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Thema: [Gestrandet] - Episode 2 - Verschwunden (Tag 2)

Baum-Darstellung

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  1. #26
    Ein seichter Schleier lag vor den mehr als halb verschlossenen Augen der 19-Jährigen, am ehesten wohl hervorgerufen durch eine Mischung aus der zurückliegenden, traumlosen Ohnmacht und dem verwischten Make-Up, das längst nicht mehr den ursprünglichen Zweck erfüllte.

    "Shit" Es war nur eine Lippenbewegung, ein leises Hauchen.

    Die Bassistin fühlte sich, als hätte ihr jemand mitten in die Fresse gehauen. Nicht, dass ihr Gesicht schmerzte, doch so ausgeknockt war sie sich bisher nur das eine Mal vorgekommen, als sie im Zuge der einzigen Schlägerei ihres bisherigen Lebens den Kürzeren zog.

    Erst als ihre Augen sich ein mal weiter öffneten - nur um schnell wieder vor der hellen Sonne zu flüchten, die vom Wasser noch glänzender und beißender reflektiert wurde - kam so langsam alles zurück. Eine Welle an Enttäuschung - das war es wohl am ehesten - übermannte sie. Sie war nach dem Flugzeugabsturz auf einer Insel gelandet und zuletzt beim Streit mit Dick umgekippt. Wie peinlich. Nicht die Sache an sich; auch, wenn ihr so etwas bisher noch nicht passiert war, schämte sie sich nicht dafür. Doch vermutlich hatte Richard sie zurück getragen. Und das war nun wirklich nicht cool.

    Das zweite Augenöffnen war mindestens genau so unangenehm wie das erste. Doch sie erhöhte schließlich die Frequenz und konnte nach und nach mehr Umrisse erkennen.

    "Sie wacht auf", hörte Brittney eine bekannte Stimme aus nächster Nähe. Quasi über ihr. Sie wollte zu einem schlagfertigen Spruch ansetzen, doch er kam einfach nicht raus. Weitere Stimmen gesellten sich zur ersten, doch gebührten diese nicht ihr. Es war als würde man sich streiten. Hatte sie mit ihrer Tirade von vorhin etwa doch eine Diskussion angestoßen?

    Brix bemerkte, dass ihr tatsächlich nichts wirklich weh tat. Da war das enorm flaue Gefühl im Magen - kein Wunder, hatte sie doch Ewigkeiten nichts gegessen -, doch kein Schmerz am Hinterkopf, wo sie ihn eigentlich vermutet hätte. Sie war wohl glücklich und weich gefallen oder wurde von Dick aufgefangen. Sie zog die erste Variante vor.

    Wenn die Bewusstlosigkeit etwas Gutes hatte, dann wohl am ehesten, dass ihre Wut vorerst verbannt war. Jetzt, wo so ein Urtrieb wie Hunger vordergründig war, war alles andere eben auch erst mal egal.

    "H-habt ihr was zu fressen?", fragte sie in Richtung des blonden Mannes, der in der Zwischenzeit wohl sein teures Sakko ausgezogen hatte. Die ungewöhnlich weich Liegende sah ihn jetzt an, ohne weiter groß blinzeln zu müssen. Ihre Grundsätze würde sie dennoch nicht verraten: ""Nichts Tierisches!"

    Geändert von MeTa (12.05.2016 um 13:42 Uhr)

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