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  1. #11
    Spiel 6: Valkyria Chronicles (PC/ Steam Version)
    Begonnen: 01.09.2016
    Beendet: 11.10.2016
    Spielzeit: ca. 50 Stunden



    Warum gerade dieses Spiel?

    Meine persönliche Einstellung zu Tactic RPGs ist nicht gerade positiv. Ganz offensichtlich liegen sie mir nicht sonderlich. Oft machen sie mir keinen Spaß, weil mir die Missionen zu lange dauern, oder allgemein zu schwer sind. Wenn ich mal auf einen größeren Road Block treffe, kann es schonmal vorkommen das ich keinen Bock mehr auf das Game habe. Genauso ist es mir im übrigen bereits mit Langrisser gegangen, deshalb habt ihr auch nichts mehr von mir in dieser Sache gehört. Valkyria Chronicles wollte ich gerade deswegen spielen. Zum einen weil die Story rund um den Krieg zwischen zwei Staaten wirklich sehr interessant ist, und zum anderen weil ich mir vorgenommen hatte, zumindest ein Tactic RPG auf meine Liste zu setzen. Also habe ich mich durchgebissen, und wie ich erwartet hatte, war es auch nicht gerade leicht für mich. Doch am Ende konnte ich das Fazit schließen, dass ich mit tollen Charakteren und einer guten Story belohnt wurde.



    Worum gehts?

    Die Handlung von Vakyria Chronicles spielt in einer fiktiven Welt, in der Europa zwischen den beiden Supermächten, der imperialen Allianz, und der Atlantischen Föderation aufgeteilt ist. Die Wirtschaft der beiden Militärmächte ist stark abhängig von dem Mineral Ragnite, welches von beiden Seiten stark begehrt wird. Die Verknappung des seltenen Rohstoffes führt zu einer Invasion durch die imperiale Allianz über die Ostgrenze der Atlantischen Föderation. Welkin Gunther, Sohn von dem verstorbenem General Belgen Gunther, und Alicia Melchiot, ein Mädchen aus dem Dorf Bruhl, nahe der Ostgrenze, werden in den Kampf der beiden Großmächte hineingezogen. Nachdem ihr Heimatdorf von imperialen Streitkräften zerstört wurde, treten die beiden dem Militär der Atlantischen Föderation bei. Gemeinsam mit ihrer 7. Einheit, bewältigen sie schwierige Militäreinsatze und verdienen sich den Ruf einer unverzichtbaren Spezialtruppe.



    Das Gameplay

    Zitat Zitat von Wikipedia
    Valkyria Chronicles benutzt erstmals ein neu entwickeltes rundenbasiertes Kampfsystem namens „Blitz“[2], bei dem zwischen 3 Modi gewechselt wird. Der Spieler startet im so genannten Kommandomodus. Von dort aus wählt er eine individuelle Einheit, die er dann im Actionmodus steuert. Vom Actionmodus aus kann der Spieler in den Zielmodus wechseln, um zu attackieren. Ist er fertig, kann er zurück in den Kommandomodus und die nächste Einheit auswählen.

    Im Kommandomodus braucht man Kommandopunkte, um Einheiten auszuwählen. Sind sie verbraucht, muss der Spieler seinen Zug beenden und der Gegner ist an der Reihe. Zu Beginn der eigenen Runde erhält die jeweilige Partei eine bestimmte Anzahl neuer Kommandopunkte. Der eigene Zug kann frühzeitig beendet werden, wobei die verbleibenden Kommandopunkte in den nächsten Zug übernommen werden. Es können jedoch nicht mehr als 20 Kommandopunkte angesammelt werden.

    Im Actionmodus laufen Bewegungen und andere Aktionen in Echtzeit ab, sind aber limitiert durch AP (Aktionspunkte), die je nach ausgewählter Einheit in ihrer Anzahl variieren. Es ist möglich, im Kommandomodus eine in der gleichen Runde zuvor schon gewählte Einheit nochmal auszuwählen, sie hat dann jedoch weniger Aktionspunkte als im vorherigen Zug (100 % bei der ersten Auswahl, 66 % bei der zweiten, dann 33 % und danach bei allen weiteren Aktionen ein konstant bleibendes Minimum an Aktionspunkten).

    Vom in Echtzeit ablaufenden Actionmodus kann der Spieler einmal pro Aktion in den Zielmodus wechseln. Dort kann die Figur nicht mehr bewegt werden, man verlässt allerdings auch den Echtzeitteil, so dass der Spieler in Ruhe zielen und schießen kann. Überlebt der Gegner, so schießt er zurück.

    Danach wechselt das Spiel zurück in den Actionmodus. Die Figur kann dann zwar nicht mehr schießen, kann aber noch bewegt werden, sofern dafür noch Aktionspunkte übrig sind. Wenn alle Aktionspunkte verbraucht sind und die Figur angegriffen hat, bleibt nur die Möglichkeit, zurück in den Kommandomodus zu wechseln. Es kann jedoch auch frühzeitig zurück gewechselt werden, z. B. wenn eine Figur nur angreifen, sich aber nicht von ihrer Position weg bewegen soll.

    Jeder Charakter im Spiel erfüllt eine spezifische Rolle. Z. B. ist Alicia eine Späherin, bewaffnet mit einem Gewehr, während Welkin einen Panzer kommandiert. Es gibt eine Vielzahl von weiteren Funktionen, wie die Anti-Panzer-Einheit, Scharfschützen, Mörser-Einheiten, Sturmtruppen und Mechaniker. Die verschiedenen Einheiten arbeiten nach den Stein-Schere-Papier-Prinzip. Die Fußsoldaten sind effektiv gegen langsame Gegner wie die Anti-Panzer-Einheit. Diese sind erfolgreich gegen Panzer, die wiederum die Fußsoldaten wirkungsvoll ausschalten. Mit Erfüllen der Missionen erhält der Spieler neue Rekruten und kann die Ausrüstung und Einheiten verbessern.

    Im Kampf ist die Umwelt ebenfalls ein wichtiger Faktor. In einer städtischen Umgebung z. B. können Scharfschützen auf Dächern platziert werden und Gegner effektiv ausschalten. Panzer können Hindernisse aus dem Weg räumen, um neue Wege frei zu machen, und die Gebäude in der Umgebung bieten guten Schutz vor gegnerischen Salven. Auch eine ländliche Umgebung hat ihre Vorteile wie erhöhtes Gras, das ein gutes Versteck bietet und in dem Feinde überrascht und geschickt ausgeschaltet werden können.

    Während die gallische Truppe über das Feld marschiert, können Kontrollpunkte eingenommen werden, die einen taktischen Vorteil bieten und die Möglichkeit geben, Verstärkung anzufordern. Zudem kann der Spieler als Kommandant Welkin verschiedene Befehle geben, welche z. B. die Moral der Truppe erhöhen oder Artillerieunterstützung anfordern.
    Das Kampfsystem macht zu Anfang wirklich eine Menge Spaß, doch es hat einige gravierende Schwächen. Während man mit einem Charakter am Zug ist, passiert es immer wieder das man unter Kreuzfeuer gerät. Das liegt daran, das es dem Gegner erlaubt ist anzugreifen, während man selbst am Zug ist. Es ist keine Seltenheit das man in so einer Situation getötet wird, während man gerade noch dabei ist das Fadenkreuz auf den Gegner zu richten. Das ist etwas das ich wirklich nicht mag, da die Kämpfe so unnötig erschwert werden. Außerdem gibt es immer wieder jede Menge Sekundärziele um die man sich kümmern muss, wie z.B. Bunker, Maschinengewehrstellungen, Anti Panzer Geschütze. Findet man das vielleicht die ersten Male recht interessant, so nutzt sich das schnell ab, und in den späteren Missionen treten solche Geschütze wirklich so häufig auf, das ich am Schluss nur noch genervt war. Ein Pluspunkt ist, das man jederzeit im Spiel zwischen seinen Zügen abspeichern kann. Die Missionen sind leider nicht sehr gut ausbalanciert. Manche sind wirklich beinhart, während man andere in 1-2 Zügen beenden kann. Gerade die Scharfschützenklasse wird durch die Upgrades und Waffen die man finden kann, später die stärkste im ganzen Spiel. Ein gezielter Kopfschuss erledigt einen Feind mit Garantie. Die Lancerklasse, die die schweren Raketen mit sich herumtragen, ist anfangs noch sehr wichtig, verliert jedoch im Verlaufe des Spiels immer mehr an Bedeutung, weil man über Schlachtbefehle sowohl die Scouts als auch die Maschinengewehrträger so stark buffen kann, das sie gegnerische Panzer und Stellungen im Alleingang erledigen können. Je weiter ich gespielt habe, desto uninspirierter habe ich den Missionsaufbau empfunden. Gegen Ende des Spiels muss man ein gigantisches Schlachtschiff aufhalten, was bereits mit 2-3 Einheiten ohne Probleme möglich ist. Da wäre noch sehr viel mehr drin gewesen.



    Wenn man nicht gerade kämpft, begibt man sich ins Hauptquartier, levelt seine Einheitentypen und gibt Geld für Waffen- oder Panzerupgrades aus. Man kann außerdem über das schwarze Brett Nebenmissionen der Charaktere gegen Bares freischalten. Die meisten dieser Nebenmissionen fand ich im Gegensatz zur Hauptkampagnie ziemlich gut. Wenn man seine Einheitentypen auf Lvl 10 gebracht hat, erreichen sie zudem den Elitestatus, was ihre Statuswerte enorm verbessert und einige Klassen schalten außerdem zusätzliche Waffen frei, wie z.B. den Flammenwerfer für die Maschinengewehrträger. Das Problem ist nur: Die Gegner in den Hauptmissionen erreichen wesentlich früher ein höheres Level. So hat man es schon nach der Hälfte des Spiels nur noch ausschließlich mit Eliteeinheiten zu tun. Ab diesem Moment wird man dazu gezwungen auch alle optionalen Gefechte zu spielen, um Geld und Erfahrung zu grinden, weil man sonst gegen diese Feinde überhaupt kein Land sieht.



    Mein schönstes Spieleerlebnis

    Als ich meine Scharfschützen so hoch gelevelt hatte, das sie aus zig Meilen Entfernung sämtliche Bodenheiten des Gegners ausschalten konnten. Danach brauchte ich eigentlich einfach nur durchzurennen. Das war schon ein tolles Gefühl. Was das Spiel eigentlich trotz meiner harschen Kritik am Kampfsystem, gut hinbekommt, ist es, den Spieler konstant an der Stange zu halten. Zwischen den Missionen gibt es immer wieder mal Story und Cutscenes. Es gab auch eine Nebenmission, wo Welkin und seine Freunde nach erfolgreichem Abschluss an den Strand fahren und Beach Ball miteinander spielen. Solche starken Momente tun dem Spiel und ihren Charakteren unheimlich gut. Und sogar eine gut erzählte Lovestory hat es ins Spiel geschafft.



    Fazit:

    Story und Musik machen in Valkyria Chronicle wirklich was her. Die Charaktere sind toll ausgearbeitet, die Cutscenes liebevoll inszeniert. Der Anime Cell Shading look, der das Spiel ausmacht, sieht wirklich sehr gut aus. Gegenüber stehen diesen Dingen ein eher durchwachsenes Kampfsystem, unausgeglichenes Missionsdesign und einige nervige Gameplaymechaniken. Das Gesamtpaket war ok, aber ich wurde es jetzt auch nicht als gut bezeichnen. Valkyria Chronicle zeigt leider auf erschreckende Weise das das Gameplay sehr wohl etwas für deinen Spieler ausmachen kann - und sich stark auf die Bewertung auswirkt. Wenn man das Spiel noch nie gespielt hat, kann man bedenkenlos zugreifen, aber um einen zweiten Durchgang im New Game + genießen zu können, muss man schon ein beinharter Fan der Reihe sein. Wie auch immer, ich bin doch froh es endlich hinter mir zu haben.

    Wie durchgespielt?

    Ca. 50 Std. inklusive aller Nebenmissionen, exklusive dem DLC (der ist optional und hat mit der Story nix am Hut - auf den hatte ich einfach kein Bock mehr) + alle optionalen Schlachtfelder, sowie 100 % der Waffen- und Panzerupgrades, Max Lvl mit allen Charakterklassen.

    Tja, und damit habe ich die Challenge für dieses Jahr beendet. Was jetzt noch folgt, sind Bonusspiele, die sich hier evtl. noch einfinden, werden, weil ich doch so früh fertig geworden bin.
    Geändert von Laguna (11.10.2016 um 14:26 Uhr)

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