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Thema: [Gestrandet] - Episode 3 - Verlassen (Tag 2 - Tag 3)

  1. #141
    Casey machte sich also daran, die Akten noch weiter zu durchstöbern. Vielleicht konnte er ja etwas finden, was sie noch nicht wussten, etwas was ihnen weiterhelfen konnte, etwas, was interessant war. Es fiel ihm schwer, die wissenschaftlichen Texte zu lesen, an Verständnis war in den meisten Fällen überhaupt nicht zu denken. Allerdings kam es ihm komisch vor, dass sich unter den sonst so naturwissenschaftlich geprägten Artikeln auch Abhandlungen über indianische Symbolik und Brauchtümer finden ließen. [Intelligenzprobe gelungen] Er begann also, aus den Akten all jene herauszusortieren, die in diese Richtung gingen. Dann begann er, diese etwas genauer durchzugehen. Einige der Artikel handelten von merkwürdigen Totenritualen, bei denen die Leichen aufgebahrt wurden und dann mit halluzinogenen Flüssigkeiten eingerieben wurden - wieder andere vom Aberglaube der Indianer, wonach Geister der Toten die Lebenden überwältigen und kontrollieren konnten. Zu Halluzinogenen gab es doch auch andere Artikel - hatten die Wissenschaftler tatsächlich geglaubt in den indianischen Brauchtümern etwas gefunden zu haben?


    "Ich weiß, du hast gerade anderes zu tun, aber ich verspreche ich trommle Leute für die Jagd zusammen, wenn du mir kurz Auskunft gibst."

    "Ja, hier waren mal Kameras, wir hatten den Raum im Keller als Sicherheitsraum eingerichtet. Als die Wisschenschaftler dann aus dem Dorf verschwunden sind, haben sie davor noch die Kameras entfernt, keine Ahnung warum. Und klar weiß ich von dem Hangar. Das war ein alter Hangar aus dem zweiten Weltkrieg. Ihr seid auf der entgegengesetzten Seite der Insel gestrandet. In der Halle müsste noch ein altes kaputtes Transportflugzeug stehen, da ist aber die Hälfte schon durchgerostet. Die Landebahn war aber noch in gutem Zustand, als wir gelandet sind. Wurde verwendet, um Vorräte hierher zu bringen, als ich hier angekommen bin, sind wir auch da gelandet. Das müsste etwa ein Tagesmarsch sein."

    Geändert von DSA-Zocker (17.06.2016 um 16:27 Uhr)

  2. #142
    Sam war ganz perplex. Was war den dass gerade? Okay, die leichte Abneigung hatte er sich noch irgendwie und halbwegs plausibel zurechtreimen können. Aber der Ausbruch gerade war schon ziemlich heftig und auch ein wenig... unrational. Gut, Sam hatte schon länger nicht mehr aktiv die Eskapaden um Ross Norway verfolgt, aber dennoch entsprach dass ganz und garnicht der eher lässigen, vielleicht ein wenig überheblichen und über allem stehenden Art des Suchmaschinenmoguls wie Sam sie in Erinnerung hatte.

    Sam hatte deutlich das Gefühl, dass er in seinen geistig abwesenden Zeiten etwas getan hatte, was für Ross absolut inakzeptabel war. Oder gab es etwas anderes in seiner Vergangenheit, an das Sam ihn erinnerte? Irgendwas an seinem Charakter oder bei dem, was er gesagt hatte? All das Grübeln brachte nichts, Sam kam einfach auf keinen grünen Zweig.
    Das machte ihn irgendwie traurig, dass sein Kindheitsheld so auf ihn reagierte. Wie oft hatte sie sich vorgestellt wie er zu sein? Oder ihm zu begegnen, und was sie dann alles machen und sagen würden. Sie hatten sogar davon geträumt eine Urlaubsreise in seine Heimatstadt zu machen und gewitzelt ihn zu besuchen oder sich heimlich in eine seiner berühmten Partys zu schmuggeln.

    Etwas deprimiert und immer noch darüber nachgrübelnd erinnerte er sich daran, dass er nach Ross' Weggang nicht allein im Raum war.

    "Ist er.. schon den ganzen Tag so? Lag das jetzt an mir oder bin ich wirklich einfach nur im falschen Moment dazugekommen?"

    Er wollte die Sache klären, wusste aber nicht wie. Erstmal bräuchte er mehr Informationen über den Grund, ein weiteres Gespräch würde sonst wohl nur zu einer noch größeren Katastrophe führen.
    Seltsam war auch sein plötzliches Schweigen. Es wirkte so, als hätte er sich an etwas erinnert, was er aber nicht laut aussprechen wollte und lenkte schnell auf ein anderes Thema und den Raum verlassen zu können.
    Er würde Casey nach seiner Antwort darauf ansprechen, vielleicht wusste er was genaueres.

    Geändert von Eddy131 (17.06.2016 um 17:02 Uhr)

  3. #143
    Als Zoe erwachte, galten ihre ersten Gedanken nicht ihrer Versöhnung mit Iker, und auch nicht dem Zwitschern der Vögel, und auch nicht Ewgenya, die ein bisschen zu eng an ihr lag. Nein, ihr erster Gedanke war "Scheisse".

    Sie sprang auf, wankte zur ausgetrockneten Toilette und reiherte erst einmal herzhaft in die Schüssel. Aber der Frieden währte nicht lange, als Ewgenya angehechtet kam, Zoe zur Seite schubste und ihre Position an der Toilette streitig machte.

    "Woah, Fuck, was..."
    "Diese Wurzeln. Ich vertrag diese Wurzeln nicht, glaub ich."
    "Uh-huh."

    Es dauerte nach diesem Vorall noch ein paar Stunden, bevor sich die beiden Frauen tatsächlich aus ihrer Wohnung in der 1A quälten. Etwas ratlos standen sie jetzt auf der Straße im Dorf, blinzelten in die Sonne und fühlten sich, als hätte man sie grade vom Bordstein vor dem Berghain gekratzt.

    "Und nu?"
    "Kein Plan. Kein Bock auf Frühstück."
    "Kein Bock auf Kackwurzeln."
    "Eyy, Nicht Schlange stehen, ist genug für alle da."

    Ugur kam langsam aus seinem Haus geschlendert und lehnte sich gegen eine Wand. Ewgenya drehte sich um, musste anscheinend kurz würgen (nicht wegen Ugur, sondern wegen den Wurzeln) und deutete dann auf die leere Wohnung neben ihm.

    "Ey, wo isn Kaktus?"
    "Keine Ahnung, hab ihn noch nicht gesehen. solltest du heute Nacht nicht auf ihn aufpassen, damit er nicht wieder abhaut?
    "Yeah."
    "Yo, und, hast du die Nacht mit dem Kaktus überlebt?"
    "Ey, ich weiß gar nicht, was ihr habt, der is' eigentlich nicht soo schlimm."

    Ugur zuckte einmal mit den Schultern und fixierte dann das zweistöckige Haus gegenüber.

    "Ey, Zoe, du steckst doch im Arsch von den ganzen wichtigen Typen, da, wasn'n da los?"

    "Ja, warum steckt ihr alle ständig da im Keller...?"
    "Und wo bleibt jetzt eigentlich unser verfickter Rettungshubschrauber?"
    "Guys, chillt mal."

    Zoe ging ein paar Schritte bevor, bevor ihr Würgereiz auch sie wieder überkam und sie ihr Gesicht zur Grimasse verzog.

    "Kackwurzeln."
    "Wat?"
    "Jedenfalls, da drin geht halt krasser Mysteryshit ab, keine Ahnung, wenn ihr eine ellenlange megatrockene Erklärung haben wollt, frag Casey oder Ross."
    "Ne, lass mal nicht machen."
    "Ja, der ist echt Experte darin, Frauen trocken zu machen."
    "Da klingt jemand salty."
    "Ich BIN salty!"

    Leicht wankend wanderte sie los in Richtung 3A. Durch die Fenster konnte sie schon sehen, dass Casey mal wieder vor dem PC hockte und Ross' und sams Haarschöpfe konnte sie auch schon von weitem sehen.

    "Ugh."

    Sie machte auf dem Absatz kehrt und blickte ihre Gang an.

    "ODER, wenn ich genauer drüber nachdenke, lasst gleich mal die Palisade auschecken."
    "Wieso sagst DU denn auschecken?"
    "Weil ihr 'n schlechter Einfluss auf mich seid. Abmarsch!"

    Nach wenigen Minuten standen die drei Deutschen vor der kaputten Palisade. tatsächlich waren einige der Holz- und Metallplanken aus ihrer Verankerung am Boden gerutscht und die Kabel, die sie eigentlich oben halten sollten, hatten mit der Zeit nachgegeben.

    "Eyyy, was?"
    "Jo. Shit."
    "Also, was meinte diese Sarah gestern?"
    "Dass wir die Planken wieder oben mit den Kabeln verbinden müssen."

    Ewgenya zeigte auf die abgerissenen Kabelstränge an den Kanten der Palisade.

    "Ich würd' ja vorschlagen, dass einer von uns da hochklettert, sich die Käbel...Kabel...die Mehrzahl von Teilen halt eben schnappt und der andere von unten die Planken zurecht schiebt. Dann müsste das eigentlich ganz easy gehen."
    "Yoah, ich kann einen von euch hochheben. Und dann wieder abstellen."
    "Alles klar, wer macht das Kabelknoten auf Ugurs Armen?"

    Zoe und Ewgenya schauten sich an. Klar, die Aufgabe, auf Ugurs breiten Schultern zu sitzen und die Kabelstränge zu verknoten war erheblich angenehmer, als sich mit all dem Körpergewicht gegen die Platten zu stemmen und sie wieder in Position zu schieben.

    "Ich will!"
    "Ne, du bist stärker, du kannst den Scheiss besser schieben."
    "Ja, aber ich kann besser Knoten machen!"
    "Ach, kannst du?"
    "Klar, hallo, schonmal was von Bondage gehört?"
    "Ugh."
    "Was sagst du?"

    Ugur blickte zwischen den beiden Frauen hin und her, die ihn erwartungsvoll anblickten. Seine Antwort war schließlich genau so furztrocken wie sein Humor und wurde von einem weiteren Schulterzucken begleitet..

    "Ewgenya ist leichter, oder?"

    Mit diesem Plan und ihren vereinigten Kräften begannen also Ewgenya, Ugur und (eine leicht beleidigte) Zoe damit, die Palisade wieder zu reparieren.

    Geändert von Caro (17.06.2016 um 22:45 Uhr)

  4. #144
    Das gekochte Essen war... akzeptabel.
    Nova wusste nicht ob jemand unter ihnen kulinarisch anspruchsvoll war, wenn ja... sollte diese Person das schnellstmöglich hinter sich lassen.

    Sie freute sich einfach darauf in Ruhe etwas essen zu können. Still und ohne viel Gequatsche und Gemurmel etwas in sich hineinschlingen zu können... das Loch in ihrem Magen zu füllen war so wohltuend.
    Dann kam Sam.

    Am liebsten hätte sie ihn einfach ignoriert, doch Ross, der gegenüber von ihr saß, schien seine Anwesenheit nicht gut aufzunehmen. Die Schwedin konnte den Kerl ebenfalls nicht leiden, auch wenn er ihr geholfen hatte. Etwas in Nova sagte ihr, dass sie weiterhin vorsichtig sein sollte.
    Sie erinnerte sich daran wie aggressiv sie in der Höhle wurde und kurz formte sich der Gedanke, dass es Sam vielleicht genau so erging und er für seinen Wutausbruch nichts konnte...
    Aber dann wurde ihr klar, dass sie es ja auch geschafft hat niemandem eine aufs Maul zu geben. Sam war einfach instabil und weiterhin eine potentielle Gefahr. Da konnte er sich noch so sehr anstrengen.

    Nova wollte das Gespräch welches sich mit Ross bot einfach in eine andere Richtung schubsen, merkte jedoch, dass die Stimmung weiterhin recht kühl blieb.

    "Ein weiterer Punkt auf der "Ich mag Sam nicht-Liste" dachte sich die großgewachsene Schwedin.
    Der Geschäftsmann verließ kurze Momente später auch schon den Tisch. Das sowieso schon nicht so gut schmeckende Essen wurde dadurch nicht besser... eher im Gegenteil. Der Appetit war Nova knallhart vergangen.

    ------

    Es war Morgen und Nova hatte eine der beschissensten Nächte seit Jahren gehabt.
    Die Anstrengungen und der Aussetzer des gestrigen Tages und der Absturz von vorgestern waren einfach absoluter Overkill. Keine Nachtruhe der Welt war genug um das ordentlich zu verarbeiten.

    Was wäre also der nächstbeste Schritt um die allgemeine Situation zu verbessern?

    Nova konnte beobachten wie ein Dreiergespann bestehend aus Zoe, Ugur und Ewgenya zur Palisade trampelte.
    Gut, ein Punkt auf der imaginären Liste abgehakt.
    Sarah wollte bestimmt jagen gehen... und Nova wusste bereits jetzt, dass sie da definitiv nicht mitmachen würde. Sie war Ingenieurin. Eine verfluchte Akademikerin. Armee hin, Armee her. Sie wurde bezahlt um zu denken.
    Auf den ersten Blick war das nun aktuell nicht die optimalste Situation.

    Und nun... nun stand sie da. Dachte nach.
    Wie geht es nun weiter? [Probe auf Intelligenz um weitere Aufgaben zu entdecken]

    Geändert von Gendrek (18.06.2016 um 00:50 Uhr)

  5. #145
    Casey war inzwischen mit dem letztem der Dokumente fertig. Er wusste zwar immer noch sehr wenig von dem was in den ganzen wissenschafltichen Papers drinstand, aber das war wohl zu erwarten gewesen, ohne einen PhD in etwa vier verschiedenen Bereichen würde er da wohl alleine wenig weiter kommen. Aber es schien wohl tatsächlich so, dass sie hier nach etwas suchten, dass Menschen manipulieren konnte. Insbesondere die wiederholten Referenzen auf alte indianische Kulturen. Insbesondere Totenrituale bei denen gewisse Stoffe verwendet wurden. Scheinbar war wohl Nolan und sein Team überzeugt, dass es etwas mit ihrem Projekt zu tun hatte. Er erinnerte sich mit Ross darüber zu reden.

    Casey blickte vom Tisch hoch und sah sich um. Er hatte dem Gespräch zwischen Sam und Ross nur anfangs gelauscht und sich danach wieder auf seine Arbeit fokusiert. Er bekam aber gerade noch mit, wie der Norweger das Zimmer verließ. Sam selbst stand noch wie belämmert da. Irgendwie wirkte er aber auf Casey immer so, also war es schwer einzuschätzen, ob das Gespräch ihn mitgenommen hatte oder nicht.

    Er wandte sich ihm zu.
    "Ist er.. schon den ganzen Tag so? Lag das jetzt an mir oder bin ich wirklich einfach nur im falschen Moment dazugekommen?"

    "Mir gegenüber war er recht ruhig, kann jetzt nicht sagen, dass er wütend ist." Casey blickte Sam an. Er schien wirklich nicht zu verstehen, warum die anderem ihm gegenüber etwas reserviert sein konnten. Casey wollte nichts provozieren und versuchte einfach höflich zu sein.
    "Hey, macht dir nichts drauß. Seit deiner ... Aktion .. gestern ist er dir wohl reserviert, wir haben ihn ja ungesprochen zu unserem Anführer gemacht, scheinbar fühlt er sich wirklich verantwortlich für die Gruppe. In ein paar Tagen, falls wir solange hier bleiben, ist er sicher besser auf dich zu sprechen."


    Casey stand auf und streckte sich etwas aus. Er wusste nicht so ganz was er tun sollte. Vielleicht würde er nach draußen gehen und mal sehen was es so zu tun gibt.

  6. #146
    Ross blieb kurz nachdenklich bei Sarah stehen. "Also die Wissenschaftler haben die Kameras entfernt, bevor sie völlig verrückt geworden sind, ja?", fragte er eher sich selbst, aber die Frau nickte kurz. "Wie merkwürdig. Und ich nehme an, bei dem Flugzeug war nichts zu machen, ja?" Die Frage war natürlich blöd - hätte Sarah auf irgendeine Art und Weise die Möglichkeit gehabt, mit diesem Flugzeug abzuhauen, wäre sie nicht hier. Und sie hatte die Info auch viel zu bereitwillig geteilt, als dass er auf irgendeinen Verdacht gegen sie kam.
    "Wir haben einige fähige Leute in der Gruppe, vielleicht wäre es gar nicht so blöd, wenn die sich dort mal umsehen würden. Wer weiß, womöglich kann man aus dem Transportflieger noch was machen, oder zumindest irgendwelche Teile für etwas Nützliches verwenden..."
    Sarah zuckte mit den Schultern. "Das mag schon sein, aber wie gesagt, es ist ein Tagesmarsch bis zum Hangar. Und ich glaube, ohne Proviant ist der Weg nicht so leicht zu schaffen."
    Sie sah ihn an und er verstand den Wink mit dem Zaunpfahl.
    "Alles klar, ich schaue mal wen ich auftreiben kann.", sagte Ross glucksend und verließ den Konferenzraum.

    Die wenigen Sätze, die er mit der erfahrenen Frau gewechselt hatte, setzten wieder mehrere Gedankengänge in seinen Kopf. Langsam fühlte er sich als würde sein Schädel platzen - dieser Morgen hatte es in sich.
    Der Hangar war definitiv eines der nächsten Ziele, das sie ansteuern sollten. Daneben mussten sie aber unbedingt herausfinden, was mit den Leuten hier geschehen war und jetzt mit ihnen selbst geschah. Auch wollte er mehr über die Nolans erfahren und wissen, ob die Tatsache, dass er nun in ihrem Haus war, überhaupt ein Zufall sein konnte. Außerdem war für sein eigenen Seelenheil auch noch wichtig, dass Sam ihm nicht mehr solcher "Aussprachen" aufdrängte.
    Einmal mehr fragte Ross sich, wo Iker eigentlich abgeblieben war - er konnte bestimmt irgendwie Ordnung in dieses Chaos bringen. Aber wenn der Junge nicht wollte, dann würde er später seinen Laptop holen müssen, denn damit war es für ihn einfach leichter, einen roten Faden in etwas zu bringen. Und statt diesen ganzen Aufgaben, vor denen er sich sah, hätte er sich eigentlich am liebsten nur mit Nova irgendwohingesetzt, um einfach zu reden... jemandem erzählen zu können, was er am Vorabend im Wohnzimmer realisiert hatte.
    Seufzend machte der Geschäftsmann sich aber erst einmal auf den Weg nach draußen. Es hätte bestimmt ziemlich negativ auf Sarah gewirkt, wenn er sich einfach ins Büro oder nach oben verzogen hätte, ohne sein Angebot wenigstens augenscheinlich erfüllen zu wollen.
    Also begab er sich in Richtung 2A. Beim Essen hatte er gehört, dass Fabian, Lilly und Susanne dort nächtigen hatten wollen, und zu Ersterem wollte er.

    Gerade als Ross das Haus betrat, in dem sich zwei Wohnungen befanden, kam der Feuerwehrmann aus einer der beiden und schloss achtsam die Tür. "Hey, gut geschlafen?", grüßte der Geschäftsmann und wartete, bis Fabian ihm entgegen kam.
    Dieser nickte und deutete nun, dass sie nach draußen gehen sollten.
    "Lilly schläft noch, ich will nicht riskieren sie zu wecken.", erklärte er schließlich als sie wieder auf die Straße traten.
    "Verständlich, war bisher ja auch kein Entspannungsurlaub, oder?" Ross grinste kurz, wurde dann aber gleich wieder ernst.
    "Hör mal, ich bin vorrangig zu dir gekommen, weil ich schon seit gestern mit dir reden wollte. Es geht eigentlich nur um die Sache, die du bei den Klippen gesehen hast"
    Die beiden Männer traten nun in einen der allseits beliebten Zwischenräume zwischen den Häusern - den Topspots für vertraute Gespräche.
    "Wir haben herausgefunden, dass hier auf der Insel viel experimentiert wurde, weil es offenbar schon seit Jahrzehnten immer wieder zu seltsamen Vorfällen kam. Eines der Themen, das immer wieder auftaucht bei diesen Forschungen sind Halluzinogene. Also... wir wissen nun wirklich nichts Genaues, aber ich wollte einfach nicht, dass du dir Sorgen machst. Einige von uns haben schon seltsame Dinge gesehen und es ist definitiv davon auszugehen, dass es an etwas auf der Insel liegt und nicht an der Psyche diverser Leute. Was immer du auch gesehen hast, es liegt nicht daran, dass du plötzlich eine Schraube locker hast oder mit der Situation nicht umgehen kannst."
    Eigentlich war Ross gar nicht so klar, ob Fabian die ganze Sache an den Klippen wirklich bedrückte, aber seine Vermutung war, dass der Feuerwehrmann einfach nicht zuließ, sich darüber den Kopf zu zerbrechen und das unterschwellig ganz anders aussah.

    Fabian schwieg eine Weile und schien nachzudenken. "Danke für die Information.", sagte er schließlich und wirkte auch tatsächlich dankbar. Allerdings musste das wohl trotzdem erst einmal verarbeitet werden.
    "Es ist natürlich nicht beruhigend, dass wir noch nicht wissen, was diese Dinge auslöst, aber naja... das Problem nur ansatzweise zu kennen ist nötig, um es im Ganzen zu erfassen, oder so, nicht wahr?"
    Er grinste Fabian aufmunternd an.
    "Oh, und falls du dich erst mal ablenken willst: Du hast nicht zufällig Lust mit Sarah jagen zu gehen? Ich wollte mich für sie nach Freiwilligen umsehen, aber außer dir fielen mir nur noch Rich und Brix ein. Bei Rich weiß ich aber nicht wo er sich herumtreibt und Brix jagt eher mir eine Kugel oder einen Pfeil in den Kopf, als einem wehrlosen aber durchaus schmackhaftem Tier."

    Geändert von Lynx (18.06.2016 um 13:42 Uhr)

  7. #147
    Zoe, Ewgenya und Ugur standen nun also vor der kaputten Stelle der Palisade. Nach kurzem Beratschlagen hob dann Ugur also Ewgenya nach oben, wo diese die Kabelstränge zusammenziehen und dann wieder verknüpfen sollte, sodass Zoe anschließend die Metallplanken und Holzpfosten aufrichten konnte und diese dann mit den Kabelsträngen wieder befestigt werden und stabilisiert werden würden. Ugur hatte einen festen Stand, Ewgenya war ja auch ein Fliegengewicht. [Stärkeprobe gelungen]
    Dann begann Zoe damit, die Metallplanken und Holzpfosten aufzurichten. Das hatte allerdings im vorhinein leichter ausgesehen, als es sich dann schlussendlich herausstellte. Wann immer eine dieser Planken aufgerichtet war, hielt Ewgenya sie sofort fest und wickelte etwas vom Kabel herum. So ging die Arbeit recht gut voran. Nur noch ein Holzpfosten war übrig. Zoe drückte ihre Schulter dagegen, die Anstrengung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie schob den Pfosten langsam in eine aufrechte Position - doch er fing langsam an zu rutschen. Schweißperlen liefen ihr die Stirn herab, als sie versuchte, mit einem kleinen Schritt ihren Körper wieder unter den Schwerpunkt des schweren Holzstückes zu bringen, doch dafür war es bereits zu spät. Der Pfosten fiel immer schneller. Reflexartig brachte sie gerade noch rechtzeitig ihre rechte Hand - und dann ihre linke - unter den Pfosten und konnte den Fall stoppen, bevor er mehr aus der Palisade reißen konnte. Sie spürte wie ihre Armmuskulatur brennend schmerzte, doch dafür war gerade keine Zeit. Mit einem letzten Kraftakt gelang es ihr, das letzte Puzzlestück der Palisade in seine Position zu bringen und rutschte dann schwer atmend zu Boden. [Stärkeprobe misslungen]
    Ewgenya wickelte das letzte Stück Kabel um diesen Pfosten und kommandierte Ugur dann ein wenig weiter nach rechts, um dort einen weiteren Strang zu greifen. Nun musste sie die beiden Stränge nur noch zusammenziehen und verknoten, dann war die Palisade wieder sicher - oder zumindest sicherer. Sie zog mit aller Kraft - die Kabelstränge berührten sich schon, aber um sie ordentlich zu verknoten fehlten noch einige Zentimeter. Schwer atmend gelang es ihr, sie miteinander zu verkreuzen und schließlich auch zu verknoten. [Stärkeprobe gelungen] Die Arbeit war abgeschlossen.

    Zoe hat bei weiteren Stärkeproben in dieser Station eine Erschwernis von 20%


    Währenddessen versuchte Nova einen Plan für das weitere Vorgehen zu finden. [Intelligenzprobe gelungen] Hatte nicht gestern noch jemand etwas von einem Werkzeugkasten in einem Keller erwähnt? Und war es doch nicht so, dass in der Palisade auch Metallstreben verbaut waren? Vielleicht konnte sie ja daraus etwas für die Antenne improvisieren. Überhaupt konnten die Werkzeuge sicher auch in anderen Situationen hilfreich sein. Außerdem hatte Sarah schon Recht, Essen zu beschaffen sollte auch eine Priorität sein. Und wer weiß, vielleicht konnte man bei der Jagd ja auch etwas mehr von der Insel sehen?

  8. #148
    So eine gottverfluchte, mieskackige, mutantenmäßige Drecksscheisse.

    Mit einer Auswahl ihrer kreativsten Flüche schob Zoe sich langsam die Treppen der 3A - oder war es 3B? Das doppelstöckige Haus halt - nach oben. Ugur und Ewgenya waren abgezogen, irgendjemandem von ihrer Heldentat zu berichten, während Zoe Wunden leckte. Ihre eigenen, genau genommen. Ihr Arm tat ganz fürchterlich weh. Vermutlich eine Zerrung? Sie hatte keine Ahnung davon, nur, dass ihr bisher schon nicht so grandioser Tag gerade eben noch ein bisschen beschissener geworden war. Endlich hatte sie die Haustür erreicht. Links konnte sie durch das Fenster Casey im Computerraum sehen. Ne. Kein Bock. Mit der nicht matschigen Schulter stieß Zoe die Tür zum Konferenzraum auf, nach wie vor schwer schnaufend.

    Zoe dachte gerade, sie wäre alleine in dem Raum, als sie Sam bemerkte, der mit verschränkten Armen in der Ecke saß. Er musterte sie ein bisschen zögerlich, als hätte er Angst, dass sie ihn gleich anschnauzen würde, für irgendwas, was er noch nicht mal gemacht hatte. Zoe dagegen befürchtete, ihn wortwörtlich anzukotzen, deswegen wand sie sich schnell um und ließ sich auf den Tisch in der Mitte des Raumes fallen. Nach wenigen Sekunden realisierte sie, dass diese Position - Brust auf der Tischplatte, Kopf nach unten hängend - keine Wunder für ihr Befinden tat. Unter ächzenden Schmerzlauten drehte sie sich um, sodass sie nun flach auf dem Konferenztisch lag und die Decke anstarrte.

    "Alles...ähm...okay?"
    "Wieso?"
    "Du liegst... auf dem Tisch."
    "...Uh-huh."

    Sie drehte den Kopf so weit, dass sie Sam anschauen konnte.

    "Mein Tag war nicht so der Hammer."
    "Sieht man irgendwie. Was ist denn passiert?"

    Sie wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen, dass das ihn ja schonmal gar nichts anging, als die sich wieder an den Ausdruck in seinen von gestern erinnerte, und an den Satz von Ugur. "Ey, ich weiß gar nicht, was ihr habt, der is' eigentlich nicht soo schlimm.". Zoe atmete kurz durch.

    "Diese Wurzeln...ich fühl mich wie das eine Mal, als ich in einer fremden Badewanne aufgewacht bin und dann durch eine leere Wohnung gestolpert bin, bis ich so einen Typ gefunden habe, der meinte, er hätte mich nachts heulend auf dem Bordstein gefunden und mit hoch genommen. Und dann wollte ich ihm wohl nachts noch einen blasen und habe in sein Hochbett gekotzt und dann dachte er, ich wäre abgehauen, aber eigentlich habe ich mich nur in seinem Bad versteckt und bin dann in der Badewanne eingeschlafen."
    "...Wa...?"
    "Keine Sternstunde meines Lebens."

    Zoe atmete einmal schwer aus und schloss die Augen. Alles drehte sich.

    "Außerdem ist mir grade so eine verkackte Holzplanke auf den Arm gefallen. Wenn ich IRGENDJEMANDEN diese Kackpalisade anfassen sehe, werd eich ihn eigenhändig mit meinem anderen Arm verprügeln."
    "Ähm...soll ich mal jemanden holen, der sich das mal anschaut...?"
    "...außerdem hat Ugur mich fett genannt."

    Das war nicht hundertprozentig richtig, passte aber gerade zu ihrem allgemeinen Weltschmerz. Sam starrte sie jetzt komplett verständnislos an. Er war anscheinend schon bei der Badewannengeschichte nicht richtig mitgekommen.

    "Und ne, du musst niemanden holen. Aber...ähm...wie sag ich das... bleib einfach hier, ja? Ich fühle mich gerade nicht so gut. Und ich will nicht alleine sein."

    Geändert von Caro (18.06.2016 um 18:00 Uhr)

  9. #149
    Nachdem Casey den Raum verlassen hatte blieb Sam noch ein wenig stehen. Abwarten... Das schien keine schlechte Idee zu sein. Wenn die Leute sahen, dass er eigentlich ein ganz harmloser Kerl war, mit dem man normalerweise auch gut zurecht kam, dann würden sie ihre Meinung schon ändern. Der erste Eindruck war wohl etwas.. komisch.. rübergekommen. Und den jetzt zu ändern, nunja, brauchte einfach seine Zeit.
    Dann hörte er jemandem den Gang entlang gehen und die Außentür quitschen. Kurz darauf erneut, diesmal begleitet mit einem ärgerlich klingenden Grummeln. langsam schlenderte er in den Konferenzraum hinüber. Tatsächlich war dieser nun leer, also mussten das gerade Ross und Sarah gewesen sein.
    Nachdenken. Er musste erstmal nachdenken. Gedankenverloren nahm Sam sich ein paar der Früchte vom Tisch und aß sie. Er wusste nicht, was die anderen hatten, die schmeckten doch ganz gut. Er nahm sich noch eine der seltsam geformten Gurken und ging dann in eine Ecke, wo er sich an dem Schrank zu Boden gleiten ließ.
    Sollte er wirklich nur warten und sonst nichts tun? Konnte er nicht proaktiv daran arbeiten, dass die anderen ihn mit anderen Augen sahen? Oder würde das kontraproduktiv wirken und sie würden genau in diesen Bemühungen etwas herauslesen, was nicht da war, sie misstrauischer machen, denken lassen, dass er sich in sie einschmeicheln wollte, damit sie lockerer wurden? Nun, dass wollte er zwar, aber nicht um ihnen zu schaden, sondern um.. Ja was? Freunde zu werden? Besser mit ihnen auszukommen? Oder würde es schon reichen, wenn sie ihn nicht mehr so finster ansahen?

    Mitten in seinem Gedanken wankte Zoe in den Raum, blickte ihn kurz an, watschelte ein wenig benommen zum Tisch hinüber und ließ sich mit einem klatschen einfach mit dem Kopf voran auf den Tisch fallen. Sam war so perplex, dass er im ersten Moment nicht einmal auf die Idee kam etwas zu tun. Dann drehte sie sich zum Glück um und ihre offenen Augen blickten zur Decke hinauf. Gesund sah sie dennoch nicht aus.
    Sie schien nichts dagegen zu haben, dass er hier war. Also atmete er einmal tief ein und aus proaktiv und kontraproduktiv, was? Dann wollen wir mal und fragte sie, ob mit ihr alles in Ordnung wäre. Sie antwortete relativ normal, das gab ihm Hoffnung und er fragte weiter.

    "Sieht man irgendwie. Was ist denn passiert?"

    Zu negativ. Mist. Sam biss sich imaginär auf die Zunge und einen Augenblick lang hatte er das Gefühl, dass sie ihm harsch antworten würde. Doch dann schlossen sich ihre Lider kurz und sie atmete ebenfalls einmal kurz ein und aus. Sam hatte aber das Gefühl, dass sie das aus anderen Gründen machte, als er kurz zuvor.
    Und dann kam ein Schwall an unzusammenhängenden Informationen aus ihrem Mund, die nicht mal einen negativen Unterton hatten. Und auch wenn Sam praktisch nichts verstanden hatte wirkte Zoe am Ende irgendwie erleichtert. Und dann forderte sie ihn auch noch auf bei ihr zu bleiben. Irgendwas lief gerade verkehrt. Aber zur Abwechslung mal auf positive Art verkehrt.

    Und dann kam das Lachen.

    Mit einem Mal prustete Sam lauthals los, er konnte nicht mehr an sich halten und musste laut Lachen.
    In Zoes Miene gaben sich mehrer Gefühle die Klinke in die Hand, erst Verständnislosigkeit, dann Wut und schließlich fing auch sie an zu grinsen und gluckste sogar leicht. Vielleicht hatte sie ja gerade selber erkannt, wie absurd die ganze Situation war.

    In erster Linie war das Lachen eins: Befreiend.
    Seit dem gestrigen Abend ging es Sam mental deutlich besser, aber die Sorge über die anderen Inselbewohner und wie er mit ihnen zurechtkommen sollte war weiter da gewesen. Dieses undurchsichtige Kauderwelsch von Zoe hatte seine Bedenken von ihm genommen.

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    "Nur um sicher zu gehen: Warum haben wir gerade gelacht?"

    Fragte Zoe, immer noch kichernd und sich den Bauch haltend.

    "Weißt du? Ich hab mir praktisch seit ich auf dieser Insel zu mir kam sorgen gemacht. Über Vergangenes in meinem Leben und was weiter kommen wird. Über Rich und Brix, was Ross von mir hält und ob es Nova gut geht, sogar über dich und was du über mich denkst; warum Fabian mir hilft und über viele andere Dinge. Und dann kommst du hier rein, hast deine eigenen Probleme, deine eigenen Wunden, von denen ich nichts weiß und die mir wahrscheinlich nicht mal aufgefallen wären, und machst dir wahrscheinlich genauso wenig Gedanken über meine Probleme wie ich mir über deine. Ich glaube das hat mir ein wenig geholfen."

    Er war ihr Dankbar, auch wenn sie es wahrscheinlich nicht würde nachvollziehen können. Aber dass laut auszusprechen fühlte sich gerade irgendwie falsch an. Also sagte er stattdessen nur

    "Ich glaube wir würden viel besser miteinander auskommen, wenn wir mehr versuchen, unseren Gegenüber zu verstehen. Und uns weniger auf eigene Probleme konzentrieren."

    Es hatte sich nichts geändert. Die Lage war immer noch gleich, die Sorgen waren immer noch da und die Menschen um ihn hatten immer noch die gleichen Probleme - mit ihm und ganz eigene, wie Sam gerade deutlich bewusst wurde.
    Aber etwas war anders.
    Wenn auch nur ein wenig, so hatte sich seine Ansicht geändert. Sie war nicht plötzlich grandios oder überirdisch geworden, aber der Fokus hatte sich ein wenig weg von ihm und in Richtung der Anderen verschoben. Es war weit weg von seiner fast schon göttlichen Offenbarung - Sam konnte nicht glauben, dass es nicht mal zwei Tage her war -, die ihm nur noch wie ein ferner Traum vorkam. Damals, vor einer Ewigkeit war es ähnlich wie jetzt, nur um ein vielfaches stärker. Er verstand alles: Die Menschen um ihn, konnte ihre Beweggründe erstaunlich klar und detailliert vor sich sehen, wusste, wie er mit ihnen umgehen musste, wusste, was sie wollten und noch wichtiger: Was sie brauchten. Doch dann kam die Erinnerung zurück, sie, Tot. Wieder und wieder. Und alles zersprang, in tausend Scherben. Auch wenn Rich nicht Schuld war und es Brix mittlerweile wieder gut ging, so war dieser Anblick doch der Auslöser gewesen, der ihn aus seiner - wie Sam es mittlerweile nannte - "Göttlichen Phase" riss.
    Vielleicht war das auch der Grund für seine Reaktion gewesen? Vielleicht nahm er in dem Moment einfach zu schnell und zu viel auf einmal wahr und das ließ ihn so überreagierend handeln?

    Er wusste es nicht. Schon wieder etwas, dass er nicht wusste. Doch etwas wusste er diesmal: Dass er es jemandem erzählen wollte. Und irgendwie war gerade die richtige Stimmung dafür. Also fing er an und redete. Über den Absturz, wie er die Zeit danach wahrgenommen hatte, dass seine Wahrnehmung durch eine Gehirnerschütterung beeinträchtigt war. Über seine Nacht und ansatzweise, wie er den nächsten Tag erlebte, seine Klarheit. Ganz glaubte er nicht, dass er jemandem dieses Gefühl beschreiben konnte, der es nicht selbst erlebt hatte. Doch er versuchte es. Und dann erzählte er wie er beim Anblick von Brix empfand und warum es ihn zu dieser Handlung trieb und er Rich niederschlug. Sein Entsetzen darüber.
    Er hätte Zoe auch von ihr erzählen können, doch er wollte nicht an sie denken, nicht an ihre traurigen Augen, nicht an ihre Worte und am allerwenigsten daran, wo sie jetzt war. Vielleicht hätte es Zoe geholfen seine Empfindungen gegenüber der jungen Goth-Dame - er konnte sie einfach nicht "Göre" nennen, nicht mal in seinen Gedanken, obwohl der Begriff wohl passender gewesen wäre als "Lady" oder "Dame" - besser zu verstehen, doch Sam konnte nicht. Also beschrieb er es so, wie er es empfand, ohne Vergleich zu ihrem "Zwilling": Sie war die Schwester, die er nie hatte. Und daran konnte er nichts ändern, egal wie unrational es war.

    Sam kam sein Monolog wie eine Ewigkeit vor, in Wahrheit waren aber wohl nur wenige Minuten vergangen. Zoe hatte ihn die ganze Zeit reden lassen. Ob sie ihm zugehört hatte oder mittendrin eingeschlafen war konnte er nicht sagen. Sie war zwar die ganze Zeit in seinem Blickfeld gewesen, aber erst nachdem er geendet hatte, nahm sein Gehirn wieder bewusst wahr, was seine Augen aufnahmen. Sie blickte ihn an. Nachdenklich. Vielleicht auch etwas überrascht.

    "Dann sind wir ja fertig mit unseren Insel-Erlebnissen. Und, was steht so als nächstes an?"

    Versuchte er die Stimmung etwas aufzulockern und zwang ein etwas melancholisch geratenes lächeln auf sein Gesicht.
    Aber er verstand jetzt Zoes Erleichterung, nachdem sie sich von der Seele reden konnte. Befürchtete aber auch, dass sie ihn genau so wenig verstand, wie er sie zuvor. Aber das war in Ordnung. Alles war in Ordnung, solange man reden konnte.
    Ein wenig von der Melancholie verschwand aus seinem Blick.

    Geändert von Eddy131 (19.06.2016 um 00:39 Uhr)

  10. #150
    Die Schwedin ging alle Möglichkeiten durch die aktuell zur Auswahl standen, die gähnende Leere die sich dort anfangs präsentierte frustrierte Nova zutiefst.

    Palisade ist abgehakt, Jagen kommt nicht in Frage. Funkturm immer noch defekt...

    Palisade... Funkturm.
    Sie erinnerte sich, dass sie bereits etwas ungewöhnliches sah als sie hier ankamen. Die Palisade war provisorisch an einigen Stellen geflickt. Mit Kabeln, Streben und Stangen aus Metall.
    Warum ist sie da noch nicht früher drauf gekommen?

    Die gestrige Zusammenkunft beim Essen wurde gerade noch mehr zum Segen. Nicht nur, dass sie sich die Mägen füllen konnten, auch der schnelle Austausch aller bisher gesammelten Infos war selbstredend nützlich.
    Casey hatte im Keller von Gebäude 1A einen Werkzeugkasten gefunden.

    "Step One: Werkzeuge holen.
    Step Two: Metallstange beschaffen.
    Step Three: Funkturm reparieren."


    Schnurstracks ging die Schwedin in den Keller von 1A und nahm den Kasten an sich. Hoffentlich würde ihr dieser bei weiteren handwerklichen Aktionen gute Dienste leisten.
    Der Kasten war recht schwer und unhandlich. Zwar hatte er einen Griff zum Tragen aber die Schwedin dachte bereits jetzt darüber nach wie sie es schaffen sollte, wie sie es zusammen mit diesem Ding hoch auf den Turm schaffen sollte.
    Im Anbetracht der Tatsache, dass sie keine Tasche und auch keinen Rucksack hatte würde sie wohl oder übel improvisieren müssen.
    So sehr sie auch jetzt schon wieder in Planung verfallen wollte, jetzt kam erstmal Schritt Zwei dran.

    Mit dem Werkzeugkasten im festen Griff machte sich die blonde Soldatin daran die Palisade abzugehen und nach einer langen, dünnen Metallstange abzusuchen.
    In erster Linie wollte sie nichts gewaltsam aus irgendeiner Verankerung befreien. Sie hoffte einfach, dass sie irgendwo ein lockeres Teil finden würde um die Statik und Stabilität nichts zu gefährden.

    Geändert von Gendrek (19.06.2016 um 01:00 Uhr)

  11. #151
    Nova hielt den Werkzeugkasten in der Hand und suchte in der Palisade nach einer Stange, mit der sie eine Antenne improvisieren konnte. Es dauerte ein wenig, aber dann hatte sie eine viel versprechende Metallstrebe gefunden, die sie nun vorsichtig, aber bestimmt aus der Palisade herauszog. Wunderbar - die Stange war zwar etwas verbogen, aber das war nichts, was sich nicht mit einem Hammer beheben lassen würde. Als nächstes würde sie also den Funkturm hinaufsteigen müssen und dann die Stange irgendwie oben befestigen, was sicher nicht ganz einfach werden würde, aber sie war ja dafür ausgebildet worden.

    Nur eine Sache bereitete ihr ein wenig Sorge: Ihre improvisierte Antenne würde im Vergleich zu einer "richtigen" Antenne nur einen begrenzten Frequenzbereich abdecken können. Durch ihre Erfahrung in der Armee wusste sie, welche Bereiche vom Militär genutzt wurden und welche zivil - und es war eindeutig nicht möglich beide Bereiche zu treffen. Allerdings wusste sie auch, dass die Länge der Antenne eine wichtige Rolle dafür spielte, welchen Frequenzbereich sie abdecken konnte.

    [Neue Aufgabe freigeschaltet]:

    Antennentechnik: Mithilfe der gefundenen Stange kann der Funkturm repariert werden. Die improvisierte Antenne ist dabei allerdings nicht besonders vielseitig - es können entweder militärische oder zivile Frequenzen empfangen und gesendet werden. Geforderte Eigenschaften: Intelligenz und Geschick Teilnehmerzahl: 1

    Geändert von DSA-Zocker (20.06.2016 um 16:26 Uhr)

  12. #152
    So ausgiebig wie in dieser Nacht hatte Brittney sicherlich schon länger nicht mehr geschlafen.

    Das Essen am Vorabend war nicht sonderlich gut gewesen. Natürlich lag das daran, dass der Fokus - wie Sarah sagte - auf dem Fleisch lag und die Idealistin sich mit den Beilagen begnügen musste. Doch sie war daran gewöhnt, dass man sich nun mal nicht überall auf ihre kulinarischen Eigenheiten einstellte. Die Welt war von Faschismus geprägt. Da bildete auch eine einsame Frau auf einer Hinterwäldler-Insel keine Ausnahme. Doch es nährte sie und ließ sie damit auch besser schlafen. Wieder blieb sie von Träumen verschont. Das war vielleicht auch besser so. Wenn sie gerade schon in einem Albtraum gefangen war und ihr ganzes Leben daraus bestand, frei nach Martin Luther King Junior einen Traum zu haben, musste sie nicht noch die erholsamste Zeit des Tages oder der Nacht damit verschwenden, sich Fantastischem hin zu geben.

    Eine der ersten Sachen, die die 19-Jährige beschäftigten, war nach dem Prozess des Aufwachens dann doch wieder das Essen. Oder vielmehr das, was zum Essen führen sollte. Sie hatte mehrfach gehört - an der Tafel wurde gestern darüber gesprochen -, dass man heute auf Jagd gehen wollen würde. Das war auf der einen Seite nur fair und verständlich, musste man Sarah doch das zurückgeben, was sie für die Gruppe geopfert hatte. Aber Brix wäre nicht Brix, wenn sie gegen eine Jagd nicht etwas hätte.

    So verließ die Bassistin ihren Schlafplatz und klopfte an die Zimmertür der vermeintlich letzten Bewohnerin des kleinen Dorfes. Keine Reaktion. Draußen war sie dann jedoch aufzufinden.

    "Ey, Sarah!" Sie sollte sich dieses 'Ey' abgewöhnen. Leute reagierten oft nicht besonders freudig darauf. Das war okay, solange sie nicht etwas von ihnen wollte. Doch immerhin drehte sich die Überlebende zu der jungen Frau um, dessen blaue Strähnen langsam aber sicher drohten, an Farbe zu verlieren. Sie hatte sich jedoch vergewissert, dass das Schwarz noch kräftig genug war und man das Blond am Ansatz nicht sah.

    "Es ist noch keiner jagen gegangen, oder?", wollte sie wissen. Ärgerlich, wenn sie bereits zu spät wäre. Doch Sarah erleichterte sie mit einem "Nein. Aber es wird so langsam Zeit dafür."

    Brittney nickte fast brav in Zustimmung, hatte sie doch noch einen Einwand. "Ich würde ja los gehen und ein paar Leuten in den Arsch treten, aber nach gestern dürfte es keine Überraschung mehr sein, dass ich... das Töten von Tieren nicht so geil finde." Sie holte nicht zu lange Luft, um Sarahs wahrscheinlich schnell aufkeimenden Einwände früh zu unterbrechen. "Ich weiß, dass ihr glaubt, dass das nötig wäre und ich will jetzt echt keine Grundsatzdiskussion oder so. Aber wenn wir uns darauf einigen könnten, dass wir eben nicht jagen und Tiere töten, sondern uns darauf beschränken, Pflanzen und so aufzutreiben, wäre das schon geil. Vielleicht denkst du jetzt, dass du Fleisch in deinen Mahlzeiten brauchst, und immerhin haben dir die anderen auch Fleisch weg gefressen, aber es wäre vernünftig, wenn wir es nicht tun. Erstens ist Fleisch viel schneller verderblich. Du hast zwar unten deine tollen Henkershaken, aber ja keine echten Kühlräume. Und ich will ja nichts sagen, aber totes Fleisch lockt bestimmt auch andere Tiere an. Wölfe oder so, du hast ja gesagt, die gibt es hier. Und natürlich ist die Palisade da, um zu schützen, aber dass ein wildes Tier es trotzdem hier rein schafft, wäre jetzt nicht das verrückteste, was auf dieser Insel jemals passiert ist, oder?" Sie ließ diese rhetorische Frage ein mal wirken. Ob sie Erfolg bei der erfahrenen Überlebenskünstlerin hatte, wusste sie nicht, aber sie hat es bis jetzt doch jedes Mal auf einen Versuch ankommen lassen, wie aussichtslos auch die Situation.

    "Zweitens hat hier wirklich keiner außer dir Ahnung vom Jagen. Ich will jetzt nicht sagen, dass das ein Haufen ahnungsloser Volltrottel ist, aber zumindest ist keiner von ihnen daran gewöhnt, sowas zu tun. Die kaufen sich das alle abgepackt im Wal Mart und fressen sich dann in ihren Yuppie-Buden die Bäuche voll." Natürlich war ihr klar, dass längst nicht jeder von den hier Anwesenden ein Yuppie war. Und der einzige, der vielleicht wirklich einer war, war der, den sie fast am besten leiden konnte. Aber etwas Leidenschaft sollte diese Ansprache ja auch nicht vermissen lassen.

    "Und Bree und ich würden beim Kochen dann auch übernehmen und den Scheiß verarbeiten. Bree kennt sich aus wie sonst keiner und ich habe zumindest auch Erfahrung damit. Ich kann sie dann auch direkt mitnehmen, um nach Zeug zu suchen. Dann sind wir schon mal zwei."

    Sie zwang sich zu einem Lächeln. Das war jetzt nicht zu schwer. Immerhin trieb sie ihre eigene, optimistische Rede. Und Sarah war eben auch eine der Personen, die ein Lächeln am ehesten verdient hatten - zumindest so weit sie das beurteilen konnte. "Also, was sagst du?"



  13. #153
    "Also, was sagst du?" [Charismaprobe gelungen]

    Sarah blickte Brix ausdruckslos an: "Glaubst du, wenn ich das Fleisch nicht richtig lagern könnte, würde ich überhaupt jagen? Ich habe aber auch kein Problem damit, wenn du keine Tiere töten möchtest, das musst du natürlich nicht machen. Wenn du dich mit essbaren Pflanzen auskennst und sogar anbietest das dann zu kochen, bitte, tu dir keinen Zwang an. Hauptsache wir haben nachher was zu essen. Ich selbst würde zwar trotzdem jagen, aber jede helfende Hand ist willkommen, auch wenn du eben anders hilfst. Ich werde dann mal meine Ausrüstung holen gehen."

    Einige Minuten später stand sie in voller Montur vor dem Tor, das in Richtung Funkturm führte, Speer in der Hand, Pistole an der Seite und rief nach hinten gewandt: "So, wer kommt jetzt noch mit?"

  14. #154
    "Toll", bemerkte Brix ironisch, nachdem Sarah sie hatte stehen lassen. Sie hatte mit ihrem kleinen Monolog nichts erreicht. Dass die Jagdfanatikerin ihr gönnerhaft gestattete, selbst kein Fleisch auftreiben zu müssen, war kein Erfolg, sondern eine Selbstverständlichkeit. Sie hatte sich nur in eine Verpflichtung geredet. Und zwar die, heute auch noch für alle kochen zu müssen. "Toll", wiederholte sie, ihre Gedanken für sich treffend zusammenfassend.

    Mit Ärger in der Stimme wandte sie sich den Häusern zu, rief immer wieder nach "BREE!", die nicht auf Anhieb zu sehen war. Die Bassistin hatte die Hoffnung schon fast ausgegeben, doch schließlich wankte ihre Bandkollegin aus einem der Häuser, als hätte sie gerade eine Tonne Gras geraucht. Und das war ein Zustand, den man von ihr nur zu gut kannte.

    Trotzdem sie offenbar gerade erst aufgestanden war, waren abseits ihres eigenen Gangs keine Spuren von Entzug oder großer Müdigkeit wahr zu nehmen - ganz im Gegenteil. Die Drummerin war wie immer ein Bündel an Fröhlichkeit und Freude. Und nervte die angesäuerte Brittney damit gewaltig.

    "Was gibt's denn?", wollte Hannah wissen. Schon mit diesem einen Satz hatte sie eine Sorglosigkeit in der Art zu sprechen, die einen hätte vermuten lassen können, sie wären gemeinsam im Ferienlager, nicht aber gestrandet auf einer Insel irgendwo im Atlantik. "Du kommst mit mir mit. Wir müssen Pflanzen sammeln, fürs Essen. Wenn wir das nicht tun, hauen die Faschos Tiere kaputt." Die Erklärung wäre wohl kaum nötig gewesen, um das Mädchen zu überzeugen. Immerhin lehnte sie eigentlich nie ab, wenn man bei irgendwas Hilfe von ihr verlangte. Trotzdem auch sie sich zumindest vegetarisch ernährte, hätte sie wahrscheinlich geholfen, ein Wolf mit einem Messer aufzureißen, wenn man sie nur ganz lieb danach fragen würde. Doch die 19-Jährige passte schon auf, dass man sie nach so etwas nicht fragen würde. Sie durfte nicht ihre letzte Mitstreiterin hier an das totalitäre, tiertötende Insel-Regime verlieren. Gut - das war vielleicht etwas dramatisch. Aber ihr war es dennoch eine Erleichterung, wenigstens eine Schwester im Geiste zu haben.

    So standen die beiden kurz darauf bei Sarah. Bree offen und lächelnd und Brix grummelnd, den Blick böse funkelnd in Richtung der 'Metzgerin' gerichtet, bereit so viel essbares Grünzeug zu sammeln, dass sie davon etwas Leckeres zaubern könnten.


  15. #155
    Casey war gerade dabei relativ ziellos im Dorf herumzugeistern. Alle um ihn herum schienen produktiv zu sein. Er hatte gehört wie einige die Palisade repariert hatten und konnte auch für sich selber das Resultat begutachten. Es sah immer noch relativ instabil aus, weniger wie eine stabile Mauer sondern mehr wie ein zähes Gebüsch, das wie aus dem Boden gewachsen war, unordentlich und ohne System. Dennoch würde es wohl wilde Tiere fernhalten, sei es nur aus Überlebensinstinkt: Beim geringsten Anstubsten würde es alles unter sich begraben.

    Er wandte sich wieder davon ab und trottete Richtung Dorfmitte, falls man die sechs Hütten als Dorf bezeichnen konnte. Er wunderte sich wie weit die Anlage unterirdisch reichte. Falls es bis vom Wasserfall bis ins ``Dorf'' ein großes Labor war musste es riesig sein, zumindest ein sehr extensives Tunnelwerk. Casey fragte sich warum so eine Geheimhalterei. Diese Insel war doch mittem im nirgendwo und die Satellitentechnik in den 80ern wäre nie so gut, dass die Sowjets ein Bild von so einer kleinen Insel machen konnten. Die Chance es zufällig, per Flugzeug oder Schiff zu finden waren winzig. Irgendwas hier war irgendwem so wichtig, dass sie unsummen dafür ausgegeben hatten. Aber wofür? Der US Armee würde es wohl kaum an den Finanzen fehlen, aber was war die Motivation? Casey fehlten einfach die notwendigen Fakten, auch wenn sich langsam ein Bild ergab. Ihm gefielen die Umrisse davon nicht.

    Als er sich so von der Pallisade entfernte sah er jemand unerwartetes, Nova, mit einer großen Stange in der einen Hand und dem Werkzeugkasten den er gestern gefunden hatte in der anderen. Er erinnerte sich wage daran ihr gestern beim Essen davon erzählt zu haben. Woher sollte sie denn sonst davon wissen?

    Er sprach sie an.
    "Du bist grad dabei den Funkturm zu reparieren, oder? Was meinst du, ist das Ding noch funktional genug um ein Signal abzusenden?"
    Er bot ihr auch gleich an ob er ihr helfen konnte, mehr aus Höflickheit. Nova wirkte jetzt wirklich nicht so als ob sie Hilfe brauchen konnte, sie hatte ja schon gestern beim Funkgerät souveräne Arbeit geleistet, aber man konnte ja nie wissen.

  16. #156
    "Lilly schläft noch, ich will nicht riskieren sie zu wecken.", erklärte er schließlich als sie wieder auf die Straße traten.
    "Verständlich, war bisher ja auch kein Entspannungsurlaub, oder?" Ross grinste kurz, wurde dann aber gleich wieder ernst.
    "Hör mal, ich bin vorrangig zu dir gekommen, weil ich schon seit gestern mit dir reden wollte. Es geht eigentlich nur um die Sache, die du bei den Klippen gesehen hast"
    Die beiden Männer traten nun in einen der allseits beliebten Zwischenräume zwischen den Häusern - den Topspots für vertraute Gespräche.
    "Wir haben herausgefunden, dass hier auf der Insel viel experimentiert wurde, weil es offenbar schon seit Jahrzehnten immer wieder zu seltsamen Vorfällen kam. Eines der Themen, das immer wieder auftaucht bei diesen Forschungen sind Halluzinogene. Also... wir wissen nun wirklich nichts Genaues, aber ich wollte einfach nicht, dass du dir Sorgen machst. Einige von uns haben schon seltsame Dinge gesehen und es ist definitiv davon auszugehen, dass es an etwas auf der Insel liegt und nicht an der Psyche diverser Leute. Was immer du auch gesehen hast, es liegt nicht daran, dass du plötzlich eine Schraube locker hast oder mit der Situation nicht umgehen kannst."
    Eigentlich war Ross gar nicht so klar, ob Fabian die ganze Sache an den Klippen wirklich bedrückte, aber seine Vermutung war, dass der Feuerwehrmann einfach nicht zuließ, sich darüber den Kopf zu zerbrechen und das unterschwellig ganz anders aussah.

    Fabian schwieg eine Weile und schien nachzudenken. "Danke für die Information.", sagte er schließlich und wirkte auch tatsächlich dankbar. Allerdings musste das wohl trotzdem erst einmal verarbeitet werden.
    "Es ist natürlich nicht beruhigend, dass wir noch nicht wissen, was diese Dinge auslöst, aber naja... das Problem nur ansatzweise zu kennen ist nötig, um es im Ganzen zu erfassen, oder so, nicht wahr?"
    Er grinste Fabian aufmunternd an.
    "Oh, und falls du dich erst mal ablenken willst: Du hast nicht zufällig Lust mit Sarah jagen zu gehen? Ich wollte mich für sie nach Freiwilligen umsehen, aber außer dir fielen mir nur noch Rich und Brix ein. Bei Rich weiß ich aber nicht wo er sich herumtreibt und Brix jagt eher mir eine Kugel oder einen Pfeil in den Kopf, als einem wehrlosen aber durchaus schmackhaftem Tier."[/QUOTE]

    Erleichterung durchströhmte Fabian auf eine leicht absurde Art und Weise. Die Situation mit allem drum und dran war immer noch beunruhigend genug aber momentan hatten sie eine gute 'Basis' für den Aufenthalt und den Schlaf in der Nacht und sogar ein wenig Strom. Die Haluzionogene waren zwar alles andere als ein beruhigender Faktor aber immerhin lag es scheinbar nicht an ihm das ihn seine Vergangenheit heimsuchte. Ganz ehrlich Ross, ich klinge jetzt zwar wahrscheinlich als ob ich erst recht eine Schraube locker hätte aber ich war noch nie in meinem Leben so froh das Wort Halluzinogene zu hören. Auch wenn besagte Haluzinogene auch keine gute Nachricht sind... meinte er und drückte seine Erleichterung nun auch laut aus, nur... er hatte ja noch nicht zu dramatisch auf die Halluzinogene reagiert und dabei zumindest noch ein wenig klar gedacht. Was war dann mir anderen die heftiger reagierten? Was ist eigentlich der Verteilungsvektor bei diesem Halluzinogen? Das wäre gut zu wissen, dann können wir die Probleme damit vielleicht zumindest etwas verringern.
    Und Jagen ja? Ich muss zugeben davon nicht sonderlich viel Ahnung zu haben, ich habe das noch nie gemacht aber ich bilde mir ein körperlich recht fit zu sein und mich deshalb nicht völlig idiotisch anzustellen. Ich wäre also dabei. Ausserdem habe ich beim Essen gestern auch ziemlich kräftig zugelangt, sag Sarah also bitte das ich ihr beim Jagen helfen werde. erklärte der Feuerwehrmann sich bereit, bei der Nahrungsbeschaffung zu helfen.

    Geändert von wusch (22.06.2016 um 06:53 Uhr)

  17. #157
    *gähn* Susanne erwachte von den Sonnenstrahlen, die durchs Fenster herein auf ihr Bett schienen. Sie kniff die Augen zusammen, murmelte leise irgendwas von „Ich will noch schlafen“, drehte sich rum und wollte sich die Bettdecke über den Kopf ziehen, musste jedoch unweigerlich niesen. „Tschi!“ Jetzt war sie doch wach. Also öffnete sie die Augen, setzte sich auf und sah sich um. Sie rieb sich die Augen und überlegte dabei kurz wo sie hier eigentlich war. Das schein nicht das Appartement ihrer Freundin in New York zu sein. „Ach ja, der Absturz, die Insel, diese Sarah und das mysteriöse Dorf hier“ fasste sie für sich selbst kurz die Geschehnisse der vergangenen beiden Tage zusammen. Sie ließ sich zurück in die Kissen sinken und dachte nach. Wie sollte es nun weiter gehen? Gab es Hoffnung auf Rettung oder waren Sie für immer hier gefangen? Sarah wartete bereits seit 30 Jahren auf Rettung, andererseits war sie alleine gewesen. Jetzt aber waren sie eine größere Gruppe von 20 Personen. Vielleicht konnten sie gemeinsam mehr erreichen? „Na, dann mal auf!“ sagte sie wie um sich selbst zu motivieren, suchte im Kleiderschrank des Zimmers nach einem passenden Kleidungsstück und begab sich dann nach draußen.

    Vor dem Haus angekommen sah sie sich um, ob sie irgendwen entdecken konnte, dies war zunächst jedoch nicht der Fall. ‚Scheinen wohl alle noch zu schlafen oder anderweitig beschäftigt zu sein.‘ Was eigentlich auch logisch war. Denn wer stand schon einfach so planlos draußen rum? Außer ihr natürlich niemand. Sie ging ein paar Schritte durchs Dorf um festzustellen, wo schon Leben herrschte und woran sie sich eventuell beteiligen konnte, als sie zwei Stimmen hörte. War der eine nicht Fabian? Sie konnte ihn zunächst nirgends sehen, blickte dann jedoch um die Ecke eines der Häuser und konnte ihn zusammen mit Ross in einer schmalen Gasse zwischen zwei Häusern entdecken. Sie wollte nicht stören und blieb deshalb an der Hausecke stehen, behielt die beiden jedoch im Auge. Sie konnte nicht genau verstehen, um was es bei dem Gespräch ging, schnappte jedoch die Worte „Halluzinogene“, „Sarah“ und „jagen“ auf. Auf ersteres konnte sie sich keinen Reim machen, aber letztere hatten vermutlich damit zu tun, dass Sarah heute jagen gehen wollte und dafür noch Hilfe suchte, wie sie es bereits am Vorabend beim Essen verkündet hatte. Ross beim jagen? Sie versuchte sich den körperlich eher schmächtig wirkenden Computergenie dabei vorzustellen und musste dabei unweigerlich kichern. ‚Hups, ob die beiden mich jetzt gehört haben?‘

  18. #158
    "Was ist eigentlich der Verteilungsvektor bei diesem Halluzinogen? Das wäre gut zu wissen, dann können wir die Probleme damit vielleicht zumindest etwas verringern.
    Und Jagen ja? Ich muss zugeben davon nicht sonderlich viel Ahnung zu haben, ich habe das noch nie gemacht aber ich bilde mir ein körperlich recht fit zu sein und mich deshalb nicht völlig idiotisch anzustellen. Ich wäre also dabei. Ausserdem habe ich beim Essen gestern auch ziemlich kräftig zugelangt, sag Sarah also bitte das ich ihr beim Jagen helfen werde
    ."
    Ross nickte und war erleichtert, dass er Sarah tatsächlich jemanden präsentieren können würde, den er fürs Jagen aufgetrieben hatte. Während er und Fabian sich gerade zum Gehen aufmachen wollten, hörten sie ein Kichern. Die beiden sahen sich ratlos an und erblickten Susanne, die schon ertappt aussah, bevor sie überhaupt etwas sagen mussten.
    Der Geschäftsmann grinste sie an. "Guten Morgen! Fabian, da scheint jemand nicht von deinen Jagdkünsten überzeugt zu sein." Die blonde Frau wirkte nun verlegen. "Äh nein... von seinen schon, aber ich habe... ich meine..." Fabian grinste nun auch und die drei entfernten sich etwas von dem Zwischenraum der Häuser.

    "Ich habe Fabin gerade erzählt, dass auf der Insel mit Halluzinogenen experimentiert wurde." Ross sah keinen Nachteil darin, Susanne nicht auch an diesem Thema teilhaben zu lassen, immerhin konnte jeder von ihnen irgendwann betroffen sein. "Anscheinend gibt es hier auf der Insel irgendetwas, das auch einige aus unserer Gruppe leicht beeinflusst, weshalb ich versuche mit so vielen Leuten wie möglich zu reden, um herauszufinden, was genau das sein könnte. Genau das ist eigentlich mein Problem: Ich kann ums Verrecken bisher kein eindeutiges Muster erkennen. Ich dachte ich hätte etwas, aber das ergibt eigentlich keinen Sinn."
    "Irgendwas mit der Höhle beim Wasserfall?"
    "Ja genau. Und auch sonst haben wir alle dasselbe gegessen, getrunken, sind verstreute an denselben Orten mit denselben Einflüssen gewesen... und trotzdem scheinen manche völlig unbetroffen. Und ein paar andere haben mir hingegen von traumartigen Erscheinungen erzählt, was ja schon mehr ist als nur mal kurz etwas zu sehen, was nicht da ist."
    Fabian nickte, während Susanne nachdenklich schwieg, und schließlich entdeckten die drei, dass Sarah bereits mit zwei anderen am Ausgang zum Funkturm stand. Überrascht stellte Ross fest, dass eine Person davon tatsächlich Brix war.
    "Fabian würde auch noch gerne mit auf euren Ausflug.", richtete er sich nun an die Frauen und grinste Sarah an. Und an Fabian gewandt sagte er etwas leiser: ""Wenn dir was zu dem ganzen Zeug einfällt, dann bin ich froh später davon zu hören. Ich werde während eurem Ausflug fleißig weiterforschen, also keine Sorge. Wir finden bestimmt noch mehr heraus."
    Dann sprach er Susanne an: "Wenn du willst, kann ich dir gerne auch Genaueres erklären. Ich kann echt jeden möglichen Input brauchen, weil ich irgendwie in einer Sackgasse stecke. Außerdem gibt es drüben in 3A auch noch sowas wie Frühstück, falls du Hunger hast."

    Sie ließen die Jagdtruppe somit alleine und Ross erhaschte einen kurzen Blick auf die Palisade, aus dessen Richtung gerade Casey und Nova kamen, Letztere "bewaffnet" mit einer langen Stange und einem Werkzeugkasten. Ross lächelte der Schwedin zu - es war gut, sie schon Morgens offensichtlich wohlauf zu sehen - und hob zum Gruß die Hand, bevor er sich wieder auf den Weg Richtung 3A machte. Er hatte nun wieder die nötige Motivation, um weiterzumachen. Scheiß auf die Nolans, es gab hier und jetzt Personen, die Hilfe brauchten und es nicht verdient hatten, dem Einfluss der "Phänomene" ausgeliefert zu sein.

    Ross erzählte Susanne also eine kurz zusammengefasst Fassung der bisherigen Erkenntnisse - ohne allerdings Namen der von ihnen betroffenen Personen zu nennen - und sie hatten das zweistöckige Gebäude bald erreicht. Als sie es betraten konnte der Geschäftsmann hören, dass Sam sich im Konferenzraum mit jemandem unterhielt. Offenbar war Zoe tatsächlich irgendwann hierher gekommen und war nun dem Catus'schen Redeschwall ausgeliefert.
    "Ich hole schnell meinen Laptop.", erklärte Ross Susanne kurz und ging die Treppen nach oben, während diese sich das "Frühstück" ansah. Als er wiederkam - Iker schlief immer noch seelenruhig - hatte die blonde Frau sich bereits zu Zoe und Sam gesellt, allerdings war dort das Gespräch anscheinend gerade verebbt.
    "Hey Zoe, unsere bezaubernde Quartiermeisterin!", begrüßte er die Frau, die irgendwie seltsam auf dem Tisch herumlungerte.
    "Du weißt nicht zufällig, ob mit Iker alles in Ordnung ist?", fragte er nun, als er eine Stromquelle für seinen Laptop suchte und diesen schließlich einschaltete.
    "Er wollte mir gestern eigentlich helfen, aber beim Essen war er irgendwie seltsam still - auch wenn er davor schon ein bisschen verzwickt dreingeschaut hat - und danach hat er sich relativ schnell schlafen gelegt. War irgendwie seltsam, ich mache mir fast Sorgen. Außerdem brauche ich seine Hilfe immer noch."

    Geändert von Lynx (22.06.2016 um 15:36 Uhr)

  19. #159
    Mit einem kräftigen Ruck zog die Schwedin an der Metallstange und - tada- es kam ihr auch geradezu freudig entgegen geschossen.
    Auch wenn das gute Stück ordentlich verbogen war, es würde schon funktionieren wenn man es wieder in Form bringt. Alles in allem war das größte Problem nun also die Stange samt Werkzeug nach oben zu transportieren und dann auch noch, erfolgreich, in der Höhe zu befestigen und einen vernünftigen Empfang hinzukriegen.

    In Gedanken versunken machte sie sich schon wieder auf den Weg zum Turm und wollte gerade zwischen den Häusern wieder hervortreten, als Casey sie ansprach.

    "Du bist grad dabei den Funkturm zu reparieren, oder? Was meinst du, ist das Ding noch funktional genug um ein Signal abzusenden?"

    Nova schaute irritiert auf, viel zu sehr war sie in ihren Gedanken versunken. Vermutlich schaute sie ihn gerade an wie Reh, welches im Scheinwerferlicht stand und erstmal nicht wusste was zu tun war.

    "Wenn du Hilfe bei der Montage brauchst, kann ich dir ja zur Hand gehen"
    "Ich glaube das wird schwierig. Da oben ist nicht sonderlich viel Platz, könnte also eher stressig werden wenn dort vier Hände anpacken. Mir macht eigentlich nur eines Kopfschmerzen..."

    Wie sollte sie die Sachen nach oben schaffen? Mit einem Werkzeugkoffer in der einen Hand und einer Metallstange in der anderen ließ es sich echt bescheiden Leitern hochsteigen.

    "...ich habe bisher keinen Plan wie ich die Sachen nach da oben transportieren soll. Ich hab weder eine Seilwinde noch einen Rucksack in den ich alles stecken kann."
    "Mhh... irgendwer hat bestimmt einen Rucksack, oder irgendein Stück Stoff aus dem man einen Beutel basteln kann."
    "Mhh... mir fällt schon etwas ein, aber Danke für das Angebot Casey. Ich werd da oben dann einfach die Ruhe genießen während ich in Arbeit versinke."
    "Klingt nach einem Plan, viel Erfolg dabei Nova."

    Wieder in Bewegung gesetzt kamen Casey und Nova nun zwischen den Häusern wieder hervor und standen auf der Straße.
    Die Schwedin sah sich nur kurz um während sie sich bereits anfing in Gedanken zu versinken, bemerkte dann jedoch den kleinen Menschenauflauf am Tor zum Funkturm.
    Sarah, Brix, Bree und Fabian standen dort, bereit zum Aufbruch. Verwunderlich, doch Fabian verstand sie noch. Kräftiger, deutscher Kerl der überall anpackte. Aber Brix und Bree? Die beiden Kinder wirkten nicht auf Anhieb wie geborene Jägerinnen... aber hey, vielleicht hatte Nova sie auch nur falsch eingeschätzt.

    Susanne und Ross standen ein Stück abseits, letzterer hob auch kurz die Hand in ihre Richtung und schien zu lächeln. Eine Geste die Nova nur zu gerne erwiderte.
    Wenn alles gut lief, dann würde sie in spätestens vier Stunden jemanden anfunken können der sie rettet. Die Schwedin fragte sich, ob dann noch Zeit bleiben würde all die Bekanntschaften auszubauen oder ob sich alle wieder ihrem vorherigen Leben hingeben...

    Es vergingen nur wenige Minuten bis Nova allein vor dem Funkturm stand, doch immerhin war sie um eine Idee reicher.
    Ohne sich zu zieren zog sich die blonde Soldatin das Oberteil und wickelte es sich um Schulter und Hüfte.

    "Improvisiert, aber gut."

    Hammer, Nägel, Zange, Klebeband... alles was sie brauchen würde steckte sie hinten in den selbstgebastelten Beutel und konnte fühlen, wie sich das nackte Metall gegen ihren, fast, nackten Oberkörper presste.
    Die Metallstange fand als letztes ihren Platz.

    Damit konnte der Aufstieg beginnen.
    Nova würde zuerst den Turm hinaufklettern, die Stange zurechtbiegen und sie dann an der Spitze montieren.
    Auch wenn sie gern dafür gesorgt hätte alle Frequenzen abzudecken, im Anbetracht der Situation war nur eine möglich. Mit all den Hintergrundinfos die sie bisher hatte, war sie jedoch nicht erpicht darauf eine militärische Frequenz abzufangen.
    Sie würde versuchen Zivilisten zu erreichen, vielleicht würde sie es ja auch direkt schaffen eine Seenotrettung anzufunken.
    [Probe auf Intelligenz 2 + eventueller Traitbonus u. Geschick 1 + eventueller Traitbonus]

    Geändert von Gendrek (22.06.2016 um 16:37 Uhr)

  20. #160
    Nova begann den Aufstieg und hoffte darauf, dass die Gegenstände, die sie in ihrem improvisierten Beutel mit sich trug, nicht aus diesem herausfallen würden. Endlich war sie oben angekommen. Sie betrachtete die Stelle, an der die Antenne gewesen war, genauer, und begann dann im Kopf zu überschlagen, wie lang die Stange sein musste, um zivile Frequenzen zu erreichen. [Intelligenzprobe gelungen] Mit einer Zange entfernte sie das überschüssige Metall. Dann nahm sie den Hammer zur Hand, begann die Stange zu bearbeiten, sie wieder gerade zu biegen, bis sie zufrieden damit war. Jetzt fehlte es nur noch, sie auch zu befestigen, was der schwierige Teil werden würde. Sie riss Klebeband ab und hielt es mit den Zähnen fest. Dann nahm sie zwei Nägel in die eine Hand, die Stange in die andere und hielt diese dann an waagerecht an den Antennenkontakt. Die zwei Nägel brachte sie unter der Stange auf beiden Seiten des Kontakts in Stellung. Eine dritte Hand wäre jetzt praktisch, aber da sie nur zwei hatte, musste sie erfinderisch werden. Mit ihrer linken Hand hielt sie nun gleichzeitig die beiden Nägel und die Stange in Position, während sie mit ihrer rechten Hand so schnell wie möglich das Klebeband um diese Konstruktion wickelte. Für einen Moment befürchtete sie, alles würde wieder auseinanderfallen, aber es gelang ihr im letzten Moment, es doch noch festzuhalten und mit mehr Klebeband zu fixieren. [Geschickprobe gelungen] Die Nägel sollten dabei helfen, die Stange zu stabilisieren - Kontakt war auch vorhanden. Alles was jetzt noch übrig blieb, war den Funkturm zu testen.


    Fabian, Brix, Bree und Sarah hatten das Dorf verlassen und hatten sich, nachdem sie das Tor durchschritten hatten, nach links gewendet. Sie waren dann in den Wald hineingelaufen und Brix und Bree hatten begonnen, mithilfe des in der Höhle unter dem Wasserfall gefundenen Buches, essbare Pflanzen zu sammeln. Bereits nach kurzer Zeit hatten sie eine beachtliche Menge an Beeren, Wurzeln und einigen wilden Rüben beisammen. [Intelligenprobe gelungen] [Geschickprobe gelungen]

    Sarah und Fabian, der auch einen Speer von Sarah in die Hand gedrückt bekommen hatte, achteten auf Spuren, die auf Anwesenheit von Wild hindeuteten. Recht schnell hatte Sarah einige frische Fährten, die anscheinend zu einer Wasserstelle führten, gefunden. Die beiden setzten sich von den zwei Mädchen ab, die Sarah allerdings noch anwies sich nicht zu weit von der Stelle zu entfernen, an der sie gerade waren. Mit geschultem Auge folgte Sarah den Fährten, Fabian im Schlepptau. Nach kurzer Zeit hatten sie die Wasserstelle im Blick. Sie bedeutete ihm still zu sein, während sie auf die beiden Hirsche zeigte, die an der Wasserstelle standen. Flüsternd wandte sie sich an ihn: "Wir schleichen uns an. Wenn ich dir ein Zeichen gebe, wirf den Speer auf die Hirschkuh, ich versuche den Hirsch zu erlegen."
    Vorsichtig krochen die beiden näher an die beiden Tiere heran, den Speer in der Hand, darauf bedacht, ja kein zu lautes Geräusch zu verursachen, um die Hirsche nicht aufzuschrecken. Einige Meter entfernt blieben die beiden stehen. Sarah gab das Zeichen und zwei Speere flogen durch die Luft. [Gewandtheitsprobe misslungen] Sarahs Speer blieb im Boden stecken. Die Tiere waren aufgeschreckt und begannen zu rennen, als Fabians Speer die Hirschkuh mit Wucht traf. [Gewandtheitsprobe gelungen] Heute Abend würde es Wild geben.

    Sie steht im Wald. Sie spürt einen seltsamen Drang zu laufen, als würde sie von irgendetwas angezogen werden. Ganz selbstverständlich finden ihre Füße einen Weg durch unbekannte Pfade. Es ist still. Sie kann ihre Schritte nicht hören, spürt aber den weichen Waldboden an ihren Füßen. Dann öffnen sich die Bäume vor ihr, sie steht auf einer großen Lichtung. Da stehen Soldaten, in Uniformen, mit Waffen. Die Frisuren und die Uniformen wirken alt. Die Soldaten sind damit beschäftigt, die große Stufenpyramide, die in der Mitte der Lichtung steht, zu untersuchen. Einige weitere Schritte bringen Brix näher heran an das große Bauwerk. Einige der Steine sind herausgebrochen, die Witterung hat der Pyramide über die Jahrhunderte offensichtlich nicht gut getan.

    Brix zuckte kurz, als sie wieder neben Bree stand. Die Stelle, an der sie sich gerade befanden, kam ihr bekannt vor. Langsam setzte sie einen Schritt vor den anderen, während Bree sie daran erinnerte, dass sie sich doch nicht so weit von hier entfernen sollten. Sie nahm die Einwände kaum war. Die Bäume vor ihr öffneten sich zu einer großen Lichtung. In der Mitte der Lichtung befand sich eine Stufenpyramide, die aber seltsam anders aussah. Es dauerte einen kurzen Moment, bis ihr auffiel warum - es waren keine Steine herausgebrochen, die Pyramide war in gutem Zustand. Erst auf den zweiten Blick bemerkte sie, was sich vor der Pyramide befand - dort waren Holzpodeste aufgebaut, auf denen Leichen aufgebahrt waren. Auch wenn es vom Rand der Lichtung bis zu den Podesten bestimmt 20 Meter Abstand waren erkannte Brix doch einige der Leichen - es waren die toten Fluggäste.

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