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Thema: [ZOOOmmxBIES! Staffel 4] Ein kooperatives Forenrollenspiel. Mit Zombies. Und All das.

Baum-Darstellung

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  1. #16
    Der freiberufliche Space-Detektiv Ernst Aprilsky hatte die Schnauze gestrichen voll. Also schnappte er sich seinen treuen Space-Radierer und enternte sich die Striche wieder aus seiner Schnauze. Ernst war schon immer ein Mann der Tat gewesen, auch war er ein Mann seines Wortes. Für gewöhnlich handelte es sich um das Wort "Welt", denn er war auch ein Mann von Welt. In dem Moment jedoch ging es ihm eher um das Wort "AU FUCKFUCKSCHEIßE", genau genommen zwei Worte, eines davon onomatopoetisch, also nicht wirklich ein Wort wenn man kleinkariert ist, doch Ernst nahm es nie so genau mit seiner Sprachwissenschaft.

    Ein fettleibiges, unrasiertes Warzenschwein von einem Kerl namens Gobfrop hatte eben einen Treffer gelandet. Nicht etwa mit dem Space-Dartpfeil in die Mitte einer Space-Dartscheibe, sondern mit der Faust in die Mitte von Ernsts nun ungestrichelter Visage. Wie konnte es nur dazu kommen, überlegte Ernst während seine Beine nachgaben und er langsam zu Boden sank so als könne sich die Zeit nicht entscheiden ob sie schneller oder langsamer laufen sollte. Auf einmal kehrte die Erinnerung zu ihm zurück, traf ihn wie Gobfrobs Faust, nur nicht von außerhalb sondern eher... wie von innen halt!!

    -zwei Minuten zuvor-

    "Hey du fettleibiges, unrasiertes Warzenschwein!", konstatierte Ernst mit seriösem Nachdruck. "Sag mir auf der Stelle wo sich Colonel Todeskiller versteckt hält und vielleicht lass ich dich nur mit einem blauen Auge davon kommen!" Aus dem Augenwinkel bemerkte Ernst eine verdächtige Gestalt, vergaß sie aber wieder sofort, denn sie war für diese Geschichte völlig belanglos.
    "Fick dich in dein Arschloch du kleinschwänziger Analgockel.", erwiderte Gobfrop, doch Ernst ließ sich nicht so leicht überzeugen. Er holte zum Schlag aus. Wie in Zeitlupe hob der verwegene Space-Detektiv seine Faust, straffte seinen untrainierten Oberkörper wie die Saite einer Ukulele. Zu spät fiel ihm auf, dass die Zeit nicht wirklich in Zeitlupe ablief, er war einfach nur super langsam.

    "AU FUCKFUCKSCHEIßE"
    , musste er sogleich feststellen.

    Nun, geschlagen und getreten, lag er reglos auf seinem Rücken, starrte hinauf zur großen Glaskuppel, die sich über der Space-Einkaufsmeile wölbte und die Sicht freigab auf den unendlichen Space-Weltraum. Wie klein wir doch alle sind, dachte eine Ameise, die an Ernsts blutverschmiertem Scheitel vorbei kroch.

    "Aufhören!", rief plötzlich eine Stimme lauter als es nötig gewesen wäre. Alle wandten ihre Köpfe, also nur das vor Anstrengung hechelnde Warzenschwein wandte seinen bärtigen Schädel. Ernst konnte seinen Kopf aus mehreren Gründen nicht drehen und den Zivilisten um sie herum war eh alles scheißegal. Doch er kannte diese Stimme!

    "Sucht euch ein Zimmer, ihr Homos!", rief Kuklucks vom Planeten Homophobos III, Ernsts treuer, politisch unkorrekter Begleiter. "Wenn ich zwei ••••••••••n beim Liebesringen zusehen will, dann steck ich mir ne Space-Schrotflinte ins Maul und drück ab, denn so eine gottlose Scheiße will ich niemals sehen wollen!" Die Ironie konnte man dem Gesagten nicht absprechen. Nicht etwa weil Kuklucks in Wahrheit ein verkappter Homosexueller war, der es nicht mit seiner Erziehung und religiösen Ansichten vereinbaren konnte und einen unbändigen Hass auf sich selbst entwickelte, den er mit Freude an Anderen ausließ. Nein, so war es fast ganz und gar nicht. Tatsächlich war Kuklucks nichts weiter als ein schwebender Kopf, ohne Körper und/oder Gliedmaßen. Niemand wollte etwas mit einem schwebenden Kopf zu tun haben, der aussah wie Bruce Willis wenn er als Termite geboren wäre. Sein einziger Freund und Lebensgefährte war der am Boden liegende Detektiv, den er mindestens genauso sehr hasste wie sich selbst.

    "Mann bin ich froh, dass du da bist Kuklucks!", rief Ernst, doch es klang eher wie "Frthoompf frpsch schuff fwifthh!"
    Wäre ein Zahnarzt zur Stelle gewesen (und es handelt es sich um eine ernsthafte Plotlücke, dass dem nicht so ist) hätte er Ernst die Diagnose ausgestellt: zu viele lose Zähne im Mund.

    Wie dem auch sei, die Welt ist rund und so auch unser Arschloch. Kuklucks verschwendete keine Sekunde: innerhalb von 0.8975 Sekunden verpasste er dem Riesen eine dicke, fette Kopfnuss. Das Knacken bei dem Zusammenstoß zweier Dickschädel konnte man bis zum Space-Lidl um die Ecke hören, der seit zwei Monaten in einer finanziellen Krise steckt und bereits geheime Pläne geschmiedet werden um in 6000 Space-Filialen die Belegschaft um 20% zu reduzieren. Nicht in Zeitlupe sondern in Echtzeit fiel Bobfob oder wie auch immer sein blöder Scheißname lautet, zu Boden, einem umgefallenen Sack Kartoffeln nicht unähnlich.

    Der Detektiv spuckte ein paar Zähne aus. Sie klirrten auf dem Boden wie ein umgefallener Sack Kartoffeln. Es war vorbei, dachte er wehmütig und wünschte sich dramatische Filmmusik herbei und nicht dieses einlullende Space-Fahrstuhl-Gedudel, das auf dramatische Momente wirkt wie Claudia Roth auf einen Ständer. Sein Partner schwebte herbei, die Melodie des Space-Einkaufszentrums leise vor sich hinsummend, als wäre nichts geschehen.

    "Verdammt, Kuklucks! Verstehst du denn gar nichts? Er war meine einzige Chance wahre Liebe zu finden... ich meine Colonel Todeskiller zu finden!" Ernst machte eine Handbewegung, die komisch aussah. "All diese Leute hier sind dem Untergang geweiht und es ist alles unsere Schuld!"

    "Deine Schuld.", summte Kuklucks im Rhythmus zur Musik und Ernst stimmte ihm wiederwillig zu.

    "Wir werden ihn niemals finden. Jemand mit seinen Kontakten zur Space-Unterwelt kann nicht gefunden werden, es sei denn er will gefunden werden. Dann findet man ihn auch. Wenn er es aber nicht will, dann wird ihn keiner finden. Niemals, Kuklucks!"

    "Da ist er."

    "Los, den schnappen wir uns!"

    Es war die gleiche verdächtige Gestalt, die Ernst bereits vor wenigen Minuten aufgefallen war, die aber keine Bedeutung für den Fortgang der Geschichte hatte. Mit verschwörerisch gekrümmtem Rücken schlich sie auf Zehenspitzen von einem Augenwinkel zum Nächsten, stets darauf bedacht im peripheren Sichtfeld zu bleiben. Sie, äh also er, hatte aber die Rechnung ohne Kuklucks gemacht, der als schwebender Schädel durch die Gegend schwebte und rein zufällig den Colonel bei seinem Fluchtversuch ertappte.

    Ein epischer Kampf entbrannte. Selbst die lahme Musik passte sich dem Tempo der Schläge an, die Ernst auf den Übeltäter einprasseln ließ. Es bildete sich eine Menge aus desinteressierten Passanten um sie herum. Sie konnten sich nicht von dem brutalen Spektakel abwenden, obwohl sie überhaupt kein Interesse daran hatten. Aber nur wer aufmerksam zuhörte, konnte erkennen, dass Kuklucks vom Planeten Homophobos III nicht etwa eine Melodie vor sich hinsummte, sondern in Wirklichkeit flüsternd rechtsradikale Parolen skandierte.

    (kk sorry ich hör auf )

    Geändert von truecarver (01.04.2016 um 21:45 Uhr)

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