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Thema: [Gestrandet] - Episode 2 - Verschwunden (Tag 2)

  1. #161
    Ross hatte Brix absichtlich nirgends unterbrochen, obwohl es einiges zum Einhaken gegeben hätte. Aber man merkte nicht nur, dass sie etwas Zeit zum Warmwerden brauchte, sondern dass ihre Ansicht eben aus vielen Facetten bestand.
    Mit Geschäftspartnern war das ziemlich ähnlich und wenn man nur lange genug still war, wenn eine Verhandlung begann, kriegte man meist mehr von ihren Absichten und Gründen mit, als denen vielleicht lieb war. Nur dass er hier bei dem Mädchen nicht das Bedürfnis hatte, ihre Worte auseinanderzunehmen und für seinen eigenen Vorteil zu nutzen.
    "Aber... man verteidigt sich nicht mit Angriff. Zumindest nicht außerhalb von Football."
    "Hm." Nachdenklich ließ Ross seinen Kaugummi in seinem Mund herumwandern. Aus dem Augenwinkel fiel ihm auf, dass Rich mit den anderen zurückkam und er wunderte sich kurz. Wie waren denn Zoe und Iker zu denen gekommen?
    Egal, Brix wartete offensichtlich auf eine Antwort und er wollte ihr nicht wieder das Gefühl geben, sie nicht ernst zu nehmen.

    "Erst einmal kann man eine Pistole ja wohl so verbergen, dass sie nicht gleich jeder Dödel, dem wir begegnen, sieht."
    Brix öffnete sofort den Mund, aber Ross hob die Hand und aus irgendeinem Grund hielt er sie wirklich davon ab, sofort zu protestieren. Er war selbst überrascht.
    "Ich weiß, das war jetzt ein willkürliches Detail aus deiner Rede, aber irgendwo muss ich anfangen. Also gut, vorrangig frage ich mich wirklich, warum du vom negativsten Fall ausgehst, wenn es um unsere Gruppe geht, aber gleichzeitig ihnen vorwirfst, paranoid zu sein. Dabei kennst du die Leute hier zumindest oberflächlich, während die Leichenverschlepper und wer auch immer eine völlige Unbekannte sind. Du hast also mehr Vertrauen in Fremde, die unsere Toten geklaut haben, als in die Menschen, die dir schon gegenüber standen?"
    Es war kein wirklicher Vorwurf in seiner Stimme, eher ein Ton der darauf schließen ließ, dass er das sogar ein bisschen faszinierend fand.
    "Darum geht es doch gar nicht so sehr.", versuchte das Mädchen sich leicht verärgert verständlicher zu machen. "Aber wenn jeder immer nur vom schlimmsten Fall ausgeht und zur Vorsicht lieber mal ein paar Waffen abgreift, kommt immer der gleiche Dreck dabei raus. Was glaubst du denn, warum der ganze Scheiß passiert, der so... passiert?" Und etwas weniger aufgeregt fügte sie hinzu: "Was kann man da anderes tun, als erst mal bei sich selbst anzufangen?"

    Ach, verdammte dimplomatische Scheiße. Ross presste die Lippen zusammen.
    "Ich sehe deinen Punkt. Ehrlich. Aber es wird definitiv nicht passieren, dass die Waffe versteckt, verbuddelt oder zerstört wird. Ich habe den anderen den Vorschlag sogar gemacht - obwohl ich selbst nicht dafür war - aber alle wollten das Teil mitnehmen. Eben, weil sie Angst haben. Und hey, im Endeffekt ist es immer dasselbe: In so einem Fall gibt man sich immer selbst den Vorrang, oder nicht? Was würdest du tun, wenn du... keine Ahnung... von den Eingeborenen gefangengenommen wirst und dem großen Inselgott geopfert werden sollst? Würdest du nicht lieber haben, dass Nova dich mit einer Pistole rettet, als blöd aus der Wäsche zu gucken, während du in die Schlucht eines Vulkans geschubst wirst?"
    "Was?", fauchte Brix nun.
    "Entschuldige, zu viele Filme."
    Ross rieb sich die Schläfe. Vermutlich konnte oder wollte Brix sich solche Szenen gar nicht lebhaft vorstellen, während in den Köpfen der anderen genau so etwas vorherrschte. Gut, vielleicht nicht die klischeehafte Seite dieser Geschichte, aber eben irgendetwas wirklich Schlimmes. Und er selbst war da auch nicht anders. Immer einen Plan für den schlechtmöglichsten Fall haben, das war wie man Dinge anging, oder?

    Das brachte ihn auf eine andere Sache, die das Mädchen gesagt hatte. Wenn der eine den anderen schon nicht völlig von seiner Ansicht überzeugen konnte - er wusste gleich, dass das hier so ein Fall von ganz entgegengesetzten Ansichten war - dann gab es vielleicht zumindest einen Kompromiss.
    "Es war aber vielleicht wirklich nicht so schlau von mir herumzuposaunen, wer die Pistole hat. Das war ja fast schon eine Einladung, um Nova wegen dem Ding zu bestürmen. Ich meine, es hat zwar kaum jemand überhaupt reagiert, aber wer weiß was in welchem Kopf herumgeistert. Und jetzt wo ich so darüber nachdenke, bin ich auch etwas überrascht, dass die Reaktionen so nichtexistent waren. Als ich von der Waffe erfahren habe, war ich echt besorgt."
    Brix sah ihn an, als würde sie kein Wort glauben.
    "Ehrlich! Aber nachdem ich hier keinerlei Verantwortung übernehmen muss habe ich mir gedacht, kann mir auch egal sein."
    Nun war sie richtiggehend entsetzt und Ross musste kurz lachen.
    "Beruhige dich, ist doch nur Spaß." So halb zumindest.

    Genau in diesem Moment preschte Rich durch den Wasserfall hervor und brüllte: "Zoe will die Tür öffnen. Mag noch Jemand reinkommen und ehm... helfen? Und wo ist der Knarrenmann?"
    Brix sah den Geschäftsmann sofort bedeutsam an und er verzog das Gesicht. Ja super, damit hatte wohl jemand alles gerade unterstrichen, was sie gesagt hatte. Ein leichtfertiger Umgang herrschte hier.
    "Also ich finde immer noch, dass Nova die beste Person ist, die die Waffe haben könnte, aber ich kann dir Folgendes anbieten: Wir versuchen sie zu überzeugen, uns abzuwechseln. Sie gibt also die Pistole hin und wieder auch mir und vielleicht noch irgendjemand anderem Vertrauenswürdigen damit nicht so richtig klar ist, wo das Ding eigentlich ist. Keiner kann es klauen, weil keiner weiß, wo genau es ist. Natürlich bleibt es damit dann auch verborgener, als wenn jemand öffentlich damit rumrennt. Und was mich angeht, ich warte gerne auf deine Erlaubnis, die Pistole einzusetzen, und wenn das nie passiert, dann passiert das eben nie."
    Er zuckte erst mit den Schultern und setzte dann ein geschäftsmäßiges Lächeln auf.
    "Das ist alles, was du von mir bekommen kannst. Ich weiß, dass das nicht ist, was du dir vorstellst, aber du musst dich fragen, ob es jemanden gibt, der dir eine bessere Lösung anbieten kann."

    Er ließ alles ein wenig sacken und legte sein Sakko wieder an den Baum. "Wenn du einverstanden bist, sollten wir los und zu den anderen gehen."
    Es kam nicht sofort eine Reaktion, aber als er sich zum Gehen wandte, folgte ihm Brix, wenn auch mit einem mürrischen Blick und einem nicht zu überhörendem Seufzen. "Na gut, lass uns gucken was die Trottel machen. Aber ich sag dir ehrlich - ich werde alles boykottieren, was mit der Waffe oder anderer Scheiße zu tun hat."
    Dann waren sie auch schon im kühlen Nass und betraten kurz darauf die Höhle.

    Geändert von Lynx (18.05.2016 um 17:21 Uhr)

  2. #162
    Zoe versuchte nun also mit dem Ohrring an der metallischen Türe etwas zu bewirken. Zunächst drückte sie den Ohrring gegen das Symbol - vielleicht würde das ja helfen. Es tat sich nichts. Dann fuhr sie damit über das Psi, auch vergeblich. Vielleicht wenn sie den Rand entlang ... nein, auch dabei ergab sich nichts. Sie merkte, dass die Luft im Raum tatsächlich noch schlechter geworden war, oder hatte sie sich vorhin nur daran gewöhnt gehabt? Ärgerlich das alles. Da war nun eine Tür und dann ließ sie sich nicht öffnen. Verärgert schlug sie gegen die Türe. Es war ein unangenehmes Geräusch, mit dem der Ohrring über die Metalloberfläche schliff, etwas, das nicht unbedingt gegen Kopfschmerzen half. Fast schon erwartete sie, dass die Türe sich nun öffnete, so war es ja oft in Filmen und Serien. Alles versucht, dann aus Ärger draufgehauen und schwupps ist die Türe offen. Nicht jedoch hier, im echten Leben. So eine Scheiße.

    Geändert von DSA-Zocker (18.05.2016 um 18:30 Uhr)

  3. #163
    So langsam hatte Fabian es raus wie er seinen Arm bewegen musste, wenn er vermeiden wollte, das ihm die Schulter weh tat. Wenn er nur etwas behutsamer machte und das Schultergelenk nicht zu weit nach hinten drehte. Naja, er hatte in der Vergangenheit schon schlimmeres als eine verletzte Schulter durchgehalten, wie sein Rücken bewies. Ausserdem würde er morgen oder spätestens in wenigen Tagen so gut wie nichts mehr davon spüren können und wieder voll beweglich sein.
    Mein Gott, was wollen die denn alle da drin? Da kann man sich doch kaum noch bewegen. fragte Fabian verwundert in die Allgemeinheit hinein. Er überlegte ob er sich nicht daran machen sollte, hinüber zu schwimmen und die Leute hinauszuscheuchen, die nur herum standen und zu sahen und einfach nur denen im Weg waren die wirklich etwas taten. Aus irgendeinem Grund liebten Menschen diese Art der Freizeitbeschäftigung. Nach kurzem hin und her überlegen entschied er sich dann für den Moment noch dagegen, da er seine Schulter noch ein klein wenig schonen wollte. Das verscheuchen würde er immernoch nachholen können.
    Und die Tatsache, das eine Pistole vorhanden war, war seiner Ansicht nach ein ziemlich zweischneidiges Schwert. Einerseits konnte sie praktisch für den Schutz sein... andererseits konnte das ziemlich kitzlig werden mit jemandem wie Sam oder allgemein, denn es ging hier eindeutig nicht mit rechten Dingen zu. Sagt mal, habt ihr ihr etwas... seltsames gesehen? fragte er hier in die Runde. Er musste einfach wissen ob noch jemand anderes etwas gesehen hatte, das nicht hier sein sollte.

    Geändert von wusch (18.05.2016 um 19:02 Uhr)

  4. #164
    Wieder zurück beim See sehe ich als erstes zu, dass ich mir meine Klamotten schnappe, mir einen Strauch suche und die Hose gegen die Boxershort tausche. Die wird jetzt beim Schwimmen zwar eh wieder nass werden, aber á la Bree und Sam einen auf skinny dipping zu machen kommt gar nicht in die Tüte. Dass ich mich binnen eines halben Tags dran gewöhnt habe, vor einem Haufen praktisch Fremder in Unterhose rumzulaufen ist schon fragwürdig genug.

    Im Wasser tauche ich wieder erstmal kurz unter. Nicht gerade die lauwarme Dusche, die ich mir sonst nach dem Training gönne, aber trotzdem ist es echt angenehm. Wenn auch schweinekalt.

    "Zoe will die Tür öffnen. Mag noch jemand reinkommen und ehm... helfen? Und wo ist der Knarrenman?"

    Das hatte ich befürchtet. Der Plan, die Existenz der Waffe erst einmal geheim zu halten, ist damit wohl endgültig vom Tisch. Vor allem aber hat das jetzt selbst Sam garantiert gehört, was mir angesichts der heutigen Vorfälle und seines immernoch reichlich merkwürdigen Verhaltens eben einige Sorgen macht.

    * * *

    In der Höhle angekommen stoße ich gerade dazu, wie Zoe erfolglos die Tür malträtiert. Puh, die Luft hier drin wird echt immer schlechter, aber es ist auch ordentlich voll mittlerweile, zumal fast zeitgleich mit mir auch Rossie und Brix ankommen.

    "Sag mal, Dick..."
    "Mh? Was gibt's, Kurzer?"
    Ich wachse noch, ja?!
    "Hab ich das richtig verstanden, dass Zoe den Ring von dir hat?"
    "Yo, den hatte ich beim Tauchen im See gefunden. wieso?"
    "Weißt du noch, wo ungefähr?"
    "Ööh... Nee du, sorry. Da irgendwo so in der Mitte? Kein Schimmer. War aber auch etwas abgelenkt, wenn du verstehst."
    Das breite Grinsen und der Seitenblick auf Zoe lässt mich da sowas ahnen... Ich kann es mir nicht ganz verkneifen, auch hin und wieder in Zoes Richtung zu schielen. Hättest du nicht irgendwas anderes anziehen können?
    ...Moment. Mir kommt die perfekte Idee für ein Friedensangebot.
    "Bin gleich wieder da!"

    * * *

    Rasch schwimme ich zurück ans Ufer, dorthin, wo ich mein T-Shirt hingelegt hatte, nachdem ich es zum Handtuch umfunktioniert hatte. Den Teil erwähne ich vielleicht lieber nicht. Mit Oberteil in der Hand mache ich mich also wieder auf den Weg zur Höhle, als ich etwa in der Mitte des Sees kurz inne halte. Hier irgendwo dürfte Dick den Ring gefunden haben...
    Ich entscheide, dass Zoe auch noch 5 Minuten wird warten können, dann tauche ich ab und schaue, ob ich irgendetwas verdächtiges auf dem Grund finden kann. Hat zwar was von der Nadel im Heuhaufen, aber einen Versuch ist es wert.

    Geändert von BDraw (18.05.2016 um 19:38 Uhr)

  5. #165
    Nova knirschte leicht mit den Zähnen.

    Sie wünscht sich gerade so sehr, dass sie einfach mit all dem Equipment hier wäre, mit dem sie sonst so arbeitete. Dann würde sie die verfluchte Türe einfach aufstemmen oder... einfach verflucht nochmal sprengen.
    Die dicker werdende Luft, das lange warten und jetzt auch noch diese Menge an Leuten die sich auf diesem dichten Raum zusammenfand.

    Ihr Schädel brummte einfach nur und sie merkte, wie sie einfach nur genervt war.

    Als Zoe dann jedoch mit diesem blöden Ohrring anfing über die Türe zu kratzen und ein schrilles, unangenehmes Geräusch erzeugte...

    ...rechte Seite, 6. Rippenbogen von unten. Er tat höllisch weh und das Pfeifen in Ihren Ohren machte sie taub.

    "RUNTER! RUNTER! ECHO AN SIERRA, ECHO AN SIERRA..."

    Sie atmete tief ein und tief wieder aus. Das dröhnen wurde lauter, der Schmerz brannte immer mehr.

    "...HORNET, WASP. KOPF. NACH. UNTEN..."

    "Gott verfluchte Scheiße, können wir bitte endlich diese scheiß Türe aufbrechen?!"

    Nova starrte mit einem wütenden Gesichtsausdruck in diese, für sie, überwältigende Masse an Gesichtern.

    "Das blöde Ding hat offensichtlich keinen Griff oder sonst irgendeine Möglichkeit es wie eine normale Türe zu öffnen. Also muss es irgendwo, irgendwie einen Schalter, Hebel oder sonstiges geben um das blöde Teil aufzumachen. Und wenn nicht, dann breche ich das Mistding mit meinen eigenen Händen auf."

    Dieser sonst so untypische Wutausbruch der sonst sonst so kühlen und kalkulierten Frau überraschte auch Nova selbst.
    Aber sie wollte weiter kommen. Sie hatte genug rumgesessen und ihr Geduldsfaden fing an zu schrumpfen.

    Geändert von Gendrek (18.05.2016 um 20:07 Uhr)

  6. #166
    "Zoe will die Tür öffnen. Mag noch Jemand reinkommen und ehm... helfen? Und wo ist der Knarrenmann?"

    Die Tür? Ich hätte angenommen, dass als allererstes der Versuch unternommen wird das Funkgerät in Gang zu setzen. Hat Rich Nova noch nicht die Batterien aus meiner Kamera gezeigt? Valentijn zog seine Kleidung - sie war gerade erst wieder halbwegs getrocknet - bis auf die Boxershorts aus und begab sich in den verborgenen Raum zu den anderen.

  7. #167
    Dafür, dass alle immer wieder betonten, wie gefährlich Sam war und dass sie ihn mit Argusaugen bewachen und keinen Moment alleine lassen würden, waren diejenigen erstaunlich schnell dabei ihn wieder Mutterseelenallein zu lassen.
    Wobei. Nicht ganz. Bree stand noch in seiner Nähe. Nicht zu nah. Aber ganz so ängstlich wie zuvor am Strand schien sie auf ihn wohl nicht mehr zu reagieren. Da fiel ihm etwas ein.

    "Ich wollt mich noch bei dir bedanken: Danke!"
    "Wofür?"

    Da war es wieder. Nicht ganz misstrauen, nicht ganz angst und noch etwas.. anderes, undefinierbares. Vorsicht? Oder einfach Anspannung? Ihre Haltung drückte aus, dass sie Sprungbereit war, aber auch, dass sie es unterdrücken wollte. Auch die Andeutung eines Lächelns war zu spüren. Vielleicht hoffte sie ihn damit zu beruhigen. Oder es entsprach einfach ihrer Natur immer und überall fröhlich zu sein und gute Laune zu verbreiten.

    "Das du mir geglaubt hast."

    Sam wusste nicht, ob es wirklich so war, oder sie sich ihre eigenen Sorgen gemacht hatte. Aber immerhin war sie nach seiner Warnung zu Rich gelaufen und hatte sich tierisch gefreut, als dieser unversehrt aus dem Wrack geklettert kam.

    "Und das du es alleine in meiner Nähe aushältst."

    Das hätte Sam definitiv nicht sagen sollen. Auch wenn es stimmte und er sich freute, dass nicht jeder ihn ängstlich, wütend oder misstrauisch ansah. Doch jetzt schaute Bree sich leicht erschrocken um. Scheinbar hatte sie garnicht realisiert, wie die anderen plötzlich davon geeilt waren, sobald sie am See ankamen und das sie nun alleine waren.
    Bevor sich jedoch wieder dieser unangenehme Ausdruck in ihre Züge schleichen konnte sagte er schnell etwas - und hoffte damit die Lage etwas zu beruhigen.

    "Vielleicht sollte ich auch mal in der Höhle nachschauen, was es da so gibt. Vielleicht können die da einen Invaliden Ver.. Querdenker gebrauchen."

    Es war als halber Scherz gemeint. Aber "Verrückt" zu sagen wäre momentan nicht unbedingt eine Glanzleistung von ihm. Er hoffte, dass Bree den Ausrutscher nicht bemerkt hatte und schaute sie mit einem schiefen, bemühten grinsen an.

    "Oder lass uns zu den Anderen rüber gehen. Ganz wie du willst."

    Unschuldige Haltung. Bedrohungsgrad minimieren. So langsam hatte Sam das drauf. Hoffte er...

    Geändert von Eddy131 (18.05.2016 um 20:12 Uhr)

  8. #168
    Amy zeigte ihm zuerst auf dem Buch was sie gefunden hatte, aber als sie seinen leeren Blick sah, zitierte sie schließlich:


    26.04.1986
    Unser Vorhaben ist.schiefgelaufen. Es haben sich unvorhergesehene Komplikationen ergeben, wir sind nicht mehr Herr der Sache.
    Mehr als die Hälfte ist tot oder schlimmer noch, (...)
    Wir müssen aufhören damit, wir müssen alle evakuieren, alle die wir noch retten können.

    Es war nicht viel, aber es klang alles andere als beruhigend. Caseys erster Gedanke war ein wissenschaftliches Experiment, schlieslich mussten diese Bücher ja wohl von einem Wissenschaftler, ob Physiker oder Biologe, hierher gebracht und gelesen worden sein. Dem Bericht nach zu schließen, der wohl der letzte Eintrag war, den Amy finden konnte, musste wohl etwas unerwartetes geschehen sein. Aber es war ja 30 Jahre her, auf sie hier und jetzt musste das wohl keine Auswirkungen haben.

    Selbst Tschernobyl ist ja heute wieder begehbar,
    murmelte Casey zu sich. Er erinnerte sich an einen Bericht aus der Ukraine, immer mehr Kinder und Jugendliche die sich einen Spaß daraus machten die verlassenen Ruinen zu besuchen.

    Es würde auch gut erklären, warum hier alles verlassen und zugesperrt ist, wohl eine Form der Quarantäne. Aber so verlassen war diese Anlage natürlich nicht. Vielleicht hat sich eine Gruppe von Ureinwohnern die verlassene Station zu eigen gemacht? Klingt etwas wild, als seriöser Journalist konnte er so eine Geschichte nicht ernst nehmen, nicht ohne handfeste Hinweise.

    So in Gedanken verloren verging etwas Zeit. Casey dachte gerade daran die Höhle zu verlassen, als Zoey mit einer ganzen Gefolgschaft zu kommen schien. Zuerst dachte sich Casey sie wäre wegen ihm gekommen, aber sie wandte ihm kaum einen Blick zu und ging schnurstracks zur Tür und ... fuchtelte mit einem Ring?

    ---

    Dann wurde Casey plötzlich schwindlig. In seinen Ohr schallte der metallische Klang des Ringes. Wieder und wieder. Es wollte nicht abklingen, er wurde mehr und mehr erregt, wollte das es aufhörte. Die Höhle schien immer enger zu werden, immer mehr Stimmen, immer mehr Geschrei.

    Warum sind wir überhaupt hier? Warum bin ich hier? Verdammt, ich hab hier nichts verloren. Und SIE! Als ob es nicht schlimm genug wär hier gestrandet zu sein, muss sich dieses ... Luder mich quälen nur um dann abzuhauen.


    Casey musste etwas tun, und vor seinen Augen wusste er auch wer an allem Schuld war.

    Er ging direkt auf Zoe zu und packte sie unwirsch an beiden Schultern.

    "Hör endlich damit auf! Zuerst hast du nichts besseres als mich zu .. verführen und nun ist das einzige was du tun kannst mit einem Schmuckstück herumspielen?! Reiß dich endlich mal zusammen, und tu was produktives. Die Tür, wir müssen da hinein."

    Sein sonst ruhiges Gemüt war komplett über den Haufen geworfen. In seinen Augen war nur ein fast schon animalischer Trieb, aller Frust den er in den letzten Tagen angesammelt hatte entlud sich in just diesem Moment, wie ein Blitzableiter auf Zoe. Casey selbst würde es selbst später nicht mehr erklären können, als sei er bloß ein Beobachter der von ES kontrolliert wurde, das Ich und Über-Ich machtlos unterworfen.

    Geändert von Mivey (18.05.2016 um 21:38 Uhr)

  9. #169
    "Gott verfluchte Scheiße, können wir bitte endlich diese scheiß Türe aufbrechen?!"

    Zoe realisierte gar nicht, was dieses Geräusch in den anderen auslößte. Sie realisierte nicht einmal, dass Nova damit sie ansprach. Auch nicht, dass der Ohrring überhaupt diesen Lärm veranstaltete. Mit derselben grimmigen Entschlossenheit, mit der sie auch schon die andere Tür bearbeitet hatte, hieb sie auf jede nur erdenkliche Weise auf die verfluchte Metalltür ein. Sie realisierte auch nicht, als Casey sich umdrehte und auf sie zugeschritten kam. Auch, als er sie erst an einer Schulter packte und herumriss, dachte sie noch nicht an die unendliche Wut in seinem Blick.

    "Hör endlich damit auf! Zuerst hast du nichts besseres zu tun, als mich zu .. verführen und nun ist das einzige was du tun kannst mit einem Schmuckstück herumspielen?! Reiß dich endlich mal zusammen, und tu was produktives."

    Zoe starrte ihn mit großen Augen an. Ihre Schultern schmerzten fürchterlich an den Stellen, an denen sich seine Finger tief in ihre Haut gruben. Aber ihre dunklen Augen waren nur fixiert auf Caseys. Er musste sehen, wie die Tränen in Zoes Augen zu schimmern begannen. Musste sehen, wie die Entschlossenheit in ihrem Blick nackter Panik wich. Erst nackter Panik und schließlich trauriger Geschlagenheit. Wie sie ihre Augen von ihm abwand und nach unten blickte, sich nicht mehr traute, ihn anzusehen oder gar anzulächeln.

    "Casey..."
    "Die Tür, wir müssen da hinein."
    "Casey... ich weiß."

    Ihre Stimme war plötzlich unendlich sanft. Wie die von einer anderen Person. Zoe hatte den Blick gesenkt und sich geschlagen gegeben. Ihre Schultern, immernoch im Klammergriff von Casey, sackten herab, Zoe wirkte plötzlich 20 Zentimenter kleiner als noch gerade eben, als sie flirtend durch die Tür kam. Klar, sie hatte keinen Blick mehr auf Casey verschwendet, aber doch nur, weil er sie auch nicht wollte, oder? Wie so viele andere. Wie sie es eigentlich verdient hatte.

    "Ich...ich dachte nur..."
    "Dann denk nicht! Du sagst doch selber, dass du das nicht kannst, also lass es doch gleich."
    "...Es...es tut mir Leid."

    Zoe zog den Kopf ein, bereit, die Strafe zu bekommen, die sie verdient hatte. So lief das doch, oder?

    "Bitte..."
    "Was, bitte?"

    Caseys giftige Worte zerrissen Zoe fast das Herz. Es tat ihr so Leid. Gerade noch wollte sie ihn anlächeln, irgendein Dummes Kompliment machen und den Tag retten, und jetzt... jetzt war das hier passiert. Wegen ihr. Es war ihre Schuld. Sie hatte ihn gereizt, er konnte nichts dafür. Es war ihre Schuld. Nicht seine.

    "Es... es... ich will nur... helfen."

    Sie befreite sich ein bisschen aus dem Griff, der sich in den wenigen Sekunden sichtlich gelockert hatte und machte ein paar Schritte rückwärts, bis sie an der Höhlenwand angekommen was. Mit zittrigen Händen tastete sie nach dem rauen Stein und ließ sich dann zu Boden sinken, das Gesicht in die Hände geborgen. Dicke Tränen liefen ihr Gesicht hinab, und es brauchte nicht einmal mehr das besorgte "Zoe?" aus irgendeiner Ecke des vollgepackten Raumes, um sie endgültig zum Schluchzen zu bewegen. Scheiss auf Würde.

  10. #170
    Iker tauchte also nun auch auf den Grund des Sees - möglicherweise hatten Rich und Zoe ja etwas übersehen. Inmitten der kleinen Fische und der Algen auf dem Seegrund war es ja auch nicht undenkbar, dass das passieren könnte. Er zog mehrere Bahnen durch den See, den Blick immer zum Boden gerichtet - aber es schien fast so, als hätten die beiden anderen tatsächlich nichts übersehen, da war sonst nichts mehr. Immerhin war er nun einige Runden getaucht und somit den Schweiß von vorhin endgültig los.

  11. #171
    "Gott verfluchte Scheiße, können wir bitte endlich diese scheiß Türe aufbrechen?!"

    Brittney warf Ross einen vielsagenden Blick zu. Ja - auch sie selbst fluchte gerne. Aber das hier klang nun nicht nach der vertrauenswürdigsten Person, die es für den Waffenbesitz geben konnte.

    Zufrieden war die 19-Jährige nicht in Gänze. Dennoch war das Gespräch mit dem Geschäftsmann eigentlich besser gelaufen als sie es sich gedacht hätte. Zumindest verstand er irgendwie ihre Sorgen. Und den Ausrutscher, die möglicherweise hier lebenden Eingeborenen als religiös fanatische, einfache und feindselige Ureinwohner zu sehen und beschreiben, verzieh sie ihm sogar. Wahrscheinlich dachten andere wirklich so. Um ihren pazifistischen Kurs unter die Leute zu bringen, musste sie die Ängste von ihnen schließlich kennen. Und das war in jedem Fall ihr Plan. Apropos Pazifismus.

    "Dann denk nicht! Du sagst doch selber, dass du das nicht kannst, also lass es doch gleich."

    Noch bevor sie sah, wie der junge blonde Kerl Zoe an - oder besser in - die Schultern griff, hörte sie mehr nebensächlich seine weinerlichen Worte. Doch erst als diese Geste hinzukam, weckte es so richtig die Aufmerksamkeit der Idealistin. Sie hasste es selbst, wenn Leute meinten, sich für sie einsetzen zu müssen - Rich war in der Hinsicht unverbesserlich -, aber das hier ging nun wirklich zu weit. Auch wenn in diesem Moment keine ernste Gefahr von ihm auszugehen schien und die ansehnliche Frau schluchzend zurückgewichen war, machte Brix einen Satz auf Casey zu.

    "Ey", fing sie an wie so oft, ließ es in diesem Fall jedoch gedrungener, bedrohlicher klingen. Natürlich hatte sie nicht vor, in irgendeiner Form körperlich aktiv zu werden. Erstens glaubte sie an so etwas nicht und zweitens hätte sie dem Deutsch-Amerikaner auch nichts entgegenzusetzen gehabt, wenngleich er selbst auch nicht physisch eindrucksvoll wirkte. "Könnt ihr Vollidioten nicht endlich damit aufhören, eure Komplexe in Gewalt zu verpacken?", zischte sie wütend und baute sich mit ihren 1,75 vor dem Journalisten auf. Natürlich sprach sie mit dem Plural auch Sam an, wenngleich sie nicht wusste, ob dieser überhaupt nah genug war, um das zu hören. Überhaupt war die Häufung an derartigen Auseinandersetzung innerhalb ihrer Gruppe ihr aber zuwider und musste so und nicht anders angeprangert werden. "Nur weil dein untergeficktes Würstchen nicht zum Schuss kommt, brauchst du hier niemanden mit deinen Spargelärmchen zum Heulen bringen, Blondie", setzte sie ihren Rant fort. "Aber hey - wenn du dich so stark fühlst, dann mach die scheiß Tür doch selbst auf! Na los!"

    Erwartungsvoll blickte die selbsternannte Rebellin den Kerl an und wartete darauf, was er tun würde. Etwas in ihr wappnete sich schon, die Arme hoch zu reißen und sich gegen ihn verteidigen zu müssen. Oder jemand anderen verteidigen zu müssen. Immerhin war sein 'Angriff' auf Zoe das einzige, was sie von ihm bisher wirklich mitbekommen hatte.

    Geändert von MeTa (19.05.2016 um 16:24 Uhr)

  12. #172
    Valentijn und Richard hatten von dem Chaos um sie herum kaum etwas mitbekommen.
    "Was ja klar, dass die Batcave nich' einfach so aufgehen tut.", maulte der Sportler enttäuscht.

    Nach dem kurzen geflirteten Intermezzo mit Zoe hatte Rich wieder wieder Val zugewandt, da er bei der Tür eh nicht helfen konnte. Val hingegen hatte sich auf das Funkgerät gestürzt und es augenscheinlich einer genaueren Untersuchung unterzogen.

    Genau wie schon Nova vor ihm fiel ihm auf, dass das Gerät an sich nur Batterien brauchte. Doch diese waren in seiner Kamera im Wrack gewesen.
    Und dann kam ein Gedanke: Der ungestüme Footballer war doch mehrfach im Flugzeug gewesen.

    "Rich!"
    "Alter?"
    "Ja, Alter."
    "Hör endlich damit auf! Zuerst hast du nichts besseres als mich zu .. verführen...", erklang es aus der anderen Ecke des Raumes und Rich musste grinsen.
    "Soll er sich doch freuen, was vom Kuchen abzubekommen.", lachte er mit eindeutiger Geste und wandte sich dann wieder Val zu.
    "Sag mal, du warst doch immer wieder im Flugzeug gewesen. Hast du dabei auch eine Kamera finden können?"
    "Öhm... klar, so ein schwarzes Teil. Mit ohne Pornos drauf? Shizzle."
    Val fiel ein Stein vom Herzen, augenscheinlich konnte man auf dieser Insel doch auf solche Mächte wie Glück hoffen.
    "Da es hier grade eh eng ist wie bei nem Kick-Off düse ich gleich mal los und hol sie dir."

    "Perfekt - mach das. Ich sage in der Zwischenzeit Nova Bescheid. Vielleicht kann sie mit den Batterien das Funkgerät wieder zum Laufen bekommen."
    Und schon flitzten die beiden Sportenthusiasten in verschiedene Ecken los. Richard würde die Batterien aus Vals Kamera holen und Val wiederum würde Nova noch einmal auf das Funkgerät ansetzen.

    Geändert von Daen vom Clan (19.05.2016 um 16:30 Uhr)

  13. #173
    "Gott verfluchte Scheiße, können wir bitte endlich diese scheiß Türe aufbrechen?!"

    Was. Zum. Teufel.

    Bitte nicht. Bitte, bitte nicht auch noch Nova. Nicht die Nova, die ich (neben Rossie) hier für einzige Person gehalten habe, die kompetent und erwachsen genug ist, das Chaos hier zu ordnen.
    "...Und wenn nicht, dann breche ich das Mistding mit meinen eigenen Händen auf."
    Ich bin fassunglos. Ich hoffe, sie meint das nicht ernst, denn das ist mit Abstand das dümmste, was ich die letzten paar Stunden gehört habe. Andererseits war das schöne an der Schweding bisher gewesen, dass sie eben selbst bei Stress ruhig und sachlich und in der Realität verankert blieb. Und jetzt haben wir den nordischen wannabe-Hulk.

    "Hör endlich damit auf!"

    Ich fahre erschrocken herum. Das ist jetzt ein Scherz, oder?
    "Zuerst hast du nichts besseres als mich zu .. verführen und nun ist das einzige was du tun kannst mit einem Schmuckstück herumspielen?! Reiß dich endlich mal zusammen, und tu was produktives. Die Tür, wir müssen da hinein."
    Casey flippt völlig aus, die arme Zoe an der Schulter gepackt - feste, fest genug, dass ihr die Tränen kommen. Was sie sagt verstehe ich zunächst nicht, da ihre Stimme, völlig untypisch, zu leise ist.

    Jetzt sitzt Zoe zusammengekauert am Rand der Höhle. Ohne groß nachzudenken (okay, das heißt: Nachdem ich mich vergewissert habe, dass Casey das Interesse an ihr verloren hat - danke an Brix an dieser Stelle) stürze ich zu Zoe.

    "Bist du okay?"
    Keine Antwort. Jedenfalls keine verbale, die Frau ist völlig durch. Mir fällt auf, dass ich immer noch das nasse Oberteil in der Hand habe.
    "Hier, nimm das..."
    *schniieeeef*
    Ugh. Naja gut, das war jetzt nicht ganz der ursprüngliche Plan, aber mein Gott. Ich hab gerade weiß Gott größere Sorgen als Zoe-Rotze an meinem Shirt. Mit einem Seufzen gucke ich mich kurz um und werfe Casey einen etwas ängstlichen Blick zu. Dann Nova. Dann Sam, der ja auch noch da ist. Fantastisch.

    Drehen die denn alle völlig durch?, denke ich, streiche Zoe über die Schulter und stehe auf, um mich Richtung Ross zu bewegen.

    Bestandsaufnahme: Ein gewalttätiger Typ mit Wahnvorstellungen. Ein scheinbar gewalttätiger Typ mit ner gespaltenen Persönlichkeit oder sowas. Und das ganze nochmal in weiblich - nicht, dass mir zwei psychopathische Männer nicht schon voll reichen würden.

    "Rossie, was zum Henker ist hier passiert? Ich war 5 Minuten draußen!"]
    "Ich kann es dir nicht sagen. Zoe hat mit diesem Ring angefangen, an der Tür zu kratzen und die Zwei sind plötzlich durchgedreht."]
    Ja super. Der verfluchte Ring, der Leute in den Wahnsinn treibt. Während ich mir ins Gedächtnis rufe, dass das hier immer noch die Realität und kein Indiana Jones-Film ist, höre ich Rossie etwas murmeln.
    "Vielleicht hatte das Mädchen doch nicht ganz Unrecht mit der Waffe..."
    Großer Gott. Die hatte ich ja völlig vergessen.

    Bestandsaufnahme, Korrektur #1: Zwei gewalttätige Psychos und eine Frau mit offenbar viel kürzerem Geduldsfaden als bisher gedacht - und einer Pistole. Gut, dass hier alles Tropfnass ist, denn ich habe bekomme gerade echt Angst. Und meine Blase ist zu voll, als dass ich garantieren kann, dass da keine ungute Kettenreaktion entsteht.

    "Ich schau nochmal nach Zoe."
    Wenigstens kann ich mir bei der Sicher sein, dass sie sich die nächsten Zehn Minuten aus Ärger raushält. Hoffe ich zumindest.

    "...Hey."
    Das Tshirt ist mittlerweile definitiv für die Wäsche. Also, war es vorher schon, aber jetzt ist zum Einen definitiv auch der Rest von Zoes Makeup runter, und ihre Nase dürfte auch langsam wieder frei sein.
    "Komm, ich glaube es wäre besser, wenn wir mal für den Augenblick hier rausgehen. Die Luft wird langsam echt schlecht, findest du nicht? Kann ja auch nur bis vor die Tür sein, aber du siehst aus, als bräuchtest du definitiv ein paar Minuten zum durchatmen."
    Und ich, um mir zu überlegen, wie wir das Problem mit dieser verfluchten Waffe in den Griff bekommen.

    Geändert von BDraw (19.05.2016 um 21:43 Uhr)

  14. #174
    Ugur macht sich einen schönen Tag am See und wartet auf den Rettungshelikopter.
    Während Rich die Steilwand herunterfällt und aufs Maul bekommt, ist er, das massive Kreuz an einen Baum gelehnt, damit beschäftigt eine (lauwarme) Dose Cherry-Coke zu trinken.
    Als Fabian die Steilwand herunterfällt, hat er bereits dazu gelernt und kühlt die Vanilla-Coke im See, während er der umherturnenden Zoe auf ihren Arsch guckt. Nice.
    Und irgendwann sind dann fast alle hinter dem Wasserfall verschwunden, als wär das hier ein Indiana-Jones-Film oder so. Die Coke Zero Dose wird zusammengedrückt und Ugur geht eine Runde schwimmen.

    Hinter dem Wasserfall angekommen hievt Ugur sich aus dem Wasser, das Rauschen lauter als die nicht EU-regulierten Chinakopfhörer, die er zusammen mit dem iPhone draußen hat liegen lassen. Je näher er dem Raum kommt, desto härter lost der Wasserfall aber gegen das allgemeine Geschrei ab. Das müsste mal wer regulieren, er zum Beispiel. Er macht einen beherzten Schritt in den Raum...

    ...oder ich werds verfickt nochmal in die Luft sprengen!!!!11

    ...und wieder kehrt. Das sind nichtmal Zoes dicke Titten wert.

    Geändert von WeTa (19.05.2016 um 20:35 Uhr)

  15. #175
    Es schien als ob sie schon seit Tagen auf dem Schlauch stünden, nicht ging mehr voran, alle Möglichkeiten schienen erschöpft. Die Frustration die Casey verspürte war in keinster Weise rational, und doch viel es ihm nicht schwer durch solche und ähnliche Überlegungen es zu rationalisieren.


    "Es... es... ich will nur... helfen."


    Doch all das brach zusammen als er die Reaktion von Zoe sah. Er hatte erwartet, dass sie ihm etwas trotzig entgegenzusetzen hatte. Oder wie schon zuvor die Situation einfach nicht ernst nehmen würde. Aber ihr Zusammenbruch riss ihn komplett aus dem Faden. Er wusste gar nicht was er sagen sollte.

    Doch er konnte kaum dem Mund aufmachen, als ihm gleich genau die Reaktion die er sich von Zoe erwartet hatte aus anderer Stelle kam:

    "Ey"Von Ihr, dem Grund warum er sich überhaupt auf genau jenem Flug befunden hatte. Brittney Roquemore, Tochter von Senator Roquemore.
    "Könnt ihr Vollidioten nicht endlich damit aufhören, eure Komplexe in Gewalt zu verpacken?", setzte ihm die für ihr Alter hoch gewachsene Teenagerin wacker entgegen. "Nur weil dein untergeficktes Würstchen nicht zum Schuss kommt, brauchst du hier niemanden mit deinen Spargelärmchen zum Heulen bringen, Blondie". "Blondie?!", murmelete Casey, komplett aus dem Konzept.
    "Aber hey - wenn du dich so stark fühlst, dann mach die scheiß Tür doch selbst auf! Na los!"


    Casey schloß seine Augen. All diese Wiederreden machten Casey nur noch frustrierter. Doch nicht weil es ihn besonders traf, sondern weil er wusste, dass das Mädchen recht hatte. Die Aktion eben war unter aller Sau. Er wusste nicht was ihn dazu getrieben hatte, und wollte auch nicht so genau darüber nachdenken. Die stickige Luft in der Höhle fiel ihm auch immer mehr und mehr auf. Alle anderen schienen auf ihn zu blicken, auch Iker, der sich gerade um Zoe kümmerte.

    "Verdammte Scheiße!",
    rief Casey auf, und machte sich auf Richtung Ausgang. Er musste weg, an die frische Luft. Irgendwas hier, irgendwas in dieser Höhle tat ihm nicht gut, und sowieso schien er nur noch mehr Ärger anzustellen als irgendwem zu helfen.

    Kurz bevor er duch die alte Holztür trat, hielt er inne und blickte in Richtung Zoe. "Es tut mir leid ...ich wollte nicht .. " Doch er konnte es nicht zu Ende bringen, und trat schließlich durch die Tür und ins erfrischende Nass, wieder mit voller Montur. Er schwamm eine Weile Richtung Ufer, blieb aber dann, wohl etwa in der Mitte des Sees, stehen und ließ sich einfach Treiben.

    Geändert von Mivey (19.05.2016 um 22:32 Uhr)

  16. #176
    "Es tut mir leid ...ich wollte nicht .. "

    Zoe blickte nach oben, aber da war Casey schon verschwunden und Zoe konnte nur noch das leise Plätschern des Wassers vernehmen, als er vermutlich wegschwamm. Sie wollte so viel zu ihm sagen. Ein Teil von ihr wollte ihn anschreien und Kontra geben, der andere wollte einfach die Zeit zurückdrehen und ihn in ihre Arme ziehen. Iker redete immernoch beruhigend auf sie ein - so beruhigend, wie es ein 15-jähriger eben zustande brachte, der anscheinend gerade auch Panik hatte. Zoe Hände gruben sich tiefer in das Shirt, das sie in ihre Händen hielt. Sie hielt sich einfach daran fest, umklammerte es und presste es an ihre Brust.

    "...oder ich werds verfickt nochmal in die Luft sprengen!!!!"

    Iker warf Nova einen weiteren panischen Blick zu und blickte dann noch einmal Zoe an.

    "Komm, ich glaube es wäre besser, wenn wir mal für den Augenblick hier rausgehen. Die Luft wird langsam echt schlecht, findest du nicht? Kann ja auch nur bis vor die Tür sein, aber du siehst aus, als bräuchtest du definitiv ein paar Minuten zum durchatmen."
    "..."

    Zoe brachte nur ein schwaches Nicken zustande. Mit zittrigen Knien stand sie auf, die Augen immernoch auf den Boden gerichtet. Iker schob sie ein bisschen vor sich her. Zoe konnte einfach niemanden ansehen, gerade in diesem Moment. Vorhin, als sie sich in Richs Armen ausgeheult hatte, hatte sie sich nicht so unendlich besiegt gefühlt. Aber dieses öffentliche Display ihres Versagens... Sie war eben doch eine Versagerin. Sie hatten alle Recht. Sie war ein Fehler.

    Iker und Zoe waren kaum aus der Tür hinaus, da ließ Zoe sich wieder gegen den kalten Stein fallen und sackte an der Höhlenwand hinab. Sie hatte das Shirt immernoch in den Händen und barg ihr Gesicht darin.

    "Vielleicht solltest du es...anziehen?"
    "...Sorry."

    Sie wusste nichteinmal, ob ihre leise Entschuldigung bei Iker ankam, oder wofür sie sich entschuldigte. Aber mit wenigen Handgriffen hatte sich Zoe in das erstuanlich gut passende Shirt geworfen und schlang ihre Arme um die Knie, während sie an der and lehnte. Ihre langen Haare verdeckten ihr Gesicht.

    In dem Moment schwang sich Rich aus dem Wasser, in der Hand ein kleines Knäuel. Auf Ikers verwirrten Blick hin ließ er Zoes kaputten BH in seiner Hand erscheinen und von seinen Fingern baumeln. Er grinste.

    "Ich war mal so frei, die Batterien in deinen BH zu packen. Polsterung und so, schützt vor Wasser. Hätte gar nicht gedacht, das du Push-Up brauchst..."
    "..."
    "....was los?"

    Im Halbdunkel hatte er anscheinend erst jetzt gesehen, dass Zoe da kauerte und weinte. Iker kniete neben ihr und tätschelte ihr ein bisschen das Knie.

    "Keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Casey ist gerade voll auf sie losgegangen, und Nova da drin rastet auch gerade aus."
    "Shit... er ist mir gerade entgegengekommen. Hätte ich ihn festhalten sollen? Kaktus-Style?"
    "Kaktu....?"
    "Die Insel macht uns alle wahnsinnig."

    Zoes Stimme gehörte immernoch nicht ihr selbst. So leise, so sanft, so unschuldig. Keine Angriffsfläche bieten. Klein machen. Sie blickte nach oben, in Richs geschocktes Gesicht, der sie jetzt schon zum zweiten Mal an diesem Tag so sah.

    "Ich meine das so. Casey... Nova... selbst Sam. Als wären sie von eienr unsichtbaren Macht gesteuert. Das macht keinen Sinn, verdammt."

    Mit der Faust haute sie schmerzhaft auf den Boden. Dann überkam sie wieder ihr Heulkrampf.

    "Hey, Saphiri?"

    Durch das Schluchzen hindurf lachte Zoe kurz auf, was ein ganz und gar undamenhaftes Geräusch zur Folge hatte.

    "Du nennst sie Saphiri?"
    "Ja, und?"
    "Ich frag ja nur. Was willst du jetzt machen?"
    "Naja, ich bring noch die Batterien in die Höhle der Bekloppten und dann komm ich wieder her, ja?"
    "...ja. Danke... Rich."

    Geändert von Caro (19.05.2016 um 23:06 Uhr)

  17. #177
    "Alter!", grinste Rich in Richtung Val.
    "Alter...", wiederholte Val seltsam müde, möglicherweise weil er den enthusiastischen und nicht sehr hellen Footballer als recht anstrengend empfand oder weil die Luft in der kleinen Höhle mittlerweile zum Schneiden dick war - und dies nicht nur atmosphären-, sondern auch harmonietechnisch.
    "Hier sind die Batterien aus deiner Cam. Wenn du Bombastic-Nova findest, kann sie uns das Funkgerät zusammenbauen und wir funken Hilfe an. Und eher als Kaktus "Ich habe kein Gewaltproblem." sagen kann, hat uns die Kavallerie hier rausgeholt. Und dann marschiert hier die 74.th Airborne ein, zusammen mit der CIA und sie nehmen die Leichenpflücker auseinander."
    Rich strahlte sein Lächeln teuer behandelter, guter Zähne und hätte fast den Daumen nach oben gegeben, sich aber dann gestentechnisch in der Darstellung eines Sturmgewehres verloren und begeistert mit einem "Ratatataatata" den Sound eines Schusswechsels wiedergegeben.

    "BÄM! Wirst sehen, Uncle Sam holt uns hier alle raus. So wie wir euch von den Hitlers befreit haben."

    Dann klopfte er Val auf die Schulter. "Haut rein und viel Glück. Ich gehe zu Zoe, sie braucht gerade ein bisschen Dick-Love."


    Dann war er wieder aus der Höhle und genoss die frische Luft, ehe er wieder zu Iker und Zoe aufschloss.
    "So Team, Taktikbesprechung. Was is'n eigentlich los?"
    Iker hatte sich dieweil um Zoe gekümmert und sie in den Arm genommen was ihr augenscheinlich sehr gut getan hatte. Dafür bekam er vom Footballspieler den unverwechselbaren, doch nicht unbedingt exklusiven, Daumen nach oben.
    "Casey hat ein bisschen die Nerven verloren und Zoe angefahren.", sagte Iker diplomatisch und Rich ließ sich neben den Beiden nieder.
    "Und weiter?"
    "Nichts weiter."
    "Oh, deswegen macht ihr so nen Aufstand?"
    Iker und Zoe blickten ihn Beide an, doch er grinste nur etwas gelassen vor sich hin.
    "Kennt ihr diese kleinen Hunde? Diese Paris-Hilton-Teile? So ein Chi-WauWau, oder wie die heißen. Jedenfalls... wenn die einen größeren Hund sehen, dann müssen die immer gleich anfangen mit Bellen. Weil sie unsicher sind und wahrscheinlich Angst vor dem großen Schatten haben. Saphiri, du bist einfach die Wucht in Tüten und ein heißes Eisen. Und du...ehm... wie sagt man... reizt nicht mit deinen Geizen."
    Er nickte sich selbst zu, während Iker und Zoe aussahen, als würden sie am liebsten so ziemlich alles verbessern, was er gerade gesagt hatte.
    "Deswegen ist er eingeschüchtert und da brennt halt schon mal die Sicherung durch."
    Er zuckte grinsend mit den Schultern. "Kann er nix für, das kommt so. Außerdem darfst du nicht vergessen, dass wir alle noch einen Flugzeugabsturz in den Knochen haben. Das ist ein Schock für alle hier, deswegen gehen sie sich auch an die Gurgel. Das ist wie inner Kabine wenn die ganze Mannschaft scheisse gespielt hat. Das is' Frust und Ärger, der muss einmal raus. So eine Angst und so'n Frust ist wie aufs Klo müssen. Wenn du zu fest drückst, dann kommt nur Scheisse raus. Zum unpassendsten Zeitpunkt."

    Die Beiden blickten ihn zweifelnd an.
    "Maaaann, ich kann mich einfach nicht so gut ausdrücken wie Brix, wenn sie dazu aufruft, die Cafeteria zu boykottieren, nur weil sie Burger aus Tieren anbieten und nicht aus Tafu fo...tra..."
    Er verzog das Gesicht und kratzte sich am Kopf.
    "Was ich einfach nur sagen will, ist, dass alle fertig sind. Und weil du, Saphiri, uns bisher so ein bisschen am Laufen gehalten hast, sind auch alle Augen auf dich gerichtet. Du bist grade der Teamkapitän. Spielt der Kapitän scheisse, spielen alle scheisse. Isso, da kannst du jeden fragen. Und alle gucken auf den Leader. Und läuft es dann kacke, so wie bei uns grade, weil wir nich' mal ne Tür aufbekommen, dann wird es auch mal laut. Das is' aber nix Schlimmes."
    Er nickte den Beiden voller Überzeugung zu.
    "Wenn man dich das erste Mal sieht, dann glaubt man halt, dass man mit dir im Team jeden Bowl gewinnt. Jetzt stellen die Leute fest, dass es halt mal ein Quarter länger dauert. Dann werden sie maulig. Aber ich sags euch - sobald die Offense wieder geschlossen auf dem Feld steht, halten alle zusammen."

    Iker hielt Zoe noch immer fest und sie schien sich langsam zu beruhigen, vielleicht sogar über seine Worte nachzudenken.
    "Nova macht grade das Funkgerät wieder heile und wahrscheinlich überzeugt Brix gerade die Tür ihren Platz zu verlassen und sich dem Widerstand gegen die Tyrannei von die Türschlössers anzuschließen. Und Amy ackert sich durch die Bücher und baut uns ne Rakete nach Hause. Sam hat seit fünf Minuten Niemand umgebracht und der dicke Taliban hat seine Dose durch. Fabian kann seine Schulter wieder bewegen und Val kennt Football. Du siehst: Alles wird gut. Und weißt du was ein cooler Teamkapitän jetzt machen würde?"
    "Wenn du jetzt 'sich nackt machen' sagst, dann springe ich von der Klippe.", sagte Zoe mit dem Anflug eines Lächelns.
    "Na gut, weißt du was ein guter Leader als Zweites machen würde: Er würde den Problemspieler her rufen und ihm sagen, dass wir heute noch gewinnen werden. Kack auf Entschuldigen, das brauchen nur Leute die Scheisse gebaut haben. Das trifft ja weder auf dich noch auf ihn zu. Wenn du ihm sorry sagst, machst du zehn Liegestützen mit Iker auf dem Rücken. Also los, Cheffe.", grinste Rich mit einer ausholenden Bewegung in Richtung des im See schwimmenden Caseys.

    Geändert von Daen vom Clan (19.05.2016 um 23:49 Uhr)

  18. #178
    Okay. Okayokayokay. Durchatmen. Er war mit lauter Verrückten auf einer Insel gestrandet, kein Grund zu Panik, heh.
    Ross hatte mit leicht geöffnetem Mund das Chaos beobachtet, das ausgebrochen war. Er wollte Brix zumurmeln, dass sie offensichtlich mehr im Recht gewesen war, als er je gedacht hätte, aber sie war schon auf und davon, um sich Casey entgegen zu stellen. Naja, musste es sich halt Iker anhören.

    Aber seltsam war es schon. Nun, wo sich der Raum langsam wieder etwas leerte, war es wieder etwas einfacher, klarer zu denken - auch wenn die Luft immer noch ekelhaft stickig war.
    Gerade Nova und Casey, die bisher eigentlich am ruhigsten gewirkt hatten, hatten die Beherrschung verloren. Hatten sie jemals den Raum verlassen, seit er hier drinnen gewesen war? Konnte die schlechte Luft sie so zermürbt haben? Immerhin, alle anderen waren zwischendurch auch mal draußen gewesen.
    Und wie war das gewesen? Amy hatte mehr aus dem Buch entziffern können, und auch wenn er es nicht genau mitbekommen hatte, war doch dort irgendwie die Rede von Komplikationen gewesen? "...wir sind nicht mehr Herr der Sache."
    Hatte Fabian nicht auch davon gesprochen, etwas Seltsames gesehen zu haben?

    "Hier sind die Batterien aus deiner Cam...", hörte Ross Rich zu Valentijn sagen, die irgendwo am Eingang der Höhle herumlungerten.
    Als der Angesprochene schließlich näher kam, folgte der Geschäftsmann ihm zu Nova.
    "Der junge Mann hier hat Batterien für dich.", nahm Ross gleich vorweg und hoffte, damit das Gemüt der Schwedin etwas zu besänftigen. Vorhin war sie so glücklich über das Funkgerät gewesen, dass es fast entzückend anzusehen gewesen war, da würde diese Nachricht ja wohl irgendwie helfen, das Folgende an sie heranzubringen. Valentijn stand ein bisschen bedröppelt daneben, demonstrierte aber die Batterien.
    "Vielleicht kannst du ja draußen schauen, ob das dann funktioniert? Hier drinnen hat so ein Ding bestimmt schlechteren Empfang, oder? Selbst wenn nicht, ich glaube du brauchst frische Luft. Hier drinnen ist es so stickig, ich glaube ernsthaft, dass dir das nicht gut tut. Casey und du wart am längsten hier drinnen."
    Er wollte der Schwedin gerne genauer erklären, dass er auf fast schon paranoide Art und Weise vermutete, der Raum hätte irgendeinen seltsamen Einfluss auf die Gemüter, aber er konnte nicht einschätzen, ob Nova in der Laune für so ein Gespräch war.
    "Um die Türe kümmern wir uns."
    Er drehte sich kurz weg und sprach zum spärlichen Rest, der noch in der Höhle war.

    "Okay, jeder der sich geistig noch fit fühlt nimmt bitte endlich dieses scheiß Bücherregal auseinander. Im übertragendem Sinn. Es ist das einzige, was wir noch nicht voll ausgeschöpft haben - sucht nach Hinweisen, nützlichen Informationen oder einem gottverdammten, versteckten Schalter!"
    Brix sah eher aus, als würde sie das Regal wirklich zerlegen wollen, aber immerhin war da ja noch Amy, auf die er eigentlich mehr zählte. Dass sie klug war, hatte sie ja schon bewiesen. Und wo war eigentlich Iker schon wieder, wenn man ihn brauchte?
    Schließlich widmete er sich wieder Nova, die bisher geschwiegen hatte.
    "Mir würde wirklich viel daran liegen, wenn du dir eine kurze Auszeit von diesem Raum gönnst. Wie gesagt, nimm Val und das Funkgerät mit, Letzteres kriegen wir durch das Wasser schon irgendwie verpackt. Ich werde hier aufpassen. Und..."
    Er warf einen kurzen Seitenblick zu Brix.
    "...vielleicht lässt du die Pistole erst mal bei mir, damit wir für den Fall der Fälle gerüstet sind. Ich will ehrlich sein, ich habe vorhin vielleicht ein bisschen zu offensichtlich allen gesagt, dass du eine Waffe hast, und möglicherweise ist es besser, wenn die Leute nicht unbedingt genau wissen, wo das Ding ist. Und wie gesagt, falls wir die Tür aufbekommen während du nicht da bist, wäre es vielleicht sicherer für uns. Also falls du meinen Vorschlag überhaupt annimmst."
    Er sah der Schwedin direkt in die Augen, um ihr zu deuten, dass da kein Misstrauen war, sondern er es schlicht und einfach wirklich für praktischer hielt. Auch wenn es nur die halbe Wahrheit war, hatte er großes Vertrauen darin, dies absolut überzeugend zu vermitteln.

    Geändert von Lynx (20.05.2016 um 09:15 Uhr)

  19. #179
    "Okay, jeder der sich geistig noch fit fühlt nimmt bitte endlich dieses scheiß Bücherregal auseinander. Im übertragendem Sinn. Es ist das einzige, was wir noch nicht voll ausgeschöpft haben - sucht nach Hinweisen, nützlichen Informationen oder einem gottverdammten, versteckten Schalter!"

    Gesagt, getan.

    Nachdem Brittney sich mit Casey auseinandergesetzt hatte und dieser davonlief - was ihr die deutlich liebere Alternative zu dem war, was sie sich bereits ausgemalt hatte -, wollte sie ihm erst hinterher hetzten, um ihn weiterhin zu konfrontieren, wo seine Reaktion ihr doch Mut gab. Und wer weiß, wo er hin gehen würde. Doch als er mit nur wenigen, leisen Worten an einer Zoe vorbei in Richtung Wasser lief und eben diese auch schon halb umsorgt wurde, gab es doch keinen wirklichen Grund. Sie musste es ja auch nicht aus ihm herauskitzeln. So durchgeknallt wie hier alle waren, schien es angebracht mal einen Gang runter zu schalten.

    So tat die 19-Jährige als würde sie nicht hören, das Ross gerade Nova vorschlug, die Waffe in seine Obhut zu bekommen. Tatsächlich hätte sie ihm für den Versuch am liebsten dankbar zugenickt. Oder zugelächelt. Wer hätte schon ahnen können, dass ausgerechnet der reiche Schnösel auf ihrer Seite sein würde? In jedem Fall gefiel es ihr besser, wenn die Ingenieurin nicht wusste, durch wen der Geschäftsmann auf die Idee gekommen war, den Besitz der Pistole zu verschieben. Und er gab ihr ja immerhin eine Aufgabe, indem er sie auf das Regal aufmerksam machte.

    So trat Brix mit den feucht am Körper klebenden Klamotten an das Regal heran und musterte es erst mal. "Hat das schon mal jemand bei Seite geschoben? Vielleicht ist dahinter ja was.", riet sie in den Raum herein. Alleine würde sie es mit Sicherheit nicht verrücken können. Deswegen begann sie fürs Erste damit, die Bücher im Schrank einzeln heraus zu ziehen, um dahinter blicken zu können oder auf diese Art einfach einen Mechanismus auszulösen. Womöglich hatte sich hier ja jemand von einem lahmen Spionagefilm inspirieren lassen. Auch schien es ihr sinnvoll, die Bücher dabei anzusehen. Vielleicht gab es ja eines, das einem verriet, wie man am besten verschlossene Türen aufbrach oder unliebsame Mitstreiter gewaltfrei loswerden konnte.[/color]

  20. #180
    Brix ging die Bücher der Reihe nach durch. Es waren größtenteils wissenschaftliche und pseudowissenschaftliche Bücher - und im mittleren Teil des Regals haufenweise dieser Bücher, die reihenweise mit zufällige wirkenden Zahlen gefüllt waren. Was auch immer das zu bedeuten hatte. Es gelang ihr absolut nicht, daraus einen Sinn zu erschließen - und genausowenig fand sie ein Buch, das nützlich wirkte. Anscheinend hatten sie dahingehend bereits alle gefunden. [Intelligenzprobe misslungen]

    Als sie auf der rechten Seite des Regals angekommen war, hatte sie immer noch nichts gefunden. Moment mal - da im Dunkeln, an der Wand, hinter den Büchern versteckt, dort befand sich doch ein Schalter! Es war ein Wunder, dass sie ihn überhaupt gefunden hatte, wirkte er doch sehr unscheinbar. Vielleicht öffnete er ja die Tür? Sie betätigte ihn. Ein wenig schwerfällig bewegte er sich in seine neue Position. Gespannt blickte sie in Richtung der Tür, die sich am anderen Ende des Raumes befand. Es tat sich ... absolut nichts. Die Tür hatte sich nicht geöffnet, das Licht war nicht ausgegangen, nicht einmal die ratternde Lüftungsanlage, die nicht viel zu bewirken schien, hatte aufgehört zu arbeiten. Wäre ja auch noch schöner gewesen. Und viel zu einfach. Trotzdem, ärgerlich war es allemal, wenn aufkommende Hoffnung so einfach zurückgeschlagen wird.

    Irgendetwas war aber seltsam. Was war es? Das war im ersten Moment gar nicht so einfach zu sagen. Dann fiel es ihr auf. Die Geräuschkulisse war anders - sie konnte plötzlich die Geräusche, die Vögel, den leichten Wind in den Bäumen und das Plätschern des Baches hören. Vorhin waren diese Geräusche doch alle vom lauten Rauschen des Wasserfalls verdrängt worden. Moment, der Wasserfall - er war nicht zu hören! Sie blickte um die Ecke, durch die Türe und tatsächlich - es tropfte nur noch leicht von oben herab, der Wasserfall war versiegt.

    Geändert von DSA-Zocker (20.05.2016 um 16:13 Uhr)

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