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Thema: [Gestrandet] - Episode 3 - Verlassen (Tag 2 - Tag 3)

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  1. #1
    "Verzeihung, Sarah, wir können doch per-du sein? Ich will keine langwierigen Antworten, es ist spät, wie werden morgen noch genug Zeit haben. Aber nach nun einem langen Tag hier haben wir doch das Recht, falls du es überhaupt weißt, zu erfahren wo genau wir überhaupt sind. Es muss wohl am Atlantik sein, aber wo soll diese Insel denn sein? Und gibt es überhaupt Kontakt nach außen? Wir wollen keine Probleme verursachen, aber ohne irgendwelche Antworten werden wir doch erst recht nicht ruhig schlafen können. " [Charismaprobe gelungen]

    "Offiziell existiert diese Insel überhaupt nicht, soweit ich das weiß. Kontakt nach außen gibt es schon lange nicht mehr, das müssen mittlerweile etwa 30 Jahre sein. Ich werde euch wohl enttäuschen, ich weiß selbst nicht besonders viel. Ich habe damals für eine Sicherheitsfirma gearbeitet, wir wurden angeheuert, weil hier auf der Insel irgendein Experiment aus dem Ruder gelaufen ist. Alles natürlich streng geheim, wir haben kein Wort darüber erfahren, was hier eigentlich gemacht wurde. Als wir dann angekommen sind, war die ganze Sache schon im Gange, wir wurden nachts überfallen...", sie sah mit leerem Blick in die Ferne, drehte sich dann wieder Casey zu "Wie auch immer, wir können morgen darüber reden."

    Rich machte sich dann auf den Weg zu 3A, dem zweistöckigen Haus. Es schien von vornherein hochwertiger und stabiler gebaut gewesen sein, die Wände waren noch vollständig intakt und die Fenster nur verschmutzt, so dass es schwierig war, von draußen hineinzublicken. Die Türe war recht groß und aus massivem Holz. Probehalber betätigte Dick die Türklinke und tatsächlich, die Türe ging mit einem langgezogenen Quietschen auf. Drin war es recht dunkel, er befand sich in einem Flur. Intuitiv betätigte er den Lichtschalter auf der rechten Seite der Türe und mit einem Knallen verabschiedete sich die Lampe an der Decke. Fluchend lief er tastend einige Schritte voran, bis er eine Türe auf der linken Seite ausmachen konnte. Er öffnete die tür und gelangte in ein Zimmer, das durch das restliche Licht draußen zumindest soweit erhellt wurde, dass er sich ein wenig umsehen konnte. Es war ganz offensichtlich ein Büro, mit einem massiven Bürotisch, das zu den Fenstern zeigte, auf dem ein uralter PC stand und Staub sammelte. Vor dem PC stand ein Bürostuhl und daneben ein leerer Mülleimer. Die Jalousien an den Fenstern standen auf halber Höhe. An der inneren Wand stand ein großes Regal, das mit Ordnern gefüllt waren, auf jedem wieder das Ψ. Der Bürotisch hatte einige Schubladen, in denen sich allerdings nichts befand, wie Rich nach schnellem Überprüfen feststellte. Als Rich wieder durch die Türe in den Flur blickte, sah er eine Türe auf die rechte Seite des Hauses, sowie eine Treppe nach oben und eine nach unten, die er vorhin in der Dunkelheit nur erahnt hatte.

    Auf der anderen Seite des Weges nahm gerade Fabian 3B unter die Lupe. Im Gegensatz zu 3A war 3B ziemlich heruntergekommen, das Flachdach sah schon von draußen nicht mehr besonders vertrauenswürdig aus. Auch in der Wand fehlten einige Steine und das Fenster links neben der Türe war zerbrochen. Bereits von draußen war es deshalb problemlos möglich hereinzublicken. Es war offensichtlich ein Schlafzimmer, schließlich stand ein großes Doppelbett in der Mitte des Raumes. Ansonsten befanden sich noch ein Sofa und ein Schrank im Zimmer und ein Spiegel hing über einer Kommode neben dem Bett. Fabian wandte sich ab und versuchte die Türe zu öffnen. Sie war allerdings verschlossen und auf sein Klopfen reagierte niemand. Dann also durchs Fenster. Die Glassplitter am Fenster sahen gefährlich aus, also band er sich sein Shirt um die Hand und stieß die verbleibenden Glassplitter vom Fensterrahmen weg. Als das erledigt war, stieg er durchs Fenster ins Zimmer hinein. Es roch staubig, was ein kurzes Klopfen aufs Bett sofort bestätigte - eine Staubwolke flog in die Luft. Fabian musste kurz niesen. Dann öffnete er den Schrank. Darin befand sich hauptsächlich Kleidung, zusätzlich noch einige Schuhe. Die Kleidung war nicht mehr besonders modern, wenn er raten müsste würde er auf die 80er tippen und würde wahrscheinlich den meisten aus der Gruppe passen. Es waren sowohl Frauen- als auch Männersachen dabei. Er blickte sich weiter um, es führten zwei weitere Türen aus dem Raum heraus, jedoch beide zur Wand entgegengesetzt dem Fenster zu dem er gerade hereingestiegen war - also beide nicht in Richtung der Haustür.

    Amy blätterte durch das Buch hindurch. Es war nicht besonders einfach, nach bestimmten Zahlen zu suchen und das Symbol Ψ kam beinahe jede zweite Seite vor. Einer plötzlichen Eingebung folgend blätterte sie ein paar Seiten zurück, auf eine Seite, auf der vieles durchgestrichen war. [Intelligenzprobe gelungen] Tatsächlich, wenn man die Seite genauer untersuchte, ließ sich feststellen, dass unter dem Gekrakel einmal die Zahlen von 1A bis 4B gestanden hatten. Darunter stand in großen Buchstaben DORF IST VERLASSEN. Sie versuchte unter den wilden Linien irgendwie nachzuvollziehen, was dort einmal gestanden hatte. Es sah aus wie Namen, die jeweils den Häusern zugeordnet waren - vielleicht wer hier einmal gewohnt hatte? Aber keiner der Namen sagte ihr etwas, sie waren ihr völlig unbekannt. Thomas Stone, Jane Stone, Bruce Mason, Linda Parker, Michael Nolan, James Hilton, Maria Nolan, Elijah Parker ...

    Nova marschierte schnurstracks den Weg entlang zum Tor auf der anderen Seite des Dorfes. Das schwere Tor war mit einem großen Holzbalken verriegelt. Entschlossen hob sie ihn aus der Verankerung und stellte ihn daneben gegen die Palisade. Im Hintergrund hörte sie Sarah rufen: "Wenn du schon unbedingt raus musst, dann bleib wenigstens nicht so lang weg!"
    Nova ignorierte die mysteriöse Frau gekonnt und lief die letzten Schritte zum Funkturm zügig weiter. Der Turm sah recht instabil aus, aber immerhin: Eine Leiter führte nach oben, das sah schon vielversprechend aus. Von hier unten konnte sie aber den Schaden, den der Turm genommen hatte nicht besonders gut einschätzen, sie sah nur, dass die Antenne offensichtlich abgebrochen war.

    Geändert von DSA-Zocker (28.05.2016 um 17:27 Uhr)

  2. #2
    Richard hatte, bevor er das Haus schließlich betreten hatte, Fabian noch einen kopfschüttelnden, angeekelten Blick zugeworfen.
    "Herr der Ringe... Alter, ALTER, verschon mich mit deinen perversen deutschen BDSM-Pornos, ey..."
    Er verschränkte die Arme und blickte dem Deutschen hinterher, der eine andere Hütte durchsuchte.
    "Und so Jemand hat auch noch ein Kind."

    Schließlich wandte er sich wieder dem Haus zu, das zu durchsuchen er sich zur Aufgabe gemacht hatte.
    Die Ordner wollte er später Amy in die Hand drücken. Wahrscheinlich war sie hundertmal besser im Zettel sortieren als im Küssen, auch wenn ihre Zungentechnik durchaus Potential hatte.

    Den PC konnte er vergessen, immerhin schien es keinen Strom zu geben und wenn, dann brachte er nur Lampen zum Knallen. Außerdem sollten sich die Nerds lieber um die Hardware kümmern, mit PCs wurde er nicht warm, er war ein Kind der Konsolen - Call of Duty, hell yeah.
    Bei dem Gedanken grinste er und kam sich einen Moment wie die Computerspiel-Archäologin Tomb Raider vor, auch wenn sie einen mehr als seltsamen Namen trug. Oder wie Uncharted. Es war einfach ein geiles Abenteuer das es auszunutzen galt bis morgen früh der Heli da wäre um sie alle abzuholen. Wenn er jetzt nur kackend in der Ecke sitzen würde, hätte er nichts zum prahlen vor dem Team gehabt.
    Aber er spürte instinktiv und unterbewusst, dass sein Handeln eine viel größere, wichtigere Motivation hatte: Er wollte alles dafür tun dass die drei Mädchen gerettet würden, nachdem sein Versagen sie auf dieser Insel hatte abstürzen lassen.
    Und auch wenn er bisher nur mit Brix darüber gesprochen hatte und sie augenscheinlich nicht zorniger als sonst auf ihn war, nahm er sich fest vor, noch mit Amy und Bree darüber zu reden.
    Einfach seinen fucking Mann stehen und sie beschützen. Nachts wärmen. Oben ohne mit einem Speer ein Wildschwein erjagen und es den Dreien kochen. So Sachen halt. Kleinigkeiten.

    Schließlich hatte er eine Entscheidung gefällt.
    Er würde vorgehen wie bei diesem geilen Weltraumballerspiel bei dem man mit dieser blauem Schlumpfine poppen konnte - zuerst jedes Stockwerk clearen und dann Keller oder Obergeschoss sich vornehmen.

    Also hielt er sich an die Tür rechterhand des Hauses.
    Achselzuckend und grinsend riss er sie auf, keinen Gedanken an Vorsicht verschwendend.

    Geändert von Daen vom Clan (28.05.2016 um 18:00 Uhr)

  3. #3
    Ross hatte sich den ganzen Weg über Gedanken gemacht, ob es richtig war, Sarah zu folgen. Hätte er nicht kurz vor ihrem Auftauchen selbst gefragt, ob irgendetwas an diesem Ort nicht stimmte, hätte er sich womöglich sogar geweigert. Nicht nur wegen den Klippen, aber auch weil die Stimme aus dem Funkgerät deutlich nach Hilfe gefragt hatte. "Bist du hier um mich zu retten?". Es war stark anzuzweifeln, dass diese Frau mehr erreichen konnte, als ihnen vielleicht bessere Plätze zu zeigen, um Essen zu beschaffen.
    Und ja, gut, sie hatte etwas bessere Behausungen als ihr Unterschlupf am Strand.
    Aber er hatte nun mal selbst den Eindruck, dass hier Dinge vor sich gingen, die man besser nicht erst auf sich zukommen ließ, um zu sehen, was es denn war. Also war er ohne Weiteres mitgegangen.

    "ALTER!" Kurz nachdem sie alle das Dorf erreicht hatten, kam Rich auf den Geschäftsmann zu. "Pst, Alter, kannst du mal mit Sarah reden tun? Sie scheucht uns weg vom Ort wo wir hätten gerettet und gefunden werden können und alle folgen ihr, obwohl vielleicht die 521 toten Leichen grade in ihrem Dorfkeller zu Zombies umgebaut werden. Irgendjemand muss mit der Perle mal reden, is' eh schon irre, dass wir ihr folgen, nur weil sie ständig von "deeeeeer Gefaaaaaaahr TM" labert."
    Der Junge war nach einer ausufernden Geste schon wieder weg - wie immer konnte er offensichtlich nicht lange untätig herumstehen, was Ross mittlerweile für eine gute Eigenschaft an ihm hielt, auch wenn er manchmal ein bisschen gebremst werden musste. Und er hatte auch recht. Also, vielleicht nicht mit den Zombies, aber diiiieee Gefaaaaaahr TM beschäftigte ja auch ihn selbst - vor allem durch die Tatsache, dass sie bisher eben völlig mysteriös war.

    "Hey, jemand Lust, sich hier umzusehen? Vielleicht finden wir ja die Tropenbar oder das 5-Sterne-Hotel oder so. Ich würde ja vorne anfangen, bei der 1A. Kommt jemand mit?"
    Ross war mit den Augen Casey gefolgt, der Sarah gerade ansprach und hätte beinahe verpasst, dass die Frage auch an ihn gerichtet war.
    "Umsehen halte ich für eine gute Idee. Aber ich würde gerne auch mit dieser Sarah sprechen. Irgendetwas passt mir hier nicht zusammen, und ich glaube, zwei Leute lassen sich weniger leicht von ihr abwimmeln als einer." Er merkte selbst, als er fertig gesprochen hatte, dass sein Ton ziemlich ernst, besorgt und fast verschwörerisch klang. Zoe, die ihre übliche, recht gelassene Art an den Tag legte, sah ihn kurz schweigend an. Deshalb setzte er schließlich ein Grinsen auf und fügte hinzu: "Falls ihr einen Haufen Pistolen findet, ruft mich. Dann kann ich sie wieder eine Weile lang fachmännisch anstarren und dann jemand anderen zu Hilfe holen, weil ich keine Ahnung habe."
    Vorerst reichte es doch, wenn er sich Sorgen machte. Da mussten sich die anderen, die ohnehin schon einiges durchgemacht hatten und erheblich zur bisherigen Problembewältigung beigetragen hatten, erst mal keinen Kopf machen.
    Er zwinkerte noch kurz in die Runde und stieß schließlich zu Casey und Sarah.

    "...das müssen mittlerweile etwa 30 Jahre sein. Ich werde euch wohl enttäuschen, ich weiß selbst nicht besonders viel. Ich habe damals für eine Sicherheitsfirma gearbeitet, wir wurden angeheuert, weil hier auf der Insel irgendein Experiment aus dem Ruder gelaufen ist. Alles natürlich streng geheim, wir haben kein Wort darüber erfahren, was hier eigentlich gemacht wurde. Als wir dann angekommen sind, war die ganze Sache schon im Gange, wir wurden nachts überfallen... Wie auch immer, wir können morgen darüber reden."
    Ross seufzte laut hörbar und verschränkte die Arme vor der Brust.
    "Ich denke auch, dass wir über alles in Ruhe sprechen können, wenn die Nacht vorbei ist. Immerhin sollten wir im Dunkeln ja nicht mehr draußen sein, nicht wahr?" Ein etwas aufgesetztes Lächeln umspielte den Mund des Geschäftsmannes.
    "Was mich dann aber doch auf eine Frage bringt. Wenn du-"
    "Wenn du schon unbedingt raus musst, dann bleib wenigstens nicht so lang weg!"
    Nova war offenbar auf dem Weg zu diesem Funkturm und aus den Augenwinkeln bemerkte Ross auch, dass sich die anderen fast alle in Bewegung gesetzt hatten. Das war gut. Je mehr sie selbst herausfanden, desto besser.
    Als Sarah den Blick wieder auf ihn richtete, räusperte Ross sich kurz.
    "Also, wenn du sagst, dass wir im Dunkeln nicht draußen sein sollten, was heißt das dann genau? Du hast schon öfter solche Sachen gesagt. Seid still im Wald. Im Tal ist es gefährlich. Wir sollen weg, bevor es uns auch noch erwischt. Du weißt bestimmt was ich meine. Und, naja, wir haben es ja alle gehört..."
    Er lächelte immer noch, drehte sich nun ein wenig von Casey weg und senkte den Ton. Auch wenn der Reporter das Folgende wohl trotzdem hören konnte, war es so authentischer, und außerdem hoffte Ross, dass er Notfalls ohnehin mitspielen würde. So konnte er diesen Haufen Lügen, die er gleich als Überzeugungsarbeit gebrauchen würde, vielleicht sogar stützen. Das hatte er bei Zoes "Studium" vorhin doch schließlich auch geschafft.
    "Du musst verstehen, ich bin sozusagen der Verantwortliche für diese Leute. Irgendetwas muss ich ihnen sagen. Alles was ich für heute will ist etwas, mit dem man die Angst bekämpfen kann. Eine unbenannte Gefahr jagt den Leuten immer mehr Angst ein, als etwas, das sie sich vorstellen können oder gar kennen." Ja... die anderen hatten wirklich alle sehr "verängstigt" ausgesehen... ob man ihm das abnahm? "Ich brauche jetzt noch keine Details über schreckliche Ereignisse und wie du schließlich hier gelandet bist, das bekommen wir schon irgendwann aufgearbeitet. Aber ich brauche etwas, das ich meinen Leuten sagen kann, damit sie diese Nacht ruhig schlafen können. Was ist denn so gefährlich am Dunkeln? Oder am Wald? Wer hat unsere Leichen verschleppt? Gib mir irgendetwas, ich bin gar nicht wählerisch. Über deine Unterstützung wäre ich wirklich dankbar."

    [Probe Charisma + Lügner]

    Geändert von Lynx (28.05.2016 um 20:28 Uhr)

  4. #4
    Sind wir ja doch noch im Resort gelandet, grinst Ugur und boxt Ewgenya spielerisch in die Seite. Die Rumänin ist in irgendwelche Bücher über Syren? vertieft. Ugur schaut ihr über die Schulter, es geht um Enkidus und Asheras und irgendwem wird der Kopf weggesniped. Ist das jetzt ISIS oder Geschichte?
    Ich check mal unsere Zimmer aus.

    Ugur nimmt Haus 2B unter die Lupe.

    Geändert von WeTa (28.05.2016 um 20:29 Uhr)

  5. #5
    Mit bangen beobachtete Sam wie Brix sich die Steilwand hinauf mühte. Sie war Willensstark. Sie glaubte fest an das, was sie tat. Sie würde es schaffen.
    Aber dann sah er ihre Arme an. So dünne Ärmchen und feine, zarte kleine Finger. Können die überhaupt genug Kraft haben, um sie hoch zu ziehen? Natürlich wusste er, dass es so war. Er hatte schon mit etlichen Leuten zusammen Touren bestritten, die eine ähnlich fragile Statur wie Brix hatten und dennoch grandios Klettern konnten. Und Brix sah nicht unsportlich aus.
    Doch dieses Wissen half nichts. Auch sein ganzes Vertrauen in seine Knotentechnik und in seine Anweisungen, die er kurz zuvor noch gehabt hatte, waren verschwunden.
    Wenn ich doch einen Fehler gemacht habe... Hab ich den Bulin richtig durchgezogen? Und der Spierenstich? Hab ich das Seil am Ende links übergeworfen? Nein, es war rechts, oh mist. Mist, Mist, Mist. Oder war es doch links? Wenn sie nun abrutsch? Oder sich den Kopf anstößt? Was mach ich nur?
    Selbst eine erneute Vision seines eigenen Sturzes hätte er lieber gehabt. Das wäre kein Problem gewesen, damit konnte er fertig werden. Aber er konnte sie nicht noch einmal verlieren, so kurz nach.. STOP! Sie ist nicht sie! Beruhige dich, es wird schon alles gut gehen. Das Seil wird sie halten. Alles wird gut gehen. Es wird gut gehen. Sie wird es schaffen. Sie ist schon so weit gekommen, den Rest schafft sie auch noch. Sie packt das.
    Wie ein Mantra wiederholte er ihren Erfolg und spielte gleichzeitig hunderte Varianten durch, wie sie scheitern könnte.
    Doch es half alles nichts. Erst in dem Moment, als sie komplett mit beiden Beinen oben stand und ein paar Schritte vom Klippenrand weg gegangen war, fiel die Anspannung von ihm ab. Und er fing an zu strahlen. Überwältigt von seiner Freude machte er - bevor er genau wusste was er da tat - zwei Schritte auf sie zu und klopfte Brix und auch Rich, einfach weil er er da stand, erleichtert auf die Schultern.
    Selbst der miesepetrige Ausdruck auf den Gesichtern der beiden konnte ihm die Freude nicht verderben. Keiner war gestoben und alle standen putzmunter oben. Und ihr ging es gut. Brix! Brix geht es gut! ermahnte er sich selber in Gedanken.

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    Ein kurzer Marsch, das Licht fing schon langsam an hinter den Bäumen zu verschwinden. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Nacht hereinbrach, zumindest sagte Sam das seine Erfahrung. Aber ihm seine Erfahrung auf dieser Insel überhaupt etwas brachte? Nach dem, was die Sterne sagten müssten sie in einem deutlich wärmeren Breitengrad sein. Selbst bei kühlen Winden sollte es nicht ganz so kalt werden können.
    Die meisten seiner Gefährten schienen erschöpft zu sein. Es war ja auch ein langer und Ereignisreicher Tag gewesen. Auch Sam fühlte sich müde. Zumindest sein Geist verlangte nach Erholung, doch sein Körper schien gerade nicht still halten zu können. Sei es wegen dem Erholsamen Treiben im Fluss, dem Schläfchen danach am Strand oder wegen der Freude beim Klettern, aber momentan konnte er unmöglich schlafen gehen. Da war Sam froh, dass sie sich erstmal das Dorf anschauen konnten.

    Sam bliebe am Tor stehen und schaute sich erstmal die Gebäude in Ruhe an. Er wunderte sich, dass hier jemand leben sollte. Selbst wenn die Frau - Sarah hieß sie wohl, soviel hatte er mitbekommen - hier alleine gelebt hätte, hätte es doch zumindest teilweise gepflegter aussehen müssen, oder? Zumindest der Zaun, wenn da draußen doch eine wie auch immer geartete Gefahr lauern sollte.
    Um den Anderen aus dem Weg zu gehen - müde Menschen reagieren noch gereizter, und das konnte er nun wirklich nicht gebrauchen, gerade, als er das Verhältnis zu den Anderen zumindest etwas gekittet hatte - ging er von außen langsam den Zaun entlang und schaute sich dabei alles ganz genau an, um zu wissen, wo man den Zaun reparieren müsste, sollte das den nötig sein. Außerdem erkundete er Stellen, wo man sowohl von außen als auch von innen am besten über den Zaun kommen könnte und wie viele solcher Stellen es gab. Sam hatte das Gefühl, dass das irgendwann eventuell nützliches Wissen sein könnte.

    Geändert von Eddy131 (28.05.2016 um 20:59 Uhr)

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