Ich bin jetzt mit dem Spiel durch, habe exakt auf den Punkt 30 Stunden gebraucht.
Theoretisch könnte ich es ja in meine RPG-Challenge nehmen, aber weil es vorher nicht gelistet war, würde ich das wohl am ehesten als Zusatztitel hinzufügen.
So viel will ich auch gar nicht zu dem Spiel verlieren. Dass ich es vergleichsweise schnell in binnen einer Woche durchgespielt habe, zeigt glaube ich sehr deutlich dass ich es eher hinter mir lassen wollte.
Spoilerbefreites Fazit:
Das Spiel fängt sehr vielversprechend an und schlaucht dann nach einer Weile, wenn man realisiert wie wenig man aus den Kampfsystem herausholen muss.inzwischen hasse ich es schon dieses adjektiv in den Mund zu nehmen aber "trivial" ist auch hier wieder eine Bezeichnung die hier ungefähr auf 90% des Spielinhalts zutrifft. Bis auf eine optionale Begegnungen und den einen Kampf den ich beschrieben habe, (der einen Difficulty-Spike unfassbaren Ausmaßes darstellt) war das Spiel von hinten bis vorne "Press A to Win".
Naja oder eher, wähle die stärkste Attacke und win.
Es gibt eine Vielzahl verschiedenster Angriffe pro Waffe, die aber irgendwo alle den gleichen Effekt haben, Schaden machen.
Es gibt nur wenige Ausnahmen wo das nicht der Fall ist. Ok, sie haben unterschiedliche Tempoprioritäten und debuffen den Gegner oder buffen den Charakter manchmal und können auch ganz selten Zustandsveränderungen mit sich bringen, doch im Großen und Ganzen haut man bei allem was man tut so viel Schaden auf den Gegner drauf, wie es nur geht.
Die paar schwierigeren Begegnungen, die bis auf eine Ausnahme alle optional sind, lassen sich auch sehr leicht mit einer klassischen Heiler - Tank - Damage Dealer Kombination bewältigen, die auch bei guter Ausrüstung autark wie von selbst durch Auto-Fight kämpfen könnte, wäre das nicht das Ressourcen-Management während der längeren Kämpfe und ich denke genau liegt wohl noch der größte taktische Anspruch im Spiel, das aufsparen der SP um sich über Wasser zu halten.
Wenn sie mal nicht den ganzen Kampf lang halten, regenerieren sie sich nur langsam, ab da hat man dann die Option seine Waffen zu zerstören und zu hoffen dass der daraus resultierende immense Schaden ausreicht den Boss zu besiegen. Wenn die Charaktere keine Waffen mehr am Ende haben, ist es auf jeden Fall so gut wie vorbei, weswegen man diesen Moment lange genug hinauszögert. Das hat so eine gewisse Poker-Komponente und stellt noch das Spannendste am ganzen Spiel da.
Beim Dungeondesign bin ich leider auch gegen Ende schwer ernüchtert gewesen. Ich hatte tatsächlich erwartet dass das Spiel sehr viel Fokus auf Interaktion und Rätsel innerhalb der Dungeons legt, der Erste war in der Hinsicht ein Musterbeispiel wie ich mir sowas spaßig vorstelle, auch wenn man dabei nicht gleich ein Golden Sun oder Lufia II zu erwarten hat, so hatte es doch eine gelungene Mischung. Aus Rätsel, Entdeckung, Kampf und Überraschungen.
Etwa 4 Stunden später im Spiel kommt man in ein Schrottplatz-Gebiet wo man quadratischen Schrott aus den Weg schieben- oder sich eine Brücke machen muss. Das Konzept ist nichts innovatives, ist aber gut umgesetzt und sorgt für die nötige Abwechslung.
Nur danach... das größte Puzzle war hier vielleicht noch die Weltkarte gewesen. Mal davon ab dass es gar nicht mal so viele Dungeons gibt, bestehen die weiteren nur noch aus monsterüberfluteten, gleich aussehenden Korridoren- oder Kletterpassagen die sich ewig in die Länge strecken.
Man tut gut darin in dem sogenannten "Talent-System" Punkte auf dem pazifizieren der Monster zu investieren, ansonsten kann das richtig nervig werden.
Ich finde das Spiel bietet einige gute Konzepte und präsentiert seine Story zumindest solide, auch wenn sie komplett befreit von Überraschungen oder irgendwelchen außergewöhnlichen Charakteren ist, so passiert zumindest über den Verlauf der Spieldauer genug um an der Stange gehalten zu werden. Als mitreißend und erinnerungswürdig, würde ich sie jedoch nicht beschreiben. (lediglich diesen einen Moment wo der kurze Difficulty Spike kommt würde ich als prägnant bezeichnen)
Das Erkunden der Weltkarte mit den verschiedensten Vehikeln macht viel Spaß und bietet eine Vielzahl an optionalen Orten, am Ende glaube ich zwar das meiste gesehen zu haben, werde aber auch das Gefühl nicht los sicherlich was verpasst zu haben.
Das Spiel bekommt auch auch noch ein paar Management-Aspekte dazu was das haushalten der verschiedenen Gilden im Spiel betrifft, ohne da zu sehr ins Detail gehen zu wollen. Auf jeden Fall gehen das Erkunden und dieser Management-Aspekt Hand in Hand, was Exkursionen dadurch lohnenswert macht. Zudem hat man geringfügig Einfluss auf die Spielwelt, durch Entscheidungen mit denen man hier und da mal im Laufe des Spiels konfrontiert wird und dessen Auswirkungen sich erst viel später bemerkbar machen.
Naja alles in allen ein ziemlich durchschnittliches Spiel mit der Tendenz eher nach unten, weil es mich zwischenzeitlich immer mal wieder gelangweilt hat und ich es gegen Ende einfach nur noch durch haben wollte. Am besten ist das Spiel wirklich auf seiner gut durchdachten Weltkarte. Spielerische Herausforderung, ein motivierendes Kampfsystem und gutes Leveldesign kann man hier leider immer nur teils finden, meistens sind diese Dinge abwesend.

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: Normalerweise können ja die Menschen Signimancy und die Dämonen nur ihre Zauber. Wieso kann Ignace beides lernen? Vivian kann das nicht. Ignace ist doch ein reinrassiger Dämon oder?
