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Ritter
Ich glaube Home arbeitet mit Erzähltafeln (nicht sehr gut, wie ich finde). Zwischendurch wird, wie in einem Stummfilm, Text eingeblendet, der Dinge beschreibt, die Grafik und Sound nicht leisten können.

Aber dieselbe Schwäche haben auch Current Gen-Spiele. Natürlich sieht man an der Mimik und hört an der Stimme, wie eine Figur fühlt. Aber das "warum" bleibt Innenleben. Literatur macht es ja so:
- "Sie seufzte, weil sie ihren eigenen Worten nicht traute."
- "Bei dem Gedanken musste er unweigerlich lachen und war wieder Kind, das am Küchengeruch erkennen konnte, wie kurz Heiligabend bevorstand."
Filme und Spiele können solche Details nicht ähnlich einfach erzählen. Egal wie ausgereift ihre Technik ist, weil es eine Sache der Erzählperspektive ist. Filme und Spiele haben eine Kamera, aber keinen Erzähler. Vor ein paar Jahren gab es ja dieses Hack'n'Slay mit Erzählstimme - keine Ahnung, wie gut das funktioniert hat. Ist es denkbar, einen Erzähler in Makerspielen zu haben, ob personal oder auktorial? Ohne dass es den Spielfluss bremst? Kann ich mir nicht vorstellen. Ich meine, Ara Fell hat eine kleine Erzählstimme, die manchen Dialogen vorgeschaltet sind und das Innenleben der Figur zeigt.
Nein, gestelzt klingen ist nicht schlecht, wenn gestelzter Klang erklärtes Ziel ist. Wenn die Hauptfigur aber durch die Welt zieht und permanent Sätze schmettert wie: "Seid Ihr noch bei euren sieben Sinnen? Des Bösen Antlitz muss durch meines Schwertes kalten Stahl zerfurcht werden!" (ok, das ist schon wieder fast zu gekonnt ...), weil Menschen "damals" halt so geredet hätten, ist das für mich die erwähnte schlechte Art von gestelzt. Ich glaube, es gibt zwei Kategorien von "gut", ganz grundsätzlich: Geplantes gut, und gut aus Zufall. Gut aus Zufall ist schlecht, weil es sich der Entwickler selbst nicht erklären kann.
Ich weiß was du meinst, mit dem "zum Spieler sprechen". Schätze ich. : P Figuren reden, weil der Spieler irgendwelche Informationen braucht und nicht aus eigenem Interesse. Gute Figuren sind sich nicht bewusst, dass sie Figuren sind. Auch deshalb lieben alle den Don Quijote.
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