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Thema: Thematik: Rechtschreibung CH o. DE ("ss" vs. "ß")

  1. #41
    @Eddy
    Zitat Zitat
    Im Allgemeinen ja, aber nicht ganz, es gibt auch einige Ausnahmen und Sonderregeln, sagt zumindest Duden.
    Wenn es um die Frage "s, ss oder ß?" geht, aber sobald man weiß, dass es nur ss oder ß sein kann, dann sollte die Faustregel stimmen.

  2. #42
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Die Regel ist bei ss vs. ß ganz einfach: Kurzer Vokal = ss, langer Vokal = ß.
    Im Prinzip ja.

    Nur in der Praxis funktioniert das nicht wirklich. Je nach Region wird z.B. Spaß entweder mit superkurzem Vokal oder ganz lang gezogen ausgesprochen. Andere Wörter natürlich auch, aber wenn kein ß / ss drin vorkommt, stört es nicht weiter.
    Ich habe mal ein wenig weiter recherchiert.
    Ringel-s nennen die Niederlande unser ß, benutzen es aber nicht - aber die Bezeichnung gefällt mir, hat bisschen was von Schweineschwanz und das schein dieses Relikt aus alten Zeiten ja auch zu sein.
    German-B sagt der Engländer dazu und so wird aus Weißer Weiber - auch sinnfrei.
    Ich frage mich wirklich, warum im Zuge der Rechtschreibreform das Eszett nicht abgeschafft wurde. Es ist ja nicht mal im Alphabet enthalten und aus der Buchstabenkombination sz entstanden. Wäre doch eine Möglichkeit gewesen, deutsche Schrullen zu entfernen.
    Wenn man mal nachliest, welche Probleme bei der Namensschreibung in Formularen (oft Großbuchstaben Pflicht) und daraus resultierenden Verwechslungen auftreten, erkenne ich keinen Sinn, an dem Ringelschwanz fest zu halten.

    Aber interessant, was man alles erfährt, wenn man angestupst wird.

    Geändert von Lonicera (15.05.2016 um 14:45 Uhr)

  3. #43

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Zitat Zitat von BDraw Beitrag anzeigen
    Ist tatsächlich eine gute Frage - weiß einer der Deutschlehrer, die hier sind, etwas dazu, wie das in der Praxis gehandhabt wird? Müsste ein schweizer Schüler befürchten, schlechtere Noten zu bekommen oder hätte er ein Anrecht darauf, dass <ss> für <ß> als korrekt anerkannt wird, sofern eben klar ist, dass die schweizer Konventionen auch in allen anderen Fällen eingehalten werden? (Oder umgekehrt: Ein deutscher Schüler in der Schweiz?) Im Englischunterricht darf man ja auch BrE oder AmE verwenden, sofern man es eben konsequent und richtig macht, was ja gewissermaßen die direkte Parallele darstellt. Andererseits sind die präskriptiven Ansätze in der Bildung ja oft ziemlich anders gelagert als die der inzwischen (glücklicherweise) oftmals eher deskriptiven Sprachwissenschaft...
    Laut Kernlehrplan und Kernrichtlinien der KMK heißt es offiziell, dass die deutsche Rechtschreibung laut amtlichen Bestimmungen von 1996 (und den darauffolgenden Reformen der 2000er) zu beachten sind. Das heißt, dass im bundesdeutschen Sprachraum (der auch noch Teile Belgiens und Luxemburgs sowie Dänemarks umfasst) die entsprechenden Normen für den Unterricht gelten und sich der schweizstämmige Schüler ebenfalls an diesen als Standardsprache orientieren müsste. Festgelegt werden diese vom Institut für deutsche Sprache in Mannheim. Umgekehrt müsste sich allerdings auch ein deutscher Schüler, der in die Schweiz (oder auch Österreich) wechselt an den dort gängigen Rechtschreibungen orientieren. Die Krux an der Sache ist, dass der deutschsprachige Raum nämlich nicht nur über eine Rechtschreibung verfügt, sondern es allein in Europa drei Zentren gibt, die prinzipiell für ihren Wirkungsbereich eigene Regeln festlegen können.

  4. #44
    Ich wurde von Isgar auf diese doch ziemlich bizarre Diskussion aufmerksam gemacht und versuche mal, als Schweizer mit Deutschland-Erfahrung etwas dazu beizutragen:

    1. Scheinbar bringen hier viele Leute Dialekt (das sog. Schweizerdeutsch) und abweichende Hochsprache (Schweizer Hochdeutsch oder auch Österreichisches Hochdeutsch) durcheinander. Während man ja argumentieren kann, daß ein in einem Schweizer Dialekt verfaßtes Spiel für den Großteil der Deutschland-Deutschen nicht verständlich wäre (selbiges gilt auch für alle anderen Dialekte, sei das Kölsch, Platt, Steirisch oder was weiß ich), obwohl sicherlich interessant, bezieht sich die Diskussion wohl auf die Abweichungen in der Hochsprache... Ernsthaft? Die Unterschiede halten sich dabei ja wirklich in Grenzen und sind größtenteils für den gesamten Sprachraum verständlich. Ob der Schweizer nun in Ermangelung des Eszett in Massen trinkt (was in den meisten Fällen durch den Kontext ohnehin verständlich ist), sein Auto parkiert oder von der Polizei verzeigt (= angezeigt) wird, oder ob der Österreicher im Jänner sein Haus am Land besucht, dürfte doch kaum jemanden derart verwirren oder aus dem Kontext reißen? Zudem: Alle diese Variationen der Standardsprache sind gleichberechtigt. Es gibt kein internationales Abkommen, daß "korrektes Hochdeutsch" nur als das in der Bundesrepublik geschriebene Standarddeutsch definiert (Stichwort "Ethnozentrismus", wie von BDraw bereits angesprochen -- auch wenn das "Ethno-" hier doch eher deplaziert wirkt).

    2. Wer jeglicher Sprachverwirrung durch eventuelle S-Homonymen aus dem Weg gehen möchte, kann ja gerne in Fraktur schreiben, wo durch das Lange S (ſ) noch weitere Regeln existieren (Beispiel "Wachstube": Wach-Stube vs. Wachs-Tube). Die auch nach BRD-Regeln vorhandene "Weg - weg"-Problematik wurde ja auch schon gebracht, und das ist noch lange nicht alles. Deutsch ist eben kompliziert.

    3. Die Neue Rechtschreibung hat den (in der Antiqua-Schrift in erster Linie ästhetischen) Sinn des Eszett sowieso ad absurdum geführt. Die neue Eszett-Schreibung sieht nicht nur häßlich aus, sondern ist entgegen der allgemeinen Meinung auch noch komplizierter, da man nach alter Schreibung (wie ich sie privat gerne verwende) eigentlich nur wissen muß, wann kein Eszett zu setzen ist (nämlich zwischen zwei kurzen Vokalen, wie bei Essen, Wasser, besser usw.). Da bin ich als Schweizer heilfroh, etwa in der Uni meine Texte nicht nach diesen grauenhaften neuen Regeln schreiben zu müssen, sondern einfach gleich aufs Eszett verzichten zu können.

  5. #45
    Ich frage mich ja was südländische Wüstenräuber zu dem Thema sagen würden.

  6. #46
    Zitat Zitat von Gala Beitrag anzeigen
    Ich frage mich ja was südländische Wüstenräuber zu dem Thema sagen würden.
    لا يهمني

    (la yhmny)

  7. #47
    Zitat Zitat von Lonicera Beitrag anzeigen
    لا يهمني

    (la yhmny)
    Und was heisst das? =D

  8. #48
    Zitat Zitat von CensedRose Beitrag anzeigen
    Und was heisst das? =D
    Das heißt: "Ist mir egal"


    Geändert von Lonicera (03.06.2016 um 09:55 Uhr)

  9. #49

  10. #50
    Herzliche Gratulation zur Geburt des neuen Buchstabens, den ich leider nicht auf meiner Tastatur sehe
    Ich habe den Thread grad entdeckt und wundere mich schon sehr darüber. Ernsthaft? Zum Glück hatte ich bezüglich dieser Frage nie Probleme und die Information, dass es diesen wunderschönen Buchstaben in der Schweiz nicht gibt hat gereicht. Nunja, es ist schön zu wissen, dass bei uns auch mal was weniger kompliziert sein kann

  11. #51
    wow hätte wirklich nicht erwartet dass man darüber streiten kann dass es in der Schweiz kein scharfes S gibt. Das ist ja wie wenn man sich darüber beklagt dass es im englischen kein Ü gibt. Oder im Arabischen kein A. Aber Glückwunsch zum großen Scharf-S für Deutschland. Sinnvoll ist das trotzdem nicht weil ich kein Wort kenne dass mit einem Scharf-S anfängt im Deutschen, aber nun ja. Vielleicht haben einige ja ßpaß daran.

  12. #52
    Wenn du Wörter komplett in Großbuchstaben schreibst (z.B. auf Trikots zu sehen), könnte man dieses mal sehen. Oder wenn es ein Name ist. Gibt echt wichtiger es im Leben und ich empfinde es als total unnötig, wenngleich ich als Kind immer schon gefragt habe, wieso es eigentlich keinen großes "ß" gibt. Sieht halt blöd aus, WENN MAN ALLES GROß SCHREIBEN WILL.
    Die Person, die das vorgeschlagen hat, hat es sicherlich nur aus Spaß gemacht und kann es selbst kaum glauben, dass es nun durchgesetzt wurde...

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