- Der absolute No-Brainer: Leia ist MARY FUCKING POPPINS, y'all! Was sollte diese riegelblöde Szene. Vom Realismus mal abgesehen: Der Weltraum ist so kalt, dass sie hätte sterben müssen, allein von der Explosion hätte sie schon erdrückt werden müssen: Leia ist schlichtweg in dem Moment gestorben. Wieso musste man sie per derartigem Deus Ex Machina retten, nur damit sie keine weitere Plotrelevanz mehr hat? Ja, wir wissen, dass die Macht in ihr steckt. Aber das auf so eine dumme Art und Weise reinbringen? Musste das echt sein? Es war für mich der Moment, ab dem der Film rapide abwärts ging und den ich einfach nicht mehr wegdenken konnte.
- "Der Plan": Dieses Side-Projekt von Finn, Poe und... diesem vernachlässigbaren Standard-Nebencharakter... war eigentlich cool. Es hatte ein Bisschen was von Return of the Jedi: Es gibt einen großen Plan, der Fokus des Films liegt aber auf der kleinen verdeckten Operation, die erst ausgeführt werden muss. Dann war die Operation aber sehr langweilig und belanglos. Erledigte sich fast von selbst und per Zufall. Das Ende vom Lied: Eine Meuterei und diese geheime Operation ist schuld dran, dass die meisten Transporter abgeschossen werden. Die Konsequenzen für Poe? "Och, ich mag den kleinen! Hahahaha, er hat die halbe Rebellion auf dem gewissen, weil er so ein arrogantes Arschloch ist, aber macht ihn das nicht sympathisch, den kleinen Racker... hahahaha! Lasst ihn bitte die Rebellion kommandieren!" Oh Please.
- Die Bösewichte: Snoke war interessant! Wer ist er, wo kam er her, wie kam er dahin, wo er jetzt ist? Die Sith waren tot, oder nicht? Ich will wissen wer ihn wann ausgebildet hat, wer da im Hintergrund gew... oh, er wurde von Babyface-Möchtegern-Vader erledigt, der sich mit seinen zwei Gesichtsausdrücken durch den Film durchstoikert! Sehr gut. Hier ist so viel Potential flöten gegangen. Die zwei Schurken die uns bleiben sind nun ein sehr aufgesetzter Hux (bei dem ich mich frage, wie er in die Position gekommen ist, in der er sich befindet) und Kylo Ren, der nicht einschüchternd ist, sondern nur verbittert, aggressiv und unkonzentriert. Ein wirklicher Schurke fehlt nun.
- CGI everywhere. Sie haben es einfach übertrieben. Star Wars war schon immer ein tricktechnisches Wunder, doch dieses Mal war es nicht mehr als ein einziges durcheinander aus CGI-Effekten, die so überhaupt nicht in die Umgebung gepasst haben und total ins Auge gesprungen sind. Diese komischen Eulenpinguine haben z.B. nur genervt. Und wieso musste man die Alien-Mutter-Theresas auch animieren, was spricht da gegen gut gemachte Kostüme, die durch CGI nur erweitert werden? Und wieso musste man diese Funkelfüchse noch so derart aufgesetzt reinanimieren, wenn man auch Hunde hätte benutzen können? Ich bin einfach immernoch ein großer Freund von praktischen Effekten. Yoda war wieder eine Puppe. Vermutlich als Reaktion darauf, dass der Computeranimierte Yoda immer kritisiert wurde. Nette Idee, das Problem am animierten Yoda war aber nicht der animierte Yoda, sondern die CGI-Qualität. Dass die Leute sich über Yoda aufgeregt haben lag an den Effekten im allgemeinen. Dass ausgerechnet Yoda dann doch wieder eine Puppe ist, macht es nicht wirklich signifikant besser. Duh!
- Zu viele Charaktere... wer war nochmal President Kennedy? Wer ist diese Vize-Admiralette? Ein Meister-Codeknacker, der von Benicio del Torro gespielt wird? Wer war denn der richtige Codeknacker, den sie im Casino vergessen haben? Ah, Captain Phasma ist doch nicht tot... okay, jetzt wahrscheinlich schon. Yay, Luke, Leia... Yoda ist wieder da? Okay, jetzt hab ich den Überblick verloren. Zumal alle mega entbehrlich und so unbeeindruckend sind, dass man ihnen nichts abgewinnen kann.
- Die Ausbildung von Rey war verwirrend. Und es gab in meinen Augen zu viel Voodoo-Firlefanz. Was sollte die Spiegelszenen? Ah, sie wollten einen 3D-Effekt einbauen, is klar. Was für eine komische Macht hat denn Luke am Ende benutzt?
- Friendship is Magic. In Star Wars sehen wir die erste Rebellion, die ihre Stärke auf Freundschaft, Vertrauen und Hoffnung aufbaut. Vielleicht lief es für die Rebellen gerade deswegen so schlecht in diesem Film. Als Nebencharakter X am Ende noch sagt "Zerstöre nicht was du hasst, sondern beschütze was du liebst..." Oh Gott, ich hatte sofort Karies.
- Zu viele verpasste Chancen auf Story Twists: Beispiel: Finn wollte sich opfern. Und das wäre okay gewesen. Er ist ein tragischer Charakter. Ex-Stormtrooper, hat Leute getötet, ringt mit sich selbst, kann seine eigenen Taten nicht fassen. Konfrontiert damit, dass durch seine vermasselte Operation auch noch haufenweise Transporter zerstört wurden sind seine Schuldgefühle so groß, dass er sich bereitwillig opfert um das Rammgeschütz zu zerstören und damit genügend Zeit für die Flucht der anderen zu verschaffen. Ende. Character Arc abgeschlossen. Auch die Verbindung zwischen Rey und Kylo war vielversprechend. Am Ende ist er dann aber doch böse und sie ist gut. Toll. So viele Möglichkeiten: Kylo instrumentiert Rey und bringt sie dazu, Snoke zu töten, um dessen Platz einzunehmen. Oder Snoke benutzt die Verbindung, um Rey auf seine Seite zu ziehen, während Kylo - geplagt von Schuldgefühlen über Reys Verfall und den Tod Leias (Die übrigens im Weltraum gestorben ist, weil sie NICHT Superman ist!) - sich mit Luke verbündet, um Snoke zu vernichten... Why. Just - Why. Es hat mich ein wenig an Game of Thrones erinnert: Niemand, der auch nur ein kleines Bisschen Bedeutung für die Fans hat darf sterben! Nicht dass sich noch jemand aufregt.
- Es trägt halt mal einfach NICHTS zur Saga bei. In Episode 7 hat mich Han Solos Tod ziemlich fertig gemacht, ist aber akzeptabel. Ich habe gesehen wie die Geschichte weitergeht. Wenn ich die Original Trilogy anschaue, dann ist Han Solo ab jetzt der Mann, dessen Sohn tragischerweise der dunklen Seite anheim fällt und der von diesem Sohn umgebracht wird. Aber es ist okay: Es ist, wie die Geschichte eben weitergeht. Leia wird für mich aber beispielsweise nicht diejenige sein, die durch das Weltall gleitet, Luke nicht derjenige, der am Ende total vedutzt über Yodas auftritt ist und der komische Kuhmonster auf einer einsamen Insel melkt während er eher wie ein zynsicher Mark Hamill und weniger wie ein gealterter Luke wirkt. Ansonsten haben wir auch nur eine Verfolgungsjagd durch das All gesehen, es ist nicht mehr als Setup für Teil 9, ich frage mich aber, wie sie es da wieder "Retten" wollen.