Wow, hätte ich nicht erwartet, dass da tatsächlich so eine einhellige Meinung von Parteien, Funktionären und letztendlich sogar der Polizeigewerkschaft gibt. Aber im Grunde ist es ja schon so, wie ich das finde: Natürlich ist davon auszugehen, dass bei "Sache des Staates" der Steuerzahler für die öffentliche Sicherheit belangt wird. Allerdings ist es genau der Steuerzahler, der am Ende ins Stadion geht. Punkt. Und alle die nicht ins Stadion gehen und nicht einmal Interesse an diesem Sport haben, die zahlen trotzdem nicht umsonst, weil auch eine Fußball/Sportaustragung zu den öffentlichen Geschehnissen zählen und jeder Bürger am Ende dort irgendwie sich drauf verlässt, dass die Veranstaltung sicher ist. Als Konzertgänger/Messebesucher/ etc. darf ich ebenso erwarten, dass mir dort nichts zustößt und dass es sicher ist. Letztendlich zahlt ja der Steuerzahler für die allgemeine öffentliche Sicherheit. Und wenn er sich für bestimmte Teilbereiche aus dem Veranstaltungsbusiness nicht interessiert, dann interessieren ihn bestimmt andere öffentliche Veranstaltung. Da ist die Heulerei groß, wenn hier nicht abgesichert wird oder aufgrund oder gerade weil zu wenig abgesichert ist, einigen Volldeppen die Sicherungen durchbrennen.
Ich find das schon richtig so unterm Strich.
@haudrauf was aber auch passieren kann ist, das die Stadt Bremen irgendwann sagt. Unsere Polizisten arbeiten am Limit und die haben so viel Überstunden. Wir können keine zusätzlichen Kräfte abbestellen für das Spiel. Aus dem Grund kann die öffentliche Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden und die "Veranstaltung" wird abgesagt. Das wäre eine mögliche Folge dieser Geschichte.
Ob das die Stadt Bremen durchziehen würde weiß ich nicht. Aber wie würde dann die DFL reagieren?
So oder so, der Leidtragende ist die Stadt Bremen. Das ist ja das paradoxe dabei. Entweder zahlt die Stadt oder Werder. Wenn Werder zahlt, leidet auch letztendlich die Stadt. Werder ist ein sehr starkes Zugpferd der Stadt Bremen und eigentlich müsste man schauen, dass man sich unterstützt und nicht in den Rücken fällt, zumal die Stadt Bremen zu 50% am Weserstadion beteiligt ist.
@ haudrauf:
Ein Fußballspiel, bei dem zwei unterschiedliche Fanlager aufeinander prallen, und ein Konzert mit einer homogenen Fanbasis miteinander in Punkto Sicherheitslage zu vergleichen, zeugt schon von Humor...
Bei der einen Veranstaltung kommt eine homogene Fanbasis, um einen von allen bewunderten Künstler zu sehen; bei der anderen Veranstaltung gibt es zwei Fanlager, die (mal mehr, mal weniger) verfeindet sind und unter denen sich immer mal wieder Spacken befinden, denen nichts Besseres einfällt, als zu randalieren. Und dabei werden auch gern Unbeteilligte mit reingezogen, ob nun direkt oder indirekt.
Das beides jetzt auf eine Stufe zu stellen... ja, wie gesagt: Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Ich finde das Urteil daneben, da soll der DFB lieber zur Kasse gebeten werden. Die haben so viel Kohle, dann können sie auch für die Sicherheitslage blechen. Denn es geht ja nicht nur um die Sicherheit der Fans, die bei den Spielen dabei sind, sondern auch darum, dass Unbeteilligte davon unbehelligt bleiben. Wenn man sich alleine nur mal ansieht, wie einige "Fans" Züge oder andere öffentlichte Verkehrsmittel hinterlassen...
@Simon
Bayern-Fans kennen das nicht. Die haben keinen prügelnden Erzrivalen.*duck*
Mir geht es nicht darum, ob Fanlager miteinander verfeindet sind oder nicht, sondern darum, dass sowohl Sportveranstaltungen im Allgemeinen und Konzerte öffentliche Veranstaltungen sind und beide einer Absicherung bedürfen, um im Extremfall eingreifen zu können. Ich habe zu keinem Zeitpunkt die Sicherheitslagen miteinander verglichen. Wenn ja, dann war das ein Fehler und ich ziehe diese Aussage entsprechend zurück. Allein weil Werder wie weiter oben beschrieben schon das "Zugpferd" von Bremen ist sollte es nicht bezahlen. Wenn andere Länder nicht nachziehen würden, wovon ich mal ausgehe, wäre Werder im Nachteil. Der Zuschauer verlang auf allen öffentlichen Events/Veranstaltungen Sicherheit, dann soll er dafür auch aufkommen. Ich habe persönlich kein Problem damit, dass meine Steuergelder in die öffentliche Sicherheit fließen, die sich auf alle Veranstaltungen erstreckt. Das ist meine Sicht der Dinge. Nicht, weil ich Bayern-Fan bin.
Geändert von Haudrauf (18.05.2017 um 12:52 Uhr)
Warst du schon einmal auf einem Konzert?
Also ich war zuletzt bei Iron Maiden. Eine ziemlich große Veranstaltung. Was meinst du, wie viel Polizei dort anwesend war, um für die Sicherheit zu sorgen?
Ich verrate es dir: nicht ein einziger. Höchstens in Zivil, als Fan.
Für die Sicherheit beim Konzert hat der Sicherheitsdienst des Stadions (in diesem Falle: der Sicherheitsdienst der Barclaycard Arena) für die Sicherheit gesorgt. Und auch bei Konzerten im Stadtparkt ist ein privater Sicherheitsdienst vor Ort, der für die Sicherheit sorgt. Selbst beim Wacken hat die Polizei mit der Sicherheitslage nichts zu tun, das läuft alles über private Firmen.
Insofern bezahlst du als Steuerzahler nicht einen müden Cent, wenn eine Band wie Iron Maiden oder jemand wie Beyonce in München in der Allianzarena auftreten.
Bei Fußballspielen sind in der Regel auch Sicherheitsdienste der Stadien vor Ort, um für Ordnung zu sorgen. Die Polizei wird nur wegen der teilweise hohen Agressionslage der Fans benötigt - um diese und die Unbeteilligten vor deren Eskapaden zu schützen. Das ist es, was dem Steuerzahler dann auf der Tasche liegt: die Unbeherrschtheit weniger kostet der Allgemeinheit Geld.
Schön und gut, wenn der DFB die Vereine zu Strafzahlungen wegen Pyros oder so einem Scheiß verdonnert, aber die Kohle für die Polizeieinsätze können die da schon auch mal locker machen...
Ganz fair wäre es natürlich, wenn die direkten Verursacher zahlen müssten, aber das passiert sowieso nicht.
Ist wie bei Pyro und co. Wenn mal jemand gefasst wird, kriegt der seine Sozialstunden und Stadionverbot und das wars. Unsere Richter, gerade die in Bremen, sind sowas von lasch und haben immer nur Mitleid mit den Leuten. Da wird dann gesagt "Ach, man kann den jungen Bengel doch nicht 50000€ zahlen lassen. Der muss dann ja in die Insolvenz und sein ganzes Leben ist zerstört....". Und ich denke mir immer nur "Na und?" Selbst schuld. Wäre mal ne Abschreckung."
Ich hätte wetten können, es kommt einer von euch beiden mit 1860 an, aber die nehmt wohl nicht mal mehr ihr war.![]()
Wieso sollen wir einen Verein wahr- und ernst nehmen, der seit Jahren versuchen will, mithilfe eines Investors die Ligen zu plätten und gerade auf dem besten Weg in die dritte Liga ist? Das Beispiel zeigt einmal mehr, dass Leipzig es auch einem verdammt guten Management und Rangnick selbst zu verdanken hat, dass sie überhaupt da stehen, wo sie jetzt stehen. Erfolg definiert sich nicht nur durch einen Investor. Man muss mit dem Geld auch was anfangen können. Ehrlich: Ich fange langsam wirklich an, von Leipzig beeindruckt zu sein. 1860 ist es ist nicht wert, sie als Rivalen zu betiteln. Ich bin da echt mal gespannt, was sich der Scheich da ausdenkt, falls die wirklich absteigen. Da ist die Kacke garantiert nur noch mehr am dampfen...
Gar nicht, weil ich nach wie vor nichts mit solchen Vereinen anfangen kann. Ich werde auch weiterhin was gegen Leipzig haben, die im Grunde nach meinen (ja sehr eigenen) Ansichten benutzt werden, um Werbung für ein Brausegesöff zu machen und es zu vermarkten. Deshalb fand ich es auch ne ziemlich starke Aktion von Schalke, als sie nach dem Spiel gegen Leipzig mal knallhart Monster-Dosen auf die PK hingestellt haben
Trotzdem gebührt ihnen Respekt und Anerkennung bzw. am meisten für Rangnick. Ich habe ihn vor Leipziger Zeiten zB auch auf Schalke für einen sehr sympathischen, fähigen Mann gehalten, der wirklich Ahnung hat von den Dingen, die er tut. Sich Gelder zu ercheaten ist eine Sache. Richtige Entscheidungen im Personalwesen, bei den Finanzen, in der Führunng etc zu treffen eine andere. Und hier hat u.a. auch Rangnick sehr viele richtige Entscheidungen getroffen. Wäre der nicht da, würde Leipzig garantiert nicht da stehen, wo sie jetzt sind. Und sie haben letztendlich natürlich eine blutjunge, dafür sehr gerissene und willensstarke Mannschaft. Ich kann mich nur wiederholen: Ich wünsche ihnen weder den Tod noch will ich mich gegen diesen Verein radikalisieren. Ich kann auch ohne diese beiden Dinge diesen Brause-Verein nicht mögen. Trotzdem kommt kein Fußballfan drum herum, die Leistungen, die Leipzig dieses Jahr gebracht hat, zu honorieren und anzuerkennen.
@Daen:
Was hat Brych/BVB jetzt mit Gräfe/Hamburg zu tun?
Prügelnde "Fans" gibt es in jedem Lager. Kann man effektiv garnicht viel gegen tun.
Ich hab nix gegen den BVB und ich hab nix gegen die Bayern (jedenfalls nix effektives). Beide haben Dreck am stecken, sowie jeder andere Verein auch.
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Lars, hast Du Quellen zu den Zahlen? Sprich wenige Fans bei Hoffenheim etc? Würde mich echt mal interessieren. Ich weiss echt nicht, ob die Fanlobby nicht langsam wirklich zunimmt. Und das nicht nur aus Erfolgsgründen.
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