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Thema: Wie behaltet ihr eure Motivation?

  1. #1

    Wie behaltet ihr eure Motivation?

    Hallo Community,

    ich "stiller Mitleser" arbeite schon seit über 8 Jahren mit dem RPG Maker, aber ich komm' jetzt nicht drum herum, mir einen Ratschlag zu holen.

    Wie schafft ihr es, an einem Projekt zu arbeiten? Das mag jetzt vielleicht klingen wie "Naja, ich setze mich halt dran und das wars o.o", aber so leicht ist es dann doch nicht.
    Ich habe bereits mehrere Projekte gestartet, mir Tipps aus dem Internet geholt und verschiedenste Dinge ausgearbeitet, doch es will einfach nicht klappen.

    Vielleicht sollte ich es näher erläutern: Es gibt so alle 6 Monate rum so eine Phase, wo ich richtig Lust darauf habe zu makern, das ganze hält dann ein Tag, vllt. auch mal zwei, aber dann ist's komplett aus.

    Sprites? Mache ich notfalls selber, wenn es nicht schon Ressourcen gibt.
    Musik? Das geringste Problem, da habe ich mehr als genug Titel.
    Story? Egal welches Projekt, ich habe immer eine Story, einen Leitfaden, es Stückchenweise unterteilt und eigentlich müsste ich es ja nur "ablesen", aber nein.
    Mapping? Kann ich zwar absolut nicht leiden, aber selbst mit vorgefertigten Maps vom RPG Maker MV komme ich nicht voran.
    Bilder für Cutscenes? Haben zwar keine Priorität, aber kann ich selber zeichnen.
    Scripting? Bin ich zumindest so weit, dass ich sagen könnte, ich kriege Minispiele und Kampfsysteme hin, aber nicht mit Ruby/Javascript.
    Balancing? Kein Thema

    Ich plane mir etwas tolles (und locker Umsetzbares!) zusammen, starte den Maker und dann...

    ... hab' ich keine Lust mehr.

    Keines meiner RPGs kommt über 10 Maps und sind quasi "on hold" bis ich sie mal wieder nach Ewigkeiten entstaube.

    Dabei setze ich mir mittlerweile nicht mal mehr das Ziel etwas neues zu erschaffen, sondern wenigstens etwas "typisch Oldschool" mäßiges mit simplem Plot und Standardressourcen und nicht einmal das klappt.

    Dann dachte ich: "Hey, vergiss' das mappen, mach doch' lieber ein wunderschönes Visual Novel aus deiner Story!"

    Jup, ich fing' damit an und da hab' ich diesmal auch Lust weiter zu machen. Allerdings sind Standardsprites oder Platzhalter nicht gerade schön. Die Charaktere etc. zeichne ich gerne alle selbst!
    Nur jetzt habe ich die Lust verloren, diese auch zu zeichnen. Andere Ideen für Zeichnungen schiebe ich immer dazwischen und bekommen direkt mehr Priorität.


    Wie macht ihr das alle, dass ihr motiviert bleibt? Ihr verdient echt meinen Respekt lol

    Gibt es da Tricks oder kann ich gleich das Schwert ins hohe Gras werfen? °-°

    Geändert von Caro (12.04.2016 um 15:40 Uhr)

  2. #2
    Hallo Adaos,

    ich kenne dein Gefühl, habe selber viele RPG-Maker-Projekte angefangen, die ich nach ein paar Tagen eingestellt habe. Folgende "Ratschläge" kann ich dir geben, die mich stets motivieren:


    • Strukturiere dein Projekt! Setze dir entweder ein kleines Projekt als Ziel oder teile dein Großvorhaben in leicht verdauliche Happen auf, die du gemütlich runterarbeiten kannst. Mit jedem fertigen Happen wirst du ein Erfolgserlebnis haben, wenn du hingegen nur das übergeordnete Ziel des Projekts siehst (hier: der Release), wirst du von der unglaublichen Menge an Arbeit eingeschüchtern und entmutigt werden.




    • Versuche etwas Einzigartiges zu erschaffen! Mich demotiviert der Gedanke, an einem Spiel zu arbeiten, das die gleichen Grafiken/Ressourcen mit anderen Projekten teilt und in der Masse untergeht. Jeder selbstgezeichnete Sprite, der nach einem langen Abend schön animiert über deine Spielwelt huscht, wird deine Motivation in die Höhe treiben und deine Skills steigern! Ein bemerkbare Verbesserung deiner Skills ist ebenfalls sehr motivierend!




    • Schreibe ein Devlog! Öffne einen Thread im Spiele- und Vorstellungsforum und schreibe deine Gedanken und Fortschritte runter. Das lässt dich auf dein Ziel fokussieren und du kannst Feedback einholen. Interaktion mit der Community ist wichtig, um Verbesserungsvorschläge zu kriegen (und damit besser zu werden) und nicht einsam im Keller vor sich hin zu makern mit dem Gefühl, dass sich sowieso keiner für dein Spiel interessiert. Jeder Post in deinem Devlog ist ein Motivationsschub!




    • Setze dir feste Dev-Zeiten! Wir müssen uns nichts vormachen: Ein Spiel zu fertigzustellen ist harte Arbeit und macht nicht immer Spaß. Wenn du dir feste Zeiten setzt, an denen du am Spiel arbeitest, wirst du während des Prozesses wieder Lust kriegen und neue Motivation schüpfen (z.B. wenn eine Idee endlich umgesetzt ist oder ein Sprite fertiggepixelt). Durchhaltevermögen ist das Wichtigste am Gamedev!


    Ich hoffe, ich konnte dir helfen!

  3. #3
    Besonders Punkt 3 von Schotti ist für mich wichtig.
    Ich hab das besonders an dem Daily Game Def Struggle gemerkt.
    Ich hab mir nämlich selber das Ultimatum gesetzt, da nach Möglichkeit jeden Tag was rein zu schreiben.
    Und das kann ich natürlich nur machen, wenn ich auch was gemacht habe
    Oft waren es dann nur Kleinigkeiten, aber einserseits wird auch daraus irgendwann ne ganze Menge und andererseits bleibt man so am Ball und dann kommen immer wieder die Tage wo man sowohl Lust als auch Zeit hat und kommt ordentlich voran.
    Immer in den Zeiten, wo der DGDS mal nicht aktiv war, hab ich direkt einen Motivations-Rückgang bemerkt.
    Ich mach dann zwar noch was, aber deutlich seltener als mit dem Thread.

    Und was ich noch beachten würde:
    Bleib bei einem Projekt.
    Ich hatte auch erst eins, das lief super.
    Dann wollte ich - auch mehr zum testen und um was kleineres zu haben (das erste ist nach jetzigem Stand ein ziemlich großes Werk) - ein zweites Projekt machen, hab mir Ideen und Konzepte dazu aufgeschrieben und ein paar Dinge dazu gemacht.
    Und irgendwann kam dann noch ne dritte Idee dazu.
    Das Problem ist einfach, man ist weniger motviert, weil man nicht weiß, für welches Spiel man jetzt was machen will und dann lässt man's oft ganz.
    Es ist vergleichbar mit ner Konsole, auf der man nur ein (oder wenige) Spiel/e hat.
    Man spielt und hat Spaß dran und hat meist alle Spiele komplett durch.
    Und plötzlich gibt es einen Jailbreak, die Konsole ist überfüllt mit Top-Titeln und nur ein Bruchteil davon ist angespielt und kaum eines durchgespielt.
    Oder man besorgt sich einen Netflix-Account und plötzlich hat man Zugriff auf tausende tolle Serien.
    Da kann man sich oft kaum entscheiden und irgendwie sind alle langweilig.
    Anders war es, als man bestimmte Zeiten im TV gebunden war.
    Da hat man oft begeistert die nächste Folge der Handvoll Serien erwartet, die man geschaut hat.

    Also bleib lieber bei einem Projekt und fang erst ein neues an, wenn dieses Beendet ist.
    Mir hat es geholfen, mich praktisch ausschließlich wieder auf das eine Projekt zu fokussieren

    Aber ich denke gerade in Sachen Motivation ist jeder Mensch anders.
    Was bei mir funktioniert muss nicht zwangsläufig auch bei dir funktionieren.
    Aber Tipps sind immer gut
    Probier einfach mal ein paar Sachen aus

    Zum Abschluss noch ein toller Text von J.R. zum Thema Motivation (ich hoffe ich darf den hier posten, wenn nicht sag bitte bescheid ):

    "Motivation

    Motivation ist ein Zustand einer aktivierten oder gesteigerten Verhaltensbereitschaft eines Menschen.
    Diese Motive Beweggründe des menschlichen Verhaltens, welche aus einem Bedürfnis entstehen,
    das auf ein Mangelempfinden zurückgeht sowie aus der Erwartung, dass dieser Mangel sich durch ein bestimmtes Verhalten beseitigen lässt.
    Es sind zwei Arten zu unterscheiden:

    1. Die intrinsische Motivation.
    Diese kommt von innen, sprich aus dem Menschen selbst. Sein Handeln befriedigt sein eigenes Bedürfnis.
    Hier kann man als Motivator nur eingreifen, wenn sein gegenüber das auch will (loben, anerkennen, usw.).
    Beispiel: Wenn ich ein Gefühl von Hunger bekomme, dann hab ich ein Bedürfnis dieses Gefühl zu befriedigen.
    Also mache ich mir was zu Essen.

    2. Die extrinsische Motivation.
    Diese kommt von außen. Hier wird durch eine Handlung das Bedürfnis eines anderen Menschen befriedigt,
    wodurch ich wiederrum ein Bedürfnis befriedigt bekomme, welches nicht durch diese Handlung direkt befriedigt wird.
    Hier kann man als Motivator eingreifen.
    Beispiel: Ich bin Pizzabäcker und verkaufe jemandem eine Pizza, wodurch ich wiederrum Geld bekomme (Geld ist ein Mittel, kein Bedürfnis).
    Dieses Geld stillt mein Bedürfnis nach Sicherheit, sprich erstmal keine Geldsorgen zu haben.
    Ich befriedige das Bedürfnis eines anderen, um ein eigenes Bedürfnis von mir zu erfüllen. Dies ist ein äußerer Nutzen.

    Hier eine Formel zum besseren Verständnis:
    Gesamtmotivation = Intrinsische Motivation x ( Extrinsische Motivation + 1 )
    Nehmen wir an die extrinsische ist sehr hoch, sagen wir mal einen Wert von 100 und die intrinsische Motivation hat einen Wert von 0,
    dann ist die Gesamtmotivation auch 0. Wenn man von sich selbst keine Motivation hat,
    kann man demjenigen auch nicht dazu ermutigen etwas zu tun. Das soll man daraus sehen.
    "

  4. #4
    @Eddy
    Der Vergleich mit den Serien und dem Jailbreak ist super.

    Ich halte mich immer an der Lean Development Philosophie. Die geringsten Aufwendungen, um ein Spiel fertig zu bekommen. Als erstes "klaust" du dir alle Elemente zusammen, um ein spielbares Ergebnis zu erlangen. Danach änderst Du einzelne Elemente nach und nach, damit sie es nicht mehr zu einem "zusammengeklauten" Spiel machen. Meistens sind es weniger als man meint. Dieses schnell spielbare Ergebnis erhält mMn die Motivation am Leben.

  5. #5
    Zitat Zitat von Col-Chi Beitrag anzeigen
    @Eddy
    Der Vergleich mit den Serien und dem Jailbreak ist super.

    Ich halte mich immer an der Lean Development Philosophie. Die geringsten Aufwendungen, um ein Spiel fertig zu bekommen. Als erstes "klaust" du dir alle Elemente zusammen, um ein spielbares Ergebnis zu erlangen. Danach änderst Du einzelne Elemente nach und nach, damit sie es nicht mehr zu einem "zusammengeklauten" Spiel machen. Meistens sind es weniger als man meint. Dieses schnell spielbare Ergebnis erhält mMn die Motivation am Leben.
    Ich hab das ungefähr so auch bei meinen Makerprojekten, die ich überhaupt mal angefangen habe gemacht - Hauptsache, man hat fix etwas, was man präsentieren kann (mit möglichst spielbarem Ergebnis). In meinem Fall waren die Reaktionen darauf nicht ganz so prickelnd, weswegen ich dann das Projekt habe komplett fallen lassen - Motivation sieht auch ein bisschen anders aus.

    Was auch noch helfen kann, ist, sich bewusst zu machen, dass es garantiert mindestens eine Person gibt, die auf das wartet, was du versuchst, fertigzustellen.

  6. #6
    Zitat Zitat von Kael Beitrag anzeigen
    Hauptsache, man hat fix etwas, was man präsentieren kann (mit möglichst spielbarem Ergebnis). In meinem Fall waren die Reaktionen darauf nicht ganz so prickelnd, weswegen ich dann das Projekt habe komplett fallen lassen - Motivation sieht auch ein bisschen anders aus.
    Dann hast du Dir zumindest nicht zu viel Arbeit gemacht, bevor du es gezeigt hast. Sonst wäre das extrem demotivierend gewesen. In der agilen Entwicklung wird das auch so gehandhabt. Man merkt früh ob das Gesamtkonzept was taugt und macht sich keine Arbeit umsonst.

  7. #7
    Ich denke es kommt auch sehr darauf an, warum man ein Spiel entwickelt.
    Will man sich profilieren und für sein Hammer Spiel gelobt werden?
    Dann hängt die Motivation auch stark von regelmäßigen und positiven Rückmeldungen (von wem auch immer) ab.
    Hat man Spaß am erstellen selber?
    Dann ist die Motivation daran messbar, wie spaßig das aktuelle erstellen ist (es macht ja nicht alles gleich viel Spaß).

    Das sind nur 2 Möglichkeiten.
    Und es ist meist auch wesentlich komplexer, als einfach nur ein Punkt.
    Und um genau zu wissen, was jemanden motiviert, muss man ihn entweder sehr gut kennen (also frag am besten Leute aus deiner Umgebung) oder wenn es um einen selber geht muss man sich einmal hinsetzen und sich bewusst machen, warum genau man das macht.
    Und sei ehrlich zu dir selber!
    Auch wenn dir das Ergebnis nicht gefällt, damit kannst du dir am besten klar machen, was dich bei der Stange hält.
    Und du musst ja niemandem erzählen, zu welchem Ergebnis du gekommen bist
    Sei einfach nur ehrlich zu dir selber.

  8. #8
    Um die Motivation aufrecht zu erhalten: Finde etwas, das Dir wirklich am Herzen liegt. Ein Thema, eine Welt die Du erschaffen willst, einen coolen Charakter, eine Geschichte. Und mach da ein Spiel daraus. Was genau es ist, musst Du bei Dir selbst rausfinden - aber das hilft auch über Motivationslöcher hinweg. Man kann das Spiel dann auch mal ein paar Wochen liegen lassen, und wenn man es wieder in die Hand nimmt, hat man wieder Spaß daran.

  9. #9
    Ich habe mit der Motivation immer zu kämpfen gehabt und nie verstanden, warum ich sie verlor. Doch vor Kurzem wurde mir klar: Zuviele Aufgaben für eine Person. Ich musste urheberrechtlich unbedenkliche Musik heraussuchen, sämtliche Maps, Skripts und Grafiken selbst erstellen und anschließend Storylöcher, die mich stören, selbst ausradieren. Und wenn auch nur eine der Aufgaben eintönig wird, und da ist die Wahrscheinlichkeit bei einem Projekt mit Aussagekraft groß, versickert die Motivation in tiefem Sand - und das, wie bei dir, am Ende eines Tages oder mit etwas Glück erst am Ende einer halben Woche. Deswegen arbeite ich heimlich mit Python an einem offenem Text-RPG, welches an sich nur Programmierung und fesselnde Ideen benötigt; Story und die kleinen Wunder der Spielwelt entstehen aus überschüssiger Motivation ganz von alleine. Und bis auf einigen Tagen Pause arbeite ich an dem Spiel durchgehend schon fast einen ganzen Monat lang.

    Daher mein Ratschlag, sofern du beim Maker bleibst: Entweder du arbeitest mit jemandem zusammen, der dir beispielsweise das Mapping, das du nicht ausstehen kannst, abnimmt, oder du erstellst dein Spiel modular - das heißt, du setzt dir einen Endpunkt an einer Stelle, die vielleicht 15 bis 30 Minuten nach Spiellauf erreicht wird, und machst an der Stelle einen Cut. Es soll also etwas Spielbares entstehen, eine Demo. Und abhängig davon, wie es bei den Spielern abkommt, erhältst du entweder neue Motivation, um von der Demo aus weiterzuentwickeln oder bist mit ihr selbst sogar komplett zufrieden.

  10. #10
    Bitte benennt dieses Thema um!

    Das "behält" muss ganz dringend weg. Das wirkt sich stark negativ auf meine Motivation aus, dieses Thema ernst zu nehmen.

  11. #11
    Zitat Zitat von Corti Beitrag anzeigen
    Bitte benennt dieses Thema um!

    Das "behält" muss ganz dringend weg. Das wirkt sich stark negativ auf meine Motivation aus, dieses Thema ernst zu nehmen.
    Meinst du zu "Wie bekommt ihr Motivation?" ?

  12. #12
    Er meint, dass es grammatikalisch falsch ist. "Wie behaltet" müsste es heißen.

  13. #13
    Zitat Zitat von Eddy131 Beitrag anzeigen
    Meinst du zu "Wie bekommt ihr Motivation?" ?
    Nicht besser... ^^
    Wie wäre es mit "Wie haltet ihr eure Motivation aufrecht?"

  14. #14
    Der Grammatiknerd hat gesprochen!

    (Wie mit das voll nicht aufgefallen ist So aufmerksam lese ich Threadtitel!)

  15. #15
    Ach so ist das gemeint ^^°
    in Internetkonversationen hab ich gelernt über solche Fehler hinwegzusehen.
    Wenn man sie immer wieder anprangert macht das keinen Glücklich und ein Nutzen ist auch nicht wirklich gegeben.
    Zumindest wenn das keine extremen (im Sinne von nicht mehr lesbar/ Sinn ist nicht mehr erkennbar) Ausmaße annimmt ignorier ich sowas

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