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Thema: [Gestrandet] - Episode 2 - Verschwunden (Tag 2)

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Fabian war sehr erleichtert, dass Ross es nicht für Schwachsinn hielt und auch wenn er nicht selbst daran glaubte, was ja auch vollkommen nachvollziehbar war. Immerhin glaubte er an die Möglichkeit, dass irgendetwas dafür sorgte, dass dort etwas war. Er selbst war überzeugt, dass das eindeutig nicht mit rechten Dingen zuging. Er hatte die ganze Angelegenheit so tief in seinem Unterbewusstsein vergraben, das ihm diese Möglichkeit vernünftiger erschien als vieles andere. Denn wenn es hier nicht spukte, wie hatte man sie dann beeinflusst? Drogen in der Luft oder dem Wasser? Das ganze öffnete viel zu vielen Verschwörungstheorien Tür und Tor. Wenn es hier 'nur' spukte, dann war es zumindest sehr möglich, dass sie hier nicht gezielt hergebracht worden waren, sondern einfach nur durch Zufall hierhergelangt waren.
    Doch bevor er etwas sagen konnte, hallte Novas stimme gut vernehmbar über die Lichtung.
    "HEY! ES FUNKTIONIERT! ICH HAB JEMANDEN ERREICHT!"
    Erleichterung durchströmte Fabians Körper und nicht nur weil sie nun hoffentlich auch Kontakt mit der Aussenwelt hatten und sie nun früher oder später gerettet wurden, sondern weil dies auch einen Themenwechsel mit sich brachte und auch wenn er das Thema gewissermaßen erst aufgebracht hatte, war er nun nicht traurig darüber das sich ein anderes, weitaus angenehmeres Thema anbot. Er folgte Ross auf dem Fuße und war froh das er sich 'nur' die Schulter und nicht die Hüfte verletzt hatte. So konnte er sich immerhin noch ohne größere Probleme fortbewegen. So oder so, Kontakt mit jemandem, egal wem, wird uns zumindest ein klein bisschen weiter bringen. sagte er mit einem Optimismus, der ihn schon beidnahe selbst überraschte.

    Geändert von wusch (22.05.2016 um 13:56 Uhr)

  2. #2
    "Die Hitze bin ich ja von zu Hause gewohnt, warst du schonmal in Californien? Von wo kommst du überhaupt?"

    Sam war mehr als erleichtert, als er in den Genuss von Brees Sunshine-Effektes kam. Er hatte schon gemerkt, dass sie eine Frohnatur war, durch und durch. Doch nachdem er ihren Freund eine reingehauen hatte, war sie auch ängstlich gewesen, zumindest ihm gegenüber. Zeitweise sogar wütend. Das konnte er nicht vergessen, daher stimmte ihn ihr Handeln zuversichtlich und hoffnungsvoll. Selbst wenn es nur erzwungen war. Fürs erste reichte ihn jeder Silberstreif, den er bekommen konnte.
    Und dann hatte sie ihn auch noch angezwinkert und an wie ein Kind an der Hand genommen und nicht - wie Sam es vermutet hatte - zu den anderen gebracht, sondern zu den Vorräten, abseits der Anderen.
    Auf dem Marsch durch den Wald war er angespannt gewesen. Die ganze Atmosphäre war angespannt, immer wieder striffen ihn die Blicke der anderen, abschätzend, verurteilend. Er hatte versucht sie zu ignorieren, aber er spürte sie immer wieder überall auf sich. Doch jetzt fiel die Anspannung von ihm ab, zusammen mit dem Plumpser in den warmen Sand verschwand eine Zenterlast von seinen Schultern.
    Sam war nicht mal aufgefallen, wie stark ihn die Gefühle der Anderen niedergedrückt hatten. Er war sogar so erleichtert, das er unwillkürlich anfing zu lächeln.

    "Nein. Nein, noch nicht. Das ist mein erster Flug nach Amerika. Oder wäre es gewesen..
    Ich komm aus Ramsen, das ist im südwesten von Deutschland. Nicht weit von der Grenze nach Frankreich. Und die Reise sollte eigentlich nach Fairbanks, Alaska gehen.
    "

    Sam hob schaut zu ihr hinüber, aber sie wirkte immer noch ehrlich interessiert, also fuhr er etwas sicherer fort.

    "Da gibt's einen der Seven Summits, einen der sieben jeweils höchsten Berge pro Kontinent. Und der Denali ist der höchte Berg Nordamerikas. Er ist nicht sehr bekannt, da es viele andere Berge gibt, die deutlich höher sind und es dort schon am Fuß des Berges fast ganzjährlich eisige Temperaturen herrschen. Im Mai/Juni hat man das beste Verhältnis zwischen Temperatur und niederschlagsmenge, weshalb ich jetzt da hin reise. Mein Ziel ist es nämlich, alle Seven Summits zu erklettern. Mit dem Mont Blanc in den Alpen und dem Kibo im Kilimandscharo-Massiv hab ich schon zwei. Der Denali, oder auch Mount McKinley genannt, wäre dann mein Dritter."

    Sam redete noch eine weile über seine Bergtouren. Er kannte all die Interessanten und oft verblüffenden Details der berühmteren oder in irgendeiner Weise besonderen Berge, er konnte mit abenteuerlichen und lustigen Geschichten seiner letzten Touren aufwarten und selbst Bree schien begeistert, obwohl sie wohl nie auf einem Hügel stand, der größer war als eine Treppenstufe. Zumindest schätzte Sam sie so ein.
    Ihm Tat es einfach gut, über etwas bekanntes zu reden, ein Thema zu haben in dem er sich auskannte und seine Augen funkelten während des ganzen Gespräches mit Bree freudig.

    Natürlich hätte er ihr auch über die letzten Wochen erzählen können. Die Wochen, in denen er sich eigentlich auf diesen schon seit fast 8 Monaten geplanten Trip intensiv hätte vorbereiten sollen, die aber fast vollständig anderweitig in Beschlag genommen worden waren.
    Sam wollte nicht daran denken. Er unterdrückte jeden Gedanken an seine Arbeit, an seine Zeit mit... Nein, er wollte die Sache ruhen lassen. Es war vorbei. Er hatte getan, was er konnte. Es lag nicht mehr an ihm. Würde er seinen Gedanken gestatten in diese Richtung zu gehen, dann würde er unweigerlich wieder an Brix denken und dann an...

    "Ich hörte ein krachen über mir und dachte schon, dass ich gleich von einem riesigen Felsen erschlagen werde, ich hatte schon fast mit meinem Leben abgeschlossen, als mich Pete nur schuldbewusst von oben her angrinste und nochmal einen fahren ließ."

    Die Geschichte hatte er schon häufiger erzählt. Doch anstatt wie sonst immer zu lachen spürte er ein brennen in den Augenwinkeln und heiße Tränen liefen ihm die Wangen herunter. wieder einmal.
    Sam begriff erst nicht, was geschah. Überrascht schaute er Bree an, die aber wohl auch mit der Frage beschäftigt war, ob sie lachen sollte oder was überhaupt los war.
    Da übernahm sein Körper das weitere Vorgehen und langsam hoben sich seine Hände, in denen er sein Gesicht verbarg und stumm anfing zu schluchzen.

    "Ich... konnte nichts tun. Ich... war zu spät.
    Immer und immer wieder.. zu spät...
    "

    Immer, jedesmal wenn er es in seinem Kopf, in seinen Träumen, selbst in seinen Fantasien, wie er es hätte anders machen sollen, durchspielte, kam er zu spät.
    Doch der Ausbruch hatte auch etwas gutes. Es war das Befreiendste, das er in den letzten Wochen, seitdem alles angefangen hatte, erlebt hatte. Selbst letzte Nacht, die eher intellektueller Natur gewesen war, hatte ihm nicht so viel Seelenfrieden gegeben.
    Die Tränen wuschen nicht alles weg, Sam bezweifelte, dass er jemals ganz davon los kommen würde, aber sie waren ein großer Schritt in die richtige Richtung. Er war Bree dankbar. Dankbar, dass sie ihm zugehört hatte, dankbar, dass sie auf ihn eingegangen war.
    Irgendwie hatte sie genau den richtigen Ton gefunden, den seine gequälte Seele gebraucht hatte.

    Geändert von Eddy131 (22.05.2016 um 14:24 Uhr)

  3. #3
    "Äh, ja, hallo. Wer bist du? Und wo bist du? Mein Name ist Nova."

    Es dauerte ein wenig, bis die nächste Antwort kam.

    "Ich bin Sarah ... ich ... ich habe mich versteckt. Du musst vorsichtig sein. Wo bist du denn? Ich bin im Keller von 4A."

  4. #4
    "4A?", wisperte Richard laut genug für alle Umstehenden, "Sie wird in einem Klassenzimmer festgehalten?"
    Nova, die die Verbindung unterbrochen hatte, indem sie ihren Finger von der Sendentaste nahm, warf ihm einen irritierten Blick zu und gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf, dann zeigte sie energisch auf den Boden zu ihren Füßen.
    Brix verstand was die Schwedin damit sagen wollte und flüsterte in Richtung Richard: "Nova meint, dass sie hier auf der Insel ist - wahrscheinlich weil das Funkgerät nur einen sehr kurzen Radius hat."
    Richard nickte verstehend, dann riss er die Augen auf, als würde ihm in der Sekunde klar werden, dass sich hier eine Person auf ihrer Insel verstecken musste - möglicherweise weil Gefahr drohte!

    Nova betätigte wieder den Sendebutton und holte Luft, um etwas zu sagen, als Rich ihr ins Wort viel und ins Funkgerät sprach, da die Pionierin den Finger nicht schnell genug vom Gerät nahm.
    "Hey Sarah, hier ist Richard. Öhm, WO bist du denn? Wir sind abgestürzt. Sogar mit einem Flugzeug. Direkt hier auf der Insel. Bist du in einer Höhle hinter einem Wasserfall? Wir kommen dich retten, hab keine Angst!", sagte er ihr und versuchte, beruhigend auf sie zu wirken indem er gesetzt und mit Zuversicht in der Stimme mit ihr sprach. [CH-Probe?]

    Dann wartete er auf Antwort und fing den Blick von Brix ein, die ihn anstarrte, dann die Augen zusammenkniff. Die beiden Teenager fixierten sich mit Blicken und dann sprach Brix etwas sehr Beunruhigendes aus, nachdem sie sich versichert hatte, dass sie im Moment am "Empfangen" und nicht am "Senden" waren.

    "Guys. Das ist vielleicht eine Falle."
    Alle starrten sie an. Und die Rebellin fuhr fort, mit leiser, eindringlicher Stimme: "Sie kann nicht wissen wer wir sind. Und sie versteckt sich vor Irgendetwas. Trotzdem verrät sie den ersten Leuten die sie anfunken ihren Standort? Kommt euch das nicht komisch vor?"

    Plötzlich wirkte es als wäre die Luft um sie herum ein bisschen kühler geworden, als würden sie beobachtet werden.

    "Nicht...wenn sie sich vor Tieren versteckt?", kam es von Richard, seine gewohnte Zuversicht ein klein wenig getrübter als sonst.

    Geändert von Daen vom Clan (22.05.2016 um 15:37 Uhr)

  5. #5
    Sams Schluchzen war herzzereißend. Bree rutschte näher an Sam herran.
    Sie zögerte kurz, legte dann trotz ihrer Zweifel ob das alles eine gute Idee war, ihre Hand tröstend auf seine Schulter.
    Bree öffnete mehrmals ihren Mund um etwas Beschwichtigendes zu sagen, doch ihr fielen nur dümmliche Floskeln und Zitate aus der Bibel ein. Also blieb sie stumm und versuchte dem Verückten während seines emotionalen Ausbruches zur Seite zu stehen.
    Macht mich das jetzt auch verrückt?

    Es vergingen einige Minuten in denen sie still da saß und nur die entfernten Geräusche der anderen Überlebenden und Sams gelegentliches Schluchzen die Stille durchbrach.
    Langsam wurde ihre Sitzposition ungemütlich und die Stille war unangenehm.
    Bree nahm all ihren Mut zusammen. Vielleicht würde er mit ihr darüber reden, im schlimmsten Fall einfach weiter schweigen. Also was hatte sie zu verlieren?

    "Ich wei wir kennen uns nicht wirklich und ehm... ich verstehe auch, dass die anderen nicht so gut auf dich zu sprechen sind aber ich bin dir nicht mehr böse. Du benimmst dich halt manchmal ein wenig seltsam." Beim letzten Wort musste sie unweigerlich lächeln. Seltsam war untertrieben. "Und ich bin mir sicher Brix meinte das auch nicht so." Fügte die junge Amerikanerin noch schnell hinzu. Sie hatte keine Ahnung was im Kopf ihrer Freundin vorging, aber manchmal sagte die Rebellin auch sie würde Amy, Rich und Bree hassen und DAS war nun wirklich nicht wahr, da war sich Bree sicher.
    "Wenn du reden möchtest dann bin ich gerne für dich da. Ich bin auch super darin Geheimnisse für mich zu behalten."
    Während Bree ihren Monolog hielt, hatte sie sich wieder vor Sam gesetzt und sah ihn nun erwartungsvoll an.

    Geändert von Kaia (22.05.2016 um 16:45 Uhr)

  6. #6
    "Hey Sarah, hier ist Richard. Öhm, WO bist du denn? Wir sind abgestürzt. Sogar mit einem Flugzeug. Direkt hier auf der Insel. Bist du in einer Höhle hinter einem Wasserfall? Wir kommen dich retten, hab keine Angst!"

    Rich sprach mit möglichst beruhigender Stimme auf die Unbekannte am anderen Ende des Funkgeräts ein. [Charismaprobe gelungen]

    "Ihr seid also im Tal? Macht, dass ihr da wegkommt, da ist es gefährlich! Wenn ihr dem Bach folgt, kommt ihr zum Dorf. Seid vorsichtig und beeilt euch, bevor es euch auch noch erwischt! Ich werde euch dann hereinlassen."

  7. #7
    "Häh, what? Wenn wir dem Flusslauf folgen, dann kommen wir doch zum Strand zurück.", sagte Richard laut als sie gerade nicht am Senden waren und für einen kurzen Augenblick waren alle gleichermaßen irritiert, doch dann erhellten sich die Mienen der Umstehenden in recht schneller Folge nach und nach.
    "Dieses Mädchen meint nicht DIESEN Flusslauf.", sagte Nova dann mit tödlichem Ernst. "Sondern DIESEN da.", sagte die massige Frau und zeigte zum mittlerweile erloschenen Wasserfall.

    "Ich traue dem Ganzen noch immer nicht.", sagte Brix und einige der Umstehenden nickten, während Andere aussahen, als würden sie anderer Meinung sein.

    Sie sahen einander an. Dann drückte Richard den Finger von Nova auf die Senden-Taste, was die kräftige Schwedin mit skeptischem Blick bedachte, sie blickte von oben nach unten, Richtung Richard, der das so gar nicht wirklich mitbekam.
    "Dings, äh... Sarah. Können wir mach'n. Aber hey, kennst du einen Weg nach oben zum Bach? Oder müssen wir am See hochklettern? Und welche Gefahr gibt es im Tal, worauf soll'n wir achten tun?"
    Dann warteten sie auf Antwort und abermals entfachte sich eine Diskussion zwischen den Umstehenden, ob es klug war dem zu folgen und was die kryptischen Warnungen der Frau zu bedeuten hatten.
    Der ganze Funkspruch stank nach Falle. Auf der anderen Seite war es nur eine Insel auf der Menschen zu leben schienen und nicht alle Menschen waren gleich böse.

    "Eines ist jedoch klar.", schloss der Feuerwehrmann seinen Gedanken eben ab. "Wir sehen vorher nach dem Rechten und Niemand geht da alleine hin. Wir bleiben zusammen."
    Allgemeines zustimmendes Murmeln machte sich breit.
    "Und am besten spähen wir dieses "Dorf" vorher noch aus...", warf Brix von der Seite ein und ihr Misstrauen schlug sich in ihrer Stimme deutlich hörbar nieder.

    In diesem Moment wurde Richard bleich: "Shit, Spacey-Casey, deine Schnitte ist da oben - geht vielleicht gerade in Richtung des Dorfes entlang! Wenn mit dieser Sarah was nicht stimmt, dann musst du sie irgendwie aufhalten! Da oben sollte Keiner alleine rumspazieren!"

    Geändert von Daen vom Clan (22.05.2016 um 18:26 Uhr)

  8. #8
    Die kleine Gruppe unten war wild am diskutieren und gestikulieren und nicht wenige streckten ihre Arme in Zoes generelle Richtung. War das etwa, weil sie immernoch halbnackt war...? Aber das war sie ja nun schon die ganze Zeit. Rich schien ein bisschen der Wortführer zu sein und plötzlich packte er Casey an den Schultern und gestikulierte noch ein bisschen wilder auf Zoe... Ähm? Bitte?

    "Shit, Peni-Casey, deine Sch...e ist ... oben - .... Richtung des Dorfes!!! ..... Sarah ...., aufhalten! .... oben sollte ... rumspazieren!"

    Der Wind trug die Wortfetzen nur unzureichend zu ihr. Okay. Zoe hatte sowieso schon überlegt, wie sie wieder hier runter kam, und könnte sich ohrfeigen, dass sie während ihrer Klettertour intensiv über die Farbe von Caseys Augen und seinen nackten Rücken nachgedacht hatte, aber dieses verdammte Seil vergessen hatte.

    Ihr kam eine Idee. Sie baute sich deutlich sichtbar an der Klippe auf. Eine leichte Brise kam auf und ließ ihre dunklen Haare im Wind tanzen. Wie eine halbnackte Amazone brüllte sie nach unten, vage auf Rich deutend.

    "EY!"
    "WAS?!"
    "EY RICH!"
    "WAS!?"
    "DU BIST DOCH FOOTBALLER, ODER?!"

    Dumme Frage.

    "JA?!"
    "Also, zeig mal was du kannst und wirf das Seil hier hoch!"
    "UND WIE SOLL ICH DAS MACHEN?! Wenn ich das so werfe klatscht das wieder runter wie ein nasser Sack."

    Während Zoe ihr Gesicht in der Hand barg, beugte sich anscheinend diese blonde Schwedin zu Rich rüber und schien ihm etwas zu sagen. Richs Miene hellte sich deutlich auf und er schien sich an die Arbeit zu machen.

    Geändert von Caro (22.05.2016 um 18:39 Uhr)

  9. #9
    "Shit, Spacey-Casey, deine Schnitte ist da oben - geht vielleicht gerade in Richtung des Dorfes entlang! Wenn mit dieser Sarah was nicht stimmt, dann musst du sie irgendwie aufhalten! Da oben sollte Keiner alleine rumspazieren!"

    "Und was ist wenn diese Sarah glaubwürdig ist. Wirkte für mich nicht wie jemand unseriöses. Darüber hinaus, falls sie uns zum Dorf locken wollten, könnten sie ja einfach sagen, dass sie uns zu Hilfe kommen, falls wir wollen. So eine Panikmache erscheint mir dafür ungeeignet."


    Diese paranoide Ader des Baseballers war Casey etwas fremd. Bisher wirkte Rich ja fast recht naiv. Vielleicht hatte ihm das diese Brix eingeredet? So oder so war es auch nicht wichtig, den Ton hier gaben ja Ross und Nova an, so viel von der Gruppendynamik hatte Casey auch verstanden. Und ihm selbst war das Recht, jemand musste die Verantwortung tragen und er verstand sich auf sowas nicht.


    Da rief plötzlich Zoe zu ihnen herunter, musste wohl Richs Geschrei mitbekommen haben.

    "Also, zeig mal was du kannst und wirf das Seil hier hoch!"
    "UND WIE SOLL ICH DAS MACHEN?! Wenn ich das so werfe klatscht das wieder runter wie ein nasser Sack."


    "Wir müssten halt irgendein Gewicht an einem Ende des Seils befestigen, aber das Problem dann ist, wie soll sich das Seil oben halten. Eventuell könnte man etwas leichtes nehmen, so das Zoe es fangen könnte. Du hast nicht gerade einen deiner Basketbälle dabei oder?"


    War er nicht Baseballer? Irgendwie konnte Casey es sich einfach nicht im Kopf behalten. Irgendeine Sportart mit Bällen eben, werfen wird er ja so oder so können.

  10. #10
    Nova hatte sich den Vorschlag von Casey angehört, kurz den Kopf nachdenklich gesenkt und dem deutschen Reporter dann die Hand auf die Schulter gelegt.
    "Ich habe eine bessere Idee.", sagte sie.

    Richard, der noch immer Richtung Zoe blickte, nickte ihr zu, dann erschrak er, als die blonde Schwedin sich wie ein Bergtroll über ihn beugte und für einen Augenblick fürchtete er, dass sie ihm das Ohr abbeissen würde, doch stattdessen flüsterte sie ihm zu und machte den einzig vernünftigen Vorschlag. Richard nickte, übergab dann einem der Umstehenden das Funkgerät, da er Novas geschickte Finder gleich brauchen würde. Sie warteten ja noch immer auf eine Antwort dieser Sarah und wollten sie nicht versäumen.

    Die Idee von Nova war simpel und genial zugleich:
    Sie würden das Seil zusammenlegen und -binden, so eng sie es nur vermochten und dann in Tücher einschlagen, genaugenommen in Shirts, Pullover, vielleicht sogar in das Sakko von Ross, welches damit dem edelsten aller Sportarten würde dienen dürfen und die Ärmel dann ebenfalls eng um das Paket schlingen und zusammenbinden, bis das ganze Konstrukt eine gezielte Ähnlichkeit mit einem Football aufweisen würde.

    Und dann war sein Moment gekommen.
    Das verdammte Ei nach oben zu befördern sollte ein Klacks werden für Jemanden wie ihn.

    Nach getaner Arbeit bei der glücklicherweise Ross' Sakko verschont wurde, jedoch einige andere Kleidungsstücke der umstehenden Männer Einzug in den improvisierten Football fanden, wog Rich das Ei zwischen den Händen, warf es ein paar Mal in die Luft und seine Miene verriet, dass es nicht perfekt ausbalanciert war.

    Trotzdem: Wie hatte sein fünfter Coach Millers immer gesagt: "Wenn es nicht eckig ist, kann man es auch werfen. Wenn es kein Stein ist, kann man es auch umrennen. Wenn es kein DEA-Fahnder war, dann konnte man es auch im Laufen schlagen." Und er hatte verdammt Recht. Richard würde das verdammte Ei nach oben befördern.


    Zoe wusste nicht, dass sie oben vielleicht unsicher war, doch wahrscheinlich konnte sie die sorgenvollen Mienen der Umstehenden richtig deuten, immerhin sah sie sich ab und an unbehaglich um.
    Auch wenn das Seil nur zehn Meter maß, die ersten fünfzehn Meter Klettern würden sie mit vereinten Kräften schaffen und von dort an sollten die kräftigsten zuerst das Seil benutzen, es festhalten und nach und nach die anderen, weniger Geschickten, nach oben ziehen. Die deutsche Escort war sicherlich froh, wenn sie nicht mehr alleine so fernab der Anderen war.

    "Puuuuuh...", kam es von Rich, der sich gerade die Muskeln wärmte und das "Ei" einfach nicht loslassen wollte.
    Dann grinste er in Richtung Amy, Brix und Bree, die alle Drei in seine Richtung blickten.
    "Gebt mir ein R, gebt mir ein I...", lachte er laut, fröhlich und enthusiastisch in ihre Richtung und erntete keine Reaktion. Amy lief rot an, Bree gab ihm den Daumen nach oben und Brix rollte nur mit den Augen und sah dann demonstrativ weg.
    "Na gut... dann halt nicht...", maulte Richard beleidigt und klopfte sich selbst gegen die Brust, tänzelte auf beiden Beinen hin und her.

    Dann nahm er ordentlich Anlauf und während des Laufens, brüllte er aus Leibeskräften den inoffiziellen Schlachtruf der Hornets: "WILL-CHILL-Megakill!"
    Auch wenn er selber mehr Läufer als Werfer war, an den Trainingseinheiten war er trotzdem beteiligt gewesen, er wusste wie man warf.
    Und einem Ratschlag von Val folgend wollte er auf Höhe des Ufers werfen, so dass das Seil nicht im See landen würde, sollte der Wurf verfehlen.

    Die Muskeln der Arme brannten, als er einen Bogen beschrieb und wie die Miniaturversion eines Katapultarms das "Ei" nach oben werfen wollte. Er atmete heftig aus und dann verließ das Objekt seine Obhut...

  11. #11
    "Dings, äh... Sarah. Können wir mach'n. Aber hey, kennst du einen Weg nach oben zum Bach? Oder müssen wir am See hochklettern? Und welche Gefahr gibt es im Tal, worauf soll'n wir achten tun?"

    Aus dem Funkgerät kam keine Antwort mehr. Rich konnte nicht sagen, woran genau es lag. Hoffentlich hatte Sarah sich nur schon aufgemacht, sie hereinzulassen - was auch immer das bedeuten sollte.

    Kurz darauf hielt er einen übergroßen Football aus Seil und Tüchern in der Hand. Er blickte prüfend die Steilwand hinauf. Sie war echt verdammt hoch und sein Wurfgeschoss war unhandlich groß. Es würde auf jeden Fall schwierig werden. Dann nahm er Anlauf, nahm seine gesamte Kraft zusammen und warf das Seil. Die Flugbahn schraubte sich immer weiter nach oben. Doch würde es reichen? Es sah so aus, als würde er die Kante treffen - mit etwas Glück blieb das Seil vielleicht oben liegen. Und tatsächlich - es rutschte geradeso über die Kante und blieb liegen. [Stärkeprobe gelungen]

    Ortszeit: Ungefähr 16:00

    Episodenendaufgabe: Über die Wipfel
    Die Steilwand zu bezwingen scheint die einzige Möglichkeit zu sein, weiterzukommen, sich in Sicherheit zu bringen, wenn man den Worten von Sarah glauben schenken möchte. Immerhin ist durch das Seil und die Kletterhaken die Aktion einfacher, als es vorhin noch bei Richards Kletterversuch der Fall gewesen war. Mit dem Seil kann für zusätzliche Sicherheit gesorgt werden, allerdings ist es nicht lang genug, um es an den dicken Stämmen der Bäumen des Waldes oberhalb der Steilwand festzubinden und trotzdem noch eine sinnvolle Länge zur Sicherung zur Verfügung zu haben - deshalb muss es festgehalten werden.
    Klettern: Geforderte Eigenschaft: Gewandtheit, erleichtert um 20%, jedoch nicht über ein Maximum von 90% Teilnehmerzahl: alle außer Zoe potentiell tödlich
    Sichern: Geforderte Eigenschaft: Stärke Teilnehmerzahl: wer schon oben ist, maximal 3 gleichzeitig

    Geändert von DSA-Zocker (22.05.2016 um 21:18 Uhr)

  12. #12
    Nova schaute sich das baumelnde Seil an.
    Niemals würde sie versuchen da hochzuklettern wenn es nicht noch eine andere Möglichkeit gab.

    Trotz all der Bedenken die die Gruppe äußerte musste sie einfach etwas tun.
    Sie schaute kurz zu Brix. Gott dieses Mädchen war so paranoid. Ich trau dem nicht, mimimi, guys das ist ne Falle ninini.

    Nova drückte wieder auf den Sender.

    "Sarah, gibt es noch einen anderen Weg als die Steilwand? Ohne Ausrüstung kommen wir da nicht hoch. Was ist zum Beispiel mit der Tür in der Höhle? Melde dich wenn dir was einfällt."

    Nova ließ den Griff wieder locker und schaute in die Gesichter der Gruppe. Ihr Gesicht verhärtete während der Gedanken die ihr durch den Kopf gingen. Einige von ihnen kämen da bestimmt hoch, aber die meisten? Nein, die meisten hier waren einfach nur Zivilisten ohne irgendwelche Erfahrungen im Klettern oder Besteigen von Bergen.
    Es musste noch eine andere Möglichkeit geben sich das leichter zu machen oder... die Tür. Irgendwas war dahinter und eventuell könnte es Ihnen helfen.

    "Ross..."

    Nova ging auf den Geschäftsmann zu und drückte ihm das Funkgerät lächelnd in die Hand.

    "...hier. Pass drauf auf. Ich geh nochmal in die Höhle und versuche die Türe aufzukriegen. Jetzt konnte das blöde Ding ja auch endlich mal auslüften."

    Untypisch für die sonst so resolute und eher distanzierte Frau zwinkerte sie Ross zu. Sie wurde langsam warm mit den Leuten und gerade Ross erwies sich als kompetent und proaktiv, zwei Eigenschaften die Nova mochte.


    Wieder zurück in der Höhle ging Nova ohne zu zögern gleich wieder auf die Türe zu.
    Jetzt würde sie sich diese unüberwindbare Hürde einmal näher anschauen. Form, Aufbau, Rahmen. Alles würde sie untersuchen um zumindest grob herauszufinden was genau die Türe selbst war.
    Konnte man sie wie eine normale Türe öffnen? War sie elektrisch gesichert? Irgendwas musste es dazu ja geben.

    Geändert von Gendrek (22.05.2016 um 21:42 Uhr)

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