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Thema: [Gestrandet] - Episode 1 - Bruchlandung (Tag 1)

Baum-Darstellung

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  1. #24
    Das Meerwasser traf Amy wie eine kühle, feuchte Hand aus Beton. Noch während die Wellen über ihr zusammenschlugen, atmete sie erschrocken ein, und verschluckte sich prompt an der allgegenwärtigen salzigen Brühe.

    Was...?

    Unkoordiniert zappelte sie umher und versuchte hustend, sich zu orientieren, irgendwie an die Oberfläche zu gelangen - nur um zu sehen, wie das hellere Wasser über ihr sich weiter und weiter entfernte, während der Druck auf ihren Ohren weiter und weiter stieg. Panik machte sich in ihr breit, als sie bemerkte dass sie immer noch ordentlich auf ihrem Sitz festgegurtet war.

    Rings um sie herum sanken kleinere Trümmerteile langsam dem Meeresgrund entgegen und wühlten das Wasser auf, und hier und da erschwerten Flüssigkeitswolken zusätzlich die Sicht.
    Kaffee. Wo auch immer der Gedanke gerade her kam, sie bekam diese absurde Feststellung nicht aus dem Sinn. Das ist der Kaffee mit dem die Stewardess vorhin rumging. Amy schauderte, kam endgültig in der Gegenwart an, und begann hektisch an ihrem Sitz herumzuzerren.

    Es konnten nur Sekunden seit dem Aufprall gewesen sein, aber für Amy zogen sie sich dahin wie Stunden - panische, schreckenserfüllte Stunden! -, in denen sie verzweifelt versuchte, den Verschluß des in sich verdrehten Gurts zu öffnen, während ihre letzten paar Bläschen an Atemluft aus ihren Lippen glitten und zur schier endlos entfernten Wasseroberfläche entschwebten.

    Und dann war da plötzlich eine Hand, und dann eine zweite, die zielsicher nach dem widerspenstigen Gurt griffen, und mit einem heftigen Ruck endlich den Verschluß öffneten. In dem zunehmend dreckigen und aufgewühlten Wasser fiel es Amy schwer, Details zu erkennen, als sie sich ihrem Retter zuwandte.... der just in diesem Augenblick von einem durchs Wasser pflügenden Trümmerteil erwischt wurde. Die Hand, die eben noch Amys Ellbogen ergriffen hatte, um sie nach oben zu leiten, wurde nach unten gerissen, und nur eine rote Wolke blieb vor Amy zurück.

    Endgültig in Panik verfallen, versuchte sie noch einmal zu schreien, schluckte dabei nur noch mehr Wasser, und paddelte dann mehr schlecht als recht zur Oberfläche.

    Wrackteile, Schreie, Leichenteile, und brennende Kerosinflecken begrüssten sie dort, und dahinter das rettende Ufer! Wie genau sie es letzen Endes an all den Hindernissen vorbei dorthin schaffte, wusste sie im Nachhinein nicht mehr genau. Nur, dass es eine unglaubliche Wohltat war, als sie endlich den hellen Sand unter Händen und Füßen spürte, und sich den Strand hinaufgeschleppt hatte. Gerade weit genug weg vom Wasser, um sich der Rettung sicherzusein - und dann traf sie das gerade Erlebte mit derartiger Wucht, dass sie sich erst einmal übergeben musste.

    Geändert von Shinshrii (25.04.2016 um 21:39 Uhr)

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