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Held
Wow, dachte ich würde hier mit dem Spiel schon hart ins Gericht gehen 
Ich warte nur darauf, dass jemand (vielleicht Mathewmatosis in ein paar Jahren *g*) mal ein wenig Licht auf die Open World Struktur von BotW wirft. Man hört von 90% der Leute, dass das Spiel die genialste Open World EVER bietet, aber wirklich viele Argumente haben die meisten nicht dafür.
Gerade im Angesicht der Tatsache, dass es tatsächlich sehr viel repetitven Content gibt und das Spiel gar nicht mal so viele interessante Sachen (Locations UND Belohnungen) in seiner Open World hat, welche aber dafür gigantisch groß ist (wie war das, noch mal 50% größer als Skyrim oder so?). Einziger Punkt, den ich sehe, ist die hohe Freiheit beim Erkunden der Welt, an welcher sich zukünftige Open World Games messen müssen. Aber: wenn es in der Welt ohnehin so wenig zu sehen gibt, was ist der Punkt davon?
Von der Lore ist das Spiel sowieso fucked. Es passt einfach nicht zusammen. Es wird von einer Calamity erzählt, man sieht Ruinen, die GANZE MUSIK baut darauf auf, das Gefühl der Melancholie zu vermitteln, aber die Bewohner der Welt sind alle total chill. Kaum jemand macht den Eindruck, als würde es unter der Fuchtel von Calamity Ganon *wirklich* so schlimm sein. Der Yga Clan ist eine große Bedrohung, aber macht praktisch nichts und könnte nicht weniger relevant sein. Der Boss vom Clan ist dann auch nur ein Witz, was in jedem anderen Zelda gut funktioniert hätte, aber hier irgendwie vom Ton total fehlplaziert ist.
Endkampf fand ich auch bis auf die Inszenierung relatv lahm. Besonders, da er zu den wenigen aus der Reihe gehört, der praktisch nur eine Phase hat, weil die zweite ja so ein Selbstläufer ist.
Ein Punkt, in dem ich widerspreche, ist die Story. Vorweg, Zelda hatte noch nie ne gute Story und das ist hier auch nicht anders, aber hier ist sie wenigstens nicht hinderlich und die Erzählweise ist für ein (Sandbox) Open World Game auch gut gewählt. Sicherlich bleiben die Begleiter von Zelda sehr blaß, aber gemessen an dem Durchschnitt von Zelda NPCs sind sie nicht schlechter als welche aus, sagen wir mal, SS, TP, WW oder OoT. Der Eindruck entsteht vermutlich, weil man größtenteils nicht mit ihnen direkt interagiert sondern sie nur in Flashbacks sieht.
Die Mainstory halte ich auch nicht für schwächer als die in anderen Teilen. Gerade SS erzählt seine Geschichte mit vielen Cutscenes, hat aber praktisch nichts zu erzählen. TP ist wohl das storylastigste Zelda, aber hat einige Cutscenes, die einfach gar keinen Sinn ergeben und es einem vorkommt als seien sie aus einem gestrichenen Plot gewesen; hier besonderes Augenmerk auf so ziemlich alles, was einen "Horror"-Vibe auslöst. Die Nebengeschichte mit Zande ist auch relativ sinnfrei und erinnert an alte Megaman Plots, in denen einem das Spiel verkaufen will, dass Dr. Cossack sicherlich nicht für Dr. Wily arbeitet 
TP hat Midna, welches die Story trägt, und in BotW ist es Zelda direkt. Einziger Unterschied wieder, dass man mit Midna direkt interagiert, während es mit Zelda nur in der Vergangenheit ist.
Ich nehme Zelda jetzt einfach mal als Plotelement mit rein, weil sie in den meisten Teilen eher von symbolhafter Natur ist. Auch da würde ich sagen, dass BotW die bisher beste Zelda erschaffen hat. Sie hat einen eigenen Charaktere und eigene Motivationen und ihre Geschichte in der Vergangenheit hat einen gewissen Impact, weil man sieht, wo ihr Scheitern hingeführt hat. Hier wäre es vergleichbar mit Zelda in WW, welche wohl die beste aus der Reihe wäre, WENN sie nicht ab der Hälfte nur noch im Schloß chillen würde und jegliche Relevanz für die Handlung verliert. Selbiges gilt für die Zelda aus TP und die aus SS. Letztere ist nur am Anfang der Handlung ein eigener Charakter und der "Mainplot" besteht eine lange Zeit daraus, sie zu verfolgen ^_O
Klar, effektiv macht Zelda in BotW auch nicht viel anderes, weil sie in der Gegenwart ja nur im Schloß abhängt. Aber dadurch sind die Erinnerungsschnippsel meiner Meinung nach so clever: Über den Verlauf der Handlung wird man immer wieder mit Zelda und ihren Aktionen konfrontiert, sie ist selten ein Charakter, den man komplett vergisst (was man in WW, TP und SS durchaus einfach mal tun konnte). Einziger Punkt ist hier wohl, dass es für so ein langes Spiel zu wenige Storyszenen mit ihr gibt, das hätte man definitiv besser gestalten können.
Das spielt auch alles mit der Tatsache zusammen, dass Link selber nicht weiß, was in der Vergangenheit geschehen ist, genau wie der Spieler. Amnesie ist zwar nie ein guter Plotpunkt, aber im Vergleich zu Filmen halte ich ihn in Spielen für in Ordnung, so lange da Story und Gameplay zusammenpassen.
Geändert von Sylverthas (06.05.2017 um 11:13 Uhr)
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