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Thema: [Gestrandet] - Episode 1 - Bruchlandung (Tag 1)

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    "Wenn das mal nicht hilft, feucht zu werden."

    Ugh.


    Zoe schloss wieder die Augen und ließ den Kopf nach hinten fallen. Dabei tat sie erfolgreich so, als wäre das Folge des quasi orgasmischen Gefühls, welches der feuchte Lappen auf ihrer Haut auslößte, und nicht ihre Reaktion auf einen Anwärter zur Top 3 der fürchterlichsten Anmachsprüche, die sie sich je anhören musste. Die aktuelle Platzierung sah so aus:

    Platz 3: "Du bist das Licht, das meinen Abend erhellt. Willst du mein Mond sein in dieser sternenklaren Nacht?"
    Platz 2: "Hey, wenn du nachher mit mit mitkommst, kannst du meinen Schwanz sehen!"
    Platz 1: Gehört dem Typen, der ihr einfach wortlos in der Disko eine merkwürdige Zahlenkombination in die Hand gedrückt hatte. Auf Zoes sichtlich verwirrte Nachfrage antwortete er mit einem Versicherungsmaklergrinsen: "Das ist meine Sozialversicherungsnummer. Die wirst du brauchen, wenn du mich morgen nach dem Ficken heiraten willst."

    Wie auch immer. Dicks jungenhafter Charme und die allgemein surreale Situation beschützte ihn vor einer Platzierung und Zoe beschloss, nicht länger darauf rumzureiten...

    "Iiiick bin diiiick."

    Uuuuugh. Wenigstens zeigte er dabei auf seinen durchtrainierten Körper und Zoe konnte nur hoffen, das er ihr Augenrollen und das fette Grinsen als einem strahlenden Erfolg seiner beeindruckenden Verführungskünste verbuchte. Er war ja eigentlich ganz nett. Ein bisschen jung, aber offensichtlich bemüht. Das merkte auch der blonde Businesstyp. Und noch bevor Zoe überhaupt irgendetwas Kluges antworten konnte, debattierten die beiden schon die zukünftige Wasserversorgung. Auch gut.

    Mit einem Geräusch, das einer 80-jährigen Dame viel angemessener wäre als einer sportlichen Mitt-End-Zwanzigerin rappelte sich Zoe hoch und räkelte sich nochmals im Stehen. Die feucht glänzenden Arme über dem Kopf erhoben, mit Hohlkreuz und einem kurzen, tiefen Seufzten streckte sie sich ausgiebig und dehnte sich kurz links und rechts. Das sie damit ihre Kurven im Licht des Feuers intensiv betonte, verbuchte sie als angenehmen Nebeneffekt. Mit einem Seitenblick auf Dick, Ugur und Sam stellte sie befriedigt fest, dass ihre Show schon erste Fans gefunden hatte.

    Klasse, Zoe. Leute sterben, alles brennt, aber hauptsache dein Ego ist intakt.

    Die junge Osteuropäerin, mit der sie vorhin das wahrscheinlich gehaltvollste Gespräch des Tages hatte, mühte sich gerade mit Zoes Metallbaby ab und warf der dunkelhaarigen Frau einen "Nicht ernsthaft, oder?!" Blick zu und auch Brix starrte Zoe mit großen Augen an. Ja. okay. Vielleicht ein bisschen too much. Ein bisschen. Zoe beendete ihre Streching-Übung genau zum Ende der Debattierrunde neben ihr.

    "Vielleicht sollten wir alle zusammen aufbrechen, grade wenn wir nicht mehr schaufeln können? Dann könnten wir Wasser holen und weitere Tücher anfeuchten."
    "Klingt super. Unberührte Natur, frisches Quellwasser, keine Leichen..."
    "Zwei Flaschen sind vielleicht ein bisschen wenig, denkt ihr nicht?"
    "Vielleicht finden wir auf dem Weg ja noch was. Oder Hartschalenkoffer! Oder diese kleinen fürchterlichen Business-Rollkoffer, mit denen einem Businessarschnasen immer in die Hacken fahren! Die gelten doch bestimmt als Handgepäck, oder? Vielleicht liegt davon ja irgendwo einer rum."

    Sie nickte Ross und Richard mit einem strahlenden Lächeln zu und setzte sich schonmal in Bewegung. Im Gehen drehte sie sich einmal um und zwinkerte ihren neuen Begleitern zu. Warum tat sie das? Keine Ahnung. Es fühlte sich irgendwie gut an und normal und nicht so, als würden sie grade inmitten von Leichenteilen und Flugzeugtrümmern stehen..

    "Ey, wir gehen Wasser holen, will noch jemand mitkommen?"

    Geändert von Caro (27.04.2016 um 13:59 Uhr)

  2. #2
    "Brix", antwortete die ausgelaugte Rebellin kurz angebunden, in dem Glauben, Ewgenya würde verstehen, dass das ihr Name sein sollte. In der Folge blieb Brittney erstaunlich ruhig. Selbst, wenn sie total etwas gegen die blonde Frau gehabt hätte, wäre ihr das große Mundwerk wohl spätestens dann vergangen als sie sah, dass sich die Europäerin nicht nur ein bisschen besser anstellte als sie es zuvor getan hätte. Die Blondine half schließlich dabei, das Feuer an all den - im wahrsten Sinne - Brandherden in Schach zu bekommen und schließlich, zumindest sah es danach aus, gänzlich zu bekämpfen.

    "Ey, wir gehen Wasser holen, will noch jemand mitkommen?"

    Sie war durch das stille Sitzen im Sand ein wenig zur Ruhe gekommen. Und solange sie keine ganzen Eimer - oder Bleche - Wasser tragen müsste, würde sie bei dieser Aufgabe wohl wieder behilflich sein können. Oder endlich MAL behilflich sein können, nachdem sie zuvor versagte und ihre einzige echte Tat bisher daraus bestand, den massigen Osteuropäer aus dem Gurtwirrwarr zu befreien und ihm zu zeigen, wo er besser anpacken könnte. Die Situation hatte sich inzwischen zwar schon so weit beruhigt, dass Zoe eine Show für einige der Umstehenden lieferte, doch es war sicher noch nicht die Zeit gekommen, sich vollends auf dem Fortschritt auszuruhen. Aber die Frau wusste sich zu bewegen.

    "Rich, hast du eigentlich meinen Schuh gesehen?", rief sie fragend in Richtung ihres Bandkollegen, wartete jedoch nicht wirklich auf eine Antwort. Wenn die Gegend nur aus vielen Trümmern und noch mehr Sand bestand, war es schwierig bis unmöglich, sich an irgendwas zu orientieren und die geopferte Fußverpackung rückverfolgen zu können. So hoffte sie nur darauf, dass das ausnahmsweise nicht nur von Auseinandersetzungen geprägte Verhältnis der beiden Streithähne auch weiterhin so blieb und er für sie suchen würde, während sie den sandigen Boden und nun auch die sicherer gewordenen Flugzeugreste nach Gegenständen abgraste, die geeignet waren, um zusätzlich zu den bereits vorhandenen Cola-Flaschen Wasser zu transportieren. Vielleicht würde sie bei der Suche ja über ihren Schuh stolpern.

    Geändert von MeTa (27.04.2016 um 17:31 Uhr)

  3. #3
    Brix suchte zunächst in der Umgebung des Flugzeuges, und dann am Loch, wo früher einmal der hintere Teil des Flugzeuges gewesen war, und wo das Feuer schon gelöscht worden war. Ach, da lag ihr Schuh, ziemlich genau an dem Ort, an dem sie mit dem Schuh Dicks Wunde gereinigt hatte. Und dort, hinter einer Strebe versteckt lag eine der Plastikkisten, in denen normalerweise, auf dem "Snackwagen", die Kleinigkeiten verstaut waren, die man für zwischendurch bei den Bordbegleitern kaufen konnte. Die Snacks waren zwar beim Absturz offensichtlich woanders gelandet, aber mit der Kiste müsste sich doch bestimmt Wasser transportieren lassen - und sie war auch nur an einem Eck oben leicht angeschmolzen.

    Erhalten: [Plastikkiste] - Fassungsvermögen ungefähr 3 Liter

    Geändert von DSA-Zocker (27.04.2016 um 18:31 Uhr)

  4. #4
    Die Bemühungen das Feuer zu löschen kamen dank der Initiative einiger gut voran, auch wenn die Arbeit mühsam und schweißtreibend war. Die Temperatur in der Umgebung wie auch in den sich aufheizenden Blechen machte auch Valentijn zu schaffen und wegen den ausgesprochen scharfen Kanten wollte ein Fehlgriff möglichst vermieden werden. Umso mehr achtete er darauf immer einen sicheren Stand zu haben, um das Verletzungsrisiko gering zu halten.

    Mit am Werke waren das Kraftpaket, dem er zur Brandstelle gefolgt war, ein engagierter Teenager, der mehr leistete als sein Körperbau annehmen ließ, ein Mittzwanziger der die Arbeit mit Tipps und Sicherheitshinweisen begleitete, dabei womöglich berufliche Erfahrung aufwies, und die blonde Kopf-über-Begegnung von vorhin, die er bisher nicht mal nach ihrem Namen gefragt hatte. So eine Katastrophe schien ganz ähnlich zu funktionieren wie ein persönlicherer Entsetzensmoment - dieser Antrieb zu handeln, wirksam sein zu können, es nicht zu 'zerdenken', die Zeit nicht bedeutungs- und machtlos verstreichen zu lassen. Und wie in dieser anderen Situation bestand auch hier die Herausforderung darin, dabei das Auge für's Wesentliche nicht zu verlieren. Gut, Schritte wollten unternommen, Gefahren beseitigt werden, doch wenn das Dringendste überstanden wäre, musste er schnellstmöglich wieder dahin zurückfinden, wo er sich bewegen wollte.

  5. #5
    Die fünf Löschenden arbeiteten unermüdlich, während über dem Ozean langsam einige Wolken zusammenzogen. Es sah beinahe so aus, als könnte es bald regnen. Gut, dass die Löscharbeiten so schnell vorangingen, denn Regen würde einen Großteil der noch funktionierenden Elektronischen Geräte im Flugzeug sicherlich unbrauchbar machen.

    Endlich war auch die letzte Flamme gelöscht. Doch was nun?

    [Neue Aufgaben freigeschaltet]:
    Handgepäck: Das Feuer ist gelöscht, doch das Flugzeug noch heiß. Wieviel vom Handgepäck kann noch gerettet werden, bevor der Regen einsetzt? Geforderte Eigenschaften: Gewandtheit und Geschick Teilnehmerzahl: Bis zu 3

    Verletzte Hände: Bei den Löscharbeiten und der Rettungsaktion haben sich einige der Überlebenden (Rich, Sam, Casey und Ugur) die Hände, bzw. das Bein verletzt, diese sollten möglichst verarztet werden. Geforderte Eigenschaften: Geschick Teilnehmerzahl: Beliebig, kann auch von einzelnen Personen mehrfach durchgeführt werden

    Hunger: So langsam flaut der Adrenalinspiegel ab und um die aktuelle Uhrzeit wird man auch langsam hungrig, da wäre es gut, irgendwie etwas essbares aufzutreiben.

    Geändert von DSA-Zocker (29.04.2016 um 14:32 Uhr)

  6. #6
    Casey hatte seine Runde durch den Strand langsam beendet. Soweit er sehen konnte war hier alles unbewohnt. Natürlich könnte es kleine Inseln am Atlantik geben, die vielleicht auf ein paar Karten standen, aber praktisch ohne interessante Ressourcen waren, und demnach auch nie kolonisiert wurden. Wohl ein Glück, dass genau hier das Flugzeug abstürtze, einige Kilometer weiter und sie wären wohl alle am Ertrinken, auch wenn sie sich dann um das Feuer keine großen Sorgen machen hätten müssen.

    Inzwischen, so stellte Casey fest, war das Feuer effektiv gelöscht, die Möglichkeit an ihr Gepäck und was sonst alles in inneren war zu kommen war nun gegeben. Jetzt wo der Adrenalinschwall hinter ihm lag musste Casey sich wohl eingestehen, dass er diese Aufgabe besser anderen überließ, ehe er sich noch ein Bein brach oder am noch glühenden Wrack schwer verbrannte.

    Da spürte er plötzlich etwas, dass er komplett vergessen hatte. Er hatte Hunger. So schlimm, dass bereits sein Magen knurrte war es nicht, doch würden an die 10, 20? Personen nicht so schnell versorgt werden können. Sie mussten sich da schnell etwas überlegen.

    Er näherte sich zum Feuerlösch-Team, Fabian der Feuerwehrmann hatte da noch alles im Griff, wie es schien.
    "Hmm, bin ich der einzige der langsam was zu essen vertragen könnte? Ich denke, die besste Nahrungsquelle, im Moment, wäre wohl die Reste der Boardkantine, meint ihr nicht auch? Eventuell dürfte ganz vorne noch etwas zu finden sein, einen Versuch ist es mal Wert wenn man schon wegem dem Gepäck und der Elektronik rein geht. Was meinst du, Fabian?"

  7. #7
    Endlich war nach einer schieren Ewigkeit das Feuer versiegt, und die letzte Flame gelöscht. Er schaute sich stolz um. Sie hatten es tatsächlich geschafft ein brennendes Flugzeug zu löschen und das mit nichts als einer Hand Freiwilliger, ein paar Blechen die aus Trümmern gebrochen waren und einer Menge Sand und ausser ein paar Schnitten an der Hand, die zwar äußerst störend aber höchstwahrscheinlich nicht weiter dramatisch waren und sicher irgendwie behandelt werden konnten. Gut gemacht Leute, wirklich gut gemacht. Ich glaube jetzt haben wir uns eine Pause verdient. sagte Fabian und man hörte ihm an das die Löschaktion auch an seinen Kräften deutlich gezehrt hatte. Unterstrichen wurde dies dadurch, dass er sich beim Sprechen auf sein Blech stützte und sich schließlich, als er fertig war mit sprechen, in den Sand setzte um sich zu erholen.
    Als er sich ein paar Minuten erholt hatte und auch, nachdem das Adrenalin langsam abgebbt war, sein Magen sich langsam aber sicher meldete, kam der junge, etwas schmächtige Mann zu ihm, der zusammen mit Richard das Feuerlöschen geplant hatte. Um besser mit ihm reden zu können stand Fabian wieder auf und klopfte sich kurz den Sand von der Hose. Das ist eine gute Idee. Ich glaube wir können alle ein wenig zu Essen vertragen und desto eher wir etwas zu Essen, desto besser. Vor allem habe ich die Dumpfe Ahnung, dass wir noch eine Unterkunft brauchen werden. Ich hoffe wirklich, dass dort drüben, mit diesen Worten zeigte er auf das Flugzeug, ein paar Zelte sind, denn ich möchte nicht unter freiem Himmel schlafen müssen. Wobei, Lilly hätte am Ende noch ihren Spaß daran wie ich sie kenne, die hat ja schon immer viel im Wald umher gemacht. Aber ich schweife ab. Schau dich am besten um, ja. Ich würde eigentlich auch mitmachen aber ich muss jetzt wirklich Lilly finden. Ich habe das schon zugunsten der Löscharbeiten aufgeschoben. fügte Fabian, nun wieder besorgter, hinzu, schien aber noch genug Geduld zu haben um sich in Ruhe weiter zu unterhalten.

    Geändert von wusch (27.04.2016 um 22:00 Uhr)

  8. #8
    Das Feuer ist endlich aus. Gott sei Dank ist das Feuer endlich aus.

    “Haa–––”

    Mein Tshirt klebt an mir. Ich wische mir mit der Hand über die nassgeschwitzte Stirn. So, wie meine Hand jetzt aussieht, habe ich mir den ganzen Ruß nur erst recht im Gesicht verteilt, aber das ist mir gerade wirklich egal.
    Für einen Moment halte ich inne und bin einfach nur froh, nirgends mehr das gespenstisch flackernde Licht zu sehen oder es Knistern und Rauschen zu hören. Zum Ersten Mal, fällt mir auf, ist es wirklich still um uns herum.

    Ich genieße es ein wenig, einfach dazustehen und einen Moment den Blick schweifen zu lassen. Die meisten Leute um mich herum sehe ich zum ersten Mal. Einige haben offenbar böse Schnittwunden an den Händen, wie es um Verbrennungen bestellt ist lässt sich unter dem Schmutz schwer sagen. Zumindest scheint niemand lebensgefährlich verletzt zu sein.

    Anders herum betrachtet: Alle anderen sind… Mir wird übel bei dem Gedanken. Ich muss mich echt anstrengen, mich nicht hier und jetzt zu übergeben.

    Einer der Typen, mit denen ich noch nichts zu tun hatte, kommt zu uns:
    “Hmm, bin ich der einzige der langsam was zu essen vertragen könnte?”
    Ja, bist du. Definitiv.
    “Ich denke, die besste Nahrungsquelle, im Moment, wäre wohl die Reste der Boardkantine, meint ihr nicht auch? Eventuell dürfte ganz vorne noch etwas zu finden sein, einen Versuch ist es mal Wert wenn man schon wegem dem Gepäck und der Elektronik rein geht. Was meinst du, Fabian?”
    Gepäck. Da war was. Keine Ahnung, was noch davon übrig ist, aber umsonst darf die Löschaktion einfach nicht gewesen sein. Wenn es einen Vorrat an Pech gibt, haben wir unseren heute doch sicher für die nächsten Jahre aufgebraucht. Ich schaue auf das getrocknete Blut an meinen Fingern von vorhin. Vielleicht ist da sogar Verbandszeug oder so.

    Da gibt es bloß ein, nein, zwei kleine Probleme.

    Erstens. Die meisten Erwachsenen hier sind noch vom Löschen völlig im Eimer und zum Teil verletzt. Wenn die versuchen auf das Wrack zu klettern geht das doch garantiert schief - davon, dass das Ding bei weitem nicht mehr stabil aussieht mal ganz zu schweigen. Okay, ich gebe zu, ich mag über die letzten paar Stunden Vorurteile entwickelt haben, wenn es um die Tragkraft von Flugzeugen geht. Aber trotzdem, ich würde jemanden wie den Muskelprotz da nicht mehr rauflassen.

    Zweitens. Ich will da nicht rauf.

    “–––Hey, um…”
    Ein paar Köpfe drehen sich zu mir um.
    “Ich könnte… nach dem Gepäck schauen. I-ich meine,”
    Blickkontakt aufnehmen ohne Blickkontakt aufzunehmen. Wenn ich weggucke wirke ich wie ein kleines Kind, wenn ich hingucke, sehe ich garantiert, dass mir jemand gleich sagt, wie blöd die Idee ist. (Wobei, irgendwie klingt das gar nicht so schlimm.)
    “Ich bin unverletzt. Und ich bin kleiner und leichter als ihr, also müsste ich besser durch die Trümmer kommen, ohne, dass ich hängen bleibe oder unter mir was zusammenbricht… dachte ich.
    Ich hebe jetzt doch den Blick und gucke mich unsicher um.


    –––Drittens: Ich will jetzt nicht nachdenken.

    Geändert von BDraw (27.04.2016 um 22:21 Uhr)

  9. #9
    Sam's erster bewusster Gedanke war
    Nicht schon wieder.
    Wie oft war ich heut schon bewusstlos?

    Kann man dafür einen Eintrag in's Guinness-Buch der Rekorde bekommen? Als Anwärter für diese zweifelhafte Ehre fühlte er sich mittlerweile auf jeden Fall.
    Gibt's eigentlich ein Limit, wie oft man pro Tag wegtreten kann?
    Wenn ja, hoffe ich, mein's erreicht zu haben.

    Immer wieder war Sam kurz weg, hatte Filmrisse und konnte sich nur episodisch an die letzten.. Minuten? ..Stunden? ..erinnern.
    Die Ausschnitte, die in seinem Kopf noch Sinn ergeben scheinen aber immer von anderen Orten zu stammen. Also hatte er scheinbar irgendwas getan, ob geholfen oder eher gestört konnte er aber beim besten Willen nicht mehr sagen. Er hoffte ersteres.
    Egal, ist Vergangenheit, jetzt gibt's wichtigeres. Eines nach dem Anderen. Erstmal die Lage abchecken.
    Punkt eins:

    "Wie lange ist der Absturz her?"
    Niemand antwortete ihm auf die Frage, soll so üblich sein bei vor sich her gemurmelten Selbstgesprächen, hatte Sam zumindest mal gehört, in einer Welt in der noch alles Heile war und Geisteskrankheiten zur Kategorie "Macht man sich drüber lustig, passiert einem selber eh nie" gehörten.
    Um sich also nicht ganz Banane vorzukommen schaut er schnell nach oben, schätzt anhand der Sonne die Uhrzeit ab, und antwortet auf seine Frage "etwa 6 bis 7 Uhr Abends. Nein Moment, wir sind Richtung Süden geflogen, also weg von der Sonne.. das müssten etwa..." seinen Fehler bemerkend rollte Sam innerlich mit den Augen "Die Zeitzonen ändern sich auch... es bleibt also für die Sonne immer gleich...".
    Erfreut seine Gedanken langsam wieder in gewohnte Bahnen Ratern zu hören, fuhr er Wort.
    Punkt zwei:
    "Momentaner Stand?"
    Ein Blick vom Himmel runter auf die Erde offenbarte ihm ein eigentlich für heute zufriedenstellendes Bild. Das Feuer war aus, nur hier und da waren noch ein paar Rauchwolken zu sehen, die sich aber auch langsam verzogen. Eine große aggressiv nach Regen aussehende Wolke kam langsam den Horizont herangetrabt.
    Antwort:
    "Alles so weit in Ordnung."
    Und weil aller guten Dinge numal drei sind.
    Punkt drei:
    "Was nun?"
    Sam schaute sich um, wusste aber nicht, was jetzt noch getan werden musste. Die Leute waren erstmal in Sicherheit, niemand der Überlebenden war ernsthaft verletzt.
    "Ausruhen..?"
    Klang gut. Um sich aber sicher zu sein sprach er es noch mal aus
    "Ausruhen? Ausruhen!"
    Aber nicht hier, wo er gerade saß. Der Sand war zwar angenehm weich, aber um sich auszustrecken lagen hier zuviele scharfkantige Flugzeugreste herum. Sam versuchte aufzustehen. Und dabei blieb es auch, bei einem Versuch. Mit einem gequälten Ausdruck im Gesicht ließ er sich wieder auf seine 5 Buchstaben fallen und versuchte erstmal sein vor schmerz verkrampften Kiefer wieder auseinander zu bekommen.
    Jetzt wusste Sam zumindest, warum er den größten Teil nach dem Absturz wie im Delirium erlebt hatte, und war nun nicht mehr ganz so froh, wieder bei Besinnung zu sein. Dafür aber Dankbar. Dankbar, dass sein Unterbewusstsein oder was auch immer dafür zuständig war, entschieden hat seine Wahrnehmung so weit herunterzuschrauben, dass er trotz des Schmerzes irgendwie funktioniert hatte.

    Was nun? Suchend schaute er sich um und sah einige Meter entfernt eine verbogene und verdrehte aber dennoch halbwegs gerade Stange aus Metall im Sand liegen. Sollte als Krücke reichen dachte sich Sam, besann sich auf seine ersten Bewussten Erfahrungen in diesem Leben und kroch auf allen Vieren zu seinem nächsten Etappenziel.
    "Mission Krücke beschaffen - erledigt.
    Das ist mindesten ein Silber, wenn nicht sogar ein Goldstern wert."
    Ohne es zu bemerken verfiel er wieder dazu, sein vorgehen laut zu Kommentieren. Die Frage, ob dieser Tick von seinem Unterbewusstsein kam um ihn den Flugzeugabsturz verarbeiten zu lassen oder ob er sich damit selber von den ganzen Leichen, die immer noch überall rumlagen, ablenken wollte, diese Frage ließ er nicht konkrete formen annehmen lassen. Immerhin wollte er wieder so weit es geht klar bei Verstand bleiben. Und letztendlich war es ja auch egal.
    Vorsichtig geworden stemmte er sich mit Hilfe des Stabes hoch.
    Klappt doch ganz gut.
    Was nun?
    Die Wunde versorgen wäre wohl nicht schlecht.
    Ich hab keine Ahnung davon, aber im Flugzeug müsste es doch sowas wie nen Arztkoffer geben mit Schmerzmitteln und Verband.
    Oh man, vielleicht brauch ich auch ne Schiene, schmerzhaft genug um gebrochen zu sein ist das Bein ja.


    Seinen ersten Gedanken, in's Flugzeug zu klettern und da zu suchen verwarf er recht schnell. Mit seinem Bein würde er momentan unmöglich da hoch kommen. Zum Glück haha war das Flugzeug in viele Teile zerbrochen und einiges vom Interieur wurde während des Absturzes aus dem Flugzeug gesogen. Zumindest lagen überall auf dem Strand größere und kleinere Trümmer herum. Sam konnte sogar einen der Wagen der Stewardesse knapp 100 Meter Richtung Urwald erkennen.
    Genau so vielversprechend wie jedes andere Trümmerteil Dachte sich Sam, erkor den Wagen zu seinem zweiten Etappenziel und machte sich auf den langen und beschwerlichen Weg in Richtung des Wagens um auf dem Weg dorthin den Strand nach medizinischen Utensilien abzusuchen, eventuell auch Orte zu merken, wo was essbares rumliegt. Sein erster Schritt ließ ihn die Prioritäten aber eindeutig festlegen
    "Erstmal Medizin".

    Geändert von Eddy131 (28.04.2016 um 00:26 Uhr)

  10. #10
    Nachdem Brix seine Wunde versorgt hatte, war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, ihr bei der Suche nach dem Schuh zu helfen.
    Auch wenn er durch den Schock und die Sorge um Bree damals - also vor zwanzig Minuten - vergessen hatte, wo sie gesessen waren, streifte er durch die Überreste der Trümmer, vorbei an aufgewühltem Sand und lief respektvolle Bögen um die verkohlten, teilweise herausgeschleuderten Toten.

    Sich jederzeit und immer zu beschäftigen, das war im Moment sein Mantra, sein Credo und die Art, wie er dieses Erlebnis verdauen und überleben wollte.
    Wie in einem Spiel auf Messers Schneide - IMMER in Bewegung bleiben, immer einen Schritt mehr. Egal wie schwer die Ausrüstung wog - immer noch ein Schritt mehr.

    Endlich war er fündig geworden, bückte sich erleichtert und rannte dann zurück zu Brix, die mittlerweile bei Ross und Zoe stand, die augenscheinlich auf ihn warteten, um mit dem Wasser holen zu beginnen.

    Breit grinsend näherte er sich Brix, die ihn eher irritiert als abwartend - oder gar glücklich - ansah und den Kopf schief legte, bei ihr ein typisches Zeichen von Gereiztheit.
    "Ich präsentiere, werte Brixzessin, Euren Schuh.", sagte der junge Sportler und holte hinter seinem Rücken einen schwarzen, sündhaft teuer und edel aussehenden High Heel hervor, den er ihr ritterlich kniend präsentierte.
    "Das soll mein Schuh sein?", sagte Brix und griff sich an den Kopf.
    "Ja, er ist schwarz. Das muss Deiner sein.", sagte Richard voller Überzeugung und betrachtete trotzdem den Schuh in seinen Händen nun so, als würde er ihn zum ersten Mal sehen.
    "Das letzte Mal als ich komplett schwarze Schuhe getragen habe, waren wir im ersten Jahr der High School."
    "Damals habe ich auf alles an dir geachtet, nur nicht die Schuhe...", grinste Rick.
    "Und es waren schwarze Chucks auf denen weiß "I'm gay" gemalt waren...", sagte sie seufzend, nahm den Schuh mit zwei spitzen Fingern aus seiner Hand und blickte grinsend nach unten. "Außerdem tust es es schon wieder."
    Richard kniff die Augen fragend zusammen und verharrte noch einen Augenblick in seiner ritterlichen Pose.
    "Du achtest nicht auf meine Schuhe.", sprach sie und setzte ihm den gefundenen High Heel auf den Kopf, wo er sofort herunterfiel, als Richard nach unten blickte und sah, dass sie tatsächlich ihren Schuh bereits wiedergefunden hatte.
    "Würde trotzdem gut an dir ausseh'n!", sprach er grinsend und stand in einer schwungvollen Bewegung wieder zu voller Größe auf.
    "Natürlich. Und wenn du den Zweiten findest, dann trage ich sie wenn du mich ins Insel-Hilton einlädst, Schwachkopf.", sagte sie im Gehen begriffen, über die Schulter gewandt, jedoch ohne es wirklich böse zu meinen, sie zu Ross und Zoe aufschloss. Auch wenn der zweite Schuh in diesem Moment fernab aller Überlebenden von einer schweren Welle weiter in Ufersand gedrückt worden war und somit fast unaiffindbar wurde, Richard hatte es gut getan, sich mit ihr ein bisschen verbal zu foppen. Das war Normalität. Schulalltag. Ein Fetzen Heimat.
    "Getrennte Rechnung?", rief er ihr hinterher.
    "Getrennte Rechnung."

    Rich lächelte kurz in sich hinein und machte sich dann mit Ross und den beiden Damen auf den Weg, um das Wasser zu holen.
    Mit der 3-Liter-Schale und den beiden Colaflaschen würden sie schon einiges transportieren können.
    Und sollten sie auf dem Weg in den Trümmern Plastiktüten oder gar etwas stabile Plane finden, würde Rich sie ebenfalls mitnehmen, da sich auch daraus seiner Meinung nach formidable Behältnisse würden bauen lassen.


    Sie waren bereits einige Schritte den Strand entlang gegangen, als Brix hinter Richard plötzlich entnervt aufseufzte.
    "DICK!", sagte sie eindringlich. "Lass die Finger vom Verband."
    Richard drehte sich um und blieb kurz stehen. "Ich mach' doch gar nichts?"

    "Komm her, ich versuche das mal ordentlich zu richten...", sagte Brix und griff entschlossen nach seiner Hand und machte sich daran, die Wunde noch einmal richtitg zu versorgen.

    Geändert von Daen vom Clan (27.04.2016 um 23:18 Uhr)

  11. #11
    Die ganze Situation war so verflucht durcheinander. Nova hatte immer noch Probleme genau zu erkennen was sie aktuell überhaupt tun konnte.

    Kopflos eilte sie mit dem Jungen zum abgestürzten Flugzeugwrack. Die Flammen waren jedoch schon fast komplett erstickt. Gut, ein Problem weniger um welches man sich kümmern musste. Wenigstens wussten die Leute hier wie man sich nützlich machte. Ganz anders als manche der Hohlköpfe die neu eingezogen und ihr zugeteilt wurden.

    "Ey, wir gehen Wasser holen, will noch jemand mitkommen?"

    Herrje, es wurde immer besser.

    Feuer löschen? Check.
    Wasserversorgung? Check.
    Wenn sich jetzt noch Leute finden die nach Essbarem suchen, dann wäre der Tag zwar nicht gerettet... aber zumindest die nächsten Tage... oder Wochen.

    Sie schaute wieder zum Flugzeugwrack. Die Flammen wurden allesamt erstickt und es stieg nur noch beißender, schwarzer Rauch in dicken Säulen empor.
    Der Junge der ihr geholfen hatte setzte dazu an in das Wrack zu steigen, er fing sogar an ziemlich plausibel zu erklären warum gerade er das tun sollte.
    Nova strich sie die klatschnassen Haarsträhnen nach hinten und ging auf Iker zu.

    "Großartige Idee. Ich bin mir sicher, dass du das schaffst. Wenn du schon ins Flugzeug steigst, könntest du mir da einen Gefallen tun?"

    Nova wusste, dass sie da gerade von einem Kind verlangte sich in Gefahr zu begeben. Moralisch stieß ihr das heftig auf. Aber sie saßen alle in der Scheiße, da musste jeder mit anpacken... auch Kinder.

    "Wenn du irgendwas an unbeschädigter Elektronik findest, kannst du versuchen das zu bergen? Vielleicht gibt es im Cockpit ja sogar noch ein funktionierendes Funkgerät. Wenn du das schaffst... dann kann ich nachher versuchen das beste daraus zu machen. Vielleicht schaffen wir es dann auch irgendjemanden anzufunken um Hilfe zu senden."

    Die blonde Schwedin blickte zurück zu der jungen, gebräunten Frau die gerade eben noch Leute zusammengetrommelt hat um Wasser zu holen. Sie schienen sich auch so langsam daran zu machen aufzubrechen.

    "Ich schau derweil, ob ich den Leuten beim Wasser schleppen helfen kann. Drück dir die Daumen."

    Etwas kurz gebunden ließ Nova Iker zurück und eilte in leichtem Laufschritt zu den Wasserträgern.
    Sie war vielleicht nicht die kräftigste, aber wenn es darum ging schwere Lasten über längere Distanzen zu tragen dann war sie dafür immerhin geeignet. Wer weiss, vielleicht hätte sie dann auch noch später einen klugen Einfall wie man das Wasser effizienter transportieren könnte.

    [Nova schließt sich den Wasserträgern an]

    Geändert von Gendrek (28.04.2016 um 00:20 Uhr)

  12. #12
    陳俊光. 風林火山 - fūrinkazan. 1 und 1 macht 2. Das ist alles, was der Junge noch wusste, als er unweit eines Flugzeugsitzes - und nur eines Flugzeugsitzes - aufwachte. Oder was heißt schon "aufwachte". Sein Blick war ganz verwischt und jedes neue Geräusch eine Farbe, die sich mit den anderen vermischte und am Ende eine komische, undefinierbare braune Brühe ergaben. Ihm war auch ganz heiß, obwohl er sich wünschte, an einem wärmeren Platz liegen zu können. Wahrscheinlich träumte er nur. Deswegen war alles auch so verwirrend seltsam, obgleich man nichts hinterfragt. So funktionierten Träume ja nun mal. Und dann verzerrte sich sein Blick immer weiter, bis alles schwarz wurde.

    [...]

    Er stand wieder auf festen Beinen, nachdem sie doch etwas wackelig wie bei einem lernenden Kleinkind reagierten. Mit einer ungewöhnlich großzügigen Packung Erdnüsse, die er in der Hand hielt, spazierte er seelenruhig durch den Urwald, der ihn einhüllte. Überall erklangen Geräusche und raschelten die Büsche. Er erwartete jeden Moment, dass irgendeine Art exotisches Tier ihm in den Weg springen und ankeifen würde. Was auch immer eine Art Wald das stille 林 in seinem Leitspruch darstellte - so eine Art war sicherlich nicht damit gemeint. Ein Glück kam es nicht zu solch einer Begegnung und irgendwie war das Ganze dann doch recht spannend. Wenn man sowieso keine Ahnung von nichts hat, muss man eben neugierig sein und alles erforschen. Eine Sache verstand er nämlich recht schnell: Dass Humor eine wichtige Rolle spielt, wenn man sein Gedächtnis verloren hatte.

    Das dunkelgrün-braune Dickicht schien sich am Ende seines Blickes zu lichten. Licht war ja immer eine gute Sache, wenn man sich irgendwo verlaufen hatte und nicht mehr weiter wusste. Aufgeregt rannte er hin und sah, was sich hinter dieser Grenze abspielte. Auf einer Wiese stehend, betrachtete er ein wildes Spektakel vor seinen Augen: Mehrere Menschen liefen eifrig und irgendwie auch leicht panisch oder auch gestresst umher, links in seinem Blick die Hälfte - und wieder nur die Hälfte - eines Flugzeugs, von dem er vermutlich kam. Hier war die Hölle los, so viel war sicher. Denn viel mehr verstand er auch nicht wirklich von der Situation, die sich vor ihm abspielte. Es war... irgendwie surreal. Er schaute ja nie viele Filme oder Serien - aber genau das, was hier passierte, war wie aus einem Film oder einer Serie.

    Und kaum hatte er Zeit, zu verstehen, was hier geschah, da bemerkte er schon, dass ihn die ersten Menschen von den ganzen Leuten ihn vereinzelt wahrnahmen und kurz innehielten, um ihn zu beobachten. Ihr erster Blick fiel auf sein Gesicht, der zweite dann jeweils auf die nicht-mehr-ganz-so-großzügige Packung Erdnüsse, die er auch seit vorhin trotzallem nicht aufhörte, zu verknuspern. So verträumt blickend da stehend und essend... sah er aus, wie ein Idiot.

    Geändert von Ligiiihh (28.04.2016 um 10:33 Uhr)

  13. #13
    "•••••••••-Feuer, Bastard-Feuer. Geh endlich aus du behindertes Scheißfeuer!", rief die Blondine den züngelnden Flammen bei jeder Schüttbewegung entgegen, bis das Feuer ein letztes, zischendes Furzen von sich gab und erlosch. Ihr Karohemd hatte sie zwischendrin als Bandana umfunktioniert und hüpfte obenrum nur im Tanktop bekleidet über den Strand. Immerhin hatten ihre Klamotten den ganzen Dreck soweit okay überlebt. Die Tatsache, dass sie ihre Frustration über die aktuelle Situation an dem Feuer auslassen konnte, half ebenfalls einigermaßen.

    Kurz betrachtete sie die verkokelten Überreste, bis ihr bei all dieser Rekapitulation positiver Punkte (aller zwei) etwas einfiel: ihr Smartphone, ihr Block, ihr ganzer Scheiß - das lag alles noch irgendwo im Wrack herum. Mit ihrem Handy könnte sie vielleicht zumindest ihre Eltern snrufen und ihnen Bescheid sagen, dass sie noch am Leben war. Oh Gott, was wenn in den Nachrichten bereits davon die Rede war, dass alle tot wären? Ihre Mutter würde sich die Seele aus dem Leib heulen, ihr Vater wäre der Ansicht dass Ewgenya noch am Leben wäre weil die Szsbos laut diverser Erzählungen nichts und niemand totkriegen konnte außer sie sich gegenseitig.

    Sie eilte wie von einer Hornisse in den Arsch gestochen zurück zu ihrem Ausgangspunkt, blickte sich um und sah allgemeines geschäftiges Treiben der anderen. Ob sie sie von irgendwas abhalten würde, wenn sie jetzt wegen ihrem blöden Handy einen Aufriss machen würde? Es war der einzige Gedanke, der sie daran hinderte, einfach Gesicht voraus in den Sand zu fallen und zu heulen - also, drauf geschissen, stiefelte sie zur türkishaarigen Frau von vorhin namens Brixa oder so, die einem James Deen-Verschnitt die Hand versorgte.

    "Hey, Brixa, ich weiß, Erste Welt-Probleme, schlechter Zeitpunkt und so - aber du weißt nicht zufällig, ob irgendwer Handy hat das funktioniert oder ob irgendwer sich im Flugzeug nach so Scheise umgesehen hat, ne?!", ratterte sie herunter und muss dabei ausgesehen haben wie eine schizoide Psychobraut. "Nebenbei erwähnt, ich hab glaub ich gleich Panikattacke oder so, nur zu Info."

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (28.04.2016 um 09:11 Uhr)

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