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Thema: [Gestrandet] - Episode 2 - Verschwunden (Tag 2)

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Rich kletterte also noch einmal ins Flugzeugwrack und suchte, ob noch irgendetwas brauchbares zu finden war - besonders in der Reihe, in der sie gesessen hatten. Doch genau wie Sam vorhin blieb auch seine Suche erfolglos - was sie nicht schon gestern gerettet hatten, war heute entweder geschmolzen oder verbrannt, oder aber durch den Regen der Nacht so durchnässt, dass nichts sinnvolles mehr zu finden war.

  2. #2
    Rich hatte sich ächzend und keuchend durch die Ruine des Flugzeugbauches geschoben, war unter Stühlen hindurch gekrochen und dabei schwarzverkrusteten, verbrannten, spitzen und scharfen Metallteilen ausgewichen. Doch egal wie sehr er sich anstrengte, egal wie sehr er sich abmühte, seine Suche war nicht von Erfolg gekrönt und murrend und maulig schob er sich wieder aus dem stählernen Loch.
    Kopf voran erinnerte er an eine Nacktschnecke, die aus einem fauligen Höhlenloch gekrochen kam.
    Geschickt rollte er sich ab, begleitet von kleinem Knarzen des stählernen Leibes und schlug einen Purzelbaum auf dem weichen, warmen Sand.

    Und dann sah er auch schon Bree aufgeregt auf ihn zukommen, ein wenig mit den Armen wedelnd und dahinter Val und Sam, dessen kleiner Kaktus ihm fröhlich zu zuwinken schien, als er Hackengas gebend auf ihn zugeeilt kam, die Kleidung, die sie ihm vorher auf den Unterleib geworfen hatten, in den Händen wie eine Flagge schwenkend.
    "Mann, die freuen sich ja wirklich mich zu sehen...", grinste er und beeilte sich, aufzustehen, was ihm - so sportlich wie er war - auch schnell und agil gelang.

    Endlich waren sie bei ihm angekommen und wirkten panisch bis alarmiert. Dem jungen Sportler war klar, dass sie solche Gesichter machten, weil sie enttäuscht waren, dass er nichts gefunden hatte, also hob er entschuldigend die Arme und grinste sein spitzbübisches Grinsen.
    "Nichts zu find...", fing er an, doch Bree unterbrach ihn sofort und warf sich ihm an den Hals, umarmte ihn stürmisch und ließ dann ab von ihm.
    "Wow...", lachte Richard, der nicht wusste, wie ihm geschah, auch Val nickte ihm zu, keinen Deut außer Atem, trotz des Sprints und mit einer gehörigen Portion Erleichterung.
    "Sam, man sieht deinen Kaktus.", sagte Richard murrend und es schallte ihm dreifach entgegen:
    "Catus."
    "Catus."
    "Catus."
    "ICH WEISS, aber man sieht ihn trotzdem...".
    Dann wurde der Sportler wieder ernst. "Aber hey, warum die Aufregung?"
    Bree, deren Sorge sich nun wieder in die von ihr gewohnte fröhliche Lässigkeit wandelte, wollte gerade zu reden beginnen, als Sam ihr zuvorkam:
    "Das ganze Flugzeug ist eine Todesfalle! Durch den Sturm kann es jeden Moment zusammenkrachen und wer sich dann darin befindet, der ist so gut wie tot."
    Richard lachte laut und selbstsicher, nicht böse oder verletzend, mehr - nun ja - selbstbewusst und arrogant.

    "Das Ding da? Flugi und ich sind auf Du und Du. Und dich war grade drin, das Ding ist stabil wie eh und je.", sagte er hieb heftig mit der flachen Hand auf das Metall des Rumpfes, was das ganze Flugzeug zittern ließ.
    "Seht ihr? Stabil wie eine Defense-Line der fucking Hornets.", lachte er und trat nun mehrfach gegen den Stahl.

    Sam, Bree und Val waren ein paar Schritte rückwärts gegangen und blickten auf den bebenden, knirschenden stählernen Leib, der jedoch keine Anstalten machte, in sich zusammenzufallen oder sich gar in eine Todesfalle zu verwandeln.

    Lässig und provokant lehnte sich Richard nun mit verschränkten Armen gegen den metallernen Gefährten, der sie hierher gebracht hatte und lachte fröhlich, eine Spur Spott in der Stimme.
    "Kommst du dir nicht langsam doof vor, immer Unrecht zu haben, Alter?"

    Sam atmete einmal laut aus und schlug die Augen nieder und resignierte.

    In diesem Moment gab es einen ENORMEN Knall, ein dumpfes Rütteln und wie die qualvollen Schreie eines waidwunden Wals stürzte das Flugzeug von oben in sich zusammen, begrub den Passagierraum unter Tonnen von Stahl und Blech und wirkte nun wie eine Badewanne aus Schrott.

    Richard hatte sich kalkweiß mit einem Hechtsprung aus der Gefahrenzone begeben und zu seinen Mitgestrandeten aufgeholt, als sie nun aus sicherer Entfernung das endgültige, metallkreischende Kollabieren des Flugszeugs beobachteten.

    "Wow...", entfuhr es Richard und Sam gleichzeitig, seltsam unisono.
    Bree kniff die Augen zusammen und schlug Richard schmerzhaft tadlend auf den Hinterkopf. Nun war es an Richard, doof aus der Wäsche zu schauen.

    "Was ne kack Insel...", polterte dann der junge Schüler plötzlich los und trat wütend in den Sand.
    "Erst der Absturz, dann wärst du fast draufgegangen, Bree, dann der dämliche...kack...mistige KACKSEE, dann die nervige Brix, und dann...und dann dieser dämliche Feuermann!", wieder trat er in den See, von hinten kam ein "FeuerWEHRmann...!", doch Richard schimpfte murrend weiter. "Und dann dieser kackdämliche Schlag ins Gesicht, und dann läuft mir ständig ein Pimmel über den Weg, und dann... und dann... AAARGH!"
    Er trat wütend gegen einen Baum.

    "Warum kann auf dieser kack Insel nicht mal eine halbnacke, wunderschöne Frau aus dem Busch stürmen und sowas sagen wie: Rich, ich will was von dir! GNAAAAH!"

    In diesem Moment kam Zoe halbnackt aus dem Busch gestürmt, die die Strecke in Bestzeit gelaufen war. Schweiß von der Anstrengung ließ ihren Körper glänzen und sie schien ein wenig außer Atem, als sie ihren Blick auf Richard heftete und sich die Augen verengten.
    Atemlos, wie nach unendlich langem und wildem Liebesspiel sagte sie: "Rich, ich brauch was von dir."

    Richard grinste. "Danke, ehm, Insel!"

    Geändert von Daen vom Clan (17.05.2016 um 15:41 Uhr)

  3. #3
    Wieder zurück beim See sehe ich als erstes zu, dass ich mir meine Klamotten schnappe, mir einen Strauch suche und die Hose gegen die Boxershort tausche. Die wird jetzt beim Schwimmen zwar eh wieder nass werden, aber á la Bree und Sam einen auf skinny dipping zu machen kommt gar nicht in die Tüte. Dass ich mich binnen eines halben Tags dran gewöhnt habe, vor einem Haufen praktisch Fremder in Unterhose rumzulaufen ist schon fragwürdig genug.

    Im Wasser tauche ich wieder erstmal kurz unter. Nicht gerade die lauwarme Dusche, die ich mir sonst nach dem Training gönne, aber trotzdem ist es echt angenehm. Wenn auch schweinekalt.

    "Zoe will die Tür öffnen. Mag noch jemand reinkommen und ehm... helfen? Und wo ist der Knarrenman?"

    Das hatte ich befürchtet. Der Plan, die Existenz der Waffe erst einmal geheim zu halten, ist damit wohl endgültig vom Tisch. Vor allem aber hat das jetzt selbst Sam garantiert gehört, was mir angesichts der heutigen Vorfälle und seines immernoch reichlich merkwürdigen Verhaltens eben einige Sorgen macht.

    * * *

    In der Höhle angekommen stoße ich gerade dazu, wie Zoe erfolglos die Tür malträtiert. Puh, die Luft hier drin wird echt immer schlechter, aber es ist auch ordentlich voll mittlerweile, zumal fast zeitgleich mit mir auch Rossie und Brix ankommen.

    "Sag mal, Dick..."
    "Mh? Was gibt's, Kurzer?"
    Ich wachse noch, ja?!
    "Hab ich das richtig verstanden, dass Zoe den Ring von dir hat?"
    "Yo, den hatte ich beim Tauchen im See gefunden. wieso?"
    "Weißt du noch, wo ungefähr?"
    "Ööh... Nee du, sorry. Da irgendwo so in der Mitte? Kein Schimmer. War aber auch etwas abgelenkt, wenn du verstehst."
    Das breite Grinsen und der Seitenblick auf Zoe lässt mich da sowas ahnen... Ich kann es mir nicht ganz verkneifen, auch hin und wieder in Zoes Richtung zu schielen. Hättest du nicht irgendwas anderes anziehen können?
    ...Moment. Mir kommt die perfekte Idee für ein Friedensangebot.
    "Bin gleich wieder da!"

    * * *

    Rasch schwimme ich zurück ans Ufer, dorthin, wo ich mein T-Shirt hingelegt hatte, nachdem ich es zum Handtuch umfunktioniert hatte. Den Teil erwähne ich vielleicht lieber nicht. Mit Oberteil in der Hand mache ich mich also wieder auf den Weg zur Höhle, als ich etwa in der Mitte des Sees kurz inne halte. Hier irgendwo dürfte Dick den Ring gefunden haben...
    Ich entscheide, dass Zoe auch noch 5 Minuten wird warten können, dann tauche ich ab und schaue, ob ich irgendetwas verdächtiges auf dem Grund finden kann. Hat zwar was von der Nadel im Heuhaufen, aber einen Versuch ist es wert.

    Geändert von BDraw (18.05.2016 um 19:38 Uhr)

  4. #4
    Nova knirschte leicht mit den Zähnen.

    Sie wünscht sich gerade so sehr, dass sie einfach mit all dem Equipment hier wäre, mit dem sie sonst so arbeitete. Dann würde sie die verfluchte Türe einfach aufstemmen oder... einfach verflucht nochmal sprengen.
    Die dicker werdende Luft, das lange warten und jetzt auch noch diese Menge an Leuten die sich auf diesem dichten Raum zusammenfand.

    Ihr Schädel brummte einfach nur und sie merkte, wie sie einfach nur genervt war.

    Als Zoe dann jedoch mit diesem blöden Ohrring anfing über die Türe zu kratzen und ein schrilles, unangenehmes Geräusch erzeugte...

    ...rechte Seite, 6. Rippenbogen von unten. Er tat höllisch weh und das Pfeifen in Ihren Ohren machte sie taub.

    "RUNTER! RUNTER! ECHO AN SIERRA, ECHO AN SIERRA..."

    Sie atmete tief ein und tief wieder aus. Das dröhnen wurde lauter, der Schmerz brannte immer mehr.

    "...HORNET, WASP. KOPF. NACH. UNTEN..."

    "Gott verfluchte Scheiße, können wir bitte endlich diese scheiß Türe aufbrechen?!"

    Nova starrte mit einem wütenden Gesichtsausdruck in diese, für sie, überwältigende Masse an Gesichtern.

    "Das blöde Ding hat offensichtlich keinen Griff oder sonst irgendeine Möglichkeit es wie eine normale Türe zu öffnen. Also muss es irgendwo, irgendwie einen Schalter, Hebel oder sonstiges geben um das blöde Teil aufzumachen. Und wenn nicht, dann breche ich das Mistding mit meinen eigenen Händen auf."

    Dieser sonst so untypische Wutausbruch der sonst sonst so kühlen und kalkulierten Frau überraschte auch Nova selbst.
    Aber sie wollte weiter kommen. Sie hatte genug rumgesessen und ihr Geduldsfaden fing an zu schrumpfen.

    Geändert von Gendrek (18.05.2016 um 20:07 Uhr)

  5. #5
    "Gott verfluchte Scheiße, können wir bitte endlich diese scheiß Türe aufbrechen?!"

    Was. Zum. Teufel.

    Bitte nicht. Bitte, bitte nicht auch noch Nova. Nicht die Nova, die ich (neben Rossie) hier für einzige Person gehalten habe, die kompetent und erwachsen genug ist, das Chaos hier zu ordnen.
    "...Und wenn nicht, dann breche ich das Mistding mit meinen eigenen Händen auf."
    Ich bin fassunglos. Ich hoffe, sie meint das nicht ernst, denn das ist mit Abstand das dümmste, was ich die letzten paar Stunden gehört habe. Andererseits war das schöne an der Schweding bisher gewesen, dass sie eben selbst bei Stress ruhig und sachlich und in der Realität verankert blieb. Und jetzt haben wir den nordischen wannabe-Hulk.

    "Hör endlich damit auf!"

    Ich fahre erschrocken herum. Das ist jetzt ein Scherz, oder?
    "Zuerst hast du nichts besseres als mich zu .. verführen und nun ist das einzige was du tun kannst mit einem Schmuckstück herumspielen?! Reiß dich endlich mal zusammen, und tu was produktives. Die Tür, wir müssen da hinein."
    Casey flippt völlig aus, die arme Zoe an der Schulter gepackt - feste, fest genug, dass ihr die Tränen kommen. Was sie sagt verstehe ich zunächst nicht, da ihre Stimme, völlig untypisch, zu leise ist.

    Jetzt sitzt Zoe zusammengekauert am Rand der Höhle. Ohne groß nachzudenken (okay, das heißt: Nachdem ich mich vergewissert habe, dass Casey das Interesse an ihr verloren hat - danke an Brix an dieser Stelle) stürze ich zu Zoe.

    "Bist du okay?"
    Keine Antwort. Jedenfalls keine verbale, die Frau ist völlig durch. Mir fällt auf, dass ich immer noch das nasse Oberteil in der Hand habe.
    "Hier, nimm das..."
    *schniieeeef*
    Ugh. Naja gut, das war jetzt nicht ganz der ursprüngliche Plan, aber mein Gott. Ich hab gerade weiß Gott größere Sorgen als Zoe-Rotze an meinem Shirt. Mit einem Seufzen gucke ich mich kurz um und werfe Casey einen etwas ängstlichen Blick zu. Dann Nova. Dann Sam, der ja auch noch da ist. Fantastisch.

    Drehen die denn alle völlig durch?, denke ich, streiche Zoe über die Schulter und stehe auf, um mich Richtung Ross zu bewegen.

    Bestandsaufnahme: Ein gewalttätiger Typ mit Wahnvorstellungen. Ein scheinbar gewalttätiger Typ mit ner gespaltenen Persönlichkeit oder sowas. Und das ganze nochmal in weiblich - nicht, dass mir zwei psychopathische Männer nicht schon voll reichen würden.

    "Rossie, was zum Henker ist hier passiert? Ich war 5 Minuten draußen!"]
    "Ich kann es dir nicht sagen. Zoe hat mit diesem Ring angefangen, an der Tür zu kratzen und die Zwei sind plötzlich durchgedreht."]
    Ja super. Der verfluchte Ring, der Leute in den Wahnsinn treibt. Während ich mir ins Gedächtnis rufe, dass das hier immer noch die Realität und kein Indiana Jones-Film ist, höre ich Rossie etwas murmeln.
    "Vielleicht hatte das Mädchen doch nicht ganz Unrecht mit der Waffe..."
    Großer Gott. Die hatte ich ja völlig vergessen.

    Bestandsaufnahme, Korrektur #1: Zwei gewalttätige Psychos und eine Frau mit offenbar viel kürzerem Geduldsfaden als bisher gedacht - und einer Pistole. Gut, dass hier alles Tropfnass ist, denn ich habe bekomme gerade echt Angst. Und meine Blase ist zu voll, als dass ich garantieren kann, dass da keine ungute Kettenreaktion entsteht.

    "Ich schau nochmal nach Zoe."
    Wenigstens kann ich mir bei der Sicher sein, dass sie sich die nächsten Zehn Minuten aus Ärger raushält. Hoffe ich zumindest.

    "...Hey."
    Das Tshirt ist mittlerweile definitiv für die Wäsche. Also, war es vorher schon, aber jetzt ist zum Einen definitiv auch der Rest von Zoes Makeup runter, und ihre Nase dürfte auch langsam wieder frei sein.
    "Komm, ich glaube es wäre besser, wenn wir mal für den Augenblick hier rausgehen. Die Luft wird langsam echt schlecht, findest du nicht? Kann ja auch nur bis vor die Tür sein, aber du siehst aus, als bräuchtest du definitiv ein paar Minuten zum durchatmen."
    Und ich, um mir zu überlegen, wie wir das Problem mit dieser verfluchten Waffe in den Griff bekommen.

    Geändert von BDraw (19.05.2016 um 21:43 Uhr)

  6. #6
    Ugur macht sich einen schönen Tag am See und wartet auf den Rettungshelikopter.
    Während Rich die Steilwand herunterfällt und aufs Maul bekommt, ist er, das massive Kreuz an einen Baum gelehnt, damit beschäftigt eine (lauwarme) Dose Cherry-Coke zu trinken.
    Als Fabian die Steilwand herunterfällt, hat er bereits dazu gelernt und kühlt die Vanilla-Coke im See, während er der umherturnenden Zoe auf ihren Arsch guckt. Nice.
    Und irgendwann sind dann fast alle hinter dem Wasserfall verschwunden, als wär das hier ein Indiana-Jones-Film oder so. Die Coke Zero Dose wird zusammengedrückt und Ugur geht eine Runde schwimmen.

    Hinter dem Wasserfall angekommen hievt Ugur sich aus dem Wasser, das Rauschen lauter als die nicht EU-regulierten Chinakopfhörer, die er zusammen mit dem iPhone draußen hat liegen lassen. Je näher er dem Raum kommt, desto härter lost der Wasserfall aber gegen das allgemeine Geschrei ab. Das müsste mal wer regulieren, er zum Beispiel. Er macht einen beherzten Schritt in den Raum...

    ...oder ich werds verfickt nochmal in die Luft sprengen!!!!11

    ...und wieder kehrt. Das sind nichtmal Zoes dicke Titten wert.

    Geändert von WeTa (19.05.2016 um 20:35 Uhr)

  7. #7
    Es schien als ob sie schon seit Tagen auf dem Schlauch stünden, nicht ging mehr voran, alle Möglichkeiten schienen erschöpft. Die Frustration die Casey verspürte war in keinster Weise rational, und doch viel es ihm nicht schwer durch solche und ähnliche Überlegungen es zu rationalisieren.


    "Es... es... ich will nur... helfen."


    Doch all das brach zusammen als er die Reaktion von Zoe sah. Er hatte erwartet, dass sie ihm etwas trotzig entgegenzusetzen hatte. Oder wie schon zuvor die Situation einfach nicht ernst nehmen würde. Aber ihr Zusammenbruch riss ihn komplett aus dem Faden. Er wusste gar nicht was er sagen sollte.

    Doch er konnte kaum dem Mund aufmachen, als ihm gleich genau die Reaktion die er sich von Zoe erwartet hatte aus anderer Stelle kam:

    "Ey"Von Ihr, dem Grund warum er sich überhaupt auf genau jenem Flug befunden hatte. Brittney Roquemore, Tochter von Senator Roquemore.
    "Könnt ihr Vollidioten nicht endlich damit aufhören, eure Komplexe in Gewalt zu verpacken?", setzte ihm die für ihr Alter hoch gewachsene Teenagerin wacker entgegen. "Nur weil dein untergeficktes Würstchen nicht zum Schuss kommt, brauchst du hier niemanden mit deinen Spargelärmchen zum Heulen bringen, Blondie". "Blondie?!", murmelete Casey, komplett aus dem Konzept.
    "Aber hey - wenn du dich so stark fühlst, dann mach die scheiß Tür doch selbst auf! Na los!"


    Casey schloß seine Augen. All diese Wiederreden machten Casey nur noch frustrierter. Doch nicht weil es ihn besonders traf, sondern weil er wusste, dass das Mädchen recht hatte. Die Aktion eben war unter aller Sau. Er wusste nicht was ihn dazu getrieben hatte, und wollte auch nicht so genau darüber nachdenken. Die stickige Luft in der Höhle fiel ihm auch immer mehr und mehr auf. Alle anderen schienen auf ihn zu blicken, auch Iker, der sich gerade um Zoe kümmerte.

    "Verdammte Scheiße!",
    rief Casey auf, und machte sich auf Richtung Ausgang. Er musste weg, an die frische Luft. Irgendwas hier, irgendwas in dieser Höhle tat ihm nicht gut, und sowieso schien er nur noch mehr Ärger anzustellen als irgendwem zu helfen.

    Kurz bevor er duch die alte Holztür trat, hielt er inne und blickte in Richtung Zoe. "Es tut mir leid ...ich wollte nicht .. " Doch er konnte es nicht zu Ende bringen, und trat schließlich durch die Tür und ins erfrischende Nass, wieder mit voller Montur. Er schwamm eine Weile Richtung Ufer, blieb aber dann, wohl etwa in der Mitte des Sees, stehen und ließ sich einfach Treiben.

    Geändert von Mivey (19.05.2016 um 22:32 Uhr)

  8. #8
    "Es tut mir leid ...ich wollte nicht .. "

    Zoe blickte nach oben, aber da war Casey schon verschwunden und Zoe konnte nur noch das leise Plätschern des Wassers vernehmen, als er vermutlich wegschwamm. Sie wollte so viel zu ihm sagen. Ein Teil von ihr wollte ihn anschreien und Kontra geben, der andere wollte einfach die Zeit zurückdrehen und ihn in ihre Arme ziehen. Iker redete immernoch beruhigend auf sie ein - so beruhigend, wie es ein 15-jähriger eben zustande brachte, der anscheinend gerade auch Panik hatte. Zoe Hände gruben sich tiefer in das Shirt, das sie in ihre Händen hielt. Sie hielt sich einfach daran fest, umklammerte es und presste es an ihre Brust.

    "...oder ich werds verfickt nochmal in die Luft sprengen!!!!"

    Iker warf Nova einen weiteren panischen Blick zu und blickte dann noch einmal Zoe an.

    "Komm, ich glaube es wäre besser, wenn wir mal für den Augenblick hier rausgehen. Die Luft wird langsam echt schlecht, findest du nicht? Kann ja auch nur bis vor die Tür sein, aber du siehst aus, als bräuchtest du definitiv ein paar Minuten zum durchatmen."
    "..."

    Zoe brachte nur ein schwaches Nicken zustande. Mit zittrigen Knien stand sie auf, die Augen immernoch auf den Boden gerichtet. Iker schob sie ein bisschen vor sich her. Zoe konnte einfach niemanden ansehen, gerade in diesem Moment. Vorhin, als sie sich in Richs Armen ausgeheult hatte, hatte sie sich nicht so unendlich besiegt gefühlt. Aber dieses öffentliche Display ihres Versagens... Sie war eben doch eine Versagerin. Sie hatten alle Recht. Sie war ein Fehler.

    Iker und Zoe waren kaum aus der Tür hinaus, da ließ Zoe sich wieder gegen den kalten Stein fallen und sackte an der Höhlenwand hinab. Sie hatte das Shirt immernoch in den Händen und barg ihr Gesicht darin.

    "Vielleicht solltest du es...anziehen?"
    "...Sorry."

    Sie wusste nichteinmal, ob ihre leise Entschuldigung bei Iker ankam, oder wofür sie sich entschuldigte. Aber mit wenigen Handgriffen hatte sich Zoe in das erstuanlich gut passende Shirt geworfen und schlang ihre Arme um die Knie, während sie an der and lehnte. Ihre langen Haare verdeckten ihr Gesicht.

    In dem Moment schwang sich Rich aus dem Wasser, in der Hand ein kleines Knäuel. Auf Ikers verwirrten Blick hin ließ er Zoes kaputten BH in seiner Hand erscheinen und von seinen Fingern baumeln. Er grinste.

    "Ich war mal so frei, die Batterien in deinen BH zu packen. Polsterung und so, schützt vor Wasser. Hätte gar nicht gedacht, das du Push-Up brauchst..."
    "..."
    "....was los?"

    Im Halbdunkel hatte er anscheinend erst jetzt gesehen, dass Zoe da kauerte und weinte. Iker kniete neben ihr und tätschelte ihr ein bisschen das Knie.

    "Keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Casey ist gerade voll auf sie losgegangen, und Nova da drin rastet auch gerade aus."
    "Shit... er ist mir gerade entgegengekommen. Hätte ich ihn festhalten sollen? Kaktus-Style?"
    "Kaktu....?"
    "Die Insel macht uns alle wahnsinnig."

    Zoes Stimme gehörte immernoch nicht ihr selbst. So leise, so sanft, so unschuldig. Keine Angriffsfläche bieten. Klein machen. Sie blickte nach oben, in Richs geschocktes Gesicht, der sie jetzt schon zum zweiten Mal an diesem Tag so sah.

    "Ich meine das so. Casey... Nova... selbst Sam. Als wären sie von eienr unsichtbaren Macht gesteuert. Das macht keinen Sinn, verdammt."

    Mit der Faust haute sie schmerzhaft auf den Boden. Dann überkam sie wieder ihr Heulkrampf.

    "Hey, Saphiri?"

    Durch das Schluchzen hindurf lachte Zoe kurz auf, was ein ganz und gar undamenhaftes Geräusch zur Folge hatte.

    "Du nennst sie Saphiri?"
    "Ja, und?"
    "Ich frag ja nur. Was willst du jetzt machen?"
    "Naja, ich bring noch die Batterien in die Höhle der Bekloppten und dann komm ich wieder her, ja?"
    "...ja. Danke... Rich."

    Geändert von Caro (19.05.2016 um 23:06 Uhr)

  9. #9
    "Alter!", grinste Rich in Richtung Val.
    "Alter...", wiederholte Val seltsam müde, möglicherweise weil er den enthusiastischen und nicht sehr hellen Footballer als recht anstrengend empfand oder weil die Luft in der kleinen Höhle mittlerweile zum Schneiden dick war - und dies nicht nur atmosphären-, sondern auch harmonietechnisch.
    "Hier sind die Batterien aus deiner Cam. Wenn du Bombastic-Nova findest, kann sie uns das Funkgerät zusammenbauen und wir funken Hilfe an. Und eher als Kaktus "Ich habe kein Gewaltproblem." sagen kann, hat uns die Kavallerie hier rausgeholt. Und dann marschiert hier die 74.th Airborne ein, zusammen mit der CIA und sie nehmen die Leichenpflücker auseinander."
    Rich strahlte sein Lächeln teuer behandelter, guter Zähne und hätte fast den Daumen nach oben gegeben, sich aber dann gestentechnisch in der Darstellung eines Sturmgewehres verloren und begeistert mit einem "Ratatataatata" den Sound eines Schusswechsels wiedergegeben.

    "BÄM! Wirst sehen, Uncle Sam holt uns hier alle raus. So wie wir euch von den Hitlers befreit haben."

    Dann klopfte er Val auf die Schulter. "Haut rein und viel Glück. Ich gehe zu Zoe, sie braucht gerade ein bisschen Dick-Love."


    Dann war er wieder aus der Höhle und genoss die frische Luft, ehe er wieder zu Iker und Zoe aufschloss.
    "So Team, Taktikbesprechung. Was is'n eigentlich los?"
    Iker hatte sich dieweil um Zoe gekümmert und sie in den Arm genommen was ihr augenscheinlich sehr gut getan hatte. Dafür bekam er vom Footballspieler den unverwechselbaren, doch nicht unbedingt exklusiven, Daumen nach oben.
    "Casey hat ein bisschen die Nerven verloren und Zoe angefahren.", sagte Iker diplomatisch und Rich ließ sich neben den Beiden nieder.
    "Und weiter?"
    "Nichts weiter."
    "Oh, deswegen macht ihr so nen Aufstand?"
    Iker und Zoe blickten ihn Beide an, doch er grinste nur etwas gelassen vor sich hin.
    "Kennt ihr diese kleinen Hunde? Diese Paris-Hilton-Teile? So ein Chi-WauWau, oder wie die heißen. Jedenfalls... wenn die einen größeren Hund sehen, dann müssen die immer gleich anfangen mit Bellen. Weil sie unsicher sind und wahrscheinlich Angst vor dem großen Schatten haben. Saphiri, du bist einfach die Wucht in Tüten und ein heißes Eisen. Und du...ehm... wie sagt man... reizt nicht mit deinen Geizen."
    Er nickte sich selbst zu, während Iker und Zoe aussahen, als würden sie am liebsten so ziemlich alles verbessern, was er gerade gesagt hatte.
    "Deswegen ist er eingeschüchtert und da brennt halt schon mal die Sicherung durch."
    Er zuckte grinsend mit den Schultern. "Kann er nix für, das kommt so. Außerdem darfst du nicht vergessen, dass wir alle noch einen Flugzeugabsturz in den Knochen haben. Das ist ein Schock für alle hier, deswegen gehen sie sich auch an die Gurgel. Das ist wie inner Kabine wenn die ganze Mannschaft scheisse gespielt hat. Das is' Frust und Ärger, der muss einmal raus. So eine Angst und so'n Frust ist wie aufs Klo müssen. Wenn du zu fest drückst, dann kommt nur Scheisse raus. Zum unpassendsten Zeitpunkt."

    Die Beiden blickten ihn zweifelnd an.
    "Maaaann, ich kann mich einfach nicht so gut ausdrücken wie Brix, wenn sie dazu aufruft, die Cafeteria zu boykottieren, nur weil sie Burger aus Tieren anbieten und nicht aus Tafu fo...tra..."
    Er verzog das Gesicht und kratzte sich am Kopf.
    "Was ich einfach nur sagen will, ist, dass alle fertig sind. Und weil du, Saphiri, uns bisher so ein bisschen am Laufen gehalten hast, sind auch alle Augen auf dich gerichtet. Du bist grade der Teamkapitän. Spielt der Kapitän scheisse, spielen alle scheisse. Isso, da kannst du jeden fragen. Und alle gucken auf den Leader. Und läuft es dann kacke, so wie bei uns grade, weil wir nich' mal ne Tür aufbekommen, dann wird es auch mal laut. Das is' aber nix Schlimmes."
    Er nickte den Beiden voller Überzeugung zu.
    "Wenn man dich das erste Mal sieht, dann glaubt man halt, dass man mit dir im Team jeden Bowl gewinnt. Jetzt stellen die Leute fest, dass es halt mal ein Quarter länger dauert. Dann werden sie maulig. Aber ich sags euch - sobald die Offense wieder geschlossen auf dem Feld steht, halten alle zusammen."

    Iker hielt Zoe noch immer fest und sie schien sich langsam zu beruhigen, vielleicht sogar über seine Worte nachzudenken.
    "Nova macht grade das Funkgerät wieder heile und wahrscheinlich überzeugt Brix gerade die Tür ihren Platz zu verlassen und sich dem Widerstand gegen die Tyrannei von die Türschlössers anzuschließen. Und Amy ackert sich durch die Bücher und baut uns ne Rakete nach Hause. Sam hat seit fünf Minuten Niemand umgebracht und der dicke Taliban hat seine Dose durch. Fabian kann seine Schulter wieder bewegen und Val kennt Football. Du siehst: Alles wird gut. Und weißt du was ein cooler Teamkapitän jetzt machen würde?"
    "Wenn du jetzt 'sich nackt machen' sagst, dann springe ich von der Klippe.", sagte Zoe mit dem Anflug eines Lächelns.
    "Na gut, weißt du was ein guter Leader als Zweites machen würde: Er würde den Problemspieler her rufen und ihm sagen, dass wir heute noch gewinnen werden. Kack auf Entschuldigen, das brauchen nur Leute die Scheisse gebaut haben. Das trifft ja weder auf dich noch auf ihn zu. Wenn du ihm sorry sagst, machst du zehn Liegestützen mit Iker auf dem Rücken. Also los, Cheffe.", grinste Rich mit einer ausholenden Bewegung in Richtung des im See schwimmenden Caseys.

    Geändert von Daen vom Clan (19.05.2016 um 23:49 Uhr)

  10. #10
    Okay. Okayokayokay. Durchatmen. Er war mit lauter Verrückten auf einer Insel gestrandet, kein Grund zu Panik, heh.
    Ross hatte mit leicht geöffnetem Mund das Chaos beobachtet, das ausgebrochen war. Er wollte Brix zumurmeln, dass sie offensichtlich mehr im Recht gewesen war, als er je gedacht hätte, aber sie war schon auf und davon, um sich Casey entgegen zu stellen. Naja, musste es sich halt Iker anhören.

    Aber seltsam war es schon. Nun, wo sich der Raum langsam wieder etwas leerte, war es wieder etwas einfacher, klarer zu denken - auch wenn die Luft immer noch ekelhaft stickig war.
    Gerade Nova und Casey, die bisher eigentlich am ruhigsten gewirkt hatten, hatten die Beherrschung verloren. Hatten sie jemals den Raum verlassen, seit er hier drinnen gewesen war? Konnte die schlechte Luft sie so zermürbt haben? Immerhin, alle anderen waren zwischendurch auch mal draußen gewesen.
    Und wie war das gewesen? Amy hatte mehr aus dem Buch entziffern können, und auch wenn er es nicht genau mitbekommen hatte, war doch dort irgendwie die Rede von Komplikationen gewesen? "...wir sind nicht mehr Herr der Sache."
    Hatte Fabian nicht auch davon gesprochen, etwas Seltsames gesehen zu haben?

    "Hier sind die Batterien aus deiner Cam...", hörte Ross Rich zu Valentijn sagen, die irgendwo am Eingang der Höhle herumlungerten.
    Als der Angesprochene schließlich näher kam, folgte der Geschäftsmann ihm zu Nova.
    "Der junge Mann hier hat Batterien für dich.", nahm Ross gleich vorweg und hoffte, damit das Gemüt der Schwedin etwas zu besänftigen. Vorhin war sie so glücklich über das Funkgerät gewesen, dass es fast entzückend anzusehen gewesen war, da würde diese Nachricht ja wohl irgendwie helfen, das Folgende an sie heranzubringen. Valentijn stand ein bisschen bedröppelt daneben, demonstrierte aber die Batterien.
    "Vielleicht kannst du ja draußen schauen, ob das dann funktioniert? Hier drinnen hat so ein Ding bestimmt schlechteren Empfang, oder? Selbst wenn nicht, ich glaube du brauchst frische Luft. Hier drinnen ist es so stickig, ich glaube ernsthaft, dass dir das nicht gut tut. Casey und du wart am längsten hier drinnen."
    Er wollte der Schwedin gerne genauer erklären, dass er auf fast schon paranoide Art und Weise vermutete, der Raum hätte irgendeinen seltsamen Einfluss auf die Gemüter, aber er konnte nicht einschätzen, ob Nova in der Laune für so ein Gespräch war.
    "Um die Türe kümmern wir uns."
    Er drehte sich kurz weg und sprach zum spärlichen Rest, der noch in der Höhle war.

    "Okay, jeder der sich geistig noch fit fühlt nimmt bitte endlich dieses scheiß Bücherregal auseinander. Im übertragendem Sinn. Es ist das einzige, was wir noch nicht voll ausgeschöpft haben - sucht nach Hinweisen, nützlichen Informationen oder einem gottverdammten, versteckten Schalter!"
    Brix sah eher aus, als würde sie das Regal wirklich zerlegen wollen, aber immerhin war da ja noch Amy, auf die er eigentlich mehr zählte. Dass sie klug war, hatte sie ja schon bewiesen. Und wo war eigentlich Iker schon wieder, wenn man ihn brauchte?
    Schließlich widmete er sich wieder Nova, die bisher geschwiegen hatte.
    "Mir würde wirklich viel daran liegen, wenn du dir eine kurze Auszeit von diesem Raum gönnst. Wie gesagt, nimm Val und das Funkgerät mit, Letzteres kriegen wir durch das Wasser schon irgendwie verpackt. Ich werde hier aufpassen. Und..."
    Er warf einen kurzen Seitenblick zu Brix.
    "...vielleicht lässt du die Pistole erst mal bei mir, damit wir für den Fall der Fälle gerüstet sind. Ich will ehrlich sein, ich habe vorhin vielleicht ein bisschen zu offensichtlich allen gesagt, dass du eine Waffe hast, und möglicherweise ist es besser, wenn die Leute nicht unbedingt genau wissen, wo das Ding ist. Und wie gesagt, falls wir die Tür aufbekommen während du nicht da bist, wäre es vielleicht sicherer für uns. Also falls du meinen Vorschlag überhaupt annimmst."
    Er sah der Schwedin direkt in die Augen, um ihr zu deuten, dass da kein Misstrauen war, sondern er es schlicht und einfach wirklich für praktischer hielt. Auch wenn es nur die halbe Wahrheit war, hatte er großes Vertrauen darin, dies absolut überzeugend zu vermitteln.

    Geändert von Lynx (20.05.2016 um 09:15 Uhr)

  11. #11
    "Okay, jeder der sich geistig noch fit fühlt nimmt bitte endlich dieses scheiß Bücherregal auseinander. Im übertragendem Sinn. Es ist das einzige, was wir noch nicht voll ausgeschöpft haben - sucht nach Hinweisen, nützlichen Informationen oder einem gottverdammten, versteckten Schalter!"

    Gesagt, getan.

    Nachdem Brittney sich mit Casey auseinandergesetzt hatte und dieser davonlief - was ihr die deutlich liebere Alternative zu dem war, was sie sich bereits ausgemalt hatte -, wollte sie ihm erst hinterher hetzten, um ihn weiterhin zu konfrontieren, wo seine Reaktion ihr doch Mut gab. Und wer weiß, wo er hin gehen würde. Doch als er mit nur wenigen, leisen Worten an einer Zoe vorbei in Richtung Wasser lief und eben diese auch schon halb umsorgt wurde, gab es doch keinen wirklichen Grund. Sie musste es ja auch nicht aus ihm herauskitzeln. So durchgeknallt wie hier alle waren, schien es angebracht mal einen Gang runter zu schalten.

    So tat die 19-Jährige als würde sie nicht hören, das Ross gerade Nova vorschlug, die Waffe in seine Obhut zu bekommen. Tatsächlich hätte sie ihm für den Versuch am liebsten dankbar zugenickt. Oder zugelächelt. Wer hätte schon ahnen können, dass ausgerechnet der reiche Schnösel auf ihrer Seite sein würde? In jedem Fall gefiel es ihr besser, wenn die Ingenieurin nicht wusste, durch wen der Geschäftsmann auf die Idee gekommen war, den Besitz der Pistole zu verschieben. Und er gab ihr ja immerhin eine Aufgabe, indem er sie auf das Regal aufmerksam machte.

    So trat Brix mit den feucht am Körper klebenden Klamotten an das Regal heran und musterte es erst mal. "Hat das schon mal jemand bei Seite geschoben? Vielleicht ist dahinter ja was.", riet sie in den Raum herein. Alleine würde sie es mit Sicherheit nicht verrücken können. Deswegen begann sie fürs Erste damit, die Bücher im Schrank einzeln heraus zu ziehen, um dahinter blicken zu können oder auf diese Art einfach einen Mechanismus auszulösen. Womöglich hatte sich hier ja jemand von einem lahmen Spionagefilm inspirieren lassen. Auch schien es ihr sinnvoll, die Bücher dabei anzusehen. Vielleicht gab es ja eines, das einem verriet, wie man am besten verschlossene Türen aufbrach oder unliebsame Mitstreiter gewaltfrei loswerden konnte.[/color]

  12. #12
    Brix ging die Bücher der Reihe nach durch. Es waren größtenteils wissenschaftliche und pseudowissenschaftliche Bücher - und im mittleren Teil des Regals haufenweise dieser Bücher, die reihenweise mit zufällige wirkenden Zahlen gefüllt waren. Was auch immer das zu bedeuten hatte. Es gelang ihr absolut nicht, daraus einen Sinn zu erschließen - und genausowenig fand sie ein Buch, das nützlich wirkte. Anscheinend hatten sie dahingehend bereits alle gefunden. [Intelligenzprobe misslungen]

    Als sie auf der rechten Seite des Regals angekommen war, hatte sie immer noch nichts gefunden. Moment mal - da im Dunkeln, an der Wand, hinter den Büchern versteckt, dort befand sich doch ein Schalter! Es war ein Wunder, dass sie ihn überhaupt gefunden hatte, wirkte er doch sehr unscheinbar. Vielleicht öffnete er ja die Tür? Sie betätigte ihn. Ein wenig schwerfällig bewegte er sich in seine neue Position. Gespannt blickte sie in Richtung der Tür, die sich am anderen Ende des Raumes befand. Es tat sich ... absolut nichts. Die Tür hatte sich nicht geöffnet, das Licht war nicht ausgegangen, nicht einmal die ratternde Lüftungsanlage, die nicht viel zu bewirken schien, hatte aufgehört zu arbeiten. Wäre ja auch noch schöner gewesen. Und viel zu einfach. Trotzdem, ärgerlich war es allemal, wenn aufkommende Hoffnung so einfach zurückgeschlagen wird.

    Irgendetwas war aber seltsam. Was war es? Das war im ersten Moment gar nicht so einfach zu sagen. Dann fiel es ihr auf. Die Geräuschkulisse war anders - sie konnte plötzlich die Geräusche, die Vögel, den leichten Wind in den Bäumen und das Plätschern des Baches hören. Vorhin waren diese Geräusche doch alle vom lauten Rauschen des Wasserfalls verdrängt worden. Moment, der Wasserfall - er war nicht zu hören! Sie blickte um die Ecke, durch die Türe und tatsächlich - es tropfte nur noch leicht von oben herab, der Wasserfall war versiegt.

    Geändert von DSA-Zocker (20.05.2016 um 16:13 Uhr)

  13. #13
    "Fall AFG-GER-3. Zu Antwort stehende Person, Nova Sjöberg. Frau Sjöberg können Sie sich erklären...

    Nova starrte vollkommen verloren ins Leere. Sie merkte wie immer mehr und mehr sich in ihr auftürmte. Sie verhärtete ihren Gesichtsausdruck immer weiter und hätte am liebsten gerade die Pistole genommen und...

    "Der junge Mann hier hat Batterien für dich."

    Die Schwedin blickte hektisch auf, in ihrem Ausdruck lag eine Mischung aus Stress, Panik und Verzweiflung.

    "Vielleicht kannst du ja draußen schauen, ob das dann funktioniert? Hier drinnen hat so ein Ding bestimmt schlechteren Empfang, oder? Selbst wenn nicht, ich glaube du brauchst frische Luft. Hier drinnen ist es so stickig, ich glaube ernsthaft, dass dir das nicht gut tut. Casey und du wart am längsten hier drinnen. Um die Türe kümmern wir uns."

    Ross hatte Recht. Nova musste die Erkenntnis erst einmal schlucken. Er drehte sich kurz weg und sprach zum spärlichen Rest, der noch in der Höhle war.
    Was war da gerade bitte in sie gefahren? Rumschreien. Fahrlässige Handlungen androhen. Die Pistole nehmen und...
    Nova griff an ihre rechte Hüfte und zog die Pistole aus dem Slip.
    Colt M1911A1. Am häufigsten benutzt von US Amerikanischen Einheiten. Marines, SWAT, FBI...

    "Okay, jeder der sich geistig noch fit fühlt nimmt bitte endlich dieses scheiß Bücherregal auseinander. Im übertragendem Sinn. Es ist das einzige, was wir noch nicht voll ausgeschöpft haben - sucht nach Hinweisen, nützlichen Informationen oder einem gottverdammten, versteckten Schalter!"

    Der blonde Geschäftsmann drehte sich wieder zu Nova und kniete sich kurz vor sie.Schließlich widmete er sich wieder Nova, die bisher geschwiegen hatte.

    "Mir würde wirklich viel daran liegen, wenn du dir eine kurze Auszeit von diesem Raum gönnst. Wie gesagt, nimm Val und das Funkgerät mit, Letzteres kriegen wir durch das Wasser schon irgendwie verpackt. Ich werde hier aufpassen. Und..."

    Ross schaute kurz über seine Schulter.

    "...vielleicht lässt du die Pistole erst mal bei mir, damit wir für den Fall der Fälle gerüstet sind. Ich will ehrlich sein, ich habe vorhin vielleicht ein bisschen zu offensichtlich allen gesagt, dass du eine Waffe hast, und möglicherweise ist es besser, wenn die Leute nicht unbedingt genau wissen, wo das Ding ist. Und wie gesagt, falls wir die Tür aufbekommen während du nicht da bist, wäre es vielleicht sicherer für uns. Also falls du meinen Vorschlag überhaupt annimmst."

    "J... ja... das wäre das beste."

    Die Schwedin schaute noch einmal auf die Waffe in ihrer Hand und bemerkte das nervöse Zittern.

    "KOPF RUNTER. KOPF RU... FUCK WASP! RUNTER RUNTER"

    Nova drückte Ross das Mordinstrument schnell in die Hand. Sie wollte das blöde Mistding einfach nur schnell loswerden. Doch das Magazin enthielt sie ihm vor.

    "Wir teilen auf. Du nimmst die Pistole, ich behalte das Magazin. Wenn jemand auf dumme Ideen kommt, hat er zwei Hürden... und Ross..."

    Nova stand langsam auf, sie merkte die Unruhe in sich selbst, das Gefühl einfach weglaufen zu wollen.

    "Danke. Ich hab grad ein wenig den Kopf verloren."

  14. #14
    Unglaublich wie laut so ein Haufen Leute auf so wenig Platz sein kann. Ugur hält direkt auf den Wasserfall zu, dessen Lärm zum Glück das Getöse aus dem Büro (?) deutlich übertönt. Er schließt die Augen und lässt für ein paar Sekunden all die unrelaxten Leute hinter sich. In wenigen Momenten werden sich die Wassermassen auf ihn ergießen, wie beim Meditieren in irgendso einem Actionfilm. Nur er und–
    Plötzlich kein Rauschen mehr. Was soll denn die Scheiße.

    Ey, jemand von euch hat den Wasserfall kaputt gemacht!

  15. #15
    Zunächst watete sie durch den feuchten Boden, wo sich einmal der Bach befunden hatte. Bis auf einige kleine Pfützen war im Flussbett nichts zu finden. Dann eben woanders weiterschauen. Zoe lief auf einen der kleineren Hügel zu. Sie spürte wie die großen Grashalme sanft über ihre Beine strichen, die klare Luft war vom Singen der Vögel erfüllt und die Sonne schien warm auf sie herab. Der Hügel fügte sich nahtlos in die Landschaft ein, es wirkte hier alles unberührt und ursprünglich. Es dauerte nicht lang, dann stand sie auf dem höchsten Punkt in der Umgebung. Sie drehte sich langsam einmal im Kreis, nicht nur um sich umzuschauen, sondern auch um diesen friedlichen Moment der Einsamkeit zu genießen. Die Bäume, der Wald um sie herum versperrte den Blick auf alles was dahinter lag - nur in Richtung des Bachs erhob sich im Hintergrund ein Gipfel über die Bäume, nur ganz knapp, beinahe hätte auch sie ihn übersehen. Es war nicht leicht einzuschätzen, in welcher Entfernung er sich befand, es mussten aber bestimmt 2-3 Kilometer sein.

    Nova setzte sich hin und nahm ihr Top in die Hand. Konzentriert blickte sie aufs Batteriefach und begann, es zu reinigen. Es war keine besonders einfache Aufgabe, das Batteriefach war klein und die eingetrocknete Flüssigkeit nur schwer zu entfernen. Zudem musste sie darauf aufpassen, nicht die Kontakte zu beschädigen. Deshalb entfernte man die Batterien, wenn man plante, ein Gerät längere Zeit nicht zu benutzen, nur zu lagern.
    In gewisser Weise war es angenehm beruhigend, hier am See zu sitzen, sich nur auf das Funkgerät zu konzentrieren und die ganze Situation auszublenden. Vorsichtig, aber trotzdem energisch reinigte sie nun das Batteriefach. Vielleicht hatte sie so etwas noch nie mit einem alten Top getan, aber in der Armee hatte man ja auch nicht immer die optimale Ausrüstung, wenn man gerade etwas reparieren musste. Sie war völlig in ihrem Element - die Arbeit ging ihr besser und besser von der Hand [Geschickprobe gelungen]

    Zufrieden blickte sie aufs Funkgerät. Der erste Teil war erledigt, fehlten nur noch die Batterien. Glücklicherweise benutze Valentijns Kamera AA-Batterien, so musste sie wenigstens jetzt nicht noch einmal improvisieren. Sie legte die Batterien ein, schloss die Abdeckung, prüfte sicherheitshalber noch einmal das gesamte Funkgerät, dass auch ja sonst nichts kaputt war und schaltete es dann ein. Der Bildschirm blieb schwarz. Das konnte doch nicht wahr sein. Waren die Akkus die Valentijn ihr gegeben hatte etwa leer gewesen? Hatten die Jahrzehnte das Gerät doch noch auf andere Weise geschadet? Verärgert warf sie das Gerät neben sich auf den Boden. Es blieb mit dem Bildschirm gen Himmel liegen. Er war angesprungen, es hatte funktioniert! Begeistert nahm sie es in die Hand, drehte die Lautstärke etwas auf und hörte ein hoffnungsspendendes Rauschen. Schnell drehte sie ein wenig an der Frequenz, bis sie zufrieden war, drückte auf den Knopf zum Senden und sprach ins Mikrofon hinein: "Hallo, hört mich jemand?"

    Stille.

    "Hallo?"

    Stille.

    Vielleicht war es besser von einer erhöhten Stelle aus zu senden. Bis dahin wäre es wohl besser Strom zu sparen, und das Gerät auszuschalten.

    "Hallo? Bist du da um mich zu retten?", fragte die weibliche Stimme hoffnungsvoll.

    Geändert von DSA-Zocker (22.05.2016 um 11:42 Uhr)

  16. #16
    Verdammter Mist, das Ding wollte einfach nicht funktionieren.
    Waren sie in einem Tal? Zu weit weg von irgendeinem Sendemast? Die Schwedin wusste ja nichtmals was für eine Art Funkgerät sie da gerade genau hatte. War das vielleicht noch ein analoges Funkgerät? Ein terrestrisches? Oder Satellit?
    Egal, sie wollte erstmal einen höheren Punkt erreichen, von dort aus sollte es in jedem Fall besser sein. Einen Empfangsverstärker und Sendeverstärker könnte sie bestimmt auch noch bauen, sofern sie die richtigen Materialien bekommt.
    Nova überlegte angestrengt während sie sich schon auf den Weg Richtung Klippe machte.

    "Hallo? Bist du da um mich zu retten?"

    ...

    "Hallo?!"

    Moment, sie hatte sich das tatsächlich nicht eingebildet.
    Nova drückte den Sendeknopf und das Rauschen

    "Äh, ja, hallo. Wer bist du? Und wo bist du? Mein Name ist Nova."

    Shit. Die Schwedin hatte gehofft, dass sie Hilfe anfunken könnte. Stattdessen erreichte sie nur jemanden der ebenfalls Hilfe wollte.
    Sie ließ den Schalter wieder los und eilte schnell am Ufer entlang Richtung Klippe und Höhle.

    "HEY! ES FUNKTIONIERT! ICH HAB JEMANDEN ERREICHT!"

    Hoffentlich hatten sie alle gehört. Auch wenn es kein großer Durchbruch war, Nova hoffte einfach nur, dass sie dieser kleine Schritt wieder vorran bringen würde.

  17. #17
    "HEY! ES FUNKTIONIERT! ICH HAB JEMANDEN ERREICHT!"

    Brix, Iker und Richard starrten sich an, als die massige Schwedin diese Nachricht verkündete. Dann grinsten sie alle drei und schwommen und kraulten zum Ufer, so schnell sie es vermochten.
    Wie drei Eidechsen auf dem evolutionären Weg vom Wasser- zum Landbewohner krochen sie das Ufer hoch und rannten dann auf Nova zu.

    "Wen hast du erreicht?"
    "Wann holen sie uns ab?"
    "Sag ihnen, sie sollen Essen und Trinken mitbringen!"
    So stürzten die drei auf Nova ein und starrten auf das Funkgerät, Richard wirkte fast, als wolle er ihr das Funkgerät in purer Euphorie aus der Hand reißen.

    Jetzt war es wohl an Nova, zu erklären, dass die aufkeimende Hoffnung der drei Schüler vorerst nur ein Strohfeuer sein konnte.

    Geändert von Daen vom Clan (22.05.2016 um 12:33 Uhr)

  18. #18
    Es war ein beindruckender Anblick. Nicht der Raum selber, sondern eher der Kontrast vom letzten Tag. Alles auf dieser nicht-tropischen Insel schien verlassen, keine Straßen, keine Siedlungen, fasst als sei man auf einem unbewohnten Fleck Erde. Doch was sich hier Casey und Iker offenbarte wirke fast schon gewöhnlich. Funktionierender Strom, ein Büro mit Schreibtisch und Drehsessel. Die Glühbirnen flackerten gelegentlich auf, war der unstete Strom oder ihr Alter? Nicht zu sagen.
    Der Journalist und der Junge gingen vorsichtig weiter. Casey näherte sich dem Schreibtisch und zog einen Finger entlag. Eine dicke Staubsicht, die Holztüre war wohl alles andere als Luftdicht und so zog ein geringer Lufstrom über Jahre hier hindurch.
    Von den Gegenständen selbst tippte Casey darauf, dass sie wohl locker 30 Jahre alt sein konnten. Natürlich hieß das nicht, dass sie seit 30 Jahren hier unten waren, vielleicht hatte jemand halt einfach billige Gebrauchtwaren genommen.

    "Hey Casey ... schau dir das mal an",
    rief ihn Iker zu sich. Casey drehte sich um, und sah sofort war er gemeint hatte.

    "Psi", sagte er zu sich selbst. Das griechische Zeichen war in Übergröße auf einer Metallfläche gedruckt. Das es überhaupt eine Tür war konnte Casey nur anhand der Blutspur folgern, die darunter verschwand. Es war wohl eine eine massive Metallplatte. Im Gegensatz zur alten Holztür würden sie hier weder mit Gewalt, noch mit Fingerspitzen gefühl weiter kommen.

    "Was?"

    "Das Zeichen da, ist aus dem griechischen Alphabet. Kennst du vielleicht aus der Schule.",
    erkläre Casey. Seine Bildung in einem humanistischem Gymnasium hatte wohl doch etwas genutzt.
    "Hast du irgendwo einen Schalter gesehen? Das Ding wirkt wirklich high-tech, vielleicht hat es auch ein Tastenfeld."


    Die beiden sahen sich nochmal gründlich um.

    Neben den Schreibtisch fand Casey einen massiven Schubladenschrank aus Metall, eine der Schubladen war fest verschlossen. "Hmm, schaut so als müssten wir eine von denen wieder mit Gewalt öffnen, oder kriegst du so ein Schloß auch auf?" Iker besah sich die besagte Schublade kurz und schüttelte den Kopf. "Von so einem Modell hab ich nichts gelesen." "Dann hat wohl Dick hier etwas zu tun ... "

    Casey probierte auch einige der Bücher aus dem Regal zu ziehen, in der Hoffnung, dass sich ein geheimer Schalter finden ließe, der die Türe öffnen würde. Iker gab ihm einen merkwürdigen Blick, als er immer wieder Bücher herauszog und hoffnungsvoll auf die Tür starrte. Schließlich gab er auf.
    "Was? Hätte ja sein können."


    Schließlich gaben die beiden fürs erste auf und entschieden sich fürs Erste den Rest der Gruppe zu informieren.

    "Also, es bringt ja nichts, wenn wir beide zurückgehen. Mir frierts jetzt auch langsam, war wohl keine so gute Idee mit allen Klamotten hierher zu schwimmen. Ich würd vorschlagen du informierst mal die anderen, und ich schau mich hier etwas um, vielleicht steht in diesen Büchern ja irgendwas über diese Anlage hier, wer das hier gebaut hat oder was ähnliches."

    "Wenn du meinst, ...", meinte Iker etwas unmotiviert aber zeigte sich am Ende doch einverstanden. Er war wohl auch neugierig sich hier alles ersteinmal genauer anzuschauen.

    Casey ging derweil zu dem Bürosessel, klopfte den Großteil des Staubs davon ab. Dann zog er sein immer noch klitsch-nasses T-Shirt aus, und legte es auf den Bürostuhl zum trocknen.

    So machte er sich schließlich auf zum Bücherregal und begann sich einige der Bücher anzusehen. Dank der verstaubten Buchrücken konnte er sich keinen Überblick verschaffen und begann einfach von der einen Seite wilkürlich einige Folianten herauszuziehen und aufzuschlagen.

    Geändert von Mivey (12.05.2016 um 13:50 Uhr)

  19. #19
    Ein seichter Schleier lag vor den mehr als halb verschlossenen Augen der 19-Jährigen, am ehesten wohl hervorgerufen durch eine Mischung aus der zurückliegenden, traumlosen Ohnmacht und dem verwischten Make-Up, das längst nicht mehr den ursprünglichen Zweck erfüllte.

    "Shit" Es war nur eine Lippenbewegung, ein leises Hauchen.

    Die Bassistin fühlte sich, als hätte ihr jemand mitten in die Fresse gehauen. Nicht, dass ihr Gesicht schmerzte, doch so ausgeknockt war sie sich bisher nur das eine Mal vorgekommen, als sie im Zuge der einzigen Schlägerei ihres bisherigen Lebens den Kürzeren zog.

    Erst als ihre Augen sich ein mal weiter öffneten - nur um schnell wieder vor der hellen Sonne zu flüchten, die vom Wasser noch glänzender und beißender reflektiert wurde - kam so langsam alles zurück. Eine Welle an Enttäuschung - das war es wohl am ehesten - übermannte sie. Sie war nach dem Flugzeugabsturz auf einer Insel gelandet und zuletzt beim Streit mit Dick umgekippt. Wie peinlich. Nicht die Sache an sich; auch, wenn ihr so etwas bisher noch nicht passiert war, schämte sie sich nicht dafür. Doch vermutlich hatte Richard sie zurück getragen. Und das war nun wirklich nicht cool.

    Das zweite Augenöffnen war mindestens genau so unangenehm wie das erste. Doch sie erhöhte schließlich die Frequenz und konnte nach und nach mehr Umrisse erkennen.

    "Sie wacht auf", hörte Brittney eine bekannte Stimme aus nächster Nähe. Quasi über ihr. Sie wollte zu einem schlagfertigen Spruch ansetzen, doch er kam einfach nicht raus. Weitere Stimmen gesellten sich zur ersten, doch gebührten diese nicht ihr. Es war als würde man sich streiten. Hatte sie mit ihrer Tirade von vorhin etwa doch eine Diskussion angestoßen?

    Brix bemerkte, dass ihr tatsächlich nichts wirklich weh tat. Da war das enorm flaue Gefühl im Magen - kein Wunder, hatte sie doch Ewigkeiten nichts gegessen -, doch kein Schmerz am Hinterkopf, wo sie ihn eigentlich vermutet hätte. Sie war wohl glücklich und weich gefallen oder wurde von Dick aufgefangen. Sie zog die erste Variante vor.

    Wenn die Bewusstlosigkeit etwas Gutes hatte, dann wohl am ehesten, dass ihre Wut vorerst verbannt war. Jetzt, wo so ein Urtrieb wie Hunger vordergründig war, war alles andere eben auch erst mal egal.

    "H-habt ihr was zu fressen?", fragte sie in Richtung des blonden Mannes, der in der Zwischenzeit wohl sein teures Sakko ausgezogen hatte. Die ungewöhnlich weich Liegende sah ihn jetzt an, ohne weiter groß blinzeln zu müssen. Ihre Grundsätze würde sie dennoch nicht verraten: ""Nichts Tierisches!"

    Geändert von MeTa (12.05.2016 um 14:42 Uhr)

  20. #20
    Richard grunzte vor Schmerz recht unerotisch, als er sich schließlich auf den Rücken drehte, die Augen schloss und dankbar das Tuch von Ross entgegen nahm, welches er sich seufzend gegen Stirn und Nasenrücken drückte.
    Er hatte sowas von keine Lust mehr auf diese Insel und wünschte sich auf irgendeine Art von Auswechselbank.

    Ross nickte ihm kurz zu, als er sah, dass der Sportler wohl alleine zurecht kam und wandte sich dann wieder ab, um sich um die eben erwachende Brix zu kümmern.
    Das war ihm ganz Recht, von ihr würde sowieso nur ein gehässiger Kommentar oder Spott kommen. Es würde ihn nicht groß wundern, wenn sie sogar diesen Irren auf ihn angesetzt hätte, Viva la Revolution, das hatte man nun davon, Phantomen, Träumen und Ideen aus der Vergangenheit nachzujagen.

    Ächzend rutschte er auf den Knien in den Schatten eines anderen Baumes und lehnte sich dagegen.
    Der Blutfluß hörte nach einiger Zeit auf, doch er war einfach zu müde und geschlagen, um sich um das verkrustet Blut in seinem Gesicht und seiner nackten Brust zu kümmern.
    Er wollte nur schlafen.
    Und zuhause aufwachen. Am besten in einem Jahr.

    Geändert von Daen vom Clan (12.05.2016 um 14:53 Uhr)

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