Ergebnis 1 bis 16 von 16

Thema: Character Challenge

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    @Owly
    Ich finde es nicht schlimm, dass Filme und Spiele, die mMn den Filmen näher sind als den Büchern, nicht so ausführlich über das Innenleben der Figuren sprechen wie Bücher. Wenn es auf das "Warum" ankommt, gelingt es mir meistens auch ohne Beschreibung der Gedanken recht gut, es zu verstehen. Ich muss das aber auch sagen, weil ich Filme und Spiele deutlich mehr mag als Bücher. Ich würde in einem Spiel also eher zu den Mitteln des Films greifen, obwohl ich selbst schon mal eine Ausnahme gemacht hab und eine Erzählstimme einbaute. Ich finde aber, dass ein Erzähler, in einem Spiel, Spieler und Spielfigur voneinander entfernt. Und gerade in einem Spiel soll das Abenteuer ja life miterlebt und nicht nur nacherzählt werden.

    Ich würde ein Spiel mit solchen Dialogen spielen. ^^ Wenn jeder so spricht, hast du Shakespeare. Aber du hast recht, man sollte Kunstsprache nicht mit Fantasy-Atmosphäre verwechseln. Ich bin zwar der Meinung, dass Figuren in Fantasy-Spielen schon etwas anders reden sollten als Teenager in der Moderne, aber übertrieben verschnörkelt sollte die Sprache trotzdem nicht sein. Vor allem sollte sie zur Figur passen. Ich meinte aber auch nicht die extremste Form der Kunstsprache, sondern allgemein gewitzte Dialoge, die so gut aufeinander abgestimmt sind, wie es in echt spontan kaum möglich wäre. Die Autoren denken ja lange über die Dialoge nach, ein Luxus, den man in echt nicht hat. Auch das gibt Geschichten aus meiner Sicht etwas Künstliches, macht ihre Dialoge aber auch viel unterhaltsamer als das oft zusammenhanglose Wirrwarr der Realität.

    @Eddy131
    Zitat Zitat
    Gerade bei Animes sieht man immer wieder die gleiche Handvoll an Stereotype, die da bewusst stark überzeichnet und beschränkt genutzt werden. Aber auch hier findet man nur bestimmte gut. Deren Doubles machen nicht viel anders, werden aber durch kleine Details anders dargestellt und schon kann sich die Waage des Mögens zur anderen Seite neigen.
    Dahinter steckt eine ganz einfache Wahrheit: Ob uns etwas gefällt oder nicht, entscheiden wir nicht über Logik, sondern über Emotion und Emotionen sind launisch. Manchmal reicht die kleinste Kleinigkeit, um sie umschlagen zu lassen. Außerdem urteilen wir nie neutral. Gefällt uns ein etwas aus einem Film, Buch oder Spiel besonders gut, so neigen wir dazu, auch den Rest in einem positiveren Licht zu sehen, weil wir sonst den einen guten Aspekt durch unseren Missmut auch ein wenig schmälern würden und umgekehrt gilt dasselbe. Ok, das war jetzt wieder sehr kompliziert ausgedrückt. Einfacher: Wir drücken gerne ein Auge zu, wenn uns etwas gefällt. Manchmal auch beide.

  2. #2
    @Kelven: Gerade den Erzähler sehe ich als großen Vorteil eines Buches. Gerade wenn man Bücher und darauf basierende Filme miteinander vergleicht: egal wie nah der Film am Buch ist, der Film ist immer unlogischer. Den Punkt oben mit 'eine Figur muss konsistent sein', dass ist in Filmen wichtiger als in Büchern. Weil im Buch ist die Zeit von der Entscheidung bis zur Handlung oft nur ein paar Sekunden, manchmal auch praktisch garnicht vorhanden (bei instinktiven Handlungen etwa). Im Film denkt man nur "What the..?!? Warum macht der das???", im Buch kann der Autor dann locker dutzende Seiten (Lesezeit: 1.000 mal länger als die Handlung an sich) darüber schreiben, warum die Figur spontan genau das tut, was sie tut. Und man wird mit einem Gefühl zurückgelassen, dass man alles verstanden hat und auch alles logisch ist.
    Wie gesagt: Gerade bei Filmadaptionen von Buch-Storys merkt man das am stärksten. Ich hab mir mal alle Harry Potter Hörbücher angetan und direkt darauf alle Filme gesehen (in einem Zeitraum von ca. 2-3 Wochen, also recht dicht hintereinander). Und ich dachte ständig "Der macht das weil X und Y und sie handelt so weil sie dabei an Z dachte." Im Film kommt das aber in keinster Weise rüber und ohne das entsprechende Hintergrundwissen kämen mir einige der Entscheidungen doch recht komisch vor (bzw. die Gründe wurden im Film umgeschrieben, damit man sie ohne Erzähler erklären konnte - meist zum Nachteil der Handlung.)

    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Dahinter steckt eine ganz einfache Wahrheit: Ob uns etwas gefällt oder nicht, entscheiden wir nicht über Logik, sondern über Emotion und Emotionen sind launisch. Manchmal reicht die kleinste Kleinigkeit, um sie umschlagen zu lassen. Außerdem urteilen wir nie neutral. Gefällt uns ein etwas aus einem Film, Buch oder Spiel besonders gut, so neigen wir dazu, auch den Rest in einem positiveren Licht zu sehen, weil wir sonst den einen guten Aspekt durch unseren Missmut auch ein wenig schmälern würden und umgekehrt gilt dasselbe. Ok, das war jetzt wieder sehr kompliziert ausgedrückt. Einfacher: Wir drücken gerne ein Auge zu, wenn uns etwas gefällt. Manchmal auch beide.
    Stimm ich dir vollkommen zu, genau das meinte ich (auch wenn du es besser ausgedrückt hast ^^)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •