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Thema: [Gestrandet] - Episode 1 - Bruchlandung (Tag 1)

  1. #101
    Nachdem Brix seine Wunde versorgt hatte, war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, ihr bei der Suche nach dem Schuh zu helfen.
    Auch wenn er durch den Schock und die Sorge um Bree damals - also vor zwanzig Minuten - vergessen hatte, wo sie gesessen waren, streifte er durch die Überreste der Trümmer, vorbei an aufgewühltem Sand und lief respektvolle Bögen um die verkohlten, teilweise herausgeschleuderten Toten.

    Sich jederzeit und immer zu beschäftigen, das war im Moment sein Mantra, sein Credo und die Art, wie er dieses Erlebnis verdauen und überleben wollte.
    Wie in einem Spiel auf Messers Schneide - IMMER in Bewegung bleiben, immer einen Schritt mehr. Egal wie schwer die Ausrüstung wog - immer noch ein Schritt mehr.

    Endlich war er fündig geworden, bückte sich erleichtert und rannte dann zurück zu Brix, die mittlerweile bei Ross und Zoe stand, die augenscheinlich auf ihn warteten, um mit dem Wasser holen zu beginnen.

    Breit grinsend näherte er sich Brix, die ihn eher irritiert als abwartend - oder gar glücklich - ansah und den Kopf schief legte, bei ihr ein typisches Zeichen von Gereiztheit.
    "Ich präsentiere, werte Brixzessin, Euren Schuh.", sagte der junge Sportler und holte hinter seinem Rücken einen schwarzen, sündhaft teuer und edel aussehenden High Heel hervor, den er ihr ritterlich kniend präsentierte.
    "Das soll mein Schuh sein?", sagte Brix und griff sich an den Kopf.
    "Ja, er ist schwarz. Das muss Deiner sein.", sagte Richard voller Überzeugung und betrachtete trotzdem den Schuh in seinen Händen nun so, als würde er ihn zum ersten Mal sehen.
    "Das letzte Mal als ich komplett schwarze Schuhe getragen habe, waren wir im ersten Jahr der High School."
    "Damals habe ich auf alles an dir geachtet, nur nicht die Schuhe...", grinste Rick.
    "Und es waren schwarze Chucks auf denen weiß "I'm gay" gemalt waren...", sagte sie seufzend, nahm den Schuh mit zwei spitzen Fingern aus seiner Hand und blickte grinsend nach unten. "Außerdem tust es es schon wieder."
    Richard kniff die Augen fragend zusammen und verharrte noch einen Augenblick in seiner ritterlichen Pose.
    "Du achtest nicht auf meine Schuhe.", sprach sie und setzte ihm den gefundenen High Heel auf den Kopf, wo er sofort herunterfiel, als Richard nach unten blickte und sah, dass sie tatsächlich ihren Schuh bereits wiedergefunden hatte.
    "Würde trotzdem gut an dir ausseh'n!", sprach er grinsend und stand in einer schwungvollen Bewegung wieder zu voller Größe auf.
    "Natürlich. Und wenn du den Zweiten findest, dann trage ich sie wenn du mich ins Insel-Hilton einlädst, Schwachkopf.", sagte sie im Gehen begriffen, über die Schulter gewandt, jedoch ohne es wirklich böse zu meinen, sie zu Ross und Zoe aufschloss. Auch wenn der zweite Schuh in diesem Moment fernab aller Überlebenden von einer schweren Welle weiter in Ufersand gedrückt worden war und somit fast unaiffindbar wurde, Richard hatte es gut getan, sich mit ihr ein bisschen verbal zu foppen. Das war Normalität. Schulalltag. Ein Fetzen Heimat.
    "Getrennte Rechnung?", rief er ihr hinterher.
    "Getrennte Rechnung."

    Rich lächelte kurz in sich hinein und machte sich dann mit Ross und den beiden Damen auf den Weg, um das Wasser zu holen.
    Mit der 3-Liter-Schale und den beiden Colaflaschen würden sie schon einiges transportieren können.
    Und sollten sie auf dem Weg in den Trümmern Plastiktüten oder gar etwas stabile Plane finden, würde Rich sie ebenfalls mitnehmen, da sich auch daraus seiner Meinung nach formidable Behältnisse würden bauen lassen.


    Sie waren bereits einige Schritte den Strand entlang gegangen, als Brix hinter Richard plötzlich entnervt aufseufzte.
    "DICK!", sagte sie eindringlich. "Lass die Finger vom Verband."
    Richard drehte sich um und blieb kurz stehen. "Ich mach' doch gar nichts?"

    "Komm her, ich versuche das mal ordentlich zu richten...", sagte Brix und griff entschlossen nach seiner Hand und machte sich daran, die Wunde noch einmal richtitg zu versorgen.

    Geändert von Daen vom Clan (28.04.2016 um 00:18 Uhr)

  2. #102
    Die ganze Situation war so verflucht durcheinander. Nova hatte immer noch Probleme genau zu erkennen was sie aktuell überhaupt tun konnte.

    Kopflos eilte sie mit dem Jungen zum abgestürzten Flugzeugwrack. Die Flammen waren jedoch schon fast komplett erstickt. Gut, ein Problem weniger um welches man sich kümmern musste. Wenigstens wussten die Leute hier wie man sich nützlich machte. Ganz anders als manche der Hohlköpfe die neu eingezogen und ihr zugeteilt wurden.

    "Ey, wir gehen Wasser holen, will noch jemand mitkommen?"

    Herrje, es wurde immer besser.

    Feuer löschen? Check.
    Wasserversorgung? Check.
    Wenn sich jetzt noch Leute finden die nach Essbarem suchen, dann wäre der Tag zwar nicht gerettet... aber zumindest die nächsten Tage... oder Wochen.

    Sie schaute wieder zum Flugzeugwrack. Die Flammen wurden allesamt erstickt und es stieg nur noch beißender, schwarzer Rauch in dicken Säulen empor.
    Der Junge der ihr geholfen hatte setzte dazu an in das Wrack zu steigen, er fing sogar an ziemlich plausibel zu erklären warum gerade er das tun sollte.
    Nova strich sie die klatschnassen Haarsträhnen nach hinten und ging auf Iker zu.

    "Großartige Idee. Ich bin mir sicher, dass du das schaffst. Wenn du schon ins Flugzeug steigst, könntest du mir da einen Gefallen tun?"

    Nova wusste, dass sie da gerade von einem Kind verlangte sich in Gefahr zu begeben. Moralisch stieß ihr das heftig auf. Aber sie saßen alle in der Scheiße, da musste jeder mit anpacken... auch Kinder.

    "Wenn du irgendwas an unbeschädigter Elektronik findest, kannst du versuchen das zu bergen? Vielleicht gibt es im Cockpit ja sogar noch ein funktionierendes Funkgerät. Wenn du das schaffst... dann kann ich nachher versuchen das beste daraus zu machen. Vielleicht schaffen wir es dann auch irgendjemanden anzufunken um Hilfe zu senden."

    Die blonde Schwedin blickte zurück zu der jungen, gebräunten Frau die gerade eben noch Leute zusammengetrommelt hat um Wasser zu holen. Sie schienen sich auch so langsam daran zu machen aufzubrechen.

    "Ich schau derweil, ob ich den Leuten beim Wasser schleppen helfen kann. Drück dir die Daumen."

    Etwas kurz gebunden ließ Nova Iker zurück und eilte in leichtem Laufschritt zu den Wasserträgern.
    Sie war vielleicht nicht die kräftigste, aber wenn es darum ging schwere Lasten über längere Distanzen zu tragen dann war sie dafür immerhin geeignet. Wer weiss, vielleicht hätte sie dann auch noch später einen klugen Einfall wie man das Wasser effizienter transportieren könnte.

    [Nova schließt sich den Wasserträgern an]

    Geändert von Gendrek (28.04.2016 um 01:20 Uhr)

  3. #103
    陳俊光. 風林火山 - fūrinkazan. 1 und 1 macht 2. Das ist alles, was der Junge noch wusste, als er unweit eines Flugzeugsitzes - und nur eines Flugzeugsitzes - aufwachte. Oder was heißt schon "aufwachte". Sein Blick war ganz verwischt und jedes neue Geräusch eine Farbe, die sich mit den anderen vermischte und am Ende eine komische, undefinierbare braune Brühe ergaben. Ihm war auch ganz heiß, obwohl er sich wünschte, an einem wärmeren Platz liegen zu können. Wahrscheinlich träumte er nur. Deswegen war alles auch so verwirrend seltsam, obgleich man nichts hinterfragt. So funktionierten Träume ja nun mal. Und dann verzerrte sich sein Blick immer weiter, bis alles schwarz wurde.

    [...]

    Er stand wieder auf festen Beinen, nachdem sie doch etwas wackelig wie bei einem lernenden Kleinkind reagierten. Mit einer ungewöhnlich großzügigen Packung Erdnüsse, die er in der Hand hielt, spazierte er seelenruhig durch den Urwald, der ihn einhüllte. Überall erklangen Geräusche und raschelten die Büsche. Er erwartete jeden Moment, dass irgendeine Art exotisches Tier ihm in den Weg springen und ankeifen würde. Was auch immer eine Art Wald das stille 林 in seinem Leitspruch darstellte - so eine Art war sicherlich nicht damit gemeint. Ein Glück kam es nicht zu solch einer Begegnung und irgendwie war das Ganze dann doch recht spannend. Wenn man sowieso keine Ahnung von nichts hat, muss man eben neugierig sein und alles erforschen. Eine Sache verstand er nämlich recht schnell: Dass Humor eine wichtige Rolle spielt, wenn man sein Gedächtnis verloren hatte.

    Das dunkelgrün-braune Dickicht schien sich am Ende seines Blickes zu lichten. Licht war ja immer eine gute Sache, wenn man sich irgendwo verlaufen hatte und nicht mehr weiter wusste. Aufgeregt rannte er hin und sah, was sich hinter dieser Grenze abspielte. Auf einer Wiese stehend, betrachtete er ein wildes Spektakel vor seinen Augen: Mehrere Menschen liefen eifrig und irgendwie auch leicht panisch oder auch gestresst umher, links in seinem Blick die Hälfte - und wieder nur die Hälfte - eines Flugzeugs, von dem er vermutlich kam. Hier war die Hölle los, so viel war sicher. Denn viel mehr verstand er auch nicht wirklich von der Situation, die sich vor ihm abspielte. Es war... irgendwie surreal. Er schaute ja nie viele Filme oder Serien - aber genau das, was hier passierte, war wie aus einem Film oder einer Serie.

    Und kaum hatte er Zeit, zu verstehen, was hier geschah, da bemerkte er schon, dass ihn die ersten Menschen von den ganzen Leuten ihn vereinzelt wahrnahmen und kurz innehielten, um ihn zu beobachten. Ihr erster Blick fiel auf sein Gesicht, der zweite dann jeweils auf die nicht-mehr-ganz-so-großzügige Packung Erdnüsse, die er auch seit vorhin trotzallem nicht aufhörte, zu verknuspern. So verträumt blickend da stehend und essend... sah er aus, wie ein Idiot.

    Geändert von Ligiiihh (28.04.2016 um 11:33 Uhr)

  4. #104
    "•••••••••-Feuer, Bastard-Feuer. Geh endlich aus du behindertes Scheißfeuer!", rief die Blondine den züngelnden Flammen bei jeder Schüttbewegung entgegen, bis das Feuer ein letztes, zischendes Furzen von sich gab und erlosch. Ihr Karohemd hatte sie zwischendrin als Bandana umfunktioniert und hüpfte obenrum nur im Tanktop bekleidet über den Strand. Immerhin hatten ihre Klamotten den ganzen Dreck soweit okay überlebt. Die Tatsache, dass sie ihre Frustration über die aktuelle Situation an dem Feuer auslassen konnte, half ebenfalls einigermaßen.

    Kurz betrachtete sie die verkokelten Überreste, bis ihr bei all dieser Rekapitulation positiver Punkte (aller zwei) etwas einfiel: ihr Smartphone, ihr Block, ihr ganzer Scheiß - das lag alles noch irgendwo im Wrack herum. Mit ihrem Handy könnte sie vielleicht zumindest ihre Eltern snrufen und ihnen Bescheid sagen, dass sie noch am Leben war. Oh Gott, was wenn in den Nachrichten bereits davon die Rede war, dass alle tot wären? Ihre Mutter würde sich die Seele aus dem Leib heulen, ihr Vater wäre der Ansicht dass Ewgenya noch am Leben wäre weil die Szsbos laut diverser Erzählungen nichts und niemand totkriegen konnte außer sie sich gegenseitig.

    Sie eilte wie von einer Hornisse in den Arsch gestochen zurück zu ihrem Ausgangspunkt, blickte sich um und sah allgemeines geschäftiges Treiben der anderen. Ob sie sie von irgendwas abhalten würde, wenn sie jetzt wegen ihrem blöden Handy einen Aufriss machen würde? Es war der einzige Gedanke, der sie daran hinderte, einfach Gesicht voraus in den Sand zu fallen und zu heulen - also, drauf geschissen, stiefelte sie zur türkishaarigen Frau von vorhin namens Brixa oder so, die einem James Deen-Verschnitt die Hand versorgte.

    "Hey, Brixa, ich weiß, Erste Welt-Probleme, schlechter Zeitpunkt und so - aber du weißt nicht zufällig, ob irgendwer Handy hat das funktioniert oder ob irgendwer sich im Flugzeug nach so Scheise umgesehen hat, ne?!", ratterte sie herunter und muss dabei ausgesehen haben wie eine schizoide Psychobraut. "Nebenbei erwähnt, ich hab glaub ich gleich Panikattacke oder so, nur zu Info."

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (28.04.2016 um 10:11 Uhr)

  5. #105
    "Hey, die Arbeit am Feuer ist bestimmt extrem anstrengend. Da hinten scheint ein Fluss ins Meer zu münden, vielleicht können wir den fleißigen Bienen Wasser bringen?"
    Die Idee klang wahrlich nicht schlecht. Zur Bestätigung nickte Susanne deshalb dem jungen Mann zu. Allerdings würde sich der Wassertransport mit bloßen Hämden wohl als etwas schwierig darstellen. "Haben wir irgendwelche Flaschen oder Behälter?" fragte sie ihn deshalb, in der Hoffnung, dass er bei den Trümmern vorhin schon etwas geeignetes gefunden hatte. Doch dieser zuckte mit den Schultern. "Ich schaue bei den Trümmern nach, ob ich was Geeignetes finde. Wir treffen uns beim Fluss, in Ordnung? Dann könnt ihr euch schon mal erfrischen. Die kleine Lady sieht aus als könnte sie auch dringend etwas zu trinken vertragen." Und schon machte er sich daran sie zu verlassen, dreht siech jedoch noch einmal um: "Ah ja. Ich bin Ross." rief er ihnen entgegen. Und weg war er.

    'Was war das denn für einer?' Susanne war verwirrt. Einerseits kam ihr Ross sehr freundlich und hilfsbereit vor, andererseits wartete er auch nicht damit bei nächstbeste Gelegenheit wieder abzuhauen. 'Was hab' ich denn nun schon wieder falsch gemacht?' Da traf sie einmal einen netten Mann... Oder sollte sie sich erneut in jemandem täuschen? Sie seuftze einmal leise und blickte dann Lilly an. "Na, was meinst du? Sollen wir zum Fluss hinüber gehen? Da können wir uns ein wenig auffrischen, das Meerwasser und den Sand abspülen und ich hoffe, dass Wasser ist auch trinkbar." Das Mädchen blickte sie zögernd an, nickte dann aber langsam. "Ok."

    So stapften die beiden also langsam durch den Sand zum Flussbett. Das Wasser sah sehr klar aus. Susanne bückte sich und hielt eine Hand hinein. Es war angenehm kühl. "Ah!" Sie winkte Lilly heran. "Komm, das wird dir gut tun." Sie spritzte sich etwas Wasser ins Gesicht und blickte anschließend wieder auf in Richtung des Flugzeugswracks und sah Ross zusammen mit ein paar anderen Menschen, welche sich gerade ebenfalls zum Fluss aufmachten. Anscheinend hatte er weitere Helfer und hoffentlich auch Behältnisse zum Wasser holen gefunden.

    Geändert von Layana (28.04.2016 um 09:44 Uhr)

  6. #106
    Obwohl die hübsche Zoe sehr... beschwingt aufgebrochen war und Rich ihr im ersten Impuls wie ein Zombie folgte, dauerte es trotzdem eine ganze Weile, bis es in Richtung Fluss ging. Sogar so lange, dass das Feuer in der Zwischenzeit so weit gelöscht wurde, um keine Gefahr mehr darzustellen. Der Vorteil war, dass ein paar aufgeweckte Augen noch eine weitere Kiste fanden, in der man Wasser transportieren konnte, aber danach war Ross' Geduld auch schon überstrapaziert. Er musste schnellstmöglich zu seinem Handgepäck und sehen, ob noch irgendetwas zu retten war.
    Mit einer der Plastikflaschen, die Rich ihm gegeben hatte, bahnte er sich schnell einen Weg zu Fabian, der sich völlig erledigt in den Sand setzte.
    "Hey Kollege, gute Arbeit von allen, danke. Ich wollte nur vorbeischneien um dir zu sagen, dass es Lilly gut geht. Wir wollten uns am Fluss treffen, falls du zu ihr willst." Er zwinkerte. Damit war immerhin seine erste Pflicht schon mal erfüllt. Also auf zur nächsten, bevor es dann hoffentlich ans Gepäck gehen konnte.
    Als Ross wieder zu Zoe eilte, die nun die Spitze der Wasserhol-Aktion zu sein schien, kam noch eine blonde Frau mit Kurzhaarschnitt dazu, die sich wohl auch anschließen wollte. Das wurde ja noch eine richtige Völkerwanderung hier. Naja, dann würde es immerhin schnell gehen.

    Geändert von Lynx (28.04.2016 um 09:50 Uhr)

  7. #107
    Sam machte sich auf den Weg zum Trümmerstück, das er aus der Entfernung als Wagen der Stewardesse erkannt hatte. Auf dem Weg dorthin suchte er, ob nicht irgendwie, zufälligerweise, einige medizinischen Utensilien dort gelandet waren. Doch damit hatte er kein Glück, genauso, wie er nach einigen Metern merkte, dass es gar kein Wagen gewesen war, sondern ein verbogenes Stück des Flügels, das aber dem Wagen schon ziemlich ähnlich sah.

    Einige Meter entfernt, gerade auf dem Weg zum Fluss, ließ Richard sich gerade von Brix die Hand neu verbinden, diesmal aber etwas fester und eindeutig auch besser.[Geschickprobe gelungen] Eindeutig ungeduldig schaute sich Dick schon währenddessen um, suchte nach nützlichem für den Bau von Behältnissen. Dort hinten lag doch eine Plastiktüte, ach nein, die war schon durchgeschmolzen - aber da! Eindeutig ein verbogenes Stück Metall, nicht besonders groß, etwa wie ein tiefer Teller, aber bestimmt nützlich. Und direkt daneben, was für ein Zufall, lag einer dieser Plastikbecher, in denen man seine Getränke serviert bekam.

    Erhalten: [Metallteller] und [Plastikbecher]

    Eilig stieß auch Nova zur Gruppe, die sich auf den Weg zum Bach machte. Ob man das Wasser wohl irgendwie besser transportieren könnte? [Intelligenzprobe gelungen] Naja, sie hatten ja bisher nicht so viele Behältnisse - und außerdem lagen die ganzen Leichen sowieso nahe am Flugzeug. Da schien es doch eine bessere Idee zu sein, sich erstmal, zumindest kurzfristig, eher am Wasser aufzuhalten als beim Flugzeug. Also abgesehen von denen, die sich um das Handgepäck kümmern wollten. Um denen das Wasser zu bringen reichten die Behältnisse, die sie bisher hatten sicherlich aus.

    Geändert von DSA-Zocker (28.04.2016 um 09:57 Uhr)

  8. #108
    "WAS?", blaffte Richard Brix plötzlich an, als er ihren Schuh - defintiv kein High Heel - an seinem Schienbein spürte. Kein Streicheln, mehr ein heftiger Tritt.
    Brix kniff wütend die Augen zusammen und schürzte die Lippen. "Wenn du so herumzappelst, dann kann ich dich nicht verbinden. Was ist los? Hast du Angst, dass Supermega-Zoe ohne dich nackt in den Fluss springt?"

    Richard stutzte kurz, dann lachte er leise und grinste spitzbübisch ertappt. "Ich bin sportbegeistert, ich schaue mir eben auch gerne Spiele höherer Ligen an der Meinen aaaaaahhhhn....!", verbog er sich in der Sprache, als Brix mit einem zuckersüßen "Ups." den Verband zum Schluss fest zog. Sehr fest sogar und Rich mit weit geöffnetem Mund einen stillen Schmerzensschrei von sich gab und sie mit großen Augen ansah.

    "Großmutter, warum hast du so große Augen?", spottete Brix und schlug ihm sanft vor die Brust.
    "Weil ich gerade etwas gesehen habe, Schwarzkäppchen.", erwiderte Richard und ging direkt an Brix vorbei, um dann mit einem breiten Grinsen ein Stück Metall aus einem Busch zu ziehen. Danach bückte er sich wieder und hob einen Plastikbecher aus dem Sand- und Grasgemisch.

    "Wow, ein Metallteller und ein Plastikbecher...". Sie verdrehte die Augen.
    "Hast du eigentlich schonmal jemals aus was getrunken, das kein teures, angepasstes, elitäres, yuppiemäßig angepasstes Porzellangeschirr war? Nicht, dass du nicht weißt, wie das dann funktioniert."

    Richard schwieg und starrte hingegen selig lächelnd seine Fundsachen an, die er Brix dann präsentierte.
    "Hey, BRITTANEEEY, weißt du noch, früher, Sandkasten?", lachte er unbekümmert und ahmte Essensgeräusche nach.

    Doch noch ehe Brix zu einer Entgegnung ansetzen und Rich mit einem wütenden Konter dafür strafen konnte, ihren verhassten Namen zu verwenden, war die ein wenig ungeduldig klingende Stimme von Ross zu vernehmen.
    "Kinder? Kommt ihr?"
    Schnell hatten Brix und Rich wieder zur kleinen Gruppe von Wasserholern aufgeschlossen, die sich bereits am Fluss eingefunden hatten.

    Dort angekommen, würden sie sich daran machen, so weit sie konnten, um in Sichtweite des Flugzeugs und der anderen zu bleiben, den Fluss Richtung Osten, also entgegen der Fließrichtung, "hinauf" zu gehen. Nach kurzer Absprache hatten sie beschlossen, dass sie alle paar Meter kurz das Wasser "versuchen" wollten, um dann an einer geeigneten Stelle, an der man sich problemlos hinüberbeugen konnte, sämtliche Behältnisse aufzufüllen.

    Der Plan klang gut, hatte aber schon mit den ersten Schwierigkeiten zu kämpfen, als sie an der ersten Teststelle angekommen waren und sich unschlüssig ansahen, wer denn den ersten Schluck des vollkommen unbekannten Wassers probieren sollte.

    Es war klar, dass es Jeder tun würde, sollte das Leben davon abhängen, aber es hatte fast etwas Erheiterndes an sich, wie sie Zoe, Ross, Susanne, Nova, Brix und Rich kurz gegenseitig anblickten.
    "Na, DICKEY? Angst vor ein bisschen Wasser?", sagte Brix schmunzelnd und legte mitleidig den Kopf schief.
    "Du bist sooo leicht zu durchschauen...", schmollte Richard grummelnd und ging trotzdem - bei seiner Sportlerehre gepackt - an den Fluss, kniete sich nieder und schöpfte eine Handvoll Wasser aus dem Fluss und führte ihn zum Mund.
    Doch bevor er das kühle Nass schmeckte, blickte er noch einmal in die fünfköpfige Runde, die ihn ansah wie ein Testobjekt.

    "Umweltverschmutzuhuuung.", sagte Brix zuckersüß.
    "Kühlkanal eines Atomkraftwerks, ganz sicher.", erkannte Nova worauf Brix hinaus wollte und konnte es sich nicht verkneifen, den übermotivierten, doch simple-minded Jock ein bisschen zu triezen.
    "Coli-Bakterien.", nickte Zoe mit gespieltem Todernst dazu.
    "Fisch-Eier...!", setzte Susanne noch einen drauf und Ross fügte hinzu: "Wahrscheinlich liegt dahinter eine Siedlung eines Eingeborenenstammes und der Fluss ist ihre Toilette."
    Und dann strahlten sie alle Fünf Richard an, der in Zeitlupe mit der Zungenspitze, den Blick auf die munteren Wasserholer gerichtet, das Wasser in seinem Handteller versuchte, kurz stutzte, dann nochmal etwas aufnahm, stutzte und dann mit einem erfrischenden "Aaah.", den Handteller leer trank.
    "Schmeckt wie... äh... Wasser....Wasser.", stellte er eloquent fest und zuckte mit den Schultern.

    Und während die Anderen damit begannen, das Wasser umzufüllen, hörte Rich Brix nur sagen: "Vielleicht finden wir im Wrack noch Windeln für Rich. Wenn gleich der brutale Durchfall anfängt..."

    Und Rich' Bauch begann plötzlich zu grummeln. Gottlob jedoch nur vom Hunger. Erstmal.

    Geändert von Daen vom Clan (28.04.2016 um 11:14 Uhr)

  9. #109
    Er war gerade erst damit fertig geworden mit Casey zu sprechen, als auch schon der Blonde Mann auf ihn zukam, der nach ihm aus dem Flugzeug gestiegen war. Fabian erinnerte sich Vage daran, dass er während der Fluges sehr intensiv von seiner Sitznachbarin in anspruch genommen worden war. Da er seiner Schwester jedoch gerade Star Fluxx beigebracht hatte, hatte er dieser Tatsache keine weitere Beachtung geschenkt. So wie er nun aussah, schien es zumindest schon einmal keine schlechten Nachrichten zu geben. Das war gut, sehr gut.
    "Hey Kollege, gute Arbeit von allen, danke. Ich wollte nur vorbeischneien um dir zu sagen, dass es Lilly gut geht. Wir wollten uns am Fluss treffen, falls du zu ihr willst." erklärte er Fabian schließlich das Ergebnis seiner Suche.
    Auf Fabians Gesicht machte sich eine Mischung aus Erleichterung und Freude breit. Lilly hatte nicht nur überlebt, sie hatte auch noch keine Verletzung davon getragen. Das war beinahe mehr als er zu hoffen gewagt hatte. Vielen Dank, ich bin dir etwas schuldig. erwiederte Fabian und viel seinem Gegenüber um den Hals, bevor er sich einen Moment später wieder von ihm löste. Naja, ich bin dann mal unterwegs zum Fluss, ich habe Lilly schon viel zu lange warten lassen. Sie hat sich sicher große Sorgen gemacht. mit diesen Worten schritt er dann an Ross vorbei und machte sich, mit neuer Energie, raschen Schrittes auf den Weg zum Fluss, wo er neben einem nicht unbeträchtlichen Teil der anderen Überlebenden, die entweder tranken oder verschiedenste Behälter mit Wasser füllten.
    Dort sah er seine Schwester dann auch schließlich in Begleitung einer langhaarigen, Blonden Frau. Im erstem Moment rauschte er an der Frau vorbei und schloss seine Schwester in die Arme. Lilly, schön zu sehen das es dir gut geht. sagte er und man merkte ihm die Erleichterung deutlich an. Als er sich von seiner Schwester wieder löste, registrierte er die Frau neben sich, die von seinem plötzlichen Auftreten überrascht worden war. Ah, tut mir leid. Ich bin Fabian, Lillys Bruder und habe mich bis eben noch um das Feuer gekümmert. Ich denke von mir wurde schon erzählt. begrüßte er sie und streckte seine Hand aus.

    Geändert von wusch (28.04.2016 um 12:31 Uhr)

  10. #110
    Es hatte ihr wahrscheinlich nie jemand so ruhig von einer bevorstehenden Panikattacke erzählt wie diese Ewgenya. Dennoch konnte Brixa, sie war einfach froh, nicht Brittney genannt zu werden, irgendwie verstehen, was die Blondine umtrieb. Ihr eigenes Smartphone wäre zwar das Letzte gewesen, nachdem sie jetzt verlangte - auch, weil sie nicht daran glaubte, dass das hier inmitten des Atla... des Pazi...? des Meeres einen sonderlich großen Nutzen hatte. Doch auch sie wollte an ihre Sachen. Sachen.

    Kaum hatte sie Richard umsorgt, folgte ein überprüfender, dabei fast nervöser Griff an die kleinen aber ausreichenden Taschen der veganen Jeans-Hotpants. Yes. Da war es noch. Ihr Plektron, dessen grob dreieckige Form sie durch den Stoff hinweg an ihrem Bein erfühlen konnte. Ein ungewöhnlich großer Moment des Aufatmens folgte. "Hey, Ew... geny-yay? Äh... ich gehe eben mit dem Dick hier zur Wasserstelle uuund... komme dann gleich wieder. Dann checken wir zusammen das Flugzeug." Das Wiederfinden ihres Talismans und die damit verbundene Welle an Zufriedenheit ließ sie dieses Versprechen viel netter sagen, als sie wollte. Dass sie so ohne Weiteres ihre Hilfe anbot, lag nebst den Gesamtumständen wohl auch daran,sich dafür revanchieren zu wollen, dass die Europäerin sie beim Feuerlöschen so alt hat aussehen lassen.

    Sie ging also mit Richard zusammen in Richtung des Bachs, an dem sie zuvor schon das Wasser für seine Wunde geschöpft hatte, über deren einwandfreie Versorgung sie ebenfalls ziemlich glücklich war, ärgerte ihren Bandkollegen und grinste, als er - begleitet von nicht nur ihren Neckereien - das Wasser probierte. "Joo...", leitete sie ein, als er festgestellt hatte, dass das Wasser wohl einwandfrei war. Sie hatte ohnehin nicht groß an etwas anderes geglaubt, aber es war lustig, den Yuppiesohn hadern zu sehen. Einer ihrer Blicke fiel auf den leider leeren Essensbehälter, den sie in den Trümmerteilen gefunden hatte. Nach dem Schleppen der Bleche war ihr nicht danach, den auch noch zu tragen, wenn er mit Wasser befüllt war und gefühlte zehn Kilo mehr wog. Die Arme der 19-Jährigen brannten schon beim Gedanken daran. Dann entdeckte sie jedoch auch den Plstikbecher, den Rich gefunden und beim Wassertesten mit dem Boden nach unten in den Sand gestellt hatte. Ihre flinken Finger griffen danach. "Ich nehm' den", ließ sie die anderen kurz angebunden wissen, schöpfte Wasser in eben diesen Becher und trat dann den Rückweg an.

    Brittney fand Ewgenya auf halbem Wege zum Flugzeugwrack wieder und hielt ihr sofort den Becher entgegen. "Trink mal was", forderte sie die Europäerin auf. Sie ärgerte sich selbst darüber, dass sie ihren Ton nicht mal in einer Situation wie dieser so richtig runterschrauben konnte und zwang sich zu verbalen Nettigkeiten, während sie die nur wenige Jahre Ältere in einer Geste, die beruhigend wirken sollte, an der Schulter fasste und kumpelhaft-vorsichtig zudrückte. "Hattest du auch Handgepäck im Flugzeug? Handy und so...?"

    Ewgenya nickte, während sie sich einige Schlücke gönnte, nicht ohne das Wasser im Becher zuvor nicht auch oberflächlich zu inspizieren. "Jo. Ist ein Rucksack von Eastpak. Mit Stifte und Block drin. Und anderer Kram. iPhone auch." Zwischen den einzelnen Worten folgten auch einzelne Schlücke aus dem Becher. Je mehr die Blondine trank, desto größer wurde auch der Durst der Bassistin. Sie griff nach dem Becher, immerhin hatte sie das Wasser geholt. "Sorry", entschuldigte sie sich für die spontane Geste, um dann ebenfalls zu einem großen Schluck anzusetzen, was das kleine Gefäß schnell leerte. Puh. Ehrlich gesagt wusste sie gar nicht, ob sie den Becher hatte mitnehmen sollen. "O-kay... also... Eastpak. Äh... ja, ich suche dann einfach mal, oder? Halt mal!"

    [Brix steigt ins Flugzeugwrack und sucht nach verschollenem Handgepäck. Dabei hat Ewgenyas Eastpak-Rucksack Priorität.]

    Geändert von Gendrek (01.05.2016 um 00:46 Uhr)

  11. #111
    "Herzlich willkommen zu unserer Inseltour, mein Name ist Zoe Saphir und ich bin heute ihre Reiseleiterin! Zur linken sehen Sie ein rauchendes Flugzeugwrack, zur rechten den Ozean. Erfrischungen gibt es vorne am Bach. Und das war sie auch schon, unsere Inseltour. Beehren sie uns bald wieder!"

    Mit einem Grinsen wand Zoe sich wieder um und blickte in sechs komplett entgeisterte Gesichter. Die großgewachsene Schwedin runzelte die Stirn, sagte aber nichts, während die anderen sie mehr oder weniger ignorieren. Super-Zoe, hier um den Tag zu retten mit unangebrachten Sprüchen. Tut mir ja Leid, aber wenn ich das nicht erzähle, drehe ich durch und gehe mich in der nächsten Pfütze ertränken. Ihre zaghaften Coping-Versuche kamen aber anscheinend nicht so wahnsinnig gut an. Zoe seufzte tief und setzte sich wieder an die Spitze der kleinen Wassercrew. Alleine. Dabei formulierte sie ihre Gedanken beim Laufen laut aus.

    "Also, nicht dass ich das wüsste oder so, Geographie war nie meine Stärke, aber seit wann gibts eigentlich Inseln im Nordatlantik?"

    Nachdem Richard das Wasser für trinkbar eingestuft hatte, ließ sich Zoe neben ihm in den Kieseln nieder und schöpfte mit der Hand ein wenig Wasser. Ein bisschen in den Mund, ein bisschen über die aufgeschürften, schwitzigen Arme, ein bisschen über das Gesicht. Das war der wortwörtliche Himmel. Sie hatte gar nicht gemerkt, wie heiß es rund um die Trümmer war. Während die anderen schon die Gefäße füllten, allen voran die junge Punkerin, die unter der schieren Last ihres 0,5 Liter-Bechers fast zusammenzubrechen schien, kniete Zoe weiter tief in Gedanken an dem kleinen Bach. Keine zehn Pferde würden sie hier wegbekommen.

    Eine Idee stahl sich in den Kopf der jungen Frau.
    Eine beschissene Idee.
    Aber eine Idee.

    Sie erhob sich, warf die langen Haare über die Schultern und zwinkerte Ross kurz zu. Warum auch immer ihm, er schien noch abgeklärter als sie selbst. Für ihn war das hier anscheinend nur eine ungelegene kleine Unterbrechung seines gewiss unfassbar wichtigen Businessscheissdrecks und er schien mehr genervt als wirklich panisch. Ja, genau, Miss Reiseleiterin. Weil du genau in der Position bist, um über die Coping-Mechanismen anderer Leute zu lästern.


    Sie checkte kurz die Länge ihres Kleides (angemessen lang), den Zustand ihrer Unterwäsche (vorhanden) und ihren eigenen Mut (brüchig) und hakte ihre Daumen in den Bund ihres Baumwollstrumpfhose. Sie hatte irgendwann mal gelesen, dass man bei langen Flugreisen eine feste Strumpfhose tragen sollte, Thrombose oder so. Sie nahm einen tiefen Atemzug und zog den Stoff über ihren Hintern nach unten. Eher unbewusst warf sie sich in eine möglichst würdevolle Pose. Wobei sie nur "so sexy wie ein 9 Euro-Porno aus dem Orion" hinbekam - vorn übergebeugt, den Hintern in die Luft erhoben und betend, dass ihr Kleid zumindest die meisten Einblicke verhinderte.

    Nova, die anscheinend verstanden hatte, was Zoe da tat, wollte schon protestieren.

    "Ich glaube, die Behälter, die wir haben, reichen schon..."

    Zoe ignorierte den Einwurf. Helfen. Hauptsache helfen. Sie schälte sich aus dem engen Beinkleid, wackelte dabei ein bisschen mit dem Po und straffte sich dann schnell wieder. In einer deutlich damenhafteren Bewegung tauchte sie die Strumpfhose unter Wasser, bis sie sich ganz mit Wasser vollgesogen hatte.

    Mit einem Lächeln drückte sie Rich das tropfnassen Knäuel in die Hand.

    "Schau nicht so. Das Teil kann locker einen halben Liter Wasser aufnehmen, vielleicht mehr. Wenn euch die Töpfe ausgehen, einfach auswringen. Oder als Andenken behalten."

    Ein weiteres Zwinkern, ein schnelles Umdrehen, ein intensiver Selbst-Facepalm. WAS TUST DU DA?! schrie ihr Gehirn. Willst du dich demonstrativ nuttig verhalten, weil das jetzt dein Charakter ist, Zoe?! Muss das so? - "Schnauze!" war ihre äußerst eloquente Antwort an sich selbst. Ihr Gehirn warf bei so viel Vernunft und Einsicht die imaginären Hände nach oben und ergab sich. Geht doch.

    Beim Umdrehen fiel ihr Blick auf die Gestalt, die da gemütlich mampfend am Waldrand stand.

    "Ähm...Kind."
    "Was?"
    "Da. Kind"

    Zoe streckte den Arm aus und lenkte damit die Aufmerksamkeit der anderen, die nicht schon mit dem Wasser abgehauen waren, aus das asiatische Kind. Da steht ein Kind. Einfach so.

    "Gehört der zu uns? Oder wohnt der hier?"

    Geändert von Caro (28.04.2016 um 13:45 Uhr)

  12. #112
    "Schau nicht so. Das Teil kann locker einen halben Liter Wasser aufnehmen, vielleicht mehr. Wenn euch die Töpfe ausgehen, einfach auswringen. Oder als Andenken behalten."

    Mit einem Lächeln drückte sie Rich das tropfnassen Knäuel in die Hand, während Dieser die sinnliche Aktion von Zoe lächelnd mit einer hochgezogenen Augenbraue verfolgt hatte. "Ich brauche doch kein Andenken, solange ich das Original mehr als präsent und wundervoll vor mir habe.", grinste er und hob dann die Strumpfhose hoch um sie in Augenschein zu nehmen.
    "Aber klar, nur her damit, ich packe es einfach zur anderen Strumpfhose und mache einen Laden für bedürftige Japaner damit auf, wenn wir zurück und gerettet sind." Dabei blickte er in Richtung des asiatischen Kindes. Wie aus Versehen.

    Trotz seines losen Mundwerks war die Idee natürlich richtig gut, auch wenn er sich vorstellen konnte, dass nicht jeder der Anwesenden ausgewrungenes Wasser aus einer benutzten Strumpfhose würde trinken wollen, solange der Fluss selber noch in so unmittelbarer Reichweite lag.

    Aber zum Kühlen von Verbrennungen oder bei Fieber musste dieses Geschenk durchaus perfekt geeignet sein. Und die Art wie er daran gekommen war, machte es ja auch zu etwas Besonderem.

    Nachdem sie wieder zurückgekehrt waren und das Wasser an alle Bedürftigen verteilt hatten, spürte Richard abermals das Gefühl von Hunger - gepaart mit der Angst, doch verunreinigtes Wasser getrunken zu haben.
    Ob es sich also um eine tödliche Vergiftung oder schlichtweg Hunger handelte, konnte er nur auf eine Art herausfinden - indem er Essen organisierte.


    Das Flugzeug lag nun gelöscht da und einige machten sich bereits auf, das Innere zu erkundigen. Das war gut, denn sollten sie seine Tasche finden, hätten sie immerhin Proteinriegel und Energydrinks. Am liebsten wäre er jedoch losgestürmt und hätte sein Zeug selber gesammelt und gegessen, aber er konnte und wollte nicht der Kerl sein, der bei einer Zombie-Invasion den Biss verschleiern würde. Es war irrwitzig undf seltsam, aber er wollte zumindest vor Bree und Amy ein gutes Bild abgeben.
    Also hoffte er still mit knurrendem Magen dass der Rettungs-Helikopter bald eintreffen würde und das Brix da drin seinen auffälligen Rucksack finden und zu ihm bringen würde.

    In der Zwischenzeit würde er sich gezielt einmal in den Trümmern nach den Resten von eingeschweißten Mahlzeiten und Snacktüten umsehen, immerhin war bei einem Interkontinentalflug immer die große Bordküche dabei. Und sollten alle Stricke reissen, wusste er, wo er ebenfalls schauen könnte, um Nahrung zu organisieren, aber eines nach dem Anderen - Hauptsache, in Bewegung bleiben...

    Geändert von Daen vom Clan (28.04.2016 um 14:17 Uhr)

  13. #113
    Nach einem kurzen Moment, in dem alle innehielten, um ihren neuesten Besucher zu mustern, zögerten die ersten nicht lange und liefen auf ihn zu. Mit einem angemessenem Sicherheitsabstand standen sie vor ihm und blickten ihn vorsichtig an. Aber sie konnten ihre suspekten Gesichter nicht wirklich verbergen, so war der asiatische Junge bereits eingeschüchtert und ließ sich selbst sein Kauen totstarren.

    "Der... ist nicht von hier, oder?", brach Zoe das Schweigen, das offenbar nur für den Jungen unangenehm war, "Der sieht aus wie ein chinesischer Dorfjunge. Guckt mal, da sind sogar chinesische Zeichen an seiner Wade."

    E-Englisch?! Σ(◎△◎; ) Zu... zu schnell! Du redest zu schnell... ich komme nicht mit. °__°" Und wieso zeigst du auf mein Tattoo?? Da bin ich nackt! Das ist so peinlich! (・_・; ) E-Erstmal Manieren zeigen und sich verbeugen!

    「あ、あのー 僕が 陳俊光と 言う。よろしく お願いします。誰か 日本語を 話す事が できる?」

    Ganz viele verwirrte Gesichter blickten ihn an, als er plötzlich anfing, aus heiterem Himmel wie ein Wasserfall zu plaudern. Dummerweise schien keiner zu verstehen, was er sagte. Das wäre aber auch zu schön gewesen. Vielleicht sollte er es doch auf englisch versuchen...?

    「Eeto...hello...?B–Baumkuchen?」

    Vollspaten, das war ein deutsches Wort. (=__=; ) Resultierend daraus hatte er nur noch mehr verwirrtere Gesichter vor sich. Er wollte am liebsten dahinschmelzen und für immer aus dieser peinlichen Blase verschwinden. Plötzlich kam ein anderer Typ hinter der Menge hervor, der zunächst nur in den Wald an all ihnen vorbei wollte, aber unmittelbar vor dem Jungen innehielt und ihn ebenso wie die anderen anstarrte.

    "Ach, steht ihr deswegen hier herum? Wer ist denn das?"
    , fragte Sam in die in die Runde, aber da waren sie genau so überfragt wie er und beantworteten seine Frage mit einem ahnungslosen Schweigen.

    "Okay...? Bist du auch im Flugzeug gewesen? Wie heißt du denn?"


    Auch, wenn die Frage nicht böse gemeint war, so klang sie doch durch die Schmerzen, die er hatte, recht angespannt und machte dem Jungen noch mehr Muffensausen, als er ohnehin schon hatte. Er schwieg ihn deswegen weiter an, verzog dabei aber keine Miene und versuchte, die Fassung zu wahren, die er nach außen hin besaß. Allerdings machte ihn das für Sam auch nur noch suspekter.

    "Hey"
    , trat er mit seiner Krücke näher voran und wollte ihn am Arm etwas wachrütteln, "so schwer war die Frage doch gar nicht, geht's dir nicht g-"

    Pack!

    Zack!

    WOOSH!

    Und "PÄM!"

    Er hatte noch nicht einmal Zeit, vor Schreck einen Laut von sich zu geben, da lag er schon mit dem Rücken zum Grund, beide Arme am Boden festgenagelt durch die Hand eines ein-Kopf-kürzeren Asiatenjungen, der auf ihm draufsaß und seine andere Hand in die Luft streckte, jederzeit bereit, um ihn außer Gefecht zu setzen.

    "㛪空㦖爫偀忉!"

    Sam warf ihm nur einen gestressten Blick zurück und rang nach den richtigen Worten, die ihm zu solch einer prekären Situation zuträglich sein könnten. Der Junge missverstand seinen panischen Gesichtsausdruck aber so, dass er glaubte, dass er ihn bloß nicht richtig verstanden hatte und deswegen nichts sagte. Also guckte er zunächst nachdenklich kurz zur Seite und schaute ihn sofort wieder ernst an, wenngleich seine Lippen etwas wackelig wirkten.

    「I–Ich...du nicht...weh tuhen...?」

    Hoffentlich war das jetzt richtig, ansonsten habe ich mich jetzt voooll blamiert! ///>__<///

    Geändert von Ligiiihh (28.04.2016 um 15:38 Uhr)

  14. #114
    Noch während der Trupp um Ross und die anderen Wasserholer - einer von ihnen nannte sich offenbar Dick? - darüber diskutierte welche Stelle wohl zum Wasser schöpfen am besten geeignet sei und ob es denn überhaupt trinkbar wäre, stürmte ein junger kräftiger Kerl unmittelbar an Susanne vorbei und stürzte sich auf ihre junge Begleiterin. Bevor sie jedoch irgendetwas tun konnte, sprudelten auch schon die Worte "Lilly, schön zu sehen das es dir gut geht." aus ihm heraus. Offenbar handelte es sich hier um den von Ross angesprochenen Bruder, besagten Fabian? Und wie zur Bestätigung ihrer bislang nur gedachten Frage, wandte er sich auch schon ihr zu: "Ah, tut mir leid. Ich bin Fabian, Lillys Bruder und habe mich bis eben noch um das Feuer gekümmert. Ich denke von mir wurde schon erzählt." Anschließend streckte er ihr seine Hand entgegen, welche Susanne auch ergriff.

    "Ah, hallo. Susanne Krause, schön Sie zu sehen. Die kleine hier ist Ihre Schwester? Sie hatte ganz verzweifelt nach Ihnen gesucht, als ich ihr unten am Strand begegnet war. Gut zu wissen, dass Sie wohlauf sind. Lilly scheint es auch recht gut zu gehen, soweit ich es beurteilen kann. Nur noch ein wenig durcheinander, aber das ist bei einem Flugzeugabsturz durchaus nachvollziehbar. Wenn ich so darüber nachdenke, ist es eigentlich ein Wunder, dass ich noch in der Lage bin so klar zu denken..." Sie stoppte abrupt ab und biss sich gedanklich auf die Zunge. Sie kam schon wieder in Plauderlaune. Wie leider viel zu oft, sobald mal jemand nett zu ihr war. 'Reiss dich zusammen!' Also beließ sie es bei einem Lächeln und entschloss sich stattdessen lieber abzuwarten wie sich die ganze Situation hier weiter entwickeln würde.

    Geändert von Layana (28.04.2016 um 14:57 Uhr)

  15. #115
    “Großartige Idee. Ich bin mir sicher, dass du das schaffst. Wenn du schon ins Flugzeug steigst, könntest du mir da einen Gefallen tun?”

    Soviel zum Thema ’Irgendwer wird mir schon sagen, dass ich Blech rede’. Ein Teil von mir ist stolz, dass Nova mir nicht nur Recht gibt, sondern mir auch noch soweit vertraut, dass sie mich um Hilfe bittet. Ein anderer möchte ihr sagen, dass es Momente gibt, in denen auch Teenager für Grenzen sehr dankbar sind. Ich bin ehrlich im Zwiespalt.

    “Wenn du irgendwas an unbeschädigter Elektronik findest, kannst du versuchen das zu bergen? Vielleicht gibt es im Cockpit ja sogar noch ein funktionierendes Funkgerät. Wenn du das schaffst... dann kann ich nachher versuchen das beste daraus zu machen. Vielleicht schaffen wir es dann auch irgendjemanden anzufunken um Hilfe zu senden.”

    Klingt nach einem guten Plan. Und danach, als verstünde die platinblonde, große Frau was von Technik. Elektronik bergen, zu Nova bringen, SOS funken, gerettet werden - ja, das gefällt mir. Bloß was für Elektronik genau meint–––

    “Ich schau derweil, ob ich den Leuten beim Wasser schleppen helfen kann. Drück dir die Daumen.”

    –––sie wohl? Noch während ich das denke, rauscht sie davon. Okay, auch gut, ich hoffe, die Dame weiß, dass ich in Physik 4 stehe.

    “Ich geb mein Bestes…?”, rufe ich ihr halbherzig hinterher, während ich mich daran mache, das Wrack raufzuklettern. Da wir mit Sand, und nicht mit Wasser gelöscht haben, sind die Kanten zum Glück nicht allzu rutschig, allerdings merke ich rasch, dass sie durchaus noch ziemlich heiß sind hier und da. Wenn ich mir nicht die Hände verbrennen will, sollte ich mir Handschuhe oder so suchen. Ich springe den halben Meter wieder runter und denke nach.

    Handschuhe. Handschuhe, Handschuhe. Socken!

    Rasch ziehe ich die Turnschuhe aus und schlüpfe Barfuß wieder hinein. Ein unangenehmes Gefühl, aber immer noch besser als Brandblasen an den Händen. Zum Glück war es heute morgen kalt und ich hab die dicken Socken angezogen. Zum Glück sieht mich gerade keiner.
    Mit meinen Behelfshandschuhen klettere ich langsam aber stetig hinauf und mache mir dabei die Sprossenreste an der Außenwand zunutze.

    Oben angekomme ziehe ich die Socken wieder an und will mich gerade auf die Suche machen, als ich merke, dass unten jemand dabei ist, mir zu folgen. Ich kenne das Mädchen nicht (an die Haarfarbe würde ich mich erinnern), aber sie scheint ein paar jahre älter zu sein als ich. Wie alle irgendwie. Auch wenn es vermutlich echt scheiße ist zu hoffen, dass noch wer hier abgestürzt ist, aber irgendwer in meinem Alter wäre echt schön.
    Ich strecke eine Hand aus, um ihr ins Flugzeug zu helfen.

    “Hier, ich helf dir.”
    Die schwarz-blauhaarige zögert kurz, nimmt dann aber meine Hand.
    “Danke.”

    “Bist du auch abgestürzt?”
    “Small Talk ist nicht so dein Ding, was?”
    Schätze, den hab ich verdient.
    “Ich bin Brix. Ich dachte, ich schau mal, was hier an Handgepäck überlebt hat.”
    “Ah, eh, hi Brix. Ich bin Iker. Ja, das war auch meine Idee. Wir… könnten zusammen suchen?”
    Etwas Gesellschaft wäre echt gut. Gesellschaft heißt Reden, heißt Beschäftigung, heißt weniger Zeit über den Geruch von verbrandtem Fleisch nachzudenken, der hier drin auch ohne Feuer immer noch in der Luft hängt.
    “Ich soll auch für Nova, also die große Blonde meine ich, nach Elektronik suchen. Meinte, sie könnte vielleicht ein Funkgerät draus bauen oder so.”
    Wenn ich so drüber nachdenke wäre ein Funkgerät das beste, was uns passieren kann, also setze ich das erst einmal vor das Gepäck auf meiner Prioritätenliste.
    Auf geht’s. Mal schauen, ob ich was finde… Oder wie’s da drin überhaupt aussieht.

    Geändert von BDraw (28.04.2016 um 17:06 Uhr)

  16. #116
    Größtenteils ruhig war Ross den anderen zum Fluss gefolgt, auch wenn diese Brix und Rich seine Geduld schon hart überstrapazierten. Er konnte sich nicht entscheiden ob sie wie ein altes, eingespieltes Ehepaar wirkten oder Kindergartenkinder, die als Zeichen der Zuneigung dauernd aufeinander rumhackten. Was es auch war, beides war in dem Moment nervig. Wie vermutlich alles, was Zeit kostete. Nur der ehrliche Dank von Fabian, der sich so sehr gefreut hatte von seiner Schwester zu hören, war irgendwie gar nicht so blöd gewesen. Schon irgendwie seltsam mit der Umarmung und allem, aber grundsätzlich hatte er diesen Abstecher nicht bereut. Außerdem schien Ross hier wirklich niemand zu kennen, was eine amüsante Abwechslung war.
    "Herzlich willkommen zu unserer Inseltour, mein Name ist Zoe Saphir und ich bin heute ihre Reiseleiterin! Zur linken sehen Sie ein rauchendes Flugzeugwrack, zur rechten den Ozean. Erfrischungen gibt es vorne am Bach. Und das war sie auch schon, unsere Inseltour. Beehren sie uns bald wieder!"
    Ha, da war jemand aber auch äußerst sorglos drauf. War auch nicht schlecht. Es hätte alles schlimmer kommen können, oder? Schienen auch die anderen so zu sehen, zumindest tat es allen wohl irgendwie gut, Rich ein bisschen aufzuziehen.

    Ross trank nach dem unterhaltsamen Testlauf des Teenagers erst selbst ein bisschen, bevor er die Plastikflasche mit Wasser füllte. Schwer konzentriert bemühte er sich, durch den Schlitz keine Flüssigkeit zu verlieren und sein Blick streifte Zoe eigentlich nur, aber sie zwinkerte. Bevor sie sich in eine merkwürdige Position brachte und...
    Ross wäre beinahe die Flasche aus den Händen gefallen und die Hälfte des Inhalts verteilte sich auf den Boden. Großartig, einfach großartig. Verärgert füllte er die Flasche erneut. Er konnte Frauen nicht ausstehen, die offensichtlich ihre Reize benutzten, um zu bekommen was sie wollten. Trotzdem war er nicht immun gegen diesen Überraschungsmoment. Und hübsch anzusehen war sie schließlich auch. Außerdem hatte sie auch schon mit angepackt, so weit er mitbekommen hatte.
    Als die Flasche erneut gefüllt war, mied Ross die Richtung, in der Zoe nun Rich irgendetwas zusäuselte und sein Blick fiel diesmal auf Susanne. Offenbar hatte Fabian es irgendwie geschafft, genauso schnell - wenn nicht schneller - an den Fluss zu kommen, denn er war bereits in ein Gespräch mit ihr verwickelt. Sein Gesichtsausdruck war seelig und von Zeit zu Zeit drückte er Lilly an sich, die nicht weniger glücklich aussah.
    Ein schönes Bild. Irgendwie musste Ross lächeln und als Susanne kurz in seine Richtung blickte, zeigte er ihr stolz die gefüllte Flasche - warum auch immer.

    Kopfschüttelnd erinnerte er sich, warum er eigentlich das verdammte Wasser zum Flugzeug zurück bringen wollte und machte sich endlich auf den Weg. Dass irgendwie noch ein anderes Kind aufgetaucht war, ließ er erst einmal links liegen, er war schon lange genug aufgehalten worden. Frauen. Lenkten einen immer nur ab.

    Beim Flugzeug angekommen drückte Ross der erstbesten Person - einem bärtigen, kräftigen Mann (Ugur) - die Wasserflasche in die Hände und trat an die Öffnung im kaputten Flugzeug heran. Er überlegte kurz, ob er hinaufklettern sollte und setzte sogar schon mit den Händen dazu an, aber mit seinem Fuß fand er keinen Halt und wusste überhaupt nicht, wie er sich dort hinaufhangeln sollte.
    Scheiße. Er hatte gedacht, Fabian würde vielleicht als guter Samariter auch noch gleich ein paar Gepäckstücke bergen, aber da hatte er sich ja verschätzt. Und irgendwie konnte er es dem jungen Mann auch gar nicht verdenken. Er hatte wirklich genug getan.
    "Ist schon jemand da drinnen?", fragte Ross Ugur, der nur nickte und sich wieder mit irgendetwas anderem beschäftigte. Seiner Hand... oder so.
    "Hey, ist da jemand?", probierte er deshalb sein Glück und rief in den Bauch des Flugzeuges hinein. "Äh, wenn jemand eine Laptop-Tasche findet, könnte er oder sie sie mitbringen? Von ganz vorne? Bitte?" Er wusste nicht, ob er laut genug brüllte, aber es kam ihm zumindest so vor, da sein Hals irgendwie brannte.

    Geändert von Lynx (28.04.2016 um 17:58 Uhr)

  17. #117
    Da war es erneut passiert.
    Nicht schon wieder...
    Das wird echt ne schlechte Angewohnheit von mir..


    Sam lag auf dem Boden und wusste nicht, wie er dahin gekommen war. Eben stand er noch vor einem kleinen Japaner, der gemächlich Nüsse knackte und verputzte, ein Cut und plötzlicher ein bewölkter Himmel.
    Nicht ganz. Irgendwie hatte der seltsame Junge es geschafft, in den Himmel aufzusteigen. Gut die Hälfte von dem langsam wirklich nach Regen ausschauendem Himmel bestand aus einem Gesicht, dass seltsam ausdruckslos auf ihn herunterstarrte.
    Gerade als Sam ernsthaft anfing darüber nachzudenken, sich ehrfürchtig vor dieser Gottgleichen Gestallt in den Staub zu werfen, bemerkte er, dass es mit dem Bewegen und dem niederwerfen nicht weit hergeholt war. Präziser gesagt konnte er sich kaum rühren.

    Langsam fing sein Blick an auf Wanderung zu gehen. Das erste was er merkte war, dass er lag und das zweite folgte direkt: Der Junge saß auf ihm. Das Sam seine Hände nicht bewegen konnte, führte er auf seine Erschöpfung zurück. Aber warum saß der seltsame Junge auf ihm drauf? Sein Gesicht war nicht nur Ausdruckslos, plötzlich fing es auch noch an komische laute von sich zu geben.
    "...爫偀忉!"
    Na toll, ein Flugzeugabsturz reicht wohl nicht, muss es auch gleich noch ne Alieninvasion von Gottwesen geben.
    Da nun alle Klischees mehr oder weniger erfüllt waren versuchte Sam sich wieder auf das Problem direkt vor sich zu konzentrieren. Und tatsächlich! Konzentrieren wurde garnicht überbewertet! Das Resultat folgte direkt, als das Kauderwelsch des Jungen - der übrigens immer noch auf ihm saß und das scheinbar als sein persönliches Recht ansah - langsam anfing Sinn zu machen
    "「I–Ich...du nicht...weh tuhen...?」"
    Nicht weh tun. Das klang schon mal gut.
    Genau so langsam wie der Junge wiederholte Sam ähnlich betont "Nicht weh tun" und schüttelte dabei langsam seinen Kopf von Links nach Rechts, Links und dann Rechts.
    "Ähm, ich würde gerne aufstehen.. wenn ich darf.. ... Herr..?" Warum er den Jungen mit Herr ansprach konnte Sam nicht genau sagen. Es schien einfach.. richtig zu sein.
    Ob der Gottjunge ihn verstand wusste er nicht, aber immerhin ließ er ihn nach ein paar Sekunden los und stand langsam von ihm auf. Ein Schritt nach hinten, eine leichte Verbeugung und Sam verstand es als Aufforderung, dass er aufstehen durfte.
    Und weiterhin zeigte der Junge keine menschlichen Regungen, keine Angst, kein Zögern, nicht mal misstrauen.
    Hatte also doch recht. Nicht von dieser Welt.
    Der Eindruck wurde ein wenig getrübt, als Sam aufstand und 2 Dinge ziemlich gleichzeitig realisierte.
    Erstens: Der Junge war gut einen Kopf kleiner als er und 10 Jahre jünger.
    Und Zweitens: Da standen ein paar Leute um ihn herum die das wohl etwas bizarre Schauspiel recht interessiert beobachtet hatten. Hier und da beobachtet er sogar ein etwas verschmitztes Lächeln.
    Lasst euch mal von einem kleinen Gott auf den Boden Zaubern dachte er etwas grimmig, bevor er sich nach einem Schulterzucken wieder dem doch recht menschlichen Japaner zuwendete.
    "Wo kommst du her?
    Lebst du hier auf der Insel?
    Wie heißt du?
    "
    Das brachte alles nichts, also versuchte er es anders
    "Sam" sagte er laut und deutlich und deutete dabei auf seine Brust. Dann zeigte er auf ihn und machte ein möglichst fragendes Gesicht.
    Schweigen.
    Starren.
    War das ein aufblitzen von Panik in den Augen? Sam konnte sich nicht vorstellen, warum die Frage nach dem Namen in Panik resultieren sollte, aber das aufblitzen war genau so schnell wieder weg, wie es auftauchte. Falls es jemals da war.
    Japanische Gesichter sind so schwer zu lesen...
    Anscheinend kam er so nicht weiter.

    Suchend blickte sich Sam in der Runde um, "Kann wer Englisch? English? Vielleicht klappt das ja besser. Mein's ist nicht so gut und ich trau meinem Kopf grad eh nicht so richtig."

    Geändert von Eddy131 (28.04.2016 um 16:20 Uhr)

  18. #118
    Brix und Iker standen also wieder im inneren des Flugzeuges, hinter ihnen das Loch, die Stelle, an der früher einmal das hintere Ende befestigt gewesen war. Es sah mittlerweile ziemlich chaotisch aus, hier drin. Kein Wunder, sie hatten ja auch eine Bruchlandung hinter sich. Der ganze Boden voll mit Sand, und eine Gluthitze war es hier drin. Vorsichtig machten die beiden einige Schritte nach vorn. Es fühlte sich nicht mehr besonders sicher an. Feuer und Hitze machte Flugzeuge doch spröde, oder nicht? Dann stürzte direkt vor ihnen plötzlich ein Teil der Decke zusammen und machte den Blick auf den Himmel, auf dem die Wolken immer weiter zusammenzogen und sich verdunkelten, frei. Viel Zeit blieb nicht mehr.

    “Kannst du mir da mal rüberhelfen?”, fragte die Schülerin.

    “Ich kanns zumindest versuchen.”

    Es war nicht einfach, aber irgendwie schaffte es Brix über den Trümmerhaufen. [Gewandtheitsprobe gelungen] Dann versuchte Iker sein Glück, doch war Brix da überhaupt durchgekommen, das war doch unmöglich? Nach einigen gescheiterten Versuchen musste er schließlich aufgeben. [Gewandtheitsprobe misslungen]

    “Wo bleibst du denn?”

    “Ich komme hier nicht durch.”, kam es kläglich von der anderen Seite der eingestürzten Barriere. “Denk an Elektronikkram!”

    “Ja, mache ich.”

    Zunächst versuchte sie, die Tür zum Cockpit zu öffnen - da gab es doch bestimmt viele elektronischen Geräte - doch die Tür ließ sich nicht öffnen. Sie drehte um, und wollte im Sand nach Taschen und Rucksäcken suchen, doch es war nicht einfach, im Sand nach irgendwas zu tasten. Das Handgepäck war ja während des Absturzes nicht einfach an der Stelle liegengeblieben, an der es zuletzt gelegen hatte - und noch dazu waren die Ablagen größtenteils auch aufgebrochen. Doch da, da war doch etwas! [Geschickprobe gelungen] Es gelang Brix einen Eastpak-Rucksack aus dem Sand herauszugraben, zusätzlich noch 3 weitere Taschen oder Rucksäcke, bis sie die Hitze im Flugzeug nicht mehr aushielt. Auf dem Herausweg half ihr Iker wieder, und schließlich präsentierte sie stolz, was sie alles gerettet hatte.

    Erhalten: [Handgepäck von Ewgenya], [Handgepäck von Fabian], [Handgepäck von Bree] und [Handgepäck von Susanne]


    Unterdessen suchte Rich erneut den Strand, beziehungsweise diesmal genauer die Trümmer ab, auf der Suche nach Überresten der Mahlzeiten und Snacks. Die Bordküche war zwar in der hinteren Flugzeughälfte gewesen, aber trotzdem, irgendwo musste es doch etwas zu essen geben. Vielleicht war da in den Trümmern ja etwas, aber wenn da jemals etwas gewesen war, dann war es längst verbrannt, geschmolzen oder unter den Trümmern zerdrückt worden. Aber Moment - hatte nicht der asiatische Junge dort am Wald - wo war der denn überhaupt hergekommen, Dick hatte ihn bisher zumindest nicht bei den Überlebenden registriert - eine Tüte Erdnüsse in der Hand? Wo hatte er die denn herbekommen?

    Geändert von DSA-Zocker (28.04.2016 um 17:47 Uhr)

  19. #119
    Fabian konnte sich eines amüsierten Lächelns nicht erwehren, als Susanne plötzlich zu plappern anfing und er ließ sie geduldig ausreden. Genau wie alle hier, ihm selbst eingeschlossen, war sie immer noch dabei, die ganze Angelegenheit zu verarbeiten und während ihm die harte Arbeit am Flugzeug geholfen hatte, hatte sie sich um Lilly gekümert und so anscheinend ihrerseits wieder an Stabilität gewonnen. Ja, ich bin ihr Bruder, Fabian Klein. Wie man sieht sind ein paar Jahre zwischen uns. erwiederte er und deutete überflüssiger Weise auf sich und Lilly um diese Tatsache zu unterstreichen. Zumindest war genug Familienähnlichkeit vorhanden um einen engen Verwandschaftsgrad zu erkennen, auch wenn der altersabstand ziemlich groß war. Unsere Eltern haben halt ziemlich lange gebraucht um zu bemerken das sie noch ein zweites Kind wollten. Ich bin also quasi ein halbes Einzelkind. scherzte er. Und seitdem ich von zuhause weg bin, ist es bei ihr genau das selbe. fügte er noch hinzu und zeigte mit dem Daumen auf seine 9 Jahre jüngere Schwester.
    Wie dem auch sei. mit diesen Worten beendete er seinen Exkurs in seine Familie und kehrte zu dem zurück was er eigentlich hatte sagen wollen. Vielen Dank dafür, dass sie sich um Lilly gekümmert haben. Sie scheinen gut mit Kindern zu können, nicht wahr. in diesem Moment öffnete Lilly ihren Mund um gegen das Wort "Kind" zu protestieren, doch Fabian grinste sie entschuldigend an und korrigierte sich: Entschuldigung..., ich meine natürlich mit Jugendlichen.

    Geändert von wusch (28.04.2016 um 17:47 Uhr)

  20. #120
    Rich gab entnervt die Suche nach essbaren Überresten auf.
    Hier konnte sich augenscheinlich nichts finden lassen oder war der Zerstörung anheim gefallen.

    Er dachte angestrengt nach, konnte sich aber nicht entsinnen, wo bei so einem Flugzeug die Bordküche sein musste oder sein könnte.
    Trotzdem war ihm klar, dass die Zerstörung möglicherweise Teile des Flugzeugs, und damit auch der Fracht, verstreut haben musste und einen Hinweis darauf könnte vielleicht der japanische Junge geben, der vorhin mit Erdnüssen bewaffnet aus dem Wald gekommen war - zudem dies auch bedeuten konnte, dass sich möglicherweise noch mehr Überlebende dort aufhielten, wo der Asiate hergekommen war.

    Schnell ließ er den Blick noch einmal nach links und rechts gleiten und suchte ein Stück Stoff, welches er schnell zu einer Tasche würde umfunktionieren können, als sein Blick an einem angekokelten, doch leeren Rucksack hängen blieb. Der würde wohl noch besseren Dienst versehen, dessen war er sich sicher, als der mit dem Rucksack in der Hand dann auf das junge Kind zuging.

    Und erstarrte, da das Kind gerade einen Mann in einem unangenehm aussehenden Kampfgriff hatte und diesem wohl keine Chance zur Gegenwehr ließ.
    Doch feindlich schien er ihnen nicht gesonnen, immerhin konnte sich der Mann (Sam) gerade befreien, oder sollte man sagen, er wurde aus dem Griff des Asiaten entlassen.

    Richard nutzte die Gunst der Stunde und griff nach der fast leeren Packung Erdnüsse, die da noch im Sand lag, da er sie im vermeintlichen Angriff hatte fallen lassen und warf einen prüfenden Blick hinein. Die Ausbeute war mager, aber so hatte wenigstens Einer schon gegessen, gerade beim Nährwert, den Erdnüsse so hatten.

    Mit noch immer knurrendem Magen fischte er sich zwei Erdnüsse aus der Packung, legte sie sich auf die Zunge und genoss den salzigen Geschmack, ehe er es nicht mehr aushielt und die beiden Kleinode schnell zerkaute.
    Er hatte wohl mitbekommen, dass das Kind nur sehr schlecht englisch sprach und nahm sich vor, Amy zu suchen, um mit ihm zu reden, immerhin war sie ja auch... Asianesin.
    Trotzdem wollte er sein Glück versuchen:
    "Hey Junge.", sprach er sanft und hielt die Erdnusstüte hoch. "Wo hast du die Nüsse gefunden?"
    Als der Junge ihn fragend ansah, konkretisierte er es mit einfachen Worten, zeigte auf ihn und auf die Nüsse und fragte in beiden Fällen einfühlsam "Woher?" und "Wo?"

    Dabei war es eigentlich egal was der Junge antworten würde, selbst wenn er ihn missverstand und sein Heimatland angab, so was das wenigstens ein Hinweis darauf, wie man mit ihm sprechen konnte und für ihn vielleicht ein Gefühl dass er nicht mutterseelenallein war als Kind, denn möglicherweise, so musste Richard annehmen, waren seine Eltern bei diesem Unglück umgekommen...

    Geändert von Daen vom Clan (28.04.2016 um 18:40 Uhr)

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