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Thema: [Gestrandet] - Episode 3 - Verlassen (Tag 2 - Tag 3)

  1. #1

    [Gestrandet] - Episode 3 - Verlassen (Tag 2 - Tag 3)


    Episode 3
    - Verlassen -

    Starttermin: 26.04.2016



    Sie befindet sich in einem Zelt, das kann sie sehen. Die Zeltwände haben eine Farbe irgendwo zwischen beige und olivgrün, das Zelt ist groß. In der Mitte steht ein Tisch. Darauf liegt eine Karte, sie zeigt den Atlantischen Ozean, eingerahmt von Nordamerika und Europa. Irgendwo in der Mitte ist eine kleine Insel eingezeichnet, die sie so noch nie auf irgendeiner Karte gesehen hat. Sie ist alleine im Zelt. Der Boden ist flachgetreten, es scheint schon eine Weile hier zu stehen. Dann kommen zwei Männer herein, beide militärisch angezogen. Sie erkennt die Uniformen, es sind die amerikanischen Uniformen des zweiten Weltkriegs. Sie versucht zu hören, worüber die beiden reden, es fällt ihr schwer, sich darauf zu konzentrieren. Sie sieht, dass eine neue Karte über der alten ausgerollt wird. Die beiden Männer, beide offensichtlich höheren Ranges, beugen sich über die Karte. Der eine zeigt auf einen Punkt auf der Insel: "Hier haben wir sie gefunden." Der andere scheint ein wenig zu überlegen. Schließlich antwortet er: "Ich werde per Funk anfragen, wie wir weiter vorgehen sollen."

    Dann wird es schwarz um Nova.

    Als es wieder hell wird steht sie immer noch im selben Zelt, aber es sieht anders aus. Der Tisch steht nicht mehr da, im Eck steht ein Regal, darin eine Menge Bücher. Es ist auch voller. Es sieht aus wie eine Krisenbesprechung. Ein Handzeichen, die Soldaten verlassen das Zelt. Draußen werden Befehle gebrüllt, dann geschäftiges Treiben, Schritte und schließlich ein Geräusch, das ihr nur allzu bekannt ist: Schüsse, Salven. Nova will nachsehen, was draußen los ist. Sie läuft durch die Türe, aus dem Zelt hinaus.


    Im roten Schein der untergehenden Sonne wirkte das Dorf wie eine Erlösung, dabei war ihnen allen klar, dass es das nicht sein konnte. Und langsam wurde ihnen auch bewusst, dass es nicht unbedingt ein gutes Zeichen war, dass sie hier eine Überlebende gefunden hatten. Immerhin hatte diese ja offensichtlich Zugriff auf ein Funkgerät und war trotzdem immer noch nicht gerettet worden.

    Das Dorf bestand aus acht Häusern, je vier auf der rechten und vier auf der linken Seite eines Weges, der durch die Mitte, von Tor zu Tor, führte. Sie waren jeweils von eins bis vier durchnummeriert, wobei den Häusern auf der rechten Seite ein A und auf der linken Seite ein B angefügt wurde. Bis auf 3A waren sie alle einstöckig, 3A war das einzige zweistöckige Haus. Auch befand sich über der Türe von 3A erneut das Ψ. Die Häuser hatten eindeutig schon bessere Jahre gesehen, teilweise waren Fenster zerbrochen, andere waren einfach nur so verschmutzt, dass man kaum hindurchsehen konnte. Einzelne Steine waren aus den Wänden hinausgefallen und auch die Dächer sahen verwittert aus. Hier hatte schon lange niemand (außer vermutlich Sarah) gelebt. Was war hier nur geschehen?
    Die Palisaden umschlossen das Dorf und drängten die Häuser in ihrer Sicherheit zusammen. Sie bestanden größtenteils aus metallischen Streben, Kabeln und einigen Holzpfosten dazwischen. Viele der Kabel waren gerissen, ein Teil der Palisade war sogar bereits soweit zusammengebrochen, dass es mit etwas Anstrengung möglich wäre, von außen darüberzuklettern. Hinter den Häusern und auch hinter der Palisade stand ein Funkturm, der allerdings auch so aussah, als wäre er nicht mehr im besten Zustand. Er war ungefähr 15 Meter hoch, allerdings schien die Antenne abgebrochen zu sein.

    Ortszeit: Ungefähr 19:30

    Sarah drehte sich den Passagieren von Flug 180 zu: "Sucht euch einen Schlafplatz. Ihr seht müde aus. Es wird bald dunkel, dann solltet ihr nicht mehr draußen sein. Für heute Abend habe ich noch genug zu essen hier, morgen müssen wir uns dann Gedanken darüber machen."
    Und tatsächlich, sie waren wirklich müde. Es war auch ein anstrengender und langer Tag gewesen und auch wenn es noch nicht besonders spät war, die Sonne würde am nächsten Morgen wieder früh aufgehen und anscheinend waren sie gut beraten, die Stunden des Tageslichts gut zu nutzen.

    Karte der Umgebung



    Legende: Blau: Bach; Hellgrün: Gras; Dunkelgrün: Wald; Grau: Palisade und Funkturm; Gelb: Weg; Braun: Häuser

    Aufgaben:
    Das unbekannte Dorf
    Wer weiß schon, was für neue Geheimnisse sich hinter den Türen der 8 Häuser verbergen? Es ist auf jeden Fall sinnvoll, sich die Umgebung mal genauer anzusehen.

    Informationen
    Sarah scheint sehr schweigsam zu sein und macht der Gruppe gerade viel Druck - alles muss schnell gehen, alles unter Zeitdruck. Dabei hat sie noch keine der berechtigen Fragen auch nur anerkannt. Vielleicht kann man da ja nochmal vorsichtig nachbohren und etwas mehr über die Situation erfahren. Geforderte Eigenschaft: Charisma Teilnehmerzahl: 1-2 Aufgabe erledigt

    Notizbuch
    Das geheimnisvolle Notizbuch aus dem Bücherregal in der Höhle hat sich bisher den Entzifferungsversuchen erfolgreich widersetzt, aber vielleicht hilft ja ein erneuter Versuch? Geforderte Eigenschaft: Intelligenz

    Schlafplätze
    Es ist zwar noch nicht so spät, aber die Sonne steht schon recht tief am Himmel und die Strapazen des Tages machen sich langsam bemerkbar. Auf dem Boden schlafen, draußen schlafen, das muss nicht sein. Vielleicht finden sich in den Häusern ja vernünftige Betten/sonstige Plätze auf denen man schlafen kann. Aufgabe erledigt

    Bürorechner: Das Betriebssystem des Bürorechners sieht verdammt alt aus - und noch dazu selbst angepasst. Gar nicht so einfach, damit zurechtzukommen, aber irgendwie wird das schon klappen. Geforderte Eigenschaft: Intelligenz, Teilnehmerzahl: Beliebig Aufgabe erledigt

    Kochen: Rohes Fleisch ist nicht besonders gesund - um es essen zu können, muss es zubereitet werden. Damit für die gesamte Gruppe genug zu essen da ist, werden helfende Hände benötigt. Geforderte Eigenschaft: Geschick oder Intelligenz, Teilnehmerzahl: 2-3 Aufgabe erledigt

    Schlaf: Die Schlafplätze sind aufgeteilt, die Magen sind gefüllt, morgen liegt ein weiterer anstrengender Tag bevor, für den man ausgeruht sein sollte. Also sollte nun geschlafen werden. Aufgabe erledigt

    Am nächsten Tag:
    Jagd mit Sarah: Man kann der armen Sarah ja nicht einfach die gesamten Vorräte wegessen, ohne dabei zu helfen, sie wieder aufzufüllen. Dabei kann entweder bei der Jagd geholfen werden, alternativ kann man aber natürlich auch mit dem schlauen Buch auf Pflanzensuche gehen. Geforderte Eigenschaften: Gewandtheit oder Geschick Teilnehmerzahl: 2-3

    Sicherheit geht vor: Die Palisade hat eine Stelle, die nicht mehr ganz in Schuss ist. Um vor Der Gefahr™ sicherer zu sein, sollte die Stelle repariert werden, das heißt, die Stelle der Palisade muss wieder aufgerichtet werden. Geforderte Eigenschaft: Stärke Teilnehmerzahl: 3 Aufgabe erledigt

    Antennentechnik: Mithilfe der gefundenen Stange kann der Funkturm repariert werden. Die improvisierte Antenne ist dabei allerdings nicht besonders vielseitig - es können entweder militärische oder zivile Frequenzen empfangen und gesendet werden. Geforderte Eigenschaften: Intelligenz und Geschick Teilnehmerzahl: 1

    Wie geht es nun weiter?: Die Überlebenden haben zwar einen Ort gefunden, der sicher sein soll, aber das oberste Ziel bleibt natürlich weiterhin, einen Weg zurück in die Heimat zu finden. Da stellt sich dann natürlich die Frage: Was kann man da machen? Immerhin gibt es ja noch einige Möglichkeiten, einige offene Ansätze, die noch nicht zum Abschluss geführt wurden.


    Geändert von DSA-Zocker (20.06.2016 um 17:17 Uhr)

  2. #2
    Es war kein langer Weg gewesen zu dem Dorf. Nachdem sie alle durch den Kraftakt von Zoe, Rich, Brix, Sam und Sarah, ihrer mysteriösen Retterin, die steilen Klippen erklommen hatten, machten sie sich schnell auf den Weg. Die Insel-Bewohnerin hatte es merkwürdig eilig, wollte nicht lange hier warten und sprach auch recht uneindeutig von irgendeiner Gefahr. Sie wirkte doch rational und schien zu wissen, wovon sie sprach. Casey wusste nicht was er davon halten sollte. Vielleicht gab es nachtaktive Tiere auf der Insel hier?

    Bevor sie sich aber aufmachten, ging er auf Zoe zu, die dabei geholfen hatte sie alle hinauf zu hieven.

    "He, ist jetzt vielleicht zu spät, aber du wolltest ja das rote Ding hier haben." Er überreichte ihr das rote Kleid, zusammengefaltet. Er hatte es in einem der Rucksäcke hinauf gebracht, mit dem sie das wenige an Proviant transporierten. Er fragte sich wem es wohl gehört hatte? Es war nicht seines, das war wohl irgendwo als verkohltes Stück Stoff noch im Flugzeug. Aber nebem dem wenigen Gepäck von einigen von der Gruppe, hatten sie auch einige Taschen und Koffer geholt um Essen zu transportieren, sie konnten ja schlecht alles händisch mit sich tragen.

    "D.Danke" Mehr bekam er nicht zu hören. Sie schien sich merkwürdiger zu verhalten, seitdem sie gemeinsam auf dem See waren. Hatte sie sich vielleicht erkältet? Tropisch warm war es auf der Insel nicht, also war es wohl möglich. Hoffentlich gab es in diesem Dorf eine richtige Unterbringung, mit vier Wänden, Dach und Betten. Es würde ihr gut tun, eigentlich allen in der Gruppe.

    ----

    "Sucht euch einen Schlafplatz. Ihr seht müde aus. Es wird bald dunkel, dann solltet ihr nicht mehr draußen sein. Für heute Abend habe ich noch genug zu essen hier, morgen müssen wir uns dann Gedanken darüber machen"

    Casey brauchte keine langjährige Erfahrung darin Menschen zu befragen, wenn er merkte wie jemand ausweichend reagierte. Sarah war zwar nicht nervös oder hatte offensichtlich etwas zu verstecken, aber das sie nichteinmal auf die einfachsten Fragen, wo sind wir, wie lange ist sie schon hier, eingeht ist mehr als merkwürdig. Sie musste selber wissen, dass sie nicht lange um die Antworten herum käme, also warum diese Stille? VIelleicht wollte sie uns zuerst einschätzen, antizipieren wie wir reagieren würden?

    Casey ging auf sie zu.

    "Verzeihung, Sarah, wir können doch per-du sein? Ich will keine langwierigen Antworten, es ist spät, wie werden morgen noch genug Zeit haben. Aber nach nun einem langen Tag hier haben wir doch das Recht, falls du es überhaupt weißt, zu erfahren wo genau wir überhaupt sind. Es muss wohl am Atlantik sein, aber wo soll diese Insel denn sein? Und gibt es überhaupt Kontakt nach außen?"
    Er sah sie ruhig an und probierte ihre Reaktion abzuschätzen.
    "Wir wollen keine Probleme verursachen, aber ohne irgendwelche Antworten werden wir doch erst recht nicht ruhig schlafen können. "
    [Probe Charisma]

    Geändert von Mivey (28.05.2016 um 12:46 Uhr)

  3. #3
    "Sucht euch einen Schlafplatz. Ihr seht müde aus. Es wird bald dunkel, dann solltet ihr nicht mehr draußen sein. Für heute Abend habe ich noch genug zu essen hier, morgen müssen wir uns dann Gedanken darüber machen."

    "Whaaat...?", entfuhr es Richard und er blickte sich komplett verwirrt um.
    Sein Blick wanderte über Zoe und Casey Richtung Bree und Brix, dann streifte er Fabian und einige der Anderen.
    "Die supermega Gefahr ist so megagefährlich, dass sie von einer Palisade aufgehalten werden kann?", grinste er so leise, dass es Sarah nicht hören konnte, wirkte dabei aber auch ein bisschen enttäuscht, weil der Sportler sich augenscheinlich schon auf Dinosaurier gefreut hatte.

    Dann trippelte er mit Schritten, die er für unauffällig hielt, Richtung Ross und flüsterte halblaut:
    "ALTER!"
    Ross blickte ihn an und zog mahnend eine Augenbraue hoch.
    "Pst, Alter, kannst du mal mit Sarah reden tun? Sie scheucht uns weg vom Ort wo wir hätten gerettet und gefunden werden können und alle folgen ihr, obwohl vielleicht die 521 toten Leichen grade in ihrem Dorfkeller zu Zombies umgebaut werden. Irgendjemand muss mit der Perle mal reden, is' eh schon irre, dass wir ihr folgen, nur weil sie ständig von "deeeeeer Gefaaaaaaahr TM" labert."
    Die letzten Worte hatte Richard in einem spöttisch-dramatischen Tonfall geäußert und das nicht mal unbedingt leise.

    Er hatte keine Ahnung ob Ross ihn überhaupt ernst nehmen würde, aber er gab ihm sogar noch zwei erhobene Daumen mit auf den Weg und trottete dann Richtung 3A, dem größten der Gebäude, fest entschlossen, es ein bisschen eingehender zu untersuchen.

    Geändert von Daen vom Clan (28.05.2016 um 12:36 Uhr)

  4. #4
    Das Dorf war nicht die ersehnte Rettung und sein Zustand sowie Sarahs verhalten ließ böses Erahnen bezüglich der Insel aber für den Moment tat Fabian das alles mit einem Achselzucken ab, er war viel zu müde um sich ernsthafte Sorgen zu machen. Das irgendetwas mit der Insel nicht in Ordnung war, wussten sie ja so oder so schon, von daher bedeutete dieses, wenn auch etwas herunter gekommene, Dorf mit seinen Hütten und der Palisade Sicherheit und Unterkunft. Egal was sie noch erwartete, es ging gerade wieder bergauf für sie, wenn auch nur ein wenig. Als Richard sich ein paar Meter entfernt hatte, machte er sich auf ihm zu folgen. Er war zwar müde konnte aber noch nicht schlafen und wollte wissen wo sie hier genau gelandet waren. Ausserdem wollte er noch seine Meinung zu der ganzen Angelegenheit loswerden.
    Ich für meinen Teil denke, dass etwas an dem was Sarah sagt dran ist. Wenn das hier eine Art Falle wäre, dann wäre hier alles deutlich einladender, weniger herunter gekommen wenn du verstehst was ich meine. Es gäbe eine richtig schön einladende Athmosphäre und auch Sarah wäre offener und freundlicher. Um es mit Herr der Ringe zu sagen: Es würde wesentlich netter aussehen, aber unten drunter übler sein. meinte Fabian halblaut zu dem Jugendlichen. Um dann nicht noch länger als nötig auffällig unauffällig mit Richard zu sprechen, ging er zu Gebäude 3B um es unter die Lupe zu nehmenWenn etwas ist, ruf einfach, ich werde zu schnell wie möglich kommen. Nur für den Fall. sagte er noch zu Richard, bevor er ihn verließ.
    Zuallererst schaute er durch die Fenster um zu sehen was sich im Gebäude befand und ob jemand darin war. Wenn dort jemand war, würde er anklopfen, wenn nicht, dann würde er die Tür öffnen oder sich, wenn diese verschlossen war, auf eine andere Art und Weise Zugang verschaffen.

    Geändert von wusch (28.05.2016 um 13:11 Uhr)

  5. #5
    Von der ganzen Kletterei, und dem erneuten Marsch durch schier endlose Wälder ziemlich mitgenommen, trottete Amy als eine der Letzten durch die Palisaden hinein in das kleine Dörfchen.

    Während einige der anderen anfingen zu den Häusern auszuschwärmen oder sich der merkwürdigen Frau zuwandten, die sie hierher geführt hatte, ließ Amy sich erst einmal nahe dem ersten Haus, 1A, ins Gras am Wegesrand sinken - natürlich nicht, ohne vorher mit mißtrauischem Blick den Untergrund im Hinblick auf Scherben, Steinchen, und tollwütigen Klapperschlangen zu mustern. Mit einem leisen Ächzen streckte sie die schmerzenden Füße von sich und wackelte mit den Zehen.

    Nach einem kurzen Blick zum langsam dunkler werdenden Himmel nahm sie das behelfsmäßige Bündel auf den Schoß, dass sie aus ihrem Pullover zusammengeknotet hatte, um das Notizbuch aus der Höhle nicht die ganze Zeit in Händen tragen zu müssen. Eigentlich wollte sie nur den Pullover zurück - wer weiß, wie kühl es hier heute nacht werden würde -, aber als sie dann das Büchlein in Händen hielt, konnte sie nicht anders als doch noch einmal darin herumzublättern.

    Die anderen schauen sich ja die Hütten schon an... vielleicht nutz ich dann besser nochmal das Tageslicht, um hier einen Blick drauf zu werfen. Ein erneuter Blick zum Himmel. Lange hab ich dafür ja nicht mehr. Die schmerzenden Füße vorübergehend vergessen, machte sie es sich im Schneidersitz bequem und fing an, das Buch abermals zu untersuchen.Einer plötzlichen Eingebung folgend, beschloß sie es erst einmal eher flüchtig durchzublättern, auf der Suche nach den Kombinationen Zahlen und Buchstaben, die hier auf den Hütten standen. Ein alleinstehendes 1A oder 4B - oder auch ein Ψ - sollte selbst bei dieser Sauklaue einigermaßen aus dem Text herausstechen.

    Geändert von Shinshrii (28.05.2016 um 13:32 Uhr)

  6. #6
    "D.Danke"

    Mehr bekam Zoe nicht heraus. Es ärgerte sie unfassbar, gerade so gar nicht so kompetent und charmant zu sein, wie üblich - gerade hier, gerade jetzt. Als Casey ihr das kleine, zusammengelegte Päckchen überreichte, berührten sich ihre Finger kurz. Zoe war jetzt offiziell an dem Punkt angegekommen, an dem sie so kleine Gesten zu einer emotionalen Pfütze zusammenschmolzen. Okay, gut, vielleicht lag das auch wirklich an der allgemein anstrengenden Situation, dass sie emotional so angekratzt war. Das würde es sein. Genau. Casey lächelte sie noch einmal ein kleines bisschen verwirrt an und wand sich dann um, um weiter Sarah zu folgen.

    Shit.
    Natürlich nicht.
    Was denkst du dir dabei überhaupt, Zoe?
    Als könnte er DICH mögen.


    Hastig zog sich die junge Frau ihr Kleid über. Gestern früh, als sie noch vor ihrem blöden IKEA-Kleiderschrank saß und DAS ihr größtes Problem war - sie wäre nie im Leben darauf gekommen, dass sie jetzt auf einer Insel sitzen würde, emotional verwirrt und komplett erschöpft davon, eine Masse an anderen Gestrandeten eine fucking KLIPPE hochzuziehen. Und das ein hautenges, kurzes Kleid nicht gerade die perfekte Kleidungswahl für solche Aktivitäten wäre. Nein, sie hat sich dieses Kleid ausgesucht, weil sie darin einfach fantastisch aussah - nicht mehr und nicht weniger. Sie lächtele kurz traurig und machte sich dann auf, der kleinen Gruppe zu folgen.




    Während des kurzen Marsches war Zoe immer hinter der Gruppe geblieben, als eine Art Nachhuit und weil sie Rich dabei auf den Hintern starren konnte. Vielleicht hilft ihr die konsequente Ablenkung mit anderen, durchaus fickbaren Materialien dabei, Casey an den hintersten Rand ihres Bewusstseins zu drängen. Sie würde ihn nicht nerven. Nicht anstrengend sein. Sich nicht verlieben. Nein. Der ganze Scheiss war so schon kompliziert genug. Dementsprechend hörte sie auch gar nicht wirklich auf Sarahs Warnungen und nahm auch die Existenz des bedrohlich wirkenden Dorfes eher mit einem gewissen Gleichmut zur Kenntnis.

    "Sucht euch einen Schlafplatz. Ihr seht müde aus. Es wird bald dunkel, dann solltet ihr nicht mehr draußen sein. Für heute Abend habe ich noch genug zu essen hier, morgen müssen wir uns dann Gedanken darüber machen"
    "Ich habe eh keinen Hunger. Hey, jemand Lust, sich hier umzusehen? Vielleicht finden wir ja die Tropenbar oder das 5-Sterne-Hotel oder so."

    Etwas gezwungen grinsend marschierte sie an Sarah vorbei, die gerade schon von Casey belagert wurde - wie er wirklich alles tut, um nicht mit dir reden zu müssen, Zoe - und blickte in Richtung ihrer liebsten Bezugspersonen - Iker, Ross, Ugur und Ewgenya. Rich wuselte schon wirld durch das Dorf und jeder Blick zu Casey verwirrte sie nur noch ein kleines bisschen mehr.

    "Ich würde ja vorne anfangen, bei der 1A. Kommt jemand mit?"

  7. #7
    Nova marschierte mit einem Lächeln auf den Lippen neben den anderen her. Sie genoss diesen, für sie, kleinen Spaziergang. Während alle um sie herum schwitzend und keuchend am Dorfeingang ankamen ging es Nova gerade erst richtig gut.
    All die Märschen schienen doch etwas Gutes zu haben.

    Das Dorf war nicht sondelich groß, aber es war ein gewaltiger Fortschritt zu dem, was sie sich in Ihrer Not gebastelt haben. Befestigte Häuser, eine Palisade, die man reparieren musste und konnte, und, Nova konnte es kaum glauben, einen Funkturm.
    Wie eine Motte von Licht wurde auch Nova von dem Turm angezogen. In Ihrem Kopf ging es nun vorranging darum das Problem zu lösen.
    Wenn sie einen Funkturm hatten und der auch funktionierte... sie könnten diesen locker nutzen um ein SOS Signal zu senden, stark genug um Rettung anzulocken.

    "Kümmert Ihr euch um das Dorf und schaut euch die Häuser näher an, ich werde mir den dort näher angucken."

    Nova deutete bei Ihren Worten auf den in den Himmel ragenden Funkturm ehe sie sich in Bewegung setzte.
    Das wichtigste war erstmal herauszufinden ob man überhaupt gefahrenfrei auf die Spitze des Turmes kam. Dort waren, in der Regel, die nötigen Schaltkästen angebracht über die alles gesteuert wurde.

    Geändert von Gendrek (28.05.2016 um 14:40 Uhr)

  8. #8
    "Verzeihung, Sarah, wir können doch per-du sein? Ich will keine langwierigen Antworten, es ist spät, wie werden morgen noch genug Zeit haben. Aber nach nun einem langen Tag hier haben wir doch das Recht, falls du es überhaupt weißt, zu erfahren wo genau wir überhaupt sind. Es muss wohl am Atlantik sein, aber wo soll diese Insel denn sein? Und gibt es überhaupt Kontakt nach außen? Wir wollen keine Probleme verursachen, aber ohne irgendwelche Antworten werden wir doch erst recht nicht ruhig schlafen können. " [Charismaprobe gelungen]

    "Offiziell existiert diese Insel überhaupt nicht, soweit ich das weiß. Kontakt nach außen gibt es schon lange nicht mehr, das müssen mittlerweile etwa 30 Jahre sein. Ich werde euch wohl enttäuschen, ich weiß selbst nicht besonders viel. Ich habe damals für eine Sicherheitsfirma gearbeitet, wir wurden angeheuert, weil hier auf der Insel irgendein Experiment aus dem Ruder gelaufen ist. Alles natürlich streng geheim, wir haben kein Wort darüber erfahren, was hier eigentlich gemacht wurde. Als wir dann angekommen sind, war die ganze Sache schon im Gange, wir wurden nachts überfallen...", sie sah mit leerem Blick in die Ferne, drehte sich dann wieder Casey zu "Wie auch immer, wir können morgen darüber reden."

    Rich machte sich dann auf den Weg zu 3A, dem zweistöckigen Haus. Es schien von vornherein hochwertiger und stabiler gebaut gewesen sein, die Wände waren noch vollständig intakt und die Fenster nur verschmutzt, so dass es schwierig war, von draußen hineinzublicken. Die Türe war recht groß und aus massivem Holz. Probehalber betätigte Dick die Türklinke und tatsächlich, die Türe ging mit einem langgezogenen Quietschen auf. Drin war es recht dunkel, er befand sich in einem Flur. Intuitiv betätigte er den Lichtschalter auf der rechten Seite der Türe und mit einem Knallen verabschiedete sich die Lampe an der Decke. Fluchend lief er tastend einige Schritte voran, bis er eine Türe auf der linken Seite ausmachen konnte. Er öffnete die tür und gelangte in ein Zimmer, das durch das restliche Licht draußen zumindest soweit erhellt wurde, dass er sich ein wenig umsehen konnte. Es war ganz offensichtlich ein Büro, mit einem massiven Bürotisch, das zu den Fenstern zeigte, auf dem ein uralter PC stand und Staub sammelte. Vor dem PC stand ein Bürostuhl und daneben ein leerer Mülleimer. Die Jalousien an den Fenstern standen auf halber Höhe. An der inneren Wand stand ein großes Regal, das mit Ordnern gefüllt waren, auf jedem wieder das Ψ. Der Bürotisch hatte einige Schubladen, in denen sich allerdings nichts befand, wie Rich nach schnellem Überprüfen feststellte. Als Rich wieder durch die Türe in den Flur blickte, sah er eine Türe auf die rechte Seite des Hauses, sowie eine Treppe nach oben und eine nach unten, die er vorhin in der Dunkelheit nur erahnt hatte.

    Auf der anderen Seite des Weges nahm gerade Fabian 3B unter die Lupe. Im Gegensatz zu 3A war 3B ziemlich heruntergekommen, das Flachdach sah schon von draußen nicht mehr besonders vertrauenswürdig aus. Auch in der Wand fehlten einige Steine und das Fenster links neben der Türe war zerbrochen. Bereits von draußen war es deshalb problemlos möglich hereinzublicken. Es war offensichtlich ein Schlafzimmer, schließlich stand ein großes Doppelbett in der Mitte des Raumes. Ansonsten befanden sich noch ein Sofa und ein Schrank im Zimmer und ein Spiegel hing über einer Kommode neben dem Bett. Fabian wandte sich ab und versuchte die Türe zu öffnen. Sie war allerdings verschlossen und auf sein Klopfen reagierte niemand. Dann also durchs Fenster. Die Glassplitter am Fenster sahen gefährlich aus, also band er sich sein Shirt um die Hand und stieß die verbleibenden Glassplitter vom Fensterrahmen weg. Als das erledigt war, stieg er durchs Fenster ins Zimmer hinein. Es roch staubig, was ein kurzes Klopfen aufs Bett sofort bestätigte - eine Staubwolke flog in die Luft. Fabian musste kurz niesen. Dann öffnete er den Schrank. Darin befand sich hauptsächlich Kleidung, zusätzlich noch einige Schuhe. Die Kleidung war nicht mehr besonders modern, wenn er raten müsste würde er auf die 80er tippen und würde wahrscheinlich den meisten aus der Gruppe passen. Es waren sowohl Frauen- als auch Männersachen dabei. Er blickte sich weiter um, es führten zwei weitere Türen aus dem Raum heraus, jedoch beide zur Wand entgegengesetzt dem Fenster zu dem er gerade hereingestiegen war - also beide nicht in Richtung der Haustür.

    Amy blätterte durch das Buch hindurch. Es war nicht besonders einfach, nach bestimmten Zahlen zu suchen und das Symbol Ψ kam beinahe jede zweite Seite vor. Einer plötzlichen Eingebung folgend blätterte sie ein paar Seiten zurück, auf eine Seite, auf der vieles durchgestrichen war. [Intelligenzprobe gelungen] Tatsächlich, wenn man die Seite genauer untersuchte, ließ sich feststellen, dass unter dem Gekrakel einmal die Zahlen von 1A bis 4B gestanden hatten. Darunter stand in großen Buchstaben DORF IST VERLASSEN. Sie versuchte unter den wilden Linien irgendwie nachzuvollziehen, was dort einmal gestanden hatte. Es sah aus wie Namen, die jeweils den Häusern zugeordnet waren - vielleicht wer hier einmal gewohnt hatte? Aber keiner der Namen sagte ihr etwas, sie waren ihr völlig unbekannt. Thomas Stone, Jane Stone, Bruce Mason, Linda Parker, Michael Nolan, James Hilton, Maria Nolan, Elijah Parker ...

    Nova marschierte schnurstracks den Weg entlang zum Tor auf der anderen Seite des Dorfes. Das schwere Tor war mit einem großen Holzbalken verriegelt. Entschlossen hob sie ihn aus der Verankerung und stellte ihn daneben gegen die Palisade. Im Hintergrund hörte sie Sarah rufen: "Wenn du schon unbedingt raus musst, dann bleib wenigstens nicht so lang weg!"
    Nova ignorierte die mysteriöse Frau gekonnt und lief die letzten Schritte zum Funkturm zügig weiter. Der Turm sah recht instabil aus, aber immerhin: Eine Leiter führte nach oben, das sah schon vielversprechend aus. Von hier unten konnte sie aber den Schaden, den der Turm genommen hatte nicht besonders gut einschätzen, sie sah nur, dass die Antenne offensichtlich abgebrochen war.

    Geändert von DSA-Zocker (28.05.2016 um 18:27 Uhr)

  9. #9
    Richard hatte, bevor er das Haus schließlich betreten hatte, Fabian noch einen kopfschüttelnden, angeekelten Blick zugeworfen.
    "Herr der Ringe... Alter, ALTER, verschon mich mit deinen perversen deutschen BDSM-Pornos, ey..."
    Er verschränkte die Arme und blickte dem Deutschen hinterher, der eine andere Hütte durchsuchte.
    "Und so Jemand hat auch noch ein Kind."

    Schließlich wandte er sich wieder dem Haus zu, das zu durchsuchen er sich zur Aufgabe gemacht hatte.
    Die Ordner wollte er später Amy in die Hand drücken. Wahrscheinlich war sie hundertmal besser im Zettel sortieren als im Küssen, auch wenn ihre Zungentechnik durchaus Potential hatte.

    Den PC konnte er vergessen, immerhin schien es keinen Strom zu geben und wenn, dann brachte er nur Lampen zum Knallen. Außerdem sollten sich die Nerds lieber um die Hardware kümmern, mit PCs wurde er nicht warm, er war ein Kind der Konsolen - Call of Duty, hell yeah.
    Bei dem Gedanken grinste er und kam sich einen Moment wie die Computerspiel-Archäologin Tomb Raider vor, auch wenn sie einen mehr als seltsamen Namen trug. Oder wie Uncharted. Es war einfach ein geiles Abenteuer das es auszunutzen galt bis morgen früh der Heli da wäre um sie alle abzuholen. Wenn er jetzt nur kackend in der Ecke sitzen würde, hätte er nichts zum prahlen vor dem Team gehabt.
    Aber er spürte instinktiv und unterbewusst, dass sein Handeln eine viel größere, wichtigere Motivation hatte: Er wollte alles dafür tun dass die drei Mädchen gerettet würden, nachdem sein Versagen sie auf dieser Insel hatte abstürzen lassen.
    Und auch wenn er bisher nur mit Brix darüber gesprochen hatte und sie augenscheinlich nicht zorniger als sonst auf ihn war, nahm er sich fest vor, noch mit Amy und Bree darüber zu reden.
    Einfach seinen fucking Mann stehen und sie beschützen. Nachts wärmen. Oben ohne mit einem Speer ein Wildschwein erjagen und es den Dreien kochen. So Sachen halt. Kleinigkeiten.

    Schließlich hatte er eine Entscheidung gefällt.
    Er würde vorgehen wie bei diesem geilen Weltraumballerspiel bei dem man mit dieser blauem Schlumpfine poppen konnte - zuerst jedes Stockwerk clearen und dann Keller oder Obergeschoss sich vornehmen.

    Also hielt er sich an die Tür rechterhand des Hauses.
    Achselzuckend und grinsend riss er sie auf, keinen Gedanken an Vorsicht verschwendend.

    Geändert von Daen vom Clan (28.05.2016 um 19:00 Uhr)

  10. #10
    Ross hatte sich den ganzen Weg über Gedanken gemacht, ob es richtig war, Sarah zu folgen. Hätte er nicht kurz vor ihrem Auftauchen selbst gefragt, ob irgendetwas an diesem Ort nicht stimmte, hätte er sich womöglich sogar geweigert. Nicht nur wegen den Klippen, aber auch weil die Stimme aus dem Funkgerät deutlich nach Hilfe gefragt hatte. "Bist du hier um mich zu retten?". Es war stark anzuzweifeln, dass diese Frau mehr erreichen konnte, als ihnen vielleicht bessere Plätze zu zeigen, um Essen zu beschaffen.
    Und ja, gut, sie hatte etwas bessere Behausungen als ihr Unterschlupf am Strand.
    Aber er hatte nun mal selbst den Eindruck, dass hier Dinge vor sich gingen, die man besser nicht erst auf sich zukommen ließ, um zu sehen, was es denn war. Also war er ohne Weiteres mitgegangen.

    "ALTER!" Kurz nachdem sie alle das Dorf erreicht hatten, kam Rich auf den Geschäftsmann zu. "Pst, Alter, kannst du mal mit Sarah reden tun? Sie scheucht uns weg vom Ort wo wir hätten gerettet und gefunden werden können und alle folgen ihr, obwohl vielleicht die 521 toten Leichen grade in ihrem Dorfkeller zu Zombies umgebaut werden. Irgendjemand muss mit der Perle mal reden, is' eh schon irre, dass wir ihr folgen, nur weil sie ständig von "deeeeeer Gefaaaaaaahr TM" labert."
    Der Junge war nach einer ausufernden Geste schon wieder weg - wie immer konnte er offensichtlich nicht lange untätig herumstehen, was Ross mittlerweile für eine gute Eigenschaft an ihm hielt, auch wenn er manchmal ein bisschen gebremst werden musste. Und er hatte auch recht. Also, vielleicht nicht mit den Zombies, aber diiiieee Gefaaaaaahr TM beschäftigte ja auch ihn selbst - vor allem durch die Tatsache, dass sie bisher eben völlig mysteriös war.

    "Hey, jemand Lust, sich hier umzusehen? Vielleicht finden wir ja die Tropenbar oder das 5-Sterne-Hotel oder so. Ich würde ja vorne anfangen, bei der 1A. Kommt jemand mit?"
    Ross war mit den Augen Casey gefolgt, der Sarah gerade ansprach und hätte beinahe verpasst, dass die Frage auch an ihn gerichtet war.
    "Umsehen halte ich für eine gute Idee. Aber ich würde gerne auch mit dieser Sarah sprechen. Irgendetwas passt mir hier nicht zusammen, und ich glaube, zwei Leute lassen sich weniger leicht von ihr abwimmeln als einer." Er merkte selbst, als er fertig gesprochen hatte, dass sein Ton ziemlich ernst, besorgt und fast verschwörerisch klang. Zoe, die ihre übliche, recht gelassene Art an den Tag legte, sah ihn kurz schweigend an. Deshalb setzte er schließlich ein Grinsen auf und fügte hinzu: "Falls ihr einen Haufen Pistolen findet, ruft mich. Dann kann ich sie wieder eine Weile lang fachmännisch anstarren und dann jemand anderen zu Hilfe holen, weil ich keine Ahnung habe."
    Vorerst reichte es doch, wenn er sich Sorgen machte. Da mussten sich die anderen, die ohnehin schon einiges durchgemacht hatten und erheblich zur bisherigen Problembewältigung beigetragen hatten, erst mal keinen Kopf machen.
    Er zwinkerte noch kurz in die Runde und stieß schließlich zu Casey und Sarah.

    "...das müssen mittlerweile etwa 30 Jahre sein. Ich werde euch wohl enttäuschen, ich weiß selbst nicht besonders viel. Ich habe damals für eine Sicherheitsfirma gearbeitet, wir wurden angeheuert, weil hier auf der Insel irgendein Experiment aus dem Ruder gelaufen ist. Alles natürlich streng geheim, wir haben kein Wort darüber erfahren, was hier eigentlich gemacht wurde. Als wir dann angekommen sind, war die ganze Sache schon im Gange, wir wurden nachts überfallen... Wie auch immer, wir können morgen darüber reden."
    Ross seufzte laut hörbar und verschränkte die Arme vor der Brust.
    "Ich denke auch, dass wir über alles in Ruhe sprechen können, wenn die Nacht vorbei ist. Immerhin sollten wir im Dunkeln ja nicht mehr draußen sein, nicht wahr?" Ein etwas aufgesetztes Lächeln umspielte den Mund des Geschäftsmannes.
    "Was mich dann aber doch auf eine Frage bringt. Wenn du-"
    "Wenn du schon unbedingt raus musst, dann bleib wenigstens nicht so lang weg!"
    Nova war offenbar auf dem Weg zu diesem Funkturm und aus den Augenwinkeln bemerkte Ross auch, dass sich die anderen fast alle in Bewegung gesetzt hatten. Das war gut. Je mehr sie selbst herausfanden, desto besser.
    Als Sarah den Blick wieder auf ihn richtete, räusperte Ross sich kurz.
    "Also, wenn du sagst, dass wir im Dunkeln nicht draußen sein sollten, was heißt das dann genau? Du hast schon öfter solche Sachen gesagt. Seid still im Wald. Im Tal ist es gefährlich. Wir sollen weg, bevor es uns auch noch erwischt. Du weißt bestimmt was ich meine. Und, naja, wir haben es ja alle gehört..."
    Er lächelte immer noch, drehte sich nun ein wenig von Casey weg und senkte den Ton. Auch wenn der Reporter das Folgende wohl trotzdem hören konnte, war es so authentischer, und außerdem hoffte Ross, dass er Notfalls ohnehin mitspielen würde. So konnte er diesen Haufen Lügen, die er gleich als Überzeugungsarbeit gebrauchen würde, vielleicht sogar stützen. Das hatte er bei Zoes "Studium" vorhin doch schließlich auch geschafft.
    "Du musst verstehen, ich bin sozusagen der Verantwortliche für diese Leute. Irgendetwas muss ich ihnen sagen. Alles was ich für heute will ist etwas, mit dem man die Angst bekämpfen kann. Eine unbenannte Gefahr jagt den Leuten immer mehr Angst ein, als etwas, das sie sich vorstellen können oder gar kennen." Ja... die anderen hatten wirklich alle sehr "verängstigt" ausgesehen... ob man ihm das abnahm? "Ich brauche jetzt noch keine Details über schreckliche Ereignisse und wie du schließlich hier gelandet bist, das bekommen wir schon irgendwann aufgearbeitet. Aber ich brauche etwas, das ich meinen Leuten sagen kann, damit sie diese Nacht ruhig schlafen können. Was ist denn so gefährlich am Dunkeln? Oder am Wald? Wer hat unsere Leichen verschleppt? Gib mir irgendetwas, ich bin gar nicht wählerisch. Über deine Unterstützung wäre ich wirklich dankbar."

    [Probe Charisma + Lügner]

    Geändert von Lynx (28.05.2016 um 21:28 Uhr)

  11. #11
    Sind wir ja doch noch im Resort gelandet, grinst Ugur und boxt Ewgenya spielerisch in die Seite. Die Rumänin ist in irgendwelche Bücher über Syren? vertieft. Ugur schaut ihr über die Schulter, es geht um Enkidus und Asheras und irgendwem wird der Kopf weggesniped. Ist das jetzt ISIS oder Geschichte?
    Ich check mal unsere Zimmer aus.

    Ugur nimmt Haus 2B unter die Lupe.

    Geändert von WeTa (28.05.2016 um 21:29 Uhr)

  12. #12
    Mit bangen beobachtete Sam wie Brix sich die Steilwand hinauf mühte. Sie war Willensstark. Sie glaubte fest an das, was sie tat. Sie würde es schaffen.
    Aber dann sah er ihre Arme an. So dünne Ärmchen und feine, zarte kleine Finger. Können die überhaupt genug Kraft haben, um sie hoch zu ziehen? Natürlich wusste er, dass es so war. Er hatte schon mit etlichen Leuten zusammen Touren bestritten, die eine ähnlich fragile Statur wie Brix hatten und dennoch grandios Klettern konnten. Und Brix sah nicht unsportlich aus.
    Doch dieses Wissen half nichts. Auch sein ganzes Vertrauen in seine Knotentechnik und in seine Anweisungen, die er kurz zuvor noch gehabt hatte, waren verschwunden.
    Wenn ich doch einen Fehler gemacht habe... Hab ich den Bulin richtig durchgezogen? Und der Spierenstich? Hab ich das Seil am Ende links übergeworfen? Nein, es war rechts, oh mist. Mist, Mist, Mist. Oder war es doch links? Wenn sie nun abrutsch? Oder sich den Kopf anstößt? Was mach ich nur?
    Selbst eine erneute Vision seines eigenen Sturzes hätte er lieber gehabt. Das wäre kein Problem gewesen, damit konnte er fertig werden. Aber er konnte sie nicht noch einmal verlieren, so kurz nach.. STOP! Sie ist nicht sie! Beruhige dich, es wird schon alles gut gehen. Das Seil wird sie halten. Alles wird gut gehen. Es wird gut gehen. Sie wird es schaffen. Sie ist schon so weit gekommen, den Rest schafft sie auch noch. Sie packt das.
    Wie ein Mantra wiederholte er ihren Erfolg und spielte gleichzeitig hunderte Varianten durch, wie sie scheitern könnte.
    Doch es half alles nichts. Erst in dem Moment, als sie komplett mit beiden Beinen oben stand und ein paar Schritte vom Klippenrand weg gegangen war, fiel die Anspannung von ihm ab. Und er fing an zu strahlen. Überwältigt von seiner Freude machte er - bevor er genau wusste was er da tat - zwei Schritte auf sie zu und klopfte Brix und auch Rich, einfach weil er er da stand, erleichtert auf die Schultern.
    Selbst der miesepetrige Ausdruck auf den Gesichtern der beiden konnte ihm die Freude nicht verderben. Keiner war gestoben und alle standen putzmunter oben. Und ihr ging es gut. Brix! Brix geht es gut! ermahnte er sich selber in Gedanken.

    ----------------------------------------------------------------

    Ein kurzer Marsch, das Licht fing schon langsam an hinter den Bäumen zu verschwinden. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Nacht hereinbrach, zumindest sagte Sam das seine Erfahrung. Aber ihm seine Erfahrung auf dieser Insel überhaupt etwas brachte? Nach dem, was die Sterne sagten müssten sie in einem deutlich wärmeren Breitengrad sein. Selbst bei kühlen Winden sollte es nicht ganz so kalt werden können.
    Die meisten seiner Gefährten schienen erschöpft zu sein. Es war ja auch ein langer und Ereignisreicher Tag gewesen. Auch Sam fühlte sich müde. Zumindest sein Geist verlangte nach Erholung, doch sein Körper schien gerade nicht still halten zu können. Sei es wegen dem Erholsamen Treiben im Fluss, dem Schläfchen danach am Strand oder wegen der Freude beim Klettern, aber momentan konnte er unmöglich schlafen gehen. Da war Sam froh, dass sie sich erstmal das Dorf anschauen konnten.

    Sam bliebe am Tor stehen und schaute sich erstmal die Gebäude in Ruhe an. Er wunderte sich, dass hier jemand leben sollte. Selbst wenn die Frau - Sarah hieß sie wohl, soviel hatte er mitbekommen - hier alleine gelebt hätte, hätte es doch zumindest teilweise gepflegter aussehen müssen, oder? Zumindest der Zaun, wenn da draußen doch eine wie auch immer geartete Gefahr lauern sollte.
    Um den Anderen aus dem Weg zu gehen - müde Menschen reagieren noch gereizter, und das konnte er nun wirklich nicht gebrauchen, gerade, als er das Verhältnis zu den Anderen zumindest etwas gekittet hatte - ging er von außen langsam den Zaun entlang und schaute sich dabei alles ganz genau an, um zu wissen, wo man den Zaun reparieren müsste, sollte das den nötig sein. Außerdem erkundete er Stellen, wo man sowohl von außen als auch von innen am besten über den Zaun kommen könnte und wie viele solcher Stellen es gab. Sam hatte das Gefühl, dass das irgendwann eventuell nützliches Wissen sein könnte.

    Geändert von Eddy131 (28.05.2016 um 21:59 Uhr)

  13. #13
    Nachdem sie die Stunden zuvor am Wasserfall größtenteils mit Lilly im Gras sitzend verbracht hatte, war Susanne froh, mal wieder ein paar Schritte gehen zu können. Auch wenn sie nicht so recht wusste, was sie von dieser Sarah zu halten hatte, die Aussicht auf ein Dorf klang doch irgendwie positiv und von dort würden sie vermutlich auch irgendwie Rettung anfragen können. Zumindest hoffte sie dies. Sie kannte zwar LOST, aber sie war auch realistisch veranlagt, und glaubte nicht daran, dass es solche mysteriösen Inseln tatsächlich gab. Oder sie wollte es nicht glauben.

    Im Dorf angekommen strömten auch gleich die ersten aus um die Umgebung zu erkunden, oder belagerten Sarah mit ihren Fragen. Susanne war zwar auch neugierig, aber da bereits Casey und Ross sich ihr zuwandten, hielt es Susanne für geschickter sich erst Mal die Häuser hier anzuschauen. So steuerte sie auf das zweite Haus auf der rechten Seite zu. "Kommst du mit?" wandte sie sich an Lilly, welche sich, nachdem Fabian durch das Fenster von 3B geklettert war, wieder der Erzieherin zugewandt hatte. Die junge Pfandfinderin nickte.

    So begutachteten sie also 2A. Zunächst blickte sie durch die Fenster (sofern möglich); wenn keine offensichtliche Gefahr zu erkennen war, würde sie anschließend schauen, ob sich die Tür öffnen lies und vorsichtig das Haus betreten.

    Geändert von Layana (28.05.2016 um 21:00 Uhr)

  14. #14
    Sarah verhielt sich nicht wie die vertrauenswürdigste Person auf der Welt. Aber gerade das war eigentlich ein Grund ihr zu glauben. Wer pausenlos von Vertrauen, Ehrlichkeit und dergleichen sprach, dem konnte man nicht trauen. Das wusste keiner besser als die 19-Jährige, die Tochter mindestens eines Paradebeispiels an Heuchlerei war.

    Casey hatte die offenbar schon länger als sie hier Gestrandete zuerst belagert. Ross schien wohl zu ahnen, dass es keine gute Idee war, ihn alleine mit einer Frau zu lassen und mischte sich ebenfalls ein. Wobei Sarah sich bestimmt besser hätte wehren können als Zoe vor ihr. Jedenfalls bedeutete das, dass ein wiederholtes Eingreifen von ihr nicht nötig war. Und so wirklich Lust hatte sie gerade auch nicht darauf, sich mit jemandem zu unterhalten - worum es auch immer ging. Die erhofften kulinarischen Leckereien schien es hier nicht zu geben. Im Gegenteil. Schon morgen müssten sie nach Aussage der Neuesten im Kreise schon danach schauen, wie sie sich überhaupt weiterhin ernähren sollten.

    Fürs Erste jedoch war ihr - neben anderen - nach einem Bett. Und zumindest so etwas sollte doch in vielleicht einem der Häuser zu finden sein. Brittneys Wahl fiel nach ein paar Blicken und dem Ausschlussverfahren durch Fabian, Rich, Susanne, Ugur und Lilly auf die 4A, die noch außer Acht gelassen schien.

    Geändert von Daen vom Clan (28.05.2016 um 22:25 Uhr)

  15. #15
    Rich riss die andere Türe auf. Der Raum dahinter war ebenso groß wie das Büro auf der anderen Seite des Flurs, aber mindestens genauso verstaubt. Darin stand in der Mitte ein großer Holztisch, der wohl einmal geglänzt hatte, aber auf dem mittlerweile eine dicke Staubschicht lag. Um den Tisch herum waren um die 20 Stühle aufgestellt. An der zum Flur gewandten Wand hing eine Tafel, auf der noch einige komplizierte Rechnungen und Formeln geschrieben standen. Auf der anderen Seite des Raumes, zu den Fenstern hin standen einige Aktenschränke. Als Dick sie öffnete, stellte er schnell fest, dass sie nur jede Menge Aufzeichnungen, die er nicht verstand, enthielten. Größtenteils wissenschaftlicher Kram, so wie es aussah. Schnaubend wand er sich ab. Das interessierte ihn doch nicht. Ansonsten sah der Raum recht leer aus, eine Enttäuschung also. Vielleicht waren ja der erste Stock oder der Keller spannender.


    "Also, wenn du sagst, dass wir im Dunkeln nicht draußen sein sollten, was heißt das dann genau? Du hast schon öfter solche Sachen gesagt. Seid still im Wald. Im Tal ist es gefährlich. Wir sollen weg, bevor es uns auch noch erwischt. Du weißt bestimmt was ich meine. Und, naja, wir haben es ja alle gehört... Du musst verstehen, ich bin sozusagen der Verantwortliche für diese Leute. Irgendetwas muss ich ihnen sagen. Alles was ich für heute will ist etwas, mit dem man die Angst bekämpfen kann. Eine unbenannte Gefahr jagt den Leuten immer mehr Angst ein, als etwas, das sie sich vorstellen können oder gar kennen. Ich brauche jetzt noch keine Details über schreckliche Ereignisse und wie du schließlich hier gelandet bist, das bekommen wir schon irgendwann aufgearbeitet. Aber ich brauche etwas, das ich meinen Leuten sagen kann, damit sie diese Nacht ruhig schlafen können. Was ist denn so gefährlich am Dunkeln? Oder am Wald? Wer hat unsere Leichen verschleppt? Gib mir irgendetwas, ich bin gar nicht wählerisch. Über deine Unterstützung wäre ich wirklich dankbar." [Charismaprobe gelungen]

    "Okay, du bist also der Anführer. Gut, dann werde ich dir mal grob einen Überblick geben. Als ich hier gelandet bin hatte sich ein Teil der Wissenschaftler gegen den Rest der Gruppe gewendet. Es wurden schnell immer mehr und das Seltsame daran war, dass sie auf normales Ansprechen nicht mehr reagiert haben und untereinander in irgendeiner unbekannten Sprache geredet haben. Am Ende waren nur noch Bill und ich übrig und der ist vor einem Jahr vom Jagen nicht mehr zurückgekommen, seitdem bin ich alleine und diese Wahnsinnigen sind immer noch irgendwo da draußen und machen was weiß ich was."


    Währenddessen machte Ugur sich gerade an der Haustür von Haus 2B zu schaffen. Kinderspiel, war ja nicht mal abgeschlossen. Er stand nun in einem leeren Flur und betätigte erstmal den Lichtschalter. Ein etwas flackerndes, blasses Licht an der Decke sprang an. Zwei Türen, rechts und links, recht weit hinten im Flur, und eine Treppe in einen Keller. Vielleicht war es sinnvoll, sich erstmal das Erdgeschoss genauer anzusehen. Also ab nach links. Die Türe führte in eine Küche, oder eher eine Kombi aus einer Küche und einem Esszimmer. Mitsamt Herd, Kühlschrank, Ofen und einer alt aussehenden Kaffeemaschine. In der Mitte der kleinen Küche stand ein Tisch, vier Stühle darum angeordnet. An der rechten Wand verdreckte Fenster, an der linken eine Türe, neben der eine Uhr hing, die vor Jahren schon um 12:41 stehen geblieben war. Ugur öffnete den Kühlschrank, leer. In den Küchenschränken hingegen fand sich ein kompletter Haushaltssatz an Geschirr, Besteck und einfachen Küchengeräten. Der nächste Raum beherbergte ein Schlafzimmer, das exakt dem Schlafzimmer glich, das Fabian in 3B gerade durchsuchte.


    Sam folgte also Nova durchs offene Tor, machte sich dann aber daran, einmal um die Palisade herumzulaufen. Sie war offensichtlich massiv, die verwendeten Streben sahen schwer aus, auch die Kabel, die Teil der Konstruktion waren, mussten beinahe so dick sein wie sein Unterarm. Bis auf die eine Stelle, die zusammengebrochen war, machte die Palisade einen soliden Eindruck. Und auch diese Stelle war bei näherer Betrachtung nicht so leicht zu überwinden, wie es erst gewirkt hatte. Natürlich, es war nicht unmöglich, aber die scharfen Kanten der Streben machten es doch zu einem schwierigen und gefährlichen Unterfangen. Als er sich diese Stelle genauer ansah, wurde ihm auch klar, weswegen Sarah diese Stelle nicht repariert hatte - es war ihr offensichtlich alleine einfach nicht möglich gewesen, die schweren Materialien anzuheben.


    Auch Susanne hatte sich aufgemacht, eines der Häuser genauer anzusehen. Sie stand nun vor 2A und versuchte durch die Fenster zu schauen. Die Fenster sahen aus, als wären sie seit 30 Jahren nicht mehr geputzt worden, was vermutlich recht nah an der Realität lag. Sie meinte ein Schlafzimmer erahnen zu können, war sich aber nicht sicher. Also versuchte auch sie die Haustüre zu öffnen, die sich auch widerstandslos, wenn auch nicht ohne knarrend zu meckern, öffnen ließ und stand in einem Flur, der dem der anderen Häuser ähnelte, sich aber in einer Tatsache unterschied: Es gab keine Treppen. Dennoch sah sie nach dem Einschalten des Lichts zwei Türen, eine nach rechts und eine nach links. Kurzentschlossen öffnete sie die rechte Tür, und fand sich in einer Küche, die die gespiegelte Variante der Küche in 2B war, ihr aber sonst ins Detail ähnelte. Auch das Schlafzimmer wäre für sie wie erwartet gewesen, hätte sie die Schlafzimmer in 2B und 3B schon gesehen. Nur eine Sache war anders: In der Mitte des Zimmers stand ein Rollstuhl, der so aussah, wie derjenige, den 陳俊光 auf den Klippen gefunden hatte. Neugierig öffnete sie auch die zweite Tür im Schlafzimmer. Dahinter befand sich ein Badezimmer: eine Dusche, ein Waschbecken mit Spiegel und eine Toilette. Auf dem Waschbecken stand noch ein kleiner Becher mit 4 Zahnbürsten und einer Zahnpasta. Versuchshalber betätigte sie den Wasserhahn - kein Wasser kam heraus.


    Brix wollte gerade die Türe zu 4A öffnen, als Sarah ihr hinterherrief: "Die linke Hälfte ist meine, die rechte war Bills, lass unsere Sachen in Ruhe! Im Keller gibts was zu essen, falls ihr Hunger habt, da steht auch mein Funkgerät."


    Die Erdgeschosse aller Häuser bis auf 3A sind gleich aufgebaut - auf beiden Seiten je eine kleine Wohnung. Es lassen sich teilweise Überbleibsel von den vorigen Bewohnern finden, die so aussehen, als wären die Bewohner einfach eines Tages nicht mehr zurückgekommen.

    Geändert von DSA-Zocker (28.05.2016 um 23:41 Uhr)

  16. #16
    "Ich habe eh keinen Hunger. Hey, jemand Lust, sich hier umzusehen? Vielleicht finden wir ja die Tropenbar oder das 5-Sterne-Hotel oder so.
    Ich würde ja vorne anfangen, bei der 1A. Kommt jemand mit?”


    “Äh, hier, ich!”

    Auch wenn ich das mit dem Hunger so nicht unterschreiben würde, sehe ich endlich eine Gelegenheit, mich mit Zoe auszusprechen. Kurz bevor wir 1A betreten, fasse ich mir ein Herz.

    “Du, sag mal… können wir kurz reden? Also alleine?”

    Ich dirigiere die (leicht verwundert guckende) Dame in den schmalen Weg zwischen 1 und 2A. Sollte etwas sein, bekommen wir es hier rechtzeitig mit, können uns aber trotzdem ungestört unterhalten.

    “Was gibt’s denn?”
    “Also, ich…”
    Ich rede ja ohnehin schon nicht viel, aber klärende Gespräche sind wirklich mein Spezialgebiet.
    “Ich wollte… mich bei dir entschuldigen.”
    “…hä?”
    “Für die Sache in der Höhle. Als du sagtest, du studierst Philosophie, war ich mir sicher, zu erzählst Blödsinn.” Für den nächsten Teil hole ich tief Luft.
    “Und weil du so an Casey geklebt hast dachte ich, ich funke euch etwas dazwischen. Ich weiß zwar wirklich nicht, was ein Höhlengleichnis ist, aber nur weil, ich gar kein Philo habe. Das ist ein Kumpel von mir. Ich wollte dich auflaufen lassen. Das war blöd von mir. Und es war auch blöd von mir, dass ich dir das mit dem Studium nicht geglaubt habe und das tut mir leid.”

    Jetzt ist’s raus… oder jedenfalls die Hälfte. Es kostet mich einiges an Willenskraft, um Zoe in die Augen zu schauen. Komm schon, gib mir irgendeine Reaktion!
    …dummerweise beschränkt Zoe sich zunächst darauf, wie vom Donner gerührt zu gucken, ehe sie plötzlich die Hand vor die Augen hält, als hätte sie Kopfschmerzen.
    Super. Vermutlich hatte sie das schon wieder völlig vergessen und jetzt habe ich sie dran erinnert und sie wird erst richtig sauer–

    “Es ist nur–––”
    Großer Gott, Iker, halt die Klappe. Das geht dich nichts an.
    “–––Casey. Und… und Rich. Aber vor allem Casey.”
    …und sie reißt die Augen auf. Oh-oh.

    “Also ich meine… Ich meine du bist… erwachsen. Und ich kenne dich eigentlich kaum. Aber wir kennen uns alle eigentlich kaum! Ich meine… was findest du an denen?"
    Ich kann nicht anders, als Zoe dann doch direkt anzuschauen, komplett mit völlig verständnislosem, Antwort-suchendem Blick und hängenden Schultern.
    “Rich ist auch nur ein bisschen älter als ich und Casey, Casey ist erst vor ein paar Stunden noch auf dich los gegangen! Und jetzt tut ihr wie zwei 14-jährige! Ich versteh’s nicht! Und ganz ehrlich, ich mach’ mir Sorgen um dich, was ist, wenn das nochmal passiert? Und keiner von uns da ist, um dazwischen zu gehen?”

    Vor meinem geistigen Auge sehe ich den Griff mit der Aufschrift “Notbremse” in meinem Sprachzentrum mir aus den Fingern gleiten, während ich mich in Fahrt rede. Ja, Iker, du kennst die Frau kaum, also halt den Rand.

    “Ich weiß, du denkst, ich bekomme das alles nicht mit, aber ich bin fast so alt wie Dick! Ich bin 16!”
    Sogar nur fast gelogen, immerhin werde ich meinen Geburtstag wie es aussieht auf dieser Insel verbringen statt in New York, wenn wir nicht binnen der nächsten paar Tage hier runterkommen - oder gefressen werden.
    “Aber der einzige, der das irgendwie mitbekommt, ist Dick, der mir von seinen Pornos erzählt, während du mich kaum wahrnimmst! Ich meine…”
    Ich lasse mich gegen die Wand hinter mir fallen und seufze, plötzlich erschöpft und mit geschlossenen Augen:
    “…könnt ihr euch nicht irgendwie in der Mitte treffen?”

    Damit beende ich meinen kleinen Redeschwall und vermeide es tunlichst, Zoe in die Augen zu gucken. Nicht nur, weil ich halb damit rechne, dass Zoe mir gleich gehörig den Kopf wäscht (“Es geht mich ja nichts an, aber…” ist nie ein guter Gesprächsaufhänger), sondern auch, weil mir gerade selbst etwas klar geworden ist: Casey in seiner Rolle als Jekyll & Hyde macht mir Sorgen, ja, aber der Grund dafür, dass mir Zoes brachial-Anmache (und Richs “Saphiri” und Sams Gestarre) so auf den Zeiger gehen - ist dass ich ein kleines bisschen Eifersüchtig bin. Vielleicht.
    Aber mache ich damit nicht genau das, was ich an Zoe gerade kritisiert habe? Ich kenne Zoe ja auch nicht Länger als Zoe Dick oder Casey oder… irgendwer irgendwen hier. Punkt für Inkonsequenz, würde ich sagen.

    Und während ich versuche zu begreifen, wie doof ich bin (Junge, du bist 15, wie bescheuert bist du eigentlich?!), vergesse ich fast, dass ich mit dem Dreh- und Angelpunkt dieser Misere in einer engen Seitengasse stehe und sich ca. 50cm von mir entfernt womöglich ein Donnerwetter zusammenbraut.

    Geändert von BDraw (29.05.2016 um 01:16 Uhr)

  17. #17
    "Laaangweilig.... laaaangweilig... Schlongweilig...", sang Richard fröhlich for sich hin während er die Aktendeckel von links nach rechts schob.
    Er nahm sich vor Amy abermals auf diese Notizen anzusetzen, wenn Jemand dieses Geheimnis hier der Wissenschaft würde lösen können, dann die kleine Asiatin.

    Immerhin war es kein großes Geheimnis dass Asiaten ziemlich viel wussten. Er war ja mal für zwei Nächte mit dieser Asianesin zusammengewesen und was die für Techniken kannte - Rich grinste bei dem Gedanken daran blöde und gab sich selbst den Daumen nach oben. Denn diesen hatte er verdient. Fraglos!

    Als er wieder auf den Flur trat, streckte er den Kopf zur Tür heraus und rief in Richtung Amy, die gerade über einem Buch zu brüten schien:
    "Hey Fame-y Amy, hier drin sind ein paar Raketenbauanleitungen! Wenn du Bock hast, schau dir die doch einfach mal an."
    Dabei schien es ihm recht egal, dass Sarah ihn hören konnte, so laut wie er rief.

    Als Amy von ihrem Buch aufsah, ihm einen kurzen Blick zuwarf und dann sichtlich die Augen verdrehte, grinste er breit.
    Mit dem Wunderkind an seiner Seite würden sie die Geheimnisse des Inselbüros hier schnell entschlüsselt haben.

    Doch um sicherzustellen dass ihr hier keine Gefahr drohte, wollte er sich noch schnell im Obergeschoss und im Keller umsehen. Er beweifelte zwar dass direkte Gefahr in diesem Haus drohte, aber es konnte keinesfalls schaden, nachzusehen.

    Also machte er sich nun auf um in Richtung Obergeschoss alles zu sichten,
    würde aber jede Tür offen lassen, so dass er hören konnte falls Amy ihn rufen sollte.

    Geändert von Daen vom Clan (29.05.2016 um 00:29 Uhr)

  18. #18
    "Okay, du bist also der Anführer. Gut, dann werde ich dir mal grob einen Überblick geben. Als ich hier gelandet bin hatte sich ein Teil der Wissenschaftler gegen den Rest der Gruppe gewendet. Es wurden schnell immer mehr und das Seltsame daran war, dass sie auf normales Ansprechen nicht mehr reagiert haben und untereinander in irgendeiner unbekannten Sprache geredet haben. Am Ende waren nur noch Bill und ich übrig und der ist vor einem Jahr vom Jagen nicht mehr zurückgekommen, seitdem bin ich alleine und diese Wahnsinnigen sind immer noch irgendwo da draußen und machen was weiß ich was."

    War das jetzt geblufft, oder sieht sich Ross wirklich als ihr ``Anführer''? Bei dessen Ego ist das schwer einzuschätzen.


    Zusammen mit den was sie in den Aufzeichnungen in der Höhle gefunden hatten, schien sich langsam ein Bild der Lage zu bilden. Verrückte Wissenschaftler auf einer geheimen Insel, ein fehlgeschlagenes Experiment und schließlich nur noch eine Überlebende, die schlussendlich von einer Gruppe gefunden wird, die einen Flugzeugabsturz überlebt haben. Apropo

    "Sag mal, Sarah. Du hast sicher den Absturz gestern mitbekommen. Warum bist du nicht zum Strand gekommen, hätte uns eine Nacht im Wald erspart.", fragte er sie in einem freundlichen Ton. Die verrückten Wissenschaftler waren wohl die Gefahr von der sie sprach. "Ich mein, du bist ja auch heute bis zum Wasserfall gekommen. Darüber hinaus hättest du ja auch Erste Hilfe leisten können" Casey veriet ihr ganz bewusst nicht, dass sie keinen einzigen Verwundeten gehabt hatten. Das musste sie kaum wissen, und wirklich glaubwürdig würde es ja auch nicht klingen.

    Geändert von Mivey (29.05.2016 um 00:11 Uhr)

  19. #19
    "Die linke Hälfte ist meine, die rechte war Bills, lass unsere Sachen in Ruhe! Im Keller gibts was zu essen, falls ihr Hunger habt, da steht auch mein Funkgerät."

    Brix warf der besorgten Sarah noch ein Nicken zu und seufzte, auch wenn sie Letzteres wohl nicht hörte. Als würde man ihr nicht trauen können. Gut - wahrscheinlich wirkte die 19-Jährige auf andere nicht vertrauenswürdig. Nein: Sie wusste, dass sie das nicht tat. Aber das war wieder mal ein Stück der Oberflächlichkeit, die sie an den Menschen so störte.

    Dann öffnete sie die Tür zur 4A, um sich im Inneren umsehen zu können. Natürlich würde sie auch die beiden Häuserhälften genauer untersuchen, um herauszufinden, um wen es sich bei der Frau und diesem Bill wohl so handelte. Wer waren sie gewesen, bevor sie auf die Insel kamen? Was hatte dieses einsame Stück Erde inmitten des Ozeans aus ihnen gemacht? Sie hatte nicht vor, Tagebücher zu filzen und wollte sich natürlich erst Recht nicht an Dingen gütlich tun, die ihr nicht gehörten. Trotzdem war ihr wohler dabei, zumindest zu wissen, welche besonderen Besitztümer die beiden wohl besaßen und ob die kurz angebundene Frau vielleicht doch etwas anderes im Schilde führte. Gab es noch Hinweise auf andere Leute? Vielleicht auf Ureinwohner, denen diese Behausungen gewaltsam entrissen wurden? Wann war Bill das letzte Mal da gewesen? Sie brach immerhin nicht das erste Mal irgendwo ein. Der Unterschied war in diesem Fall nur, dass sie sogar vor Ort sein durfte.

    Das Knarzen der sich öffnenden Tür wurde von einem erstaunlich ähnlich klingenden Magengrummeln begleitet. Natürlich wollte sie auch einfach nur wissen, ob sich unter dem Essen im Keller geiles Zeug befand

  20. #20
    Fabian seufzte als er das Haus durchsuchte und dabei an Richards Reaktion denken musste. Er schien wirklich nicht die hellste Kerze im Leuchter zu sein, wenn er noch nie etwas von Herr der Ringe, weder als Roman noch als Film, gehört hatte. Wenn sie hier runter kamen, musste er Richard unbedingt dazu zwingen die Filme zu sehen. Er konnte sich gut vorstellen, das die Richard gefallen konnten. In Buchform dagegen würde es dann am Ende wahrscheinlich doch zu langatmig werden. Herr der Ringe nicht kennen, okay aber es für einen BDSM-Porno zu halten? Irgendwie fühlte sich Fabian dadurch in seiner Ehre als Bücherfreund dann doch gekränkt wenn jemand das größte Werk des Vaters der modernen Fantasy so behandelte.
    Das Haus selbst machte dann eindeutig den Eindruck, als ob schon sehr lange niemand mehr hier gewesen war. Alles war ziemlich staubig und herunter gekommen und die Bewohner waren vor ungefähr 30 Jahren hierher gekommen, wenn man die Kleidung aus dem Schrank als Maßstab nahm, die offensichtlich aus den 80er Jahren stammte. Allerdings wirkte es nicht so, als ob das Haus schon ebenso lange leer stand, auch wenn es etwas schlimmer aussah als beispielsweise 3A. Glücklicherweise jedoch war das Haus nach wie vor in einem Zustand der es erlaubte, es ohne zu große Mühe so wieder herzurichten, dass es wieder bewohnbar wurde. Und die Kleidung, so angejahrt wie sie auch war, musste nur einmal kräftig entstaubt werden und schon konnte sie wieder getragen werden. Schließlich konnten sie ihre Jetzige Kleidung nicht ewig tragen, schon allein weil sie bei vielen, auch ihm selbst, ziemlichsbeschädigt war, insbesondere durch den ersten Tag, an dem sie ja deutlich andere Sorgen gehabt hatten, als den Zustand ihrer Kleidung. Damit hatte sich sein Ausflug hierher schon einmal gelohnt. Mit etwas Glück allerdings würden sich hier noch mehr nützliche Sachen finden lassen. Mit diesen Gedanken begab er sich, als er sich sicher war hier alles durchsucht zu haben, zur linken der beiden Türen und öffnete sie.

    Geändert von wusch (29.05.2016 um 00:47 Uhr)

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