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Thema: [Gestrandet] - Episode 3 - Verlassen (Tag 2 - Tag 3)

Baum-Darstellung

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  1. #15
    Rich riss die andere Türe auf. Der Raum dahinter war ebenso groß wie das Büro auf der anderen Seite des Flurs, aber mindestens genauso verstaubt. Darin stand in der Mitte ein großer Holztisch, der wohl einmal geglänzt hatte, aber auf dem mittlerweile eine dicke Staubschicht lag. Um den Tisch herum waren um die 20 Stühle aufgestellt. An der zum Flur gewandten Wand hing eine Tafel, auf der noch einige komplizierte Rechnungen und Formeln geschrieben standen. Auf der anderen Seite des Raumes, zu den Fenstern hin standen einige Aktenschränke. Als Dick sie öffnete, stellte er schnell fest, dass sie nur jede Menge Aufzeichnungen, die er nicht verstand, enthielten. Größtenteils wissenschaftlicher Kram, so wie es aussah. Schnaubend wand er sich ab. Das interessierte ihn doch nicht. Ansonsten sah der Raum recht leer aus, eine Enttäuschung also. Vielleicht waren ja der erste Stock oder der Keller spannender.


    "Also, wenn du sagst, dass wir im Dunkeln nicht draußen sein sollten, was heißt das dann genau? Du hast schon öfter solche Sachen gesagt. Seid still im Wald. Im Tal ist es gefährlich. Wir sollen weg, bevor es uns auch noch erwischt. Du weißt bestimmt was ich meine. Und, naja, wir haben es ja alle gehört... Du musst verstehen, ich bin sozusagen der Verantwortliche für diese Leute. Irgendetwas muss ich ihnen sagen. Alles was ich für heute will ist etwas, mit dem man die Angst bekämpfen kann. Eine unbenannte Gefahr jagt den Leuten immer mehr Angst ein, als etwas, das sie sich vorstellen können oder gar kennen. Ich brauche jetzt noch keine Details über schreckliche Ereignisse und wie du schließlich hier gelandet bist, das bekommen wir schon irgendwann aufgearbeitet. Aber ich brauche etwas, das ich meinen Leuten sagen kann, damit sie diese Nacht ruhig schlafen können. Was ist denn so gefährlich am Dunkeln? Oder am Wald? Wer hat unsere Leichen verschleppt? Gib mir irgendetwas, ich bin gar nicht wählerisch. Über deine Unterstützung wäre ich wirklich dankbar." [Charismaprobe gelungen]

    "Okay, du bist also der Anführer. Gut, dann werde ich dir mal grob einen Überblick geben. Als ich hier gelandet bin hatte sich ein Teil der Wissenschaftler gegen den Rest der Gruppe gewendet. Es wurden schnell immer mehr und das Seltsame daran war, dass sie auf normales Ansprechen nicht mehr reagiert haben und untereinander in irgendeiner unbekannten Sprache geredet haben. Am Ende waren nur noch Bill und ich übrig und der ist vor einem Jahr vom Jagen nicht mehr zurückgekommen, seitdem bin ich alleine und diese Wahnsinnigen sind immer noch irgendwo da draußen und machen was weiß ich was."


    Währenddessen machte Ugur sich gerade an der Haustür von Haus 2B zu schaffen. Kinderspiel, war ja nicht mal abgeschlossen. Er stand nun in einem leeren Flur und betätigte erstmal den Lichtschalter. Ein etwas flackerndes, blasses Licht an der Decke sprang an. Zwei Türen, rechts und links, recht weit hinten im Flur, und eine Treppe in einen Keller. Vielleicht war es sinnvoll, sich erstmal das Erdgeschoss genauer anzusehen. Also ab nach links. Die Türe führte in eine Küche, oder eher eine Kombi aus einer Küche und einem Esszimmer. Mitsamt Herd, Kühlschrank, Ofen und einer alt aussehenden Kaffeemaschine. In der Mitte der kleinen Küche stand ein Tisch, vier Stühle darum angeordnet. An der rechten Wand verdreckte Fenster, an der linken eine Türe, neben der eine Uhr hing, die vor Jahren schon um 12:41 stehen geblieben war. Ugur öffnete den Kühlschrank, leer. In den Küchenschränken hingegen fand sich ein kompletter Haushaltssatz an Geschirr, Besteck und einfachen Küchengeräten. Der nächste Raum beherbergte ein Schlafzimmer, das exakt dem Schlafzimmer glich, das Fabian in 3B gerade durchsuchte.


    Sam folgte also Nova durchs offene Tor, machte sich dann aber daran, einmal um die Palisade herumzulaufen. Sie war offensichtlich massiv, die verwendeten Streben sahen schwer aus, auch die Kabel, die Teil der Konstruktion waren, mussten beinahe so dick sein wie sein Unterarm. Bis auf die eine Stelle, die zusammengebrochen war, machte die Palisade einen soliden Eindruck. Und auch diese Stelle war bei näherer Betrachtung nicht so leicht zu überwinden, wie es erst gewirkt hatte. Natürlich, es war nicht unmöglich, aber die scharfen Kanten der Streben machten es doch zu einem schwierigen und gefährlichen Unterfangen. Als er sich diese Stelle genauer ansah, wurde ihm auch klar, weswegen Sarah diese Stelle nicht repariert hatte - es war ihr offensichtlich alleine einfach nicht möglich gewesen, die schweren Materialien anzuheben.


    Auch Susanne hatte sich aufgemacht, eines der Häuser genauer anzusehen. Sie stand nun vor 2A und versuchte durch die Fenster zu schauen. Die Fenster sahen aus, als wären sie seit 30 Jahren nicht mehr geputzt worden, was vermutlich recht nah an der Realität lag. Sie meinte ein Schlafzimmer erahnen zu können, war sich aber nicht sicher. Also versuchte auch sie die Haustüre zu öffnen, die sich auch widerstandslos, wenn auch nicht ohne knarrend zu meckern, öffnen ließ und stand in einem Flur, der dem der anderen Häuser ähnelte, sich aber in einer Tatsache unterschied: Es gab keine Treppen. Dennoch sah sie nach dem Einschalten des Lichts zwei Türen, eine nach rechts und eine nach links. Kurzentschlossen öffnete sie die rechte Tür, und fand sich in einer Küche, die die gespiegelte Variante der Küche in 2B war, ihr aber sonst ins Detail ähnelte. Auch das Schlafzimmer wäre für sie wie erwartet gewesen, hätte sie die Schlafzimmer in 2B und 3B schon gesehen. Nur eine Sache war anders: In der Mitte des Zimmers stand ein Rollstuhl, der so aussah, wie derjenige, den 陳俊光 auf den Klippen gefunden hatte. Neugierig öffnete sie auch die zweite Tür im Schlafzimmer. Dahinter befand sich ein Badezimmer: eine Dusche, ein Waschbecken mit Spiegel und eine Toilette. Auf dem Waschbecken stand noch ein kleiner Becher mit 4 Zahnbürsten und einer Zahnpasta. Versuchshalber betätigte sie den Wasserhahn - kein Wasser kam heraus.


    Brix wollte gerade die Türe zu 4A öffnen, als Sarah ihr hinterherrief: "Die linke Hälfte ist meine, die rechte war Bills, lass unsere Sachen in Ruhe! Im Keller gibts was zu essen, falls ihr Hunger habt, da steht auch mein Funkgerät."


    Die Erdgeschosse aller Häuser bis auf 3A sind gleich aufgebaut - auf beiden Seiten je eine kleine Wohnung. Es lassen sich teilweise Überbleibsel von den vorigen Bewohnern finden, die so aussehen, als wären die Bewohner einfach eines Tages nicht mehr zurückgekommen.

    Geändert von DSA-Zocker (28.05.2016 um 22:41 Uhr)

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