicht wirklich, und in den Reviews die ich mir vorhin reingezogen habe wurden ein paar Dinge erwähnt, die es für mich sowieso eher ausschließen (unter anderem "Gewinnpunkte sammeln" als Spielziel :-/).

    Was ihr mir aber nicht erzählen könnt ist, dass die alle so viel zugänglicher und einfacher für Casuals zu verstehen und zu erlernen wären als Talisman :P Letzteres ist im Prinzip zum größten Teil selbsterklärend. Wenn man einen erfahrenen Spieler in der Runde hat, dauert das keine zehn Minuten.

    Zitat Zitat von Tako Beitrag anzeigen
    Enkidu, Talisman ist nicht was du suchst, egal wie sehr du dich schon darauf eingeschossen hast. Talisman ist ganz besonders nicht lockerer Spielspaß, den man mit Casual-Brettspielern spielt. Talisman ist eine Ausdauerprobe, die selbst mit eingefleischten Brettspielern anstrengend ist und oft genug in allgemeiner Frustration endet, gepaart mit "Das spiele ich NIE wieder!".
    Denke ich doch, gerade wenn der ein oder andere auch Vorlieben fürs Genre hegt. Und Zeit wird meistens mitgebracht; wenn nicht lässt es sich wie schon gesagt einfach anpassen für ein schnelleres Spiel. Oft komme ich eh nicht dazu. Bis jetzt endete nicht eine meiner Talisman-Runden in Frust, wir hatten immer eine Menge Spaß. Glaube zwar ebenfalls, dass die Erweiterungen (die ich noch nicht besitze) es sehr umfangreich gestalten können, aber es hat auch einen gewissen Reiz, erst die Welt zu erforschen, bevor man sich in die inneren Regionen und ggf. gegen den Endboss auf den Weg macht.

    Finds immer etwas befremdlich, wie das Spiel in der Szene oft so untergebuttert wird. Es hat die begeisterte Fangemeinde zumindest nicht ohne Grund bekommen Ich hoffe, ich kann in meinem Umfeld noch den einen oder anderen anstecken. Selbst wenn ich nicht immer die richtigen Leute parat haben sollte, es kommt zu allererst einmal darauf an, dass es mir ganz persönlich zusagt, und das tut es ^^

    Zitat Zitat
    Ich weiß nicht warum du Descent kategorisch ausschließt, aber sogar damit habe ich weitaus bessere Erfahrungen mit totalen Anfängern gemacht.
    Descent finde ich ein Dutzend mal umständlicher und schwerfälliger als Talisman, und auch kaum zugänglich für europäische Gelegenheits-Brettspieler. Dazu hatte es für meinen Geschmack einen viel zu hohen Fokus auf die Kämpfe. Kam mir vor wie ein japanisches Strategie-RPG in Zeitlupe, wo man sich ewig lange mit kleinteiligen Charakter-Bewegungen und Aktionen aufhält, anstatt ein Abenteuer zu erleben, bei dem man ein bisschen rumkommt und auch mal was anderes sieht.

  9. #9
    Sag das doch gleich, dass du was suchst, was mit möglichst wenig Kämpfen und viel Rollenspiel daherkommt. Dann solltest du dir vielleicht mal TIME Stories anschauen. Das ist quasi ein Choose your own adventure Buch mit mehreren Bänden (Abenteuern), die jedes Mal den Fokus auf verschiedene Dinge wie Rätsel oder auch mal ein wenig Kämpfe oder Mystery legen. Man spielt in jedem Abenteuer neue Helden in anderen Epochen und Settings. Ist super einfach zu lernen, jedes Szenario erklärt neue Mechaniken in der Geschichte selber und es macht enorm Spaß sich durchzufuchsen, da Zeit die bindende Ressource ist.

    Settings gibts derzeit alles vom Haunted Asylum, über Zombieapokalypse bis hin zu richtigem Fantasy bei den Abenteuern. Würde sagen pro Abenteuer bis zum Sieg brauch man so zwischen 5-6 Stunden.

    Und die Artworks in TIME Stories sind wunderschön.

    Ansonsten ist das von Andre angesprochene Mice and Mystics schon so das beste was man sonst findet, da es eben eine durchgehende Story hat, die auch schon mit Erweiterungen fortgeführt wurde. Es gibt auch die Texte eingesprochen auf CD und die Charaktere sind charmant. Ist halt auch ein wenig kampflastig, wie Descent, aber simpler, ich würds fast videospielmäßig bezeichnen.

  10. #10
    Stimmt, Zombicide und sowas kann man da wahrscheinlich auch schon empfehlen.

    Zitat Zitat
    Legend of Drizzt, Castle Ravenloft und Wrath of Arshadalon orientieren sich soweit ich mitbekommen habe schon in vielen Dingen an bestehender D&D-Lore (deshalb prangt das Logo ja auch groß vorne auf den Boxen).
    Wobei man das eigentlich nur bei Legend of Drizzt deutlich (!) merkt. Castle Ravenloft ist definitiv 100% zugänglich, was auch daran liegt, dass das Abenteuer, auf dem es ""aufbaut"", bewusst 100% Klischee war (Vampirfürst taucht auf, besiege ihn und seine Horrorschergen). Bei Arshadalon kann ich mich nicht mehr erinnern, aber ich kannte zumindest das Quellenmaterial nicht und hab mich trotzdem nie gefragt, worauf es aufbaut. Ist aber wie gesagt eh das schlechteste der Spiele.
    Insofern empfehle ich definitiv Castle Ravenloft. LoD ist zwar einen guten Tacken besser, ist aber auch in mancherlei Hinsicht spezieller und ein bisschen komplexer.

    Zur Zugänglichkeit von Talisman kann ich nix sagen, ich fand das Spiel nur nicht sonderlich gut im Vergleich, gerade als Rollenspiel-like. Das war aber wie gesagt nicht mal zwangsweise die aktuelle Edition.

  11. #11
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Stimmt, Zombicide und sowas kann man da wahrscheinlich auch schon empfehlen.
    Von Zombicide würde ich, da Enkidu Descent nicht mag, dann sogar noch mehr abraten. Das ist noch mehr von dem was er nicht will, als Descent ohnehin schon ist.

  12. #12
    Frage an La Cipolla, weil ich gerade auf Geschenkejagd bin: Gehen deine Vorschläge auch für zwei Spieler? Das ist immer etwas schwierig.

  13. #13
    Ich habe nur Runebound und die D&D-Spiele zu zweit gespielt, zu den anderen kann ich nichts sagen. Runebound war etwas langwierig, aber das könnte auch am Spiel selbst gelegen haben (abseits der Spieleranzahl) und durch die neue Edition behoben bzw. verbessert worden sein. Die D&D-Spiele funktionieren zu zweit sehr gut, es geht nur etwas Taktik-Feeling verloren. Die kann man sogar alleine spielen.

  14. #14
    Danke. Dann werde ich mir die D&D-Spiele bei Gelegenheit mal näher ansehen.

  15. #15
    Passt nicht ganz so stark in die Schiene Rollenspiel, aber "Der eiserne Thron", das Brettspiel zu Game of Thrones find ich ziemlich gut.
    Gerade auch für Einsteiger finde ich es angemessen, da recht zugänglich. Man muss weder Die Filme gesehen noch die Bücher gelesen haben, es wird nur die Welt und die Figuren daraus benutzt, aber ohne größere Storyzusammenhänge.
    Kurz zusammengefasst könnte man es als strategisches "Risiko" beschreiben, da es ähnlich mit Kämpfen aufgebaut ist, aber weitaus mehr Elemente hat und der Punkt Zufall (durch das Würfeln) komplett wegfällt - es gibt sogar optionale "Schlachtenglück"-Karten, um etwas mehr Ungewissheit in die Kämpfe zu bekommen
    Je nach Mitspielern dauert das Erklären der Regeln zwar eine halbe bis ganze Stunde, aber danach sitzen die, weil sie ziemlich intuitiv und logisch sind. Beispiel: Schiffe können Kämpfe an Land unterstützen, Andersherum geht es aber nicht. Ist logisch und genau so setzen sich die Regeln fort.
    Eine Runde kann zwischen 3-5 Stunden dauern. Da es sehr viel um Verhandlungen, Packte, Intrigen und Strategien geht, ist es etwas schwierig den genauen zeitlichen Ablauf vorherzusagen. Spielen alle für sich eigenbrötlerisch, dann geht es etwas schneller, arbeiten jedoch alle mit (geheimen) Absprachen und Bündnissen, dann kann es durch die Verhandlungen auch länger werden, macht aber dann deutlich mehr Spaß
    Ich hab's nie bereut, mir das Spiel zu kaufen, auch wenn ich recht selten Gelegenheit habe es zu nutzen (wer will schon nen ganzen Tag für ein einzelnes Brettspiel "verschwenden"? ^^ )

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