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  1. #1
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Deckt sich ein bisschen mit meinen Eindrücken. Über die Handlung will ich nach drei Stunden noch nicht urteilen (die Lore ist sicher toll), aber spielerisch ist es wirklich deutlich schlechter als die Quintet-Spiele gealtert. Einige Bosskämpfe scheinen auch vom Balancing darauf ausgelegt zu sein, dass man sie im Multiplayer-Modus bestreitet. Gibt einen recht umfangreichen Gameplay Improvement Hack, der z.B. das dumme Pathfinding der Mitstreiter behebt und das Charge-System der Waffen etwas verbessert, aber ausprobiert hab ich den noch nicht.
    Vielleicht gucke ich mir das mal an, nur hoffentlich funktioniert das Ding bei mir auch. "Mitstreiter" klingt aber ganz gut, ich hatte befürchtet, man würde das ganze Spiel allein bestreiten.

    Zitat Zitat
    Hype intensifies. Und wow, du brauchst 61,5 Stunden für ein Spiel? ^^ Habe aber von mehreren Seiten gehört, dass das Spiel sehr lang ist.
    Ach, als ich noch jung war, habe ich auch an die 100 Stunden in ein FFIX gesteckt. Das waren noch Zeiten.



    Aber mal im Ernst: Man merkt die Zeit nicht, denn gezogen hat sich da nichts und es waren wirklich 61,5 Stunden Handlung. Das bekommt man mittlerweile ja leider nicht mehr so oft.

    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Ist das nicht die (indirekte?) Fortsetzung zu Astonishia Story? Hatte früher mal mit dem Gedanken gespielt, mir das zu kaufen, aber meine mich zu erinnern, dass ich die Preise für das Spiel nicht geldbeutelfreundlich fand und mich die Videos nicht so ganz begeistert haben. Grafik sah wirklich nett aus, aber viele Orte ein bisschen leer.
    Du hast recht, da wäre ich aber nicht drauf gekommen, denn es spielt sich ganz anders. Astonishia habe ich vor zig Jahren mal angespielt und fand das alles etwas hakelig.

    Zitat Zitat von Kynero Beitrag anzeigen
    Meinst du dem ersten Teil? Das fand ich zu Beginn auch noch, aber je länger es dauert, desto öder wird es. Im Grunde genommen lohnt sich auch nur ein Durchgang, auch wenn das Spiel so tut, als wären mindestens 2 Durchgänge Pflicht. Die einzelnen Charakter Szenarien wurden sogar bei dem verhassten Unlimited Saga weitaus besser gelöst imo. Wen hast du denn genommen?

    Du solltest dich aber nicht vom ersten Teil abschrecken lassen. Solange du den zweiten Teil noch nicht gespielt hast. ^^ Saga Frontier 2 ist nämlich soooooooooooooooooooooo unendlich viel besser! (Ist sogar eines meiner Lieblingsspiele überhaupt!)
    Grandiose Optik, toller, abwechslungsreicher OST, eine spannende Geschichte und viele epische Momente, die einem noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Vor allem das Ende! Ich hab's erst letztens noch einmal mit meiner Freundin durchgespielt und selbst sie, Casual Player, zählt das Spiel mittlerweile zu ihren Favoriten. Das Spiel ist erfrischend anders und traut sich auch sehr viel. Eine sehr intensive Erfahrung, wenn man sich darauf einlässt. ^^
    Ja, ich spiele Teil 1. Genommen habe ich so eine blonde Frau, mit der man anfangs aus einem Gefängnis ausbrechen muss, habe aber vergessen, wie sie heißt. Quasi der erste Charakter, auf dem der Cursor steht, wenn man das Spiel startet - denn genau das war mein Auswahlkriterium.
    Dass man verschiedene Charaktere in einzelnen Szenarien spielen muss, spricht mich eigentlich nicht so an - werden die denn später noch miteinander verbunden?

    Saga Frontier 2 habe ich auch noch hier liegen und habe es vor Ewigkeiten mal für ein paar Stunden gespielt. Das kommt auf jeden Fall auch noch auf die Liste, weil mich die Geschichte ziemlich anspricht.
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  2. #2
    Yoru no nai kuni (Nights of Azure*)



    * übersetzer Titel vom Typ „sehr originell und ausgefallen“ - Microsoft freut sich aber wahrscheinlich, weil die ersten Suchergebnisse zum Spiel gerne was von denen ausspucken. Hm, ja. Der Originaltitel ergibt aber vor dem Hintergrund der Handlung auch nur so halb viel Sinn.

    Die Leute von Gust zeigen hier mal wieder, dass sie nicht so wirklich gute RPGs entwickeln.

    Handlung
    Die Handlung des Spiels ist se~hr simpel: Zwei Protagonistinnen begeben sich auf eine Insel, auf der ewige Nacht herrscht, um eben diese zu beenden. Arnice ist Agent einer Organisation namens „Kurie“ (Sektierer und so), Lilysse (in Japlisch wusste ich so gar nicht, was das für ein Name sein soll) eine Art Heilige, die die Nacht versiegeln und dafür ihr Leben opfern will. Beide Protagonisten sind ziemlich ineinander verknallt.
    Das war es eigentlich schon und mehr kommt im Laufe des Spiels auch nicht. Das Grundkonzept klang für mich noch ganz interessant, wird aber bis zum Ende des Spiels nicht weiter ausgebaut, ebenso wenig, wie die Welt des Spiels großartig beleuchtet wird. Meistens herrscht dafür eher gähnende Langeweile.

    Davon ab gibt es nur 5 Charaktere, die man häufig sieht – einmal die beiden, die ich oben schon beschrieben habe, dann noch Simon, der das Hotel, das man als Basis hat, führt und noch zwei andere, deren Sinn es ist, den Spieler mit sinnlosen Dialogen zu nerven und die irgendwann mal eine Nebenmission („Bringe mir xy!“) abwerfen.

    Die Idee, dass mal eine Romanze zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern gezeigt wird, klang für mich erst einmal gut, nur wird sie absolut uninteressant umgesetzt. Das ist allerdings auch kein Wunder, da beide Charaktere keinerlei Tiefe haben und Lilysse zudem zig Klischees in sich vereint, was sie noch uninteressanter macht (sie fällt z.B. andauernd hin und kocht gerne ungenießbares Zeug). Hier hätte ich mir viel mehr versprochen, denn so dient die ganze Geschichte nur als Alibi, um Monster zu schnetzeln.

    Sehr negativ aufgefallen sind mir übrigens die Charaktermodelle der Protagonisten: Beide zeigen i.d.R. viel Haut, haben riesige Brüste, die oben und an den Seiten gerne mal rausgucken und Arnice bekommt zudem auch noch ein Halb-nackt-Gewand, das sie anzieht, wenn man Blut gegen einen Levelaufstieg eintauschen will.
    Aber was wundere ich mich eigentlich, dass sich bei weiblichen Protagonisten direkt der übliche Japan-Sexismus meldet und man nichts als Übersexualisierung und dumme Dialoge bekommt...

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    Dass das Spiel anscheinend „düsterer“ sein will, passt überhaupt nicht mit dieser Sexualisierung, den Klischees und dem misslungenen Humor zusammen und misslingt total.

    Gameplay
    Man bekommt hier ein sehr simples Action-Kampfsystem, bei dem man mit vier unterschiedlichen Waffen auf Gegner einhaut. Außerdem kann (sollte) man auch noch vier Monster als Begleiter mitnehmen, die unterschiedliche Fähigkeiten haben und von denen man im Laufe des Spiels weitere bekommt oder kaufen kann. Wirklich lohnt es sich aber nicht, die Begleiter auszutauschen, da alle neuen Monster auf Lvl. 1 starten und erstmal nutzlos sind. Das Aufleveln dauert jedoch einigermaßen lange, wenn man einmal vom letzten Dungeon absieht, in dem es ganz gut klappt. Ein Wechsel ist aber auch nicht nötig, da man das Spiel auch so ohne Probleme durchspielen kann und die Fähigkeiten der ersten Begleiter schon ganz nützlich sind.
    Aufgelevelt wird mit Blut, das man in Kämpfen sammelt, das aber auch nur bis Level 10 (Begleiter können Bonuslevel bekommen) – Freunde des doch sehr motivierenden Faktors „Wachstum“ gucken da leider in die Röhre. Ich fand außerdem, dass der Level nie wirklich groß ins Gewicht viel und dass es egal war, ob man den Endgegner nun mit Level 7 oder 9 bekämpft.
    Insgesamt fand ich das Kampfsystem ok, aber nicht mehr, denn man bekommt hier nichts neues geboten und es gibt zig Spiele, die solch ein System schon besser umgesetzt haben.

    Was mich immer wieder störte, war, dass man bereits besuchte Gebiete ständig noch einmal aufsuchen muss. Teilweise musste man dort auch noch etwas suchen, aber selbst, wenn man genau wusste, in welchem Gebiet man suchen muss, kann das ewig dauern. Ich bin jedenfalls einige Male orientierungslos durch ein Dungeon gelaufen, um dann genervt abzubrechen. So etwas wie eine Karte gibt es leider auch nicht.

    Für Nebenmissionen (mit denen ich mich nicht abgegeben habe) muss man das gleiche dann noch ein paarmal öfter machen.
    Ohne diese Missionen ist das Spiel sehr kurz, da die Handlung einem kaum etwas bietet. Ich war sogar nach knapp 9 Stunden durch, habe dann nur ein paar Anläufe für den letzten Gegner gebraucht.

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    Musik und Graphik
    Die Musik ist recht solide und bietet einige, schöne Stücke, die sich mit der Zeit jedoch wiederholen. Andere Stücke klingen sehr nach Atelier und dudeln fröhlich vor sich hin (das waren die, die mir weniger gefallen haben).

    Hier mal ein paar bessere Beispiele:
    Erkundung
    Endgegner
    Traumwelt?

    Graphisch hat das Spiel einen ganz interessanten Stil, allerdings sehen weder die Charaktermodelle (zu denen ich oben schon etwas geschrieben habe), noch die schlauchigen Umgebungen wirklich überzeugend aus. Aus diesem Stil mit sehr vielen dunklen Farben, blau, lila usw. könnte man wahrscheinlich noch etwas machen, nur hier sieht es einfach nicht gut aus, wozu noch hakelige Animationen kommen. Sämtliche Artworks sehen dafür aber ziemlich gut aus.

    Fazit
    Kann man sich sparen.

    Insgesamt: 3,5/10
    Spielzeit: 12 Std.
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    Geändert von Winyett Grayanus (30.11.2016 um 15:50 Uhr)

  3. #3
    Hach ja, Gust. Wär mir echt lieb, wenn sie ihren Fanservice mal zurückfahren würde, Nights of Azure und Charaktere wie Plachta sind da echt zu viel des Guten. Ein Spiel wie Nights of Azure würde ich allein aus diesem Grund schon nicht spielen, selbst wenn der Rest in Ordnung wäre. Da das aber nicht der Fall zu sein scheint, verpasse ich zum Glück nichts. Habe aber leider nicht die Hoffnung, dass das in nächster Zeit besser wird, wenn Gust seine drei neusten Spiele unter dem Namen ガスト美少女祭り zusammenfasst. Dabei ist das echt schade, da ich den Stil der Charakterdesigns eigentlich ziemlich gern mag. Blue Reflection wird aber sicher auch genug Fanservice haben.

    Na ja, man kann nicht alles haben~


  4. #4
    Gust!=Gust. Will ich hier nur mal wieder anmerken. Atelier, Nights of whatever und exa_pico sind alles andere Teams. Okay, ich weiß jetzt nicht ob sich da ein wenig was überschneidet, aber das wichtigste ist unterschiedlich. Nights of Azure ist vom Kerl, der vorher an den Deception und Fatal Frame Serien gearbeitet hat. Da macht dann auch der "Fanservice" auf einmal mehr Sinn, eh? Man braucht nicht lange schauen, um da Parallelen zu erkennen.

    Im übrigen sind die "Reihen" deshalb auch alle so verschieden. Zwar gibts in den exa_pico Rpgs auch item-creation, so ist aber der ganze Stil der Spiele komplett anders als bei Atelier. So richtig komplett. Und Nights of Azure ist halt wieder komplett anders. Die Fortsetzung hat nun nen Dynasty Typen dabei (afaik), was dem Gameplay wohl ganz gut tun wird.

  5. #5
    Atelier Sophie


    Ich verfolge die Reihe nun schon seit einer Weile und habe seit Rorona alle Ableger gespielt; vor allem Ayesha und Shallie fand ich ganz gut, während ich alle anderen Teile eher nur 'ok' fand. Spielprinzip und Handlung sind ja doch sehr seicht...

    Inhalt
    Sophie ist ein mehr oder weniger erfolgreicher Alchemist und führt den üblichen Alchemie-Laden – quasi so, wie in jedem Spiel der Reihe. Zufällig findet sie ein sprechendes Buch, das anscheinend seine Erinnerungen verloren hat und Sophie will der Sache nun natürlich auf den Grund gehen...

    Die Geschichten, die in diesen Spielen erzählt werden, haben mich noch nie wirklich überzeugt, da sie i.d.R. Total banal sind oder oberflächlich erzählt werden, sie waren aber immer irgendwie ok. Die Handlung dieses Spiels hat mich dagegen richtig gelangweilt, denn es passiert einfach nichts und man ist lediglich damit beschäftigt, ein Gebiet nach dem anderen zu durchlaufen, um zwischendurch mal ein Gespräch zu sehen zu bekommen. Während in anderen Ablegern der Reihe wenigstens noch etwas passierte, gibt es hier wirklich nichts, was irgendwie zum Weiterspielen motivieren würde. Das gleiche gilt für die Charaktere: Sie sind wie immer klischeehaft, werden darüber hinaus aber nicht weiter charakterisiert und sind dadurch ziemlich uninteressant. Da hilft leider eine kleine Wendung am Ende auch nicht weiter, um den Spieler wirklich zu packen.

    Gameplay
    Das Alchemie-System wurde mal wieder etwas umgekrempelt: Rezepte bekommt man entweder durch handlungsgebundene Ereignisse oder durch das Untersuchen der Umgebung und letzteres ist ziemlich lästig. Nun ist man nämlich dazu gezwungen, sich irgendwelche Dinge in der Umgebung anzusehen, auf die man nicht zwingend automatisch kommt, zumal man nicht großartig mit der Umwelt interagieren kann. Die Frage ist dann nur: Wie soll man darauf kommen, dass man in einem Dungeon einen Baumstamm untersuchen muss, um das Rezept für, sagen wir mal, Joghurt zu bekommen? Bei mir lief es darauf hinaus, dass ich viele Rezepte gar nicht erst hatte – hier wird man eine Lösung ganz gut gebrauchen können.
    Die Alchemie an sich fand ich aber auch nicht besonders gelungen: Der Sinn dieser Elementverstärkung war mir am Schluss immer noch nicht ganz klar und besonders störte es mich, dann man immer nur einen Gegenstand auf einmal herstellen kann (früher waren mehrere möglich). Zugegeben: Ich habe mich noch nicht so richtig eingehend mit der Alchemie in den Atelier-Spielen beschäftigt, es wird also vielleicht Leute geben, die etwas mit dem System anfangen können – es hat mir nur schlichtweg wenig Spaß gemacht.

    Kämpfe sind auch so ein Ding … sie sind sehr simpel, laufen langsam ab und es kommt letztendlich darauf an, wie schnell man einen (stärkeren) Gegner mittels Spezialangriff besiegen kann. Vor allem bei Endgegnern fand ich das blöd – während man bei Atelier Shallie noch diese sinnvollen und häufig nutzbaren Folgeangriffe hatten, bei denen man immer wusste, wann man was machen konnte, wirkt das System in Sophie irgendwie intransparent und nutzlos. Normale Angriffe kann man sowieso vergessen, während ein Kombi-Spezialangriff extrem stark ist. Für den letzten Endgegner fühlte ich mich eigentlich zu schwach, habe ihn aber innerhalb von zwei Zügen besiegen können, da ich es schaffte, diesen Angriff aufzuladen. Ohne den Angriff oder wenn ich länger gebraucht hätte, hätte ich den Kampf verloren – und dieses Prinzip zog sich leider durchs ganze Spiel. In den Vorgängerspielen

    Überhaupt kann man offiziell nur Level 20 erreichen, steigt danach aber weitere Level auf, die nur nicht so genannt werden. Der Sinn davon? Keine Ahnung, aber irgendwie ist es auch nicht nötig, wahnsinnig aufzuleveln, sondern es gehört auch viel Glück dazu.
    Und dann noch die Erkundung der Welt: Hier sieht alles relativ gleich aus und Gegner und Materialien sind auch immer dieselben. Anders als angepriesen lohnt es sich darüber hinaus überhaupt nicht, sich länger in einem Gebiet aufzuhalten, um vermeintlich bessere Materialien zu erhalten – das ist nicht der Fall.

    Immerhin gibt es aber auch hier keine Zeitbegrenzung mehr, auch wenn am Anfang der Eindruck erweckt wird – das war für mich eine der großen, positiven Neuerungen in Shallie.

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    Graphik & Musik
    Den graphischen Stil des Spiels fand ich ok, auch wenn ich den Stil er Arland-Spiele lieber mochte. Es gibt aber eine Vielzahl an Charaktermodellen, die auch relativ gelungen sind, wenn man von gelegentlicher Nacktheit weiblicher Charaktere absieht. Hier haben die Entwickler anscheinend mal wieder pubiertiert. Die Umgebungen sehen dagegen ziemlich gleich aus und hinterlassen auch graphisch keinen großen Eindruck. Negativ fallen auch mal wieder die Animationen auf, die anscheinend einfach nicht besser werden sollen: Auf dem Feld wirken sie unnatürlich, in Gesprächen stehen Charaktere einfach nur bewegungslos herum.

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    Musikalisch ist das Spiel ganz ok, allerdings konnte ich hier, im Gegensatz zu den anderen Teilen, wenige Höhepunkte ausmachen und dafür eine größere Anzahl vor sich hindudelnder Stücke.

    Fazit
    Nach Ayesha und später nach Shallie war ich davon ausgegangen, dass sich diese Spiele nun immer wieder ein wenig weiterentwickeln und irgendwann richtig gut werden. Atelier Sophie ist jedoch ein großer Rückschritt, macht einiges falsch, was die Vorgänger besser machten (z.B. Kämpfe) und verbessert dagegen nichts. Man konnte das Spiel schon irgendwie spielen, aber insgesamt gibt es hieran nichts, was irgendwie richtig überzeugt und da Atelier Phyllis im Moment auch nicht gerade gute Kritiken einfährt, werde ich mir mit dem Nachfolger erstmal Zeit lassen.


    16 Std.
    4/10
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  6. #6
    Konnte das Spiel selbst noch nicht spielen (da ich noch keine PS4 habe) aber das sie mit dem Titel mehr abbauen als zulegen ist schon etwas schade. Allerdings rechne ich bei der Serie auch nicht mit großen Entwicklungssprüngen, wenn es um Dinge abseits der Gameplay-Systeme geht. Gut, ich lese jetzt meist auch nicht soviel über die Spiele, da ich relativ unvorbereitet daran gehen möchte. Von daher kann ich auch nichts weiter zur Alchemie sagen, aber in den vorherigen Teilen waren die Elemente ja hauptsächlich dafür da, bestimmte Eigenschaften der Items freizuschalten. Ich würde mal annehmen, dass sie das vom Sinn her vermutlich beibehalten haben.
    Mal schauen wann ich dazu komme, vielleicht ja noch bevor der Nachfolger bei uns erscheint^^

  7. #7
    Ich will gar nicht unbedingt ausschließen, dass man an der Alchemie Spaß haben könnte, wenn man mehr im System drin ist bzw. genug Muße aufbringt, um sich damit zu beschäftigen. Wie gesagt, Alchemie war in den Spielen nie komplett mein Ding, von daher gefiel es mir sehr, als das sonstige Gameplay langsam verbessert wurde. Lass doch einfach mal hören, was du so denkst, wenn du es irgendwann mal spielst.
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  8. #8
    Ich mein, eine Reihe, wo Alchemie quasi DAS Ding ist und DIE Hauptkomponente darstellt.. sollte man vermutlich nicht spielen, wenn einen das nicht interessiert. Das Gebastel ist der Hauptgrund warum das ganze funktioniert. (Und in der Arland Trilogie noch das Planen und Wirtschaften) Ist halt kein Standard-Rpg. Gilt jetzt nicht unbedingt für Sophie, ich habe das Spiel nicht gespielt und kann daher nicht sagen wie das Spiel funktioniert, aber für den ganzen Rest der Ps3 Reihe schon. (Project a11-a16)

  9. #9
    Dass mich die Alchemie nicht interessiert, würde ich wirklich nicht sagen - sich damit das Zeug herstellen zu können, dass man braucht, ist schon etwas besonderes an der Reihe. Was ich aber nicht mag, ist, erst 5 Gegenstände miteinander kreuzen zu müssen, die ich umständlich suchen musste (es dürfen ja nicht irgendwelche sein) um letztendlich einen bestimmten Effekt zu bekommen. Ich weiß, dass es hier Leute gibt, die das spaßig finden, aber ich nutze Alchemie lieber etwas oberflächlicher, denn Itemsuchen ist nicht mein Ding.

    The Last Guardian ist richtig toll und interessanterweise genau so, wie ich es mir vor zig Jahren vorgestellt habe. Von der Aufmachung her erinnert es einigermaßen an ICO, was ich allerdings nie ausgiebig gespielt habe. Trico ist so richtig süß und ich habe bisher in keinem Spiel ein Wesen gesehen, dass sich so natürlich verhalten hat. Irgendwie fürchte ich nur, dass das Spiel bei den heutigen Shooter-Teenies nicht ankommen wird - es gibt eben nicht so viel Action und Kawumm, dafür aber eine schöne Welt und eine ordentliche Portion Gefühl. Gut, nichts gegen Shooter, ich spiele zwischendurch selbst gern welche, aber das hier ist eine willkommene und überraschende Abwechslung.

    Ansonsten unterhält mich Radiant Historia im Moment auch gut - ich bin seit 3 Stunden drin, finde dieses Zeitreise-Konzept gut umgesetzt und bin gespannt, was die Handlung so bringt. Das Kampfsystem hat mich bisher allerdings nur in Endgegnerkämpfen wirklich überzeugt.
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  10. #10
    Tales of Berseria



    Vor einem Jahr habe ich noch geschworen, dass ich mir das nächste Tales of nicht importieren würde, denn Tales of Zestiria war für mich der Tiefpunkt der Reihe schlechthin, also wirklich, wirklich schlecht. Das Material zu Berseria hat mich auch nicht wirklich angesprochen, keine Ahnung, wieso ich es dann doch gekauft habe … aber es war ok und lässt hoffen, dass die Reihe immerhin spielbar bleibt.

    Handlung
    Wir befinden uns in der Zeit vor Zestiria in einer Welt, die aufgrund von Wesen namens „Goma“ zugegebenermaßen nicht ganz sicher ist. Velvet + kleiner Bruder leben aber ganz beschaulich zusammen, bis der Bruder jedoch für ein Ritual umgebracht wird – und das von jemandem, der Velvet nahestand. Velvet überlebt knapp, verfügt ab sofort über einen Goma-Arm und sinnt auf Rache. Na, dann...

    Die Handlung des Spiels ist an sich recht dünn, kommt langsam in Fahrt und gerade in den ersten 3 Stunden fand ich das Spiel mehr oder weniger langweilig, war dann nach 21 Stunden auch schon durch. Wenn man das mit der Handlung der älteren Spiele vergleicht, wird relativ offensichtlich, was hier läuft: Die Geschichte wird absolut vereinfacht und ist schnell erzählt, gestreckt wird mittels Nebenaufgaben nach dem Prinzip „Bring mir 3 Bündel Kräuter!“
    Ich habe irgendwie das Gefühl, dass nur noch wenige Leute in der Videospielbranche richtig gute Geschichten erzählen können...

    Was mir allerdings gut gefiel, war die Interaktion zwischen den Charakteren: Man hat hier erstmal eine recht sympathische Truppe mit Charakteren, die alle mehr oder weniger interessant sind. Velvet ist ein brauchbarer Protagonist, wenn man von der japantypischen, dämlichen Darstellung absieht (es gibt zum Glück alternative Kleidung), aber auch Laphicet als brauchbarer Kindercharakter oder Eisen, der eher pragmatische, große Bruder der Gruppe sind Charaktere, deren Reise ich ganz gern verfolgt habe. Die Dynamik in dieser bunten Gruppe funktioniert und es gibt glücklicherweise viele, optionale Gespräche, die die Charaktere weiter beleuchten oder einfach nur dazu dienen, zu unterhalten. Hier sehe ich eine Verbesserung zu Zestiria, in dem die Dinger seltener (kam mir jedenfalls so vor) und nur an Speicherpunkten auftraten.

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    An sich versucht das Spiel auch, düsterer zu sein, was am Anfang wirklich so wirkt, aber durch die eher lockeren Gespräche nicht ganz funktioniert. Es gibt aber ein paar nette Ansätze wie z.B. Charaktere, die jeweils ihre Probleme im Gepäck haben und ein paar philosophische Fragen (Wer sind wir? Was macht einen zu einer Person? Usw).

    Insgesamt erzählt das Spiel eine Geschichte mit Potential und hat ein paar nette Charaktere zu bieten, durch die kurze Dauer bleibt vieles aber oberflächlich und ist nicht mit den tollen Geschichten vergleichbar, die ältere Spiele teilweise erzählen.

    Gameplay usw.
    Das Kampfsystem wurde – im Vergleich zu dem in Zestiria – verbessert und spielt sich sehr solide. Man ist wieder mit vier Charakteren im Kampf unterwegs, wobei Velvet auch noch eine Art Spezialangriff zur Verfügung hat, den man aber öfter nutzen kann. Kamuis oder so etwas gibt es glücklicherweise nicht (die haben mir Kämpfe in Zestiria völlig vermiest) und alles spielt sich wieder flüssiger, ohne, dass die Gegner zu oft abblocken oder man nur wenig Schaden austeilen kann.

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    Außerhalb der Kämpfe gibt es einige Oberwelten, Städte und Dungeons zu entdecken, die jedoch überwiegend lieblos und langweilig gestaltet wurden. Der Trend geht wieder zu den Schläuchen aus Xillia, ansonsten ist alles so leer, wie aus den Spielen ab Xillia gewohnt, wer die Vorgänger kennt, wird wissen, was ihn da erwartet. Ärgerlich fand ich es, dass es keine ordentliche Schnellreisefunktion gibt (man kann sich mit seinem Schiff zwischen den Inseln hin- und herbewegen) und man die relativ großen Gebiete teils mehrmals durchlaufen muss. Später bekommt man eine Art fliegenden Teppich, der aber eher ein Brett ist (ok, nennen wir es mal ein „Hoverboard“) und mit dem man sich etwas schneller fortbewegen kann, sobald man es im jeweiligen Gebiet freigeschaltet hat. Richtig viel bringt das aber nicht und die Fortbewegung ist immer noch sehr langsam. Dungeons bieten auch keine Rätsel oder so etwas (höchstens rudimentäres Schalterumlegen), sondern nur dieselben Felswände und Gegner.

    … und dann gibt es noch Nebenmissionen und Charaktermissionen, die aber nicht der Rede wert sind. Für erstere muss man Items finden oder Monster besiegen, für letztere bereits besuchte Orte noch einmal aufsuchen (im Tausch gegen kurze „Chats“).

    Wirklich nicht gefallen hat mir, dass Teile der Handlung, die normalerweise in einem normalen Gespräch oder einer Sequenz gezeigt worden wären, in Skits verlagert wurden – das wirkt einfach nur faul und so, als hätte das Geld gespart werden sollen, was sicher der Fall ist. Der Präsentation des Spiels tut es auf jeden Fall nicht gut, denn es wirkt ziemlich billig (und ich meine jetzt nicht im Sinne des Preises...).

    Graphik & Musik
    Wie schon die Vorgänger sieht Tales of Berseria nicht richtig klasse aus. Umgebungen sind kahl und Charaktermodelle sehen nicht immer gut aus (Velvets Haare sind für mich z.B. das Negativbeispiel schlechthin). Es gibt aber auch positive Beispiele, an denen man sieht, dass eine gute Charaktergestaltung an sich möglich wäre (Teresa).
    Musikalisch bekommt man die typischen Sakuraba-Kompositionen geboten, die zum einen Ohr reingehen und zum anderen direkt wieder raus. Mir ist jedenfalls kein einziges Stück in Erinnerung geblieben.

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    Fazit
    Tales of Berseria macht einige Dinge wieder richtig, die Zestiria völlig falsch gemacht hat, was für das nächste Spiel immerhin hoffen lässt, dass die Reihe ok bleibt, wenn man nicht zuviel Wert auf gute Geschichten und spannende Dungeons legt. Leider setzt das Spiel aber auch den Trend der Vorgänger fort – und da geht es hin zu Vereinfachungen, langweiligen Umgebungen und einer kurzen Spieldauer. In Vesperia wurde es ja noch richtig gemacht, aber mittlerweile müsste man wohl den ganzen Xillia/Zestiria-Ballast entsorgen und ganz von vorne anfangen. Dafür wird es langsam auch Zeit, denn Berseria ist als Spiel irgendwie okay, aber auch nicht mehr und kann im Vergleich zu Spielen wie Tales of the Abyss gar nichts reißen. Ich mag diesen Trend nicht.

    Insgesamt: 6/10 Punkte
    Spielzeit: 21 Std.
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  11. #11
    12 RPGs in 12 Monaten ... ob das was wird?

    Hier die Spiele, die ich mir vorgenommen habe:

    Fett bedeutet: Dass muss in diesem Jahr auf jeden Fall mit.

    • Ephemeral Fantasia
      JETZT! ERST! RECHT!
      Hmja, mein allererstes PS2-RPG, das ich gerne gespielt habe, das mich aber irgendwie bisher in jedem Durchgang besiegt hat. Ich finde das Konzept sehr spannend, aber da ich weiß, dass ich wieder abkacken werde, spiele ich das Ding mit Lösung. Dann wollen wir doch mal sehen...
    • Persona 3 FES (PS2)
      Angefangen, für gut befunden, dann nicht weitergespielt. Fange aber noch einmal von vorne an.
    • Legend of Dragoon
    • Xenogears
    • Suikoden II
    • Saga Frontier 2
    • Crimson Gem Saga
    • Nier Automata
    • Arc: Twilight of the Spirits
    • Radiant Historia
    • Magnacarta
    • Skyborn


    Ansonsten habe ich 2016 ein paar Ost-RPGs durchgespielt, wenn auch weniger, als in manch anderen Jahren zuvor. Meine Rangliste (von "fand ich ganz toll" bis "bleib mir weg damit"):

    • Persona 5 (PS4)
    • Trails in the Sky SC (PS3)
    • Suikoden Tactics (PS2)
    • Lost Dimension (Vita)
    • Fire Emblem Fates (Birthright) (3DS)
    • Tales of Berseria (PS4)
    • World of Final Fantasy (PS4)
    • Final Fantasy XV (PS4)
    • Atelier Sophie (PS4)
    • Yoru no nai kuni (PS3)
    • Star Ocean 5 (PS4)


    Radiant Historia habe ich auch noch für einige Stunden gespielt, lasse es aber aus der Liste, weil ich damit noch nicht durch bin. 2016 waren leider einige Spiele dabei, die ich eher mittelmäßig bzw. nicht gerade toll fand, weshalb ich 2017 wieder mehr ältere Spiele spielen möchte - vor allem auf der PS2 gibt es einiges, was ich noch ungespielt hier liegen habe. Persona 5 war mein absoluter Favorit in diesem Jahr und Trails in the Sky SC fand ich auch noch sehr nett, wenn auch nicht annäherungsweise so gut ... dann folgt erstmal nichts. Insgesamt ein Jahr mit sehr viel mittelmäßigem Zeug, aber auch sehr starkem und einigen Enttäuschungen (z.B. FFXV).

    Es folgen noch Kritiken zu FFXV, World of FF und Lost Dimension und dann lege ich richtig mit dem Zeug, das ich mir vorgenommen habe, los.
    Geändert von Winyett Grayanus (01.01.2017 um 20:24 Uhr)
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  12. #12
    Final Fantasy XV



    Handlung
    Eine Geschichte über einen Typen (Noctis), der zusammen mit dem Rest seiner Boyband loszieht, um seine Hochzeit zu bestreiten. Während er weg ist, wird sein Königreich zufällig vom Feind eingenommen, der Vater getötet … aber letztendlich – wen juckt das? Na gut, immerhin ist man danach damit beschäftigt, zu verfolgen,wie Noctis sein Königreich wiederbekommen will.

    Die Geschichte an sich bietet nichts neues, aber dennoch hätte man etwas daraus machen können – ich war zumindest interessiert, als ich gehört habe, wovon FFXV handeln wird.
    Bekommen habe ich allerdings eine Geschichte, die wohl zu den am schlechtesten erzählten Geschichten in RPGs überhaupt gehört. Die Handlung wird total oberflächlich erzählt, strotzt vor Logiklöchern und letztendlich ist man mehr damit beschäftigt, durch eine mehr oder weniger leere Welt zu laufen, als irgendetwas handlungsbezogenes zu erfahren. Die Hauptcharaktere haben wenig Persönlichkeit bzw. werden so gut wie nicht charakterisiert (an sich fand ich sie ganz sympathisch, aber man weiß eben nicht, wer die überhaupt sind und was sie antreibt), Szenen, in denen irgendetwas wichtiges passiert (z.B. Tod des Königs) werden so abgehandelt, dass man sich am Ende denkt: Na, und?
    Das Konzept des Königs als essentiell für das Weiterbestehen eines Reiches fand ich sowieso irgendwie schlecht: Man hat also keinerlei Untertanen mehr, aber Noctis muss trotzdem sein Reich zurückerobern und dann ist alles gut. Ach, so! ...Sinn?

    Nebenbei bemerkt ist Noctis ein Vollidiot und die Sprüche, die er zwischendurch raushaut, sind so pseudocool, dass man wegrennen könnte. In einer Szene ging es darum, dass man möglichst „königliche“ Dialogoptionen auswählt, nur letztendlich war alles, was Noctis sagte, irgendein Schwachsinn und das zieht sich mit dem leider durchs ganze Spiel. Leider ist er nicht der einzige Charaktere, der echt schlechten Dialog produziert.

    Und ein weiteres Ärgernis: Es passieren Dinge, die hinterher total irrelevant für die Handlung sind bzw. kaum thematisiert werden. Vor allem, wenn etwas passiert, was einen Charakter ziemlich stark betrifft, sollt das näher beleuchtet werden und auch Konsequenzen haben, meinetwegen für ein bisschen Drama sorgen. Aber so etwas wurde ja anscheinend in Extrainhalte ausgelagert, um die Kuh zu melken. Nebencharaktere kann man komplett vergessen.

    Im Ernst: Auf der Handlungsfront macht SE so gut wie alles falsch, was man falschmachen kann. Habe selten eine so vermurkste Geschichte gesehen.

    Gameplay usw.
    Hier war ich etwas zwiegespalten und schwankte oft zwischen „Ich will das jetzt spielen“ und „Ist mir langweilig“. An sich hat FFXV zwischendurch seine Momente, z.B. dann, wenn man per Chocobo unterwegs ist – die musikalische Untermalung ist toll und Chocoboreiten macht soviel mehr Spaß als die langweilige, mehr oder weniger automatische, Fortbewegung per Auto. Dungeons fand ich von der Gestaltung her langweilig, ging aber trotzdem ganz gerne hinein, da man hier endlich mal einen begrenzten Raum hatte, in dem man sich bewegen musste und auch die Laufwege angemessen waren. Laufwege sind nämlich generell zu lang, denn die Welt ist zu groß, um sich zu Fuß fortzubewegen, so dass schon geringe Entfernungen wirklich langweilen können, denn es passiert ja nichts in dieser Welt. Dito für Städte – nichts los, nichts zu tun, viel zu latschen.

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    Die Kämpfe waren mir i.d.R. Zu unübersichtlich, was sich vor allem in Endgegnerkämpfen zeigte – da war es dann ein blindes Draufgedresche ohne viel Substanz. So generell ist das Kampfsystem nichts besonderes, erfüllt aber seinen Zweck als nicht sehr vielseitiges, etwas primitives Action-KS. Die Art, wie man auflevelt, bietet keine wirklichen Vorteile, ist aber total in Ordnung. Ganz gut fand ich die Idee, dass man selbst entscheiden kann, ob man noch einen Bonus auf seine Erfahrungspunkte haben möchte.

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    Die Nebenmissionen habe ich überwiegend nicht erledigt, weil sie von der Stange und schlecht gemacht sind. Letztendlich laufen sie nach dem Schema „Gehe dorthin, hole mit x!“ ab, was ich in Spielen echt nicht brauche, weil das eine billige Art ist, um die Spielzeit zu strecken. Da lieber weniger mit mehr Substanz. ...was bei mir dann wiederum zu akutem Geldmangel führte, da Kämpfe an sich kein Geld abwerfen. Glücklicherweise kommt man aber auch so zurecht.

    Wirklich gut gefiel mit die Idee, dass Prompto während des Spielens Photos schießt, die man sich hinterher ansehen oder auch abspeichern kann. Das läuft zwar alles zufällig ab und mann kann nichts beeinfluss, ich habe mir die Bilder aber trotzdem gerne angesehen (manchmal gab es ein paar richtig gute, dann wiederum ziemlich kuriose Bilder). An solchen Ideen sah man wiederum, was aus FFXV hätte werden können, wenn einfach mehr Liebe fürs Detail ins Spiel gesteckt worden wäre.

    Graphik & Musik
    Graphisch fand ich das Spiel völlig in Ordnung. Es gibt ein paar wirklich nette Lichteffekte, die ziemlich viel hermachen – Zauber, Beschwörungen usw. habe ich mir gerne angesehen, aber auch ansonsten gibt es ein paar gelungene Dinge zu sehen. Leider gibt es auch Negativbeispiele, wie matschig aussehende NPCs und den gelegentlichen Pixelbusch, woran man dann wieder sieht, dass das Spiel mehr Entwicklungszeit/Mühe usw. bedarf. So vom bloßen Aussehen her fand ich die Gegenden, die man besucht sowie die Charaktere auch nicht besonders interessant anzusehen.

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    Musikalisch bekommt man ein paar schöne Stücke geboten. Ich bin zwar nicht der Shimomura-Fan schlechthin (das mag daran liegen, dass ich nicht so viele Spiele gespielt habe, für die sie komponiert hat), kann aber nachvollziehen, was einigen Leuten an ihrer Musik gefällt – die Frau kann was. Blöderweise wird ihre Musik viel zu selten eingesetzt und man hört meistens entweder nichts oder nur irgendein Gedudel, das wohl atmosphärisch sein soll. Und im letzten „Dungeon“, in dem die gesungene Version von „Somnus“ läuft, wird das Stück auch noch jedes Mal abgewürgt, wenn man einen Kampf beginnt. Echt klasse.

    Wahrscheinlich hätte man besser auf die alte FF-Musik im Auto verzichtet und der neuen Musik mehr Raum bieten sollen.

    Fazit
    Nach all den Jahren Warterei ist SE ein Spiel gelungen, das oberflächlich und unfertig wirkt und zudem noch riesige Logiklöcher in der Handlung hat, was für mich nach FFXIII, das ich richtig schlecht fand, so etwas wie der Super-GAU für die Reihe ist. Gut, spielen konnte man FFXV und manchmal hatte es seine Momente, aber das wird von all dem überschattet, was das Spiel eben nicht gut macht – und das ist verdammt viel.
    Bitte alle, die in den letzten Jahren an FF gearbeitet haben, rausschmeißen und neue einstellen, danke!


    Insgesamt 5/10 Punkte
    Spielzeit: 19 Std.
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  13. #13
    Valkyria: Azure Revolution (PS4)




    Oder: „Spiele ich doch lieber Hitman … oder Goat Simulator?“

    Handlung/Präsentation:
    Wir befinden uns im Königreich Jutland, einem kleinen Nest ohne wirkliche Bedeutung in einem fiktiven Europa. Zwischen Jutland und dem politisch, als auch wirtschaftlich dominanten Kaiserreich Ruzh bestehen Spannungen, die letztendlich in einem durch Jutland initiierten Krieg enden. Der Witz an der Sache: Die Drahtzieher hinter dem Krieg sind fünf Leute aus Jutland, die ihre ganz eigene Vendetta verfolgen. Einer davon ist Amleth, der den Anti-Walkären-Trupp „Vanargand“ anführt und mit dem und seinen Leuten man nun gegen Ruzh ziehen darf.


    Die Handlung wird anhand von einigen, relativ ausschweifenden Sequenzen präsentiert, über einen Mangel an Geschichte kann man sich also – im Gegensatz zu FFXV – nicht beschweren. Leider wird das alles eher schlecht und oft uninteressant präsentiert: Charaktere stehen überwiegend bewegungslos herum bzw. haben nur sehr eingeschränkte, sich wiederholende Bewegungen. Man sieht es sehr schön in einer Szene, in der ein Charakter eine Rede hält, dass den einzelnen Modellen anscheinend vereinzelte Bewegungen zugeordnet wurden. In der Nahaufnahme zuckt er nur unnatürlich mit dem Kopf, während er, sobald man ihn von weiter weg sieht, wie wild herumgestikuliert, was in der Nahaufnahme sofort wieder aufhört. Das wirkt alles sehr billig und statisch und wenn man mehr als 30 Minuten diesen Sequenzen folgen muss, kann das echt zäh sein.

    Eigentlich mag ich ausführlich und durch ausschweifende Gespräche erzählte Geschichten, aber das hier zieht sich vor allem am Anfang und gegen Ende in die Länge. Erstens wegen der Präsentation an sich, zweitens, weil man nichts, aber auch wirklich nichts beschleunigen, wegdrücken kann und drittens, weil nun wirklich nicht alles, was man zu sehen bekommt, für die Handlung relevant oder interessant ist. Es gibt auch schlecht geschriebene und sinnlose Dialoge. Und es wird auch mal lange gelabert, wenn es unpassend ist, z.B., wenn man direkt vorm Missionsendgegner steht und der einem zusieht. Im Mittelteil des Spiels gibt sich das zum Glück einigermaßen, nur um am Ende wieder echt zäh zu werden.
    Was mir dann wieder recht gut gefallen hat, war das Ende: Das Spiel gibt sich leider keine Mühe, da irgendwie zu überraschen, was auch auf eine Enthüllung etwa im Mittelteil zutrifft. Dennoch war das ein Teil der Geschichte, den ich als recht interessant und von der Idee her auch als nett gemacht empfand, was mich einigermaßen mit der Handlung des Spiels versöhnt hat.


    Was die Charaktere angeht, so merkt man schnell, wer eigentlich die Hauptcharaktere sind, die relativ brauchbar charakterisiert werden. Andere Charaktere verkörpern dagegen nichts, als ein bestimmtes Klischee: Vor allem diese Kleine-Mädchen-Charaktere und ihr Gequietsche sind zum Wegrennen. Außerdem gibt es heftigsten Sexismus, von dem ich kotzen könnte. Ja, dazu gehören quietschige, weibliche Charaktere, die nichts intelligentes zu Gesprächen beizusteuern haben, aber auch solche, die aussehen, als hätten sie unter ihrem kurzen Mantel nichts an, weil oben die Riesenbrüste schwabbeln (die werden wirklich so animiert, anstatt mal dem Gesicht des Charakters eine richtige Animation zu verpassen). Die Walküre Brunhilde dürfte außerdem wegen ihrer Brüste kaum stehen können. Selvarias Riesenbrüste waren schon heftig und lächerlich, aber hier wird es echt noch besser...
    Man merkt es auch gut an den Gesprächsanteilen, wenn alle Männer mal wieder ihren (eher sinnvollen) Senf zum Gespräch dazugeben und evtl. Frauen (außer Ophelia, aber die ist auch ein Hauptcharakter) nur dabeisitzen.

    Gameplay:
    Action-KS mit rundenbasierten Anteilen, die nicht reinpassen, wie z.B. die Notwendigkeit, nach einem Angriff zu warten, bis man wieder angreifen kann. Man kann auch noch ein Gewehr benutzen, nur ist das jetzt völlig nutzlos und man muss es umständlich aus dem Menü auswählen. Die Missionen sind vor allem am Anfang sehr kurz und werden erst gegen Ende länger, wo sie mir auch besser gefallen haben. An sich empfand ich das Kampfsystem aber als relativ stumpf und unoriginell und frage mich sowieso, wieso man den Teil aus Valkyria Chronicles genommen hat, der wirklich einzigartig war und das Spiel von anderen abgehoben hat und ihn durch ein KS ersetzt hat, das man so schon zigmal gesehen hat.
    Vergleicht man das hier mal mit FFXV, fallen einige Parallelen auf: Erstmal, dass man nach dem Prinzip „Auf sie mit Gebrüll!“ vorgeht, dann die Möglichkeit, gefallene Charaktere wiederzubeleben, indem man hingeht und eine Taste drückt und dann wiederum die Möglichkeit das Spielgeschehen zu pausieren und in der Zeit im Menü herumzukramen (ok, das war in FFXV optional). Sich wild herumteleportieren kann man hier nicht, aber es fühlte sich sehr ähnlich an, auch wenn Kämpfe in Valkyria nicht so chaotisch und unübersichtlich sind.


    Es gibt hier allerdings ein paar Elemente, die später wichtiger werden, wie z.B. der Aspekt der Moral: Ist sie für die eigene Gruppe niedrig, dann lädt die Leiste, die einen neuerlichen Angriff erlaubt, viel langsamer und es kann sogar passieren, dass der Charakter selbst sich langsam bewegt (was ich sehr nervig fand und erst als Ladeprobleme der PS4 bezog). Bei voller Leiste muss man gar nicht mehr warten, bis man wieder angreifen kann, was sich letztendlich am besten gespielt hat, da, wie ich oben ja schon schrieb, dieser Alibi-Rundenaspekt den Spielfluss eher unterbricht, als ihn zu bereichern.

    Überbleibsel aus den Vorgängern gibt es; Gegenden erinnern teils daran, es gibt so ziemlich alles, was man an Gegenständen im Kampf einsetzen konnte, kann hinter Sandsäcken in Deckung gehen und gegnerische Stützpunkte einnehmen. Leider wurden diese Elemente alle irgendwie pervertiert. Gegenstände kann man sich auch sparen (vor allem Endgegner wehren alles ab, was man auf sie abschießt) und Stützpunke muss man nicht benutzen; Deckung erst recht nicht, weil das Spiel überwiegend so leicht ist, dass Deckung nutzlos ist und weil man sich nun auch einen Heiler (in Endgegnerkämpfen sogar sehr nützlich) mitnehmen kann. Ich fand lediglich die letzten Missionen insofern anspruchsvoller, als dass ich auch mal ausgewichen bin, Deckung habe ich trotzdem nicht benutzt.
    Überhaupt: Für die letzte Mission wurde Lvl. 60 empfohlen; ich hatte mit Lvl. 42 keinerlei Probleme. Nur einen Endgegner habe ich zweimal verkackt, weil der einen Angriff hatte, von dem alle, die davon getroffen wurden, direkt hinüber waren. Daraufhin durfte ich eine 50-60-Min.-Mission direkt nochmal von vorne anfangen.
    Dass ich Kämpfe als so leicht empfand, mag aber auch daran gelegen haben, dass die Fähigkeiten, die man später erhält, sehr nützlich und im Falle einer Fähigkeit, die den eigenen Angriff verstärkt, fast schon zu gut sind. Nachdem ich die entdeckt hatte, fand ich auch nicht mehr, dass Endgegner zuviele HP hätten (das fiel mir vorher negativ auf).

    Außerdem waren sämtliche Geschäfte und Ausrüstungsverstärkungen (mit Ausnahme der Waffenverbesserungen) nutzlos und umständlich.

    Was mir noch gut gefiel ist, dass die ganze Geschichte wieder anhand eines Buches präsentiert wird, in dem man alle Szenen noch einmal anwählen kann. Auch wenn diese übergreifende Menü-Situation ein Spoiler ist, war sie irgendwie ganz nett.


    Graphik & Musik:
    Die Musik ist gelungen; verwendet manches aus dem ersten Valkyria und möglicherweise auch aus den anderen Teilen, was ich nicht per se schlimm finde. Ich finde, die Stimmung der Vorgänger wurde hier gut eingefangen und mochte die Musik durchweg gern. Sehr vielfältig war die Auswahl an Stücken zwar nicht, aber das hat nicht gestört und das, was man immer wieder zu hören bekam, war auch hörenswert. Hier mal ein paar Beispiele:

    Pledged Revenge
    Azure Revolution
    Marching

    Graphisch fand ich Azure Revolution weniger gut gemacht als Valkyria Chronicles (den ersten Teil), da der Stil dieses Teils einfach einmalig war. An sich sieht das Spiel trotzdem ganz gut aus, aber zusammen mit den Präsentationsproblemen, die ich oben beschrieben habe, funktioniert das hier nicht so gut. Ein paar Hintergründe und Charaktermodelle sind ganz gelungen, allerdings gibt es wiederum auch Gegenden, die sich sehr ähneln und Charaktermodelle, die ein Totalausfall sind.

    Fazit:
    Valkyria: Azure Revolution war nun doch nicht so schlecht, wie ich anfangs befürchtet hatte, sondern immerhin spielbar, was noch lange nicht heißt, dass das Spiel gut ist. Was mich in der zweiten Hälfte etwas friedlich gestimmt hat, waren die längeren Missionen, in denen manche Elemente wichtiger werden und die generelle Entwicklung der Handlung, die doch dafür gesorgt hat, dass das ganze Ding nicht auseinanderfällt.
    Als Nachfolger der drei Spiele davor (und das, obwohl VC2+3 schon mit PSP-spezifischen Problemen zu kämpfen hatten) taugt Azure Revolution dagegen nicht: Es gelingt zwar letztendlich, eine Handlung mit viel Krieg und Drama zu erzählen, auch wenn sie anders ausgezogen wurde, allerdings wurde dem Spiel genau das Element genommen, dass es positiv von anderen Spielen abgehoben hätte und das in VC ja so gut war: Das Kampfsystem. Auf so ein stumpfes Kampfsystem wie hier, das man schon zigmal gesehen hat, haben die Spieler der Reihe jedenfalls nicht gewartet.
    Um nochmal einen kurzen FFXV-Vergleich zu ziehen: Ja, in FFXV wurde auch zugunsten eines 08/15-Action-KS auf Zeug verzichtet, das immer gut war. Azure Revolution hat dagegen immerhin noch eine Handlung, die einigermaßen Sinn ergibt … na, immerhin.

    Insgesamt: 6/10
    Spielzeit 27 Std.


    PS: Habe erst danach mit Hitman angefangen.
    Geändert von Winyett Grayanus (13.02.2017 um 16:34 Uhr)

  14. #14
    Nier Automata (PS4)


    Als das Spiel angekündigt wurde, hatte ich ziemlich hohe Erwartungen, denn Nier habe ich – nach etwas längerer Eingewöhnungszeit – gerne gespielt und außerdem war die Musik im Spiel echt der Hammer. Ich fand Nier Automata auch irgendwie nicht schlecht, aber jeder weiß wohl, wie das mit hohen Erwartungen oft so ist...
    Kann Spuren von Horizon: Zero Dawn enthalten.

    Handlung
    Die Erde wurde von Aliens angegriffen, die Menschen auf den Mond verbannt. Nun wird die Erde von Maschinen bevölkert, zu deren Bekämpfung Androiden auf die Erde geschickt werden, damit die Menschen vielleicht irgendwann mal zurückkehren können. Man steuert nun zwei davon, die sehr … kreative Namen haben: 2B und 9S.


    Nier Automata anzufangen war für mich ganz witzig, weil ich kurz zuvor Horizon: Zero Dawn beendet hatte, das ja eine relativ ähnliche Prämisse hat, aber doch ein ganz anderes Spiel ist. In Horizon störte es mich, dass die Nebenmissionen, die man erledigen konnte, überhaupt nichts taugten und dass es ewig dauerte, durch eine relativ leere Welt zu marschieren, Die Plage namens „Open World“ mal wieder mit den üblichen Problemen zum Abgewöhnen. Die Handlung des Spiels hat mir dagegen überraschenderweise gefallen, weil sie irgendwie nett inszeniert wurde und auch ein paar interessante Enthüllungen zu bieten hatte. Gesamteindruck: Kann man mal spielen, da ganz nett.

    Nier Automata hat dagegen mit „Open World“ glücklicherweise nichts am Hut, auch wenn das im Internet so propagiert wurde (Grüße an Trump und die „Fake News“), denn das, was man an Gebieten zu sehen bekommt, ist doch ziemlich stark mit der Handlung verknüpft und generell funktioniert das Spiel erst dadurch, dass da eine Handlung im Hintergrund ist, der man folgen will.
    Die Handlung klang auch erstmal ganz in Ordnung, vor allem nach dem, was ich darüber gelesen hatte: Unvorhersehbare Wendungen? Drama? Her damit.
    Leider hat mich die Geschichte überhaupt nicht umgehauen: Sie ist seicht, wird schlecht erzählt, weiß zu keiner Zeit zu überraschen und hat generell nichts zu bieten, was einen Liebhaber guter Geschichten aus den Latschen hauen könnte. Dito für die Charaktere: Sie werden nur ansatzweise charakterisiert und bleiben blass, vielleicht noch mit Ausnahme von Pascal (den mochte ich gern).
    Dazu kommt noch, dass es nicht ausreicht, nur Route A durchzuspielen, sondern dass das Spiel darauf ausgelegt ist, dass man alle Routen erledigt. Das mag ja an sich okay sein, nur hatte Nier dieselbe Prämisse, mit einer A-Route, die auch für sich alleine ein gutes, abgeschlossenes Spielerlebnis bot (habe die anderen Routen auch erspielt, was aber in dem Fall egal ist). Nach dem A-Ende von Automata dachte ich mir nur: „Und das war alles?“ Das fand ich schon sehr schwach.


    Gameplay usw.
    Wie erwähnt hat Nier Automata mit „Open World“ glücklicherweise nichts am Hut. Man bekommt einige, unterschiedliche Gebiete geboten, die man im Laufe der Handlung besucht, von denen ich z.B. den Vergnügungspark ziemlich gelungen fand. Leider sind die Gebiete nur sehr klein und darauf ausgelegt, dass man sie mehrmals besucht, was schon im Vorgänger nicht wirklich gelungen war: Man läuft sehr häufig dieselben Wege hin- und zurück und sieht dabei nichts neues. Nur während der A-Route funktionierte das hier sehr gut, weil man ständig Neues zu sehen bekam, hinterher war es eher nervig. Glücklicherweise entschärft die hohe Laufgeschwindigkeit der Charaktere das immerhin ein wenig.

    Ansonsten hat mir in Nier einiges besser gefallen: Die Kämpfe in Automata wirken irgendwie einseitig und stumpf, weil man kaum Möglichkeiten hat, irgendetwas anders zu machen. Klar, das Kampfsystem ist irgendwie solide, nur reicht „solide“ nicht zwingend aus, um wirklich zu überzeugen. Darüber hinaus sind die Nebenmissionen immer noch derselbe Schrott wie in Nier: „Bringe mit 10 xy“, „Sammle 3 xy“ usw. - sehr, sehr spannend.
    Auch die Perspektiv- und teilweisen Genrewechsel (2D, Text usw.), die ich in Nier als originell empfand, wirken hier irgendwie überreizt.
    Dafür haben mir die Endgegnerkämpfe mal wieder ganz gut gefallen, denn manche davon verlangen mehr als bloßes Draufhauen.

    Frustmomente gab es dann auch noch: Wer es gespielt hat, wird wahrscheinlich die Szene mit 2B während Route B – auf Gut-Deutsch – scheiße gefunden haben. Und dann noch das E-Ende mit Interneteinbindung … ne, danke.


    Graphik & Musik
    Mir hat die Graphik ganz gut gefallen – diese gedeckten, gräulich-blassen Farben passen gut zum Szenario des Spiels, allerdings bekommt man dann auch wieder so etwas wie den Vergnügungspark, der absolut draus hervorsticht (positiv). Vom Stil her erinnert hier viel an den Vorgänger und insgesamt sieht das Spiel hübsch aus, man sieht in jedem Gebiet irgendetwas interessantes.
    Man kann allerdings skeptisch ob des Niveaus mancher Spielelemente sein: Wieso ist es z.B. nötig, dass man sich 2Bs Unterhose angucken kann oder dass A2 in so einer Art Straps-Anzug herumläuft? Wenn ich dann im Internet sehe, wie gruselige Kellerkinder auf dem ersten Punkt herumreiten, kann man zudem noch philosophische Fragen zum Stand der Menschheit an sich stellen … aber das ist dann wieder ein anderes Thema.

    Die Musik hat mir auch gut gefallen, auch wenn ich hier ebenfalls der Meinung bin, dass Nier hier mehr zu bieten hatte. Es liegt aber nicht daran, dass man weniger von Emi Evans hört – die neue Sängerin mit schrägem Namen macht einen ziemlich guten Job. Ich hatte aber irgendwie den Eindruck, dass die Musik in Nier vielfältiger war: Da gab es fröhlichere Nummern wie „Hills of Radiant Wind“, ziemlich epische („The Dark Colossus...“), und dann wiederum welche, die etwas aus die Tränendrüse drücken sollten („Grandma“, „Kaine“ usw.), dazu zig Variantionen des Devola/Popla-Stückes (ganz toll). Automata schlägt dagegen deutlich betrübte Töne an und variiert da selten. Hörbar sind die Stücke definitiv (vielleicht abgesehen vom Knatschgesang im Wald), aber so etwas wie „Hills of Radiant Wind“ habe ich doch vermisst. Trotzdem denke ich eigentlich nicht, dass man in diesem Jahr viel bekommen wird, was hiermit in Konkurrenz treten kann, was immerhin für die dennoch hohe Qualität der Musik spricht.


    Fazit:
    Nier war kein Meisterwerk, aber ein ziemlich rundes Gesamtpaket, das durch seine großartige Musik abgerundet wurde. Automata fühlt sich teilweise so ähnlich an, will auch vieles ähnlich machen, kann sich aber nicht mit seinem Vorgänger messen. Verbesserungspotential gäbe es bei den Nebenmissionen und verschlechtert wurde hier definitiv das Kampfsystem, das nun viel zu simpel ist. Dennoch: Abgesehen von ein paar Stellen, die ich ziemlich dumm fand, wurde ich für diese 23 Stunden ganz gut unterhalten, auch wenn Automata ein Spiel sein wird, dass ich schnell wieder vergesse.

    Insgesamt: 6,5/10
    Spielzeit: 23 Stunden

  15. #15
    Yakuza 0 (PS4)


    Diese Reihe sagte bis vor kurzem gar nichts und ich stellte mir eher so etwas wie ein japanisches GTA darunter vor. Vor allem GTA Vice City mochte ich ganz gern, auch wenn ich eher außerhalb der Handlung Zeit mit dummem Zeug zugebracht habe. Mein Interesse an der Reihe weckte das alles jedoch überhaupt nicht – kaum zu glauben, was ich dadurch bisher verpasst hatte (zumal Yakuza so gar nichts mit GTA ab Hut hat). Achtung: Kann Spuren von Lobeshymnen, vielen Adjektiven und so ein Zeug enthalten.

    Handlung
    Die Geschichte ist zweigeteilt und nach je zwei Episoden spielt man mit dem jeweils anderen Charakter weiter: Einerseits folgt man Kazuma Kiryu, der, nachdem er eines Mordes beschuldigt wurde, seine Yakuza-Familie verlassen will, um seinem Boss nicht damit zu schaden. Goro Majima dagegen, der aufgrund einer Befehlsverweigerung nach Osaka verbannt wurde, will wieder rein. Mehr möchte ich an dieser Stelle eigentlich nicht mehr verraten, außer, dass die Geschichte extrem spannend ist und mit diversen Wendungen überrascht. Die Handlung von Yakuza 0 war für mich die perfekte Mischung aus Spannung, Action, Drama, Gewalt, tollen Charakteren und noch einigem mehr – Erwachsene bekommen hier einige Stunden ziemlich guter Unterhaltung geboten. Majimas Handlung fand ich dabei noch eine ganze Ecke spannender, was aber nicht heißt, dass die Kiryu-Kapitel nicht immer noch super wären.


    Abseits von der Spannung empfand ich die Handlung zu jeder Zeit als glaubwürdig, denn sie hebt sich positiv von seichteren Handlungen ab, die manche Ost-RPGs mitbringen. Außerdem bekommt man hier die glaubwürdigsten Charaktere mit der besten Charakterisierung vorgesetzt, die es in Ost-RPGs seit langer Zeit gab. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich überhaupt schon einmal Charaktere, die so glaubwürdig und interessant waren, in einem Spiel gesehen habe. Und das trifft nicht nur auf die Hauptcharaktere zu: Auch diverse NPCs und unwichtigere Charaktere sind sehr gelungen und haben mich ebenso überzeugt. Meine Favoriten sind hier ganz klar: Majima, Makoto, Sagawa – was nicht heißt, dass alle anderen nicht auch total gut wären.
    Zusammen mit einer wirklich kinoreifen Präsentation ergibt das hier ein Gemisch, vor dem sich anderen Spiele echt verstecken müssen. Vor allem die aufwändigeren Sequenzen: Wow, selten so etwas gutes gesehen (v.a. Mimik, Gestik usw).


    Gameplay usw.
    Was mich zusätzlich noch abgeschreckt hatte: Die Behauptung, Yakuza 0 wäre ein Open-World-Spiel. Nö, ist es nicht, und das ist gut so. Es gibt zwei ausreichend große, aber nicht zu große Stadtgebiete, in denen die Handlung abläuft und die gut mit ihr verknüpft werden. Dazu gibt es noch einige Nebenmissionen, die ebenfalls gut inszeniert wurden und Spaß machen. Interessant fand ich, dass die Nebenmissionen eine Art Gegenpol zur ernsten Handlung darstellen: Einige von ihnen sind einigermaßen absurd, teilweise witzig, aber dabei nie albern oder übertrieben. Außerdem ist das, was man für die Missionen machen muss, vielfältig und generell ein gutes Beispiel dafür, wie Nebenmissionen in einem Spiel aussehen sollten. Außerdem gibt es zwei große Nebenmissionen: Einerseits das Führen eines Cabarets (total motivierend) und einmal darf man Immobilien aufkaufen (das hätte man interaktiver gestalten können).

    Eine wichtige Stellung nimmt natürlich auch das Kampfsystem ein: Man wählt hier zwischen vier Kampfstilen, um diverse Delinquenten, die einem nachstellen, zu verhauen, aufgelevelt wird mittels des Geldes, das man verdient hat. Das Kampfsystem spielt sich flüssig und macht Spaß, bietet nach einigen Stunden aber nicht mehr sehr viel Abwechslung, vor allem, wenn man schon relativ stark ist. Dennoch: Ich bin kein Fan von Prüglern und habe hier gerne gekämpft. Verbesserungswürdig fand ich aber, dass man sich Kämpfe hinterher eigentlich sparen könnte, da das Geld, das man dafür bekommt, im Vergleich zu dem, was man z.B. im Cabaret verdient, nichts mehr zur Verbesserung der Charakterfähigkeiten beitragen kann.

    Es gibt außerdem einige Minispiele, mit denen man sich beschäftigen kann: Karaoke, Dart, die Disco und die Spielhalle haben mir gut gefallen, andere (Angeln, Billard und noch weitere) könnten noch verbessert werden und zünden nicht auf Anhieb.

    Ich selbst habe mich jetzt vor allem auf die Handlung beschränkt und nur ca. die Hälfte der Nebenmissionen und das komplette Cabaret erledigt, zwischendurch ein paar Minispiele gespielt. Man kann aber auf jeden Fall noch mehr Zeit ins Spiel stecken, denn geboten wird einem hier einiges.


    Graphik und Musik
    Auch hier hinterlässt Yakuza 0 einen sehr guten Eindruck. Die Präsentation der Sequenzen ist große Klasse, sowohl, was Graphik, als auch Synchronisation oder Animation angeht. Man bemerkt hier einen graphischen Unterschied zwischen den Sequenzen und dem sonstigen Spiel, das aber immer noch sehr gut aussieht. Positiv hervorheben möchte ich hier noch einmal die Animation der Gesichter der Charaktere, die dazu beitragen, dass diese ziemlich überzeugen. Das bemerkt man vor allem, wenn etwas nicht mit Worten, sondern nur mit Mimik ausgedrückt wird.
    Auch, was die Musik und Synchronisation angeht, wird alles richtig gemacht. Zugegeben: Die Musik würde ich mir außerhalb des Spiels nicht unbedingt anhören, weil sie dafür nicht eingängig genug war, aber im Spiel trägt sie mit zur Atmosphäre bei und ist gelungen. Vor allem die Kampfmusik muss man hier hervorheben. Und die Synchronisation ist echt der Hammer – hier passt wirklich alles. Wobei man hier Majimas Synchronsprecher, Hidenari Ugaki, hervorheben muss, der wohl der genialste Synchronsprecher ist, der im Moment durch die Gegend läuft. Was der mit verschiedenen Sprecharten, Sprechpausen und generell hinkriegt, hat mich echt umgehauen und trägt für mich viel zu einem Charakter bei, den ich sowieso schon klasse finde. Mensch, gebt dem Mann mehr Sprechrollen, der hat es drauf.


    Fazit
    Yakuza 0 war mein Überraschungshit 2017 und hat dafür gesorgt, dass ich auf jeden Fall auch die restlichen Ableger der Reihe spielen will. Ich möchte dieses Jahr mal eine Aufstellung meines Zeugs des Jahres machen und habe mit Yakuza 0 auf jeden Fall schon einen sicheren Kandidaten für die beste Präsentation, Handlung und den besten männlichen (Majima) und weiblichen (Makoto) Hauptcharakter gefunden. Nun bin ich gespannt, ob mich die anderen Spiele genauso überzeugen … Majima scheint ja schräg zu werden und das erste Yakuza spielt sich eine ganze Ecke hakeliger. Dennoch: Tolles Spiel, tolle Reihe – mehr davon.
    Wegen des Kampfsystems, das noch etwas mehr Pfiff gebrauchen könnte, gibt es jetzt nicht die volle Punktzahl, die ich im letzten Jahr Persona 5 gegeben habe, allerdings bekam P5 die auch vor allem als Bonus, weil ich auf gut gemachte, rundenbasierte Kämpfe stehe. Ich denke mal nicht, dass ich in diesem Jahr noch etwas besseres spielen werde als Yakuza 0.

    Insgesamt: 9,5/10
    Spielzeit: 35 Stunden

  16. #16
    Saturday Morning RPG (Vita)



    Ein kleines Spiel, von dem ich irgendwann mal gehört hatte und das ganz interessant klang, auch wenn die Handlung nicht in mein übliches Beuteschema passte.

    Handlung

    Held des Spiels ist Marty, ein ziemlich normaler Typ, jedenfalls so lange, bis seine Freundin vom bösen Commander Hood entführt wird und Marty ein Notizbuch mit Superkräften in die Hand gedrückt wird. In fünf Episoden ist man nun damit beschäftigt, Hood und seine Handlanger zu verhauen und diverses Zeug zu retten – ob es nun eine Freundin ist, Martys Heimatstadt oder Weihnachten.


    Mir haben die unterschiedlichen Episoden eigentlich ganz gut gefallen – die Geschichte ist zwar jeweils seicht und albern, aber die Verweise auf diverse Superhelden-Comics und sonstiges aus der Popkultur funktionierten ganz gut und auch der Humor funktionierte zwischendurch ganz gut (bei anderen Szenen fragt man sich jedoch, ob man lieber lachen oder weinen soll). Charakterisierung gibt es kaum, es wird viel Quatsch erzählt und vom Anspruch her erinnern die Episoden wirklich sehr an eine 20-minütige Folge x-beliebiger amerikanischer Zeichentrickserien.
    Eine epische Handlung muss man hier nicht suchen und ich bin mir sicher, dass ich die Geschichte über kurz oder lang wieder vergessen haben werde, aber sie erfüllte doch ihren Zweck und hat mich recht gut unterhalten. Mein Favorit: In der Weihnachtsepisode darf man am Ende sogar Commander Hood ein Weihnachtsgeschenk bringen, der daraufhin lamentiert, Marty habe ihn jetzt sogar emotional besiegt. Das Spiel nimmt sich so was von nicht ernst, aber gerade diese Stellen mochte ich echt. Dito für die Gestaltung der Welt, bei der die Entwickler viel Wert auf kleine Details gelegt haben.


    Gameplay usw.
    Eine Besonderheit des Spiels ist es, dass man in rundenbasierten Kämpfen nur Marty steuert. Man kann zwischen verschiedenen Angriffen und der Verstärkung seines Angriffs (sehr nützlich) wählen und während der Gegnerphase ist man damit beschäftigt, im richtigen Moment zu verteidigen, was eine große Auswirkung auf den erlittenen Schaden hat. Dadurch ist man in Kämpfen einerseits immer beschäftigt, was mir gut gefallen hat, andererseits sind sie auch relativ fordernd, wenn man gegen mehrere Gegner kämpft. Da man nur einen Charakter hat, hatte ich allerdings auch den Eindruck, dass Kämpfe immer sehr ähnlich ablaufen. Die Anzahl der Kämpfe pro Episode ist jedoch angemessen, so dass sie mich immerhin nicht langweilten – bei längerer Spieldauer würde ich da schon das Problem sehen, dass man irgendwann einfach übersättigt wäre von diesen Kämpfen.


    Gut gefielen mir die zügige Fortbewegung in einem doch relativ überschaubaren Stadtgebiet und die Art, wie Nebenmissionen eingebaut wurden. Diese werden immer von kurzen Dialogen begleitet und lassen sich wirklich prima nebenbei erledigen, als Belohnung gibt es einen ordentlichen Schub EXP (in der Weihnachtsepisode komischerweise nicht). Da es nur eine Handvoll dieser Aufgaben gibt, hatte ich nie das Gefühl, dass hier Nebenmissionen um der Nebenmissionen eingebaut wurden.

    Ansonsten ist der Spielverlauf aber in jeder Episode gleich: Hood macht irgendetwas, Marty latscht los, macht ein paar Missionen, kämpft sich zu Hood durch, haut ihm aufs Maul und die Welt ist gerettet. Hier hätte das Spiel wirklich mehr Abwechslung vertragen können.
    Außerdem sind hier die relativ langen Ladezeiten noch erwähnenswert, die v.a. am Anfang eines Kampfes auffallen (das Spiel speichert dann kurz).


    Graphik & Musik
    Graphisch erinnert das Spiel an alte Pixelspiele von ga~nz früher, was ganz gut funktioniert. Ansonsten wurde viel Wert auf kleine Details gelegt, was der Atmosphäre des Spiels echt zuträglich ist und auch zu dieser Superhelden-Thematik passt. Die Musik gliedert sich da ein: Ein gibt zwar eine eine Handvoll Stücke, die aber immer passend eingebaut wurden.

    Fazit
    Saturday Morning RPG kann man sich mal antun. Die einzelnen Episoden sind relativ kurz, seicht, unterhalten dabei aber trotzdem ganz gut. Wirkliche Tiefe oder eine epische Handlung darf man aber nicht erwarten und ein bisschen mehr Abwechslung wäre gut gewesen. Dennoch ein nettes Spiel für zwischendurch.

    Insgesamt: 6,5/10
    Spielzeit: ca. 7 Std.

  17. #17
    Yakuza Ishin! (PS4)


    Yakuza 0 war toll … und jetzt nochmal dasselbe mit Samurai? Klar, her damit.

    Handlung
    Die Handlung dreht sich um Sakamoto Ryouma, einen Samurai aus Tosa von niedrigem Stand. Zusammen mit seinem Mentor Yoshida Touyou ist es Ryoumas Anliegen, diverse Reformen in Tosa anzustoßen, u.a., um die die Leute stark beeinträchtigende soziale Hierarchie loszuwerden. Entwicklungen im Laufe des Spiels führen jedoch dazu, dass Ryouma noch Kyoto fliehen muss uns sich, um einen Killer zu finden, den Shinsengumi anschließt.


    Was die Handlung angeht, mach Ishin eigentlich alles richtig – die Geschichte ist spannend, hat ein paar Wendungen zu bieten und auch die Charaktere werden gut charakterisiert. Interessant fand ich hierbei, dass sehr viele Charaktere die Charaktere aus den 'normalen' Yakuza-Spielen sind und auch deren Charakter haben (Ryouma ist z.B. ganz klar Kiryu und hat auch dieselbe … öhm, interessante Stirnmimik). Da ich bisher nur 0 durchgespielt habe, kamen mir zwar noch nicht sehr viele Charaktere bekannt vor, allerdings erkennt man sie schon, wenn man nur mal ein Bild von ihnen gesehen hat. Als Idee fand ich das ganz interessant, fragte mich allerdings auch, ob das nicht auch mit eigenständigen Charakteren funktioniert hätte.
    Schön fand ich die relativ freie Interpretation der Bakumatsu-Zeit und der Shinsengumi, bei der teilweie kreativ vorgegangen wurde, wobei man aber auch immer wieder merkt, dass da eine historische Vorlage im Hintergrund war. Die Shinsengumi werden ja sowieso ständig in den Medien verwurstet, waren hier aber definitiv nicht langweilig oder so, dass man meinen könnte, man hätte das eh alles schon gesehen.
    Richtig gut gefallen hat mir die Darstellung des historischen Kyoto, die ich richtig atmosphärisch und auch lebendig fand. Die Handlung des Spiels ist aber, im Vergleich zu Yakuza 0, eine ganze Ecke weniger episch und dramatisch, was nicht heißt, dass sie nicht immer noch sehr gut und unterhaltsam wäre.

    Gameplay usw.
    Da ich Ishin kurz nach Yakuza 0 gespielt habe, komme ich natürlich nicht umhin, hier einiges zu vergleichen. Eine Sache, die mir an Ishin besser gefiel als an 0: Man kann nicht nur seine Fäuste oder Baseballschläger im Kampf benutzen, sondern es gibt Schwerter, sogar zwei extra Kampfstile, die sich darauf stützen (beidhändig geführtes Schwert und Schwert+Pistole). So etwas habe ich in 0 etwas vermisst und habe es hier sehr gerne benutzt – da kann man auch darüber hinwegsehen, dass alle Gegner am Ende eines (blutigen) Kampfes wieder aufstehen und nett darum bitten, dass man sie nicht mehr verhauen solle (Witzig: Am Anfang des Spiels sollte man in einem Kampf seine Fäuste benutzen, da man die Gegner auf keinen Fall umbringen wollte).
    Außerdem gibt es statt Geld richtige Level, für die man jeweils einen Fähigkeitspunkt erhält (weitere gibt es für das häufige Benutzen eines Kampfstils), was ich als motivierender empfand (ich levele ja sowieso gerne).


    Ansonsten gibt es auch hier eine gute Mischung aus ernster Handlung, weniger ernster Nebenmissionen (einer meiner Favoriten: Du gehst ins Onsen und dir wird deine Kleidung geklaut – fange den Dieb!) und Minispielen, von denen manche sehr viel Spaß machen (Karaoke – interessanterweise ist es total schwer, wenn man die leichte Schwierigkeit wählt und leicht, wenn nicht; Angeln funktioniert hier besser), andere weniger. Außerdem kann man für ein verschuldetes Mädel ein Haus führen und u.a. Felder bestellen und kochen, was ich als Idee sehr spannend fand, auch wenn man da leider merkt, dass es ewig dauert, damit Geld zu verdienen und auch nicht sehr viele Möglichkeiten hat, etwas zu machen.

    Insgesamt habe ich hier etwas mehr Zeit mit Minispielen verbracht, in 0 mehr mit Nebenmissionen und sonstigem Zeug. Und die Kämpfe und der damit verbundene Wachstumsfaktor gefielen mir hier besser.


    Graphik & Musik
    Auch Ishin sieht graphisch wirklich gut aus, auch wenn die graphische Qualität abseits der Sequenzen etwas heruntergeschraubt wird (und dann immer noch gut aussieht). Musik und Synchronisation sind ebenfalls sehr stimmig und an jeder Stelle passend. Die Sprecher sind dieselben wie in den anderen Yakuza-Spielen, was also von der Qualität her nicht überrascht.


    Fazit
    Ishin war mein zweites Spiel aus der Yakuza-Reihe, das mich aufgrund des historischen Szenarios ziemlich angesprochen hat. Und in der Tat hatte ich viel Spaß daran, das historische Kyoto zu erkunden, das total atmosphärisch ist, aber auch die Handlung hat mich gut unterhalten und macht alles richtig. Yakuza 0 ist noch eine ganze Ecke spannender und packender, aber die Latte liegt da auch sehr hoch. Ich bin auf jeden Fall zuversichtlich, dass die Qualität der anderen Spiele der Reihe auch gut sein wird. Habe mir aber vorgenommen, mich eher auf die Handlungsmissionen mit ein paar Extras zu beschränken, um nicht irgendwann die Lust an der Reihe zu verlieren. Bisher funktioniert das ganz gut.

    Insgesamt: 9/10
    Spielzeit: 21,5 Stunden

  18. #18
    Atelier Firis (PS4)


    Handlung &Präsentation
    Firis lebt in Ertona, einem Dorf in einem Berg, das von der Außenwelt abgeschottet ist und möchte die Welt kennenlernen. Sie schließt deshalb einen Deal mit ihren Eltern und dem Dorfchef: Sollte es Firis schaffen, innerhalb eines Jahres eine offizielle Alchemistenlizenz zu erhalten, darf sie machen, was sie will. Anderenfalls wird Firis ihr Dorf nie mehr verlassen dürfen.

    Erster Eindruck: Zur Hölle? Lebt Firis in Saudi-Arabien, oder was? Mit so einer Grundprämisse geht es schon gut los und wieso alle diese merkwürdige Regelung ohne sie zu hinterfragen, hinnehmen, wird auch nicht klar. Es mag sein, dass ich da etwas sensibel bin, aber irgendwie hat das einen ziemlichen Beigeschmack bei mir hinterlassen. Wenn es sich wenigstens um irgendein x-beliebiges Terrorregime handeln würde, mit dem man einen Deal aushandelt, aber hey...

    Und da ich gerade dabei bin, schon die ersten Minuten der Handlung niederzumachen: Auch der Rest taugt nichts – es gibt erstmal kaum Handlung (oben steht schon alles), es gibt keine Spannung, keine Überraschungen und keine Charakterentwicklung. Charaktere, die man in seine Gruppe aufnehmen kann, werden kurz eingeführt, ohne dass man hinterher noch großartig mit ihnen redet. Die Handlung hat auch keine Höhepunkte und es passiert immer genau das, was man erwartet. Gespräche zwischen den wichtigeren Charakteren sind zudem uninteressant, wirken naiv und nervig.
    Auch die Präsentation der restlichen Welt geht ziemlich daneben, hier man am Beispiel der NPCs in Ertona (erste Stadt): Firis' Vater ist ein Typ, der sich mit ihr über alles mögliche unterhält, Gesprächsthemen ihrer Mutter sind dagegen Kochen, Frühstück/Mittagessen/Abendessen, Wäsche. Ach, und ne Heirat darf hinterher auch noch von beiden ins Spiel gebracht werden, da Firis ja versorgt werden muss. Das zieht sich übrigens da so durch – die meisten weiblichen NPCs haben so richtig klischeehafte Themen, die sie ansprechen: Wäsche, Kochen, Mann, Schminke, Kleidung usw. usf (man kann sich denken, was hier noch kommen könnte). Aussehen der NPCs: Männer sehen aus wie irgendwelche Jägertypen, Frauen haben Kleid + Schürze an. Im Ernst: Geht das noch sexistischer? Dann Firis' Kleidung: Sie trägt ausschließlich so etwas wie ein kurzes Kleid mit Hotpants darunter, was für Atelier an sich nichts neues ist. Dann kann man Winterkleidung bekommen, die einem mit dem Spruch „damit du nicht frierst“ geschenkt wird – soweit ok. Ergebnis: Obenrum ist alles dicht, untenrum gibt es die übliche Kombination aus Kleid, Minihose und freien Oberschenkeln. Ich bin aus Japan ja einiges gewohnt, aber das geht echt gar nicht.


    Gameplay usw.
    In Atelier Firis gibt es zum ersten mal so etwas wie eine offene Welt, in der man sich frei bewegen kann (unter Beachtung des Zeitlimits, das aber sehr großzügig ausfällt). Leider zeigt sich hier das übliche Problem: Die Welt ist zu groß, zu leer und zu uninteressant und die an sich schon schwache Handlung wird dadurch völlig verwässert. Ich finde gar nicht mal, dass die unterschiedlichen Umgebungen so blöd aussehen, nur leider gibt es da nichts zu tun, außer uninteressante Nebenmissionen von der Stange zu erledigen. Materialien, die man finden kann, sind auch überwiegend in jedem Gebiet dieselben und das Kampfsystem ist langsam, undynamisch und generell irgendwie langweilig. Ich hatte jedenfalls zu keiner Zeit genug Motivation zum Kämpfen, zumal einem sowieso vermittelt wird, dass man eigentlich auch darauf verzichten kann. Es gibt ja im Rahmen der Haupthandlung nicht einmal einen Endgegner, für den man einen höheren Level bräuchte. Da man sowieso langsam levelt, kann man sich das also auch direkt sparen, zumal mir bei der Gegnerdichte auf der Karte mit unterschiedlichen Leveln, sowieso nie klar war, ob ich die nun überhaupt bekämpfen muss oder ob mein Level gerade total ausreicht. Ich bin auf jeden Fall total enttäuscht, dass das Kampfsystem, das in Atelier Ayesha und vor allem in Shallie so einen Spaß gemacht hat, wieder solche Rückschritte gemacht hat. Dieses Kampfsystem ist gerade mal auf dem Niveau des ersten Atelier Rorona (und das war alles andere als gut).
    Alchemie ist etwas besser als in Sophie und es ist nicht so ätzend, Rezepte zu bekommen (nun funktioniert es durch das bloße Sammeln und Zeug und ist auch wieder per Kauf möglich). Auch hier bekommt man jedoch den Eindruck vermittelt, dass Alchemie gar nicht so wichtig ist und man kommt auch mit weniger durch. Außerdem wird es hinterher ziemlich schwer, den Alchemielevel überhaupt zu erhöhen, weil selbst höhere Rezepte nur 1-2 EXP abdrücken, was es wiederum schwer macht, bessere Rezepte überhaupt auszuprobieren. Massensynthese ist ja sowieso schon länger nicht mehr möglich....

    Auch nervig: Die fehlende Schnellreisefunktion zwischen verschiedenen Landstrichen.


    Graphik & Musik
    Die Gestaltung der Umwelt fand ich eigentlich ganz ok, auch wenn man dem Spiel an allen Stellen ansieht, dass hier es hier offensichtlich nicht das Ziel war, eine richtig gute Graphik zu haben. Ebenen sind entsprechend öfter auch kantig oder sehen matschig aus. Blöd fand ich aber vor allem die regungslosen Gesichter der Charaktere – vor allem Firis mit ihren hellgrünen Augen sieht schon beinahe tot aus. Die Animationen sind – wie üblich – hölzern und nicht auf dem Stand der Zeit.
    Musikalisch hat mich Atelier Firis auch nicht vom Hocker gehauen. Der Stil bleibt zwar irgendwie gleich, aber hier dudelte mir zuviel einfach nur herum, ohne Höhepunkte. Okay, es gibt vielfältigen Flöteneinsatz: Fröhliche Flöten, bedrückte Flöten, leidende (!) Flöten (dieses Stück wirkte einfach nur merkwürdig). Mir ist auf jeden Fall überhaupt nichts von der Musik im Kopf geblieben.


    Fazit
    Atelier Ayesha und Shallie ließen mich hoffen, dass sich diese Reihe langsam in eine richtig brauchbare Richtung entwickeln würde. Sophie hat man danach schon überhaupt nicht umgehauen und Firis setzt den Abwärtstrend nun fort. Es ist kurz, es macht vieles, was die Vorgänger gut gemacht haben, schlechter, es ist langweilig, leer, zu kurz und hat eine schlechte Präsentation. Und es hat Saudi-Arabien. Den nächsten Ableger der Reihe werde ich entweder überspringen oder erst dann kaufen, wenn man ihn für einen Zehner bekommt.

    Insgesamt: 4/10
    Spielzeit: 11 Std., 20 Min.

  19. #19
    Ich bin mir nicht sicher, ob man nach 11 Stunden wirklich was am Spiel finden kann. Die Reihe funktioniert imo anders. Auf Gamefaqs hat das Spiel eine durchschnittliche Spielzeit von 73 Stunden, auf hltb ist der Schnitt von allen Spielweisen 54h (aber weitaus weniger Daten). Mir ist klar, dass du schnell bist, aber in diesem Fall kommt da auch noch einiges anderes dazu. Die Spiele sind größtenteils nicht dafür gemacht, einfach nur die Haupthandlung abzugrasen. Ja, in gewissen Zügen kann man das in der Dusk Reihe machen, aber Arland (und nun auch die neue Reihe) sind da sehr anders.
    Das Thema des Spiels ist "Erkundung", wer das nicht macht.. der spielt das Spiel quasi so, wie es nie gespielt werden wollte.

    Ich will jetzt nicht sagen, dass Firis ein perfektes Spiel ist. Es hat seine Schwächen (vor allem die Performance). Aber das sieht mir hier schon nach "dran vorbei gespielt" aus. Bei einigen Kritikpunkten bin ich mir auch nicht so sicher. Beispielsweise Schnellreise funktioniert schon zwischen verschiedenen Gebieten, aber dafür muss man (Serien-typisch) eben erst mal etwas basteln. Das geht im ersten Teil des Spiels nicht, da hier so etwas gar nicht erwünscht war. Das Thema war hier halt eine "Reise". Aber sobald das Zeitlimit weg ist, gibts gewisse Events und man kann sich ein Schiffchen bauen.


    Wenn du noch einmal einen Atelier Teil spielst, empfehle ich einfach mal folgendes:
    -Ignoriere die Geschichte
    -Spiele auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad der nicht DLC ist und verfügbar ist. (In Shallie's Fall also nicht auf "no hope", was aber eh sehr schnell erkenntlich wird)
    -Schau dich um. Das Spiel ist nicht durch, wenn du die Credits siehts, das Spiel ist durch, wenn der stärkste Gegner gefallen ist.

    Das kann man in gewissen Zügen anpassen, was auf den eigenen Geschmack ankommt. Möchte man sich nicht so gaaanz viel mit Synthesis beschäftigen, kann man den Schwierigkeitsgrad auch herunter stellen. Die stärkeren Gegner im Spiel werden allerdings in der Regel trotzdem noch einiges verlangen, selbst auf "normal". Darum sind sie in der Theorie auch optional, aber so ist halt 80% der Spiele quasi optional. Wer auf "normal" spielt, sollte sich allerdings nicht beschweren, dass das Synthesis System nicht komplett ausgereizt werden muss. Das ist die Idee hinter dem Schwierigkeitsgrad. Imo ist die Reihe zwar optimal, wenn man das muss, aber da denkt halt jeder anders. In der Regel kann man auch jeder Zeit anpassen. Sprich sollte es irgendwann zu happig werden, kann man auch dann noch runter stellen.
    Falls es noch nicht deutlich wurde: Schwierigkeit in Atelier heißt im Prinzip "wie viel willst du dich mit Alchemie beschäftigen". Es hat fast nichts mit level-ups oder Grind zu tun, das sind Dinge, die in Atelier nie im Vordergrund stehen. Es ist die Alchemie. Kämpfe sind die Prüfungen, wie gut deine Alchemie war.

  20. #20
    Blue Reflection (PS4)


    Handlung
    Kennt ihr noch Sailor Moon? Blue Reflection erinnert von der Grundprämisse her sehr daran: Man steuert eine Schülerin namens Hinako, die durch einen Zufall die Fähigkeit erhält, sich in einen „Reflector“ zu verwandeln und in einer Parallelwelt Monster zu bekämpfen.


    Ich fand die Handlung eigentlich ganz okay, allerdings ist sie zu keiner Zeit wirklich überraschend oder spannend. Es wirkt eher so, als wollten die Entwickler eigentlich eine Geschichte über Freundschaft erzählen und hätten nach einer Möglichkeit gesucht, das mit einem etwas interessanteren Spielprinzip zu verbinden. Man lernt auch allerhand Charaktere kennen, deren Charakterisierung allerdings von unterschiedlicher Qualität ist: Hinako ist als Protagonist völlig in Ordnung, ein paar NPC kann man auch durchaus gebrauchen, viele andere wirken jedoch eher blass oder total schablonenartig (z.B. scheint sich die Existenz eines Charakters darauf zu beschränken, Basketball zu mögen). Außerdem wird an manchen Stellen mit üblen Rollenklischees gearbeitet, denn Mädchen interessieren sich natürlich vor allem (!) fürs Schminken, Männer oder sonstiges Zeug. Ach, und sie sind niedlich, naiv und sprechen mit quietschigen Stimmen.


    Die Handlung hatte zum Ende hin glücklicherweise noch eine Überraschung zu bieten, aber ansonsten handelt dieses Spiel eher von den Beziehungen der Charaktere zueinander, was Sailor Moon mit dem „Gegner der Woche“ viel besser gemacht hat, was Spannungsaufbau angeht. Spannung kommt hier hingegen nur an wenigen Stellen auf.

    Gameplay
    Man bewegt sich das ganze Spiel über durch Hinakos Schule, in der man Missionen erfüllt, die dann wiederum dazu beitragen, dass sich die Handlung weiterentwickelt. Wichtig sind hierbei die Dungeons, die man öfter besuchen muss: Es gibt ein paar Welten, die ganz nett gestaltet wurden und sich voneinander unterscheiden, die jedoch weder einen Anfang, noch ein Ende haben – eher sind es Ebenen, in denen man sich frei bewegen kann. Interessant fand ich, dass man sich teilweise nur ganz kurz in den Dungeons aufhält, dafür aber öfter mal hineinmuss. So hat man ein Dungeon teilweise total oft gesehen, aber durch die kurze Aufenthaltsdauer kann man das immerhin ganz gut ertragen. Gut hat mir das Kampfsystem gefallen: Es ist rundenbasiert, relativ flott und bietet ein paar taktische, aber auch interaktive Möglichkeiten, die Laune machen. Da man durch das Erhalten sog. Fragmente levelt und nicht durch Kämpfe, ist man jedoch sehr schnell überlevelt, was Kämpfe sehr einfach machen kann (bei mir passierte das nach nur wenigen Stunden). Für ein Gust-Kampfsystem wurde hier aber viel richtig gemacht und es wirkt nicht so ungelenk wie z.B. im neuen Atelier Firis.
    Was mir richtig gut gefiel: Die toll-inszenierten Endgegnerkämpfe.


    Die Nebenmissionen sind leider total eintönig und repetitiv. Man kann sie zwar sehr schnell erledigen, allerdings gibt es so viele, die sich so wenig unterscheiden, dass das schnell langweilig wird. Außerdem muss man Punkte sammeln, damit die Handlung weitergeht, wodurch man sowieso erst mal dazu gezwungen ist, Nebenmissionen zu erledigen.

    Sehr merkwürdig: Am Ende eines Tages kann man sich in Hinakos Zimmer für verschiedene Aktionen entscheiden, von denen die meisten überhaupt keine Funktion haben. Allerdings löst man z.B. durch Dehnübungen am nächsten Tag in der Schule eine Szene im Duschraum aus, bei der man zwar nichts sieht, es aber doch klar ist, wozu diese Szene gut ist. Ja, sinnlosen Fanservice muss man nicht suchen, aber zum Glück kann man ihn hier überspringen, indem man sich am Ende das Tages dafür entscheidet, einfach nichts zu tun. Es gibt auch noch Unterwäscheszenen in einem Umkleideraum und bei Regen scheint der BH der Charaktere durch. Richtig gruselig wird es, wenn man auch noch im Netz liest, wie sich Kellerkinder dazu beraten, wie man Hinako positionieren muss, damit man ihre Unterhose sieht. *brr*
    Dennoch: Diese Sachen fielen mir negativ auf, wirken aber nicht so offensiv wie z.B. in Yoru no nai kuni. Es bleibt aber zu hoffen, dass die Vögel von Gust, was Fanservice angeht, nun nicht völlig außer Kontrolle geraten.


    Graphik & Musik
    Für ein Gust-Spiel hat mir der Stil dieses Spiels richtig gut gefallen: Es gibt sehr viele helle Pastelltöne, die dem Spiel ein interessantes Aussehen verleihen und die Graphik sieht generell sehr ansehnlich aus. Lediglich die Animationen sind so hölzern wie gewohnt. Die Dungeons sind farbenfroh, könnten aber noch interessanter gestaltet werden.
    Auch musikalisch ist Blue Reflection sehr solide und bietet einem einige, sehr hörbare Melodien. Das, was man hier bekommt, gehört auf jeden Fall zu den besseren Gust-Werken.

    Fazit
    Blue Reflection ist eigentlich so ein Mittelding: Auf der einen Seite hat man Eintönigkeit, schlecht gestaltete Missionen und Fanservice, auf der anderen ein gutes Kampfsystem und einen originellen Stil. Wer sich vom Stil angesprochen fühlt, kann eigentlich zugreifen, denn davon bekommt man relativ viel. Mir hat das Spiel Spaß gemacht, allerdings finde ich, dass es hier trotzdem noch viel Raum für Verbesserungen gibt.

    Insgesamt: 7/10
    Spielzeit: 15 Std., 40 Min.

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