Also wenn man schon Ethik in den Fußball bringen will, der am Ende vor allem durch Geld beherrscht wird, sollte man nicht so selektiv sein, sondern in alle Richtungen feuern.
Daens Beispiel mit Bremen und Wiesenhof gehört da gut mit rein, aber auch Schalkes Vertrag mit Gazprom zählt da ebenso dazu. Diese Mannschaften bekommen schließlich auch Geld - und zwar nicht unbedingt wenig - von Unternehmen, die (wie Wiesenhof) wegen ihrer Methoden zur Tierhaltung und -Schlachtung harsch in der Kritik stehen. Da kann man sich fragen, ob das jetzt weniger moralisch bedenklich ist als ein Konzern, der einen bankrotten Verein übernimmt, in ihn Geld pumpt und damit wieder aufbaut. Dass die das nicht aus reiner Liebe zum Sport oder aus Mitgefühl zu den Fans machen, sollte jedem klar sein, der nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubt. Wenn ich als großer Konzern Millionen in einen Verein stecke, will ich ja schließlich auch am Ende etwas von dem Geld wiedersehen. Und bei einem Team, das man in der Regionalliga übernommen hat, bekommt man eben durch Werbung kurzfristig einen gewissen Gegenwert für seine Investitionen zurück. Ganz einfache Marktwirtschaft.
Bei RB Salzburg hat man ja mittlerweile einen Level erreicht, der regelmäßige Teilnahmen an internationalen Turnieren so gut wie garantiert. Bedeutet, dass da die lange Arbeit und das investierte Geld seine Früchte trägt, die man als Konzern nun in Ruhe ernten kann.