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Thema: Gewalt

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    So einfach ist es leider nicht. Das würde ja implizieren, dass die Menschen ohne die Fiktion alle übereinander herfallen würden. Ich geh aber davon aus, dass jemand, der gerne blutrünstige Spiele spielt, auch ohne die Spiele friedfertig sein würde. Es gibt zwei Gründe, die die meisten Menschen davon abhalten, über ihre Mitmenschen herzufallen: Mitgefühl und die Angst vor Konsequenzen. Erst wenn eins von beiden nicht mehr greift, steigt das Risiko.
    Hast recht, das hab ich ein wenig vereinfacht wiedergegeben. Aber jede Theorie ist irgendwo eine Vereinfachung, wenn Menschen involviert sind. Wirklich alle Menschen kann man nie abdecken, man kann immer nur in Verallgemeinerungen Sprechen.
    Aber du hast ja schon die Arenakämpfe angesprochen. Die Menschen wollten und werden immer Gewalt sehen - die meisten, nicht alle, und auch nicht alle in gleichem Maße. Aber wer freut sich nicht darüber, wenn der unbeliebte weil schikanierende Chef mal eins auf den Deckel bekommt (vielleicht nicht unbedingt körperlich, aber Gewalt kann sich ja auch psychisch auswirken)? Oder wenn der Nachbar mit dem man sich über den Apfelbaum streitet sich morgens beim Zeitungholen flach legt?
    Ob die Leute Gewalt aus Rachegefühlen, aus Schadenfreude oder einfach wegen der Gewalt an sich haben wollen, lass ich mal dahingestellt, das kann gerne jemand anderes beantworten.

    Und auch bei unbefriedigten Gefühlen heißt es nicht, dass man sie unbedingt ausleben muss.
    Jeder hat verschiedene Bedürfnisse, und wenn man sie als falsch/ von der Gesellschaft/Religion/ethnischen Gruppe/... nicht akzeptiert weiß, dann werden die meisten Menschen einen Ausgleich auf andere Art und Weise suchen und oder die Bedürfnisse unterdrücken.
    Und virtuelle Gewalt ist nun mal eine von der Gesellschaft mehr oder weniger akzeptierte Art der Entfaltung des Bedürfnisses nach Gewalt.

    tl;dr: Jemand, dessen Bedürfnisse befriedigt sind, ist in der Regel ausgewogener und zufriedener.

    Das war eigentlich alles, was ich damit aussagen wollte

  2. #2
    Zitat Zitat von Super Joe
    The pursuit of violence in video games is long and storied, do you enjoy violence, what is the most satisfying kind of violence?
    Zitat Zitat von Phil Fish
    I am a great violence afficionado. My favorite kind of violence is the most brutal, crunchy juicy kind you can think of. I don’t think a game has pushed violence far enough yet. There’s a problem right now with violence in games, and it has to do with the quality of the graphics. We’re in what I like to call “the uncanny valley”. There’s something off about the violence. It’s not quite photo perfect yet.

    But soon, I believe we’ll finally achieve truly lifelike virtual violence of the highest caliber. Also, I don’t think there’s enough emotional and psychological violence in videogames. But the future of violence clearly lies in procedural violence.
    Zitat Zitat von Super Joe
    Do you believe combat sports are violence? Or is there an emotional and motivational requirement for a physical act to be violent?
    Zitat Zitat von Phil Fish
    No, violence is natural. Take a volcano as an example. Volcanoes are crazy violent. violent like a hurricane. We wouldn’t be here today if it wasn’t for the original act of violence; the big bang.
    ᠎​

  3. #3
    Ich glaube, es gibt für alles, sei es auch noch so abgefahren, jemanden der es irgendwie "scharf" findet. Und das ist erstmal auch okay so. Nicht mehr okay ist es, wenn es mit den Empfindungen eines anderen kollidiert. Ein Konflikt entsteht, blabla ...
    Das einzige, was ich jedoch als Maßstab heranziehen würde, ist die jeweilige Gesetzeslage in einem Land. Die ist bekanntlich nicht gottgegeben und ich gehe von dem Optimalfals aus, dass eine Gemeinschaft auch Änderungen darin auf den Weg bringen kann, wenn sie sich als Gemeinschaft entscheidet, dass zB Blut in Videospielen nicht vorkommen sollte. Vielleicht beschließt sie aber auch, dass Videospiele ausschließlich von kanibalistisch veranlagten Pädo-Kindererziehern handeln, die jeweils die Geschlechtsteile der Kinder in OPs ohne Narkose austauschen(irgendwie hat mich das Let's Play von Outlast, was ich auf Sabakus Post hin angeschaut hab, auf den Gedanken gebracht). Jedenfalls kann sie dann als Gemeinschaft danach leben.

    So bestimmt sich mMn die Obergrenze für Gewalt.

    Die Untergrenze bestimmt sich nach der Frage: Für wen mache ich das Spiel?

    Wenn ich ein Spiel nur für mich mache, kann ich die Gewalt genau so dosieren wie ich es richtig finde. Sobald 10 Leute das Spiel spielen und sagen es ist zu brutal, bin ich evtl im Zwiespalt. Entweder ich scheiße drauf weil ich es ja eh nur für mich gemacht hab. Aber das ist eher unwahrscheinlich. Die meisten von uns würden wahrscheinlich zumindest einen Kompromiss eingehen weil wir unter dem Druck leiden wenn jemand uns/unser Spiel komplett scheiße findet.
    Wenn Geld ins Spiel kommt, sieht die Sache nochmals anders aus. Eine unmittelbare Abhängigkeit vom Publikum entsteht. Wenn es um viel Geld geht, um Arbeitsplätze, um Existenz, dann sind wir bei Sabakus Beispiel. Dann geht es um Gewinnmaximierung. Dann geht es darum, das Publikum auf keinen Fall abzutörnen, dann arbeitet man mit Test-Publikum. Ich weiß nicht, ob ich das gut finde.

    Jedenfalls sind das so meine entscheidenden Punkte. Die natürlich auch auf ein RM Spiel anzuwenden sind.


    Ich finde es übrigens sehr sympathisch, dass hier von vorn herein Sexualität und Gewalt als natürlich und tief in menschlichen Trieben verwurzelt deklariert werden, auch mit dem Hinweis auf die damit oft verbundene Scheinheiligkeit.

  4. #4
    Spec Ops: The Line hat mir alles zu Gewalt in Videospielen beigebracht was ich wissen muss.

    "I didn't mean to hurt anybody."
    "Nobody ever does."

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (30.04.2016 um 17:30 Uhr)

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