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Thema: [Gestrandet] - Episode 2 - Verschwunden (Tag 2)

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Okay. Okayokayokay. Durchatmen. Er war mit lauter Verrückten auf einer Insel gestrandet, kein Grund zu Panik, heh.
    Ross hatte mit leicht geöffnetem Mund das Chaos beobachtet, das ausgebrochen war. Er wollte Brix zumurmeln, dass sie offensichtlich mehr im Recht gewesen war, als er je gedacht hätte, aber sie war schon auf und davon, um sich Casey entgegen zu stellen. Naja, musste es sich halt Iker anhören.

    Aber seltsam war es schon. Nun, wo sich der Raum langsam wieder etwas leerte, war es wieder etwas einfacher, klarer zu denken - auch wenn die Luft immer noch ekelhaft stickig war.
    Gerade Nova und Casey, die bisher eigentlich am ruhigsten gewirkt hatten, hatten die Beherrschung verloren. Hatten sie jemals den Raum verlassen, seit er hier drinnen gewesen war? Konnte die schlechte Luft sie so zermürbt haben? Immerhin, alle anderen waren zwischendurch auch mal draußen gewesen.
    Und wie war das gewesen? Amy hatte mehr aus dem Buch entziffern können, und auch wenn er es nicht genau mitbekommen hatte, war doch dort irgendwie die Rede von Komplikationen gewesen? "...wir sind nicht mehr Herr der Sache."
    Hatte Fabian nicht auch davon gesprochen, etwas Seltsames gesehen zu haben?

    "Hier sind die Batterien aus deiner Cam...", hörte Ross Rich zu Valentijn sagen, die irgendwo am Eingang der Höhle herumlungerten.
    Als der Angesprochene schließlich näher kam, folgte der Geschäftsmann ihm zu Nova.
    "Der junge Mann hier hat Batterien für dich.", nahm Ross gleich vorweg und hoffte, damit das Gemüt der Schwedin etwas zu besänftigen. Vorhin war sie so glücklich über das Funkgerät gewesen, dass es fast entzückend anzusehen gewesen war, da würde diese Nachricht ja wohl irgendwie helfen, das Folgende an sie heranzubringen. Valentijn stand ein bisschen bedröppelt daneben, demonstrierte aber die Batterien.
    "Vielleicht kannst du ja draußen schauen, ob das dann funktioniert? Hier drinnen hat so ein Ding bestimmt schlechteren Empfang, oder? Selbst wenn nicht, ich glaube du brauchst frische Luft. Hier drinnen ist es so stickig, ich glaube ernsthaft, dass dir das nicht gut tut. Casey und du wart am längsten hier drinnen."
    Er wollte der Schwedin gerne genauer erklären, dass er auf fast schon paranoide Art und Weise vermutete, der Raum hätte irgendeinen seltsamen Einfluss auf die Gemüter, aber er konnte nicht einschätzen, ob Nova in der Laune für so ein Gespräch war.
    "Um die Türe kümmern wir uns."
    Er drehte sich kurz weg und sprach zum spärlichen Rest, der noch in der Höhle war.

    "Okay, jeder der sich geistig noch fit fühlt nimmt bitte endlich dieses scheiß Bücherregal auseinander. Im übertragendem Sinn. Es ist das einzige, was wir noch nicht voll ausgeschöpft haben - sucht nach Hinweisen, nützlichen Informationen oder einem gottverdammten, versteckten Schalter!"
    Brix sah eher aus, als würde sie das Regal wirklich zerlegen wollen, aber immerhin war da ja noch Amy, auf die er eigentlich mehr zählte. Dass sie klug war, hatte sie ja schon bewiesen. Und wo war eigentlich Iker schon wieder, wenn man ihn brauchte?
    Schließlich widmete er sich wieder Nova, die bisher geschwiegen hatte.
    "Mir würde wirklich viel daran liegen, wenn du dir eine kurze Auszeit von diesem Raum gönnst. Wie gesagt, nimm Val und das Funkgerät mit, Letzteres kriegen wir durch das Wasser schon irgendwie verpackt. Ich werde hier aufpassen. Und..."
    Er warf einen kurzen Seitenblick zu Brix.
    "...vielleicht lässt du die Pistole erst mal bei mir, damit wir für den Fall der Fälle gerüstet sind. Ich will ehrlich sein, ich habe vorhin vielleicht ein bisschen zu offensichtlich allen gesagt, dass du eine Waffe hast, und möglicherweise ist es besser, wenn die Leute nicht unbedingt genau wissen, wo das Ding ist. Und wie gesagt, falls wir die Tür aufbekommen während du nicht da bist, wäre es vielleicht sicherer für uns. Also falls du meinen Vorschlag überhaupt annimmst."
    Er sah der Schwedin direkt in die Augen, um ihr zu deuten, dass da kein Misstrauen war, sondern er es schlicht und einfach wirklich für praktischer hielt. Auch wenn es nur die halbe Wahrheit war, hatte er großes Vertrauen darin, dies absolut überzeugend zu vermitteln.

    Geändert von Lynx (20.05.2016 um 08:15 Uhr)

  2. #2
    "Okay, jeder der sich geistig noch fit fühlt nimmt bitte endlich dieses scheiß Bücherregal auseinander. Im übertragendem Sinn. Es ist das einzige, was wir noch nicht voll ausgeschöpft haben - sucht nach Hinweisen, nützlichen Informationen oder einem gottverdammten, versteckten Schalter!"

    Gesagt, getan.

    Nachdem Brittney sich mit Casey auseinandergesetzt hatte und dieser davonlief - was ihr die deutlich liebere Alternative zu dem war, was sie sich bereits ausgemalt hatte -, wollte sie ihm erst hinterher hetzten, um ihn weiterhin zu konfrontieren, wo seine Reaktion ihr doch Mut gab. Und wer weiß, wo er hin gehen würde. Doch als er mit nur wenigen, leisen Worten an einer Zoe vorbei in Richtung Wasser lief und eben diese auch schon halb umsorgt wurde, gab es doch keinen wirklichen Grund. Sie musste es ja auch nicht aus ihm herauskitzeln. So durchgeknallt wie hier alle waren, schien es angebracht mal einen Gang runter zu schalten.

    So tat die 19-Jährige als würde sie nicht hören, das Ross gerade Nova vorschlug, die Waffe in seine Obhut zu bekommen. Tatsächlich hätte sie ihm für den Versuch am liebsten dankbar zugenickt. Oder zugelächelt. Wer hätte schon ahnen können, dass ausgerechnet der reiche Schnösel auf ihrer Seite sein würde? In jedem Fall gefiel es ihr besser, wenn die Ingenieurin nicht wusste, durch wen der Geschäftsmann auf die Idee gekommen war, den Besitz der Pistole zu verschieben. Und er gab ihr ja immerhin eine Aufgabe, indem er sie auf das Regal aufmerksam machte.

    So trat Brix mit den feucht am Körper klebenden Klamotten an das Regal heran und musterte es erst mal. "Hat das schon mal jemand bei Seite geschoben? Vielleicht ist dahinter ja was.", riet sie in den Raum herein. Alleine würde sie es mit Sicherheit nicht verrücken können. Deswegen begann sie fürs Erste damit, die Bücher im Schrank einzeln heraus zu ziehen, um dahinter blicken zu können oder auf diese Art einfach einen Mechanismus auszulösen. Womöglich hatte sich hier ja jemand von einem lahmen Spionagefilm inspirieren lassen. Auch schien es ihr sinnvoll, die Bücher dabei anzusehen. Vielleicht gab es ja eines, das einem verriet, wie man am besten verschlossene Türen aufbrach oder unliebsame Mitstreiter gewaltfrei loswerden konnte.[/color]

  3. #3
    Brix ging die Bücher der Reihe nach durch. Es waren größtenteils wissenschaftliche und pseudowissenschaftliche Bücher - und im mittleren Teil des Regals haufenweise dieser Bücher, die reihenweise mit zufällige wirkenden Zahlen gefüllt waren. Was auch immer das zu bedeuten hatte. Es gelang ihr absolut nicht, daraus einen Sinn zu erschließen - und genausowenig fand sie ein Buch, das nützlich wirkte. Anscheinend hatten sie dahingehend bereits alle gefunden. [Intelligenzprobe misslungen]

    Als sie auf der rechten Seite des Regals angekommen war, hatte sie immer noch nichts gefunden. Moment mal - da im Dunkeln, an der Wand, hinter den Büchern versteckt, dort befand sich doch ein Schalter! Es war ein Wunder, dass sie ihn überhaupt gefunden hatte, wirkte er doch sehr unscheinbar. Vielleicht öffnete er ja die Tür? Sie betätigte ihn. Ein wenig schwerfällig bewegte er sich in seine neue Position. Gespannt blickte sie in Richtung der Tür, die sich am anderen Ende des Raumes befand. Es tat sich ... absolut nichts. Die Tür hatte sich nicht geöffnet, das Licht war nicht ausgegangen, nicht einmal die ratternde Lüftungsanlage, die nicht viel zu bewirken schien, hatte aufgehört zu arbeiten. Wäre ja auch noch schöner gewesen. Und viel zu einfach. Trotzdem, ärgerlich war es allemal, wenn aufkommende Hoffnung so einfach zurückgeschlagen wird.

    Irgendetwas war aber seltsam. Was war es? Das war im ersten Moment gar nicht so einfach zu sagen. Dann fiel es ihr auf. Die Geräuschkulisse war anders - sie konnte plötzlich die Geräusche, die Vögel, den leichten Wind in den Bäumen und das Plätschern des Baches hören. Vorhin waren diese Geräusche doch alle vom lauten Rauschen des Wasserfalls verdrängt worden. Moment, der Wasserfall - er war nicht zu hören! Sie blickte um die Ecke, durch die Türe und tatsächlich - es tropfte nur noch leicht von oben herab, der Wasserfall war versiegt.

    Geändert von DSA-Zocker (20.05.2016 um 15:13 Uhr)

  4. #4
    "Fall AFG-GER-3. Zu Antwort stehende Person, Nova Sjöberg. Frau Sjöberg können Sie sich erklären...

    Nova starrte vollkommen verloren ins Leere. Sie merkte wie immer mehr und mehr sich in ihr auftürmte. Sie verhärtete ihren Gesichtsausdruck immer weiter und hätte am liebsten gerade die Pistole genommen und...

    "Der junge Mann hier hat Batterien für dich."

    Die Schwedin blickte hektisch auf, in ihrem Ausdruck lag eine Mischung aus Stress, Panik und Verzweiflung.

    "Vielleicht kannst du ja draußen schauen, ob das dann funktioniert? Hier drinnen hat so ein Ding bestimmt schlechteren Empfang, oder? Selbst wenn nicht, ich glaube du brauchst frische Luft. Hier drinnen ist es so stickig, ich glaube ernsthaft, dass dir das nicht gut tut. Casey und du wart am längsten hier drinnen. Um die Türe kümmern wir uns."

    Ross hatte Recht. Nova musste die Erkenntnis erst einmal schlucken. Er drehte sich kurz weg und sprach zum spärlichen Rest, der noch in der Höhle war.
    Was war da gerade bitte in sie gefahren? Rumschreien. Fahrlässige Handlungen androhen. Die Pistole nehmen und...
    Nova griff an ihre rechte Hüfte und zog die Pistole aus dem Slip.
    Colt M1911A1. Am häufigsten benutzt von US Amerikanischen Einheiten. Marines, SWAT, FBI...

    "Okay, jeder der sich geistig noch fit fühlt nimmt bitte endlich dieses scheiß Bücherregal auseinander. Im übertragendem Sinn. Es ist das einzige, was wir noch nicht voll ausgeschöpft haben - sucht nach Hinweisen, nützlichen Informationen oder einem gottverdammten, versteckten Schalter!"

    Der blonde Geschäftsmann drehte sich wieder zu Nova und kniete sich kurz vor sie.Schließlich widmete er sich wieder Nova, die bisher geschwiegen hatte.

    "Mir würde wirklich viel daran liegen, wenn du dir eine kurze Auszeit von diesem Raum gönnst. Wie gesagt, nimm Val und das Funkgerät mit, Letzteres kriegen wir durch das Wasser schon irgendwie verpackt. Ich werde hier aufpassen. Und..."

    Ross schaute kurz über seine Schulter.

    "...vielleicht lässt du die Pistole erst mal bei mir, damit wir für den Fall der Fälle gerüstet sind. Ich will ehrlich sein, ich habe vorhin vielleicht ein bisschen zu offensichtlich allen gesagt, dass du eine Waffe hast, und möglicherweise ist es besser, wenn die Leute nicht unbedingt genau wissen, wo das Ding ist. Und wie gesagt, falls wir die Tür aufbekommen während du nicht da bist, wäre es vielleicht sicherer für uns. Also falls du meinen Vorschlag überhaupt annimmst."

    "J... ja... das wäre das beste."

    Die Schwedin schaute noch einmal auf die Waffe in ihrer Hand und bemerkte das nervöse Zittern.

    "KOPF RUNTER. KOPF RU... FUCK WASP! RUNTER RUNTER"

    Nova drückte Ross das Mordinstrument schnell in die Hand. Sie wollte das blöde Mistding einfach nur schnell loswerden. Doch das Magazin enthielt sie ihm vor.

    "Wir teilen auf. Du nimmst die Pistole, ich behalte das Magazin. Wenn jemand auf dumme Ideen kommt, hat er zwei Hürden... und Ross..."

    Nova stand langsam auf, sie merkte die Unruhe in sich selbst, das Gefühl einfach weglaufen zu wollen.

    "Danke. Ich hab grad ein wenig den Kopf verloren."

  5. #5
    Unglaublich wie laut so ein Haufen Leute auf so wenig Platz sein kann. Ugur hält direkt auf den Wasserfall zu, dessen Lärm zum Glück das Getöse aus dem Büro (?) deutlich übertönt. Er schließt die Augen und lässt für ein paar Sekunden all die unrelaxten Leute hinter sich. In wenigen Momenten werden sich die Wassermassen auf ihn ergießen, wie beim Meditieren in irgendso einem Actionfilm. Nur er und–
    Plötzlich kein Rauschen mehr. Was soll denn die Scheiße.

    Ey, jemand von euch hat den Wasserfall kaputt gemacht!

  6. #6
    Zoe hatte sich ein bisschen beruhigt - es war auch recht schwer, einen Heulkrampf aufrecht zu erhalten, wenn man gerade von Rich bearbeitet wurde. Also im übertragenen Sinne. Mündlich. Mit Worten.

    "...Wenn du ihm sorry sagst, machst du zehn Liegestützen mit Iker auf dem Rücken. Also los, Cheffe."
    "Was? Wie soll ich mich denn auf ihr halten?"
    "Ich schwör, Rich, wenn du nicht aufhörst, footballerisch zu labern, erschlage ich dich mit meinen Titten."
    "...Ich sehe den Nachteil nicht."
    "Den wirst du."
    "Und selbst wenn, Saphiri, du brauchst ja anscheinend Push-Up und alles."
    "Hey, es ist nur cheaten, wenn man es sieht!"
    "Oh Gott, können wir BITTE mit dem Thema aufhören?"

    Zoe ließ ihr kleines Lachen in der Höhle ertönen. Iker und Rich hatten es geschafft, sie aus ihrem Loch zu ziehen. Sie seufzte und wollte sich gerade bedanken, als der Wasserfall plötzlich kurz gluckerte und schließlich tröpfelnd erstarb.

    "Ey, jemand von euch hat den Wasserfall kaputt gemacht!"
    "Jo, was? Wie geht das denn?"
    "Kein Plan, ey!"
    "Ey, wenn DAS kein Zeichen ist, zu deinem arschigen, spargeligen Helden zu schwimmen und ihm eine Moralrede halten!"
    "Jaja. Aber nicht dass du eifersüchtig wirst."
    "Ach, ich weiß dass ich immer einen Platz in deinen professionellen Händen hätte..."

    Mit einem "Halt die Klappe, du Idiot, Iker hört zu"-Blick unterbrach Zoe Richs Worte und stand auf. Sie war noch etwas wackelig auf den Beinen. Aber mit einer flüssigen Bewegung striff sie Ikers Shirt ab. Das musste ja nicht noch nasser werden.

    "Muss sie sich immer ausziehen?"


    Ikers' Gemurmel ignorierend streckte Zoe sich einmal kurz. Sie erwog sogar kurz, auch ihren neuen halbdurchsichtigen BH abzusteifen, aber erstens saß das Teil bombenfest an ihrem Körper und zweitens wollte sie Casey nicht schon wieder verschrecken. Zeit für ein bisschen mehr Selbstbewusstsein. Zoe nahm einen tiefen Atemzug.

    "Ich bin ein Power-Girl und lasse mich nicht unterkriegen!"
    "Genau, du bist ein Power-Ranger!"

    Zoe verdrehte die Augen und blickte nach hinten, wo ihr Rich grinsend ein Thumbs-Up gab.

    "Ich schwimm da jetzt hin, und hol ihn zurück, dann hol ich die Waffen, und dann kommen wir zurück."
    "Krassguter Plan, Saphiri!"
    "Ähm...wegen der Waffen..."

    Iker schien den Plan nicht so grandios zu finden.

    "...wir müssen sie ja nicht gleich verteilen, oder?"
    "Mh. Eigentlich nicht. Aber wir haben schonmal den Königsfelsen-Button für den Wasserfall gefunden, dann kann die Türöffnung ja nicht mehr lange dauern, right?"
    "Mh."

    Ohne weitere Diskussion hüpfte Zoe in den See. Das eiskalte Wasser schlug ihr entgegen wie eine Wand. Sie schlängelte sich um Ugur herum und tauchte erst einmal eine Runde, obwohl da kein Wasserfall mehr war, den man umtauchen musste. Als sie im prallen Sonnenlicht wieder auftauchte, drehte sie sich kurz um - jetzt wollte sie schon wissen WARUM das Wasser plötzlich aufgehört hatte - vielleicht ließ sich das direkt erkennen?

    Ihr Ziel schwomm mittem im See. Casey hatte die Augen geschlossen, aber er musste gehört haben, dass jemand anderes im See aufgetaucht war. Vorsichtig näherte sich Zoe ihm.

    "...Hey?"

    Keine unmittelbare Antwort. Fast schon verlor Zoe wieder ihren Mut, aber dann öffnete der vor sich hin treibende Casey ein Auge und blickte sie an.

    "Hey...alles wieder cool?"
    "Ja...ich glaube, die Luft da drin hat mich gerade wahnsinnig gemacht. Tut mir..."
    "Shhh."

    Mit ein paar kräftigen Schwimmzügen schloss Zoe zu ihm auf. Sie drehte sich auf den Rücken und ließ sich neben ihm treiben.

    "Ich schulde dir noch eine Erklärung, oder?"
    "Was...ähm...achja. Ich schätze schon."
    "...Puh."

    Zoe atmete tief durch und drehte den Kopf leicht im Wasser, um Casey anzuschauen. Ihre Blicke trafen sich.

    "Das mit dem Philosophiestudium nimmt mir keiner ab, oder?"
    "Sorry, das war echt nicht gut gelogen."
    "Ich weiß... Ach komm, muss ich es aussprechen? Du bist cleverer als ich. Ich bin halbwegs hübsch, hüpfe hier die ganze Zeit nackt rum und hab ein massives Ego- und Bindungsproblem."

    Zoe drohte, ein wenig von ihm wegzutreiben. Sie blickte nach unten, sah sich seine Hand an, die von der Verletzung vom Absturz immer noch ein wenig rot und blutig aussah. Kurzentschlossen streckte sie ihre Finger aus und verhakte ihren kleinen Finger in seiner Hand. Sie lächelte.

    "Du weißt, was ich bin, oder?"

    Geändert von Caro (20.05.2016 um 18:57 Uhr)

  7. #7
    Nova überreichte Ross die Pistole leicht zitternd, die sich nun etwas leichter anfühlte als vorhin.
    "Wir teilen auf. Du nimmst die Pistole, ich behalte das Magazin. Wenn jemand auf dumme Ideen kommt, hat er zwei Hürden... und Ross.."
    Er merkte, wie er sich einerseits beruhigte, sich sein ungutes Gefühl andererseits aber auch verstärkte.
    "Danke. Ich hab grad ein wenig den Kopf verloren."
    Er war sich jetzt sicher, dass irgendetwas nicht stimmte. Nicht mit Nova an sich, und vermutlich auch nicht mit Casey, sondern mit irgendetwas anderem hier.
    "Kein Problem. Und deine Idee mit dem Aufteilen gefällt mir noch viel besser als meine." Er lächelte die Schwedin an und wandte sich dann an Valentijn. "Könntest du sie begleiten?"

    Schließlich wandte er sich an Brix, die gerade irgendwo hinter dem Bücherregal herumfingerte. "Die Waffe ist erst mal unschädlich. Ich glaube-" Und plötzlich war es irgendwie stiller als zuvor. Von irgendwoher war ein "Ey, jemand von euch hat den Wasserfall kaputt gemacht!" zu hören und dazu mischten sich andere Geräusche von draußen.
    "So haben sie also das Boot mit den Leichen in die Höhle bekommen!", stellte Ross fest. Auch wenn das nun vorerst nichts an der aktuellen Situation änderte, war es dennoch irgendwie erleichternd. Erstens, weil jemand zumindest irgendetwas gefunden hatte, mit dem man etwas an dieser verdammten Höhle steuern konnte, und zweiten fühlte er sich jetzt nicht mehr ganz so weggesperrt, wenn er hier war. Auch wenn durch die Tür nun trotzdem kein wirklicher Luftzug kam, was er im Moment am meisten wollte.
    "Ist ja schon mal ein Anfang.", sagte Ross nun auch zu Brix und nickte ihr zu. Dann zeigte er ihr die Pistole in seiner Hand, was eigentlich unnötig war, da er sie ohnehin wie ein Trottel vor sich hergehalten hatte.
    "Nova hat das Magazin und ich die Waffe, so kann sie erst mal niemand gebrauchen. Und ich glaube ernsthaft, dass irgendetwas bewirkt hat, dass sie und Casey die Nerven verloren haben. Ich denke immer noch, dass die Pistole bei Nova gut aufgehoben ist, unter normalen Umständen. Aber irgendetwas ist hier nicht normal."
    Der Geschäftsmann ließ seinen Blick noch einmal durch die Höhle kreisen, während er weitersprach. "Ist dir auch aufgefallen, dass jetzt gerade die beiden ausgetickt sind, die ohne Pause seit Längerem hier drinnen waren?" Brix antwortete nicht, aber schien ihn auch nicht für blöde zu halten. Oder sie hörte gar nicht hin, wer konnte das schon wissen.
    "Und ist dir auch aufgefallen, dass diese scheiß Lüftung total für den Arsch ist? Wenn ich gleich auch aggro werde, hau mir eine rein."
    Kurzerhand ging Ross zum Schreibtisch, murmelte denen, die dort noch immer waren, ein "Verzeihung." zu und begann, an dem Möbelstück zu ziehen. Wenn sich das alles als Irrtum herausstellte und die anderen beiden doch irgendwelche versteckten Psychos waren wie Sam, sah er jetzt wie der letzte Idiot aus. Aber er glaubte zu sehr an seine Vermutung, als dass es nicht Wert war, es auszuprobieren.
    Er verschob das Tisch so weit, dass es direkt unter der Lüftung an der Decke stand. Dann kletterte er hinauf und sah sich das Gitter aus der Nähe an. Er hielt dabei vorsichtshalber erst einmal die Luft an. So versuchte er zu erkennen, ob man das Gitter abmachen konnte, ob es irgendeine Möglichkeit gab, es zu verhängen und zu guter Letzt atmete er kurz ein um zu überprüfen, ob er einen anderen Geruch als Staub feststellen konnte, der da herauskam.

    Geändert von Lynx (20.05.2016 um 20:14 Uhr)

  8. #8
    Ihr gegenüber versuchte, wenig erfolgreich, gelassen auszusehen. Aber Bree verstand das. Ständige Gelassenheit erforderte viel Übung und langes Training. Ihr Lächeln in Sams Richtung war echt. Auch wenn sie den Fremden nicht einschätzen konnte. Wenn er sie töten wollen würde, hätte er das schon getan.

    "Oder lass uns zu den Anderen rüber gehen. Ganz wie du willst."
    Bree hatte wenig Lust sich wieder ins Wasser zu stürzen. Ihre Haare brauchten Jahre zum trocknen. Aber mit Sam alleine bleiben? Hier?
    Sie dachte kurz über die Vor- und Nachteile ab die beide Situationen boten. Dann ging ihr ein Licht auf. Vielleicht hatte sie die Möglichkeit etwas über diesen verückten Fremden herauszufinden. Das war eine bessere Idee als zu den anderen in die Höhle zu klettern.

    "Hm. Ehrlich gesagt würde ich lieber hier bleiben. Möchtest du was trinken oder was essen? Wir haben leckere Kiwano und edles Wasser aus den teuersten Quellen der Insel." Mit einem Zwinkern schnappte sie sich Sams Arm und zog ihn an die Lagerstelle für das Obst. Dann ließ sie sich elegant in den Sand gleiten.
    "Uff meine Füße tun so höllisch weh."
    Sie deutete Sam an sich auch zu setzen.
    "Die Hitze bin ich ja von zu Hause gewohnt, warst du schonmal in Californien? Von wo kommst du überhaupt?"
    Bree versuchte gar nicht ihre ehrliche Neugierde zu verstecken. Sie wollten mehr über Sam erfahren und vielleicht würde er ihr ja ein wenig von sich erzählen.

    Geändert von Kaia (20.05.2016 um 20:45 Uhr)

  9. #9
    Casey nahm Zoes Geste auf und so hielten sich die beiden bei der Hand. Der See war merklich ruhiger, die Wasseroberfläche fast komplett ruhig. Casey fragte sich ob der Wasserfall jetzt wo anders hingelenkt würde, einen Staudamm konnten sie ja schlecht gebaut haben. Aber vorallem kreisten seine Gedanken um Zoe. Er hatte sich natürlich Gedanken darüber gemacht, und sie wusste ja wohl selbst wie sie sich anzog.

    "War das dann für dich eine Urlaubsreise, oder ...?"


    "Etwas professionelles",
    sagte sie kurzgebunden.

    Sich eine Prostituierte einfliegen lassen klang schon etwas extravagant. Aber wohl im Rahmen des möglichen, in gewissen Preisklassen. Casey wusste nicht warum, vielleicht lag es einfach an den Ereignissen der letzten Tage, oder einfach am beruhigenden Gefühl das er gerade verspürte, aber er hatte kein Problem damit. Was bedeutet es schon, hier und jetzt? Sie ließen sich eine Weile lang treiben, die Geräuschkulisse des Waldes, jetzt ohne den Wasserfall, war überall um sie herum allgegenwärtig.

    "Weißt du, für mich eigentlich auch"
    , begann Casey. "Also nicht das jemand auf mich wartete, aber der ganze Flug hier war quasi schon Teil einer Undercover-Reportage. Ging um diese alberne Goth-Göre, du weißt schon, die Pazifistin. Hat recht einflussreiche Eltern, verwickelt in einen recht großen Polit-Skandal, oder so die Gerüchte. Nichts unübliches, in meiner Arbeit."

    Er wusste nicht, warum er ihr das alles schilderte, aber es fühlte sich einfach gut an, mit jemanden reden zu können.

    "Vielleicht sollte ich es auch positiv sehen. Der Fund eines geheimen Labors irgendwo im Atlantik dürfte auch ne gute Geschichte abgeben. Dazu noch irgendwelche Wilde die Leichen stehlen und alles entdeckt vom furchtlosen Reporter Casey Meier!"


    "Oder wir werden alle Teil eines Ritual-Opfers.."


    "Immer so hoffnungslos optimistisch?"


    "Logo. Komm, lass uns ans Ufer gehen. Wärmer wirds ohne Wasserfall auch nicht. Also?"


    "Hmm? Achso, sorry"
    Er ließ ihre Hand los und folgte ihr Richtung Ufer.

    Geändert von Mivey (20.05.2016 um 21:35 Uhr)

  10. #10
    Zoe blickte dorthin, wo vorhin einmal der Wasserfall gewesen war. Vielleicht konnte man ja von unten irgendetwas erkennen, was Aufschluss darüber gab, was dafür gesorgt hatte, dass das Wasser auf einmal gestoppt hatte, herunterzufallen. Von hier unten konnte sie es allerdings nicht sehen, es sah nur so aus, als würde der Bach kein Wasser führen. Auch der Bach hier im Tal führte langsam immer weniger Wasser, was auch nicht weiter verwunderlich war, immerhin kam kein Wasser mehr nach.

    Er rüttelte am Gitter, aber es ließ sich definitiv ohne Werkzeug nicht von der Wand entfernen. Es befand sich direkt unterhalb der Decke, ein wenig kühle Luft kam ihm entgegen. Ross schnaubte ein wenig verärgert. Es war zudem noch so in die Wand eingefügt, dass er keinerlei Möglichkeit sah, es irgendwie abzudecken. Er nahm also einen leichten Atemzug der Luft aus der Lüftung ein - roch daran, versuchte auszumachen, ob irgendetwas faul daran war. Zumindest schien die Luft nicht besonders staubig zu sein - dieser staubige Geruch musste wohl von der eindrucksvollen Menge Staub im Raum kommen. Es war schwer zu sagen, ob da wirklich etwas in der Luft lag, Ross meinte zumindest leicht einen seltsamen Geruch wahrzunehmen, aber wer konnte schon sagen, ob er sich das nicht einbildete? Schließlich war er ja mit der Erwartung herangegangen, dass irgendetwas nicht stimmte ...

  11. #11
    Nach der schieren Überraschung bezüglich des versiegenden Wasserfalls folgte doch ein kleiner, innerer Hochmoment, als Ross sie darüber aufklärte, dass die Waffe nun tatsächlich bei ihm war. Noch besser: Selbst wenn er gewollt hätte - und Brittney blieb dabei, das er nach ihr selbst wohl der Letzte war, dem sie das zutraute - hätte er sie jetzt nicht ohne Weiteres benutzen können. Und irgendwie ehrte sie sogar, dass sie Geheimniswahrerin dieses Deals war, von dem sonst nur die beiden wussten. Das musste heißen, das auch der Geschäftsmann ihr vertraute. Und wie oft tat das schon jemand?

    "Darf ich dich auch boxen, wenn du paranoid wirst?", fragte sie mit einem ironischen Grinsen nach, als er den Schreibtisch verschoben hatte und nun zum kleinen Lüftungsschacht hinaufstieg. Sie glaubte nicht an irgendein... an was glaubte er eigentlich? Jedenfalls glaubte sie nicht daran, dass irgendwas die Leute hier beeinflusste. Es waren die Abgründe der Menschen selbst, die sie so handeln ließen, wie sie es hier zum Teil getan haben. Dass er das nicht in Betracht zog - oder zumindest nach einer anderen Alternative suchte - ehrte den Reichen wohl. Aber es gab ihm nicht Recht.

    Trotz der nicht vorhandene Skepsis sah sie dann doch unwillkürlich in Richtung Ross, als dieser seine Nase nah an das Loch steckte. Ein kurzer Moment der Anspannung, dann schien es Entwarnung zu geben. Er zuckte nur mit den Achseln. Eine wohl zu harmlose Geste, um von was auch immer getriggert worden zu sein. "Jo, Rossie. Ich geh mal eben nach draußen, mir den Wasserfall anschauen." Sie wusste nicht mal genau, warum sie das Gefühl hatte, ihm Bericht erstatten zu müssen. Aber so fragte er sich gleich nicht, wo sie war... wenn er sich sowas überhaupt fragen würde.

    Draußen angekommen stieg sie ins nun ruhigere Wasser, kurz seufzend, da ihre Kleidung gerade im Begriff war, wenigstens wieder etwas trocken zu werden. Beim erstmaligen Hineinsteigen hatte sie darüber nachgedacht, sich zu entkleiden, wie es andere vor ihr getan haben. Aber in Anbetracht von Leuten wie Casey schien sowas ja keine gute Idee zu sein, auch wenn der sich gerade auf dem Weg zum Ufer befand und dabei bemerkenswert ruhig und freundlich mit der Frau redete, die er vor ein paar Minuten noch angegriffen hatte. Auch Sam, der sich da ja wohl irgendetwas in den Kopf gesetzt zu haben schien, musste sie einen solchen Anblick nicht bieten. Und überhaupt war sie keine Bree und auch keine Zoe. Es musste sich ja nicht jeder wohl dabei fühlen, vor einer Horde Halbverrückter blank zu ziehen.

    Die 19-Jährige blieb nahe des Höhleneingangs im Wasser stehen und suchte vorerst mit den Augen die Felswand ab, an der zuvor noch der Wasserfall niedergesaust war. Vielleicht offenbarte eben diese Wand ja nun etwas, das man mit der Menge an fließendem Wasser davor nicht hat sehen können. Wenn sie dabei nichts entdeckte, würde sie sich kletternderweise hoch wagen.

  12. #12
    "Um ehrlich zu sein, ich bin technisch gesehen noch keine wirkliche Prostituierte. Escort. Was auch immer. Ich war gerade unterwegs zu meinem ersten Job, bei dem ich nicht einfach nackt zuhause rumhocken kann."
    "Und da schicken die dich einfach so über den Atlantik, wenn das dein erster richtiger Job ist? Ist das nicht ein Sicherheitsrisiko?"
    "Meine Agentur fand das auch nicht so klasse. Aber der Typ hatte wohl durchschlagende..."
    "...Argumente?"
    "Argumente."

    Zoe nickte und widerstand dem Impuls, seine Hand wieder zu nehmen. Stattdessen blickte sie Casey für ihre Verhältnisse fast schon scheu von der Seite an. Er erwiderte den Blick und lächelte sie an. Es war einfach... schön. Sie waren wieder am Ufer angekommen und irgendetwas in Zoe schrie danach, sich ihr Kleid zu schnappen und überzuziehen. Stattdessen schlang sie einfach einen Arm um ihre Brüste, um wenigstens das offensichtlichste zu verdecken. Wo kam das denn jetzt her? Zoe war massiv verwirrt. Deswegen redete sie einfach weiter wie der Wasserfall, der seinen Dienst nicht mehr tat.

    "Eigentlich habe ich bisher nur Cam-Sex gemacht. Also zuhause rumgesessen, mit den Typen gechattet, die mich sehen wollten, und das wars eigentlich. Viele wollten einfach nur das Gefühl haben, nicht allein zu sein. Und naja, Brüste helfen auch immer. Und gelegentlich habe ich halt so getan, als würde ich voll auf deren schmierige Nachrichten abgehen. Wobei, manche Sachen waren schon wirklich schön...ähm...wie auch immer..."
    "Und das hat funktioniert? So geldtechnisch?"
    "Du wirst es kaum glauben, aber da gab es irgendsoeinen stinkreichen Ami, Anwalt oder sowas, keine Ahnung, der hat jeden Monat Tausende bei mir gelassen. einfach nur, um mir beim Cornflakes essen und Netflix schauen zuzuschauen. Der war zwischendrin ziemlich creepy, aber damit muss man rechnen. Und von dem Geld habe ich natürlich bei weitem nicht alles gesehen."
    "Ein Amerikaner?"
    "Ja, ich hab irgendwann angefangen, auf englisch zu camen. Größere Userbase und all das. Und irgendwie stand der Typ wohl auf junge Studentinnen, hat sich dadurch wohl jünger gefühlt oder so. Hatte drei Kinder und 'ne Ehe mit einer fürchterlichen Schreckschraube, hat sich ziemlich in mich verknallt."

    Sie zuckte mit den Schultern.

    "Aber für die Miete hat das nicht gereicht besonders nicht, nachdem...nachdem... naja, es hat halt nicht gereicht. Deswegen dachte ich mir irgendwann... naja, warum nicht mein Hobby zum Beruf machen?"
    "Und jetzt bist du hier."
    "Und jetzt bin ich hier."

    Sie blickte ihn wieder an und schenkte ihm ein Lächeln, das er erwiderte und sie damit fast schweben ließ. Um Himmels Willen, Zoe, du wirst dich doch wohl nicht...! Ihre Schritte lenkten sie über die Wiese direkt zu der Wand, an der heute schon Rich und Fabian gescheitert waren. Von da oben müsste man doch...! Sie liefen wortlos nebeneinander her, aber es war keine unangenehme Stille, die Zoe normalerweise sofort mit wildem Geblubber gefüllt hätte. Im Gegenteil, Zoe fühlte sich tatsächlich gerade sehr wohl - und das trotz seines Ausbruchs in der Höhle.

    Sie waren schließlich an der Steinwand angekommen und starrten an ihr nach oben. Die Kletterausrüstung von Fabian lag achtlos zwischen ein paar Steinen. Zoe bückte sich und irgendwie war es ihr fast unangenehm, nur ein Höschen zu tragen. Irgendetwas war WIRKLICH merkwürdig.

    "Bist du auch neugierig, warum der Wasserfall nicht mehr fällt?"
    "Willst du wirklich...?
    "Aw, machst du dir etwa Sorgen?"
    "Ich... Ja. Mache ich."

    Als Casey den Kopf drehte, blickte er in zwei tellergroße grüne Augen, die weit aufgerissen waren vor Schock. Zoe hatte beim besten Willen nicht mit dieser Reaktion gerechnet und schien kurz komplett aus der Bahn geworfen. Aber dann fing sie sich wieder, räusperte sich kurz und griff den Kletterhaken etwas fester. Sie würde alleine nach oben klettern und schauen, was den Wasserfall blockierte und sich allgemein einmal umschauen.

    "Na dann, hoffen wir das Beste."

    Sie war auf halben Weg nach oben, als ihr Geist damit fertig war, in Caseys Augen zu starren und ihr eine äußerst dringende Information übermittelte.

    Verdammt.
    Ich hab mich verknallt.

  13. #13
    "Alter...", grinste Richard in Ikers Richtung. "Was hat diese Felswand, was ich nicht habe, dass da wirklich jeder drauf rumklettern wollen tut?"
    Iker wirkte unangenehm berührt und blickte zur Seite, als Rich ihm jedoch gönnerhaft auf die Schulter hieb, siegte ein bisschen die Neugier.
    "Sag mal, bist du nicht irgendwie eifersüchtig? Du und Zoe, ihr habt auch recht vertraut gewirkt?"

    Rich' Miene verdüsterte sich kurz als hätte der Junge einen wunden Punkt getroffen, doch dann winkte er ab, räusperte sich kurz und meinte: "Alter, wenn du erst Mal in meinem Alter bist, Alter, dann hast du ganz andere Frauengeschichten am Start und am Laufen. Außerdem habe ich mit der "wettenDammen"-Welt" - er sprach es tatsächlich so aus - "...ganz andere Sorgen und Probleme. Und das nicht nur auf der Insel, Alter."
    Sein letzter Satz kam leise gesprochen, fast wie mehr zu sich selbst und mit einer ungewohnten Prise an Bitterkeit, dabei natürlich auf jenen "riesigen" Alterunterschied aufmerksam machen der Jugendlichen in diesem Alter die Welt bedeutete.

    "Egal Mann.", hellte sich sein Gesicht dann aber schnell wieder auf, "hast du Lust, ne Runde Babewatch zu spielen?"
    "Was ist Babewatch?"
    "So hieß eine Fernsehserie über Rettungsschwimmer, kam vor Urzeiten im TV. Jedenfalls gab es davon einen Porno. Und von dem Porno die Parodie und davon den Porno, den habe ich mir mal reingezogen. Mit Spermela Anderson!"
    Er grinste. "Außerdem sollten wir uns bereithalten, bis jetzt sind alle bis auf Low-Ping an der Wand abgestürzt und ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Wenn dich der Sturz nicht killt, dann macht das Piratencaptain Sam Kaktus, der unten auf dich lauert, um dir Einen zu verpassen."

    Iker sah aus, als würde er sich himmliche Ruhe ersehen, fast so als wäre es zum Fremdschämen, dem dämlich plappernden Sportler weiter zuhören zu müssen. Trotzdem hatte er nicht Unrecht - das Klettern war gefährlich und sich zur Hilfe bereitzuhalten, konnte nicht verkehrt sein. Also nickte er dem plappernden Sportler zu.

    "Komm, gehen wir ein paar Möpse retten.", lachte Rich und gab dem jungen Mann nochmal einen ordentlichen Schulterklopfer. Im Wasser des Sees schwimmend, prustend, ob der Kälte die noch immer im Wasser vorherrschte, hielten sie auf Casey zu, der Zoe sorgenvoll und überrascht hinterher blickte.
    "Hey Spacey-Casey, willst du deine deutsche Perle wirklich alleine klettern lassen?", grinste er in seine Richung und gab ihm den Daumen nach oben. Als er Zoes Blick fing, der erst fest in den schönen Augen des Reporters wie verankert zu sein schien, ihn dann aber doch streifte, nickte er ihr zu, als wollte er ihr sagen, dass sie im Falle eines Absturzes hier waren.

    Dann schwamm er wieder ein paar Meter in den See, so dass er sowohl Zoe als auch Brix im Blick haben konnte, obschon Brix ja mehr in Richtung Höhleneingang kletterte, während Zoe sich mehr an der Wand versuchte.

    "Hey Alter...", grinste er in Ikers Richtung, "...willst mal seh'n wie Brix wie ne Spinne in Sekunden oben ist?"
    Ohne eine Antwort abzuwarten, mit den Füßen im Wasser strampelnd, formte er die Hände zu einem Trichter und rief in Richtung Brix: "Hey BRITTANEY, keine Sorge! Wenn du abstürzen tust, rette ich dich!!"

    Von ihr kam nur ein Mittelfinger...
    Doch noch hatte die junge Goth auch nicht zu klettern begonnen, sondern schien die Felswand des Wasserfalls abzusuchen. Sollte sie jedoch den Aufstieg wagen, wollte Richard bereit sein und hoffte, dass Iker ihm helfen würde.


    Und so machten sich die Beiden bereit, um etwaige Abstürzende, also im Moment Brix und Zoe, vielleicht später noch Casey, schnell aus dem Wasser zu fischen und zu umsorgen, um durch den Absturz verursachte Mali zu minimieren oder zu negieren.

    Geändert von Daen vom Clan (21.05.2016 um 10:05 Uhr)

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