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Thema: [Gestrandet] - Episode 1 - Bruchlandung (Tag 1)

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Sie war drauf und dran, Dick einen weiteren Spruch drücken. So wie sie es immer tat. Doch anders als sonst, hatte sie ihr Pulver nun schon verschossen. Es machte immerhin auch nur halb so viel Spaß, wenn der Bandkollege, den sie zu hassen liebte, sich nur bedingt wehrte. Und beide verband in diesem Moment doch die Sorge um die Person, die zumindest Brittney noch am ehesten leiden konnte.

    Ein Blick verriet, dass sich die beiden, die sie wohl zu Recht 'echte Männer' genannt hatte - wenn sie an solche Geschlechterklischees auch eigentlich nicht glaubte - keine zu großen Probleme dabei haben durften, die Drummerin aus ihrem hitzigen, engen Gefängnis zu befreien. Das, wie die Tatsache, dass sie die blutende Wunde an Richards Handballen erkannte, war Grund genug dafür, vorerst doch in seiner Nähe zu bleiben.

    "Lass mich mal gucken!", forderte sie sofort. Dabei war der Ton eher ein befehlshabender. Wenn sie ihm schon half, müsste sie es wenigstens so aussehen lassen, als wäre das nur eine notwendige Geste, als würde es sie nicht im geringsten jucken.

    Ihre Finger spreizten die des Footballstars ab, um sich seine Handinnenfläche besser ansehen zu können. Es handelte sich um eine schwach blutende Schnittwunde in etwa am Handballen. Sicher nichts, was ihn bei Nichtversorgung umbringen würde, doch allemal eine einschränkende Verletzung. Der rote Saft spülte den Dreck nur halbwegs aus der Wunde. Ihr noch immer nicht ganz stechend scharfer Blick verbarg außerdem, ob sich vielleicht Metallsplitter im Schnitt eingenistet hatten.

    "Warte hier!", wies sie den Sänger der Band an und stand aus der Hocke auf. Ihr Blick ging zuerst hinaus auf das Meer. Sie dachte darüber nach, dort Wasser zu schöpfen, doch entschied sich dagegen. Sie hatte keine Ahnung, ob Salzwasser eine gute Idee war, für sie sprach ähnlich viel dafür wie dagegen. Doch dann entdeckte sie auch eine kleine Mündung zwischen Strand und Wassermasse, wo ein kleiner Bach ins Meer zu führen schien. Ein letzter, nur noch leicht besorgter Blick in Richtung der naturverliebten Freundin, die gerade aus dem Wrack geborgen wurde, dann setzten sich Brittneys Beine in Bewegung. Sie stapfte behutsam über den heißen Sand, überwund mindestens genau so heiße und dabei auch spitze Trümmerteile, bis sie Grasboden und schließlich auch den Rand des schmalen Bachs erreichte. In Ermangelung einer besseren Methode, setzte sie sich für einen Moment ins hohe Gras, um den linken Schuh auszuziehen und schließlich mit diesem ein wenig Wasser abzuschöpfen. Mit diesem improvisierten Krug bewaffnet, fand sie schließlich den Weg zurück zu Dick.

    "Wenn deine Hilfe so aussieht, muss ich wohl verbluten", stichelte er, kaum hatte sie sich per Schneidersitz vor ihn in den Sand begeben. "Schnauze!", erwiderte sie, gefolgt von einem lauten Atem. Und während sie mit links wieder seine Hand öffnete und mit rechts langsam das Wasser aus ihrem Schuh über die Wunde laufen ließ, fingerte sie behutsam den Dreck - oder das, was nach Dreck aussah - aus dem Schnitt. Schließlich ließ sie das Gehwerk in den Sand fallen und griff sich selbst an den linken Fuß, um den schwarzen Kniestrumpf abzuziehen und diesen in Folge als Schutzverband für seine Hand zu verwenden. Den angewiderten Gesichtsausdruck des Schnöselsohns ignorierte sie dabei.

    Geändert von MeTa (26.04.2016 um 15:48 Uhr)

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