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Thema: [Gestrandet] - Episode 1 - Bruchlandung (Tag 1)

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Sam's erster bewusster Gedanke war
    Nicht schon wieder.
    Wie oft war ich heut schon bewusstlos?

    Kann man dafür einen Eintrag in's Guinness-Buch der Rekorde bekommen? Als Anwärter für diese zweifelhafte Ehre fühlte er sich mittlerweile auf jeden Fall.
    Gibt's eigentlich ein Limit, wie oft man pro Tag wegtreten kann?
    Wenn ja, hoffe ich, mein's erreicht zu haben.

    Immer wieder war Sam kurz weg, hatte Filmrisse und konnte sich nur episodisch an die letzten.. Minuten? ..Stunden? ..erinnern.
    Die Ausschnitte, die in seinem Kopf noch Sinn ergeben scheinen aber immer von anderen Orten zu stammen. Also hatte er scheinbar irgendwas getan, ob geholfen oder eher gestört konnte er aber beim besten Willen nicht mehr sagen. Er hoffte ersteres.
    Egal, ist Vergangenheit, jetzt gibt's wichtigeres. Eines nach dem Anderen. Erstmal die Lage abchecken.
    Punkt eins:

    "Wie lange ist der Absturz her?"
    Niemand antwortete ihm auf die Frage, soll so üblich sein bei vor sich her gemurmelten Selbstgesprächen, hatte Sam zumindest mal gehört, in einer Welt in der noch alles Heile war und Geisteskrankheiten zur Kategorie "Macht man sich drüber lustig, passiert einem selber eh nie" gehörten.
    Um sich also nicht ganz Banane vorzukommen schaut er schnell nach oben, schätzt anhand der Sonne die Uhrzeit ab, und antwortet auf seine Frage "etwa 6 bis 7 Uhr Abends. Nein Moment, wir sind Richtung Süden geflogen, also weg von der Sonne.. das müssten etwa..." seinen Fehler bemerkend rollte Sam innerlich mit den Augen "Die Zeitzonen ändern sich auch... es bleibt also für die Sonne immer gleich...".
    Erfreut seine Gedanken langsam wieder in gewohnte Bahnen Ratern zu hören, fuhr er Wort.
    Punkt zwei:
    "Momentaner Stand?"
    Ein Blick vom Himmel runter auf die Erde offenbarte ihm ein eigentlich für heute zufriedenstellendes Bild. Das Feuer war aus, nur hier und da waren noch ein paar Rauchwolken zu sehen, die sich aber auch langsam verzogen. Eine große aggressiv nach Regen aussehende Wolke kam langsam den Horizont herangetrabt.
    Antwort:
    "Alles so weit in Ordnung."
    Und weil aller guten Dinge numal drei sind.
    Punkt drei:
    "Was nun?"
    Sam schaute sich um, wusste aber nicht, was jetzt noch getan werden musste. Die Leute waren erstmal in Sicherheit, niemand der Überlebenden war ernsthaft verletzt.
    "Ausruhen..?"
    Klang gut. Um sich aber sicher zu sein sprach er es noch mal aus
    "Ausruhen? Ausruhen!"
    Aber nicht hier, wo er gerade saß. Der Sand war zwar angenehm weich, aber um sich auszustrecken lagen hier zuviele scharfkantige Flugzeugreste herum. Sam versuchte aufzustehen. Und dabei blieb es auch, bei einem Versuch. Mit einem gequälten Ausdruck im Gesicht ließ er sich wieder auf seine 5 Buchstaben fallen und versuchte erstmal sein vor schmerz verkrampften Kiefer wieder auseinander zu bekommen.
    Jetzt wusste Sam zumindest, warum er den größten Teil nach dem Absturz wie im Delirium erlebt hatte, und war nun nicht mehr ganz so froh, wieder bei Besinnung zu sein. Dafür aber Dankbar. Dankbar, dass sein Unterbewusstsein oder was auch immer dafür zuständig war, entschieden hat seine Wahrnehmung so weit herunterzuschrauben, dass er trotz des Schmerzes irgendwie funktioniert hatte.

    Was nun? Suchend schaute er sich um und sah einige Meter entfernt eine verbogene und verdrehte aber dennoch halbwegs gerade Stange aus Metall im Sand liegen. Sollte als Krücke reichen dachte sich Sam, besann sich auf seine ersten Bewussten Erfahrungen in diesem Leben und kroch auf allen Vieren zu seinem nächsten Etappenziel.
    "Mission Krücke beschaffen - erledigt.
    Das ist mindesten ein Silber, wenn nicht sogar ein Goldstern wert."
    Ohne es zu bemerken verfiel er wieder dazu, sein vorgehen laut zu Kommentieren. Die Frage, ob dieser Tick von seinem Unterbewusstsein kam um ihn den Flugzeugabsturz verarbeiten zu lassen oder ob er sich damit selber von den ganzen Leichen, die immer noch überall rumlagen, ablenken wollte, diese Frage ließ er nicht konkrete formen annehmen lassen. Immerhin wollte er wieder so weit es geht klar bei Verstand bleiben. Und letztendlich war es ja auch egal.
    Vorsichtig geworden stemmte er sich mit Hilfe des Stabes hoch.
    Klappt doch ganz gut.
    Was nun?
    Die Wunde versorgen wäre wohl nicht schlecht.
    Ich hab keine Ahnung davon, aber im Flugzeug müsste es doch sowas wie nen Arztkoffer geben mit Schmerzmitteln und Verband.
    Oh man, vielleicht brauch ich auch ne Schiene, schmerzhaft genug um gebrochen zu sein ist das Bein ja.


    Seinen ersten Gedanken, in's Flugzeug zu klettern und da zu suchen verwarf er recht schnell. Mit seinem Bein würde er momentan unmöglich da hoch kommen. Zum Glück haha war das Flugzeug in viele Teile zerbrochen und einiges vom Interieur wurde während des Absturzes aus dem Flugzeug gesogen. Zumindest lagen überall auf dem Strand größere und kleinere Trümmer herum. Sam konnte sogar einen der Wagen der Stewardesse knapp 100 Meter Richtung Urwald erkennen.
    Genau so vielversprechend wie jedes andere Trümmerteil Dachte sich Sam, erkor den Wagen zu seinem zweiten Etappenziel und machte sich auf den langen und beschwerlichen Weg in Richtung des Wagens um auf dem Weg dorthin den Strand nach medizinischen Utensilien abzusuchen, eventuell auch Orte zu merken, wo was essbares rumliegt. Sein erster Schritt ließ ihn die Prioritäten aber eindeutig festlegen
    "Erstmal Medizin".

    Geändert von Eddy131 (28.04.2016 um 00:26 Uhr)

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