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Thema: [Gestrandet] - Episode 1 - Bruchlandung (Tag 1)

  1. #81
    Fabian versuchte also nun, die Löschbemühungen besser zu koordinieren. Es wäre sicher super, zunächst die Brandherde einzudämmen - doch mit einem brennenden Flugzeug hatte er es bisher noch nie zu tun gehabt. Er bemerkte, dass es ihm schwer fiel, sich zu konzentrieren. Das mussen sicher die stressigen Umstände sein. Und überhaupt, es war jetzt wichtiger, schnell und zügig zu arbeiten, als sich erst langwierig Strategien auszudenken. [Intelligenzprobe misslungen]

    In der Zwischenzeit hatte auch Valentijn sich den Schuftenden angeschlossen, und begann nun auch, mit Sand die Flammen immer weiter zurückzudrängen [Stärkeprobe gelungen]

    Ewgenya suchte bei den Trümmerteilen nach weiteren Stellen, an denen sie vielleicht noch ein Blech ergattern konnte, aber diese schienen alle unbrauchbar zu sein. Dann fiel ihr Brix ins Auge, die mehr im Weg herumstand und zusätzlich noch solch geringe Mengen Sand auf ihrem Blech transportierte, dass sie nun wirklich kaum eine Hilfe war, vielleicht könnte sie ja die ablösen?

    Geändert von DSA-Zocker (27.04.2016 um 00:15 Uhr)

  2. #82
    Na bitte, sag ich doch, dass es ’ne gute Idee ist, Abstand zu halten. Gott sei Dank hat die Frau - Nova? Komischer Name - nach unten gespuckt. Nicht, dass eine Ladung Wasser im Gesicht jetzt noch was ausgemacht hätte. Dann fällt mir ein, dass ich zumindest eben noch geblutet habe und dass die Pfütze da Salzwasser gewesen sein dürfte. Yikes.

    “Ich bin Iker. …hey.”

    Jetzt erst registriere ich, dass Nova nicht nur locker doppelt so alt sein dürfte wie ich, sondern auch ein gehöriges Stück größer. Ich gehe der Frau ja kaum bis zu den Schultern!

    “Ich… ich hab nicht viel gemacht. Nur stabile Seitenlage und… und so.”

    Muss ja mega viel gebracht haben, wenn das Wasser erst rauskam, nachdem sie aufgewacht is…t…iiich hab vergessen den Mund aufzudrücken, damit das Zeugs auch abfließen kann, ich wusste, ich hab irgendwas vergessen, stupid, stupid, graaah–– Ich widerstehe nur mit Mühe dem Drang, mir mit der flachen Hand gegen die Strin zu schlagen. Das einzige, was ich hier gerade tue und sogar das mache ich falsch.
    Nova bekommt meinen geistigen Ausbruch Gott sei Dank nicht mit, da sie damit beschäftigt ist, sich umzuschauen.

    “…lass uns mal schauen ob die Leute da drüben noch ein paar Hände gebrauchen können.”

    “Da drüben” wie in “bei dem brennenden Trümmerhaufen”, wenn ich ihrem ausgestrecktem Finger folge. Tatsächlich, inzwischen sind da noch mehr Leute zusammengekommen, die jetzt versuchen, mit improvisierten Schaufeln Sand auf das Feuer zu löschen.
    Ganz ehrlich, es gibt eine Milliarde Orte, wo ich lieber hingehen würde. So in die entgegengesetzte Richtung zum Beispiel. Andererseits…

    “Gute Idee.”, nicke ich und setze mich in Bewegung.

    …will ich nicht wissen was ich mache, wenn Zoe was passiert und ich hier derweil seelenruhig rumstehe. Okay, oder panisch rumstehe, aber alles ist besser als nichts tun und anzufangen, zu denken. Ich MUSS was tun.

    “…fuck”, entfährt es mir, als wir direkt vor den flammenden Trümmern stehen. Der Rauch kratzt in den Atemwegen, weswegen ich mir diesmal das Tshirt vor Nase und Mund presse. Das ist zwar völlig verrußt und verschmutzt, aber besser als gar nichts… glaube ich.
    Unschlüssig (lies: überfordert) stehe ich kurz herum. Rasch versuche ich abzuschätzen, wo ich helfen kann, ohne in die Quere zu kommen.
    “…ohne mich aufzuschneiden oder anzuzünden, hoffe ich…”
    Okay, Schluss mit dem Genöle. Ich muss den anderen mit dem Sand helfen!

    Geändert von BDraw (03.05.2016 um 23:22 Uhr)

  3. #83
    Scheiße.

    Wer hätte auch ahnen können, dass Bleche und ein bisschen Sand so schwer sein können?

    Vielleicht wäre es der alternativen Schülerin gelungen, produktiver zu sein, wenn sie noch im Adrenalinmodus wäre, nach dem sie sich erst vor wenigen Minuten noch gefühlt hatte. Es war fast erschreckend, sich das einzugestehen; aber abseits der Anstrengung - die mit einem erhöhten Puls einher ging - hatte Brix sich größtenteils beruhigt. Noch war es um sie herum hektisch. Nicht zuletzt galt ja auch ihr verzweifeltes Tun dem Löschen des Feuers. Doch trotz der noch immer brennenden großen und kleinen Trümmerteile und den Leichen, die man zum Teil mehr als nur erahnen konnte, war die Erleichterung immer noch vorherrschend, die aufkam, nachdem sie erfahren hatte, dass ihre drei Bandkollegen den Absturz so unbeschadet wie es nur ging überstanden hatten. Natürlich musste sie sich zwingen, sofort wegzusehen, sobald ihr Blick auf einen der wirklich übel aussehenden, halb verbrannten oder zerquetschten Toten fiel, doch mit dieser Taktik gelang es ihr, die Nerven zu behalten. Immerhin war sie nicht alleine. Und so sehr sie sich sonst als Einzelgängerin gab und dieses Bild von sich liebte, so grausam war doch die Vorstellung, alleine mit diesem Unglück klar kommen zu müssen.

    Die Flammen löschten sich jedoch nicht von alleine. Und obwohl Richard sich trotz seiner Verletzung erstaunlich nützlich machte und sie - wie auch andere - mit feuchten, nach Meer riechenden Lappen versorgte, die die versprochene Abkühlung verschafften, gelang es Brix nicht mehr, ihre Arbeit fort zu führen. "Fuck", keuchte sie leise und merkte erst, wie sehr ihre Oberarme brannten, als sie das Blech entnervt in den sandigen Boden rammte. Sie hätte in ihrer Vergangenheit sicherlich mehr für ihre eigene Körperkraft tun können. Aber sicher wäre sie nie in eines dieser scheiß Fitnessstudios gelatscht, in denen volldebile, testosterongeschwängerte Cis-Typen ihre künstlich verdickten Arme präsentieren und sich ein Haufen alter, konservativer Grannies beim affigen Frühsportgehüpfe gegenseitig davon berichtet, wie toll doch die letzte Ansprache ihrer verfickten Mutter war.

    "Fuck!" Dieses Mal kam es lauter. Und deutlich verärgerter. Und gefolgt von einem weiteren "FUCK!" als sie merkte, wie weh der Tritt tat, zu dem sie die Enttäuschung über sich selbst und die fürchterlichen Erinnerungen an ihr beschissenes Heimatnest hatten hinreißen lassen. Sie konnte von Glück reden, dass es sich wenigstens um den Fuß hielt, dessen Schuh sie nicht für das Reinigen von Dicks Wunde geopfert hatte. Wo war der eigentlich?

    Unweit von sich sah sie eine junge Frau, die bereits in ihre Richtung blickte und das Schauspiel der Bassistin mit einem wenig zurückhaltenden Grinsen bedachte, nachdem Brittney meinte, sie einige Blicke zuvor noch dabei gesehen zu haben, in den Trümmerteilen nach irgendetwas zu suchen. Hatte sie nicht vorhin auch mit dem Osteuropäer gesprochen, der da schon - wie auch jetzt - in stoischer Ruhe den Sand auf den Blechen zum Feuer trug, als wäre es das einfachste.

    "Jo, Blondie! Willst du helfen oder so?" Ihr Blick und ihre Stimme waren mehr als nur leicht genervt. Natürlich galt diese Genervtheit mehr ihrem eigenen Versagen, aber das musste die ja nicht wissen.

    "Was helfen? Wenn ich helfen soll, gegen Blech zu treten, das ist irgendwie nich' so gut, jur."

    Mehr Kraft als für ein Seufzen befand sich für den Moment nicht in der Brust des Mädchens aus Citrus Heights. "Der scheiß Sand muss zum Feuer, also komm!"

    Geändert von MeTa (27.04.2016 um 01:25 Uhr)

  4. #84
    Es war erstaunlich einfach. Zoe musste nur eine Runde um das Wrack drehen, die zahlreichen körperteilähnlichen Gebilde ignorieren, den Gestank ausblenden, die Augen wegen des Rauchs zusammenkneifen und fluchend wie ein Seemann an einem Trümmerteil zerren, bis sie ein erstaunlich stabiles Metallstück in den Händen hatte. HA! War doch gar nicht so schwer. Mit stolzgeschwellter Brust stakste sie zurück, warf den anderen...Überlebenden... dabei links und rechts absolut deplatziert und leicht debil wirkende Blicke zu, die irgendwie von Hoffnung und Zuversicht künden sollten (zumindest in Zoes Gedankenwelt taten sie dies). Ihr Baby aus stabilem Flugzeugmetall hielt sie dabei fest in den Armen.

    Bei ihrer Tour rund um die brennende Katastrophe sah sie auch den bulligen Deutschtürken wieder, der sie vorhin schon mit seinen Blicken ausgezogen hatte und sich jetzt die Hand hielt, ihren Blick aber erwiderte und sich sogar zu einem kurzen Thumbs Up hinreißen ließ. Zoe grinste zurück und hob ihre improvisierte Schaufel. Gott, war das Scheissteil schwer.

    "Jo, Zoe, geiles Teil!"
    "Hab ich günstig gebraucht bekommen! Von so 'nem Rauchmonster."
    "Geil."

    Neben ihm stand der andere Typ, den Iker vorhin professionell wieder ins Reich der Lebenden zurückgeholt hatte und der sich nun ebenfalls seine Hand hielt. Auch seine Augen waren weit aufgerissen und auf Zoe fixiert. In einem kurzen Moment der Überheblichkeit fing die junge Frau an zu grinsen. Ha! Amateure! Offensichtlich hatten sie auch versucht, die Bleche ihrem Willen zu unterwerfen. Beide Männer folgten ihrem Weg mit ihren Blicken.

    Scheisse, wir verlieren alle den Verstand. Die zierliche Frau schleppt kiloweise Metall durch die Gegend und die Männerwelt findet's geil. Zoe erwog kurz, ihr Portfolio zu erweitern. Gibt es einen Markt für Bodybuilder-Porn? Whatever. Geschafft, aber höchst selbstzufrieden ließ sie das Stück Metall vor dem Löschteam in den Sand plumpsen. Während der Ukrainer weiterhin stumm seine Arbeit verrichtete, ließ sich Brix wenigstens zu einem extrem enthusiastischen "Yeeeeah." hinreißen. Irgendwie war auch Iker zu der Gruppe dazu gekommen. Zoe grinste noch einmal in die Runde und klopfte dem jungen Halbperuaner auf die Schulter. Ihm ging es gut. Bisher ging es allen Leuten gut, die sie hier getroffen hatte. Außer 3D. Aber der zählt nicht.

    "Zoe, du atmest echt schwer."

    Echt? Tue ich das?

    "Huh."

    Echt. Tue ich.


    Plötzlich sah das Metallstück gar nicht mehr so klein aus. Plötzlich fragte sich Zoe, wie zum Fick sie dieses Blech hier her geschliffen hatte. Plötzlich entfiel ihr irgendwie, wie das mit dem Atmen gleich nochmal ging.

    "Hey, ähm...ich glaube, meine Superpower ist für heute aufgebraucht."

    "Echt alles okay?"
    "Ugh."


    Geräuschvoll ließ Zoe sich auf den Boden fallen. Unter den zweifelnden Blicken von Iker, Brix und den anderen Umstehenden atmete sie tief durch.

    "Ich brauch nur...'ne Pause..."

    Die Hände in ihrer dunklen Mähne versunken, die Beine ausgestreckt, die Augen geschlossen - so lehnte sich Zoe zurück, direkt in den heißen Sand. Shit. Kein Mensch erzählt einem, wie sehr sich diese körnige Scheisse aufheizt. Wie durch eine Schicht von nebligen Wolken hörte sie die Stimme der jungen Punkerin. Okay, die werden mit all dem Kram hier schon was anfangen können. Auch ohne mich. Irgendjemand würde sie schon holen, sollten ihre zarten Hände benötigt werden. Durchatmen. Runterkommen. Zoe hatte das Gefühl, kopflos über den Strand zu rennen, seitdem sie unter diesem Sitz hervorgekrochen kam. Ein paar Sekunden Ruhe, das war alles, was...

    "Hey?"

    Leicht genervt schlug sie Augen auf. Über ihr hatte sich der amerikanische Teenagertyp aufgebaut und hielt ihr grinsend einen nassen Lappen hin. Zoe schloss noch einmal kurz die Augen und konzentrierte sich wieder auf ihre Kernkompetenz. Durchatmen. Weitermachen. Mit ihrem atemberaubenden Augenaufschlag bewaffnet blickte sie ihn direkt an. Wenn sie schon in dieser Scheisse gefangen war, könnte man das ja wenigstens etwas angenehmer gestalten. Ein strahlendes Lächeln empfing Rich, der im Gegensatz zu seinen zahlreichen Geschlechtsgenossen wenigstens nicht aussah wie durch den Fleischwolf gedreht. Sie griff nach dem feuchten Tuch, nicht ohne ihre Fingernägel kurz über seine Hand gleiten zu lassen.

    "Hey. Ich bin Zoe."

  5. #85
    Richard war abgekämpft, verletzt und müde, aber das war er nach jedem Spiel gegen die verfluchte Merete High auch immer gewesen, stellten sie doch seine persönliche Nemesis dar. Gerade deswegen half es ihm, immer in Bewegung zu bleiben und etwas zu tun.
    Es war im Grunde wie auf dem Spielfeld. Jeder Schritt half, das gesteckte Ziel zu erreichen.
    Außerdem wusste der junge Mann, dass er schneller laufen konnte als sein Verstand und das war gut, denn sollten seine grauen Windungen ihn je einholen, dann würde er sich mit dem Erlebten auseinandersetzen müssen und darauf hatte er keine Lust, solange er das "Playbook" dieses neuen Kapitels seines Lebens noch nicht gelesen und verstanden hatte.

    Und als er dann vor dieser Schönheit namens Zoe stand, die er verborgen unter ihrem schwarzen Haar erst gar nicht wahrgenommen hatte, bleiben Leib und das hinterher laufende Gehirn in gewisser Weise Beide perplex stehen und glotzten.

    Richard war sich seiner Wirkung auf Mädchen seines Alters durchaus bewusst: Sportlich, frech, mutig, reiche Eltern, coole Sprüche und natürlich Haargel, der größte Verbündete im Leben eines Heranwachsenden - doch wie er auf echte Frauen wirkte, das wusste er nicht so recht einzuordnen. Was aber nicht heißen sollte, dass er nicht neugierig war und es nicht versuchen würde!

    Breit grinsend warf er sich in Pose und strahlte sie an.
    "Wenn das mal nicht hilft, feucht zu werden.", sagte er mit einem überzeugten Grinsen, kräuselte die Lippen zu einem Lächeln und nickte sich selbst selbstbewusst zu, indem er den Kopf zur Seite legte.
    "Ich heiße Richard, aber Freunde nennen mich...", fing er an zu reden und dann endlich hatte sein Gehinr aufgeholt, um ihm eine wichtige Information mitzuteilen: Dieser Akzent! Sie musste Deutsche sein und DAS wäre der perfekte Moment, mit den Deutschkenntnissen zu glänzen, die er mit ein paar der deutschen Austauschschüler...innen sich erarbeitet hatte. Himmel, deutsche Mädchen... so reif für ihr Alter.

    Er zwinkerte Zoe kurz zu, gab ihr mit zwei ausgestreckten Zeigefingern die coolste Teenie-Geste und sagte dann mit unerschütterlichem Brustton der Überzeugung auf deutsch: "Iiiick bin diiiick."
    Mit dem letzten Wort hatte er auf sich gezeigt, mit beiden ausgestreckten Daumen genau auf seinen - zugegeben recht flachen - Bauch gezielt und offensichtlich wusste er nicht, was er auf Deutsch genau Doppeldeutiges gesagt hatte.

    Er wechselte dann wieder ins Englische und fuhr dort:
    "Du siehst fertig aus. Ich suche gerade irgendwie nach etwas Trinkbaren, aber Alter, da ist alles kaputt. Man sollte meinen, dass hier überall kleine Dosen rumliegen sollten, aber bisher keine Chance. Aber wenn ich was finde, dann bringe ich dir was."

    Geändert von Daen vom Clan (27.04.2016 um 09:40 Uhr)

  6. #86
    Lilly schien sich zu entspannen und wirkte erleichtert, aber sie schwieg weiter. Stand bestimmt noch unter Schock. Als die blonde Frau Fabian als Held bezeichnete, huschte allerdings ein Lächeln in ihr Gesicht und ein stolzer Glanz schlich sich in ihre Augen, die jetzt aufmerksam das Treiben bei den Wrackteilen verfolgten.
    "Danke schön, dass sie uns diese Nachricht überbracht haben. Ich denke, dass wird helfen, dass sie sich beruhigen kann."
    Ross nickte zufrieden. Es war auszumachen, dass Lilly eigentlich keinerlei Verbindung zu dieser Frau hatte, aber diese sich irgendwie verantwortlich zu fühlen schien und dem Mädchen auch gut tat. Vielleicht selbst eine Mutter oder so.

    Eine Weile lang sahen die drei zu, wie immer mehr Leute sich um das Flugzeug versammelten - Bleche und Stangen wurden beschafft, Umarmungen ausgetauscht und Sand auf die Flammen geschüttet. Im Handumdrehen war der restliche Strand beinahe wie leergefegt, weil alle Überlebenden helfen wollten.
    Ross verschränkte die Arme und grinste. "Das stellt meinen Glauben an die Menschheit wieder etwas her. Wie alle zusammen arbeiten, direkt nach so einem Unglück... ich bin beeindruckt. So etwas sieht man nicht allzu oft."
    Die blonde Frau lächelte wieder, während zu erkennen war, dass selbst einige Frauen, Mädchen oder Jungen mit anpackten.
    "Es wurden wohl die Guten verschont", murmelte Ross. "Hm?" "Nichts."
    "Ich will auch etwas tun.", war dann eine leise Stimme zu hören. Lilly sah immer noch etwas elend aus mit ihren wirren Haaren, die langsam zu trocknen begannen, aber irgendetwas in ihr versuchte den Schock jetzt wohl zu bekämpfen.
    "Echt?", fragte Ross und verzog das Gesicht. Das Mädchen nickte und sah ihn an.
    "Puh. Ich begrüße deinen Aktivismus, kleine Lady, aber..." Er sah sich um. Er konnte das Kind doch nicht zum Feuer lassen. Mal davon abgesehen, dass sie mit ihrer Statur und auch noch in ihrer körperlichen Verfassung ohnehin keinen Sand schleppen konnte, würde Fabian sicher sehr begeistert sein wenn seine kleine Schwester direkt den kritischen Punkt bekämpfte. Rauchgasexplosion und so.
    Als er mit tiefen Falten in der Stirn die Umgebung scannte, kam ihm aber eine Idee.

    "Hey, die Arbeit am Feuer ist bestimmt extrem anstrengend. Da hinten scheint ein Fluss ins Meer zu münden, vielleicht können wir den fleißigen Bienen Wasser bringen?" Ross war selbst begeistert über seine Eingebung und grinste seine beiden Gesprächspartnerinnen erwartungsvoll an. Lilly wirkte gleich nochmal etwas aufgeweckter und auch die blonde Frau schien die Idee gut zu finden. "Haben wir irgendwelche Flaschen oder Behälter?" Ach ja, da war ja noch was.
    Kurzerhand zuckte Ross mit den Schultern. "Ich schaue bei den Trümmern nach, ob ich was Geeignetes finde. Wir treffen uns beim Fluss, in Ordnung? Dann könnt ihr euch schon mal erfrischen. Die kleine Lady sieht aus als könnte sie auch dringend etwas zu trinken vertragen."
    Bevor er sich abwandte zögerte er kurz noch einmal. "Ah ja. Ich bin Ross."

    --

    Im Sand lagen nur Schrott und zerfetzte Teile, also war es wohl wirklich nötig, näher am Flugzeug zu suchen. Dort wurde immer noch fleißig Sand geschippt und stets kamen neue Helfer dazu, während andere sich eine Pause gönnten. Vielleicht hatte ja auch einer der Passagiere schon etwas entdeckt oder bei sich, das man verwenden konnte. Oder jemand Kräftiges konnte eines der Bleche zu einem Behälter verbiegen, dachte Ross glucksend, als er näher kam und wieder den starken Hünen von vorhin entdeckte.
    Etwas Abseits hatten sich ein paar niedergelassen, am auffälligsten daran sicher eine hübsche Frau, die trotz diverser Blessuren eine gewisse Ausstrahlung besaß. Auch die beiden Mädchen von vorhin - die eine hatte sich wohl von ihrem Übelkeitsanfall erholt - waren hier.
    "Du siehst fertig aus. Ich suche gerade irgendwie nach etwas Trinkbaren, aber Alter, da ist alles kaputt. Man sollte meinen, dass hier überall kleine Dosen rumliegen sollten, aber bisher keine Chance. Aber wenn ich was finde, dann bringe ich dir was.", sagte ein blonder Teenager gerade vielleicht etwas zu eifrig zu der hübschen Frau.
    "Etwas weiter in der Richtung ist ein Fluss.", warf Ross arglos ein und zeigte irgendwo nach rechts. "Wir wollten euch auch schon Wasser holen, aber wir haben nichts, womit wir es hierher schaffen können. Ich bin gerade auf der Suche. Ihr habt nicht zufällig irgendetwas, was sich eignet?"

  7. #87
    Richard blies einmal die Backen auf, als Ross an ihn heran trat und riss mit Mühe seinen Blick von Zoe los.
    "Ein Fluss ist niiiice.", strahlte er, gerade in Hinblick auf das unangenehme Brennen seiner Abschürfungen und auch der Handwunde, welcher der Kontakt mit dem salzigen Meerwasser alles Andere als gut getan hatte.
    "Und ich glaube, ich habe sogar was.", grinste er und warf sich in gewichtige, fast wichtigtuerische, Pose als er mit einem dramatischen "Tadaa" die beiden aufgerissenen Cola-Flaschen aus den traurigen Resten seines Trikots wickelte.
    "Wenn du sie einmal ausspülst und hier..." Er zeigte auf den Schlitz, der sich bei beiden Flaschen am Bauch gebildet hatte. "...die Flaschen ein bisschen spreizt wie eine Pus...wie ein HotDog Brötchen, dann kannst du es wahrscheinlich nice befüllen. Und wenn wir dann bei den vollen Flaschen die Deckel runterschrauben und das Ding halt'n wie eine Isodrink-Flasche, dann können wir sogar trinken ohne uns einzunässen."

    Grinsend hielt er Ross die beiden Flaschen hin und wirkte sichtlich unentschlossen, ob er in der Nähe seiner Klassenkameradinnen bleiben sollte, in der Nähe von Zoe oder in Richtung Fluss aufbrechen, was seinen Händen sicherlich gut getan hätte. Oder ob sich alles nicht irgendwie würde kombinieren lassen!

    "Vielleicht sollten wir alle zusammen aufbrechen, grade wenn wir nicht mehr schaufeln können? Dann könnten wir Wasser holen und weitere Tücher anfeuchten."

  8. #88
    "Der scheiß Sand muss zum Feuer, also komm!", schallte es der Deutsch-Rumänin unwirsch entgegen.
    "Erstens: das mit dem Sand zum Feuer krieg ich hin, kein Ding. Zweitens: der Name ist nicht Blondie, sondern Ewgenya.", entgegnete sie, während sie sich herunter beugte um der Avril Lavigne-Cosplayerin beim Sand transportieren zu helfen.

  9. #89
    Casey hatte sich selbst inzwischen zum Fluss aufgemacht, wie ihm empfohlen wurde. Die Blutung an der Hand hatte sich langsam verkrustet, sah aber nicht sonderlich sauber aus. Der angesengte Stahl des Blechs sollte nicht alzu verschmutzt gewesen sein, um eine Entzündung machte er sich keine großen Sorgen, aber Vorsicht konnte ja nicht schaden. Als er so über den Strand wanderte und auf das Wrack zurückblickte, wurde ihm noch einmal das Ausmaß der Katastrophe bewusst. Einige große Teile des Hecks ragten noch aus dem Ozean hinaus und leichtere Kunststoff fetzen drifteten langsam auf den Strand zu, und der Rest versank langsam im Meer. Wie viele Passagiere wohl dort hinten ihr leben verloren hatten? Casey verdrängte den Gedanken und kniete vor dem Flussbett nieder. Das Wasser war kalt und glasklar, keine Zeichen von Verschmutzung oder Abfällen, die auf menschliche Zivilisation in der Nähe hindeuten wurden. Natürlich musste das nicht direkt was heißen, es soll ja auch Teile der Welt geben wo Menschen die Umwelt nicht komplett verpesten, aber hätte Casey zumindest beruhigt, dass sie bald gefunden werden würden. Nachdem er seine Hand wieder aus dem Wasser holte, zog er zuerst sein T-Shirt und Unterhemd aus, und Riss einen kleinen Stoffetzen aus dem Unterhemd, und verband sich damit unbeholfen die Hand. Danach legte er sein Shirt wieder an. "Ist sowieso zu heiß hier dafür.", sagte er zu sich.

    Casey wusste, dass er beim Feuerlöschen kaum mehr helfen konnte, zumindest nicht durch reinen Kraftaufwand. Das Wasser war natürlich verlockend, aber etwas zu finden, oder eher, zu konstruieren um es zu transportieren würde wohl zu lange dauern. Zumindest glaubte Casey nicht, dass sie damit fertig werden würden, bevor der Sand seine Wirkung zeigen würde. So entschloss sich der Außenkorrepondent, seine Talente wo anders einzubringen. Casey wanderte den Strand auf und ab (vom Fluss bis zu den Felsen) und suchte nach Spuren von Zivilisation. Zum einen schaute er dabei insbesondere auf den Urwaldrand, nach Anzeichen von Wegen oder alles was sonst unnatürlich wirkte. Gleichzeitig galt sein Blick auf der umlegenden Landschaft (also die Klipppen und darüber hinaus), so weit er sie erblicken konnte. Gab es Zeichen von irgendwelchen Bauwerken oder Wegen am Horizont?

  10. #90
    Ewgenya nahm der völlig entkräfteten Brix das Blech ab, während Iker das Blech aufhob, das Zoe eben fallengelassen hatte. Auch die beiden schlossen sich den Löschbemühungen an, und nunmehr zu fünft liefen die Arbeiten immer flüssiger. [Stärkeproben gelungen]

    Etwas weiter entfernt blickte Casey die steilen Klippen empor - die zu besteigen wäre sicherlich keine einfache Aufgabe. Er folgte mit dem Blick den Klippen, es schien so, als würden sich die beiden Ausläufer, von beiden Seiten des Flugzeuges aus, irgendwo im Wald treffen, aber hinter den Bäumen konnte er es nicht genau sehen. Spuren von Zivilisation, abgesehen von den Trümmern des Flugzeuges, konnte er keine entdecken.

    Geändert von DSA-Zocker (27.04.2016 um 13:15 Uhr)

  11. #91
    Gut, jetzt hatte er die Aufmerksamkeit der anderen, dann ging es jetzt also daran einen vernünftigen Plan zu entwickeln und als erstes mussten sie... nein das war Unsinn, also sie mussten... Verdammt, ihm wollte nichts einfallen das wirklich Sinn machte. Nach all der Arbeit und dem Absturz zur Krönung fühlte sich sein Gehirn zu matschig an um einen Sinnvollen Plan zu entwickeln. Um nicht nur wie ein Trottel vor allen herumzustehen und sich zu blamieren, begann er ein paar Sicherheitshinweise und Löschtipps von sich zu geben, die für ihn sein täglich Brot waren, für Laien aber wahrscheinlich hilfreich sein konnten. Naja, so hilfreich wie erhofft war er nun nicht gewesen was seine Hinweise anbelangte und wirklich beschleunigt hatte er nichts aber vielleicht hatte er so der einen oder anderen Verletzung vorbeugen können. Ausserdem fühlte er sich nun nicht mehr ganz so blamiert.
    Danke das du uns auch noch hilfst, wir können jeden gebrauchen. sagte er zu der Blondine die ungefähr in seinem Alter war, vielleicht 1 oder 2 Jahre jünger(Evgenya). Er war wirklich beeindruckt davon wie sehr die Leute hier zusammen arbeiteten und das es nicht wirklich jemanden gab der einfach nur herum stand und gaffte. Zugegeben, das mochte auch daran liegen das sie alle hier im selben Boot saßen und niemand es ihnen abnehmen konnte aber trotzdem. Niemand hatte sie dazu auffordern müssen, sie hatten von ganz allein damit angefangen. Das hatte er so nocht erwartet aber es war sehr erfrischend zu sehen. Wenn sich die Kollegen auf der Wache einmal wieder über Gaffer beschwerten, hatte er nun eine Geschichte zum besten zu geben, die bewies wie anders es gehen konnte. Doch dazu würde er erst einmal wieder zur Wache kommen müssen.
    Ein weilchen Später stellte er erleichtert fest, das ihre Arbeit langsam aber sicher Früchte zu tragen begann. Das Feuer wurde kleiner und kleinere Brandherde waren bereits völlig beseitigt. Nicht mehr lange und sie konnten sich daran machen sich um das Gepäck zu kümmern und sich auszuruhen.

    Geändert von wusch (27.04.2016 um 14:34 Uhr)

  12. #92
    "Wenn das mal nicht hilft, feucht zu werden."

    Ugh.


    Zoe schloss wieder die Augen und ließ den Kopf nach hinten fallen. Dabei tat sie erfolgreich so, als wäre das Folge des quasi orgasmischen Gefühls, welches der feuchte Lappen auf ihrer Haut auslößte, und nicht ihre Reaktion auf einen Anwärter zur Top 3 der fürchterlichsten Anmachsprüche, die sie sich je anhören musste. Die aktuelle Platzierung sah so aus:

    Platz 3: "Du bist das Licht, das meinen Abend erhellt. Willst du mein Mond sein in dieser sternenklaren Nacht?"
    Platz 2: "Hey, wenn du nachher mit mit mitkommst, kannst du meinen Schwanz sehen!"
    Platz 1: Gehört dem Typen, der ihr einfach wortlos in der Disko eine merkwürdige Zahlenkombination in die Hand gedrückt hatte. Auf Zoes sichtlich verwirrte Nachfrage antwortete er mit einem Versicherungsmaklergrinsen: "Das ist meine Sozialversicherungsnummer. Die wirst du brauchen, wenn du mich morgen nach dem Ficken heiraten willst."

    Wie auch immer. Dicks jungenhafter Charme und die allgemein surreale Situation beschützte ihn vor einer Platzierung und Zoe beschloss, nicht länger darauf rumzureiten...

    "Iiiick bin diiiick."

    Uuuuugh. Wenigstens zeigte er dabei auf seinen durchtrainierten Körper und Zoe konnte nur hoffen, das er ihr Augenrollen und das fette Grinsen als einem strahlenden Erfolg seiner beeindruckenden Verführungskünste verbuchte. Er war ja eigentlich ganz nett. Ein bisschen jung, aber offensichtlich bemüht. Das merkte auch der blonde Businesstyp. Und noch bevor Zoe überhaupt irgendetwas Kluges antworten konnte, debattierten die beiden schon die zukünftige Wasserversorgung. Auch gut.

    Mit einem Geräusch, das einer 80-jährigen Dame viel angemessener wäre als einer sportlichen Mitt-End-Zwanzigerin rappelte sich Zoe hoch und räkelte sich nochmals im Stehen. Die feucht glänzenden Arme über dem Kopf erhoben, mit Hohlkreuz und einem kurzen, tiefen Seufzten streckte sie sich ausgiebig und dehnte sich kurz links und rechts. Das sie damit ihre Kurven im Licht des Feuers intensiv betonte, verbuchte sie als angenehmen Nebeneffekt. Mit einem Seitenblick auf Dick, Ugur und Sam stellte sie befriedigt fest, dass ihre Show schon erste Fans gefunden hatte.

    Klasse, Zoe. Leute sterben, alles brennt, aber hauptsache dein Ego ist intakt.

    Die junge Osteuropäerin, mit der sie vorhin das wahrscheinlich gehaltvollste Gespräch des Tages hatte, mühte sich gerade mit Zoes Metallbaby ab und warf der dunkelhaarigen Frau einen "Nicht ernsthaft, oder?!" Blick zu und auch Brix starrte Zoe mit großen Augen an. Ja. okay. Vielleicht ein bisschen too much. Ein bisschen. Zoe beendete ihre Streching-Übung genau zum Ende der Debattierrunde neben ihr.

    "Vielleicht sollten wir alle zusammen aufbrechen, grade wenn wir nicht mehr schaufeln können? Dann könnten wir Wasser holen und weitere Tücher anfeuchten."
    "Klingt super. Unberührte Natur, frisches Quellwasser, keine Leichen..."
    "Zwei Flaschen sind vielleicht ein bisschen wenig, denkt ihr nicht?"
    "Vielleicht finden wir auf dem Weg ja noch was. Oder Hartschalenkoffer! Oder diese kleinen fürchterlichen Business-Rollkoffer, mit denen einem Businessarschnasen immer in die Hacken fahren! Die gelten doch bestimmt als Handgepäck, oder? Vielleicht liegt davon ja irgendwo einer rum."

    Sie nickte Ross und Richard mit einem strahlenden Lächeln zu und setzte sich schonmal in Bewegung. Im Gehen drehte sie sich einmal um und zwinkerte ihren neuen Begleitern zu. Warum tat sie das? Keine Ahnung. Es fühlte sich irgendwie gut an und normal und nicht so, als würden sie grade inmitten von Leichenteilen und Flugzeugtrümmern stehen..

    "Ey, wir gehen Wasser holen, will noch jemand mitkommen?"

    Geändert von Caro (27.04.2016 um 14:59 Uhr)

  13. #93
    "Brix", antwortete die ausgelaugte Rebellin kurz angebunden, in dem Glauben, Ewgenya würde verstehen, dass das ihr Name sein sollte. In der Folge blieb Brittney erstaunlich ruhig. Selbst, wenn sie total etwas gegen die blonde Frau gehabt hätte, wäre ihr das große Mundwerk wohl spätestens dann vergangen als sie sah, dass sich die Europäerin nicht nur ein bisschen besser anstellte als sie es zuvor getan hätte. Die Blondine half schließlich dabei, das Feuer an all den - im wahrsten Sinne - Brandherden in Schach zu bekommen und schließlich, zumindest sah es danach aus, gänzlich zu bekämpfen.

    "Ey, wir gehen Wasser holen, will noch jemand mitkommen?"

    Sie war durch das stille Sitzen im Sand ein wenig zur Ruhe gekommen. Und solange sie keine ganzen Eimer - oder Bleche - Wasser tragen müsste, würde sie bei dieser Aufgabe wohl wieder behilflich sein können. Oder endlich MAL behilflich sein können, nachdem sie zuvor versagte und ihre einzige echte Tat bisher daraus bestand, den massigen Osteuropäer aus dem Gurtwirrwarr zu befreien und ihm zu zeigen, wo er besser anpacken könnte. Die Situation hatte sich inzwischen zwar schon so weit beruhigt, dass Zoe eine Show für einige der Umstehenden lieferte, doch es war sicher noch nicht die Zeit gekommen, sich vollends auf dem Fortschritt auszuruhen. Aber die Frau wusste sich zu bewegen.

    "Rich, hast du eigentlich meinen Schuh gesehen?", rief sie fragend in Richtung ihres Bandkollegen, wartete jedoch nicht wirklich auf eine Antwort. Wenn die Gegend nur aus vielen Trümmern und noch mehr Sand bestand, war es schwierig bis unmöglich, sich an irgendwas zu orientieren und die geopferte Fußverpackung rückverfolgen zu können. So hoffte sie nur darauf, dass das ausnahmsweise nicht nur von Auseinandersetzungen geprägte Verhältnis der beiden Streithähne auch weiterhin so blieb und er für sie suchen würde, während sie den sandigen Boden und nun auch die sicherer gewordenen Flugzeugreste nach Gegenständen abgraste, die geeignet waren, um zusätzlich zu den bereits vorhandenen Cola-Flaschen Wasser zu transportieren. Vielleicht würde sie bei der Suche ja über ihren Schuh stolpern.

    Geändert von MeTa (27.04.2016 um 18:31 Uhr)

  14. #94
    Brix suchte zunächst in der Umgebung des Flugzeuges, und dann am Loch, wo früher einmal der hintere Teil des Flugzeuges gewesen war, und wo das Feuer schon gelöscht worden war. Ach, da lag ihr Schuh, ziemlich genau an dem Ort, an dem sie mit dem Schuh Dicks Wunde gereinigt hatte. Und dort, hinter einer Strebe versteckt lag eine der Plastikkisten, in denen normalerweise, auf dem "Snackwagen", die Kleinigkeiten verstaut waren, die man für zwischendurch bei den Bordbegleitern kaufen konnte. Die Snacks waren zwar beim Absturz offensichtlich woanders gelandet, aber mit der Kiste müsste sich doch bestimmt Wasser transportieren lassen - und sie war auch nur an einem Eck oben leicht angeschmolzen.

    Erhalten: [Plastikkiste] - Fassungsvermögen ungefähr 3 Liter

    Geändert von DSA-Zocker (27.04.2016 um 19:31 Uhr)

  15. #95
    Die Bemühungen das Feuer zu löschen kamen dank der Initiative einiger gut voran, auch wenn die Arbeit mühsam und schweißtreibend war. Die Temperatur in der Umgebung wie auch in den sich aufheizenden Blechen machte auch Valentijn zu schaffen und wegen den ausgesprochen scharfen Kanten wollte ein Fehlgriff möglichst vermieden werden. Umso mehr achtete er darauf immer einen sicheren Stand zu haben, um das Verletzungsrisiko gering zu halten.

    Mit am Werke waren das Kraftpaket, dem er zur Brandstelle gefolgt war, ein engagierter Teenager, der mehr leistete als sein Körperbau annehmen ließ, ein Mittzwanziger der die Arbeit mit Tipps und Sicherheitshinweisen begleitete, dabei womöglich berufliche Erfahrung aufwies, und die blonde Kopf-über-Begegnung von vorhin, die er bisher nicht mal nach ihrem Namen gefragt hatte. So eine Katastrophe schien ganz ähnlich zu funktionieren wie ein persönlicherer Entsetzensmoment - dieser Antrieb zu handeln, wirksam sein zu können, es nicht zu 'zerdenken', die Zeit nicht bedeutungs- und machtlos verstreichen zu lassen. Und wie in dieser anderen Situation bestand auch hier die Herausforderung darin, dabei das Auge für's Wesentliche nicht zu verlieren. Gut, Schritte wollten unternommen, Gefahren beseitigt werden, doch wenn das Dringendste überstanden wäre, musste er schnellstmöglich wieder dahin zurückfinden, wo er sich bewegen wollte.

  16. #96
    Die fünf Löschenden arbeiteten unermüdlich, während über dem Ozean langsam einige Wolken zusammenzogen. Es sah beinahe so aus, als könnte es bald regnen. Gut, dass die Löscharbeiten so schnell vorangingen, denn Regen würde einen Großteil der noch funktionierenden Elektronischen Geräte im Flugzeug sicherlich unbrauchbar machen.

    Endlich war auch die letzte Flamme gelöscht. Doch was nun?

    [Neue Aufgaben freigeschaltet]:
    Handgepäck: Das Feuer ist gelöscht, doch das Flugzeug noch heiß. Wieviel vom Handgepäck kann noch gerettet werden, bevor der Regen einsetzt? Geforderte Eigenschaften: Gewandtheit und Geschick Teilnehmerzahl: Bis zu 3

    Verletzte Hände: Bei den Löscharbeiten und der Rettungsaktion haben sich einige der Überlebenden (Rich, Sam, Casey und Ugur) die Hände, bzw. das Bein verletzt, diese sollten möglichst verarztet werden. Geforderte Eigenschaften: Geschick Teilnehmerzahl: Beliebig, kann auch von einzelnen Personen mehrfach durchgeführt werden

    Hunger: So langsam flaut der Adrenalinspiegel ab und um die aktuelle Uhrzeit wird man auch langsam hungrig, da wäre es gut, irgendwie etwas essbares aufzutreiben.

    Geändert von DSA-Zocker (29.04.2016 um 15:32 Uhr)

  17. #97
    Casey hatte seine Runde durch den Strand langsam beendet. Soweit er sehen konnte war hier alles unbewohnt. Natürlich könnte es kleine Inseln am Atlantik geben, die vielleicht auf ein paar Karten standen, aber praktisch ohne interessante Ressourcen waren, und demnach auch nie kolonisiert wurden. Wohl ein Glück, dass genau hier das Flugzeug abstürtze, einige Kilometer weiter und sie wären wohl alle am Ertrinken, auch wenn sie sich dann um das Feuer keine großen Sorgen machen hätten müssen.

    Inzwischen, so stellte Casey fest, war das Feuer effektiv gelöscht, die Möglichkeit an ihr Gepäck und was sonst alles in inneren war zu kommen war nun gegeben. Jetzt wo der Adrenalinschwall hinter ihm lag musste Casey sich wohl eingestehen, dass er diese Aufgabe besser anderen überließ, ehe er sich noch ein Bein brach oder am noch glühenden Wrack schwer verbrannte.

    Da spürte er plötzlich etwas, dass er komplett vergessen hatte. Er hatte Hunger. So schlimm, dass bereits sein Magen knurrte war es nicht, doch würden an die 10, 20? Personen nicht so schnell versorgt werden können. Sie mussten sich da schnell etwas überlegen.

    Er näherte sich zum Feuerlösch-Team, Fabian der Feuerwehrmann hatte da noch alles im Griff, wie es schien.
    "Hmm, bin ich der einzige der langsam was zu essen vertragen könnte? Ich denke, die besste Nahrungsquelle, im Moment, wäre wohl die Reste der Boardkantine, meint ihr nicht auch? Eventuell dürfte ganz vorne noch etwas zu finden sein, einen Versuch ist es mal Wert wenn man schon wegem dem Gepäck und der Elektronik rein geht. Was meinst du, Fabian?"

  18. #98
    Endlich war nach einer schieren Ewigkeit das Feuer versiegt, und die letzte Flame gelöscht. Er schaute sich stolz um. Sie hatten es tatsächlich geschafft ein brennendes Flugzeug zu löschen und das mit nichts als einer Hand Freiwilliger, ein paar Blechen die aus Trümmern gebrochen waren und einer Menge Sand und ausser ein paar Schnitten an der Hand, die zwar äußerst störend aber höchstwahrscheinlich nicht weiter dramatisch waren und sicher irgendwie behandelt werden konnten. Gut gemacht Leute, wirklich gut gemacht. Ich glaube jetzt haben wir uns eine Pause verdient. sagte Fabian und man hörte ihm an das die Löschaktion auch an seinen Kräften deutlich gezehrt hatte. Unterstrichen wurde dies dadurch, dass er sich beim Sprechen auf sein Blech stützte und sich schließlich, als er fertig war mit sprechen, in den Sand setzte um sich zu erholen.
    Als er sich ein paar Minuten erholt hatte und auch, nachdem das Adrenalin langsam abgebbt war, sein Magen sich langsam aber sicher meldete, kam der junge, etwas schmächtige Mann zu ihm, der zusammen mit Richard das Feuerlöschen geplant hatte. Um besser mit ihm reden zu können stand Fabian wieder auf und klopfte sich kurz den Sand von der Hose. Das ist eine gute Idee. Ich glaube wir können alle ein wenig zu Essen vertragen und desto eher wir etwas zu Essen, desto besser. Vor allem habe ich die Dumpfe Ahnung, dass wir noch eine Unterkunft brauchen werden. Ich hoffe wirklich, dass dort drüben, mit diesen Worten zeigte er auf das Flugzeug, ein paar Zelte sind, denn ich möchte nicht unter freiem Himmel schlafen müssen. Wobei, Lilly hätte am Ende noch ihren Spaß daran wie ich sie kenne, die hat ja schon immer viel im Wald umher gemacht. Aber ich schweife ab. Schau dich am besten um, ja. Ich würde eigentlich auch mitmachen aber ich muss jetzt wirklich Lilly finden. Ich habe das schon zugunsten der Löscharbeiten aufgeschoben. fügte Fabian, nun wieder besorgter, hinzu, schien aber noch genug Geduld zu haben um sich in Ruhe weiter zu unterhalten.

    Geändert von wusch (27.04.2016 um 23:00 Uhr)

  19. #99
    Das Feuer ist endlich aus. Gott sei Dank ist das Feuer endlich aus.

    “Haa–––”

    Mein Tshirt klebt an mir. Ich wische mir mit der Hand über die nassgeschwitzte Stirn. So, wie meine Hand jetzt aussieht, habe ich mir den ganzen Ruß nur erst recht im Gesicht verteilt, aber das ist mir gerade wirklich egal.
    Für einen Moment halte ich inne und bin einfach nur froh, nirgends mehr das gespenstisch flackernde Licht zu sehen oder es Knistern und Rauschen zu hören. Zum Ersten Mal, fällt mir auf, ist es wirklich still um uns herum.

    Ich genieße es ein wenig, einfach dazustehen und einen Moment den Blick schweifen zu lassen. Die meisten Leute um mich herum sehe ich zum ersten Mal. Einige haben offenbar böse Schnittwunden an den Händen, wie es um Verbrennungen bestellt ist lässt sich unter dem Schmutz schwer sagen. Zumindest scheint niemand lebensgefährlich verletzt zu sein.

    Anders herum betrachtet: Alle anderen sind… Mir wird übel bei dem Gedanken. Ich muss mich echt anstrengen, mich nicht hier und jetzt zu übergeben.

    Einer der Typen, mit denen ich noch nichts zu tun hatte, kommt zu uns:
    “Hmm, bin ich der einzige der langsam was zu essen vertragen könnte?”
    Ja, bist du. Definitiv.
    “Ich denke, die besste Nahrungsquelle, im Moment, wäre wohl die Reste der Boardkantine, meint ihr nicht auch? Eventuell dürfte ganz vorne noch etwas zu finden sein, einen Versuch ist es mal Wert wenn man schon wegem dem Gepäck und der Elektronik rein geht. Was meinst du, Fabian?”
    Gepäck. Da war was. Keine Ahnung, was noch davon übrig ist, aber umsonst darf die Löschaktion einfach nicht gewesen sein. Wenn es einen Vorrat an Pech gibt, haben wir unseren heute doch sicher für die nächsten Jahre aufgebraucht. Ich schaue auf das getrocknete Blut an meinen Fingern von vorhin. Vielleicht ist da sogar Verbandszeug oder so.

    Da gibt es bloß ein, nein, zwei kleine Probleme.

    Erstens. Die meisten Erwachsenen hier sind noch vom Löschen völlig im Eimer und zum Teil verletzt. Wenn die versuchen auf das Wrack zu klettern geht das doch garantiert schief - davon, dass das Ding bei weitem nicht mehr stabil aussieht mal ganz zu schweigen. Okay, ich gebe zu, ich mag über die letzten paar Stunden Vorurteile entwickelt haben, wenn es um die Tragkraft von Flugzeugen geht. Aber trotzdem, ich würde jemanden wie den Muskelprotz da nicht mehr rauflassen.

    Zweitens. Ich will da nicht rauf.

    “–––Hey, um…”
    Ein paar Köpfe drehen sich zu mir um.
    “Ich könnte… nach dem Gepäck schauen. I-ich meine,”
    Blickkontakt aufnehmen ohne Blickkontakt aufzunehmen. Wenn ich weggucke wirke ich wie ein kleines Kind, wenn ich hingucke, sehe ich garantiert, dass mir jemand gleich sagt, wie blöd die Idee ist. (Wobei, irgendwie klingt das gar nicht so schlimm.)
    “Ich bin unverletzt. Und ich bin kleiner und leichter als ihr, also müsste ich besser durch die Trümmer kommen, ohne, dass ich hängen bleibe oder unter mir was zusammenbricht… dachte ich.
    Ich hebe jetzt doch den Blick und gucke mich unsicher um.


    –––Drittens: Ich will jetzt nicht nachdenken.

    Geändert von BDraw (27.04.2016 um 23:21 Uhr)

  20. #100
    Sam's erster bewusster Gedanke war
    Nicht schon wieder.
    Wie oft war ich heut schon bewusstlos?

    Kann man dafür einen Eintrag in's Guinness-Buch der Rekorde bekommen? Als Anwärter für diese zweifelhafte Ehre fühlte er sich mittlerweile auf jeden Fall.
    Gibt's eigentlich ein Limit, wie oft man pro Tag wegtreten kann?
    Wenn ja, hoffe ich, mein's erreicht zu haben.

    Immer wieder war Sam kurz weg, hatte Filmrisse und konnte sich nur episodisch an die letzten.. Minuten? ..Stunden? ..erinnern.
    Die Ausschnitte, die in seinem Kopf noch Sinn ergeben scheinen aber immer von anderen Orten zu stammen. Also hatte er scheinbar irgendwas getan, ob geholfen oder eher gestört konnte er aber beim besten Willen nicht mehr sagen. Er hoffte ersteres.
    Egal, ist Vergangenheit, jetzt gibt's wichtigeres. Eines nach dem Anderen. Erstmal die Lage abchecken.
    Punkt eins:

    "Wie lange ist der Absturz her?"
    Niemand antwortete ihm auf die Frage, soll so üblich sein bei vor sich her gemurmelten Selbstgesprächen, hatte Sam zumindest mal gehört, in einer Welt in der noch alles Heile war und Geisteskrankheiten zur Kategorie "Macht man sich drüber lustig, passiert einem selber eh nie" gehörten.
    Um sich also nicht ganz Banane vorzukommen schaut er schnell nach oben, schätzt anhand der Sonne die Uhrzeit ab, und antwortet auf seine Frage "etwa 6 bis 7 Uhr Abends. Nein Moment, wir sind Richtung Süden geflogen, also weg von der Sonne.. das müssten etwa..." seinen Fehler bemerkend rollte Sam innerlich mit den Augen "Die Zeitzonen ändern sich auch... es bleibt also für die Sonne immer gleich...".
    Erfreut seine Gedanken langsam wieder in gewohnte Bahnen Ratern zu hören, fuhr er Wort.
    Punkt zwei:
    "Momentaner Stand?"
    Ein Blick vom Himmel runter auf die Erde offenbarte ihm ein eigentlich für heute zufriedenstellendes Bild. Das Feuer war aus, nur hier und da waren noch ein paar Rauchwolken zu sehen, die sich aber auch langsam verzogen. Eine große aggressiv nach Regen aussehende Wolke kam langsam den Horizont herangetrabt.
    Antwort:
    "Alles so weit in Ordnung."
    Und weil aller guten Dinge numal drei sind.
    Punkt drei:
    "Was nun?"
    Sam schaute sich um, wusste aber nicht, was jetzt noch getan werden musste. Die Leute waren erstmal in Sicherheit, niemand der Überlebenden war ernsthaft verletzt.
    "Ausruhen..?"
    Klang gut. Um sich aber sicher zu sein sprach er es noch mal aus
    "Ausruhen? Ausruhen!"
    Aber nicht hier, wo er gerade saß. Der Sand war zwar angenehm weich, aber um sich auszustrecken lagen hier zuviele scharfkantige Flugzeugreste herum. Sam versuchte aufzustehen. Und dabei blieb es auch, bei einem Versuch. Mit einem gequälten Ausdruck im Gesicht ließ er sich wieder auf seine 5 Buchstaben fallen und versuchte erstmal sein vor schmerz verkrampften Kiefer wieder auseinander zu bekommen.
    Jetzt wusste Sam zumindest, warum er den größten Teil nach dem Absturz wie im Delirium erlebt hatte, und war nun nicht mehr ganz so froh, wieder bei Besinnung zu sein. Dafür aber Dankbar. Dankbar, dass sein Unterbewusstsein oder was auch immer dafür zuständig war, entschieden hat seine Wahrnehmung so weit herunterzuschrauben, dass er trotz des Schmerzes irgendwie funktioniert hatte.

    Was nun? Suchend schaute er sich um und sah einige Meter entfernt eine verbogene und verdrehte aber dennoch halbwegs gerade Stange aus Metall im Sand liegen. Sollte als Krücke reichen dachte sich Sam, besann sich auf seine ersten Bewussten Erfahrungen in diesem Leben und kroch auf allen Vieren zu seinem nächsten Etappenziel.
    "Mission Krücke beschaffen - erledigt.
    Das ist mindesten ein Silber, wenn nicht sogar ein Goldstern wert."
    Ohne es zu bemerken verfiel er wieder dazu, sein vorgehen laut zu Kommentieren. Die Frage, ob dieser Tick von seinem Unterbewusstsein kam um ihn den Flugzeugabsturz verarbeiten zu lassen oder ob er sich damit selber von den ganzen Leichen, die immer noch überall rumlagen, ablenken wollte, diese Frage ließ er nicht konkrete formen annehmen lassen. Immerhin wollte er wieder so weit es geht klar bei Verstand bleiben. Und letztendlich war es ja auch egal.
    Vorsichtig geworden stemmte er sich mit Hilfe des Stabes hoch.
    Klappt doch ganz gut.
    Was nun?
    Die Wunde versorgen wäre wohl nicht schlecht.
    Ich hab keine Ahnung davon, aber im Flugzeug müsste es doch sowas wie nen Arztkoffer geben mit Schmerzmitteln und Verband.
    Oh man, vielleicht brauch ich auch ne Schiene, schmerzhaft genug um gebrochen zu sein ist das Bein ja.


    Seinen ersten Gedanken, in's Flugzeug zu klettern und da zu suchen verwarf er recht schnell. Mit seinem Bein würde er momentan unmöglich da hoch kommen. Zum Glück haha war das Flugzeug in viele Teile zerbrochen und einiges vom Interieur wurde während des Absturzes aus dem Flugzeug gesogen. Zumindest lagen überall auf dem Strand größere und kleinere Trümmer herum. Sam konnte sogar einen der Wagen der Stewardesse knapp 100 Meter Richtung Urwald erkennen.
    Genau so vielversprechend wie jedes andere Trümmerteil Dachte sich Sam, erkor den Wagen zu seinem zweiten Etappenziel und machte sich auf den langen und beschwerlichen Weg in Richtung des Wagens um auf dem Weg dorthin den Strand nach medizinischen Utensilien abzusuchen, eventuell auch Orte zu merken, wo was essbares rumliegt. Sein erster Schritt ließ ihn die Prioritäten aber eindeutig festlegen
    "Erstmal Medizin".

    Geändert von Eddy131 (28.04.2016 um 01:26 Uhr)

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