Cooles Thema. Da hab ich in letzter Zeit auch viel darüber nachgedacht.
Also, der Unterschied zu einer Story in einem Buch oder in einem Film ist, dass der Spieler ihren Verlauf beeinflussen kann. Es kommt darauf an, dass der Spieler etwas macht, sonst kommt auch die Story nicht voran. Und die Geschichte kann nicht-linear sein, man kann also verschiedene Wege durch die Story nehmen, und am Schluss z. B. verschiedene Enden haben.
So wie ich das verstehe, macht diese Nicht-Linearität die Geschichte zu etwas völlig anderem als eine Geschichte in einem Buch. Geschichten in Büchern und Filmen sind wie die Vergangenheit - ihr Verlauf ist festgeschrieben und nicht mehr veränderbar. Nicht-lineare Geschichten in Spielen sind dagegen wie die Zukunft - es steht noch nicht fest, was passieren wird, und man hat verschiedene Entscheidungsmöglichkeiten.
Und dadurch kann man dem Spieler das Gefühl geben, dass er tatsächlich was beeinflussen kann. Während er bei einem Film oder einem Buch bloß passiver Zuschauer ist. Dadurch gibt es gnaz neue Möglichkeiten, die wie ich finde noch nicht annähernd ausgeschöpft sind.
Damit wären die Geschichte und das Gameplay quasi voneinander getrennt. Das muss aber nicht so sein. Man kann auch versuchen, die Gameplay-Elemente in die Story mit einzubeziehen. Finde ich für ein Spiel mit viel Story auf jeden Fall erstrebenswert.
Man kann auch rein text-basierte Spiele machen - aber um die soll es glaube ich nicht gehen.
Interessant finde ich aber, dass es auch Spiele mit grafischer Ausgabe gibt, die ihre Story trotzdem hauptsächlich über den Text rüberbringen. Da fällt mir z. B. Planescape - Torment ein. Das hat eine grafische Ausgabe, aber vieles wie z. B. Beschreibungen von Personen werden immer noch über Text vermittelt. Natürlich stammt das Spiel auch noch aus einer Zeit, in der die grafische Ausgabe auch noch nicht so toll war. Aber das erstaunliche ist, dass die Texte das zumindest teilweise ausgleichen können - die tragen echt viel zur Atmosphäre bei. Und ich glaube, dass selbst eine grafische Ausgabe nach heutigen Maßstäben noch nicht ausreicht, um z. B. Mimik und Gestik so nuanciert zu vermitteln, wie Text das kann. Kann aber gut sein, dass das in den nächsten Jahren noch kommt...