Seite 6 von 12 ErsteErste ... 2345678910 ... LetzteLetzte
Ergebnis 101 bis 120 von 238

Thema: [Gestrandet] - Episode 2 - Verschwunden (Tag 2)

  1. #101
    "Puh, es beruhigt mich, dass ich nicht der einzige bin, der sich sorgt. Es ist ja toll, dass er weiß, dass er was Falsches gemacht hat - völlig Verrückte wissen meistens gar nicht, dass sie verrückt sind, habe ich gehört."

    Ross lächelte sorgenlos vor sich her und zuckte einfach mit den Schultern

    "Aber ich möchte nicht wissen, was gewesen wäre, wenn Brix nicht schon wieder aufgewacht wäre. Und vor allem will ich nicht wissen was passiert, wenn so etwas ähnliches nochmal vorkommt. Ich denke zwar, viele werden Sam jetzt erst mal automatisch aus dem Weg gehen, was sicher nicht so schlecht ist, aber das lässt das Problem ja nicht automatisch verpuffen. Für solche Fälle wäre es wirklich gut, eine vernünftige Respektsperson zu haben. Dann könnte man Sam zum Auspowern einfach auf die Klippen jagen, so scharf wie er vorhin drauf war."

    Am liebsten hätte Nova Ross gerade zugestimmt... wobei es vielleicht auch nicht klug wäre den psychisch labilen in eine solche Situation zu bringen. Doch Novas Aufmerksamkeit wurde vom einem sehr nassen Iker eingenommen der gerade auf sie zugelaufen kann.

    “Äh, Nova? Zoe hat da drin sowas wie ein Funkgerät gefunden. Du hattest mich doch gestern nach sowas gefragt, richtig? Kannst du dir das mal anschauen? Und… äh, Rossie?”

    Ein Funkgerät? Am liebsten hätte Nova Iker gerade einfach nur so fest gedrückt wie sie nur konnte, doch so zierlich wie der Junge aussah hätte sie ihn damit vermutlich nicht nur immens verwirrt sondern ihm vermutlich auch noch etwas brechen können.
    Das die beiden neben ihr noch etwas flüsterten fiel ihr zunächst gar nicht auf, viel zu sehr war sie einfach darüber froh, dass sich ihnen eine Gelegenheit zur Rettung bot.

    Nova schaute Iker und Ross freudig strahlend an. Das hob ihre Laune gerade immens.
    Schritt 1, Funkgerät benutzen
    Schritt 2, Von der Insel gerettet werden
    Schritt 3... keine Ahnung, hoffen, dass ein Psychologe beim Rettungsteam dabei ist damit Sam in Behandlung kommt?

    "Perfekt, das könnte unser Ausweg sein. Super Arbeit, wir sollten uns am besten gleich auf den Weg machen."

    Noch während Nova anfing ihren Satz zu vollenden sah sie bereits, das Ross sich anfing die Hose auszuziehen. Wenigstens dachte er mit und packte die Dinge ebenfalls gleich an, auch wenn Nova selbst leider nicht mit dem besten Engagement geglänzt hatte.
    Sie machte es Ross dafür nun jedoch gleich und fing ebenfalls an sich zu entkleiden.

    Nur noch mit schwarzer Unterwäsche bekleidet konnte es also nun vorran gehen.
    Mit einem einzigen Satz sprang Nova, Kopf voran in den See hinein. Besser so als langsam ins Wasser zu gehen, denn, wie sie es sich bereits gedacht hatte, war das Wasser arschkalt.
    Auch wenn sie ihre Begleitung nicht sehen konnte war Nova sich sicher, dass zumindest Ross dicht hinter ihr sein musste. Langsam tauchte sie unter dem Wasserfall hindurch und auf eine Lichtquelle am anderen Ende hinzu.

    Das auftauchen auf der Oberfläche und der erste lange Atemzug war eine echte Wohltat und nur wenige Sekunden später tauchte auch der Kopf von Ross neben ihr auf.

    "Erfrischungen sind ja schön, aber in einem Glas mit Eiswürfeln serviert sind sie mir trotzdem lieber"

    Immer einen Spruch auf den Lippen. Nova gefiel die Einstellung des blonden Mannes. Hebt die Moral.

    "Ich hab noch nie verstanden warum die Finnen so sehr auf ihre Sauna plus Bad im Eiswasser abfahren."

    Langsam kletterten die beiden aus dem wirklich verflucht kaltem Seewasser hinaus in die Höhle die sich vor ihnen auftat. Leise tröpfelnd kamen sie so auch Zoe und Casey näher die sich hier bereits aufhielten.

    "Wir haben mitbekommen, dass ihr hier einige Schätze gefunden habt. Können wir euch noch weiter helfen?"

    Geändert von Gendrek (13.05.2016 um 14:32 Uhr)

  2. #102
    "Wow!"

    Als Expertin dafür, Leute verbal zu zerlegen, war sie beeindruckt davon, wie der einfache Rich es geschafft hatte, eben dies mit dem Deutschen zu tun. Eigentlich hätte das alles gereicht, wäre genug gewesen, um ihm das zu sagen, was er hatte wissen müssen. Doch sie wäre nicht sie gewesen, wenn sie nicht auch noch ein paar Worte finden würde. Noch dazu konnte sie ohnehin nicht auf sich sitzen lassen, dass jemand für sie sprach. Am allerwenigsten, wenn dieser jemand ihr alter Sandkastenfreund war. Bree und Amy fanden seinen Beschützerinstinkt vielleicht süß, doch da hatten sie eindeutig unterschiedliche Auffassungen.

    "Du bist extrem beeindruckend", fand sie und lächelte Sam in diesem Moment noch an. Als sie gerade meinte, sowas wie ein Schmunzeln auf seinem Gesicht erkennen zu können, fuhr sie fort: "Ernsthaft! Ich habe noch nicht viele Leute gesehen, die einen Kampf der Vernunft gegen Rich verlieren. Das ist wirklich beeindruckend."

    Sie musterte den Kerl von unten nach oben und gab ihm aus dem Stand heraus einen höhnischen Applaus.

    "Du bist wirklich der allergrößte Affe hier, ohne Scheiß. Ich halte eine rede gegen die Gewalt und du verprügelst jemanden. Und wenn sich alles wieder beruhigt hat und Dick ausnahmsweise klug genug ist, um dir im Gegenzug nicht auch was in deine Affenfresse zu ballern, kommst du an und meinst, du müsstest ihn genau dazu auffordern? Jo, der kleine Peruaner hier ist 13 oder so. Und selbst der ist erwachsen genug, um zu wissen, dass das die dümmste Scheiße ist, die man bringen kann."

    Okay, sie konnte es nachvollziehen. Irgendwas in ihr wollte den Idioten nun auch in sein Google-Gesicht schlagen. Sie war fast dankbar, dass sie einen derartigen Gedanken niemals in die Tat umsetzen können würde.

    "Tu mir einen Gefallen. Wenn du das nächste Mal einen Anfall hast und ausrastest, dann tu das wenigstens nicht in meinem Namen. Ich will mit deiner verfickten Arschloch-Agenda nichts zu tun haben, okay?"

    Sie schüttelte den Kopf. Ein so großes Maß an Idiotie hatte sie wirklich lange nicht mehr erlebt. Sicher nicht, seid sie hier auf der Insel waren. Wenn überhaupt konnte da ihre Mutter mithalten.

    "Und eines noch. Du musst nicht jedem Wort Glauben schenken, das Rich im Namen anderer sagt. Aber mit einem hat er Recht: Lass mich in Ruhe! Sprich mich nicht mehr an!"

    Und mit diesen Worten ging sie schließlich davon, sogar noch an ihren drei 'Freunden' vorbei, um dem Vorsitzenden von 'Dick and the Chicks' einen belohnenden Klaps auf den oberen Rücken zu geben, um sich dann von der kleinen Gruppe zu entfernen, im Gehen einen Blick zurück werfend. "Jo, Amy. Kommst du mal eben mit und guckst dir mich an? Nur mal eben checken, ob ich nach dem kleinen Nickerchen okay bin." Sie wusste, dass sie okay war. Doch für Bree und Rich schien es an der Zeit, alleine zu sein. Vielleicht würde sie ja davon profitieren, wenn die beiden sich noch näher kamen. Weniger von beiden, und so.

    Geändert von MeTa (13.05.2016 um 14:24 Uhr)

  3. #103
    Was war hier denn eigentlich los? Gerade als sich Valentijn gedacht hatte, die Situation würde sich allmählich wieder etwas entspannen, gab es den nächsten Vorfall. Sam hatte Rich einfach ins Gesicht geschlagen und schien auch in keiner guten Verfassung, als Fabian ihn anschließend zur Seite nahm. Er wollte die beiden zuerst begleiten, verwarf den Gedanken aber schnell. Er hatte Fabian ja schon ein wenig einzuschätzen gelernt, bei ihm wäre Sam erst einmal gar nicht so schlecht aufgehoben. An der Tür hätte Valentijn auch nichts beitragen können, also wartete er in der Menge nahe der bewusstlosen Brix. Als diese kurz darauf endlich zu sich kam, war er sichtlich erleichtert. Entkräftet wie sie augenscheinlich war, benötigte sie unbedingt Wasser und etwas zu essen. Die hilfreiche Bree war seinem Gedanken dabei bereits zuvorgekommen und kam geschwind mit Beidem zurück. Amy, Fabian, Bree - gut zu wissen, dass es hier ein paar Menschen gibt, denen ich mein Leben anvertrauen könnte.

    Wachsam verfolgte Valentijn das Gespräch zwischen Ross und der Frau, die sich als Nova vorstellte. Er wusste noch nicht so recht, was er von ihr hielt. Obwohl sie verstanden hatte, dass vielleicht deutlich mehr in Sam vorging als 'nur' das Trauma des Absturzes, schrieb sie ihn sehr schnell ab. Mit ihrer Schlussfolgerung gut auf ihn Acht zu geben, hatte sie allerdings recht. Dann kam Iker an und erzählte vom Fund hinter der Tür, wobei er Ross noch irgendetwas zuflüsterte. Geheimnisse. Die letzten Ereignisse hatten der Gruppendynamik echt nicht gut getan. Ross und Nova begleiteten den Jungen zum Wasserfall. Valentijn wandte seinen Blick zu Rich und den Mädels und - Sam? Überraschenderweise kam es zu keiner körperlichen Auseinandersetzung, aber Rich sah richtig angepisst aus. Als Valentijn auf die Gruppe zulief, kamen ihm Brix und Amy entgegen. Im Vorbeigehen warf er ihnen ein "Hey Brix. Bin echt erleichtert, dass es dir wieder besser geht" zu. Dass er Rich und Bree Hand in Hand antraf, nahm er schmunzelnd zur Kenntnis, ehe er sich an Rich richtete: "Hey Sportsfreund. Ich wollt' noch was mir dir bereden. So von Sportler zu Sportler, du verstehst?" Kurz zu Bree und wieder zurück zu Rich blickend fügte er an: "Meld dich einfach, wenn Halbzeit ist." und hielt lächelnd einen Daumen hoch.

    Geändert von Narrenwelt (13.05.2016 um 15:06 Uhr)

  4. #104
    Da ging er.
    Kein Schlag, die Entschuldigung missachtend.

    Sam war mit dem festen Vorhaben hergekommen, das Rich ihm eine verpassen würde. Er hatte damit gerechnet. Natürlich hatte er zu einem kleinen Teil gehofft, dass allein das Angebot ausreichen würde um die Sache zu regeln. Und dass er sich dann erleichtert fühlen würde.
    Doch so..
    Bisher war die ganze Sache für ihn zu abstrakt gewesen, wie als wenn es jemand anderem passiert wäre. Sein Körper hatte etwas unrechtes getan, also musste er sich entschuldigen. Deshalb hatte er sich direkt aufgemacht um die Sache zu regeln, bevor es sich noch weiter aufschaukeln konnte. Auch das Misstrauen von Nova und Ross war ihm zu abstrakt vorgekommen. Aber jetzt diese massive Ablehnung, der regelrechte Hass traf ihn hart. Härter als jeder Schlag, den Rich hätte machen können. Sam wünschte sich, das der andere ihn halb tot geprügelt hätte, das wäre immer noch um längen besser gewesen als das Gefühl, das ihm die Kehle zuschnürte und seinen Kopf zum Brummen brachte.

    "Du bist extrem beeindruckend"

    Langsam drehte er seinen Kopf zu ihr. Zu Brix. Sie würde ihn verstehen, musste es. Er hatte es doch für sie getan.

    "Ernsthaft! Ich habe noch nicht viele Leute gesehen, die einen Kampf der Vernunft gegen Rich verlieren. Das ist wirklich beeindruckend."

    Der Vernunft nicht unbedingt, aber wohl emotional...

    "Du bist wirklich der allergrößte Affe hier, ohne Scheiß. Ich halte eine rede gegen die Gewalt und du verprügelst jemanden. Und wenn sich alles wieder beruhigt hat und Dick ausnahmsweise klug genug ist, um dir im Gegenzug nicht auch was in deine Affenfresse zu ballern, kommst du an und meinst, du müsstest ihn genau dazu auffordern? Jo, der kleine Peruaner hier ist 13 oder so. Und selbst der ist erwachsen genug, um zu wissen, dass das die dümmste Scheiße ist, die man bringen kann. Tu mir einen Gefallen. Wenn du das nächste Mal einen Anfall hast und ausrastest, dann tu das wenigstens nicht in meinem Namen. Ich will mit deiner verfickten Arschloch-Agenda nichts zu tun haben, okay? Und eines noch. Du musst nicht jedem Wort Glauben schenken, das Rich im Namen anderer sagt. Aber mit einem hat er Recht: Lass mich in Ruhe! Sprich mich nicht mehr an!"

    In Gedanken noch ganz bei Rich Begriff Sam nur langsam die Bedeutung von Brix Worten. Beschimpft sie mich gerade? Aber.. Er konnte es nicht verstehen. Begriff sie denn nicht, dass er nichts dagegen tun konnte? Sein Körper hatte ganz automatisch gehandelt, er hatte ihn nicht um Erlaubnis gebeten. Sie konnte ihn doch nicht dafür verantwortlich machen einfach nur stiller Beobachter gewesen zu sein! Und Verstand sie nicht, warum es passiert ist? Wegen ihr, nur wegen ihr, weil sie nicht genug gegessen hatte, weil sie einfach Ohnmächtig geworden war und im Gegensatz zu ihm, hatte sie sich bewusst dafür entschieden, sie hatte die Konsequenzen in Kauf genommen und außerdem...
    Doch obwohl er solche Gedanken hatte und obwohl Brix Worte an Heftigkeit denen von Rich in nichts nachstanden, konnte er nicht auf sie wütend sein. Er versuchte es. Er wollte es sein, immerhin war sie eine undankbare und großmaulige, rechthaberische und zickige Göre - aber er konnte es einfach nicht. Er schaute in ihr Gesicht und empfand.. Zuneigung. Und hätte Sam es in diesem Moment gekonnt, so hätte er sie angelächelt. Wahrscheinlich war es sein Glück, dass seine Muskeln nach der emotionalen Niederlage gegen Rich ihren Dienst immer noch verweigerten. Wahrscheinlich hätte ein Lächeln zu diesem Zeitpunkt sie nur noch mehr von ihm abgestoßen. Er wusste immer noch nicht genau warum er so für sie empfand, dieses Gefühl war bar jeglicher Logik. Er hatte sich dafür entschieden sie zu beschützen, egal was kommen würde. Dieser Grund hätte ihm völlig ausgereicht um sie weiterhin zu beschützen. Sam hatte von klein auf eingetrichtert bekommen, dass ein Mann zu seinem Wort stand, selbst wenn er es nur sich selbst gegeben hatte und unabhängig der Konsequenzen. Aber das war es nicht...
    Sam hasste diesen unwissenden Dauerzustand seit sie auf der Insel angekommen waren. Er war sonst recht logisch und versuchte immer alles verstehen zu wollen, hinter dem System zu kommen, das die Welt und die Dinge in ihr am laufen hielt und war auch immer recht stolz darauf, wie gut das ihm gelang. Zum ersten mal hatte er nun ein Problem, zu dem es keine rationale Lösung zu geben schien. Diese ganze Insel war nicht rational, die Leute benahmen sich nicht rational und was das schlimmste war, dass sein eigener Körper und sein eigener Geist ihm immer und immer wieder einen Strich durch die Rechnung machen mussten. Dinge, auf die er sich sonst immer verlassen konnte.

    Da geht sie. Zu Rich und den anderen. Zu seinen Feinden? Er wusste es nicht.
    Schwer ließ Sam sich auf das Gras fallen, hockte sich hin, zog seine Beine an sich und schaute den vieren Gedankenverloren hinterher. Aber auch wenn seine Augen ihnen fast manisch folgten, sah er sie nicht mehr, zu tief war er in seinen Gedanken gefangen. Nicht wie zuvor, er war sich seiner selbst und allem um ihn herum bewusst. Es gab nur so viel, das er zu bedenken hatte.
    Wie konnte alles so schnell so schief gehen? Hätte ich doch nie angefangen.. Doch schnell unterbrach er seinen Gedanken. Er hatte damit abgeschlossen, sollten sich andere darum kümmern. es lag jetzt eh nicht mehr in seiner Hand. Zumal er auf dieser Insel sowieso nichts mehr machen könnte. Über das zu Grübeln was geschehen war, brachte ihm jetzt auch nichts mehr.
    Und auch über Rich und Brix nachzudenken bringt nichts. Mit diesem Gedanken stand er auf, nahm seine Flugzeug-Überrest-Krücke, sah sich noch einmal auf der Lichtung um und humpelte langsam in Richtung Wald.

    Alleingelassen und unbemerkt von den Anderen verschwand Sam zwischen den Bäumen.

    Geändert von Eddy131 (13.05.2016 um 17:32 Uhr)

  5. #105
    Hui, es wurde aber sehr schnell sehr voll in dem kleinen Raum. Das war gut. Es war nämlich schweinekalt. So richtig realisierte Zoe das erst, als Caseys warme Hand sie an der Schulter berührte. Er war echt irgendwie knuffig. Nicht ihr Typ, und es würde auch noch ein bisschen aufwendig werden, ihn in den nächsten Tagen zu verführen, aber irgendwie würde das schon klappen. MUSSTE das schon klappen. Gerade, als Zoe einen weiteren Angriff auf Caseys offensichtlich schon eingedellten Türen des Verstandes starten wollte, hieften sich Nova und Ross aus dem eiskalten Wasser und schauderten ordentlich. Klar, war ja auch arschkalt. Und ebenso wie Zoe hatten sich die beiden für den So-gut.wie-Nudismus-Approach entschieden.

    "Hey, willkommen im FKK-Camp Nordatlantik. Links geht es zu den Umkleidekabinen, rechts in den Swingerclub. Mein Name ist Zoe Saphir und ich bin unendlich dankbar, gestern hübsche Unterwäsche angezogen zu haben."


    Nova konnte es nur schwer verbergen, dass sie schon wieder die Augen verdrehte und bewegte sich schnellen Schritts auf Casey zu, der am Tisch über dem Funkgerät brütete. Zoe warf Ross ein entschuldigendes Lächeln zu und schlenderte zu ihm, der fröstelnd im Zimmereingang stand und sich staunend umblickte. Sie senkte die Stimme ein bisschen - muss ja nicht jeder sofort hören, was sie so dachte.

    "Und, alles klar da drüben? Sorry, ich musste abhauen, sonst hätte ich dem Arschloch eigenhändig die Nase gebrochen."
    "Die Situation ist jetzt ruhiger, anscheinend hat Sam sich beruhigt. Und Rich scheint auch wieder gesund und munter zu sein... Aber Nova hat in den Raum gestellt, dass Sam vielleicht mehr Probleme hat als ein zuckendes Handgelenk. Wir sollten ihm im Auge behalten."
    "Aber sowas von."
    "Apropos im Auge behalten... Iker hat was...von einer Pistole erzählt?"
    "Ah, die kleine, zuckersüße Petze..."

    Zoe unterstrich diese Worte mit einem Zwinkern.

    "...also seid ihr auch nicht gekommen, um mich zu bewundern. Schande. Ja. Pistole. Liegt auf dem Schrank da drüber, scheint noch ganz gut in Schuss zu sein...Haha... Schuss..."
    "Ist sie geladen?"
    "Woher soll ich dass wissen? Ich wollte es lieber nicht an Casey ausprobieren. Aber wenn du Sam herbewegen magst..."
    "Lieber nicht."

    Mit einem gequälten Lächeln setzte sich Ross in Bewegung, gefolgt von Zoe, die jetzt auch irgendwie neugierig war. So vorsichtig wie er konnte [hob der Geschäftsmann die Pistole an und fing an, sie zu untersuchen - war sie geladen, wie lange lag sie hier schon rum, irgendwas anderes Äuffälliges?]. Und während Ross die Arbeit machte, gelegentlich unterbrochen von Zoe mehr oder weniger hilfreichen Kommentaren, warf die junge Frau Casey immer mal wieder ein paar verführerische Seitenblicke zu. Zoe hatte eine Mission. Und sie würde nicht eher ruhen, bis sie ihr Ziel nicht erreicht hatte.

  6. #106
    Nachdem Brix und Amy sie hatten stehen lassen und auch Valentijn sich sofort wieder aus dem Staub gemacht hatte standen sie nun da. Bree traute sich nicht, ihren Körper auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Dieser Moment war wunderschön und sie hatte das Gefühl, dass sogar die kleinste Bewegung ihn ruinieren würde.
    ”...”
    Ihre Kehle war ganz trocken und das flaue Gefühl in ihrem Magen wurde immer präsenter. Die von ihr erfolgreich unterdrückten Gedanken an die letzte Nacht im Hotel kehrten zusammen mit dem flauen Gefühl zurück. Sie wusste, dass es vielleicht nicht die klügste Idee gewesen war mit Richard zu schlafen. Wegen ihrer Freundschaft und so. Er sah das warscheinlich nicht ganz so eng wie sie selbst, immerhin war sie nicht die erste Klassenkameradin die er... naja. Außerdem hatte er am morgen darauf ihren Kussversuch in eine freundschaftliche Umarmung verwandelt. Im Chaos der überstürzten Abreise hatten sie nicht einmal die Chance gehabt über das, über sich, zu reden.
    Bree war bei solchen Gesprächen immer total aufgeschmissen. Sie sprach gerne und viel, aber nicht über sowas. Sie ließ ihren Blick kurz auf ihre umschlungenen Hände huschen nur um dann schnell wieder auf ihre Füße zu schauen.
    Das ist sowas von kindisch ich werd’ ihn ja wohl noch anschauen können
    Ein zweiter Blick. Diesmal nahm die junge Amerikanerin ihren ganzen Mut zusammen und hob ihren Kopf um Richards Gesicht anschauen zu können.
    Blaue Augen starrten sie an. Wie lang hatte er schon so dagestanden? Bree spürte wie ihr das Blut in den Kopf schoss und ihr Herz in die Hose rutschte.

    Mit ihrer freien Hand strich sie sich die schweren Dreads verlegen hinter das Ohr.
    ”W-was ist?”

    Geändert von Kaia (13.05.2016 um 18:08 Uhr)

  7. #107
    Casey betrachtete das Funkgerät, das er auf den Schreibtisch gelegt hatte. Abgesehen davon, dass es recht verstaubt war, schien es in gutem Zustand zu sein. Er drehte es ein wenig hin und her - woran konnte es denn liegen, dass es nicht mehr funktionierte? [Intelligenzprobe gelungen] Es sah eindeutig so aus, als wäre es schon lang nicht mehr benutzt worden, jahrelang. Nach so einer langen Zeit hatten sich die Batterien bestimmt schon entladen. Er öffnete das Batteriefach und blickte auf eine ordentliche Sauerei - die beiden eingelegten Batterien waren beide ausgelaufen. Und das was ausgelaufen war, war mittlerweile schon längst eingetrocknet. Es würde eindeutig nicht so einfach werden, das Gerät wieder einsatzfähig zu machen, wie er es sich erhofft hatte.

    Der immer noch tropfende Ross nahm die Pistole auf und untersuchte sie genauer. Er erkannte das Modell nicht. Auch sie sah so aus, als wäre sie schon länger nicht mehr in Benutzung gewesen - nun stellte sich die Frage, ob man sie nach der Zeit überhaupt noch sicher abfeuern konnte. Dann ließ er das Stangenmagazin aus dem Griff herausfahren und sah nach, ob sie überhaupt geladen waren. Es befanden sich 4 Patronen im Magazin. Vielleicht war es eine gute Idee, die Waffe jemandem zu zeigen, der sich gut damit auskannte, um herauszufinden, ob ansonsten alles in Ordnung mit ihr war?

    Geändert von DSA-Zocker (13.05.2016 um 17:44 Uhr)

  8. #108
    In einen Moment hatte Amy noch neugierig den Rollstuhl untersucht, der so merkwürdig trocken und gut in Schuß war, und währenddessen den Umstehenden eine Kurzfassung dessen gegeben was sie von ... nun, "Mitsu" erfahren hatte - zum einen den Namen den er sich gegeben hatte, zum anderen die Tatsache dass er sich nicht an die Zeit vor dem Absturz erinnerte.

    Und im nächsten Moment kam Unruhe in die Gruppe, Rich tauchte mit einer regungslosen Brix auf den Armen aus dem Wald, und der Typ der gerade eben noch neben Amy gekniet und ziellos am Rollstuhl herumgestochert hatte, sprang auf einmal auf wie von der Tarantel gestochen und hetzte auf die Gruppe zu.
    Amy war auch sofort auf den Beinen, keine Frage - und sah dann aus einiger Entfernung wie Sam Rich niederschlug. Was zur Hölle...? Amy blieb vor lauter Unglauben kurz stehen, schaute dann zurück, und mit einem kurzen 「Bleib besser mal hier, nicht dass du wo dazwischen gerätst! 」 eilte sie dann in Richtung ihrer Freunde.

    Umso erleichterter war sie dann, dass sich die Situation dann doch relativ schnell wieder zu entspannen schien - dass nicht alle Erwachsenen hier so labil waren wie Richs Angreifer, sondern mehrere versuchten die Situation zu entschärfen, war wirklich beruhigend.

    Dennoch schaute sie weiter zweifelnd und abschätzend in Richtung des offensichtlich labilen Sam, bis sie von Brix weggerufen wurde. "Jo, Amy. Kommst du mal eben mit und guckst dir mich an? Nur mal eben checken, ob ich nach dem kleinen Nickerchen okay bin."
    "Ähm, ja klar doch. Komm mal besser mit, da rüber." Ein weiterer mißtrauischer Blick über die Schulter, aber der Psycho schien Brix nicht weiter zu folgen, sondern hatte sich wohl anderswo hin verzogen. So oder so lotste sie Brix wieder mehr Richtung Ufer, wo die Gruppe sich vorhin um den Rollstuhl - und um eins der kleinen Häufchen mit gesammelten Essen - gesammelt hatte.

    "Was ist eigentlich genau passiert? Hast du was an den Kopf gekriegt?" Angesichts von Brix sich verdüsternden Gesichtsausdruck sprach Amy hastig weiter, bevor sie sich eine bissige Antwort einfangen konnte: "Ich meine, ein runtergefallener Ast oder so? Nein? Okay, dann.... " Sie schien kurz zu überlegen, im Geiste eine Checkliste durchzugehen. "Was hast du eigentlich gegessen heute? Wir haben noch ein paar von den Kiwano hier, und... was auch immer diese Wurzeln sind." Und dann konnte sie sich eine neugierige Frage doch nicht verkneifen: "Wer war dieser Kerl überhaupt, der da so durchgedreht ist?"

    Geändert von Shinshrii (13.05.2016 um 18:24 Uhr)

  9. #109
    Richard war an sich noch immer wütend auf Sam - aber eigentlich nur noch, weil die Nase ein bisschen weh tat und weil er ihn in diese seltsame Situation gebracht hatte.
    Die auch ihr Gutes hatte.
    Er war es gewohnt, dass die meisten Mädchen Einfluss auf ihn einübten, weil sie logen, manipulierten, flirteten oder dieses eine Mal als ihm etwas sehr unmoralisches versprochen wurde, wenn er gegen die "Paloma Pendragons" eine Meisterleistung hinlegen würde. Aber Bree war irgendwie anders.

    Bree musste sich nicht hübsch machen wie seine Verflossenen und sie musste auch nicht jeden Tag im Fitnessstudio pumpen gehen.
    Sie hatte einfach das Glück, die Sonne zur Verbündeten zu haben, die durch ihre Augen schien und irgendwie immer wie eine Aureole aus "Wird schon gut werden" durch ihr Haar glänzte.
    Seine Freundin war der einzige Mensch, der sich wirklich, also wirklich seelisch völlig nackt auf einen Hügel stellen könnte, um der Welt zu zu rufen: "Hier bin ich wie ich bin." Und alle würden sie dafür lieben.
    Er wusste nicht wie sie das machte - er wusste nur was es mit ihm machte.

    Nun stand sie da und Rich konnte die Zeichen eigentlich gut deuten. Sie war schüchtern und nervös, aber sie schien die Situation zu genießen.
    Und er würde nur zu gerne mit ihr über die vorletzte Nacht reden, aber er ärgerte sich so immens, dass er sich an nichts erinnern konnte. Eigentlich war irgendwie "Flaschen drehen" mit den drei Schwedinnen auf dem Spiel gestanden. Aber dann war da irgendwas mit Bree gewesen. Und er war neben ihr aufgewacht am Morgen, mit dröhnenden Kopfschmerzen, tauber Zunge und zu spät für den Flieger.
    Er hatte einfach keine Erinnerung mehr an das was passiert ist, er wusste nicht einmal, ob sie etwas miteinander hatten oder ob sie ihn einfach nur betrunken und im Koma aus einer Mülltonne gefischt hatte, nachdem die Schwedinnen ihn "benutzt" hatten und nur noch seine Nieren klauen wollten.

    Auch Bree hatte sich am Morgen seltsam verhalten. Hatte sie ihn beim Aufstehen küssen wollen?
    Aber er hatte durch die seltsame Nacht Mundgeruch wie ein Iltis und blockte ab.

    Und dann sah sie ihn an und er blickte zurück.
    "”W-was ist?”, fragte sie verlegen wirkend und Richard grinste.
    "Du bist die einzige Frau die ich kenne, die immer noch verdammt süß aussieht, wenn sie die Nacht davor voll abgestürzt ist."
    "Machst du grade einen Witz über unser Flugzeugunglück, gepaart mit einem Kompliment?"
    "WAS? Nein, ich meinte, als wir zusammen morgens im Hotel aufgewacht sind...", sagte Richard und wirkte überrumpelt, kratzte sich nun seinerseits verlegen am Arm.
    "Nicht dein Ernst? Das wäre ein richtig guter Witz und ein richtig gutes Kompliment gewesen, wenn du es gecheckt hättest."
    Richard schürzte die Lippen und schaute bedröppelt, ein kleines "Mist." fluchend.
    Dann sah er wieder auf. "Ich wollte über die eine Nacht reden, du weißt schon... DIE Nacht."
    Bree lächelte. Sie hatte mit ihm reden wollen, doch nun, wo es soweit war, fiel ihr nichts ein. Sie entschloss sich, es erst einmal herunter zu spielen, es vielleicht langsam aufzubauen.
    "Ach, das war keine große Sache."
    "Er war nicht groß?" Verdammt - er hatte es gewusst! Sein kleiner Quarterback hatte ihn im Stich gelassen und war eingepennt, bevor er den Touchdown erzielen konnte!
    "Nein, ich meine, das war kein großes Ding!"
    "Fuck? Echt? Das auch noch? Das passiert mir sonst nie!" Richard schlug entsetzt die Hände über den Kopf zusammen und ärgerte sich. Das war wohl seine Chance gewesen. Mit seinen guten Manieren und seinen intelligenten Gesprächen würde er Bree nicht nochmal beeindrucken können. Wenn er es nicht über die sex-zig Yard-Linie schaffte, dann hatte er meist keine guten Chancen mehr bei den Mädels.

    "Du bist ein Blödmann. Schade, dass wir darüber nicht reden können.", sagte Bree lachend, doch mit einer Spur Traurigkeit und hob die noch immer ineinander verflochtenen Hände auf Augenhöhe.
    "Ich fand schön was passiert ist. Wie es passiert ist. Und was du gemacht hast, du weißt schon..."

    Innerlich liefen alle Sensoren Panik und das rote Alarmlicht seiner Seele übertrug sich auf seinen Kopf. Er hatte KEINE Ahnung was passiert ist und was er gemacht hatte. Und es war somit unmöglich, es zu wiederholen.
    Er hoffte nur inständig, dass er keine Disney-Lieder gesungen oder Gedichte rezitiert hatte, denn dieses Image würde er nie mehr los bekommen.

    "Komm, großer Krieger - wir gehen dich waschen.", sagte sie dann sanft und lächelnd und führte ihn Hand in Hand zum See.
    "Und dann sollten wir kurz zu Valentijn schauen, der is' cool drauf.", sagte Richard und blickte gebannt auf die feinen Konturen ihres Leibes von hinten, als sie strahlend wie die Sonne voran ging.
    "Und wir sollten vielleicht nach Sam schauen. Er ist zwar ein echt komischer Kauz, aber niemand sollte allein im Wald sein. Wir können ihn ja zu dritt suchen gehen.", merkte sie noch an und drückte noch einmal seine Hand, so wie vorhin, als sie ihm ihren Pfad gezeigt hatte.
    Richard nickte leise und stimmte ihr zu. Niemand sollte alleine im Wald sein. Kein Freund und vor allem auch kein Feind.

    Geändert von Daen vom Clan (13.05.2016 um 17:50 Uhr)

  10. #110
    Casey öffnete vorsichtig das Batteriefach und war zuerst etwas verdutzt was er sah. Es schien fast als hätte jemand alles zugeklebt, aber beim Geruch konnte er schnell feststellen worum es sich handelte: Die ursprünglich in den Batterien eingeschlossene Lösungen hatten sich im Inneren ausgebreitet und waren wohl auch schon lange komplett ausgetrocknet. Zum einen waren damit die Batterien komplett nutzlos, zum anderen könnte es sein, dass die Flüssigkeit das Funkgerät weiter beschädigt hatte. Das heißt sie mussten neue Batterien finden, und wohl auch das Funkgerät auseinander nehmen und die Reste der Flüssigkeit entfernen. Falls mehr beschädigt ist, naja, dann wars das wohl.

    Als Casey aufsah kamen auch gerade Ross und Nova durch die Tür, beide hatten ihre Kleidung ausgezogen. War ich ich etwa der einzige, der hier mit seinen Klamotten hergeschwommen kam? Wohl keiner meiner Glanzleistungen. Er blickte auf sein T-Shirt, das hinter ihm auf dem Sessel hing und noch immer nass war, auch wenn es aufgehört hatte zu tropfen.

    "Wir haben mitbekommen, dass ihr hier einige Schätze gefunden habt. Können wir euch noch weiter helfen?"

    Er blickte zu Nova hinauf, die vor dem Schreibtisch stand. Die Arme im Akimbo.

    "Das hier wirkt wie ein Büro, eines Wissenschaftlers vielleicht, den Büchern nach zu schließen. Wohl auch viele Jahrzehnte alt. In puncto "Schätze": Das Funkgerät hier zum Einen. Hat Zoe aus den Schubladen befreien können. Es hat keine äußeren Schäden, aber die Batterien sind beide ausgelafuen, und sogar getrocknet. Sowas passiert doch erst nach Jahrzehnten? Wie auch immer, es braucht mal Strom, falls weiter nichts beschädigt ist."

    Für eine Reparatur bräuchte man wohl zum einen Werkzeug, aber eine Expertise in Elektrotechnik würde wohl auch nicht Schaden.
    Caseys Blick fiel auf das Buch vor ihm.

    "Ach, noch was. Ich hab dieses Buch hier gefunden. Für heute vielleicht zu spät, aber es ist ein recht genaues Handbuch über essbare Pflanzen auf dieser Insel, erzählt auch von viel mehr als bloß den Kiwanos und Wurzeln. Könnte sich als nützlich erweisen. Falls wir hinter der Tür da nicht Proviant finden. Gibt es überhaupt Rationen die über 30 Jahre überstehen können?",
    fragte Casey aus Neugier.

    Geändert von Mivey (13.05.2016 um 18:15 Uhr)

  11. #111
    Nova stand dem halbnackten Casey direkt gegenüber, zwischen den beiden lediglich ein alter Schreibtisch.
    Wenn sie nicht genau wüsste, dass sie hier allesamt unfreiwillig waren, hätte sie fast glauben können, dass sie gerade Urlaub in einem Strandparadies machen würde.
    Auch Zoes Auftreten passte so überhaupt nicht zu der Situation, was der Schwedin nur ein Augenrollen entlockte... obwohl sie natürlich Recht hatte.
    Sie trug tatsächlich schöne Unterwäsche.

    "Das hier wirkt wie ein Büro, eines Wissenschaftlers vielleicht, den Büchern nach zu schließen. Wohl auch viele Jahrzehnte alt. In puncto "Schätze": Das Funkgerät hier zum Einen. Hat Zoe aus den Schubladen befreien können. Es hat keine äußeren Schäden, aber die Batterien sind beide ausgelafuen, und sogar getrocknet. Sowas passiert doch erst nach Jahrzehnten? Wie auch immer, es braucht mal Strom, falls weiter nichts beschädigt ist."

    Nova ging die Möglichkeiten durch die sich boten. Uralte Technik? Vielleicht. Zu lange im Dauerbetrieb? Möglich. Kurzschluss...?

    "Ach, noch was. Ich hab dieses Buch hier gefunden. Für heute vielleicht zu spät, aber es ist ein recht genaues Handbuch über essbare Pflanzen auf dieser Insel, erzählt auch von viel mehr als bloß den Kiwanos und Wurzeln. Könnte sich als nützlich erweisen. Falls wir hinter der Tür da nicht Proviant finden. Gibt es überhaupt Rationen die über 30 Jahre überstehen können?"

    "Mhh... wenn es Konserven sind können die eine Ewigkeit halten. Steriles Vakuum..."
    Nova sprach den Satz mehr zu sich selber und vollkommen in Gedanken versunken, trotzdem gut hörbar.

    "Das Funkgerät... zeig mal her."

    Casey reichte Nova das Funkgerät über den Tisch und sie nahm es ihm dankend ab.

    "Im schlimmsten Fall hatte das Gerät einen Kurzschluss. Entweder die Batterien haben sich überladen oder wurden zu schnell entladen. Zu schnelle Redoxreaktionen führen zu Hitze, mehr Hitze ist gleich der Katalysator für schnellere Reaktionen, mehr Reaktionen gleich mehr Hitze, das Material dehnt sich aus, der Mantel platzt und die Batterie ist hinüber..."

    Nova drehte das Gerät einmal in der Hand herum und schaute sich das Batteriefach näher an. Alles eingetrocknet und komplett versifft.

    "...Batteriesäure ist sehr ätzend, hoffentlich ist dabei im Gerät nichts beschädigt worden... im schlimmsten Fall ist irgendwo erst ein Widerstand kaputt gegangen und die Batteriesäure hat der restlichen Elektronik den Rest gegeben..."

    Nova inspizierte das Funkgerät nun genauer. Sie hoffte, dass sie keine Schrauben fand und das Gerät vielleicht auch von Hand zu öffnen war.

    Die Schwedin blickte dabei nochmal kurz zu Casey der sie einfach nur verdutzt anstarrte.
    Verdammt... hatte sie das gerade alles laut gesagt?

    "Äh... ausgebildete Elektrotechnikerin und diplomierte Maschinenbauerin. Grundwissen und so... ich... steh ziemlich auf Elektrik."

    Geändert von Gendrek (13.05.2016 um 18:50 Uhr)

  12. #112
    Nachdenklich stand Ross mit der Pistole in der einen und dem Magazin in der anderen Hand da. Okay, geladen war sie - ausgezeichnet festgestellt, Sherlock. Und jetzt?
    "Extra Munition habt ihr keine gefunden?", fragte er Zoe, die den Kopf schüttelte und ihre Haar dabei hin und her warf. Leicht irritiert sah er sie aufgrund der ausufernden Geste kurz an, richtete den Blick dann aber wieder auf die Waffe.
    "Okay, das heißt womöglich, dass dieser Raum entweder kaum benutzt wird und das hier nur für den absoluten Notfall gedacht ist, oder jemand das Ding sogar einfach vergessen hat. Vielleicht gehört es nicht mal denselben Leuten, die unsere Leichen verschleppt haben."
    "Hm, die verstaubten Bücher da drüben sehen ja auch nicht so aus, als würde die noch irgendjemand brauchen."
    Er warf einen kurzen Blick zum Regal und starrte dann wieder auf Zoes Fund. Die Vermutungen brachten gerade niemandem was. Viel wichtiger war auch die Frage, ob das Ding noch funktionierte, zumindest für den Moment. Ob es eine potentielle Gefahr darstellte, oder in den richtigen Händen Schutz. Resignierend steckte er das Magazin wieder in die Pistole.
    "Ich kann jetzt auch nicht genau sagen, ob sie funktioniert. Sie ist auf jeden Fall einige Zeit lang nicht benutzt worden. Aber ausprobieren können wir sie auch nicht, nicht mal bei Sam." Er grinste scherzhaft. "Wahrscheinlich kann man sich bei einer defekten Pistole mit etwas Pech die eigenen Hände wegsprengen oder irgendwie sowas." So stellte er sich das zumindest vor.
    "Mhm..." Zoe hatte ihren Blick abgewendet und machte etwas seltsames mit ihren Augen. "Hast du was Interessantes-"
    Er folgte ihren Augen und sah genervt ein, dass sie bloß zu Casey geschaut hatte. Naja gut, so spannende Dinge hatte er selbst zugegebenermaßen jetzt wirklich nicht gesagt.

    Sein eigener Blick schwenkte nun irgendwie automatisch zu Nova auf der anderen Seite des Tisches, die sich mit dem Kerl unterhielt und gerade das Funkgerät entgegen nahm. Ihr Blick war sofort konzentriert, und Ross musste leicht grinsen. Gerade vorhin hatte er zu ihr noch gesagt, dass man überhaupt nicht wissen konnte, was in jemandem steckte, weil sie sich alle nicht kannten. Und seine Meinung über die blonde Schwedin hatte er selbst schon das ein oder andere Mal korrigieren müssen. Nach oben hin, wohlgemerkt.
    Erst war sie einfach nur still gewesen und man hatte sie schon auch mal übersehen. Dann hatte sie Schneid bewiesen und Ross hätte sie fast als Vorzeigesoldatin mit Leib und Seele gesehen. Aber gleich danach hatte sie sich so unglaublich über die Erwähnung des Funkgerätes gefreut, dass er richtig überrascht über diesen Gefühlsausbruch gewesen war.
    Schubladendenken war ganz furchtbar - das war mit ein Grund, warum er selbst immer versuchte, das Unerwartete zu tun. Und trotzdem war er selbst vor diesem Denken auch nicht sicher.
    Hinter Sergeant Nova Sjöberg steckte ein Mensch mit vielen Facetten, surprise, surprise.
    Moment. Sergeant. Sergeant!
    Er schlug seine Hand auf die Stirn, was Zoe mit hochgezogenen Augenbrauen 'kommentierte'.
    Nova musste doch zumindest irgendeine Ahnung von Schusswaffen haben, oder? Auf jeden Fall mehr als er und Miss Zwinkerauge hier. UND sie war auf jeden Fall einer der wenigen Leute, denen man mit dem Thema auf jeden Fall vertrauen konnte.

    Aber Nova war gerade beschäftigt, und es war ihr anzusehen, dass das gerade oberste Priorität hatte. Naja, ein bisschen konnte er ja warten.
    "Ich werde Nova gleich fragen, was sie davon hält.", sagte Ross schließlich erklärend zu Zoe, die aber wohl trotzdem nicht genau wusste, warum er das für so eine tolle Idee hielt.
    Um sich die Zeit etwas zu vertreiben, warf er einen Blick auf das Bücherregal. Die Pistole hielt er dabei ungelenk vor sich - eben so, damit sie nicht gleich jeder sehen konnte, der sich vielleicht auch noch spontan entschied, den Raum hinter dem Wasserfall zu inspizieren.

    Geändert von Lynx (13.05.2016 um 19:39 Uhr)

  13. #113
    Erst mal weg, den Kopf frei bekommen.

    Schritt für Schritt ging Sam tiefer in den Wald hinein. Er versuchte an nichts zu denken. Und genau deshalb dachte er an Tausend Sachen zugleich. Ross, sein seltsames Verhalten. Die distanzierte Nova. Der Absturz. Brix, immer wieder Brix. Warum krieg ich sie nicht aus meinem Kopf?!? Seine alte Firma.. NolCorp.. Rich und sein Tiefschlag. Die Zukunft; was würde sie bereithalten? Konnte er im schlimmsten Fall wirklich Wochen in dieser Umgebung des Hasses und Misstrauen leben? Immer aufpassen, ja nichts dummes zu machen? Oder auch nur etwas, dass falsch verstanden werden konnte? Er kannte das. Wenn man jemanden nicht mochte, interpretierte man sein Verhalten immer auf die denkbar schlechteste Art und Weise und selbst die besten Absichten und Ergebnisse wurden dann zu grausamen Verhöhnungen ihrer selbst. Und immer misstrauisch, dass er wieder von seinem engsten Verbündeten Verraten wurde und er seine Handlungen nicht mehr steuern konnte, nicht mehr wusste, was er tat und erneute Erinnerungslücken bekam. Davor hatte er richtig Angst, panische Angst. Er traute sich selbst nicht mehr und genau. Ich hab keine Ahnung, was ich dagegen tun kann.

    -------------------------------------------------------------------

    Der Himmel zog an ihm vorbei. Der Wald lichtete sich, bis er plötzlich nicht mehr da war. Mit wenigen Schritten stieg Sam aus dem Fluss.
    Huh? Fluss? Wie bin ich.. Nein, keine Panik. Ich bin auf den Fluss getroffen und hab mich in ihm treiben lassen.
    Nachdem Sam eine Weile im Wald umhergewandert war, traf er auf den Fluss und hatte sein Bein hineingehalten um die immer heftiger pochende Schwellung an seinem linken Bein abzukühlen. Wegen des angenehmen Gefühls und da der Fluss deutlich Wärmer war als der See, ließ Sam sich einfach auf dem Rücken schwimmend den Fluss hinunter treiben. Die Flussfahrt war so entspannend, das Sam dabei in eine Art Dämmerzustand verfiel und sein Geist endlich zur Ruhe kommen konnte.

    Nach dem kurzen Adrenalinschub, als er nicht wusste wie er in den Fluss gekommen war, beruhigte Sam sich langsam wieder - und fühlte sich erstaunlich wohl. Die kleine Auszeit hatte ihm wirklich gut getan. deutlich erholter und zumindest teilweise wieder ausgeglichen stillte Sam seinen Durst und stand auf.
    Durch den zeitlichen und räumlichen Abstand zu all den Geschehnissen wirkte dass, was passiert war garnicht mehr so schlimm.
    Was ist denn, nüchtern betrachtet, vorgefallen? Rich hat eine blutige Nase. Brix... geht es gut. Ross... geht es gut, Nova... Fabian... Ben, Bree, Iker, Zoe... allen anderen geht es gut... Verblüfft hielt Sam den Atem an und mit großen Augen starrte er den Strand vor sich an. Hätte ihn jetzt jemand sehen können, hätte Sam wohl einen ziemlich komischen Anblick geboten: Nass triefend, die Haare zerzaust am Kopf klebend, die Augen weit aufgerissen und den Mund halb geöffnet stand er mit angespannten, zu Fäusten geballten Händen da und schaute den sandigen Boden an, als wäre dort etwas unglaublich beeindruckendes, während er einen langgezogenen, seltsam stöhnenden Laut von sich gab.
    ES WAR DOCH ALLES IN ORDNUNG!
    Wie so oft kam einem etwas im Nachhinein nicht annähernd so schlimm oder schön vor, wie während des Ereignisses selbst.
    Also nochmal: Rich hat ne blutige Nase. Und so wie es aussah war die wohl auch nicht allzu schlimm verletzt. Das war's! Mehr war wirklich nicht passiert!
    Immer noch erstaunt über diese Tatsache stahl sich langsam ein kleines Lächeln in seine Mundwinkel.

    "Vielleicht ist mein Leben ja doch nicht ganz so im Arsch.." sagte er leise zum Meer.

    Durch das Wasser körperlich und die Erkenntnis emotional gestärkt überdachte Sam seine Situation. Wie konnte er die Gruppe von der Erkenntnis überzeugen, zu der er gerade gekommen war? Dabei fiel sein Blick auf das Wrack, das immer noch majestätisch den Strand beherrschte.
    Und ihm kam eine Idee.

    Langsam auf der Krücke humpelnd näherte er sich dem Wrack und fing an es gründlich zu untersuchen. Die Feuer waren lange aus und das Metal längst abgekühlt. Und durch ihre unbekannten "Freunde" gab es auch keine Leichen mehr in dem ehemaligen Flugschiff. Das einzige, das noch ein wenig störte war ein leichter Duft nach verbranntem Fleisch und Gummi, aber durch die frische Brise vom Meer her war es erträglich.
    Sam hoffte etwas nützliches zu finden, sei es etwas, das der Gruppe beim Überleben half oder etwas, dass für die Leute von emotionalem oder persönlichen Wert war. Es wurden den Tag zuvor ja nicht alle Gepäckteile geborgen und die Unbekannten hatten doch nur die Leichen mitgenommen. Also sollten sich noch einige brauchbare Sachen im Wrack befinden und vielleicht gab es noch etwas, dass die anderen Passagiere oder das Flugpersonal dabei hatten, wer wusste das schon? Oder auch anderes Material direkt vom Flugzeug. Elektroteile etwa. Mit dem Wissen aus seiner Ausbildung könnte er damit vielleicht irgendwas nützliches Basteln. So hoffte Sam zumindest.
    Nach dem Stand der Sonne müsste es noch einige Stunden hell sein, also machte Sam sich an die Aufgabe, das Flugzeug und alle Trümmerteile, behindert nur durch seine Verletzung, langsam, aber gründlich zu Untersuchen.
    Eine sinnvolle Aufgabe würde ihm jetzt gut tun.

    Geändert von Eddy131 (13.05.2016 um 20:38 Uhr)

  14. #114
    Nova nahm das Funkgerät nun genauer unter die Lupe. Bei den Batterien handelte es sich um Alkali-Mangan-Zellen - damit waren sie wohl zumindest nicht mehr aus den 60ern. Es sah allerdings ganz so aus, als hätte das ausgelaufene Kaliumhydroxid nur die Kontakte korrodiert. [Intelligenzprobe gelungen]
    Novas nächste Schritte wären nun gewesen, mit Handschuhen die Batterien zu entfernen und dann zunächst mit einem Stofftuch so viel wie möglich der ausgetretenen Flüssigkeit zu entfernen. Danach hätte sie den Rest etwas gewaltsamer abgekratzt und schließlich die Kontakte wieder freigeschliffen. Immerhin waren es handelsübliche AA-Batterien - vielleicht hatten sie ja Glück und jemand hatte solche in einer Digitalkamera verwendet. Noch vor 15 Jahren wäre es sehr viel wahrscheinlicher gewesen, welche in einem Walkman zu finden, aber Smartphones benutzten ja meistens Akkus in anderen Formen.
    Alles in allem könnte es auch schlechter um das Funkgerät stehen, aber eines war sicher, sie musste eindeutig improvisieren.


    Auch Ross machte sich nun daran, die völlig verstaubten Bücher genauer anzuschauen. Er fing dabei auf der linken Seite des Regals an. Offenbar hatte er die okkulte Sektion der hiesigen Bibliothek erwischt - da war jede Menge pseudowissenschaftlicher und auch sonst abstruser Kram zu finden. Gedankenmanipulation, Quantenheilung, Schamanische Flüche, Wissen der indianischen Medizinmänner, Telepathie ... das sah nach einer Menge Humbug aus, vor allem für den sehr analytisch veranlagten Ross. Vielleicht war ja mit dem Buch über die örtliche Flora und Fauna bereits alles gefunden, was ihnen weiterhelfen konnte. Doch da, war auf dem Buch nicht das selbe Symbol zu sehen, wie auf der metallischen Türe? [Intelligenzprobe gelungen] Vielleicht fand sich ja darin etwas Interessantes. Er schlug das Buch auf einer wahllosen Seite auf - sie war leer. Er blätterte ein wenig hindurch, es schienen nur die ersten Seiten beschrieben zu sein, offensichtlich hatte jemand mit Bleistift auf Englisch Notizen und so etwas wie Tagebucheinträge hineingeschrieben. Größtenteils war die Schrift durch die Jahrzehnte undeutlicher und unleserlicher geworden und es half auch nicht, dass, wer auch immer die Einträge verfasst hatte, bestimmt keinen Schönschriftpreis gewonnen hätte. Ross versuchte den letzten Eintrag, der verfasst worden war zu entziffern.

    26.04.1986
    ...schiefgelaufen... unvorhergesehene ...
    ...tot oder schlimmer ...
    ...aufhören


    Es war unmöglich mehr als nur einzelne Worte zu entziffern und selbst das dauerte schon recht lang und verlangte eine Menge Konzentration, so dass Ross nach einer Weile erschöpft aufgeben musste. Vielleicht konnte er oder andere die nächsten Tage versuchen, mehr aus dem Buch zu verstehen und nachzuvollziehen.


    An der Absturzstelle versuchte Sam inmitten der Flugzeugtrümmer und des Wracks noch nützliche Dinge zu finden, irgendetwas, was sowohl das Feuer als auch das Gewitter danach überlebt hatte. Er grub durch den Sand, wühlte sich durch Schrott und suchte, doch alles was er fand, war entweder verbrannt, geschmolzen oder durch den Regen so aufgeweicht, dass es kaum wiederzuerkennen war. Außer Schrott und Metall (und bestimmt auch einige Bleche) gab es nichts mehr, dass er zur Gruppe hätte mitbringen können, um zu beweisen, dass er ihnen doch von Nutzen war und nicht nur auf Dick einprügeln konnte.

    Geändert von DSA-Zocker (13.05.2016 um 21:55 Uhr)

  15. #115
    "So, jetzt siehst du wieder halbwegs wie ein Mensch aus.", lachte Bree und tupfte Richard das letzte bisschen Blut von unter der Nase weg, während dieser geräuschvoll schniefte und ob des Schmerzes das Gesicht verzog.
    Richard erwiderte das Lächeln und bewegte ein bisschen Mund und Nase im Mienenspiel und seufzte leicht auf. "Die Nase wird besser, jetzt nur noch zwei Abstürze, dann bin ich wieder ganz hergestellt."
    Bree hatte noch immer die Hand am Kinn des Jungen, mit dem sie vorhin die Kopfrichtung dirigiert hatte und plötzlich schien ihr klar zu werden, was sie tat und schnell zog sie die Hand in der Sekunde zurück, in der Richard ein sanftes "Nicht aufhören." flüsterte.
    Eine kurze Sekunde des Schweigens entstand, nicht unangenehm, eher vertraut und neugierig.
    Der Sportler wusste, dass es der perfekte Moment für ein Kompliment war, doch so sehr er sich auch den Kopf zermarterte, ihm wollte nichts einfallen.

    Auf der anderen Seite war es Hannah, die ihm gegenüber saß. Sie brauchte keine Komplimente und musste nicht erobert werden, so glaubte er, sie war einfach nur dort, wo sie sich wohlfühlte. Mit dieser Wärme im Herzen, die sie trug, richtige sie sich einfach wie eine Blume in Richtung der Sonne aus und tankte wahrscheinlich so auch Kraft.
    Irgendwie wurde Richard klar, dass er einfach sich selbst bleiben musste und das Gepose, das er sonst bei anderen Mädchen an den Tag legte, getrost zu Grabe würde tragen können - denn so funktionierte Bree nicht und das faszinierte ihn einfach.
    Es war unglaublich leicht, in ihrer Nähe einfach die Person zu sein, die man war und wie gut sowas auch tat.

    "Hey, danke dir für vorhin, du bist mein moralischer Krompass.", sagte Richard und grinste sein breites Grinsen, nicht realisierend, dass er mal wieder über ein nicht ganz so kompliziertes Wort gestolpert war.
    "Danke dir fürs Retten von Brix.", erwiderte sie.
    "Danke, dass du dich um sie gekümmert hast."
    "Danke, dass du mich aus dem Flugzeug geholt hast."
    "Danke, dass du Chelsea damals was von deinem Dings abgegeben hast."
    "Das weißt du noch?", Bree lachte und stand dann auf, streckte ihm die Hand hin.
    Ächzend erhob er sich mit ihrer Hilfe und sackte fast wieder zusammen, doch in Bruchteilen von Sekunden war Bree bei ihm und stützte ihn, indem sie ihn fest hielt.
    "Geht schon...", grinste er doof. "Wollte nur schauen, ob du mich fangen würdest."
    Bree verdrehte schmunzelnd die Augen und wieder fiel ihm auf, dass alles an ihr so natürlich wirkte. Sie war herzlich wann sie es wollte und selbst der Look schien davon inspiriert zu sein, welches Kleidungsstück ihr am Morgen aus dem Schrank am fröhlichsten zugewunken hatte.
    Im Grunde kein Vergleich zum Haifischbecken der Cheearleader-Clique.

    Wieder warfen Beide einen Blick in Richtung des Sees und in Brees Stimme mischte sich Sorge, so wie vorhin schon bei Brix. "Ob sie etwas gefunden haben?", fragte sich nun auch seine Begleitung, die ihn zwar nicht mehr stützte, wohl aber eng neben ihm ging. "Ich hoffe es. Ich habe voll Schiss das meine Eltern denken, ich wäre tot. Das macht sie bestimmt voll fertig."
    "Lass uns mal schauen was wir herausfinden können.", schlug Bree entschlossen vor und zusammen machten sie sich auf den Weg zu Valentijn, da Dieser Rich sowieso hatte sprechen wollen.
    Und bald hatten sie ihn auch gefunden, er kniete am See und wusch sich wohl die Hände.

    "Peace Val, was geht, Man?", sprach Rich ihn dann schließlich an und verfiel sofort wieder in sein Markenzeichen, den nach oben gereckten Daumen.
    "Hast du'n Plan was abgeht? Wollen wir uns nützlich machen und vielleicht Kaktus suchen?"
    "Kakteen gibt es hier wohl keine.", kam es vom anderen Sportler.
    "Er meint Catus."
    "Heißt der jetzt echt so?"
    Neugierig sahen Beide in Richtung Valentijn.

  16. #116
    Zumindest für den Moment sah es so aus, als ob sich Sam wieder beruhigt hatte, gut. Er selbst wäre zwar zugegebenermaßen wesentlich glücklicher wenn Sam sich nicht einfach davon gemacht hätte und bei der Gruppe geblieben wäre aber gut, wenn Sam meinte das er etwas Abstand brauchte, sollte er ihn auch bekommen. Danach würde er sich hoffentlich wieder gefangen haben. Unterdessen überlegte Fabian sich auch einmal anzusehen was hinter der Tür hinter dem Wasserfall war, denn anscheinend war der Raum dort alles andere als uninteressant aber da schon mehrere Leute dort drin waren, war er sich ziemlich sicher, dass er nur Sinnlos im Weg herumstehen würde. Als erstes ging er zum See und trank dort einen Schluck, bevor er sich etwas die Beine vertrat und beschloss, sich auch gleich mal diesen Rollstuhl etwas näher zu betrachten, den sie hier gefunden hatten. Er hatte das Ding zwar schon einmal gesehen aber nur flüchtig, da er gerade mit anderen Dingen beschäftigt war. Es war es höchstwahrscheinlich Wert, ihn sich einmal anzusehen, definitiv irgendetwas seltsam daran sein musste und wenn es nicht der Rollstuhl war, dann war auf jedenfall etwas an den Umständen unter denen er gefunden war seltsam. Denn wie war er dorthin gelangt, vor allem da er trotz des nächtlichen Unwetters nicht nass gewesen war. Er bestand also entweder aus einem spektakulären, schnelltrocknenden Material, hatte einen eingebauten automatisch funktionierenden Fön oder jemand hatte ihn erst am heutigen Tag dorthin gebracht. Letzteres klang zugegebenermaßen ein klein wenig wahrscheinlicher als die anderen beiden Optionen.
    Als er sich dem Rollstuhl ankam, hielt er zuerst inne, bevor schließlich alle Farbe aus seinem Gesicht wich. Für mehrere Momente stand er, offensichtlich geschockt vor dem Rollstuhl, etwas unverständliches stammelnd davor, bevor er sich schließlich abwandte und nach wie vor kalkweiß sich in den See begab um ebenfalls in den Raum zu gelangen um dort nach Kletterausrüstung zu suchen. Er schnappte sich die Metallhaken die dort herum lagen und sagte zu den durch sein Wortloses erscheinen leicht verwirrten Leuten: Ich bin oben auf der Klippe wenn ihr mich sucht. Ich muss dort... etwas erledigen. mit diesen Worten ging er wieder hinaus. War er verrückt geworden oder war das alles Wirklichkeit? Auch wenn es wahrscheinlich viel zu gefährlich war, musste er einfach wissen was Sache war. Er machte sich also daran, die Klippe mit den Kletterhaken hinaufzuklettern. So oder so, er würde es wissen.

    Geändert von wusch (14.05.2016 um 08:57 Uhr)

  17. #117
    "Peace Val, was geht, Man? Hast du'n Plan was abgeht? Wollen wir uns nützlich machen und vielleicht Kaktus suchen?" Valentijn konnte sich weder vorstellen, dass Kakteen besser als Kiwanos schmeckten, noch dass in dieser Flora welche zu finden wären. "Kakteen gibt es hier wohl keine.", reagierte er daher. "Er meint Catus." - "Heißt der jetzt echt so?" Beide sahen sie Valentijn an. "Ah, Sam meint ihr. Kann schon sein, kann mich an seinen Nachnamen nicht erinnern. Ja, lasst uns ihn mal suchen gehen - da kommt vermutlich nichts Gutes bei raus, wenn er allein durch die Inselwildnis streift. Ein paar Leute sind im Raum hinter der Tür. Sogar ein Funkgerät haben sie gefunden, Nova - unsere Elektrospezialistin - schaut sich das gerade an. Momentan wird unsere Hilfe hier also wohl eh nicht gebraucht. Und wenn es Nova gelingen sollte Kontakt herzustellen, solltest wir hier alle beisammen sein - einschließlich Sam." Valentijn stand vom Seeufer auf, bereit mit den Bree und Rich in den Wald aufzubrechen. "Auf dem Weg können wir uns ja ein wenig unterhalten. Rich, du warst, äh, bist ja im Football Team, welche Position spie... was zum!? Fabian? Was wird das denn!?", rief er plötzlich dem Kletternden hoch.

  18. #118
    Nova schaute sich das Funkgerät mehrere Minuten lang genauer an... es war definitiv zu retten. Der Schwedin fiel ein Stein vom Herzen.

    "Okay, das gute Stück können wir auf jeden Fall wieder in Gang setzen. Das einzige Problem sollten wirklich die Batterien sein. Entweder wir schaffen es welche aufzutreiben, was ich für unwahrscheinlich halte oder jemand findet eine Kartoffel... was ich für unwahrscheinlich halte. Vielleicht schauen wir am besten in das Gepäck was wir retten konnten, vielleicht lässt sich ja dort etwas finden."

    Nova blickte dabei in die Gesichter der Anwesenden. Sie fasste Mut, denn auch wenn es nur ein Funkgerät war... mit entsprechenden Bauteilen, Improvisation und ein wenig Glück könnte sie vielleicht auch einen Signalverstärker basteln. Vielleicht.
    Doch zuerst brauchten sie wirklich Strom für das Mistding. Sich selber eine Batterie aus einer Kartoffel oder eine Zitrone zu basteln wäre zwar möglich aber...
    Die blonde Schwedin schaute nun Zoe etwas genauer an. Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Auf der einen Seite fand sie sich dafür sehr genial, auf der anderen Seite wusste sie überhaupt nicht ob das nicht zu abwegig oder indiskret war.

    "Eine Frau wie Zoe wird in Ihrem Gepäck doch bestimmt einen Vi..."

    Schnell verwarf sie den Gedanken wieder. Nein nein, keine Chance. Die meisten brauchten C Batterien, viel zu groß für das Funkgerät.

    "Außer sie hat einen kleinen Reisevi..."

    Nova schaute wieder hinab zum Funkgerät und dann wieder in die Gesichter der anderen.

    "Und... ähh... hat sich sonst noch so was ergeben?"

    Geändert von Gendrek (14.05.2016 um 13:25 Uhr)

  19. #119
    Richard strahlte über das ganze Gesicht, als Val ihn auf Football ansprach.
    Endlich ein Thema bei dem er mitreden konnte und sich nicht wie ein ausgemachter Trottel vorkam.
    Er grinste Bree an, die leise aufseufzte, wusste sie doch, dass Richard nicht viel Kluges zu sagen hatte, in Sachen Football aber stundenlang die krassesten Geschichten zum Besten geben konnte.
    Damit hatte er auch mal bei einer gemeinsamen Freundin die Houseparty fast runiert, weil er unbedingt einen Hail-Mary phantomimisch darstellen wollte und das unter Einsatz seiner ganzen Körperbeherrschung auch noch in Slo-Mo. Dabei gingen nicht nur zwei Vasen und ein Playstation-Controller zu Bruch, Nein, die durchaus aufwendig aufgetakelte selbsternannte Promqueen landete dazu auch noch im Pool des Anwesens...
    Ein denkwürdiger Abend!

    Er wollte gerade dazu ansetzen, als Vals Kopf herum ruckte und er auf den kletternden Fabian zeigte.
    "Ja, typisch Deutschland. Mir hält er eine Rede, wie doof das ist, alleine und ohne Bescheid zu geben hochzuklettern und dann macht er es selber...", maulte Richard und machte sich zusammen mit den anderen Beiden bereit, ihn aus dem Wasser zu fischen, sollte die Klettertour misslingen.

    "Wird für Amy Zeit, mal wieder ihre lebensrettenden Zungenfertigkeiten einzusetzen.", grinste Richard und fing sich einen seltsam zu deutenden Blick von Bree ein, der ihn sofort verstummen ließ.
    Gebannt und alarmbereit, Rich und Val bereits bis zu den Hüften im Wasser, achteten sie auf Fabian, um ihn im Falle eines Absturzes sofort zu bergen.

    Sollte Fabian jedoch sicher oben ankommen, wollten die Drei sich aufmachen, um Sam wieder zur Gruppe zu holen. Sie hofften, sie würden seine Spur im Wald finden.

    Geändert von Daen vom Clan (14.05.2016 um 14:00 Uhr)

  20. #120
    Für einige Augenblicke vergaß Ross alles um sich herum, als er mit runzelnder Stirn das Buch ansah.
    Tot oder schlimmer..., formte er mit seinen Lippen die Worte, die er gerade entzifferte. Dann kam... irgendein wirres Gekrakel... auf... aufhören? Mein Gott, wer auch immer das geschrieben hatte, hatte ja noch eine fürchterlichere Sauklaue als er.
    Er merkte schon, dass er nach den wenigen entzifferten Worten die Geduld verlor und klappte das Buch schließlich mit frustriertem Schwung zu.
    So eine Scheiße. Jetzt fröstelte es ihn wieder, aber das kam sicher nur teilweise von der kalten Feuchte, die nach dem Tauchgang immer noch auf ihm haftete.
    Die gelesenen Worte bereiteten ihm irgendwie Unbehagen, aber sie waren mit mehr Zusammenhang womöglich interessant. Und falls sie hier länger festsaßen konnte das vielleicht helfen, durch die nächste Tür zu kommen. Aber welcher arme Tropf würde sich diese mühsame Entzifferungsarbeit schon freiwillig antun?
    "Iker!", stellte Ross in einer plötzlichen Eingebung fest.
    "Ja?" Ach ja, der Junge war ja hier. Genau wie Nova, Zoe und Casey es auch immer noch waren. Für einen kurzen Moment hatte der Geschäftsmann wirklich völlig seine Umgebung vergessen.
    Mit einem Grinsen drückte Ross Iker das Buch an die Brust, der es überrumpelt entgegen nahm.
    "Sieh dir das mal an. Du hast meine eigenen Notizen so schnell zu etwas Sinnvollem verbunden, da macht dir das doch sicher auch Spaß. Sieh das einfach als eine Art Sudoku, hier jetzt in der Experten-Version."

    Irgendetwas wollte der Junge bestimmt erwidern, aber Novas Stimme schnitt ihm irgendwie unabsichtlich die Worte ab. "Und... ähh... hat sich sonst noch so was ergeben?"
    Ross wandte sich also ab und ging zu der blonden Frau und Casey an den Tisch, wo auch Zoe inzwischen stand. Auch Iker folgte ihm. Vielleicht nicht unbedingt alles Personen, die er sich als vorerst einzige Mitwisser ausgesucht hätte, aber was sollte man machen. Und immerhin hatten zwei davon das Ding überhaupt erst gefunden.
    Der Geschäftsmann legte also behutsam die Pistole auf den Tisch und lächelte Nova mit einem "Überraschung!"-Lächeln an.
    "Zoe hat die Waffe in einer der Schubladen hier gefunden. Sie ist geladen, aber extra Munition war anscheinend nirgends. Und sie wurde auch lange nicht benutzt, so viel konnte ich sagen. Aber naja, kein Plan ob sie funktioniert und... was man damit machen sollte. Ich dachte du könntest vielleicht auch nochmal einen Blick darauf werfen. Von den hier Answesenden hast du - wahrscheinlich und hoffentlich - bisher am öftesten eine Pistole gesehen."

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •