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Thema: [Gestrandet] - Episode 2 - Verschwunden (Tag 2)

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Rich hatte sich ächzend und keuchend durch die Ruine des Flugzeugbauches geschoben, war unter Stühlen hindurch gekrochen und dabei schwarzverkrusteten, verbrannten, spitzen und scharfen Metallteilen ausgewichen. Doch egal wie sehr er sich anstrengte, egal wie sehr er sich abmühte, seine Suche war nicht von Erfolg gekrönt und murrend und maulig schob er sich wieder aus dem stählernen Loch.
    Kopf voran erinnerte er an eine Nacktschnecke, die aus einem fauligen Höhlenloch gekrochen kam.
    Geschickt rollte er sich ab, begleitet von kleinem Knarzen des stählernen Leibes und schlug einen Purzelbaum auf dem weichen, warmen Sand.

    Und dann sah er auch schon Bree aufgeregt auf ihn zukommen, ein wenig mit den Armen wedelnd und dahinter Val und Sam, dessen kleiner Kaktus ihm fröhlich zu zuwinken schien, als er Hackengas gebend auf ihn zugeeilt kam, die Kleidung, die sie ihm vorher auf den Unterleib geworfen hatten, in den Händen wie eine Flagge schwenkend.
    "Mann, die freuen sich ja wirklich mich zu sehen...", grinste er und beeilte sich, aufzustehen, was ihm - so sportlich wie er war - auch schnell und agil gelang.

    Endlich waren sie bei ihm angekommen und wirkten panisch bis alarmiert. Dem jungen Sportler war klar, dass sie solche Gesichter machten, weil sie enttäuscht waren, dass er nichts gefunden hatte, also hob er entschuldigend die Arme und grinste sein spitzbübisches Grinsen.
    "Nichts zu find...", fing er an, doch Bree unterbrach ihn sofort und warf sich ihm an den Hals, umarmte ihn stürmisch und ließ dann ab von ihm.
    "Wow...", lachte Richard, der nicht wusste, wie ihm geschah, auch Val nickte ihm zu, keinen Deut außer Atem, trotz des Sprints und mit einer gehörigen Portion Erleichterung.
    "Sam, man sieht deinen Kaktus.", sagte Richard murrend und es schallte ihm dreifach entgegen:
    "Catus."
    "Catus."
    "Catus."
    "ICH WEISS, aber man sieht ihn trotzdem...".
    Dann wurde der Sportler wieder ernst. "Aber hey, warum die Aufregung?"
    Bree, deren Sorge sich nun wieder in die von ihr gewohnte fröhliche Lässigkeit wandelte, wollte gerade zu reden beginnen, als Sam ihr zuvorkam:
    "Das ganze Flugzeug ist eine Todesfalle! Durch den Sturm kann es jeden Moment zusammenkrachen und wer sich dann darin befindet, der ist so gut wie tot."
    Richard lachte laut und selbstsicher, nicht böse oder verletzend, mehr - nun ja - selbstbewusst und arrogant.

    "Das Ding da? Flugi und ich sind auf Du und Du. Und dich war grade drin, das Ding ist stabil wie eh und je.", sagte er hieb heftig mit der flachen Hand auf das Metall des Rumpfes, was das ganze Flugzeug zittern ließ.
    "Seht ihr? Stabil wie eine Defense-Line der fucking Hornets.", lachte er und trat nun mehrfach gegen den Stahl.

    Sam, Bree und Val waren ein paar Schritte rückwärts gegangen und blickten auf den bebenden, knirschenden stählernen Leib, der jedoch keine Anstalten machte, in sich zusammenzufallen oder sich gar in eine Todesfalle zu verwandeln.

    Lässig und provokant lehnte sich Richard nun mit verschränkten Armen gegen den metallernen Gefährten, der sie hierher gebracht hatte und lachte fröhlich, eine Spur Spott in der Stimme.
    "Kommst du dir nicht langsam doof vor, immer Unrecht zu haben, Alter?"

    Sam atmete einmal laut aus und schlug die Augen nieder und resignierte.

    In diesem Moment gab es einen ENORMEN Knall, ein dumpfes Rütteln und wie die qualvollen Schreie eines waidwunden Wals stürzte das Flugzeug von oben in sich zusammen, begrub den Passagierraum unter Tonnen von Stahl und Blech und wirkte nun wie eine Badewanne aus Schrott.

    Richard hatte sich kalkweiß mit einem Hechtsprung aus der Gefahrenzone begeben und zu seinen Mitgestrandeten aufgeholt, als sie nun aus sicherer Entfernung das endgültige, metallkreischende Kollabieren des Flugszeugs beobachteten.

    "Wow...", entfuhr es Richard und Sam gleichzeitig, seltsam unisono.
    Bree kniff die Augen zusammen und schlug Richard schmerzhaft tadlend auf den Hinterkopf. Nun war es an Richard, doof aus der Wäsche zu schauen.

    "Was ne kack Insel...", polterte dann der junge Schüler plötzlich los und trat wütend in den Sand.
    "Erst der Absturz, dann wärst du fast draufgegangen, Bree, dann der dämliche...kack...mistige KACKSEE, dann die nervige Brix, und dann...und dann dieser dämliche Feuermann!", wieder trat er in den See, von hinten kam ein "FeuerWEHRmann...!", doch Richard schimpfte murrend weiter. "Und dann dieser kackdämliche Schlag ins Gesicht, und dann läuft mir ständig ein Pimmel über den Weg, und dann... und dann... AAARGH!"
    Er trat wütend gegen einen Baum.

    "Warum kann auf dieser kack Insel nicht mal eine halbnacke, wunderschöne Frau aus dem Busch stürmen und sowas sagen wie: Rich, ich will was von dir! GNAAAAH!"

    In diesem Moment kam Zoe halbnackt aus dem Busch gestürmt, die die Strecke in Bestzeit gelaufen war. Schweiß von der Anstrengung ließ ihren Körper glänzen und sie schien ein wenig außer Atem, als sie ihren Blick auf Richard heftete und sich die Augen verengten.
    Atemlos, wie nach unendlich langem und wildem Liebesspiel sagte sie: "Rich, ich brauch was von dir."

    Richard grinste. "Danke, ehm, Insel!"

    Geändert von Daen vom Clan (17.05.2016 um 14:41 Uhr)

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