Seite 2 von 6 ErsteErste 123456 LetzteLetzte
Ergebnis 21 bis 40 von 110

Thema: Triggerwarnung bei RPGmakergames

  1. #21
    Zitat Zitat von Lil_Lucy Beitrag anzeigen
    Hä?
    Es gibt Leute, die sich durch alles mögliche persönlich angegriffen fühlen und dann tödlich beleidigt sind, auch wenn es sich nur um einen harmlosen Joke handelt.

  2. #22
    Wisst ihr, es ist eine Sache, eine Meinung zu haben und diese mehr oder weniger witzig zu verpacken, und eine andere, sich mit Ironie oder anderen Mitteln über andere User lustig zu machen. Gerade im Internet kommt manchmal (oder meistens) nicht so gut rüber, wie man etwas meint, und da passiert es schnell, dass sich jemand angegriffen fühlt oder diesen "Joke" eben nicht so witzig findet.

    Wenn einem sowas öfter passiert, könnte man ja eventuell mal drüber nachdenken, ob das am eigenen Kommunikationsstil liegt, dass witzig gemeinte Zusätze nicht immer so gut ankommen.

    /Modpost

  3. #23
    @Caro
    Letztendlich macht es aber keinen Unterschied, weswegen jemand Angstzustände bekommt, ganz gleich, ob ein traumatisches Ereignis dahinter steckt oder die Angst vor Spinnen. Wollte man das eine dem anderen vorziehen, könnte man das neutral betrachtet nur damit begründen, dass ersteres viel häufiger vorkommt. Ich glaub auch, dass die offiziellen Kategorien niemanden vor Angstzuständen schützen sollen, sondern eher Entscheidungshilfe sein wollen, falls jemand etwas aus moralischen Gründen nicht sehen will oder darf (Kinder/Jugendliche aus der Sicht der Eltern).

    Ich würde Spiele taggen, in Suchmaschinen zum Beispiel, obwohl Owly schon recht hat, manche Begriffe könnten Spoiler sein, was auch nicht jeder gut findet, aber explizite Warnungen am Anfang des Spiels finde ich eher befremdlich. Zum Beispiel dieses "In diesem Spiel wird Gewalt explizit dargestellt." Hab ich früher auch gemacht, heute würde ich es nicht mehr tun. Egal wie man Gewalt mit kleinen Pixelfiguren darstellt, mehr als Tom & Jerry ist das nicht.

  4. #24
    Ich finde ebenfalls, das so ein kleiner Vermerk nicht falsch ist.
    Denn Horror ist nicht gleich Horror (oder welches Genre eben gewählt wird).
    Es gibt z.B. Leute, die mit Blut und Gewalt keine Probleme haben, da können Körperteile durch die Gegend fliegen und die finden das lustig, aber sobald es um eine Vergewaltigung geht bekommen sie Panik.
    Und die Packung/Klappentext (beim Maker entsprechend die Forumsvorstellung) verrät nicht unbedingt jede Art von Trigger, die vorkommen können.
    Und wegen Therapie: Vielleicht machen die Leute, die einen Trigger haben ja aktuell eine um mit dem Problem fertig zu werden. Und im Laufe dessen Spielen sie halt Spiele mit den entsprechenden Themen. Dennoch muss man ja nicht gleich mit Hardcore-Sachen anfangen, sondern eher mit Spielen, wo das Thema etwas subtiler angegangen wird. Eine Warnung am Anfang könnte dann beim einordnen helfen: Ist es eher leichte Gewalt oder gleich inklusive Abschlachten und viel Blut (rote Pixel können auch (in der Menge) ein entsprechender Trigger sein)?

    Auch finde ich nicht, dass ein Makergame keine starken Trigger haben kann (oder nur schwache) weil es eine niedrige Auflösung hat. Von Büchern kann man ja auch schlaflose Nächte bekommen. Und da gibt es keine Bilder. Die Fantasie kann oft grausamer sein als jedes Bild. Vor allem ist die eigene Fantasie immer perfekt auf die eigenen Ängste abgestimmt. Wenn der Ersteller es versteht mit der Angst richtig zu spielen, dann kann auch eine verpixelte Welt zu Panikattacken und Schreikrämpfen führen. Dann traut sich der Spieler nicht ein Feld weiterzugehen aus Angst was dann passieren kann, dafür braucht es keine ultrarealistische VR-Grafik wo man sich nicht traut um die nächste Ecke zu schauen.

    Also einfach eine Warnung vorschalten (nur nicht zu lange anzeigen lassen, sonst nervt sie wirklich) und wer sie nicht braucht, ignoriert sie einfach wie auch bei kommerziellen Spielen schon.

    //EDIT
    @Caro: Guter Comic. Bringt einen zum Nachdenken.

    Geändert von Eddy131 (05.07.2016 um 19:43 Uhr)

  5. #25
    Nachdem ich mir die ganzen Kommentare hier durchgelesen habe, werde ich wohl eine Warnung einbauen, so, dass man sie nicht unbedingt sieht, wenn man das Spiel startet (weil es ein bisschen spoilernd sein kann, denke ich), aber so, dass man sie finden kann, wenn man sich informieren will. Vielleicht wirklich als zusätzliche Datei oder als Unterpunkt im Startmenü (Da ich eh mein Startmenü selbst zusammenstellen will, sollte das kein Problem sein).
    Da ich selbst auch ein bisschen zart besaitet bin und beispielsweise keine Horrorrpgmakerspiele selbst spiele, weil ich davon wirklich Alpträume bekomme, kann ich eben auch verstehen, dass Leute Angstzustände bekommen, vor allem wenn es eben gezielt um traumatische/charakterbildende Ereignissen gehen soll. Und psychische Gewalt empfinde ich auch meistens schlimmer als physische, obwohl es mir da auch ähnlich wie @Lonicera geht.

    (Mein Spiel soll übrigens in die Richtung Mystery/Drama/Rätselspiel gehen und gerade deshalb ist vielleicht die Triggerwarnung hilfreich. Bei einem Horrorspiel erwartet man ja vielleicht das eine oder andere, bei dem Genre aber vielleicht nicht unbedingt)

  6. #26
    @Lil_Lucy: Der Post hat keinerlei erkennbaren Zweck erfüllt und ein bedeutet da, wo ich herkomme, nichts Gutes. Das wirkte halt arg wie Trivialisierung.
    Das Ding ist, du sagst du kennst das und für dich funktioniert das so und so. Das ist klasse. Aber solche Angelegenheiten sind völlig individuell, du bist kein Maßstab. Bei manchen kann dasselbe Erlebnis heftige Reaktionen auslösen. Du sagst, du wölltest das nicht. Dann ignoriere vorhandene TWs halt, dir ist da niemand böse und es verlangt auch niemand, dass ein Entwickler da eine Link's Awakening-Infodump-Eule vor das Startmenü setzt.

    @Mijani: Schön, wenn du eine Lösung für dich gefunden hast ^^ Menüpunkt wäre optimal, da ist es jederzeit einsehbar und kann nicht verloren gehen.
    EDIT: Grüße von meiner Liebsten, die ich hierzu auch mal befragt hab

  7. #27
    Ich würde wenn dann eher zu einem Punkt im Menü tendieren (und um auch wirklich alle glücklich zu machen kannst du auch eine Spoilerwarnung hinter den Menüpunkt der Triggerwarnung packen ).
    Als extra Datei im Spieleordner finde ich in mehrfacher Hinsicht problematisch. Einerseits könnte die Datei verloren gehen (bzw. von anderen entfernt und ohne Warnung weiter verteilt werden, weil die sie unnötig finden) und anderererseits schauen recht wenige Leute, was im Spieleordner neben der .exe-Datei noch so ist. Ich mache das auch nur, wenn ich weiß, das da noch was ist (weil der Ersteller im Thread geschrieben hat, dass es eine Lösungsdatei gibt und ich an einer Stelle nicht weiter komme etwa) und wenn ich das wirklich brauche.
    Also da wäre sie meiner Meinung nach einfach verschenkte Mühe (das Erstellen des Bildes und allein schon die Diskussion hier ist ja auch schon etwas an Arbeit ).

  8. #28
    Zitat Zitat von Caro Beitrag anzeigen
    Wisst ihr, es ist eine Sache, eine Meinung zu haben und diese mehr oder weniger witzig zu verpacken, und eine andere, sich mit Ironie oder anderen Mitteln über andere User lustig zu machen. Gerade im Internet kommt manchmal (oder meistens) nicht so gut rüber, wie man etwas meint, und da passiert es schnell, dass sich jemand angegriffen fühlt oder diesen "Joke" eben nicht so witzig findet.

    Wenn einem sowas öfter passiert, könnte man ja eventuell mal drüber nachdenken, ob das am eigenen Kommunikationsstil liegt, dass witzig gemeinte Zusätze nicht immer so gut ankommen.

    /Modpost
    Deswegen verwendet man ja auch Emoticons. Der Zwinker-Smiley, der ja bekanntlich für Ironie oder Ist-Nicht-So-Erst-Gemeint steht, wurde ordnungsgemäß angebracht, deswegen verstehe ich nicht, wieso das gleich wieder so extreme Reaktionen hervorruft
    Zitat Zitat von Sephigruen Beitrag anzeigen
    @Lil_Lucy: Der Post hat keinerlei erkennbaren Zweck erfüllt
    Das war eine Anspielung auf das Thema dieses Threads.
    Zitat Zitat von Sephigruen Beitrag anzeigen
    und ein bedeutet da, wo ich herkomme, nichts Gutes.
    Von was für einem traurigen Ort kommst du denn, an dem ein freundlich zwinkerndes Mondgesicht etwas Schlechtes bedeutet?
    Zitat Zitat von Sephigruen Beitrag anzeigen
    Das Ding ist, du sagst du kennst das und für dich funktioniert das so und so. Das ist klasse. Aber solche Angelegenheiten sind völlig individuell, du bist kein Maßstab. Bei manchen kann dasselbe Erlebnis heftige Reaktionen auslösen.
    Es ging mir nicht darum was für mich funktioniert oder nicht, sondern ich wollte zu bedenken geben, dass Vermeidung und Rückzug das Problem nicht lösen sondern meist nur verschlimmern.

    Nochmal zum Thema (auch wenn das an diesem Punkt wohl völlig überflüssig ist): Eintrag im Startmenü ist wohl, wenn du es machst, auch aus meiner Sicht die vernünftigste Lösung. Textdateien im Spielordner werden weder gefunden noch beachtet und Extra-Screens nerven unter Umständen.

  9. #29
    Zitat Zitat von Lil_Lucy Beitrag anzeigen
    Der Zwinker-Smiley, der ja bekanntlich für Ironie oder Ist-Nicht-So-Erst-Gemeint steht, wurde ordnungsgemäß angebracht, deswegen verstehe ich nicht, wieso das gleich wieder so extreme Reaktionen hervorruft
    Der Kontext. Es gibt Themen, die sollten eher indiskutabel sein und nicht mit lustiger Ironie versehen werden. Warum musst du die Argumente von anderen überhaupt mit Ironie versehen? Weil du Recht hast und sie nicht?

    Zitat Zitat
    Von was für einem traurigen Ort kommst du denn, an dem ein freundlich zwinkerndes Mondgesicht etwas Schlechtes bedeutet?
    Von was für einen wohlbehüteten Ort du kommen musst, wenn du das noch nie in einem negativen Kontext erlebt hast...

    Zitat Zitat
    Es ging mir nicht darum was für mich funktioniert oder nicht, sondern ich wollte zu bedenken geben, dass Vermeidung und Rückzug das Problem nicht lösen sondern meist nur verschlimmern.
    Da du aber nicht der weltführende Therapeut aller Menschen bist, kannst du dir solche Hinweise einfach sparen. Du suggerierst dadurch, dass Leute, die sich Triggerwarnungen wünschen, sich einfach nicht genug anstrengen, weil DU hast es ja anscheinend auf die Reihe bekommen. Traumata und Phobien gehen aber nicht von heute auf morgen weg und oft ist es schlichtweg für die Betroffenen ohne LANGJÄHRIGE Therapie nicht möglich, "sich einfach der Angst zu stellen". Und da ist eine Kennzeichnung die simpelste Möglichkeit, damit umzugehen. Oder dürfen die Leute dann keinerlei Medien konsumieren, während sie in Therapie sind?

    Ich kann deinen Standpunkt zwar schon irgendwo nachvollziehen, aber du musst auch verstehen, dass deine Erfahrungen nicht zwangsläufig auf jeden Betroffenen zutreffen werden. Und diesen Umstand "lustig ironisch" aufzuwürzen, ist ignorant bis einfach nur merkwürdig.
    Ja, man überwindet diese Dinge nicht, indem man sie meidet, aber es geht dich als Außenstehenden einfach nichts an, wann und ob das eine Person schaffen kann oder nicht.

    Du fühlst dich durch Texteinblendungen belästigt/genervt/als nicht ernst genommen? Na dann rate mal, wie es tatsächlich Betroffenen geht, die zugunsten einer "Überraschung" getriggert werden (oder Leute, denen entsprechende Themen einfach nur unangenehm sind) und sich dazu dann anhören müssen "Na, hab dich doch nicht so! War doch nur lustig gemeint!"
    Ein Tipp: Man macht sicherlich keine Freudensprünge.

    Abschließend zum Thema:
    Ja, die vorgeschlagene Lösung sollte ausreichen, auch wenn ich nichts gegen eine Texteinblendung zu Beginn hätte. Die zwei Sekunden ggf. sind verschmerzbar. Da hat mir Windows schon mehr Zeit durch Update-Prozesse gestohlen.

    MfG Sorata

    P.S.: Ja, ich bin sehr energisch bei dem Thema, weil es mich und viele aus meinem Bekannten- und Freundeskreis betrifft und ein paar Leute hier ihr Halbwissen und ihre Ignoranz zur Schau stellen müssen. Aber ich weiß schon, ist ja alles nur voll ironisch und so ...

  10. #30

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Mal von einer anderen Warte aus : Manche Leute haben auch einfach so keine Lust auf Splatter, Gore, Sex und Gewalt, da muss man kein psychisches Wrack sein. Manchmal sind Leute auch Minderjährig und haben Eltern, die gerne wissen, was ihre Kinder konsumieren. Die sind dann vielleicht nicht "getriggert" , aber ich hab gehört, das sind nachvollziehbare Auswahlkriterien für die Medien, die jeder von uns konsumiert : Persönliche Vorlieben und Eignung für die Altersgruppe.

    Vielleicht hat dafür auch noch wer nen ironischen Smiley übrig :V

    P.S ein Makerspiel kann den Rahmen von 16x16 mittlerweile verlassen. Die Darstellerische Qualität hat sich enorm erhöht. Artworks können eine Hohe Auflösung aufweisen, die reicht um explizit darzustellen, was immer man möchte. Das Pixelargument zieht nicht mehr, davon ab das Spiele mit weit mehr als Grafiken arbeiten. Wer hier Professionell und Erwachsen Arbeiten möchte, sollte sich über solche Kennzeichnungen auf jedenfall Gedanken machen. Heißt ja nicht, dass man damit das komplette Intro voll klatschen muss, es wäre vermutlich nur EIN Screen an EINER Stelle. Das Spoilerargument find ich übrigens immer noch obsolet.

    Geändert von Sabaku (06.07.2016 um 10:41 Uhr)

  11. #31
    Es ist ja so: Das Wort "Trigger" wird, wie einige Reaktionen hier auch zeigen, von manchen (vor allem aus bestimmten Szenen) negativ aufgefasst und zwar nicht wegen seiner ursprünglichen Bedeutung, sondern wegen einer neuen, die es erst in den letzten Jahren bekommen hat. Ich will das nicht gutheißen, aber wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt, sollte man auch diese Seite betrachten. Es gibt eigentlich kaum eine größere Community, in der nicht jeder Beitrag, in dem "Trigger" fällt, sofort ins Lächerliche gezogen wird. Ich weiß noch, dass jemand in einem anderen Forum mal sagte, dass er Artikel, an deren Anfang eine Triggerwarnung steht, nicht lesen würde, weil er sie nicht ernst nehmen könne. Woher kommt das? Weil diese Leute Trigger nicht mehr mit Angstzuständen verbinden, sondern mit "sich (unberechtigt) angegriffen fühlen". Für sie ist jede Triggerwarnung nichts weiter als Propaganda der "Social Justice Warrior". Wobei sich die Frage stellt, ob nicht auch die andere Seite ein Stück weit zu dieser Fehlinterpretation beigetragen hat, indem sie schon warnt, wenn ein Thema umstritten sein könnte. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass - egal wer es macht - der Trigger im psychologischen Sinne nicht mit "Thema treibt mich auf die Palme" in einen Topf geworfen werden sollte.

    Außer Frage steht, dass niemand beim Spielen Angstzustände haben will. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob Spielentwickler in der Pflicht sind zu warnen. Dafür müsste ich wissen, wie oft es vorkommt, dass jemand wirklich überraschend auf einen Spielinhalt trifft, der intensiv oder über einen längeren Zeitraum psychisch belastet. Gleichzeitig stellt sich für mich wie gesagt die Frage, vor was gewarnt werden muss und vor was nicht. Einige Inhalte werden ja schon bevorzugt. Wobei man zurecht sagen könnte, dass diese Ungleichbehandlung kein Argument gegen eine Warnung ist.

    Gerade bei der sexuellen Gewalt, an die wohl häufig gedacht wird, wenn dieses Thema zur Sprache kommt, bin ich sowieso der Meinung, dass sie in einem Spiel (und nicht nur dort) nichts verloren hat, wenn man sich nicht ernsthaft damit auseinandersetzen will und kann(!). Vieles ist mMn falsch: eine reißerische Darstellung; die Mitleidsschiene; die Figur als hilfloses Opfer (das Gegenstück kommt gerade noch rechtzeitig, um die Figur zu retten) und natürlich erst recht das unverhohlene Ergötzen (s. Japan). Hier gehts für mich gar nicht darum, ob man davor warnt oder nicht, es gehört von vorne rein gar nicht ins Spiel.

    P. S. Mein Wissen über das, was Psychologen über psychische Störungen sagen, hab ich schon aus erster Hand, so ist es nicht.

    @Eddy
    Zitat Zitat
    Von Büchern kann man ja auch schlaflose Nächte bekommen. Und da gibt es keine Bilder. Die Fantasie kann oft grausamer sein als jedes Bild
    Ein Buch sagt dem Leser: Stell dir alles bildlich vor, was ich erzähle. Ein Spiel oder Film sagt dem Zuschauer: Ich übernehme die Bilder. Das versteht das Gehirn und deswegen nimmt es auch unterschiedlich wahr. Es spielt schon eine große Rolle, wie realitätsnah ein Spiel oder Film etwas darstellt und wie es inszeniert wird. Um das Beispiel mit der Spinne wieder aufzugreifen: Ein lebensechtes Bild einer Spinne wird jemanden mit Arachnophobie wohl eher stören als ein paar Pixel mit Beinen dran. Mir gings ja letztendlich um die Frage: Bei wie vielen Menschen könnte ein Makerspiel Angstzustände auslösen?

    @Sabaku
    Das ist aber mMn ein anderes Thema. Man könnte in der Spielvorstellung kontroverse Inhalte per Icon oder Tag darstellen, warum nicht?

    Zitat Zitat
    Das Spoilerargument find ich übrigens immer noch obsolet.
    Das finde ich aber nicht. Es gibt Geschichten, die bewusst fröhlich anfangen, um dann überraschend düster zu werden. Da möchte der Autor natürlich vorher nicht verraten. Man kann von solchen Geschichten halten, was man will, aber manchmal möchte der Autor schon aus künstlerischen Gründen etwas verschweigen.

  12. #32
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    @Eddy
    Ein Buch sagt dem Leser: Stell dir alles bildlich vor, was ich erzähle. Ein Spiel oder Film sagt dem Zuschauer: Ich übernehme die Bilder. Das versteht das Gehirn und deswegen nimmt es auch unterschiedlich wahr. Es spielt schon eine große Rolle, wie realitätsnah ein Spiel oder Film etwas darstellt und wie es inszeniert wird. Um das Beispiel mit der Spinne wieder aufzugreifen: Ein lebensechtes Bild einer Spinne wird jemanden mit Arachnophobie wohl eher stören als ein paar Pixel mit Beinen dran. Mir gings ja letztendlich um die Frage: Bei wie vielen Menschen könnte ein Makerspiel Angstzustände auslösen?
    Dem würde ich gerne - zum Teil - widersprechen. Klar hat ein hochauflösendes Bild eine andere Wirkung als eine eher symbolhafte Darstellung. Dennoch arbeitet die Fantasie immer mit.
    Beispiel: Kennt einer X-Faktor? Diese Serie, wo man 5 Kurzfilme gezeigt bekommt und ein paar davon sind Fiktion und ein paar beruhen auf wahren Begebenheiten (darüber lässt sich streiten, aber darum geht es jetzt nicht).
    Da gab es eine Folge, wo eine Frau so von ihrer Schönheit eingenommen war, dass sie mit einer Kosmetikerin streit anfing, weil sie ne Kleinigkeit nicht ganz perfekt hinbekommen hat. Die hat sie daraufhin verflucht und seitdem sieht sie sich selber im Spiegel immer als unglaublich hässlich, obwohl sie nach wie vor gut aussieht. Und das Spiegelbild wurde gezeigt, ich hab damals (etwa 12 Jahre alt) davon Alpträume bekommen und meine Fantasie hat das Bild ordentlich ausgeschmückt.
    Das Bild im Film sah garnicht so schlimm aus, die Qualität war nicht besonders hoch und der Film war auch nicht wirklich düster. Und selbst damals hatte ich schon richtige Horrorfilme gesehen, die mich nicht so stark beeinflusst hatten.
    Also egal wie gut oder schlecht die Auflösung ist, Fantasie ist immer ein Faktor. Teilweise auch erst im Nachhinein, wo die gesehenen Bilder durch eigene Ängste erweitert und angepasst werden.

    Aber wie so oft kommt es auch sehr stark auf den Menschen an, wie er etwas aufnimmt. Selbst wenn das gleiche Thema in 2 verschiedenen Filmen ähnlich aufbereitet wird kann der eine Film locker aufgenommen werden und der andere zu Angstzuständen führen. Das wäre zwar extrem, aber ist durchaus möglich. Die menschliche Psyche arbeitet zu komplex als das man sie auf bestimmte Trigger herunterbrechen könnte. Deshalb lernen Psychologen auch so lange und müssen sich dann immer noch manchmal Jahre mit einzelnen Patienten beschäftigen um kleinste Erfolge zu erzielen.

  13. #33
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Außer Frage steht, dass niemand beim Spielen Angstzustände haben will. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob Spielentwickler in der Pflicht sind zu warnen. Dafür müsste ich wissen, wie oft es vorkommt, dass jemand wirklich überraschend auf einen Spielinhalt trifft, der intensiv oder über einen längeren Zeitraum psychisch belastet.
    Ich erwarte von mir und anderen Spielenwicklern schlichtweg, dass man sich (auch gerne intensiv) mit dem befasst, was man in sein Spiel packt und es entsprechend markiert. Man wird ja wohl pi-mal-Daumen einschätzen können, welche Zielgruppe (Alter, Interessen, etc.) man ansprechen will.

    Zitat Zitat
    Gleichzeitig stellt sich für mich wie gesagt die Frage, vor was gewarnt werden muss und vor was nicht.
    Kelven, ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum es so schwer für dich ist, dahinter zu steigen?
    Es hängt schlichtweg vom Fokus/der Thematik des Spieles ab. Wenn sich dein Spiel hauptsächlich um Traumata und psychologische Themen dreht bzw. ein nicht gerade kleiner Teil des Contents, dann ist es recht wahrscheinlich, dass sich eine Warnung lohnen würde. Und du musst da keine Liste allermöglichen Fälle abgrasen, sondern gib einfach einen zusammenfassenden Oberbegriff an.

    Dein Spiel beschäftigt sich mit Themen, die Phobien und der menschlichen Psyche zuordnungsbar sind? Dann gib das einfach so an (oder nimm halt "Horror"). Fertig.

    Du wirst sicher bemerken, dass ich keinen Prozentsatz genannt habe, ab dem man diese Zuordnung treffen sollte: Weil ohne weiteres kaum möglich ist.
    Man kann aber
    a) sich mit seinem Spieleinhalten und ihrer Brisanz beschäftigen
    b) Betatester dazu befragen, wie sie die Inhalte empfinden und ob sie da Warnungen als hilfreich empfunden hätten

    Davon sollte man eine genauere Vorstellung bekommen, ab wann man etwas markieren könnte und bei manchen Themen Bereichen hilft sogar das Jugendschutzgesetz weiter.

    So komplex ist es wirklich nicht. :T

    MfG Sorata

  14. #34
    Zu dem Thema Video Game Ratings und hier spezifisch Content Descriptors könnte man viel sagen. Hauptsächlich dienten die in erster Linie dazu, Eltern mit wenig Durchblick eine simple Möglichkeit zu bieten durch leicht sichtbare Hinweise in Kombination mit dem eigenen Urteilsvermögen die Eignung zum Konsum der Sprösslinge zu evaluieren.

    Allerdings wird das Ganze stets von einer dritten Partei durchgeführt, die "objektiv" bewerten soll. Ob das jetzt immer so der Fall ist, oder ob an bestimmten Stellen auch Geld fließt, um bestimmten Einstufungen zu entkommen sei auch erstmal dahingestellt. (GTA "husthust").
    Entwickler selbst stehen daher auch gar nicht in der Befugnis, eine objektive Einstufung ihrer Spiele vorzunehmen. Da könnte ja jeder kommen.

    Daher geht es bei der Diskussion auch gar nicht darum, sondern vielmehr um eine komplett individuelle Entwicklereinschätzung des eigenen Werkes. Objektive Maßstäbe gibt es also meiner Meinung nach keine wirklich sinnvollen, um auf Kelvens Frage danach einzugehen.
    Vielmehr ist jeder Entwickler selbst gefragt, ob er Inhalte seines Spiels als "problematisch" ansieht und ggf. vor diesen warnen möchte.

    Darüber hinaus erschließt sich mir eine Diskussion aber nicht. Es steht in der Eigenverantwortung der Entwickler. Tut das jemand nicht, ist es okay. Tut es jemand, ist es auch okay. Hinweise stören niemanden. Den Entschluss über Eigenverantwortung kann man niemandem ab- oder zusprechen.

  15. #35

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Kelven ist auch gar nicht das Problem. Sich über den Begriff "trigger" lustig machen, weil er von ein paar zuvielen tumblr-Usern in den Mund genommen wird, ist das Problem. Oh, und die Faulheit den EINEN Screen wegzudrücken. Das ist ziemlich problematisch. Der Rest ist diskutabel, also fände ich es toll wenn sich mehr Leute daran beteiligen oder sogar Problemlösungen bieten.

    Und auch wenn (wie ich schon erwähnt habe) wir hier leider keine richtigen "Ratings" vergeben können, ist es sicherlich nie verkehrt, eine eigene Selbsteinschätzung des Spielinhalts kundzutun.

  16. #36
    Das Wort Trigger ist genau das: Ein Wort. Sehr viele Menschen fühlen sich heutzutage dazu genötigt, andere Worte für etwas Altbekanntes zu finden, um es neu zu umschreiben. Mir ging das schon vor mindestens 10 Jahren auf den Sack. Wir können uns gerne einen neuen Begriff ausdenken, ändern wird das am Kontext aber natürlich nichts. Die Leute sollten halt lieber lernen, Worte kontextbezogen zu sehen. Bestimmte Hunderassen mussten wir ja auch noch nicht umbenennen nur weil man denken könnte dass man von weiblichen Körperpartien spricht.

    Zu Leuten, die zu faul sind einen Screen durchlaufen zu lassen oder wegzudrücken hab ich nichts anderes zu sagen als: Pech gehabt? Das sind dann auch bestimmt Leute, die niemals ins Kino gehen, oder? Oder zumindest immer erst zusammen mit dem Eismann den Saal betreten.

    Korrekt, jeder Entwickler steht in seiner Eigenverantortung, aus seiner Sicht problematische Inhalte seines Spieles zu kennzeichnen. Ganz ehrlich: Wenn irgendein Spielemacher aber davon ausgeht, dass Inhalte eben problematisch sein könnten, dann würde er sie auch kennzeichnen.
    Allgemein reden wir also eher darüber, ob Entwickler uneducated sind, wenn sie etwas das aus externer Ansicht problematisch ist, nicht kennzeichnen. Und da hört es für mich ohne einen richtigen Maßstab (den hier niemand setzen kann) dann auch auf weil man sich eh nur im Kreis dreht.

    Daher: Ich finde es löblich, wenn Entwickler vor Dingen warnen, wenn nicht, dann muss man das eben erstmal akzeptieren. Wenn es dann Probleme gibt, kann man den Entwickler ja darauf hinweisen. Nur weil er keine Informationen angegeben hat, heißt das ja nicht, dass das böse Absicht war, sondern vielleicht weil er es einfach nicht besser wusste. Was er dann aus diesem Feedback macht ist seine Sache.

  17. #37
    Eine weitere Möglichkeit wäre, zu Beginn eine Triggerwarnung einzubauen und im Menü die Möglichkeit bieten, diese abzustellen. So sieht sie jeder beim ersten Mal, wenn sie ihn stört setzt er bei den Optionen den entsprechenden Haken und gut ist.
    Oder die Warnung taucht nur beim ersten Starten auf und wird dann automatisch für die Zukunft entfernt und kann dann gegebenenfalls im Menü nochmal nachgelesen werden.
    Das wäre meiner Meinung nach so ziemlich die beste Lösung, da auch nicht alle Spieler in die Einstellungen schauen, sie die Warnung erhalten, dann aber nicht mehr von ihr "belästigt" werden. Ist die Warnung für einen wichtig schaltet man das Spiel ja eh nicht mehr an und alle anderen ignorieren sie und müssen sie sich danach nie wieder ansehen

  18. #38
    Dumme Frage, die mir gerade durch den Kopf ging: Wenn ich ein kommerzielles, richtig, richtig teures Triple-A-Spiel starte wie zum Beispiel Assasins Creed, kommt da doch auch immer dieser Hinweis mit dem "Unser Team kommt aus verschiedenen Kulturen, pipapo", und wenn ich Life is Strange lade, kommt auch immer der Hinweis mit dem Autosave und das sind auch Bildschirme, die ich nicht überspringen kann und ich laufe deswegen nicht Amok? Was genau ist denn so schlimm an einer 3-Sekunden langen Einblendung zu Beginn des Spiels? Ich verstehe da in der Hinsicht das Problem irgendwie nicht?

  19. #39
    @sorata
    Die Frage war so halb rhetorisch gemeint, um das zu verstärken, was ich vorher schon ansprach. Nach objektiv Maßstäben, um es mit Innoxius' Worten zu sagen, muss man vor dem einen nicht mehr warnen als vor dem anderen. Objektiv gesehen spielt es wohl auch keine Rolle, wie groß die Bedeutung vom problematischen Inhalt ist, weil ja schon eine einzige Szene ausreichen könnte, um einen Angstzustand auszulösen. Wie gesagt spricht das nicht gegen eine Warnung, aber etwas widersprüchlich ist es schon, wenn man sagt: hier muss man unbedingt warnen, hier ist es egal.

    Eigentlich besteht doch nur dann Gefahr, wenn ein fragwürdiger Inhalt auftaucht, von dem das Publikum nichts wissen kann. Ein Artikel mit dem Titel "Meine Erfahrungen mit [Thema]" braucht keine Warnung, weil der Titel schon Warnung genug ist. Sobald sich ein Spiel ausgiebig mit einem kniffligen Thema befasst, wird der Entwickler das in der Vorstellung auch sagen. Es geht also in erster Linie um Spiele mit problematischen Inhalten, die nicht Hauptaugenmerk sind. Ich bin skeptisch, ob vor denen wirklich gewarnt werden sollte.

    Innoxius hat mit seiner nüchternen Einschätzung schon recht: Es liegt im Ermessen des Entwicklers. Beides - zu warnen oder nicht zu warnen - ist neutral betrachtet in Ordnung. Nun sind viele Menschen aber nicht so nüchtern, daher kommt dann auch der Streit. Die einen sagen "Was, du hast davor nicht gewarnt?" und die anderen sagen "Was soll denn die Triggerwarnung, bist du einer von SJWs?" In beiden Fällen hat das negative Auswirkungen für den Entwickler. Das kann z. B. auch psychisch belastend sein, wenn dann wegen dem Spiel die Fetzen fliegen.

    Persönlich würde ich, falls ich ein Thema so darstelle, dass ich der Meinung bin, die Darstellung könnte jemanden belasten, das in der Vorstellung auch sagen. Spreche es nicht an, dann bin ich im Umkehrschluss der Meinung, dass die Darstellung nicht "schlimm" genug ist, um jemanden zu belasten. Es gibt Inhalte, vor denen ich nur unter Umständen warnen würde. Vor Gewalt z. B. nur dann, wenn ihre Darstellung über ein Maß hinausgeht, das für Spiele üblich ist. Es gibt auch Inhalte, vor denen ich gar nicht warnen würde, z. B. vor Sex. Am Sex gibt es nichts Anstößiges, genauso wenig wie an homosexuellen Figuren, vor denen würde ich auch nicht warnen.

    @Caro
    Eigentlich hat sich doch gar keiner darüber beschwert, dass man einen zusätzlichen Screen anschauen muss, meine ich.

  20. #40

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    @Kelven auf der ersten Seite wurde erwähnt, dass es ein Screen mehr wäre, den man wegklicken müsse. Außerdem wurde davon geredet, man fühle sich intelektuell beleidigt von solchen Warnhinweisen, direkt nach dem eingebracht wurde, man würde nur warnen um sich rechtlich abzusichern und Schmerzensgeldwarnungen zu entgehen, wie auf Kaffeebechern. War garantiert lustig gemeint, dann wiederum kenne ich genug Leute, die würden das ernst meinen

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •