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Thema: [Gestrandet] - Episode 1 - Bruchlandung (Tag 1)

Baum-Darstellung

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  1. #11
    “Iker und du, ihr nehmt den Weg an der Klippe.”

    Ach ne, jetzt, wo ich nicht mehr durch glühende Trümmer kraxeln soll, geht mein Wunsch nach Grenzen und Richtlinien in Erfüllung. Super.
    Ich überlege heftig, einfach so zu tun, als hätte ich den Teil von Novas kleinem Vortrag überhört. Denn so verhalten sich die großen Kinder: Was ich nicht hören will, höre ich nicht. Eins A. Ich bin sicher, damit wirke ich gleich viel reifer. Ugh.

    Der Muskelprotz, der scheinbar Dick heißt - und ich muss hart gegen den Drang, bei dem Namen doof zu grinsen, ankämpfen - scheint inzwischen mit dem Jungen tatsächlich Essen gefunden zu haben.
    “Würde sagen, wir hauen uns die Bäuche voll bis der Rettungs-Heli kommt, oder was meint ihr, Leute?”
    Das klingt doch mal nach einem Plan! Maybe Dick isn’t such a dick after all! Okay, 1:0 für das blöde Grinsen, aber bei dem Namen–––

    “Das könnte eine Weile dauern. Bei solchen Abstürzen ist immer die Frage wo der letzte Kontakt des Flugzeugs war, falls wir Pech haben könnte es Wochen dauern bis der Suchradius diese Insel umfasst.”
    –was?

    “Schön!”
    Kaum hat Casey seine Hiobsbotschaft verkündet, wirft sich Zoe ihm - sprichwörtlich - an den Hals. Etwas zu schnell.
    “Ach, ein romantischer Waldspaziergang, komplett mit Leichen, brennenden Wrackteilen…”

    Ich hab schon mitbekommen, dass sie, wie der Vater meines Kumpels sagen würde, kein Kind von Traurigkeit zu sein scheint - ich bin 15, nicht 5, hallooo - aber das kam jetzt so abrupt, dass das nur einen Schluss zulässt: Zoe versucht, Schadensbegrenzung zu betreiben.

    Wochen.

    Als Nova die Idee mit der Elektronik hatte, stand für mich völlig fest, dass wir hier in Null Komma Nichts wieder runter wären. Klar, Brix und ich hatten keine Elektronik gefunden, aber dann findet sich halt irgendwas anderes. Dann findet uns wer. Spätestens morgen, allerallerspätestens morgen Abend.

    Wochen.

    “Wir sind abgestürzt.”, murmle ich. “Mitten im Nirgendwo. Und keiner weiß, wo wir sind.”
    Ich habe heute tote Menschen gesehen. Ein Feuer mitgelöscht. Bin in ein Wrack geklettert. Ich weiß, dass ich abgestürzt bin. Aber dabei habe ich mir nie bewusst gemacht, was das eigentlich heißt, und für einen Moment habe ich den toten Mann aus dem Sitz neben mir wieder vor Augen.
    ’Wenn ich jetzt darüber nachdenke, …weiß ich nicht, was ich damit mache’. Das war mein Gedanke als das hier losging.

    “…reiß dich zusammen, Iker.”
    (“–––Denkst du, fürs Heulen hilft dir im Leben jemand?”)

    Ich atme tief ein und aus. Und nochmal. Und dann mache ich die Augen wieder auf und gehe zurück an den Bach, und wasche mir noch einmal das Gesicht. Gut.
    Ein Stück weiter sehe ich das Mädchen von eben, immer noch zusammen mit der blonden Frau und dem Feuerwehrmann, der sich aber gerade selbst daran machte, das Grüppchen zu verlassen.
    “Dann wollen wir mal schauen.”
    Hauptsache weitermachen. Der Rest gibt sich dann schon. Mit diesen Gedanken gehe ich zu den Dreien rüber. Novas Aufgabe ist wie weggeblasen.

    "Ähm... hey. Wir haben uns noch nicht gesehen, oder? Ich bin Iker."

    Geändert von BDraw (30.04.2016 um 12:00 Uhr)

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