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Held
"Hey, hattet ihr keine Klassenfahrten? Die Aufteilung ist enorm wichtig! Schaut, wir haben 12 Wohnungen, jeweils mit Doppelbett und Sofa... Und wir sind 20 Leute. Das ist schonmal gut, das heißt, niemand muss im Doppelbett kuscheln - also, außer, er oder sie möchte das."
Ja, Zoe, außer jemand möchte das. Und wir haben bestimmt nicht alle eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wer dieser jemand deiner Meinung nach sein sollte.
Hier rein, da raus, wie ich's mir dachte. Gott, was kümmert's mich eigentlich. Nebenbei Zoe, wie viele Leute sind bei deiner letzten Klassenfahrt umgekommen? Oder warst du zu sehr anderweitig beschäftigt um mitzuzählen?
...eine leise Stimme erklärt mir sehr deutlich, dass ich mich wie ein riesen Arschloch verhalte. Aber erstens geht es eh niemanden außer mir was an, was ich denke, und zweitens... Zweitens kommt mir bei dem Getue die Galle hoch. "Oh hey, wir Höhlenverschwörer, wir Team, alles ist toll und lustig, hahaha." Und 5 Minuten vorher bin ich noch das Bauernopfer für irgendeinen Scheiß und sogar zu unwichtig, als dass man mir erklärt, warum ich über die Planke springen soll. Fick dich doch einfach, Zoe.
Oder lass Casey das übernehmen, ist mir doch egal.
"Kann das nicht noch bis nachher warten?"
"Aber... Aber dann sind alle guten Plätze weg!"
Wow, Respekt. Scheint, als fiele Casey damit flach. Mit diesem zynischen Gedanken drehe ich mich wieder hin zum Monitor und Zoe damit demonstrativ den Rücken zu.
Peinliche Stille.
Gerade, als die Atmoshpäre von "angestrengt" zu "auf dem besten Weg zu toxisch" beginnt umzuschlagen...
"ESSEN! ALLE EINFINDEN IM KONFERENZRAUM DER 3B!"
...springt Ross plötzlich auf, sichtlich erleichtert, einen Vorwand gefunden zu haben, sich aus dem Staub zu machen. I feel you.
"Äh ja, wie Zoe sagte, die besten Plätze sind weg, wenn wir zu lange warten - das gilt auch fürs Essen."
"Ja, die fünf Schritte bis zum Zimmer gegenüber könnten uns schon einiges an Zeit kosten."
"Ach, stimmt. Wir essen ja im Konferenzraum... Wie auch immer,, wendet sich Ross plötzlich an mich, "Ich werde nach dem Essen sicher noch eine Weile hier bleiben. Neben dem PC gibt es hier auch noch einen Haufen Ordner und Akten, die vielleicht noch Aufschluss geben können. Ich könnte deine Hilfe auf jeden Fall gut brauchen. Casey und ich sind noch nicht besonders weit gekommen. Und da ich wohl ohnehin hier schlafen werde, wird mir das sowieso keine Ruhe lassen."
Ich nicke enthusiastisch, noch bevor Rossie den Satz zuende gesprochen hat. Nicht nur bin ich sehr dankbar für jede Beschäftigung, auch erledigt das die Frage, wo ich nach dem Abendessen hinsoll.
Ich tue es Rossie gleich und verschwinde auf den Gang, ehe Zoe ihre Bettenaufteilung wieder aufnehmen kann. Da mein Alibi für den Abend gerade ein Gespräch mit Nova anfängt, schlängele ich mich an den beiden vorbei in Richtung Küche, schnappe mir etwas Besteck und fange an, mich beim Rübertragen in Richtung Konferenzzimmer nützlich zu machen. Das Kochteam hat bestimmt nichts dagegen, nicht alles alleine rüberschleppen zu müssen.
Geändert von BDraw (10.06.2016 um 17:26 Uhr)
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Ritter
Ein Knopf war recht dominant. Sam drückte ihn und tatsächlich machten die Displays diesen charakteristischen Ton, den alten Röhrenmonitore so von sich geben und langsam wich der schwarzen Fläche ein Schneetreiben. Einige Minuten blickte Sam angestrengt auf die 6 Bildschirme. Immer wieder hatte er das Gefühl etwas zu sehen. War sich aber nicht sicher, ob es nicht einfach nur das Rauschen war. Wenn er sich zu sehr wünschte etwas zu sehen interpretierte er wohl in die willkürlichen Bewegungen mehr hinein als tatsächlich da war. Er sollte aufpassen und seinen Geist ganz frei machen und nichts erzwingen. Aber auch das brachte nichts. Jetzt sah er im Gegensatz sogar noch Bewegungen in seinen Augenwinkeln, die aus den Ecken hier im Keller stammten.
Sam gab es auf. Das brachte nichts.
Wieder schaute er auf die Steuereinheit. Grau in Grau präsentierte sie sich ihm. Eine einheitliche Fläche, nur die paar Schalter und Knöpfe ragten heraus. Kurzerhand zog er sich das T-Shirt aus und wischte damit alle Oberflächen ab, wo sich ein Knopf oder Texte wie etwa Geräteangaben oder etwas derartiges verbergen konnten. Dann beschäftigte er sich etwas mit den Kontrollen und versuchte ein Bild reinzubekommen. Anschließend waren die Kabel dran. Er hatte zwar kein Werkzeug dabei, aber viele Kabelboxen konnte man leicht öffnen oder auch mit ein wenig Kraftanstrengung aufbrechen, gerade bei dem Alter wurde auch Plastik etwas morscher, selbst bei der hohen Qualität die er hier bisher gesehen hatte.
Und wenn er schon dabei war überprüfte er auch gleich die Kabel und Anschlüsse der Funkanlage. Damit kannte er sich weniger aus, aber seine Auffassungsgabe war recht gut, und auch dort floss nur Strom durch die Kabel.
Wäre doch gelacht, wenn er als Elektriker nicht mit ein paar Kabeln fertig werden würde.
Für später nahm Sam sich vor in der Umgebung nach Kameras ausschau zu halten. Sofern jeder der Monitore jeweils mit einer Kamera verbunden war, waren sie wohl nicht dafür da um die Bewohner zu bewachen, was er bisher mitbekommen hatte gab es acht Häuser, also 2 Mehr als Monitore. Sams Vermutung war, Dass sie entweder die Umgebung überwachten oder bestimmte Punkte im oder außerhalb des Dorfes. Außenposten wären da eine Möglichkeit. Denn zumindest einen Hafen oder einen Landeplatz für Helikopter und/oder Flugzeuge musste es geben, sowas wäre ihm bei der Umrundung in dem kleinen Dorf aufgefallen. Natürlich konnten die Kameras aber separat ansteuerbar sein. Dann könnte es auch deutlich mehr als sechs davon geben.
Und Sam wollte sich beeilen. Auch wenn ihn das leere Bett oben beruhigt hatte, so machte er sich doch noch etwas sorgen um Nova. Da er sie quasi gerettet, oder zumindest gefunden hatte fühlte er sich irgendwie verantwortlich. Er sollte draußen mal schauen, ob er sie finden konnte.
Unterbewusst hatte Sam jedoch auch Angst vor dieser Begegnung. Noch mal so etwas wie im Keller würde er nur schwer ertragen können. Sam war mehr als froh, dass eine Erinnerung nur den schwachen Abglanz der Gefühle heraufbeschwören konnte, die man zu der Zeit durchlebt hatte. Und die würden ihm erstmal ausreichen. Er würde gerne hier unten für sich bleiben, aber seine Sorgen und seine mitfühlende Art würden ihn früher oder später dazu bringen nach ihr zu sehen. Ab und an warf er sogar einen Blick zur Tür hinüber, halb hoffend, das dort jemand erscheinen würde.
Geändert von Eddy131 (08.06.2016 um 23:21 Uhr)
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Legende
Casey machte sich auf zu 3B. Zumindest wollte er das und war gerade auf halbem Wege zum Ausgang, als ihn Zoe belustigt erinnerte, dass es ja genau im Konferenzraum nebenan war. Er wollte nicht zugeben, dass er noch recht vom Aufbau der Häuser verstand und meinte er wolle nur etwas frische Luft schnappen, folgte aber Ross und Zoe.
Im Konferenzraum angekommen, sah er wie Nova bereits Teller und Besteck reinbrachte, Iker half ihr energisch, vom Essen selber fehlte noch jegliche Spur, wohl noch nicht ganz fertig. Casey war gespannt was sie überhaupt zubereitet hatten. Nach dem letzten Tag war ihm wirklich alles Recht, was man irgendwie in einer Küche produzieren konnte. Beeren und Wurzeln, davon hatte er genug. Er musste an das Buch denken, dass er in der Höhle gefunden hatte. Sie würden es wohl nicht mehr brauchen. Außer einige der Pflanzen würden auch gute Gewürze abgeben. Auf der anderen Seite scheint Sarah ja überzeugt, dass man das Dorf ja nicht verlassen sollte.
Casey selbst war etwas ungeduldig. Er würde am liebsten direkt weiter in den Dokumenten suchen. Der PC war wohl im Moment, ohne die Passwörter, nicht weiter nützlich. Er hielt es auch für komplett unwahrscheinlich, dass sie die Passwörter in den Dokumenten, direkt neben dem PC, finden würden. Die einzigen Personen die sie gewusst hatten sind wohl verrückt im Wald und schriftliche Aufzeichnungen würden wohl gut, sehr gut, versteckt sein. Was wär es auch für eine verrückte Welt wo das Passwort zu jedem PC einfach direkt im Schrank versteckt ist. Auf jeden Fall hatte Casey kein Problem mit dem durchwühlen von analogen Datensätzen. Das gehörte noch immer zum A und O eines jeden guten Investigativjournalismuses. Er hätte aber kein Problem mit einer App die hunderte Seiten in wenigen Sekunden einscannt, natürlich als Text durchsuchbar. Vielleicht die nächste große Erfindung für den Technik-Fritzen, Ross?
Casey seufste. Langweilig, warum rufen die uns wenn nichts bereit ist?
Sein Blick fiel auf Zoe, die noch immer die Karte hantierte, in der sie die Schlafplätze notiert hatte. Die Karte wirkte noch immer wie das Produkt eines 3-Jährigen und einer handvoll Kreide. Vielleicht hatte die Organisation hier bei der Kartografie-Abteilung gespart?
"Na, schon alles herausgefunden, Holmes?", merkte er an als er ihr "Werk" betrachtete. "Sind eigentlich überhaupt alle Betten halbwegs in Schuss? Falls Sarah recht hat, stehen die Häußer ja seit Jahrzehnten unbesetzt da."
Geändert von Mivey (10.06.2016 um 14:41 Uhr)
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Young Imperial Combo
Ross merkte, wie das einfache Gespräch ihn irgendwie entspannte. Natürlich lag es auch daran, dass Nova wieder völlig normal wirkte, was eine seiner Sorgen deutlich schmälerte, aber es war auch ganz angenehm, den Kopf von PCs, Passwörtern und Halluzinogenen freizubekommen. Das ansehnliche Fleisch half auch, um seine Stimmung weiter zu heben.
"...wollte ich ja auch noch ein Statusupdate zu der Situation am Funkturm geben... und... du hast bestimmt auch ein paar Sachen rausfinden können... oder?"
Der Geschäftsmann nickte und grinste.
"Es wird dich freuen zu hören, dass ein Herr Michael Nolan und seine bezaubernde Frau Maria ihren Hochzeitstag am 14.04. haben."
Nova blinzelte irritiert, aber sie begann auch zu lächeln, weil sie natürlich ahnte, dass es ein Witz war.
"Na dann haben wir ja das Rästel um diese Insel beinahe gelöst."
Ross lachte vielleicht ein bisschen zu sehr darüber, aber irgendwie war er gerade einfach erleichtert.
"Also nein, die Nolans waren die Projektleiter von Project M-Future. Im Büro drüben in 3B steht ein PC, wo man alles nachlesen kann - also alles, was vage genug ist, damit man auch ja nichts Genaues erfährt. Oh, und im Keller dort unten gibt es eine weitere Tür, so wie die in der Höhle, nur mit Code."
Er versuchte nun, alles möglichst zusammenhängend zu erklären, weil es so viele Neuigkeiten gab, von der Nova noch nichts wusste und er selbst erst irgendwie einen roten Faden dafür finden musste. Nachdem er die Schwedin über Psi-Tec, den Standort der Insel und die Alpha- & Beta-Station aufgeklärt hatte, hielt er kurz inne. Sie waren nun im Konferenzraum und hoben den Topf mit dem Fleisch auf den Tisch. Um sie herum wuselten auch einige andere herum, aber Ross nahm das gar nicht so wahr, da er in seiner Erzählung nun bei den "Phänomenen" angelangt war und nicht recht wusste, wie er dies nun vermitteln sollte.
"Nur ein paar unschöne Dinge an die ich erinnert wurde, nichts weiter.", hatte Nova gesagt. Aber das klang nach der Untertreibung des Jahrhunderts wenn man bedachte, dass jemand wie Sam ihr, dem Sergeant, helfen hatte müssen, was ja offenbar nicht einmal besonders gut geklappt hatte. Egal um welche Erinnerung es sich gehandelt hatte, es hatte schon einen heftigen Auslöser dafür geben müssen, um die starke Frau so aus dem Konzept zu bringen, nicht wahr?
"Wie schon gesagt, Project M-Future war ein Projekt, um mysteriöse Phänomene eventuell militärisch zu nutzen, und es gab ziemlich viele Artikel über Soldaten, die psychische Probleme hatten, als sie hier stationiert waren. Also welche, die sie vorher nicht hatten, vor allem Halluzinationen und eben auch Vorfälle, wo sie sich gegen die eigenen Leute gewandt haben. Natürlich stand nirgendwo etwas Genaueres, aber die "Phänomene" sollten unter anderem als Wahrheitsserum getestet werden also... es gab hier offenbar schon von Natur aus etwas, das nicht ganz normal war. Und ich nehme an, durch die Experimente mit Halluzinogenen wurde das nicht unbedingt besser. Also wird es wohl nicht so einfach festzustellen, was es damit auf sich hat."
Ross sah Nova trotz des Themas mit einem möglichst sorglosen Blick an. Zum Glück konnte er so etwas einwandfrei, denn eigentlich geisterten in seinem Kopf die Worte aus dem PC in Dauerschleife herum: Von den beeinträchtigten Soldaten kamen leider alle ums Leben.
Die beiden waren nun wieder unterwegs in Sarahs Haus, obwohl Ross nicht einmal sicher war, ob es überhaupt noch etwas zu holen gab. Er war einfach automatisch wieder den Weg gegangen, den sie gekommen waren und Nova hatte sich zumindest nicht beschwert.
Nun schwiegen sie kurz, bis dem Geschäftsmann auffiel, dass eigentlich nur er die ganze Zeit vor sich hin schwadroniert hatte, als gäbe es kein Morgen mehr. "Aber hey, jetzt habe ich dich hier ewig lange vollgelabert, dabei wolltest du mir eigentlich von deinen Abenteuern am Funkturm berichten.", sagte er deshalb schließlich mit entschuldigendem Lächeln.
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You got bamboozled
Nova tat es gut sich einfach Mal normal mit jemandem zu unterhalten.
Es war der kleine Scherz den Ross gemacht hatte, der sie wieder aufheiterte.
Auch wenn dieses Project M-Future nicht nur beunruhigend klang, sondern auch eine hochgradig gefährliche Situation geschaffen hatte... Nova verlor ihren neu gefassten Mut nicht. Zumindest wusste sie nun definitiv was hier los war und... und was mit ihr selbst los war.
Diese Flashbacks, diese Visionen, alles nur Produkte irgendeines natürlichen Halluzinogens oder eine chemischen Kampfstoffes an dem hier geforscht wurde.
Das musste Nova sich vermutlich in den nächsten Tagen... Wochen... häufiger in Gedächtnis rufen. Rationalität und Logik sollten hier, wie sonst auch immer, ihre Freunde sein.
"Aber hey, jetzt habe ich dich hier ewig lange vollgelabert, dabei wolltest du mir eigentlich von deinen Abenteuern am Funkturm berichten."
"Naja, der Funkturm ist hinüber, zwar nicht komplett, aber die Antenne muss definitiv ersetzt werden. Offensichtlich hat dort oben jemand mit voller Absicht die Antenne durchgeknipst, was mir nur weiteres Unbehagen bereitet."
Die Schwedin stand weiterhin auf einem Fleck und rührte sich nicht. Sie ging ein paar Schritte abseits der Straße zwischen die beiden Häuser, den linken Arm um ihren Bauch gelegt, den rechten darauf abgestützt griff sie sich nachdenklich ans Kinn.
"Die Antenne selber... habe ich nicht gefunden. Aber dafür ein paar Kabel die durch den Boden verlaufen. Ich habe auch in einem der Keller hier die Funkzentrale gefunden. Das Equipment dort funktioniert auch noch. Ich hab zumindest was reinbekommen oder... dachte etwas empfangen zu können."
"Trotz fehlender Antenne? Das ist doch super, dann scheinen wir gar nicht so weit weg vom Festland zu sein."
"Ja... Ross... kannst du was für dich behalten?"
"Mhh, wieso? Worum geht es denn?"
"Auf dem Weg hierher da habe ich Dinge... gesehen. Unten im Keller habe ich definitiv Schüsse gehört und..."
Nova atmete angestrengt ein und aus. Die Situation war ihr unangenehm, musste jedoch geklärt werden. Wenn sie unter dem Einfluss dieser Halluzinogene stand, dann hatte sie ein Problem.
"Du hast es vorhin selbst gesagt. Hier wurde experimentiert. Ich kann Eins und Eins zusammen zählen. Die Waffe die wir gefunden haben ist, da bin ich mir zu 95% sicher, die Dienstwaffe eines FBI Agenten. Das heißt, dass das US Militär hier seine Finger im Spiel. Ich will nicht die Tinfoil-Woman spielen, aber ich verliere auch so langsam den Glauben daran, dass der Absturz hier nur Zufall war."
Die Wahrscheinlichkeit auf dieser einsamen Insel, direkt über einer Forschungseinrichtung, abzustürzen war schwindend gering. Irgendwas stimmte da definitiv nicht.
Eigentlich wollte sie ja über angenehme Themen mit Ross reden und... sich einfach entspannen. Es wurmte sie, dass sie das erneut nicht schaffte.
"Eh... sorry, dass ich die Stimmung damit gerade wieder drücke. Aber ich glaube, das musste ich einfach noch loswerden bevor wir... wieder zurück gehen und etwas essen."
Nova beruhigte sich zumindest selbst mit dem Gedanken, dass sie nicht vollkommen durchzudrehen drohte. Immerhin... sie hatte noch niemandem einfach verprügelt.
Geändert von Gendrek (10.06.2016 um 21:24 Uhr)
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Auserwählter
"Na, schon alles herausgefunden, Holmes?"
Zoe, tief versunken in Ihre Zeichnung blickte nach oben. Nachdem Iker (beleidigt) und Ross (überstürzt) abgehauen waren, hatte sie sich de Schreibtisch geschnappt und es sich auf dem uralten Sessel bequem gemacht. Ein Bein bis unters Kinn hochgezogen, den Kopf aufs Knie gestützt und absolut konzentriert hatte sie gar nicht mitbekommen, wie Casey wieder hinter ihr aufgetaucht war. Sie wollte ihm gerade antworten, seit wann genau ER Watson war und ob das sie dann nicht zu Benedict Cumberbatch machen würde? Da gäbe es nämlich einiges zu diskutieren...
"Sind eigentlich überhaupt alle Betten halbwegs in Schuss? Falls Sarah recht hat, stehen die Häuser ja seit Jahrzehnten unbesetzt da."
Oh, Baby, du forderst es aber echt heraus....
Wölfisch grinsend stand sie auf und blickte ihn von unten. Sie wusste genau, wie sie sich in Pose werfen musste, wie sie ihr Haar schütteln musste, wie sie ihre Augenbraue heben musste, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
"Also, Sweetheart, ich habe jetzt nicht jedes ausprobiert, also ob die alle ficksicher sind, kann ich dir jetzt nicht sagen..."
Sie schob sich an ihm vorbei, in Richtung des Konferenzraums, wo sich die anderen langsam sammelten. Als die den Türbogen erreicht hatte, drehte sie sich noch einmal um.
"...aber wenn du es persönlich ausprobieren willst..."
Gerade, als sie ihm noch einmal zuzwinkern wollte (Weil so etwas wie "Too much" gibt es nicht!), wurde sie von hinten unangenehm angerempelt, dass sie fast schon das Gleichgewicht verlor. Iker quetschte sich mit ein paar alten Gabeln in der Hand an ihr in dem engen Hausflur vorbei und blinzelte sie aus den Augenwinkeln an. Ziemlich böse sogar. Und noch bevor sie den Jungen mit einem "Hey!" von seinem Kurs abbringen konnte, war er schon hinter den anderen verschwunden und widmete ihr nichtmal mehr einen Blick. Was war nur in ihn gefahren? Schulterzuckend und etwas verwirrt blickte sie Casey an.
"Also, wenn du hierbleiben willst, wühl dich ruhig weiter durch die Akten, aber ICH gehe jetzt essen."
Sie folgte Iker in den anderen Raum und reckte ihren Hals, um nach dem Jungen zu sehen - sie konnte sich einfach nicht erklären, was plötzlich los war. Gerade noch saßen sie zusammen in der kleinen Gasse und redeten über ihre Unsicherheiten, und plötzlich behandelte er sie wie Luft. Oder noch schlimmer, er mied sie regelrecht. Zoe schlängelte sich durch die teils stehenden, teils sitzenden Mit-Abgestürzten, bis sie ihn erreicht hatte, wie er gerade die Gabeln auf den Tisch schmiss. Sie wollte mit ihm reden, ihm sagen, dass sie ihn - trotz seines jungen Alters - richtig ins Herz geschlossen hatte und er jederzeit mit ihr reden konnte und...
"Mach dich doch einmal nützlich hilf hier mit!"
"Iker...?"
"Verpiss dich einfach, ey."
Und mit diesen Worten wand er sich um und flitzte wieder aus dem Raum, eine ratlose Zoe zurücklassend, der sofort die Tränen in die Augen schossen. Was habe ich dir getan?
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Young Imperial Combo
Dinge gesehen und Schüsse gehört... "Die Stimmung drücken" war damit wieder so eine Untertreibung, die der Schwedin über die Lippen gekommen war.
"Ich...", setzte Ross an und merkte, wie seine Hand sich selbstständig machte und sich irgendwohin auf dem Weg zu Nova befand.
Aber nein. Nein. Er war gut darin, so zu tun als wäre alles egal oder eben nicht so schlimm. Das war quasi sein Markenzeichen, so irgendwie. Und es half nun wirklich niemandem - am allerwenigsten der Frau - wenn er nun zeigte, wie er sich fühlte.
"Ich habe nie über unseren Absturz nachgedacht, aber wer weiß...", sagte er deshalb und steckte seine Hand stattdessen in seine Hosentasche.
"Es ist zumindest seltsam, dass unsere Leichen offenbar ziemlich gut organisiert abtransportiert wurden. Das waren ja nicht wenige, und selbst mit dem Boot müsste das eine Weile gedauert haben. Die letzte Person, die laut Sarah hier auf der Insel verschwunden ist, was ein gewisser Bill vor einem Jahr... vielleicht war es langsam tatsächlich Zeit für Nachschub? Und dann die Sache mit der abgeknipsten Antenne..."
Kurz musste der Geschäftsmann an Brix denken, die ihn für verrückt halten würde, so eine Verschwörung zumindest für halbwegs möglich zu halten. Aber eigentlich beschäftigte ihn diese Sache im Moment weniger als es den Anschein erweckte, er wollte einfach nur über etwas anderes reden als...
Während Nova und er nun so zwischen den beiden Häusern standen fiel ihm auf, dass die Schwedin zwar definitiv beunruhigt wirkte, aber nicht auf eine nervöse Art und Weise. Vielleicht konnte sie es nur gut kaschieren - ungefähr so gut wie er -, aber zumindest schien sie einen Weg zu suchen, mit der ganzen Sache umzugehen. Vielleicht sollte er doch darüber sprechen. Womöglich war es sogar unhöflich, es nicht zu tun?
Ross seufzte. Er hatte sich Abwechslung und Überraschungen gewünscht, und das hatte er nun davon. Was gab es überraschenderes, als Leute, die ohne Vorwarnung durchdrehen konnten weil unbekannte Einflüsse auf sie einwirkten? Irgendwann würde er Casey fragen müssen, ob er auch mit Halluzinationen zu kämpfen hatte. Der war womöglich auch eine tickende Zeitbombe. Und Fabian, der jemanden aus seiner Vergangenheit gesehen hatte, wusste noch nicht einmal etwas von irgendwelchen Halluzinogenen.
Das musste alles nachgeholt werden... später.
"Es ist bestimmt schon mal gut zu wissen, dass... naja, dass es diese Phänomene auf dieser Insel gibt und es einen Grund dafür gibt, wenn man etwas Seltsames sieht oder hört.", sagte Ross schließlich leise zu Nova. "Sich damit auseinanderzusetzen ist vielleicht unangenehm und... 'drückt die Stimmung' " - er lächelte - "aber es ist vielleicht der beste Weg, sich dem zu stellen. Zumindest ist es sicher eher kontraproduktiv, die Hinweise zu ignorieren und es dauernd im Unterbewusstsein mit sich herumzuschleppen - da kann man ja nur verrückt werden." Sagte der Kerl, der gerade versuchte, bestimmte Informationen tief in sein Unterbewusstsein zu schieben.
"Auf jeden Fall gibt es keinen Grund zur Panik. Wir wissen halbwegs, womit wir es zu tun haben. Du kannst mit diesem Bewusstsein sicher auch besser dagegen arbeiten. Und wenn wir wirklich nicht durch Zufall hierher geraten sind, gibt es vielleicht einen nicht allzu schwierigen Weg, wieder wegzukommen. Wenn doch, finden wir trotzdem einen." ...wurde der Spähposten aufgegeben, die überlebenden Soldaten wurden zurück in die Vereinigten Staaten geflogen. Von den beeinträchtigten Soldaten kamen leider alle ums Leben... Ross schluckte und schloss kurz die Augen, aber sein Ton blieb sachlich. "Aber vermutlich sind wir sogar schneller damit, herauszufinden was genau vor sich geht und können dann Gegenmaßnahmen einleiten." Hoffentlich.
Die Straße war nun deutlich leerer geworden - vermutlich war nun so gut wie alles im Konferenzraum, was zum Essen gebraucht wurde. Irgendwie hatte der Geschäftsmann gar nicht mehr so viel Hunger. Trotzdem bewegte er sich langsam aus dem Schatten der Häuser heraus in Richtung des zweistöckigen Hauses und Nova folgte ihm. "Nach dem Essen werden wir wohl weiter nachforschen, was hier vorgefallen ist. Ich werde dir Bescheid geben, sobald sich Neuigkeiten auftun. Du kannst überhaupt jederzeit, wenn du das Bedürfnis hast, mit mir sprechen, ich kann schweigen wie ein Grab." Bevor sie nun das Hause 3A betraten, drehte Ross sich noch einmal zu der Schwedin um. Irgendetwas wollte er zu seinem letzten Satz hinzufügen. Etwas, das ihr zeigte, dass er das ernst meinte, und das nichts mit der Maske an Sorglosigkeit zu tun hatte, die er die meiste Zeit über trug.
Ich werde auf dich aufpassen. Ich lasse nicht zu, dass du verrückt wirst. Alles wird gut.
...
"Wir sollten erst mal das Essen so richtig genießen. Das hilft, die Energien wieder aufzuladen, und wer weiß wann wir das nächste Mal so ein Festmahl bekommen."
Ross Norway gab niemals ein Versprechen. Schon gar keines, bei dem er nicht sicher war, ob er es halten konnte.
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Ehrengarde
Sam suchte also, während in 3A gerade das Essen aufgetischt wurde, auf den Oberflächen der Überwachungsanlage nach Texten, nach Knöpfen, nach irgendetwas, was ihm weiterhelfen konnte. Es gab sieben Knöpfe, einen, der offensichtlich ein Ein-/Ausschalter war, und sechs weitere, die von A bis F durchnummeriert waren. Zunächst betätigte er den Ein-/Ausschalter. Eine LED darüber begann zu leuchten. Sonst änderte sich nichts. Probeweise drückte er auf Knopf A. Auf dem obersten linken Bildschirm verschwand das Schneetreiben, der Bildschirm war nun nur schwarz. Er drückte erneut auf den Knopf, der Bildschirm blieb schwarz. Verärgert drückte er wie wild auf den sechs Knöpfen umher - alles was er erreichte, war, dass alle sechs Bildschirme schwarz wurden. Sie waren aber offensichtlich nicht aus. Er versuchte also als nächstes hinter dem Kontrollkasten die Kabel zu verfolgen. Als erstes fiel ihm auf, dass alles so verstaubt war, dass es schwierig werden würde, genaueres zu sehen. Die Kabel jedenfalls sahen in Ordnung aus, schienen aus der Kontrollbox, die er so wohl nicht öffnen konnte zu den Bildschirmen zu führen. Andere Kabel waren nicht zu sehen, vielleicht wurden die ja auch unterirdisch geführt. Mehr war hier hinten nicht. Obwohl, sah das nicht nach einem Blatt Papier aus? Tatsächlich, da war wohl ein, anscheinend laminiertes, Blatt Papier nach hinten gerutscht. Schnell griff er danach.
1 - Alpha
2-4 - Beta
5-12 - 1A-Flur bis 4B-Flur
13-14 - Weg im Dorf
15-18 - Hangar
Bei der Funkanlage waren außer dem Kabel der Kopfhörer und des Mikrofons keine weiteren Kabel zu finden, es gab allerdings noch weitere Anschlüsse, die so aussahen, als wären sie für zusätzliche Kopfhörer geeignet. Anscheinend war ein Großteil der Kabel hier unterirdisch verlegt, Stromkabel hatte er ja auch im Dorf oben nicht gesehen.
Geändert von DSA-Zocker (11.06.2016 um 11:52 Uhr)
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Legende
"Also, Sweetheart, ich habe jetzt nicht jedes ausprobiert, also ob die alle ficksicher sind, kann ich dir jetzt nicht sagen..."
Sie schob sich an ihm vorbei, in Richtung des Konferenzraums, wo sich die anderen langsam sammelten. Als die den Türbogen erreicht hatte, drehte sie sich noch einmal um.
"...aber wenn du es persönlich ausprobieren willst..."
" ... Gut, die Antwort hab ich wohl provoziert.", merkte Casey amüsiert an. Auch wenn ihn solche Kommentare sonst eher genervt hätten, musste er selbst zugeben, dass ihn Zoes Frohnatur doch imponierte. Er selbst konnte sich nur von ihrer Situation ablenken, in dem er entweder ganz bewusst nicht darüber nachdachte oder sich irgendwie nützlich machte. Je mehr sie über diese Insel erfuhren, desto unruhiger wurde er. Casey verstand mehr und mehr, dass was mit ihm geschehen war wohl kein Zufall war. Wie wohl Nova ging? Sie wirkte wie immer professionnel, ruhig. Im Millitär war sie wohl solche Situationen gewohnt.
"Also, wenn du hierbleiben willst, wühl dich ruhig weiter durch die Akten, aber ICH gehe jetzt essen."
"Falls sie denn überhaupt fertig sind, bisher stehen da bloß Teller und Besteck."
Casey folgte ihr als sie beide das Büro verließen. Mit einem leerem Magen würde er sich sowieso nicht konzentrieren können. Als sie gerade in den Konferenzraum gingen, wich Iker ihnen aus als er damit beschäftigt war beim Besteck zu helfen. Casey hätte auch nicht sonderlich darauf geachtet, wenn Ikers Tonfall nicht so giftig war. Das der Kleine ihn nicht mochte hatte er schon länger gemerkt, so sozial blind war er jetzt auch nicht, aber das er auch mit Zoe so redete war ihm neu.
"Mach dich doch einmal nützlich hilf hier mit!"
"Iker...?"
"Verpiss dich einfach, ey."
"Ist der immer so nerv...", fing Casey an und stockte als er Zoes Ausdruck sah. Es erinnerte ihn sehr an den Moment in der Höhle. Er musste irgendwas tun. An Zoes Reaktion konnte er schonmal schließen, dass Iker ihr wichtig, und offensichtlich etwas einen Keil zwischen sie getrieben hatte.
Hmm, kann es sein? Aber warum ...
"Ist das neu, dass der Kleine so ... abweisend ist?"
Zoe nickte.
Dacht ich mir. "Ich mein, klingt jetzt vielleicht albern, aber könnte es an mir liegen? Du weist schon, dein ... äh .. sehr professionnelles Verhalten mir gegenüber. Der Kleine wirkt jetzt nicht wie die Moralapostel, also ist er vielleicht einfach eifersüchtig?"
Geändert von Mivey (11.06.2016 um 19:58 Uhr)
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You got bamboozled
Nova hörte dem Geschäftsmann zu, seine Worte wirkten wie Balsam denn es war die Stimme der Vernunft die dort sprach. Es war einfach in Panik zu verfallen und emotional überzureagieren. Es tat gut eine sachliche, ruhige Antwort zu bekommen.
Kurz dachte Nova noch einmal an Ross Hand die ziellos in der Luft schwebte ehe sie in seiner Hosentasche verschwand und Nova musste unweigerlich lächeln. Es war schön zu sehen, dass jemand in seiner Gestik anhielt um seinen gedanklichen Kurs zu planen.
Was auch immer hier vorging, sie würden das ganze Rätsel mit Sicherheit lösen können. Was auch immer hier in der Luft, im Wasser oder sonstwo war... die Aussicht irgendwas dagegen machen zu können war beruhigend. Die blonde Schwedin hoffte, dass Ross Recht behalten würde. Irgendwas sagte ihr jedoch, dass es schon stimmen würde.
"Nach dem Essen werden wir wohl weiter nachforschen, was hier vorgefallen ist. Ich werde dir Bescheid geben, sobald sich Neuigkeiten auftun. Du kannst überhaupt jederzeit, wenn du das Bedürfnis hast, mit mir sprechen, ich kann schweigen wie ein Grab."
Nova nickte Ross lächelnd zu und folgte ihm weiterhin. Sie wusste, dass er zu seinem Angebot stehen würde und sie würde es wohl auch dankend annehmen... wenn der Moment passte. Jetzt gerade, hatten sie jedoch anderes zu tun. Es gab noch so viel herauszufinden, zu planen und zu organisieren.
Sie mussten herausfinden was genau auf dieser Insel passiert ist, mussten eine Flucht planen und alles dazu nötige vorbereiten und umsetzen... mit ihrer Erfahrung konnte die Schwedin bereits jetzt sagen, dass das alles noch einige Tage, im schlimmsten Fall Wochen, dauern konnte.
Aber sie gab die Hoffnung nicht auf. Sie waren alle optimistisch und produktiv und bessere Voraussetzungen gab es nicht.
Und wenn sie so genauer darüber nachdachte... und der Gedanke traf sie vollkommen unvorbereitet, vielleicht war es auch gut so, dass sie all diese Zeit hatten.
Es gab hier einige interessante Gesichter und Nova hatte seit Jahren kaum noch Kontakt mit Leuten außerhalb des Militärs gehabt. Trotz der Umstände war es bereits jetzt eine angenehme Abwechslung einfach mal wieder... normale Menschen um sich zu haben.
Ross drehte sich erneut zu ihr herum und stand kurz verloren vor ihr.
"Wir sollten erst mal das Essen so richtig genießen. Das hilft, die Energien wieder aufzuladen, und wer weiß wann wir das nächste Mal so ein Festmahl bekommen."
"Sehe ich ähnlich, vielleicht kommen uns dabei dann ja auch andere Gedanken..."
Kurz lächelte sie ihn an ehe sie noch einmal nachsetzte.
"Also... uns... hier allen und so, du verstehst..."
Nova ließ dabei die Finger in der Luft kreisen ehe sie einen Schritt auf ihn zu ging.
Was war denn da gerade mit ihr los? So awkward hatte sie sich das letzte Mal an der Uni aufgeführt als sie mal mit jemandem aus war.
Sie versuchte die Situation einfach wegzulächeln und legte Ross einfach kurz die Hand auf die Schulter.
"Danke Ross. Du hast echt ein Händchen dafür Leute zu beruhigen."
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Auserwählter
"Ich mein, klingt jetzt vielleicht albern, aber könnte es an mir liegen? Du weist schon, dein ... äh .. sehr professionnelles Verhalten mir gegenüber. Der Kleine wirkt jetzt nicht wie die Moralapostel, also ist er vielleicht einfach eifersüchtig?"
"Komm schon, Casey, der Junge ist 16. 16!"
"Eben."
Caseys trockene Antwort beunruhige Zoe noch viel mehr. Konnte es wirklich sein? Konnte Iker sich wirklich schlicht und ergreifend in sie verknallt haben? Sie richtete sich auf und fuhr sich mit den Händen durch die schwarze Haarpracht, wischte dabei unauffällig ihre feuchten Augen an ihren Oberarmen ab. Nein, so ein Quatsch. Er ist 16! Aber Caseys lakonisches "Eben." gab Zoe jede Antwort, die sie brauchte.
Der Moment, als sie ihn am Arm festgehalten hatte, als er wieder zum Flugzeug rennen wollte.
Als sie mit halbnacktem Arsch vor ihm herumgewackelt war, weil sie Casey becircen sollte.
Als sie - die 28-järige! - sich bei ihm ausgeheult hatte.
Als sie gemeinsam in der kleinen Gasse saßen und gelacht hatten.
"Scheiße!", fasste sie ihren Gedankengang, die Situation und wohl auch die vergangenen Stunden im Leben aller Beteiligten konsequent zusammen. Casey und sie standen in einer etwas abgelegenen Ecke des Raumes, Zoe hatte einen Schritt zurückgemacht und sich geben einen Tisch an der Wand gelehnt.Sie fuhr sich gedankenverloren durch die Haare. Dann schaute sie Casey wieder an.
"Und was heißt eigentlich "sehr professionell"? Wir sind hier nicht auf 'nem verkackten Businessevent, falls du es noch nicht gemerkt hast. Genau genommen verhalte ich mich dir gegenüber sogar SEHR professionell. Du weißt schon."
Du lenkst ab, Zoe.
"Schau... wenn es daran liegt, wie du sagst... Was soll ich dann machen?"
"...Was fragst du mich das? Kam ich bisher so kompetent in Beziehungsangelegenheiten rüber?"
""Beziehungsangelegenheiten?! Alter, der Junge ist 16 und eventuell in...."
Zoe merkte, wie ihre Stimme etwas schriller und damit lauter wurde und zwang sich schnell, wieder zu flüstern.
"...in mich verknallt, einer Quasi-Nutte in Ausbildung, die seit Stunden aktiv versucht, dich zum Vögeln zu bewegen und daran scheitert."
"Dann red mit ihm."
"Und was soll ich ihm sagen? Ich kann doch einem Teenie keine Abfuhr geben?!"
"..."
"Was?"
"Doch."
"Wieso?"
Spielst du gerade ernsthaft mit dem Gedanken...? Nein. Neinneinneinnein. 16, Zoe. Sechszehn. In dem Alter hast du gerade das erste Mal hinter der Turnhalle geknutscht. Nicht auf einer Insel mitten im verfickten Atlantik mit einem 13 Jahre älteren Callboy eine merkwürdige Lolita-Beziehung geführt. Nein. Einen Scheiss wirst du. Zoe stützte wieder das Gesicht in die Hände und gab ein entnervtes Geräusch von sich.
"Ugh."
"Was?"
"Als ob wir auf dieser Kack-Insel nicht irgendwie drängendere Probleme haben."
"Ich will ja nicht gehässig sein, aber du bist mit deiner Mission, mich ins Bett zu zerren, auch nicht wirklich lösungsorientiert."
No Shit, Sherlock. Zoe antwortete gar nicht erst, sondern funkelte ihn ein bisschen beleidigt an. Es vergingen einige Sekunden, in denen Casey neben ihr auf dem Tisch Platz nahm. So saßen sie da nebeneinander Irgendwann konnte Zoe nicht mehr die Klappe halten.
"Himmel, das ist halt meine Art, mit Stress umzugehen, Nova ist produktiv, Rich hyperaktiv, Sam haut Leuten auf die Fresse, ich baue meinen Stress anders ab. Ich kann aber gerne mal den Kaktus-Weg ausprobieren, wenn's hilft."
"Bitte nicht."
Er lächelte ein bisschen gequält. Zoe dagegen hatte sich wieder etwas aufgerichtet.
"...Ich rede nachher mit ihm."
"...und?"
"Und wenn ich überlebe, ich penne in 1A. Und jetzt habe ich langsam echt Hunger. Können wir langsam echt mal in die Pötte kommen?
-
Ritter
Na immerhin. Bei den Kabeln hatte Sam sich nicht allzuviel Hoffnung gemacht, aber der laminierte Zettel, der da versteckt unter dem Staub lag könnte ihm helfen die Anlage besser zu verstehen. "1-18..." Die Zahlen passten nicht ganz zu der Beschriftung der Anlage. Da waren es Buchstaben, der Zettel nutzte Zahlen. Und es gab dreimal so viele Zahlen wie Knöpfe. entweder schaltete man in der auf dem Zettel angegebenen Reihenfolge durch die Kameras, also jeder Bildschirm konnte jede Kamera ausgeben oder jeder der Bildschirme konnte mit den Knöpfen durch drei Kameras schalten.
Sam klickte noch einmal durch die Knöpfe, er drückte sie jeweils sogar deutlich öfter als die angegebenen achtzehn Mal und schaute, was passierte. Vielleicht hatte er ja Glück.
Sam fielen auf die Schnelle nur drei Gründe ein, was da los sein könnte. Das die Kameras aufgrund des Alters kaputt waren schloss er kategorisch aus, nicht nach dem in welch gutem Zustand sich die restliche Technik im Dorf befand. Und dann müsste er eigentlich ein Rauschen hereinbekommen, ähnlich dem, was die Monitore zu Beginn gezeigt hatten.
Blieben nur Möglichkeit zwei und drei: Die Linsen sind mit der Zeit zugewuchert - oder wurden absichtlich unbrauchbar gemacht.
Zumindest die Kameras die sich laut dem Zettel hier im Dorf befinden sollten müssten noch frei sein, also war die letzte Möglichkeit die Wahrscheinlichste.
Da er hier unten nichts mehr ausrichten konnte begab Sam sich nach oben.
Oben angekommen durchsucht er die Wohnungen noch einmal sehr gründlich und hoffte dabei die Kamera zu finden. Konnte das Militär vor 30 Jahren schon winzig kleine Kameras bauen? Sam war sich nicht sicher, glaubte es aber nicht. Dennoch, nur um sicher zu gehen... Damit konzentrierte Sam sich auf die Suche, schaut in jede Ecke, zog jeden Schublade heraus, schaute dahinter, kletterte auf Stühle um über den Schränken zu suchen, rückte sie sogar von den Wänden ab um die Zwischenräume bis zur Wand abzusuchen.
Sam versuchte sich vor allem selber damit abzulenken. Der erste Schock war zwar abgeklungen und anders als erwartet hatte er keine Probleme damit gehabt zurück in den Keller zu gehen, die Erinnerungen waren wohl eher an Novas zusammengekauerter Gestalt als an den unterirdischen Raum gebunden zu sein. Dennoch spürte Sam die Nachwirkungen der letzten Ereignisse immer noch.
Unwillkürlich glitt seine Hand zu der Tasche die sich knapp unterhalb seines rechten Knies an der Innenseite seiner Beine befand. Er hielt kurz Inne, drückte aber nur kurz und fast zart von außen gegen die Hose über der Stelle, wo er das Bild vermutete.
Nein, nicht jetzt. Es ist.. nicht der richtige Zeitpunkt.. Und auch nicht der richtige Ort..
Mit einer bewussten Anstrengung strafte er seine Schultern und fuhr fort das Haus von oben bis unten zu durchforsten.
Geändert von Eddy131 (13.06.2016 um 00:29 Uhr)
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Ehrengarde
Sam begann nun die Knöpfe etwas systematischer durchzuprobieren. Dabei zählte er im Kopf mit - den Knopf ganz rechts hatte er bei seinem wilden Herumprobieren zweimal gedrückt, das wusste er ziemlich sicher. Es wäre vielleicht ganz gut, da anzufangen.
3, 4, 5, 6. Die Bildschirme blieben schwarz. 7, 8, 9, 10. Es war wohl eine dumme Idee, das hier zu versuchen. Offensichtlich bekam er kein Bild mehr herein. 11, 12, 13, 14. Und immer noch nichts. Naja, nur noch viermal drücken, dann wusste er es sicher. 15, 16, 17, 18. 18. Es war nur ein Schuss ins Blaue gewesen. Aber tatsächlich, der Bildschirm unten rechts war nicht mehr schwarz, was er stattdessen sah war ein schwarzweißes Bild einer Halle - zumindest sah es so aus. Die Kamera war offenbar direkt unter der Decke angebracht und zeigte direkt nach unten. Er konnte die Wände nicht sehen. Auf der rechten Seite standen einige Holzkisten, die ein wenig nach alten Munitionskisten aussahen. Auf der anderen Seite ragte ein längliches, schmales, am Ende abgerundetes Gebilde ins Bild herein - es war schwierig, genau zu sagen, was es war. Die Bildqualität war ja auch nicht besonders gut. Es fiel ihm auch schwer abzuschätzen wie groß es genau war, ein wenig größer als die Holzkisten war es jedenfalls.
Dann machte er sich daran, die beiden Wohnungen erneut zu durchsuchen, vielleicht konnte er ja die Kamera finden, aber in den Wohnungen wurde er nicht fündig. Kein Wunder, es stand ja auch Flur auf dem Zettel. Und tatsächlich, am Ende des Flures, auf den Eingang gerichtet befand sich zwar keine Kamera, aber eine Halterung sowie zwei Kabel, die in der Luft endeten. So wie das im Eck versteckt war - außerdem war es recht klein - wunderte es ihn nicht, dass sie das bisher übersehen hatten, es war ja recht dunkel im Flur und außerdem hatten sie die Flure ja auch nicht genauer durchsucht.
Dann spürte er wie sein Magen knurrte - er hatte Hunger. Hatte er nicht vorhin irgendwas gehört von Essen im Konferenzraum? Vielleicht sollte er dorthin gehen und den anderen auch von seinen Erkenntnissen berichten.
Währenddessen war im Konferenzraum der 3A alles soweit vorbereitet worden. Teller und Besteck waren wild zusammengewürfelt, Gläser jeder Art standen daneben. In der Mitte des großen Tisches befand sich das Essen - gebratenes Fleisch, gekochte Rüben und eine Paste aus Beeren, die dazu gedacht war, mit dem Fleisch gegessen zu werden. Außerdem hatte Sarah einen großen Eimer Wasser aufgetrieben, in dem die Gläser gefüllt werden konnten. Es dauerte eine Weile, bis jeder sich den Teller gefüllt hatte, doch sobald es soweit war, füllte ein gefräßiges Schweigen den Raum. Nach dem doch eher dürftigen Mittagessen war es den Überlebenden überhaupt nicht bewusst gewesen, wie hungrig sie waren. Doch als nun für einen Moment die Spannung abfiel, man gemütlich beim Essen saß und alles seltsam normal wirkte, war auch der Hunger, und auch die Müdigkeit wieder da. Nach der ersten Portion war immer noch genug für einen Nachschlag übrig und nun begannen auch langsam die Tischgespräche.
Eine Pyramide steht im Wald. Sie sieht nicht ägyptisch aus, eher wie eine dieser Stufenpyramiden, die Forscher in den Wäldern Mittel- und Südamerikas gefunden haben. Davor findet ein seltsames Ritual statt. Es sind Leichen aufgebahrt. Er zählt 16, aber es fällt ihm seltsam schwer sich genauer zu konzentrieren. Ein Priester, oder vielleicht eher ein Schamane, läuft dazwischen hindurch, scheint irgendeine Flüssigkeit auf sie zu tröpfeln. Er sieht fremdartig aus, allein seine Kleidung erinnert an Inkas oder andere Ureinwohner, die Iker in Sachbüchern gesehen hat. Sonst ist niemand zu sehen. Iker hat das seltsame Gefühl, dass der Schamane auch wirklich der Einzige ist, der hier noch lebt. Dann legt dieser sich auf das letzte freie Holzpodest und beträufelt sich selbst mit der selben Flüssigkeit. Obwohl er es versucht, kann Iker weder weglaufen, noch näher heranlaufen.
Die anderen waren so ins Essen und in die Gespräche vertieft, dass niemand bemerkte, dass Iker für einige Sekunden weggetreten war und dann mit einem Zucken wieder zu sich kam.
"Danke übrigens noch für die Hilfe beim Kochen. Wir sollten alle jetzt bald schlafen gehen, wir haben morgen viel zu tun. Wir müssen jagen, vielleicht können wir ja auch die Palisade reparieren und dann müssen wir uns überlegen, wie wir weiter vorgehen."
[Neue Aufgaben freigeschaltet]:
Schlaf: Die Schlafplätze sind aufgeteilt, die Magen sind gefüllt, morgen liegt ein weiterer anstrengender Tag bevor, für den man ausgeruht sein sollte. Also sollte nun geschlafen werden.
Am nächsten Tag:
Jagd mit Sarah: Man kann der armen Sarah ja nicht einfach die gesamten Vorräte wegessen, ohne dabei zu helfen, sie wieder aufzufüllen. Dabei kann entweder bei der Jagd geholfen werden, alternativ kann man aber natürlich auch mit dem schlauen Buch auf Pflanzensuche gehen. Geforderte Eigenschaften: Gewandtheit oder Geschick Teilnehmerzahl: 2-3
Sicherheit geht vor: Die Palisade hat eine Stelle, die nicht mehr ganz in Schuss ist. Um vor Der Gefahr™ sicherer zu sein, sollte die Stelle repariert werden, das heißt, die Stelle der Palisade muss wieder aufgerichtet werden. Geforderte Eigenschaft: Stärke Teilnehmerzahl: 3
Wie geht es nun weiter?: Die Überlebenden haben zwar einen Ort gefunden, der sicher sein soll, aber das oberste Ziel bleibt natürlich weiterhin, einen Weg zurück in die Heimat zu finden. Da stellt sich dann natürlich die Frage: Was kann man da machen? Immerhin gibt es ja noch einige Möglichkeiten, einige offene Ansätze, die noch nicht zum Abschluss geführt wurden.
Geändert von DSA-Zocker (13.06.2016 um 12:43 Uhr)
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