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Thema: [Gestrandet] - Episode 1 - Bruchlandung (Tag 1)

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Nach und nach drang sich der Lärm in sein Bewusstsein. Andreis Wimpern flatterten, dann öffneten sich die Augen, zuerst das Rechte, dicht gefolgt vom Linken. Sein Sitz stand irgendwie schief, der Körper war zur Seite gelehnt, festgehalten von einem zierlich aussehenden aber zuverlässigen Gurt. Von oben sah er auf seinen schlaff herabhängenden Arm hinab. Er wollte ihn einziehen, aber es gehorchte nicht. Hing da wie eine schlaffe Nudel, baumelte dabei leicht im Durchzug. Das Fiepen in seinen Ohren wurde unerträglich. Er strich sich langsam mit der Handfläche übers Gesicht, drückte sich dabei fest das Nasenbein. Zeit für die TÜV Prüfung: immer noch in der unbequemen Lage begann Andrei seine Glieder auf Funktionstüchtigkeit zu prüfen. Wackelte mit den linken Zehen, dann den Rechten. Streckte die Beine aus so weit er konnte. Die vorderen Sitzlehnen waren angehoben und verdeckten ihm die Sicht, boten aber genug Platz für kleine Streckübungen. Er bewegte seine Finger, zuerst links, dann rechts. Hob beide Arme an und ließ sie wieder sinken. Stellte dabei leicht entmutigt fest, dass der andere Arm immer noch reglos abhing wie eine stehengebliebene Uhrenpendel. Als nächstes tastete er seine Mundhöhle mit der Zunge ab. Es wäre nicht das erste Mal, dass er fündig werden würde, das hatte eher mit seinem Job zu tun. Zur eigenen Überraschung schien alles an seinem Platz zu sein. Der allzu vertraute Geschmack von Blut macht ihm nichts aus. Er muss sich während all dem Bullshit auf die Zunge gebissen haben.

    Er schien unverletzt. Trotzdem ließ ihn eine Sache nicht los. Irgendwas war nicht so wie es sein sollte. Er versuchte sich umzuschauen, aber die stechenden Schmerzen in seinem Hals brachte ihn von dem Vorhaben ab. Ja, ok. Flugzeugabsturz. Kommt vor... Zwar selten, aber kommt vor. Ich habe überlebt. Zwar auch recht unwahrscheinlich, aber kommt vor. Ohne den Kopf zu bewegen ließ er die Augen wandern. Die Eingeweide eines zerstörten Flugzeugs sehen in Filmen interessanter aus, stellte er ernüchtert fest. Bestimmt sah die echte Explosion und der echte Absturz auch aus wie der Feuchtschiss eines Rentners. Nichts spektakuläres, aber kommt vor. Habe ich denn wirklich drei Arme...?

    Mit dieser Erkentniss fing Andrei an sich zu winden als hätte ihm jemand eine Tarantel auf den Schoß geworfen. Die Hände rissen an dem Gurt, der immer noch mutig seinen Dienst verrichtete und Andrei im brennenden Wrack gefangen hielt. Das verdammt Teil gab einfach nicht nach. Also begann er sich stoßweise aufzubäumen, so stark wie es seine ungemütliche Lage gestattete. Mit jedem Ruck schob sich der eingeklemmte Arm immer weiter dem Boden entgegen. Mit all seiner Kraft stieß Andrei gegen seine Rückenlehne, das verkohlte und seit längerer Zeit besitzerlose Stück Fleisch verlor seinen Halt und glitt geräuschlos auf den Durchgang. Andreis Sitz entschloss sich ebenfalls nachzugeben und beide purzelten rückwärts auf den Boden.

    Geändert von truecarver (25.04.2016 um 20:26 Uhr)

  2. #2
    Es schien hoffnungslos. Casey hatte genügend über Hausbrände gelesen, und in seinen ersten Tagen als Tagelöhner bei Tagesblättern auch genügend darüber geschrieben um zu wissen wie schnell sich solche Feuer ausbreiten konnten. Dazu kam noch, dass eine gewöhnliche Wohnung nicht mit Tonnen an Kerosin vollgepumpt war. Sie bräuchten schon ein Wunder um das Ding komplett zu löschen, bevor es von selbst abbrennen würde. So schien es dem Journalist zu mindest, der sich wieder vom dem Wrack abwand.

    Da sah er plötzlich jemanden wie Bessesssen auf ihn zurennen. Nein, sein Blick galt wohl dem Flugzeug. Er sah sich frenetisch um und war wohl genauso wild wie Casey irgendwas - oder irgendwen - von den Flammen zu retten. Jetzt erst konnte sich Casey ihn genauer ansehen. Ein junger Mann, wohl kaum 20, aber wirkte wie ein Athlet. Er war sichtlich aufgeregt.

    Er wirkte nicht Deutsch, und so ging Casey auf Nummer sicher und sprach ihn in seiner wortwörtlichen Muttersprache an:
    "Glaub nicht, dass wir das Ding gelöscht bekommen. Nicht ohne ein Dutzend Feuerlöscher, oder einen Hydrant samt Schlauch."

    Geändert von Mivey (25.04.2016 um 20:41 Uhr)

  3. #3
    "Damn, Man, die verbrennen da drin.", sagte Richard tonlos und starrte mit weit aufgerissenen Augen in den Bauch des Flugzeugs, das sie hier abgeworfen hatte.
    Drinnen kokelten die Leiber Jener, die es nicht geschafft hatten und der Sportler spürte seinen seltsam empfindlichen Magen abermals revoltieren als er die Umrisse von Menschen erkannte, die nunmehr Kohle waren.

    Plötzlich durchzuckte es ihn siedendheiß und er packte Casey unabsichtlich - doch durch seine Aufregung ungewollt gerob und hart an der Schulter - und sagte mit bebender Stimme: "Scheisse! Meine Klassenkameradinnen sind da noch drin! FUCKFUCKFUCK!!!" Casey konnte erkennen, dass der junge Mann in diesem Moment vor Schreck fast den Verstand verlor und entschloss sich zum Handeln, indem er ihn nun an seinem Rest von Trikot packte und eindringlich sagte: "Wir MÜSSEN es gelöscht bekommen. SUCHE Feuerlöscher."

    Richard nickte kalkweiß und lief zusammen mit Casey los, sie versuchten augenscheinlich einen Feuerlöscher oder eine Löschdecke zu finden die es möglicherweise ebenfalls aus dem Wrack geschleudert hatte.

    "Wenn wir nichts finden..." schlug Rich im Laufen vor, während sie gezielt nach leuchtend roten Objekten Ausschau hielten. "...meinst du wir könnten diese Bleche nutzen um Sand auf den Brand zu schippen?"
    Casey konnte erkennen, dass der Blick des jungen Mannes noch immer wie fiebrig wirkte, als würde ihn die Sorge um Etwas fast zerreissen.

    Geändert von Daen vom Clan (25.04.2016 um 20:58 Uhr)

  4. #4
    "Ce draku...?"

    Böse Omen hatte Ewgenya vor dem Einsteigen ins Flugzeug nicht gesehen. Aber trotzdem hatte der Jet mitsamt aller Passagiere eine spektakuläre Bruchladung hingelegt. Wie auch immer sie es hingekriegt hatte - sie hatte überlebt, und das einzige was ihr fehlte waren Kopfschmerztabletten gegen die Migräne die sich in ihr aufgestaut hatte während der wieviel-auch-immer Stunden oder Minuten, in denen sie kopfüber und bewusstlos in ihrem Sitz hing in irgendeinem abgesplitterten Wrackteil der Boeing.

    "Ha-ha-HAHAHALLO?"

    Fast hörte es sich so an, als würde sie über diese Situation lachen, dabei war es ihr nur mittelschwer unmöglich, mit dem vor ihrem Brustkorb verknoteten Verbindungskabel der Atemmaske und dem dazugehörigen ultrafest zugezurrten Sicherheitsgurt Luft zu holen. Vor allem nicht, nachdem man vom Himmel gestürzt war wie ein verdammter Donnergott in Comicverfilmungen.

    "Hihihilfe! I-i-ich stecke fest in die... die dumme Scheise! Ha-ha-help!", schrie sie so laut wie sie konnte, während sie mit ihren Händen am Sicherheitsgurt rumfummelte wie eine Wahnsinnige.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (25.04.2016 um 22:28 Uhr)

  5. #5
    Rich und Casey sahen sich in der Umgebung um, suchten nach einem Feuerlöscher oder einer Löschdecke. Da hinten, eine einzelne Packung mit der Aufschrift "Fire Blanket". Eine einzelne Löschdecke würde aber bestimmt nicht ausreichen ... vielleicht könnte man die Flammen zumindest ein wenig eindämmen, oder zumindest denjenigen, deren Kleidung schon Feuer gefangen hatte helfen.

    Einige der Trümmer hingegen sahen so aus, als könne man vernünftig Bleche abreißen und damit dann Sand aufs Feuer schaufeln.

    [Unteraufgaben für "Das Flugzeug brennt!" freigeschaltet]:
    Bleche beschaffen: Geforderte Eigenschaften: Intelligenz und Stärke
    Feuer mit Sand löschen: Geforderte Eigenschaften: Stärke Voraussetzung: Aufgabe Bleche beschaffen

    Geändert von DSA-Zocker (25.04.2016 um 21:13 Uhr)

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