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Thema: [Gestrandet] - Episode 3 - Verlassen (Tag 2 - Tag 3)

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zoe hatte ihre gute Laune wiedergefunden. Gut, es war auch fürchterlich schwer, in Richs Anwesenheit weiter selbstzweifelnd in der Ecke zu hängen, insbesondere, weil der junge Jock gelegentliche bewunderte Blicke über ihren Körper wandern ließ. Und grinste. Gott, wie oft er grinste. Iker war schon beleidigt abgedampft und Zoe nahm sich vor, Rich zu fragen, ob er nicht ein kleines bisschen weniger Gas geben konnte. Zumindest in DER Hinsicht. Als er sie aus dem Haus führte und sie sich alle an Casey vorbeiquetschen mussten, der im Türrahmen der Küche stand, lächelte sie ihn noch einmal kurz an. Er würde schon mitkommen, wenn er Bock darauf hatte. Und wenn er auf sie Bock hatte, musste er sich auch Mühe geben. Bäm, so einfach war das. Die kleine Stimme am Rande ihres Bewusstseins, die vorsichtig Einspruch erhob, ließ Zoe mit ihrem üblichen Geplapper schnell verstummen.

    "Uh, bringst du mich jetzt in den dunklen Gruselkeller?"
    "Klar, dann kannst du dich ganz fest an mich klammern, wenn du Angst hast."
    "Als ob ICH Angst hätte. Okay, außer vielleicht, du fängst an dich auszuziehen.

    Sie grinste ihren Begleiter an und nahm damit nichmal wahr, ob Casey ihnen folgte oder erst einmal in der 1A blieb. Sie hatte beschlossen, sich abzulenken, und wenn es hier eine gottverdammte Eisentür gab, die eventuell geöffnet werden konnte, dann würde sie auch genau das tun.

    "Was ist eigentlich mit dem Kleinen?"
    "Iker?"
    "Jo, Ikerchen. Ich hab das Gefühl, er ist nicht so angetan von uns allen, außer von dir."
    "Pff, mach dir da mal keine Sorgen."

    Zoe hakte sich bei Rich ein, während sie die kleine Strecke durch das Dorf spazierten. Sie liefen an den beiden 2er-Häusern vorbei und näherten sich dem Eingang des zweistöckigen Gebäudes. Ganz perfekter Gentlemen hielt Rich ihr die Tür auf.

    "Er ist halt 'n Teenie..."
    "...uuund?"
    "...und es nervt ein bisschen, dass er sich so Sorgen um mich macht. Ich soll nichtmal mehr alleine mit Casey bleiben, wegen vorhin. Aber hey, ich bin erwachsen! Und verantwortungsbewusst... Also naja, erwachsen."

    Sie hatten den Keller erreicht und standen nun vor der dicken Metalltür, die tatsächlich genau so aussah wie ihr Gegenstück in der Höhle. Sie ging darauf zu und fing an, mit den Fingern daran entlang zu fahren. Dick hatte sich dagegen gegen die Kellerwand gelehnt und schaute ihr dabei zu. Oder ihr auf den Arsch. Beides akzeptabel.

    "Also ICH finde ja auch, du solltest nicht alleine mit Casey bleiben, weil du dann für Stunden verschwindest, und dann irgendwann vor Erschöpfung zusammenbrichst und wir brauchen dich. Zum Beispiel hierfür!"
    "Außerdem, ganz ehrlich, ich glaube kaum, dass da was passiert, bisher hat er auf keine meine "Zoe-supreme" Andeutungen nennenswert reagiert. Er steht wohl einfach nicht auf mich."
    "Kostverächter."
    "Idiot."

    Beide lachten kurz auf. Dann wandt sie sich wieder der Metalltür zu. Okay, ersteinmal logisch rangehen. Zoe schaute sich das Panel neben der Tür genau an. Vielleicht ließ sich ja zumindest schoneinmal feststellen, wie lang der Code sein musste - 4 Stellen oder mehr? Außerdem hatte sie da mal eine Folge von Sherlock gesehen - waren manche Tasten auf dem Tastenfeld etwas abgegriffener als andere? Zu irgendwas musste Zoes ungesunder Netflix-Konsum ja gut sein!

  2. #2
    Während Zoe das Schloss in Augenschein nahm, lehnte sich Richard gelangweilt an die Wand, verschränkte die Arme und gähnte herzhaft.
    Anstelle sich ebenfalls der bisher unüberwindlichen Barriere zu widmen, ließ er stattdessen den Blick immer wieder über die Deutsche wandern und lächelte.

    Zoe hingegen besah sich das Nummernfeld genauer und musste sich anstrengen, hier unten etwas zu erkennen, als Richard sich plötzlich so heftig an die Stirn klatschte, dass die Escort erschrocken hochfuhr.
    "Jetzt weiß ich was mir die ganze Zeit so komisch vorkommen tut!"
    Zoe sah ihn zweifelnd an und erwartete abermals einen dämlichen Witz.
    "Das ganze Haus hat keinen Strom. Weder beim Videoteil noch beim Licht. Aber hier unten hat es die Leuchtröhren die sofort angegangen sind, als ich runtergekommen bin."
    Zoe blickte nachdenklich drein und legte einen Finger an die Lippe. "Dann ist hier sicherlich etwas Wichtiges dahinter und wahrscheinlich das Nummernfeld noch in Gebrauch. Kannst du mal nachsehen, ob du herausfinden kannst, wo die Quelle des Stroms ist?"
    Sie lächelte ihm unwiderstehlich zu und Richard, ganz erbaut von der zu erwartenden Schatzsuche, grinste breit.
    Für ihn war es noch immer die unglaubliche Abenteuerreise die er ausnutzen wollte bis sie wahrscheinlich in wenigen Stunden gerettet werden würden...

    Also machte sich Rich daran, in dem futuristisch anmutenden Gang die Leuchtstoffröhren nach Kabeln zu untersuchen und diesen, soweit möglich, zu folgen.
    Er wollte herausfinden, wo der Strom für das Licht seinen Ursprung hatte.


    Sie arbeiteten und untersuchten einige Zeit zusammen ihre jeweiligen Objekte, als es plötzlich unvermittelt von Rich ertönte:
    "Also, du bist ja auch schon komisch, oder?"
    "Was?", entfuhr es Zoe, die im Moment gar nicht wusste, was oder wen der junge Sportler meinen könnte.
    "Du. Also du... also ich, ich verstehe Casey irgendwie, glaube ich."
    "Das... beschäftigt dich?", fragte Zoe unsicher, möglicherweise aus Angst, wieder einen heftigen Schlag auf das Selbstbewusstsein zu bekommen.
    "Shizzle.", grinste Richard und blickte sie im unromantischen Schein der grellweißen Neonröhren treudoof an.
    "Ich meine... du bist wie aus'm Porno. Damit muss man zurechtkommen. Und du spielst sehr offensiv, das muss man halt mög'n. Aber auf der anderen Seite ist vieles an dir nich' echt, glaube ich.", plapperte er grinsend weiter und wandte sich ab, um mit den Fingern einem verdächtigen Kabel zu folgen, welches er sonst aus den Augen verlieren würde.
    "Und damit meine ich nicht deine Tiddies. Die sin' Bombe und echt heiße Teile! Nein, ich meine... du bist eine Minute lang die "Fett Fatale" und dann im nächsten Moment wieder die heulende Cheerleaderin. Das sin' schon immer nicht grade kleine Sprünge."
    Er zuckte mit den Achseln. "Ich kann mir vorstellen, dass man in deinem Job sich viel verstellen muss. Ich meine, du musst Hurra schreien wenn du den Hintern gepimmelt bekommst, auch wenn du es vielleicht nicht magst. Da kann man sich schon ein bisschen drin verlieren. Also, nicht im Hintern. Oder pimmeln. Sondern im Verstellen... Also mein geiler Tipp ist: Zeig Casey wie du wirklich bist und dann schau was bei rum kommt. Entweder findet er's geil oder kacke, dann hast du deine Antwort. Sonst frag ihn einfach ob er schwul ist. Kann ja sein. Ich meine, so gut wie er aussieht."


    Dann herrschte einen Augenblick Schweigen zwischen den Beiden während sie ihren Aufgaben nachingen und Gedanken nachgingen.
    Und dann platzte es aus Rich heraus: "Oh, beste Idee ever! ICH könnte mit Casey reden! Ich bin der geilste Wingman EVER!"

    Geändert von Daen vom Clan (31.05.2016 um 15:44 Uhr)

  3. #3
    Das schwankende Ungetüm ließ sich doch recht einfach besteigen. Nova hätte damit gerechnet, dass sich der schaukelnde Turm mehr dagegen wehren würde, wurde jedoch eines besseren belehrt.
    Das war gut, immerhin wusste sie so schon einmal, dass man hier hinauf kam ohne sich in größere Gefahr zu begeben.

    Doch hier war kein Schaltkasten, das war scheiße. Ganz große Scheiße.

    "Denk Mädchen, denk..."

    Wenn es hier oben keinen Schaltkasten gab, musste sie die Kabelstränge abgehen welche sich hoffentlich auch einfach finden lassen würden. Irgendwo musste es eine zentrale Steuereinheit geben.
    Aber dann war da immer noch das Problem mit der Antenne. Durchgeknipst und es brauchte dringend Ersatz.
    Mehrere Probleme gleichzeitig.

    1. Sie musste etwas finden was die Antenne ersetzen konnte.
    2. Sie musste etwas finden mit dem sie den Ersatz entsprechend montieren könnte.
    3. Sie musste die Schaltzentrale finden.
    4. Sie musste dafür beten, dass der ganze Scheiß auch noch funktionierte.

    Klasse. Jeder Ansatz zur Hoffnung barg immer neue Probleme.
    Die Schwedin schaute von der obersten Spitze des Turmes hinab. Vielleicht konnte sie ja die abgetrennte Antenne zumindest finden.
    Das war jedoch nur Prio 2. Wichtiger war es die zentrale Steuereinheit zu finden.
    Genau aus diesem Grund kletterte Nova den Turm auch wieder hinab. Sie fühlte sich vom Leben einfach nur verarscht. Es war wie ein doofes Katz und Maus Spiel. Erst die Höhle in die sie sinnlos zurückging, jetzt der Turm auf den sie, sinnlos, hinaufgeklettert war.

    Auf dem Boden wieder angekommen schaute Nova weiter. Sie musste dringend die Kabelstränge finden die hier irgendwo verlaufen mussten und würde diesen dann unweigerlich folgen.

    Geändert von Gendrek (31.05.2016 um 16:22 Uhr)

  4. #4
    Casey lehnte sich gegen die Wand und schloss die Augen. Es war angenehm endlich allein zu sein. Er hatte es probiert sich nicht anmerken zu lassen, aber seit dem sie die Klippen verlassen hatten, hatte er mehr und mehr das Gefühl die Kontrolle zu verlieren. Zuerst sein unmöglicher Ausbruch gegenüber Zoe, dann dieser ... Wachtraum. Konnte es sein, dass alles zusammenhing? Bevor er etwas von Sarah gehört hatte, würde er es einfach abtun, als Stressreaktion auf den Unfall, aber keiner der anderen zeigte irgendwelche Symptome. Außer Sam, aber der schien generell etwas abseits der Wirklichkeit, noch bevor der Höhle.

    Ruhig, Casey. Panik bringt nichts.

    Er dachte an Zoe. Irgendwie fühlte er sich in ihrer Nähe .. ruhig, sicher. Sie wirkte auf den ersten Blick wie eine wahnsinnig scharfe, aber doch oberflächliche Person, kein Tiefgang. Aber, ob jetzt wegen dem Stress, oder wegen was anderem, schien diese Maske zu bröckeln. Zuerst dachte er es wäre nur Angst, vor seinem .. Wutanfall. Aber es schien etwas anderes. Er kannte das ein wenig von seinem Beruf, wie sich Politiker und Beamte hinter ihrem öffentlichen Image verstecken konnten, nur hin und wieder, im Moment des Affekts, konnte man erahnen wer da wirklich vor einem stand.

    Er öffnete die Augen.

    Kein Sinn darüber nachzudenken. Zoe zeigt wohl wieder ihr übliches, normales Verhalten.

    Casey nahm sich vor erst einmal das zu tun, wofür sie überhaupt hierher gekommen waren. Die Tür, die Rich gefunden hatte würde ja nicht wegrennen. Und den Code müsste man ja auch erstmal finden, falls sie nicht blindlings alle Kombinationen ausprobieren wollten.

    So machte sich Casey in den Keller des Hauses 1A und sah sich erstmal gründlich um.

    Geändert von Mivey (31.05.2016 um 16:47 Uhr)

  5. #5
    Brix versteckte also zunächst die Waffe und machte sich damit zufrieden dann auf, in den Keller zu schauen. Die Treppen waren recht eng und dunkel. Dann stand Brix endlich vor der Türe in den Keller, öffnete sie und stand in einem beleuchteten kleinen Raum. An der Wand vor ihr stand ein Tisch, auf dem das Funkgerät stand - es war eindeutig etwas größer als das Handfunkgerät, das sie vorhin gefunden hatten. Auf dem Tisch befanden sich außerdem noch einige Beeren, Wurzeln und sonstige Pflanzen, die teilweise mehr und teilweise weniger genießbar aussahen. Auf der beiden Seiten des Raumes befand sich je eine schwere Metalltüre mit einem Glasfenster, durch das man in die Räume dahinter blicken konnte. Von außen sahen die Räume nach Kühlräumen aus, was sich auch bewahrheitete, als Brix eine der Türen öffnete. Darin hingen an einigen Haken unverarbeitete erjagte Tiere, größtenteils Wild, aber auch einige kleinere Hasen oder Vögel. Angewidert verließ die überzeugte Vegetarierin den Raum schnell wieder und wandte sich der anderen Seite zu. Darin befand sich bereits verarbeitetes Fleisch und auch einige weitere pflanzliche Nahrungsmittel, größtenteils Beeren und Wurzeln, das dahinten sah auch so aus wie Rüben. Aber es stimmte schon, für heute würde es noch reichen, aber die nächsten Tage würden sie sich wieder darum kümmern müssen, etwas auf dem Teller zu haben.


    Aus dem Bad also wieder heraus - dann durch die andere Türe. Fabian stand in einer Küche, die so aussah wie die anderen Küchen in den anderen Häusern. Eine weitere Türe schien in den Flur zu führen, was tatsächlich auch stimmte. Kein Wunder, dass er die Haustüre nicht hatte öffnen lassen, der Schlüssel, mit dem sie abgeschlossen worden war steckte noch im Schlüsselloch. Fabian machte einige schnelle Schritte dorthin, schloss die Türe auf und steckte den Schlüssel dann ein. Dann fiel ihm die Treppe auf - auch 3B schien einen Keller zu haben. Aber zunächst wollte er noch die andere Wohnung genauer unter die Lupe nehmen. Vom Grundriss war sie erneut so aufgebaut wie in den anderen Häusern. In der Küche lag ein leerer Block auf dem Tisch, offenbar waren einige Seiten abgerissen worden, daneben lag noch ein Bleistift. Ein Wunder, dass er ihn unter der dicken Staubschicht überhaupt gefunden hatte. Als Fabian ins Schlafzimmer kam, blieb er wie angewurzelt stehen - die Decke war eingebrochen, unter den Trümmern ragte Arm hervor. Entsetzt sah er dabei zu, wie die Hand sich nach Hilfe windend an ihn wandte - das war doch unmöglich! Dann löste die Hand sich vor seinen Augen langsam auf, verschwand, bis nur noch das zerbrochene Bett unter den Trümmern lag, dem man ansah, dass es schon eine ganze Weile der Witterung ausgesetzt gewesen war.


    "Wir haben in 3A eine Tür gefunden, von der wir glauben, dass sie zu der Höhle hinterm Wasserfall führt. Scheint aber ein Zahlenschloss dran zu sein. Weißt du irgendwas darüber? Oder kennst du sogar den Code?

    "Besonders viel kann ich dir leider nicht darüber erzählen. Ich weiß, dass da die Türe ist und dass sie ein Zahlenschloss hat. Da sind die Wissenschaftler immer hineinverschwunden, haben irgendetwas von Station Alpha geredet und davon, dass es alles streng geheim sei. Wir Sicherheitsleute wurden da überhaupt nicht in die Nähe von gelassen, egal wie oft wir gesagt haben, dass wir ja so unseren Job nicht richtig erledigen können. Wie auch immer, wir sollten uns langsam mal darum kümmern, dass wir auch alle was Warmes zu essen bekommen, möchtest du mir dabei vielleicht helfen?", ohne lange auf Ikers Antwort zu warten, begann Sarah in die Richtung von Haus 4A zu laufen.


    Zoe untersuchte das Tastenfeld genauer - es sah so aus, als müsste man einen achtstelligen Code eingeben - das schloss einfaches Ausprobieren von vornherein aus. Dann nahm sie die Tasten selbst genauer unter die Lupe. Es waren die Ziffern von 1 bis 9, darunter noch drei Felder, eines zum Löschen, die Null und dann noch eines zum Bestätigen. Abgegriffen sahen sie alle aus - bis auf das Feld zum Löschen. Wahrscheinlich war es kein statischer Code gewesen, sondern einer, der regelmäßig geändert wurde. Na super, das machte es ja noch viel einfacher.


    Die Leuchtstoffröhren strahlen ein unangenehm kaltes Licht aus, in das Rich beinahe direkt hineinblickte, um nach Kabeln zu suchen. Irgendwie hatte er sich ja eingeredet, dass es in dem Haus, in dem ihm vorhin eine Glühbirne durchgebrannt war, keinen elektrischen Strom gab, weswegen es gleich noch viel mysteriöser war, wie das Licht hier unten im Kellergeschoss funktionieren konnte. Die beiden Leuchtstoffröhren waren mit einem Kabel verbunden, damit wusste er also schonmal, wie die Kabel hierfür aussahen. Erster Erfolg, weiter so! Ein weiteres Kabel führte aus der vorderen Lampe in Richtung der Treppe. Rich verfolgte es mit den Augen - es führte zu einem kleinen Gerät, das so aussah, wie ein Bewegungssensor. Damit war auch klar, wie das Licht angegangen war. Das Kabel jedoch endete hier - also musste der Strom von der anderen Seite kommen. Von der hinteren Lampe jedoch führte kein Kabel weg - zumindest sah es im ersten Moment so aus. Als er genauer suchte, fand er einen Kabelansatz, der jedoch sofort in der Decke verschwand. Offenbar war die Verkabelung hinter der Decke durchgeführt worden.


    Nova blickte in Richtung Boden - die abgetrennte Antenne war natürlich nicht zu finden, wäre ja auch noch schöner gewesen. Unten angekommen versuchte sie dann, die Kabel auszumachen, die unweigerlich vorhanden sein mussten. Und ja, da waren Kabel. Die direkt in den Boden führten. Klasse. Na immerhin eins wusste sie jetzt - vermutlich war die Steuereinheit in irgendeinem Keller zu finden, sonst würde es ja kaum Sinn machen, die Kabel unterirdisch zu führen. Immerhin eine Erkenntnis, wenn auch keine besonders zufriedenstellende.


    Im Haus 1A stieg Casey gerade die Treppen hinunter in den Keller. Er gelangte in einen recht dunklen Raum, der immerhin auch keine Fenster hatte. Als er an der Wand entlangtastete, gelang es ihm recht schnell den Lichtschalter zu finden und den Raum in den trüben Schein einer alten Glühbirne zu tauchen. Vor ihm Stand ein großer ... was war das denn genau? Sah nach einem großen Ölheizofen aus, daneben ein großer Öltank. Und im verbleibenden Eck, das nicht von Rohren und großen metallischen Öfen und Tänken zugestellt war, stand ein Generator, der allerdings gerade nicht lief. Musste wohl ein Notstromgenerator sein, für den Fall, dass die normale Stromversorgung einmal ausfiel. Neben dem Notstromgenerator stand ein Werkzeugkasten, gefüllt mit Schraubenschlüsseln, Schraubenziehern, diversen Hämmer und Nägeln, einer Metallsäge und einigen Zangen. Gerade die Nägel waren zwar größtenteils durchgerostet, aber der Rest des Werkzeuges sollte eigentlich noch brauchbar sein.

    Geändert von DSA-Zocker (31.05.2016 um 18:48 Uhr)

  6. #6
    Es war immer eine relativ herausfordernde Aufgabe, aus Richs Geplapper die essenziellen Informationen herauszuhören.
    Bosshoss... was? Tür, Höhle, okay. Zahlenschloss, Bürgermeister oder General.... Mischpult? Nein, oder war das wichtig?
    "Na, jedenfalls wollte ich dir einmal Bericht erstattet haben. Ehm, wo ist denn Zoe?"
    "Sie ist mit Casey und Iker in diese Hütte verschwunden."
    Ross war beinahe stolz, dass er diese Info geben konnte, weil er sonst von so gut wie niemandem wusste, wo jemand hingegangen war. Definitiv stolz war er aber, dass der Junge ihm Bericht erstatten wollte. Huh, langsam fand der Geschäftsmann wirklich Gefallen daran, auf die ein oder andere Art respektiert zu werden. Wie auch immer das passiert war - aber klar war, dass diesen Leuten hier egal war, ob er Geld hatte oder nicht, und damit musste man fast mit dem Gedanken spielen, dass sie ihn wirklich irgendwie ganz in Ordnung fanden.
    Seine Laune hob sich somit weiter.
    "Mit Casey und Iker? Was machen die Drei? Vater-Mutter-Kind spielen?"
    "Hast du Iker gerade ge-sonzoned?"
    "Na dann, ogo ogo."

    Etwas verwirrt über die letzten Worte, aber zu einem größeren Teil amüsiert, schüttelte Ross den Kopf und beobachtete, wie Rich in Richtung des Hauses verschwand.
    Dann setzte er seinen Weg nach 4A fort. Die Tür interessierte ihn, aber der Gedanke an Essen hatte sich nun so in ihm festgesetzt, dass er definitiv erst seinen Hunger stillen wollte. Als er in dem Gebäude ankam, war ihm, als würde er unten im Keller ein dumpfes Geräusch hörte. Gefolgt von einem "Urgh" oder sowas. Hörte sich verdächtig nach Brix an.
    Und tatsächlich, als der Geschäftsmann die engen Treppen hinabstieg, konnte er durch die offene Tür erkennen, wie das Mädchen sich gerade mit leicht angewiedertem Blick von etwas abwandte.
    "Hey Brix." Als sie ihn bemerkte, verschwand ihr angeekelter Ausdruck nur wenig, was er erheitert zur Kenntnis nahm.
    "Nette Begrüßung."
    Brix schüttelte den Kopf. "Ich habe gerade das Schlachthaus gefunden." Sie betonte das Wort 'Schlachthaus' so abfällig, als hätte sie den hauseigenen Abfluss der Toiletten gefunden.
    Ross warf einen Blick durch die Glasfenster in den Raum, wo das Fleisch bereits präpariert war. "Whoa...", entfuhr ihm völlig unkontrolliert und er merkte, wie ihm das Wasser im Mund zusammenlief bei dem Gedanken an ein gebratenes Stück Fleisch.

    Nachdem er eine Weile lang sehnsüchtig gestarrt hatte, hatte er auch Zeit, sich die anderen Sachen anzusehen. Ja, es sah wirklich so aus, als würden die Vorräte nicht ewig reichen.
    "Eigentlich ist das ein gutes Zeichen, oder nicht? Ich meine, sieh dir das Zeug hier an." Er warf sich lässig eine Beere in den Mund und kaute ausufernd, bevor er weiter sprach.
    "Für sich alleine hätte Sarah bestimmt noch Vorräte für eine Woche oder mehr. Und dann bringt sie was weiß ich wie viele Leute hierher, die das alles in einem Tag wegfressen. Entweder sie ist wirklich cool, oder... sie rechnet gar nicht damit, dass wir alle so lange "hier" bleiben."
    Brix warf ihm einen Blick zu, der ihm ziemlich genau - und genervt - deutete, welche Möglichkeit sie für wahrscheinlicher hielt.
    "Naja, wie auch immer. Sarah meinte, dass hier tatsächlich merkwürdige Dinge vor sich gehen. Anscheinend sollte sie als Teil eines Sicherheitspersonales irgendein Experiment überwachen. Die Wissenschaftler, die dort beschäftigt waren, haben sich aber irgendwann merkwürdig verhalten, in seltsamen Sprachen gesprochen und sich schließlich gegeneinander gewandt."
    Er hatte absichtlich etwas genauer erklärt, und erwartete grinsend eine Reaktion. Brix schien eine Weile nachzudenken.
    "Hörst du, die sind auch alle ausgetickt, ohne, dass sie es wollten." Und mit Genugtuung fügte er hinzu: "Wer ist jetzt also der dumme Lüftungsschnüffler, hm?"
    Das Mädchen runzelte die Stirn und musste dann auch ein bisschen grinsen.
    "Immer noch du. Kein Mensch hat den Scheiß mit der Lüftung bestätigt. Und auch sonst ist das alles doch ziemlich vage."
    Etwas enttäuscht seufzte der Geschäftsmann. Verdammt.
    "Hast du sonst was hier gefunden? Nicht, dass ich mit der Vorratskammer nicht ohnehin schon voll zufrieden wäre, aber ich sammle gerade Infos. Rich hat eine Tür gefunden, wie die in der Höhle, diesmal aber mit praktischem Zahlenschloss."

    Geändert von Lynx (31.05.2016 um 19:39 Uhr)

  7. #7
    Als Fabian den Staub vom Block pustete um ihn sich näher anzusehen, musste er husten, so dick war die Staubschicht hier schon. Wer auch immer darauf geschrieben und die Seiten dann abgerissen hatte, war eindeutig schon seit Jahren nicht mehr hier gewesen. Vielleicht konnte man ja herausfinden, was darauf zuletzt geschrieben worden war. Der Bleistift bietete sich dafür doch geradezu an, so einladend wie er dort lag. Bevor Fabian dies jedoch in die Tat umsetzte, entschloss er sich dazu, sich weiter umzusehen. Allein schon wegen der Kleidung und nun auch wegen diesem Block hatte es sich gelohnt, in dieses Gebäude zu kommen. Auch war hier ein Keller, das hätte er dem Gebäude garnicht zugetraut. Strom (vielleicht), ehemals fließendes Wasser und nun auch noch ein Keller zeigten das dieses Dorf eine große Bedeutung hatte. Das alles hier war nicht schnell hochgezogen worden sondern vorsichtig geplant, der Keller war der Beweis. Bevor er das nächste Zimmer, das Schlafzimmer, betrat, tat er 2 Dinge: Als aller erstes schloss er die Tür auf, damit man künftig nicht immer wie ein Einbrecher durch das Fenster musste. Das warf eine weitere Frage auf: Wer hatte hier von innen abgeschlossen? War er etwa durch ein Fenster verschwunden oder eine Art Geheimgang im Keller? Vielleicht wusste es ja Sarah.
    Das zweite was er tat war sich in das andere Zimmer zurück zu begeben, denn sein eigenes T-Shirt war nunmehr nur noch ein schmutziger, halb zerrissener Lumpen der nur noch entfernt Ähnlichkeit mit einem Kleidungsstück hatte. Er öffnete den Schrank mit den Kleidungsstücken und holte ein altes aber noch gutes ZZ-Tops T-Shirt heraus und zog es sich an. So war es gleich wieder viel besser. Das alte T-Shirt steckte er in seinen Rucksack. Als Notersatz oder Lumpen war es immernoch gut.
    Der nächste und damit letzte unbesuchte Raum war jedoch... nicht so nett wie alle anderen. Diese Hand unter den Trümmern... Er war nicht dort gewesen aber es war genau wie damals. Was genau war hier los? Er hatte es sich offensichtlich nicht eingebildet. Immerhin sah er 'nur' Dinge von denen er wusste das sie nicht real sein konnte und fing nicht an völlig die Beherrschung zu verlieren wie beispielsweise Sam. Das ganze ab ihm ein noch mieseres Gefühl als vorher. Er war schon drauf und daran auf das Bett zuzustürmen und die Trümmer zu durchwühlen, als ihm bewusst wurde was er dort tat. Ganz ruhig junge, entspannt bleiben, das ist nicht real. Das ist alles vorbei und du tust dafür Buße. Langsam und vorsichtig, als ob ansonsten der... Geist wiederkommen würde, entfernte er sich langsam aus dem Raum. Als er ihn verlassen hatte, schloss er die Tür hinter sich, lehnte sich für einen Moment gegen sie, schloss die Augen und atmete mehrfach ein und aus. Nach und nach beruhigte er sich wieder und versuchte seinen Verstand auf etwas anderes zu fokussieren. Vielleicht sollte er Ross von der ganzen Sache erzählen, denn zumindest ihm vertraute er in dieser ganzen Angelegenheit.
    Er stricht sich mit dem Handrücken über die Stirn um den, überraschenderweise, nicht vorhandenen Schweiß wegzuwischen und begab sich dann wieder zu dem Block den er vorhin schoneinmal kurz in der Hand gehalten hatte. Er nahm den Bleistift und begann auf dem obersten Blatt vorsichtig damit zu reiben, um sichtbar zu machen was wohl auf der vorherigen Seite gestanden hatte.

  8. #8
    "Hast du sonst was hier gefunden? Nicht, dass ich mit der Vorratskammer nicht ohnehin schon voll zufrieden wäre, aber ich sammle gerade Infos. Rich hat eine Tür gefunden, wie die in der Höhle, diesmal aber mit praktischem Zahlenschloss."

    Sie zuckte mit den Schultern. "Die Tür zu Sarahs Hälfte war zu", antwortete sie nur kurz. Wahrscheinlich hatte Ross das auch schon selbst gesehen. "Auf der anderen Seite... bei Bill... da gab es nicht so viel. Also kaum persönlicher Scheiß. Was mich am meisten gewundert hatte, war die Pistole. Die lag auf der Kommode neben seinem Bett. Das muss ja heißen, dass er sie nicht mitgenommen hat als er verschwunden ist. Nicht, dass ich das nicht gut finden würde - also dass er die Waffe nicht mit nimmt -, aber es ist schon komisch, oder?" Ein weiteres Schulterzucken.

    Ihr war gar nicht bewusst, dass sie die Sache mit der Pistole wohl keinem anderen einfach so erzählt hätte. Es war fast selbstverständlich geworden, dass sie dem Geschäftsmann doch irgendwie vertraute. Er hatte auch so seine Fehler - zum Beispiel seine Paranoia in Bezug auf die Lüftungen und all den Kram -, aber war auf ihrer Seite. Daran glaubte sie. Und so kamen die darauffolgenden Sätze mit Stolz aus ihrem Mund: "Jedenfalls hab ich die Knarre versteckt, damit sie keiner nach mir findet und meint, sie mitgehen lassen zu müssen. Eigentlich wollt ich sie erst ganz wegschmeißen, aber ich dachte, dass Sarah das vielleicht nicht geil findet und am Ende glaubt, ich will das Teil haben." Auch hier war ihr Vertrauen in Ross zum aktuellen Zeitpunkt vollkommen. Sie könnte ihm sogar das - zugegebenermaßen nicht exzellente - Versteck verraten und würde sich keine Sorgen machen, dass er sich das Ding an den Nagel reißen würde.

    "Aber wirklich was herausgefunden habe ich nicht", gestand sie sich dann ein. "Bisher war alles so wie Sarah sagt. Ich hab natürlich keinen Plan, was in ihrer Hälfte so abgeht. Ich wollte kurz rein, aber... ey, ich kann nicht auf Verdacht irgendwo einbrechen, wenn ich die Gute sein will, ne?" Grinsend hatte sie sich in der Zwischenzeit wohl immer mehr in Richtung Tür zur Treppe nach oben begeben. Nicht, weil sie wirklich plante, wieder rauf zu wollen, sondern weil ihr bei den Schlachträumen hier tatsächlich nicht so wohl war und mehr unterbewusst eine Art Flucht antrat. Der positive Aspekt war wohl, dass ihr Appetit sich beim Anblick der hängenden Tiere für den Moment gelegt hatte.

    "Du hast mit ihr geredet. Glaubst du, sie ist ehrlich und so?" Rechtfertigend fügte sie schnell hinzu: "Nicht, dass du denkst, ich mache mir echte Sorgen. Ich geh erst mal davon aus, dass sie cool ist, immerhin hat sie uns geholfen. Aber man kann sich ja mal versichern."

  9. #9
    "Oh, beste Idee ever! ICH könnte mit Casey reden! Ich bin der geilste Wingman EVER!"

    Zoe starrte Rich, der etwas debil grinsend an der Neonröhre hing, mit einem Ausdruck absoluter und vollkommener Panik an.

    "NEIN, das wirst du nicht!"
    "Aber wieso nicht?"

    Er zog einen Flunsch, während er einem Kabel hinterherrobbte und mit einem leicht enttäuschten "Huh" zur Kenntnis nahm, dass die Kabel in den Wänden verschwanden. Dann drehte er sich wieder rum.

    "Aber ohne Scheiss, mach einfach das, was normale Girls auch machen würden, geh zu ihm hin, rede mit ihm, ganz easy und gechillt. Und wenn er dann immernoch nicht will..."

    Rich zeigte mit seinen beiden Daumen auf sich selbst und wackelte mit den Augenbrauen. Wie als Antwort verdrehte Zoe die Augen und starrte wieder diese verdammte Tür an. Verdammt. Wieder so eine Tür und wieder bringt es überhaupt nichts, sie böse anzuschauen.

    "Pass auf, ich habe keine Ahnung, was hier mit mir los ist. Ich fühl mich, als würde ich altersmäßig gerade besser zu Iker passen als zu Casey..."
    "...Ach, da hätte er sich auch nichts dagegen..."
    "Halt die Klappe. Jedenfalls, so hab ich mich zuletzt in der Mittelstufe gefühlt. Ich komm schon klar. Normalerweise. Aber das ist so gar nicht normal."

    Sie seufzte tief. Diese Tür würde sich so schnell nicht bewegen, da war sie sich sicher. Aber was kontne sie sonst machen? Noch mehr Häuser untersuchen? Oder sich endlich mal eine Hose suchen. Sie trug nämlich immer noch nichts außer ihrem Kleid und ihrer Unterwäsche und für weitere Klettertouren wäre das vielleicht eine gute Idee. Klamotten. Irgendwo hier waren Klamotten. Zoe drehte sich um und ging wieder auf die Kellertür zu. Auf dem Weg blieb sie kurz bei Rich stehen und klopfte ihm auf die Schulter. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm etwas verschmitzt grinsend ins Ohr.

    "Und nur, damit du's weißt - ich steh voll drauf, in den Hintern gepimmelt zu werden."

    Wenn schon Porno, dann richtig.

    Zoe stieg die Treppen im Haus 3A nach oben, bis sie im Obergeschoss angekommen war. Sie öffnete den Kleiderschrank und schaute sich genauer an, was darin so hing. Mit ein bisschen Glück vieleicht auch eine einfache, schwarze Hose oder Strumpfhose? Danach würde sie sich in den oberen Räumen umschauen - um herauszufinden, ob sie irgendwleche persönlichen Gegenstände der Exbewohner finden knnte - damit sie auch wusste, wem sie hier die Kleidung klaute.

  10. #10
    Das war, wie immer, klar.
    Funkgerät in die Hände bekommen? Tolles Ding, kannste jetzt nichts mit anfangen.
    Türe nochmal untersucht? Tolles Ding, kannste jetzt nichts mit anfangen.
    Funkturm untersucht? Tolles Ding, kannste jetzt nichts mit anfangen.

    Es war immer das gleiche und Nova frustrierte die ganze Situation immer mehr. Es war egal was man anfasste, nichts, aber auch gar nichts schien dabei rumzukommen, als würde eine höhere Macht nicht wollen, dass bei ihren Anstrengungen etwas herumkommt.

    Mit voller Wucht trat die kräftige Schwedin gegen den Funkturm und bereute ihre Aktion noch im selben Moment.
    Es tat höllisch weh und sie spürte wie ihr Fuß in ihrem Schuh anfing zu rebellieren. Mit der Wortgewandheit eines frustrierten Dichters und der Ausdrucksweise eines alten Seemannes fluchte Nova lautstark vor sich her als sie dann letztlich zurück ins Dorf humpelte.

    Verdammte Scheiße, das war zumindest eine der vielen Gedanken die ihr durch den Kopf gingen und zeitgleich auch Worte die ihr aus dem Mund glitten.
    Warum hoffte sie jetzt eigentlich, dass Ross sie nicht hörte? Vermutlich, weil sie nicht wollte, dass das Vertrauen was er in sie setzte gleich wieder zerschellte. Ihren kleinen Anfall in der Höhle konnte sie nicht so leicht verdrängen. Die Wut und Bösartigkeit die sie dort bereits in kleinen Maßen gezeigt hatte, war mehr als sie es von sich selbst gewohnt war.

    Als Nova wieder um die Ecke einbog und durch den Zaun Richtung Siedlung schritt kam sie an Iker und Sarah vorbei. Beide grüßte sie nur knapp, sie versuchte gar nicht erst Sarah zu fragen warum zum Geier die Antenne durchgeknippst wurde. Am Ende käme eh nur ein "Keine Ahnung, war ich nicht, bitte such wo anders weiter" aus ihr raus.

    Schnurstracks ging die Schwedin einfach auf das erstbeste Gebäude zu welches sie zuerst in ihrem Blickwinkel hatte. Die 4B.
    Nova schaute sich das Haus von außen etwas genauer an, ehe sie dann auf die Tür zuging und diese langsam öffnete.
    Hoffentlich würde ihre Erkundungstour hier mehr Früchte tragen.

    Geändert von Gendrek (01.06.2016 um 00:27 Uhr)

  11. #11
    Richard stand noch einige Sekunden da wie vom Donner gerührt, dann grinste er breit und zeigte beide Daumen nach oben, das ultimative Qualitätssiegel zu dem er fähig war.
    "Hölle, du lässt ja nichts anbrennen, was?", lachte er.
    "Nope, vor allem keine Eier.", kam Zoes Antwort über die Schulter gezwinkert zurück, ehe sie sich aufmachte, die Kleiderschränke zu durchsuchen.

    Und plötzlich stand Richard alleine da und ging nach oben, stellte sich in den Raum zu Amy und schien förmlich bersten zu wollen ob dieser ungeheuerlichen Neuigkeit.
    Doch die Asiatin war noch immer vollkommen in das Studium der Aktennotizen vertieft und wollte oder konnte ihn nicht wahrnehmen.
    Also setzte sich der Sportler direkt an ihre Seite und vollführte unbewusst eine Denkerpose.
    "Also, ich brauche mal deinen fraulichen Rat...", begann er.
    "Mmmh."
    "Zoe ist schon ein recht heißes Eisen, oder?"
    "Mmmh."
    "Aber da gibt es den Altersunterschied und dass sie in Deutschland wohnen tut."
    "Mmmh."
    "Oder soll ich bei Bree bleiben, aber die nimmt mich irgendwie seit der Nacht zusammen nicht mehr wahr."
    "Mmmh."
    "Oder einfach bei Chelsea? Sie mag mich, aber da gibt es ein anderes riesiges Problem... bei dem mein Dad mich umbringen tut wenn er es rauskriegt."
    "Mmmh."
    "Ah, so ein Mist, ich weiß nicht was ich tun soll."
    "Aha."
    "Jedenfalls. Zoe steht darauf, in den Hintern zu bekommen. Das ist schon geil irgendwie. Auf der anderen Seite sind da schon mehr Zugladungen Menschenfleisch durch als bei der Ost-West-Linie der vereinigten Staaten...argh!"
    "Soso."

    Frustriert sprang Richard auf und lief in Richtung Tür.
    Er war verwirrt und wusste nicht was er tun sollte. Natürlich war klar, dass es keine falsche Entscheidung gab, alle Frauen waren Hauptgewinne!
    Trotzdem war es nervig, nicht zu wissen, was er tun sollte. Frustriert trommelte er den Kopf an die Wand und sah dann mit schmerzender Stirn den Lichtschalter neben sich.
    Einem inneren Impuls folgend betätigte er ihn mehrmals und alle Lichter im Haus gingen diesmal an, ausgenommen natürlich die eine zerstörte Birne.
    "Wow, Richard hat Feuer gemacht...", murmelte er und trommelte sich guttural auf die Brust um die Mischung aus einem Höhlenmenschen und einem Gorilla nachzuahmen.
    Leider jedoch völlig unbemerkt von Amy.
    "Naja, jedenfalls Danke, du hast mir sehr geholfen, du bist toll für einen Nerd. Danke fürs Zuhören, ein tolles Gespräch, wir sollten das öfter machen tun!"
    Und schon war der hyperaktive Sportler zur Tür hinaus...

    Vier Minuten später sah Amy von ihren Unterlagen hoch.
    "Danke für das Licht, Richard. Und wer steht hinter wem in Zügen?"
    Sie sah sich um und konnte Richard nirgendwo erkennen oder sehen. Schulterzuckend widmete sie sich wieder ihren Unterlagen.


    Draußen angekommen hielt er auf den Ort zu, wo er Sarah das letzte Mal gesehen hatte.
    Nach diesem wirklich erleuchtenden Gespräch mit Amy wusste er genau was er zu tun hatte! Und er dankte ihr im Stillen für ihren guten Rat.
    Leider war Sarah im Moment verschwunden, aber nach kurzer Suche und Herumfragen hatte er sie schließlich in 4A gefunden.

    "Hey Sarah-Sahara, genau zu dir wollte ich. Lass uns mal reden tun. Ehm, wir sind dir ja mittlerweile weg vom rettenden Wrack hierher gefolgt. Und auch wenn es cool ist, dass wir hier Hütten haben und alles so Waikiki-Beach. Aber, ehm, wovor flüchten wir eigentlich? Was genau ist die Gefahr von der du immer reden tust?"

    Er legte den Kopf schief und schien sich die Frage selber beantworten zu wollen.
    "Weil ich hab' nachgedacht. Tiere wie Löwen können es ja nicht sein, weil die würden ja den Wasserfall nicht hoch und runter kommen, weil du ja meintest wir sind unten und hier nicht sicher. Vögel können es auch nicht sein, weil die würden sich ja von der Palisade nicht abschrecken lassen. Und Menschen, also fiese Räuber oder Talibanse ja auch nicht, weil die würden sich einfach durchsprengen."
    Er zuckte mit den Schultern und blickte sie direkt an.
    "Also, was IST die Gefahr? Und sag bitte nicht Dinosaurier..."

  12. #12
    Das sieht... nicht schlecht hier aus!

    1B war jetzt nicht die aufregendste aller Hütten, aber das, was er vor sich hatte, sah doch ziemlich anständig aus. Also schaute er sich erstmal nach etwas Nützlichem um, speziell nach Werkzeugen und/oder Essbarem. Wenn es hier einen länglichen Stab gäbe, könnte er den sogar zusätzlich zum Kämpfen benutzen (für die Coolness!).

  13. #13
    Fabian begann also mit dem Bleistift die oberste Seite des Blockes zu schraffieren, um sichtbar zu machen, was auf der Seite darüber geschrieben worden war. Was er dabei aufdeckte waren nur komplizierte Rechnungen, nichts womit er besonders viel anfangen konnte. Schade, es wäre sicherlich zumindest interessant gewesen, etwas mehr über die Bewohner herauszufinden, wenn nicht sogar hilfreich.


    Im Kleiderschrank hing glücklicherweise auch eine einfache schwarze Hose, zwar keine Strumpfhose, aber besser als nichts. Dann durchsuchte Zoe die Zimmer noch etwas genauer nach Hinweisen auf die Identität der ehemaligen Bewohner. Bis auf das Hochzeitsbild fand sich allerdings nichts, was direkt darauf hindeuten würde. Auf dem Bild wirkten beide sehr glücklich, der Mann groß, braune kurze Haare, die Frau etwas kleiner, lange gelockte blonde Haare, schönes Kleid. Das musste schon viele Jahre her sein. Zoe nahm das Bilderrahmen in die Hand und nahm das Bild dann heraus. Der spontane Einfall hatte sich gelohnt - auf der Rückseite stand "Michael und Marias Hochzeitstag, 14.04.1979".


    Nova betrat das Haus 4B, und merkte sofort, dass es wohl keinen Sinn hatte, hier wegen dem Funkturm weiters nachzusuchen - immerhin gab es offensichtlich keinen Keller hier im Haus. Das restliche Haus hingegen war in einem recht guten Zustand, das hatte sie schon von außen gesehen. Bis auf den Staub, der sich auch hier über fast alles gelegt hatte, waren die beiden Wohnungen intakt. An den Wänden der linken Wohnung hingen einige Bilder, die offensichtlich selbst gemalt worden waren, immerhin stand auch eine Staffelei im Schlafzimmer. Der ehemalige Bewohner hier hatte offenbar Malen als Hobby gehabt. Ansonsten wurde Nova hier kaum fündig, aber vielleicht hatten die anderen in den anderen Häusern ja mehr Erfolg gehabt, vielleicht gab es ja in anderen Häusern Keller, in denen man mal weitersuchen konnte?


    "Also, was IST die Gefahr? Und sag bitte nicht Dinosaurier..."

    Genervt blickte Sarah von ihrer momentanen Tätigkeit, dem Zerschneiden eines großen Stückes Fleisch, auf und sah Rich an.

    "Du solltest die Situation vielleicht ein bisschen ernster nehmen. Ihr seid also mit einem Flugzeug abgestürzt und du redest hier von Dinosauriern. Nein, die Gefahr sind keine Dinosaurier und auch keine Löwen. Zuallererst gibt es hier auf der Insel tatsächlich auch gefährliche Tiere, aber das wären dann eher Wölfe. Aber wovor du wirklich Angst haben solltest ist was die Insel aus dir machen kann. Ich habe selbst gesehen, wie die Wissenschaftler hier verrückt geworden sind, wie sie angefangen haben wie die Wilden herumzulaufen. Ach ja, die sidn übrigens auch immer noch draußen unterwegs, vor allem Nachts. Und glaube mir, du willst denen nicht über den Weg laufen, vor allem wenn du keine Stichwunden magst. Und jetzt geh mir aus dem Weg, ich bin beschäftigt."


    陳俊光 suchte währenddessen in 1B nach Werkzeugen oder Essbarem - in einem der Küchenschränke fanden sich tatsächlich noch einige Konserven mit Fertiggerichten! Sie waren zwar schon seit Jahren (irgendwann um 2000 herum) abgelaufen, aber bei Konservendosen sagte das ja nicht unbedingt was aus. Es war hauptsächlich irgendwelcher Gulasch, so genau konnte er das jetzt aber auch nicht sagen. Einen Dosenöffner fand er auch in einer Schublade.
    Auch bei der Suche nach einem Stab wurde er fündig - ein langer Besen mit einem Holzstiel, der sich ebenfalls in einem Schrank in der Küche finden ließ, nebst anderen Putzutensilien.

    Geändert von DSA-Zocker (01.06.2016 um 12:01 Uhr)

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